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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf glasfaseroptische
Rotationssensoren oder Gyroskope.
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Glasfaseroptische
Rotationssensoren oder Gyroskope, wie sie gemeinhin genannt werden,
werden zunehmend zur Detektion von Rotationen insbesondere in Navigationssystemen,
wie etwa in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Raumfahrzeugen, verwendet,
wo eine zuverlässige
Messung der Trägheitsrotation
sehr kritisch ist.
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In
einem typischen, glasfaseroptischen Gyroskop wird Licht von einem
Laser oder einer anderen geeigneten Lichtquelle mittels eines Strahlteilers
in zwei getrennte Strahlen aufgeteilt und dann in die beiden Enden
einer mehrfach aufgewickelten, optischen Glasfaserspule, typischerweise
vom Einmodentyp, eingekoppelt. Von den beiden Glasfaserenden austretendes
Licht wird durch den Strahlteiler kombiniert und von einem Photodetektor
detektiert. Ein derartiges Gyroskop ist beispielsweise aus der
DE 35 33 687 A1 bekannt.
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Eine
Rotationsmessung wird typischerweise durchgeführt durch die Detektion einer
durch die Rotation induzierten Phasenverschiebung zwischen den sich
in entgegengesetzter Richtung in der Glasfaserspule ausbreitenden
Lichtstrahlen, die allgemein als "Sagnac-Phasenverschiebung" bezeichnet wird.
Das dieser Phasenverschiebung zwischen den sich in entgegengesetzter
Richtung ausbreitenden Strahlen entsprechende Signal wird typischerweise
einer Form von Phasenmodulation unterworfen, und der Photodetektor
wandelt das modulierte Signal in ein elektrisches Signal um, das
den Grad der Rotation der Glasfaserspule angibt und elektronisch
verarbeitet wird, um eine direkte Anzeige der Rotation zu geben.
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Folglich
wird jeder zusätzliche
Vorgang, der eine nicht gegengleiche Differenz in der Phase zwischen den
beiden Ausbreitungsrichtungen während
der Durchgangszeit des Lichts durch die Spule bewirkt, als eine falsche
Rotation festgestellt wird. Ein solcher Effekt, der Shupe-Effekt,
wird durch den Durchgang eines thermischen Gradienten durch die
Spule verursacht; die Temperaturänderung
erzeugt eine Änderung
im Brechungsindex des Materials, aus dem die Glasfaser besteht.
Typischerweise ändert
sich der Brechungsindex für
Siliziumdioxyd ungefähr
mit 10 Teilen pro eine Million pro °C. Der Effekt wird am besten
erläutert,
wenn man ein Gyroskop mit einer einzigen Wicklung betrachtet.
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Wenn,
wie in 8 gezeigt, ein
thermischer Gradient durch die Spule geht, so daß er symmetrisch bezüglich des
Mittelpunkts M der Glasfaser ist, die die Spule bildet, erfahren
Abschnitte auf beiden Seiten von M zu jedem Zeitpunkt identische Änderungen
des Index, so daß es
keine netto Phasendifferenz zwischen den sich im Uhrzeigersinn und
gegen den Uhrzeigersinn ausbreitenden Lichtwegen gibt. Wenn jedoch,
wie in 9 gezeigt, der
thermische Gradient die Spule asymmetrisch bezüglich des Mittelpunkts durchquert,
erfahren die Abschnitte auf beiden Seiten von M zu unterschiedlichen
Zeiten unterschiedliche Änderungen
des Index, was zu einer Änderung
in der Phase der beiden Lichtwege und somit zu einem falschen Rotationssignal
führt.
Hier gibt es eine Phasenverschiebung zwischen den sich mit und gegen
den Uhrzeigersinn ausbreitenden Lichtwegen, wenn es eine netto Asymmetrie
des über
alle Wicklungen der Spule integrierten thermischen Gradienten gibt.
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Der
Shupe-Effekt nimmt im allgemeinen mit einer Abnahme der Länge der
für die
Spule verwendeten Glasfaser zu, da bei einer Verringerung der Glasfaserlänge weniger
Wicklungen geformt werden.
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Es
ist derzeitige Praxis, den Shupe-Effekt durch Wickeln der Spirale
in einer kontrollierten und ordentlichen Weise, so daß die Glasfaserelemente,
die äquidistant
vom Mittelpunkt sind, nebeneinander liegen, so daß der Temperaturgradient
an allen Punkten die Glasfaser auf beiden Seiten des Mittelpunkts
gleichermaßen und
zum gleichen Zeitpunkt beeinflußt,
zu verringern. Solche Spulen, als Shupe-Spulen bekannt, verlangen ein
sehr kompliziertes, kontrolliertes Aufwickelverfahren und sind daher
in der Herstellung teuer.
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Ein
weiteres Problem mit Glasfasergyroskopen ist die Notwendigkeit,
die Achse der Meßspule
senkrecht zu der Ebene zu halten, deren Trägheitsrotation gemessen wird.
Wenn diese senkrechte Beziehung nicht aufrecht erhalten wird, ist
die von dem Gyroskop gemessene Rotation nicht die Rotation der gewünschten
Ebene.
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Es
ist eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Glasfasergyroskop zur Verfügung
zu stellen, das eine sehr genaue Rotationsmessung mit einer Meßspule ermöglicht,
die schnell und billig aufgewickelt werden kann. In diesem Zusammenhang
ist es eine damit verbundene Aufgabe der Erfindung, eine Gyroskopmeßspule zur
Verfügung
zu stellen, die kein kompliziertes Aufwickelverfahren erfordert
und die auf einen einfachen Kern aufgewickelt werden kann.
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Es
ist eine damit verbundene Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
verbessertes Glasfasergyroskop des obigen Typs zur Verfügung zu
stellen, das thermisch induzierte, nicht gegengleiche Phasenverschiebungen
reduziert oder beseitigt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein glasfaseroptisches
Gyroskop mit einer verbesserten Meßspule zur Verfügung zu
stellen, das eine Verringerung der Glasfaserlänge in der Spule erlaubt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein glasfaseroptisches
Gyroskop mit einer Meßspule
zur Verfügung
zu stellen, die in der Richtung ihrer Achse extrem kompakt ist.
