DE3915930A1 - Verfahren zur entfernung von schadstoffen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von schadstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfer
nung von Schadstoffen aus einem Träger, wie einem Fluid
oder dem Erdboden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
bzw. dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in
der älteren deutschen Patentanmeldung P 37 38 880.0 be
schrieben, zu der die vorliegende Anmeldung eine Zusatz
anmeldung darstellt. Bei diesem Verfahren zur Entfernung
von Schadstoffen aus einem Fluid und insbesondere aus
Wasser oder Luft strömt das mit dem oder den Schadstoffen
beladene Fluid an einem Polymer (oder auch einem Lipoid
oder Öl) mit besonders hoher Löslichkeit für den oder die
Schadstoffe vorbei, so daß die Schadstoffe in dem Polymer,
Lipoid oder Öl gelöst werden.
Zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Reinigung
der Stoffe mit hoher Schadstoff-Löslichkeit entfernen
Mikroorganismen, beispielsweise geeignete Bakterien den
oder die gelösten Schadstoffe aus dem Polymer (bzw. dem
Lipoid oder Öl).
Ferner ist in der genannten älteren Anmeldung eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens mit verschiedenen
Weiterbildungen beschrieben, bei der die Mikroorganismen
auf Partikeln aufwachsen, die von dem Polymerfilm umgeben
sind.
In bestimmten Einsatzfällen sind die in der älteren Anmel
dung beschriebenen Vorrichtungen jedoch zu ungünstig bzw.
nicht einsetzbar und/oder für den gewünschten hohen Durch
satz zu aufwendig.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Entfernung von Schadstoffen aus einem Schad
stoffträger anzugeben, bei dem mit einfachen Mitteln große
Diffusionsoberflächen des den oder die Schadstoffe aufneh
menden Polymers etc. erzielt werden können.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist für ein
Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus einem Fluid
und insbesondere aus Wasser oder Luft im Anspruch 1 und
für ein Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus
Erdboden, bei dem der Boden mit einem Fluid gespült wird,
im Anspruch 2 gekennzeichnet.
Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1 strömt weiterhin das
mit dem oder den Schadstoffen beladene Fluid an einem
Polymer, Lipoid oder Öl mit besonders hoher Löslichkeit
für den oder die Schadstoffe vorbei, so daß die Schadstof
fe in dem Polymer, Lipoid oder Öl gelöst werden. Erfin
dungsgemäß wird eine große Diffusionsoberfläche dadurch
erreicht, daß das Polymer, Lipoid oder Öl, d.h. allgemein
langkettige Kohlenwasserstoffe oder lipofile Flüssigkeiten
in einem für die Mikroorganismen besonders geeigneten
Medium dispergiert wird.
Bei dem im Anspruch 2 gekennzeichneten Verfahren enthält
das Fluid zur Erzeugung einer großen Diffusionsoberfläche
eine Dispersion eines Polymers, Lipoids oder Öls, die eine
besonders hohe Löslichkeit für den oder die Schadstoffe
aufweisen, in einem für die Mikroorganismen besonders ge
eigneten Medium. Weiterhin entfernen die Mikroorganismen
den oder die gelösten Schadstoffe aus dem Polymer, Lipoid
oder Öl kontinuierlich oder diskontinuierlich.
Diese Ausbildung hat den besonderen Vorteil, daß beispiels
weise bei der Grundwasserreinigung auf eine aufwendige Vor
richtung fast völlig verzichtet werden kann, da das Fluid
direkt in das verseuchte Erdreich eingeleitet und an
schließend wieder abgepumpt werden kann. Selbstverständ
lich ist es aber auch möglich, Vorrichtungen zu verwenden,
wie sie in der genannten Hauptanmeldung beschrieben sind.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet:
Im Anspruch 3, gemäß dem die Dispersion durch Zusatz
eines Emulgators erfolgt, ist eine einfache und vorteil
hafte Möglichkeit für die Herstellung der erfindungsgemäß
verwendeten Dispersion angegeben.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Polymer, Li
poid oder Öl mit einem Emulgator emulgiert sind, der bio
logisch (Anspruch 4) und insbesondere durch die verwende
ten Mikroorganismen (Anspruch 5