In diesem Zusammenhang ist es eine damit zusammenhängende Aufgabe,
ein derartiges Gyroskop zur Verfügung
zu stellen, das das Erreichen der gewünschten senkrechten Beziehung
zwischen der Achse der Meßspule
und der Ebene, in der die Rotation gemessen werden soll, erleichtert.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein glasfaseroptisches
Gyroskop mit einer Meßspule
zur Verfügung
zu stellen, die relativ wenig von mechanischen Spannungen beeinflußt wird.
In diesem Zusammenhang ist es eine spezielle Aufgabe, eine Gyroskopmeßspule zur
Verfügung
zu stellen, die keinen zentralen Trägerkern oder Rolle in dem Gyroskop
erfordert.
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Diese
und weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß durch das in den beigefügten Patentansprüchen definierte
Gyroskop gelöst.
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Insbesondere
werden entsprechend der vorliegenden Erfindung die obenstehenden
Aufgaben gelöst durch
ein glasfaseroptisches Gyroskop mit einer Spule aus einer Glasfaser
mit mehrfachen Wicklungen, die in der Richtung der Achse der Spule
kollabiert sind und die im Durchmesser auf beiden Seiten des Mittelpunktes der
Glasfaser, die die Spule bildet, variieren.
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Der
Bereich der Größenvariationen
der mehrfachen Wicklungen ist vorzugsweise etwa der gleiche auf beiden
Seiten des Mittelpunktes der Glasfaser. Die Spule wird durch Aufwickeln
der optischen Glasfaser auf eine Rolle mit einer Form geformt, die
sich in ihrer Größe entlang
ihrer Länge ändert, wie
etwa ein Kegel, wobei Glasfaser auf beiden Seiten des Glasfasermittelpunktes
auf Bereiche der Rolle aufgewickelt werden, die über ähnliche Größenbereiche variieren. Die
Spule wird dann von der Rolle entfernt und in der Richtung der Spulenachse
kollabiert. Die führt
zu einer im wesentlichen flachen Spule, in der die Wicklungen, die
von der Glasfaser auf gegenüberliegenden
Seiten des Mittelpunkts geformt sind, über die Dicke der Spule in
Ringrichtung verteilt sind.
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Aus
der
DE 38 44 964 C2 oder
der
DE 689 09 778
T2 sind zwar Verfahren bekannt, bei denen eine Glasfaser
auf einen kegelförmigen
Grundkörper
gewickelt und anschließend
von dem Grundkörper
abgestreift wird. Über
einen Einsatz der auf diese Weise erhaltenen, nach dem Abstreifen
regellos vorliegenden Spulen in einem Gyroskop ist diesen Dokumenten
jedoch kein Hinweis zu entnehmen.
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1a ist
eine Illustration einer verbesserten Aufwicklungsanordnung einer
Glasfaserspule, die für
die Verwendung in einer Gyroskopanordnung nach 10 geeignet
ist, nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die 1b und 1c sind
Drauf- bzw. Seitenansichten der aufgewickelten Spule nach 1a nach dem
Kollabieren.
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2 ist
eine perspektivische Explosionsansicht einer bevorzugten Montageanordnung
für die
faseroptische Meßspule
nach der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
ein vergrößerter,
vertikaler Querschnitt der in 2 gezeigten
Meßspulenmontageanordnung.
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Die 4a–4d sind
perspektivische Ansichten bestimmter in den 2 und 3 gezeigter
Elemente, die sequentielle Stufen in deren Aufbau zeigen.
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5 ist
eine vergrößerte perspektivische
Ansicht der Meßspule
in der Anordnung der 2–4.
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6 ist
eine Ergebniskurve eines Tests eines glasfaseroptischen Gyroskops,
das mit einer um einen zylindrischen Kern gewickelten Meßspule ausgestattet
ist.
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7 ist
eine Ergebniskurve eines Tests eines glasfaseroptischen Gyroskops,
das mit einer Meßspule nach
der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist.
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8 ist
eine diagrammatische Darstellung einer glasfaseroptischen Meßspule,
die von einem thermischen Gradienten durchquert wird, der symmetrisch
bezüglich
des Mittel punkts der die Spule bildenden Glasfaser ist.
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9 ist
eine diagrammatische Darstellung einer glasfaseroptischen Meßspule,
die von einem thermischen Gradienten durchquert wird, der asymmetrisch
bezüglich
des Mittelpunkts der die Spule bildenden Glasfaser ist.
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10 ist
ein Blockdiagramm, das eine herkömmliche
glasfaseroptische Gyroskopanordnung mit offener Schleife zeigt.
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Wenn
auch die vorliegende Erfindung für
verschiedene Modifikationen und Alternativen geeignet ist, sind
in den Zeichnungen beispielhaft bestimmte Ausführungsbeispiele der Erfindung
gezeigt und werden hierin beschrieben. Es sollte jedoch klar sein,
daß es
nicht die Absicht ist, die Erfindung auf die spezielle hierin offengelegten
Ausführungsformen
zu beschränken,
sondern daß sie
im Gegenteil alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen
mitumfassen sollen, die in das Wesen und den Umfang der Erfindung
fallen, wie sie durch die beigefügten
Patentansprüche
definiert ist.
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In 10 ist
ein Blockdiagramm gezeigt, das ein herkömmliches glasfaseroptisches
Gyroskopsystem 10 zeigt, das in einem offenen Schleifenmodus
arbeitet. Das Gyroskopsystem 10 umfaßt eine optische Quelle 12,
die vorzugsweise ein Diodenlaser ist, der überwiegend in einer einzigen,
transversalen Mode oszilliert und ein breites, gaußsches optisches
Spektrum besitzt, so daß Rückstreurauschen
und Kerr-Effekt-Probleme reduziert werden. Ein von der optischen
Quelle 12 herrührender
Lichtstrahl wird auf einen optischen Richtkoppler 14 gerichtet,
der als Strahlteiler dient.
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Ein
Teil des in den Richtkoppler 14 eintretenden Lichtstrahls
wird durch einen Polarisator 16 geführt, bevor er in einen zweiten
optischen Richtkoppler 18 geführt wird. Der Richtkoppler 18 dient
auch als Strahlteiler, um zwei getrennte Lichtstrahlen zu erzeugen,
von denen einer in ein Ende einer mehrfach gewickelten Glasfaserspule 20 geführt wird.
Der andere Lichtstrahl von dem Richtkoppler 18 wird durch
einen Phasenmodulator 22 in das andere Ende der Glasfaserspule 20 geführt. Von
den beiden Glasfaserenden herrührendes Licht
wird von dem Richtkoppler 18 zusammengeführt und
von einem optischen Photodetektor 24 detektiert.
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Die
in die beiden Enden der Glasfaserspule 20 geführten Lichtstrahlen
bilden gegenläufige
Strahlen, die in der Abwesenheit einer Spulenrotation identische
Pfadlängen
besitzen. Wenn die Glasfaserspule 20 eine Rotation um ihre
Symmetrieachse erfährt ändern sich
die relativen Pfadlängen
der beiden Lichtstrahlen entsprechend. Wenn zum Beispiel die Spule
in Richtung des Uhrzeiger rotieren, wird die Pfadlänge des
Strahls in Uhrzeigerrichtung vergrößert, während die Pfadlänge gegen
die Uhrzeigerrichtung verringert wird. Als Ergebnis verursacht jede
Rotation der optischen Glasfaserspule, daß die beiden gegenläufigen Strahlen
eine nicht gegengleiche Phasenverschiebung erfahren. Dieses Phänomen ist
als Sagnac-Effekt bekannt. Die nicht gegengleiche Phasenverschiebung
aufgrund einer Rotation, die als Sagnac-Effekt bekannt ist, ergibt,
wenn sie genau gemessen wird, eine exakte Angabe über das
Maß der
Rotation, die die Glasfaserspule erfährt.
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In
der Gyroskopanordnung der 8 wird die
Ausgabe des Photodetektors 24 einer herkömmlichen Signalverarbeitung
unterworfen, um eine Angabe der gemessen Rotationsrate zu erhalten.
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Es
ist wichtig, daß die
beiden gegenläufigen
Lichtstrahlen dieselbe Polarisation besitzen, so daß die Sagnac-Phasenverschiebung
genau der gemessenen Rotationsrate entspricht. Wenn die Polarisationszustände der
beiden gegenläufigen
Lichtstrahlen nicht identisch sind, sind ihre Ausbreitungskonstanten
nicht unbedingt dieselben. Folglich können die Phasen der beiden
interferierenden Strahlen differieren, nachdem die Strahl durch
die Glasfaserspule gegangen sind, was zu einem Meßfehler
führt,
der die Meßgenauigkeit
erheblich beeinträchtigen
kann, insbesondere wenn extrem niedrige Rotationsraten gemes sen
werden. Zum Beispiel kann die Phasendifferenz, die aus der (spannungsinduzierten)
Biege-Doppelbrechung in einer typischen Glasfaserspule herrührt und
die in der Größenordnung
von einigen hundert Radians sein kann, die Sagnac-Phasenverschiebung,
die erzeugt wird, wenn ein Gyroskop mit der Erdrate rotiert, und
die in der Größenordnung
von 10–4 rad
liegt, vollständig überdecken.
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Dieser
Meßfehler
wird verringert, wenn die Teile der Lichtstrahlen, die durch die
Glasfaserspule mit identischen Polarisationszuständen gegangen sind, verwendet
werden. Um eine vollständige
Gegengleichheit des Meßsystems
sicherzustellen, ist es außerdem
wichtig, daß die
gegenläufigen
Lichtstrahlen nur einen einzigen Polarisationszustand aufweisen.
Selbst wenn eine symmetrische Einmodenfaser verwendet wird, werden
zwei degenerierte Polarisationsmoden erzeugt. Ein geringer Betrag
zufälliger
Asymmetrie existiert in einer realen Glasfaser und führt zu einem
geringen Betrag an zufälliger
Doppelbrechung, die in Verbindung mit zusätzlicher Doppelbrechung, die
durch Biegen und Drehen der Faser erzeugt wird, dazu führt, daß sich die
Polarisation von entlang der Faser geführtem Licht entlang der Faser ändert.
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Bei
der Messung der Rotation basierend auf dem Sagnac-Effekt unter Verwendung
eines Gyroskopsystems des in
10 dargestellten
Typs, wird die Sagnac-Phasenverschiebung ϕ (in Radians)
in dem detektierten Signal bei einer vorgegebenen Frequenz f
m, durch folgende Beziehung erhalten:
wobei ω
0 die
Radiansfrequenz der optischen Quelle in Radians/s ist, Ω die Rotationsrate
des Gyroskops in Radians/s ist, C die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
in m/s ist und A die von der Glasfaserspule eingeschlossene Gesamtfläche ist,
wie sie durch das Produkt der von einer einzigen Faserwicklung eingeschlossenen
Fläche mit
der Anzahl der Wicklungen erhalten wird.
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Beim
Messen der Sagnac-Phasenverschiebung φ ist die gemessene optische
Leistung proportional zum Quadrat des Absolutwerts des gemessenen
elektrischen Feldes. Weiterhin sind die optische Leistung und die
Phasen der interferierenden Lichtstrahlen in einem reziproken System
gleich. Wenn man die nicht-reziproke Leistungsdifferenz vernachlässigt, die
für die
typischerweise verwendeten Spulenlängen vernachlässigbar ist,
hängt die
gemessene Leistung P
D im wesentlichen von
der nicht-reziproken Phasendifferenz ϕ
NR ab
und hängt
wie folgt mit der Eingangsleistung P
0 zusammen:
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Der
Kosinusfaktor in Gleichung 2 erreicht seinen maximalen Wert, wenn
die nichtreziproke Phasendifferenz viel kleiner als 1 rad ist. Somit
wird die gemessene Leistung unabhängig von den typischerweise
kleinen Phasenverschiebungen, die durch Rotationen induziert werden.
Es ist daher notwendig, eine voreinstellende Phasendifferenz zu
addieren, um das gemessene Signal zu verschieben, um sowohl die
Maxima als auch die Minima der Sinuskurve zu vermeiden.
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Der
Phasenmodulator 22 in dem Gyroskopsystem der 10 führt diese
Funktion durch, indem er den gewünschten
Betrag der Phasendifferenzmodulation erzeugt, so daß die Amplitude
der optischen Leistung, die sich bei der Phaserimodulationsfrequenz
fm ändert,
proportional zu kleinen Rotationsraten gemacht wird. Da der Phasenmodulator 22 an
einem Ende der Glasfaserspule 20 angeordnet ist, erfahren
die beiden gegenläufigen
Lichtstrahlen dieselbe Phasenmodulation zu verschiedenen Zeitpunkten,
wodurch eine nicht gegengleiche Phasendifferenzmodulation zwischen
den interferierenden Strahlen erreicht wird. Da das gemessene Signal
auf einem hochfrequenten Träger
(also dem Phasenmodulationssignal) voreingestellt wird, wird elektronisches
Rauschen im wesentlichen eliminiert, während die Meßempfindlichkeit
erhöht
wird.
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in
einer vollständig
in Glasfaser ausgeführten
Gyroskopanordnung, wie sie in 10 gezeigt
ist, wird eine Einheitslänge
der optischen Glasfaser für
die Glasfaserspule 20 verwendet, wobei ein Segment der
Glasfaser, das sich von einem Ende der Spule aus erstreckt, verwendet
wird, um einen Lichtweg zwischen der optischen Quelle 12,
dem Richtungskoppler 14, dem Polarisator 16 und
dem Koppler 18 zu erzeugen. Ein Segment der Glasfaser,
das sich von dem anderen Ende der Spule 20 aus erstreckt,
erzeugt einen Lichtweg zwischen dem entsprechenden Spulenende, dem
Phasenmodulator 22 und dem Richtungskoppler 18.
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Der
Phasenmodulator 22 ist typischerweise vom mechanischen
Modulationstyp, bei dem ein kurzer Abschnitt der optischen Faser über einen
piezoelektrischen (PZT) Zylinder gezogen ist. Wenn an zeitabhängiges,
elektrisches Feld an den PZT-Zylinder angelegt wird, wird darin
eine mechanische Spannung induziert und der Radius des Zylinders
verändert.
Als Ergebnis wird auch der Durchmesser der Glasfaser um den PZT-Zylinder
herum entsprechend verändert.
Folglich werden der Glasfaserdurchmesser und die Brechungsindizes
und daher die Phase der durch die Glasfaser geführten Welle entsprechend dem
angelegten Signal geändert.
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Wie
aus Gleichung 1 ersichtlich, ist in glasfaseroptischen gyroskopischen
Systemen des in 10 gezeigten Typs die Sagnac-Phasenverschiebung
und somit die Meßempfindlichkeit
direkt proportional der von der Glasspule eingeschlossenen Gesamtfläche, also
dem Produkt der von einer Wicklung der Glasfaserspule eingeschlossenen
Fläche
und der Gesamtzahl der Wicklungen in der Spule. Bei einer Spule
mit einem festen Spulendurchmesser kann die Empfindlichkeit, die
proportional der von den gegenläufigen
Strahlen innerhalb der Spulen zurückgelegten Gesamtentfernung
ist, erhöht
werden, indem die Anzahl der Wicklungen der Spule erhöht wird.
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Zum
Optimieren der Leistung des Gyroskopsystems der
10 muß die Rotationsempfindlichkeit
maximiert und die Rauschempfindlichkeit minimiert werden. Um dies
zu erreichen, ist es notwendig, die für die gegenläufigen Lichtstrahlen
zum durchqueren der Länge
der Glasfaserspule erforderliche Durchgangszeit t mit der Phasenmodulationsfrequenz
f
m entsprechend der folgenden Beziehung
anzupassen:
wobei ω
m die
Radiansfrequenz der Modulationsquelle ist und gleich 2πf
m ist. In Einheiten der Gruppengeschwindigkeit
V
g der von der Glasfaser geführten optischen
Welle ausgedrückt,
wird die Durchgangszeit wie folgt definiert:
wobei L die Spulenlänge in Metern
ist und V
g die Gruppengeschwindigkeit in
Metern/s ist. Durch Einsetzen von Gleichung 4 in Gleichung 3 wird
die Modulationsfrequenz f
m wie folgt erhalten:
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Da
die Gruppengeschwindigkeit V
g ungefähr gleich
ist,
wobei
der
mittlere Brechungsindex des Glasfaserkern und der Hülle ist
und C die Lichtgeschwindigkeit ist, stellt die Größe V
g eine Konstante dar. Folglich ist die Modulationsfrequenz
f
m umgekehrt proportional zur Spulenlänge.
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Die
obige Diskussion setzt eine konstante Temperatur durch die Glasfaserspule 20 voraus.
Wie früher erwähnt, sind
eine Quelle für
Verschiebungen in einem glasfaseroptischen Gyroskop, wenn es in
einer veränderlichen
Umgebung verwendet wird, zeitabhängige
thermische Gradienten. In dem hypothetischen Fall einer einlagigen
Spule, die in einer gleichförmigen
Spirale mit einem konstanten Radius gewickelt ist, erzeugt eine Temperaturänderung
nur an einem Ende der Spule eine Änderung des Brechungsindex
der Spulenfaser an diesem Ende der Spule. Folglich erfährt der
Lichtstrahl, der an diesem Ende in die Spule eintritt, eine Phasenverschiebung,
bevor der entsprechende Bereich des gegenläufigen Lichtstrahls dieses
Ende der Spule erreicht. Da die Phasenverschiebung nicht von einer
Rotation der Spule erzeugt wird, stellt sie einen Fehler dar, wenn
sie in dem Photodetektor festgestellt wird.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung werden die thermisch induzierten, nicht
gegengleichen Phasenverschiebungen verringert oder beseitigt, indem
eine Glasfaserspule verwendet wird, in der die Spulenwicklungen
sich auf beiden Seiten des Mittelpunkts der Glasfaser, die die Spule
bildet, in der Größe ändern und
in der Richtung der Achse der Spule kollabiert sind. Eine derartige
Spule verringert thermisch induzierte, nicht gegengleiche Phasenverschiebungen
in der Spule erheblich. Die Größenänderungen
der mehrfachen Wicklungen der Spule müssen nicht einem regelmäßigen Muster
folgen, sondern sind vorzugsweise zufällig verteilt, so daß jede Zunahme
eines thermischen Gradienten über
die Spule hinweg wahrscheinlich Bereiche der Spule auf beiden Seiten
des Mittelpunktes der Gesamtlänge
der die Spule bildenden Glasfaser beeinflußt. Somit verursacht ein thermischer
Gradient aus einer beliebigen Richtung zufällige Phasenverschiebungen
in allen Wicklungen, so daß es
keine Gesamtphasenverschiebung gibt, wenn diese über die Gesamt spule integriert
werden. Ein solches System ist natürlich nicht möglich für eine Spule
mit nur einer Wicklung, und das Ausmaß der zufälligen Phasenabweichungen nimmt
linear mit der Anzahl der Wicklungen ab. Diese zufälligen Abweichungen
können
als Rauschen betrachtet werden, das entsprechend dem Quantenrauschmodell
entsprechend dem Quadrat der Anzahl der Wicklungen N verringert
wird. Somit ist der Betrag des Phasenverschiebungs-"Rauschens", das von einem die
Spule durchquerenden, thermischen Gradienten erzeugt wird, proportional
zu N–1,
N–1/2 oder
N–3/2.
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Um
Spulenwicklungen zu erzeugen, die sich in der Größe ändern, kann die Spule auf einem
kegelförmigen
Kern aufgewickelt werden. Um eine zufällige Verteilung der unterschiedlichen
Größen der
Spulenwicklungen, die von der Glasfaser auf beiden Seiten von dem
Mittelpunkt der Gesamtlänge
der zum Bilden der Spule verwendeten Glasfaser geformt werden, zu
erreichen, kann die Glasfaser so auf den kegelförmigen Kern aufgewickelt werden,
daß sich
der Aufwickelpunkt entlang der Oberfläche des Kegels in der longitudinalen Richtung
vor- und zurückbewegt.
Vorzugsweise werden auch die Anfangs- und Endpunkte der transversalen Bewegungen
zufällig
verändert.
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Durch
das Aufwickeln mehrfacher Schichten kontinuierlicher Längen von
optischer Glasfaser um einen kegelförmigen Kern 26, wie
es in 1a gezeigt ist, und durch Kollabieren
der Spule 20 in der axialen Richtung, wenn sie von dem
Kern entfernt wird, wie es in den 1b und 1c gezeigt
wird, wird die Glasfaser auf beiden Seiten des Mittelpunktes zufällig entlang
der Spule sowohl in axialer als auch in radialer Richtung verteilt.
Folglich beeinflußt
jede Änderung
der Bewegung eines thermischen Gradienten, der durch die Spule geht,
Glasfaser auf beiden Seiten des Mittelpunkts, wodurch die unerwünschten,
nicht gegengleichen Phasenverschiebungen verringert oder sogar beseitigt
werden. Der bevorzugte Kernwinkel, also der Winkel zwischen der
Achse des kegelförmigen
Kerns und der kegelförmigen
Oberfläche
liegt zwischen 20° und
40°.
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Wenn
die Spule auf eine kegelförmige
Rolle aufgewickelt wird, kann die Spule von der Rolle entfernt werden,
indem die Spule einfach zum schmalen Ende der Rolle geschoben wird.
Alternativ kann eine kollabierende Rolle verwendet werden. Zum Beispiel
kann eine aufblasbare Rolle verwendet werden, aus der nach dem Aufwickeln
jeder Spule einfach die Luft abgelassen wird. Es können auch
mechanisch kollabierende Rollen verwendet werden. Kollabierende
Rollen erlauben die Verwendung von anderen Rollenformen mit variablem
Durchmesser als von kegelförmigen
Formen, wie etwa rauhe oder Sägezahnformen.
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Durch
Entfernen der Glasfaser von der Rolle und anschließendem Kollabieren
der Spule entlang ihrer Achse werden während des Aufwickelvorgangs
auf die aufgewickelte Glasfaser ausgeübte Spannungen gelöst. Darüber hinaus
gibt es keine Rolle, die eine thermische Ausdehnung oder andere
Spannungen auf die Spule überträgt, nachdem
die Spule in dem Gyroskop montiert worden ist und mit den anderen
Komponenten des Gyroskops verbunden worden ist.
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Auch
wenn es vorzuziehen ist, daß die
Meßspule
nach der vorliegenden Erfindung aus einer optischen Glasfaser geformt
wird, die die Polarisation der gegenläufigen Lichtwellen durch die
nicht-zirkulare Geometrie des Glasfaserkerns (zum Beispiel durch
einen elliptischen Kern) beibehält,
ist die Erfindung auch nützlich
für Spulen,
die aus optischen Glasfasern geformt sind, die zirkulare Kerne besitzen
und die Polarisation durch spannungsinduzierte Doppelbrechung beibehalten.
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Das
Kollabieren der Spule in der axialen Richtung beseitigt nicht nur
Spannungen von der Spule sondern erzeugt auch eine Spule, die im
wesentlichen flach ist. Das bedeutet, daß die axiale Dicke der Spule
sehr klein ist, typischerweise 2 oder 3 Millimeter. Diese flache
Spule ermöglicht,
daß das
gesamte Gyroskop mit einem sehr dünnen Profil hergestellt wird,
und erleichtert auch die erwünschte
senkrechte Ausrichtung der Spulenachse mit der Ebene, in der Rotationen
gemessen werden sollen.
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Die
zum Herstellen der Meßspule
verwendete optische Glasfaser ist vorzugsweise mit einer schützenden
Polymerschicht überzogen.
Bestimmte optische Glasfasern sind mit einem Metall überzogen,
das brechen kann, wenn sie auf eine Spule mit einem ziemlich kleinen
Radius gewickelt werden. Die Polymerbeschichtungen besitzen dieses
Bruchproblem jedoch nicht. Die die Spule bildende Glasfaser kann
auch mit einem Öl
oder einem anderen Schmiermittel beschichtet sein, um die Gleitbewegung
benachbarter Wicklungen übereinander zu
erleichtern, wenn die Spule nach ihrer Herstellung ihre Form findet.
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Die 2 und 3 zeigen
eine bevorzugte Montageanordnung für die Meßspule nach der vorliegenden
Erfindung. Die Spule 30 mit mehrfachen Wicklungen ist innerhalb
eines Gelkörpers 31 angeordnet,
der sich in einem ringförmigen
Hohlraum 32 befindet, der durch ein Aluminiumgehäuse 33 geformt
wird. Die Spule 30 ist vorzugsweise vorgeformt und mit
einem Richtungskoppler 30a verbunden, der in Serie mit
einem Polarisator 30b und einem zweiten Richtungskoppler 30c verbunden
ist. Die Spule, die Richtungskoppler und der Polarisator werden
dann alle in das Gel 31 eingetaucht, wobei eine Länge der
Glasfaser an einem Ende der Spule sich durch ein Paar von Löchern 35a und 35b in
der Innenwand des Hohlraums 32 erstreckt, um ein Teil eines
piezoelektrischen Phasenmodulators oder PZT 34 zu bilden,
der in einem zentralen Hohlraum 35 montiert ist, der von
dem Gehäuse 33 gebildet
wird. Die beiden Glasfasern an dem Ende des von der Spule entfernten
Richtungskopplers erstrecken sich durch ein Paar von Spalten 32a und 32b im
Boden des Hohlraums 32, um mit einem Laser 36 und
einem Photodetektor 37 verbunden zu werden, die auf einer
gedruckten Schaltkreistafel (PCB) 38 montiert sind. Die
PCB 38 ist an dem unteren Bereich des Gehäuses 33 mittels
einer Bodenplatte 39 und einer Mehrzahl von Schrauben befestigt.
Zwei zusätzliche
PCBs 41 und 42, die über dem Gehäuse 33 montiert sind,
enthalten die Spannungsversorgungs- und Signalverarbeitungsschaltkreise
für das Gyroskop.
Die PCBs 41 und 42 sind voneinander und von dem
Gehäuse 33 mittels
zweier Reihen von Abstandsstiften 43 und 44 entfernt.
All diese Elemente sind zusammen mit dem Gehäuse 33 und der PCB 38 innerhalb
eines schützenden
Zylinders 45 angeordnet. Eine Deckelplatte 46 verschließt das Ende
des Zylinders 45. Eine Mehrzahl von Schrauben geht durch
die Deckelplatte 46, die beiden PCBs 41 und 42 und
die Abstandsstifte 43 und 44 und sind in das Gehäuse 33 geschraubt.
Kanäle 47 und 48 in
der Außenwand
des Gehäuses
nehmen einen Kabelbaum (nicht gezeigt) auf, um mehrere PCBs miteinander
zu verbinden.
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Um
die optische Glasfaser vor Kräften
zu schützen,
die durch Beschleunigung und Vibrationen auf die sich von dem Gehäuse 33 zum
Laser 36 und dem Photodetektor 37 erstreckenden
Enden ausgeübt
werden, ist der Raum zwischen dem PCB 38 und dem Boden
des Hohlraums 32 vorzugsweise mit demselben Gel gefüllt, das
für den
Hohlraum 32 verwendet wird. Dieses zusätzliche Gel hält die Enden
in stabilen Positionen zwischen dem Hohlraum 32 und der
PCB 38.
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Die
optische Glasfaser zum Erzeugen der Spule 30 ist eine Einmoden-
und vorzugsweise eine die Polarisation haltende Glasfaser, wie zum
Beispiel eine Glasfaser mit einem elliptischen, die Polarisation
haltenden Kern oder eine D-förmige
Glasfaser, wie sie in dem US-Patent Nr. 4 669 814 für Dyott
beschrieben ist. Alternativ kann eine spannungsinduzierte, doppelbrechende
Einmodenglasfaser oder eine Einmodenglasfaser mit einer hohen numerischen
Apertur verwendet werden. Die Glasfaser besitzt vorzugsweise eine
polymerische Beschichtung, auch wenn andere Arten von Schutzbeschichtungen
verwendet werden können,
falls es erwünscht
wird, wie zum Beispiel mit Indium beschichtete Glasfasern.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
berührt
der Körper
der optischen Glasfaserspule 30 nur das Gel 31 und
wird somit nur durch das Gel 31 in dem Gehäuse 33 gehalten.
Wie in 4a gezeigt, wird das Gel zunächst als
eine Schicht auf dem Boden des Hohlraums 32 geformt, während der
Boden in einer perfekten, horizontalen Position gehalten wird. Die
obere Oberfläche
der Gelschicht ist dann perfekt eben und horizontal, wie es auch
die Spule 30 ist, wenn sie auf der Oberseite der Gelschicht
angeordnet wird. Alternativ kann die Spule auf einer Montageoberfläche angeordnet
werden. Solcherart kann die Montageoberfläche die Anfangsschicht des
Gels ersetzen oder auf der Oberseite der Anfangsschicht des Gels
angeordnet werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das
Gehäuse 33 aus
zwei Teilen 33a und 33b, um das Anordnen der Spule
in dem Gehäuse
und des darin enthaltenen Gels zu erleichtern.
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Nach
dem Anordnen der Spule 30 auf der Bettungsschicht aus Gel
in dem Gehäuseteil 33a wird
der zweite Gehäuseteil 33b an
dem ersten Teil befestigt, und dann wird der Rest des Hohlraums 32 durch
eines der unten beschriebenen Ausdehnungslöcher 40 mit zusätzlichem
Gel gefüllt.
Das zusätzliche
Gel hüllt
die Spule 30 ein und bildet eine einheitliche Gelmasse
mit der Bettungsschicht als Gel. Die gesamte Gelmasse verbindet
sich beim Hartwerden des Gels vorzugsweise mit den Innenwänden des
Hohlraums 32. Somit sind die Glasfaserspule 30 und
die daran befestigten Komponenten (die Richtungskoppler und der
Polarisator) letztlich vollständig
in dem Gel 31 eingetaucht, wobei die beiden freien Enden
der Faser den entfernten Koppler bilden, der das Gel durch die Schlitze 32a und 32b im
Boden des Hohlraums 32 verläßt.
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Die
Steifheit oder der Youngsche Modul des Gels ist ausreichend groß, um die
Spule 30 in einer festen Position innerhalb des Gehäuses 32 zu
halten. Das heißt,
daß die
Spule innerhalb der Gelmasse nicht wandert, weder in eine Rotations-,
noch in eine Axial-, noch in eine Radialrichtung. Diese feste Position
der Spule muß über den
gewünschten
Bereich der Betriebstemperaturen, der typischerweise von etwa –55°C bis etwa +85°C geht, beibehalten
werden. Die Temperatur, bei der ein Gel fest wird oder in einen
brüchigen,
glasartigen Zustand übergeht,
wird als Glasübergangstemperatur
bezeichnet. Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung sollte die Glasübergangstemperatur
unter dem Be triebstemperaturbereich des Gyroskops liegen.
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Um
die Ausdehnung und Schrumpfung des Gels mit sich ändernden
Temperaturen auffangen zu können,
sind eine oder mehrere Wände
des Hohlraums 32 vorzugsweise mit Vertiefungen versehen,
in die sich das Gel ausdehnen kann, ohne daß die Spule 30 erheblichen
Druckänderungen
unterworfen wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Vertiefungen
durch eine Mehrzahl von Löchern 40 in
der Wand 32c des Hohlraums gebildet. Die Wirkung der Löcher 40 besteht
darin, die Volumenänderungen
des Gels 31 über den
Betriebstemperaturbereich des Gyroskops aufzunehmen, so daß sich das
Gel durch die Löcher 40 ausdehnen
und zusammenziehen kann, ohne den Druck auf die Spule 30 beträchtlich
zu ändern.
Als eine Alternative zu den Löchern 40 können die
Hohlraumwände
teilweise aus elastischem Material geformt werden, oder die obere
Oberfläche
kann mit Vertiefungen versehen sein. Eine Alternative ist, ein oder
mehrere kompressible Elemente in dem Gel 31 einzubetten.
Zum Beispiel können
Luftblasen in das Gel eingefügt
werden.
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Wenn
gewünscht,
kann das spezifische Gewicht des Gels 31 auf etwa dasjenige
der Spule 30 eingestellt werden. Die Spule besitzt typischerweise
ein effektives spezifisches Gewicht von mehr oder weniger als 1,0,
während
das Gel ein spezifisches Gewicht von etwa 1,0 besitzen kann. Die
Differenz in den spezifischen Gewichten kann bewirken, daß die Spule-Gel-Verbindung
als ein Feder-Masse-System wirkt, das zu falschen Ausgangssignalen
des Gyroskops führt,
wenn das Feder-Masse-System Resonanzfrequenzen innerhalb des Frequenzbereichs
einer Vibrationseingabe besitzt. Um dieses Problem zu vermeiden,
kann das Gel mit massiven oder hohlen Siliziumdioxyd-Mikrokugeln
oder -Teilchen geladen sein, um die Differenz zwischen den spezifischen
Gewichten des Gels und der Feder zu reduzieren und dadurch die Resonanzfrequenzen
der Spulen-Gel-Kombination einzustellen. Das Laden des Gels erhöht auch
die Viskosität
und Steifheit des Gels.
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Die
gezeigte Montageanordnung ergibt hervorragende Ergebnisse zum Schutz
der Faser h. Wie diskutiert, sieht die vorliegende Erfindung Vorkehrungen
vor, um dem Gel eine Ausdehnung zu ermöglichen, so daß die Spule
keinem Druck ausgesetzt wird, wie etwa Ausdehnungsflächen in
der oberen Abdeckplatte, Diaphragmas oder Luftsäcke.
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Wenn
gewünscht,
kann das Gel mit massiven oder hohlen Mikrokugeln geladen werden.
Das Laden des Gels mit Teilchen (vorzugsweise aus Siliziumdioxyd,
aber auch andere Teilchen stehen zu Verfügung) besitzt einige vorteilhafte
Einflüsse
neben der Änderung
des spezifischen Gewichts. Der geringe thermische Ausdehnungskoeffizient
von Siliziumdioxyd (oder ähnlichem
Teilchenmaterial) verringert den gesamten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des geladenen Gels, ohne daß eine
physikalische Spannung auf die Spule ausgeübt wird. Das Laden des Gels
mit bis zu 40 Volumenprozent Siliziumdioxydteilchen wurde untersucht, und
auch größere Beimengungen
können
praktikabel sein. Zum Beispiel verringert ein Gel mit einer Beimengung
von 50 Volumenprozent Siliziumdioxydteilchen den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Gels von etwa 300 ppm/°C
auf etwa 150 ppm/°C,
was zu einer entsprechenden Verringerung der mit thermischen Veränderungen
verbundenen Effekte führt.
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Die
Teilchen können
entweder hohl oder massiv, unregelmäßig geformt oder kugelförmig sein,
und die mittlere Größe der Teilchen
kann variieren. Typischerweise liegt der Durchmesser von massiven
Teilchen, die als Füller
verwendet werden, im Bereich von 20–300 Mikrometer, aber die mittleren
Teilchengrößen können auch
außerhalb
dieses Bereichs liegen. Entsprechend einem Buch von Lee et al. mit
dem Titel The Handbook of Epoxy Resins, McGraw-Hill, das hierin
durch Bezugnahme mitaufgenommen wird, sind entsprechend dem Abschnitt
mit dem Titel "Settling
Properties of Fillers" die
typischen massiven Teilen, die als Füller für Epoxydharze verwendet werden,
diejenigen, die durch ein 325-mesh
Sieb gehen, das eine Öffnung
von 0,0017 Zoll (44 Mikrometer) besitzt, außerdem sind Teilchen üblich, die
durch ein 200-mesh Sieb gehen, das eine Öffnung von 0,0029 Zoll (74
Mikrometer) besitzt. Tabelle 14–2
des Buches zeigt, daß massive
Teilchen mit mittleren Größen von
0,15 bis 2500 Mikrometern als Füller
für Epoxydharze
verwendet werden. Zum Beispiel wird Quarz mit mittleren Teilchengrößen bis
zu 300 Mikrometern verwendet, aber massive Teilchen mit Größen von
mehr als 300 Mikrometern können
sich sehr schnell in Abhängigkeit
von dem spezifischen Gewicht der Teilchen in dem Gel absetzen. Daher
ist eine maxiale Größe von 300
Mikrometern oder weniger für
massive Teilchen vorzuziehen. Die Absetzungseigenschaften von hohlen
Teilchen unterscheiden sich von denen massiver Teilchen, und daher
können
hohle Teilchen größere mittlere
Teilchengrößen besitzen,
ohne sich zu setzen.
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Die
Teilchen bestehen vorzugsweise aus Siliziumdioxyd und bleiben in
dem Gel gelöst,
aber ein Teilchen kann keine große Kraft auf andere Teilchen
ausüben,
da die Kraft auch auf die Gelmatrix wirken würde, die sehr schwach ist.
Darüber
hinaus könnte,
wenn die Teilchen zu viel Kraft aufeinander ausüben würden, die Kraft sich in der
Gelmatrix ausbreiten und die Spule negativ beeinflussen. Dies könnte zu
einem Problem werden, wenn die Beimischung so groß ist, daß Teilchenklumpen
gebildet werden.
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Weiterhin
kann es, da die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Gels und des Spulengehäuses
unerwünschte
Materialflüsse
erzeugen können,
wünschenswert
sein, diese so gleich wie möglich
zu machen. Dies könnte
erreicht werden, indem das Gehäuse
aus einem Plastikmaterial oder aus einem ähnlichen Material gemacht wird.
Da dieses wahrscheinlich nicht genau den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Gels besitzt, könnte
die Teilchenbeimengung verwendet werden, um den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Gels für
das beste Ergebnis einzustellen.
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Ein
weiterer Vorteil der Beimischung von Teilchen in das Gel liege in
der Erhöhung
der Viskosität
des Gels. Dies ist ein bekannter Effekt in Gels, und der Vorteil
ist, daß das Gel
als eine verbesserter Schwingungsdämpfung dient. Zum Beispiel
wurde qualitativ beobachtet, daß das
Gel zittert oder vibriert, wenn es durch eine mechanische Anregung
angeregt wird, aber die Amplitude dieser Vibration nimmt deutlich
ab, wenn dem Gel Teilchen beigemengt werden. Folglich reduziert
der Vibrationsdämpfungseffekt
durch die Beimengungen zum Gel die mögliche Verstärkung von
Vibrationsanregungen.
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Die
viskose oder Coulomb-Dämpfung
kann auch dazu dienen, die Eingabe von hochfrequenten Vibrationen
von der Umgebung des Sagnac-Rings zu reduzieren. Daher besitzt der
Designer des Gyroskops einen weiteren Freiheitsgrad hinsichtlich
der Leistung des Gyroskops. In einigen Situationen kann die Anwesenheit
von hochfrequenten Vibrationen die Signalverarbeitungselektronik überlasten.
Dies geschieht, wenn die Winkelrate für eine konstante Winkelauslenkung
proportional zur Frequenz zunimmt.
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Ein
weiterer Vorteil der Beimengung von Teilchen zu dem Gel ist die
Tatsache, daß die
thermische Volumenleitfähigkeit
des Gels modifiziert werden kann. Die Änderung der thermischen Eigenschaften
kann durch Einstellen des Volumenanteils der Beimengungen und des
Anteils von massiven zu hohlen Teilchen gesteuert werden. Eine Verringerung
der thermischen Leitfähigkeit
kann bei der Steuerung von zeitabhängigen thermischen Gradienteneffekten
beträchtlich
sein.
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Alternativ
kann entsprechend einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung die Gelviskosität
auch durch Dispersion von Teilchen mit Durchmessern von einem Mikrometer
oder weniger erhöht werden.
Nur eine Beimengung von 5% von Teilchen mit einem Mikrometer Größe wäre erforderlich,
um ein sehr viskoses Gel zu erhalten. Ein Gel mit solcher Beimengung
würde die
Kontrolle der Vibrationseffekte ermöglichen, hätte aber nur geringe Auswirkungen
auf die thermischen Eigenschaften des Gels. Das Laden des Gels mit
Teilchen mit Durchmessern von einem Mikrometer oder weniger mit
den oben für
größere Teilchen beschriebenen
Volumenanteilen würde
das Gel zu viskos machen, um es gießen zu können. In Abhängigkeit von
dem betrachteten Ingenieursproblem können die Alternativen zur Modifikation
der Geleigenschaften kombiniert werden und das Gel mit Teilchen
mit einer Größe von einem
Mikrometer oder weniger mit einem geringen Volumenanteil geladen
werden, um die Gelviskosität
zu erhöhen,
und mit größeren Teilchen
(massiv, hohl oder beides) mit höheren
Volumenanteilen geladen werden, um die thermischen und spezifischen
Gewichteigenschaften des Gels zu ändern.
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Zusätzlich erhöht die Teilchenbeimengung
den Kompressionsmodul, wodurch sowohl die natürlichen transversalen und Rotationsfrequenzen
des Rings und des Gels als Feder-Masse-System erhöht werden.
Dadurch wird eine zusätzliche
Designflexibilität
erreicht, da es möglich
ist, die mechanischen Eigenschaften des Gesamtsystems zu ändern.
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Auch
wenn die Erfindung in den Zeichnungen unter Verwendung einer kreisförmigen Spule
gezeigt wurde, sollte klar sein, daß die Spule viele weitere geometrische
Formen, wie etwa elliptische oder rechteckige Formen, besitzen kann.
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Vergleichtests
wurden mit einem Paar von glasfaseroptischen Gyroskopen durchgeführt. Ein
Gyroskop war mit einer Meßspule
ausgestattet, die aus 75 m optischer Glasfaser mit einem elliptischen
Kern hergestellt war und auf eine zylindrische Aluminiumrolle mit
einem Durchmesser von 3 Zoll gewickelt wurde. Das andere Gyroskop
war mit einer Meßspule
aus 75 m der gleichen Glasfaser, die zuvor um eine kegelförmige Rolle
mit einem Durchmesser 3 Zoll an einem Ende und 2 Zolle am anderen
Ende gewickelt und dann von der Rolle entfernt und entlang ihrer
Achse kollabiert worden war, ausgestattet. Jede Meßspule war
auf einer heißen Platte
mit einem Ende der Spule auf der Platte angeordnet, und der Gyroskopausgang
wurde für
eine Dauer von 2 Stunden alle 10 Sekunden gemessen. Die Temperatur
der heißen
Platte wurde ebenfalls über
den gleichen Zeitraum gemessen und zusammen mit der ersten Ableitung
der Temperaturkurve aufgetragen.
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Die
Ergebnisse dieser Vergleichstests sind in den 6 und 7 gezeigt.
Bei der ersten Spule (6) kann man sehen, daß die Gyroskopausgabe
kurz nach dem Anschalten der heißen Platte abfällt und eine
Rotation von mehr als –100°/h angibt.
Das Gyroskop war jedoch auf einer festen Halterung befestigt. Dann
kehrte das Gyroskop zu einem normalen Betrieb zurück. Die
Spitze-zu-Spitze-Änderungen
der Gyroskopausgabe betrugen 171,4°/h. Bei der zweiten Spule (7)
gab es keinen meßbaren
Ausschlag in der Gyroskopausgabe und somit keine falsche Angabe
der Rotation. Die Spitze-zu-Spitze-Änderungen der Gyroskopausgabe
betrugen nur 100°/h.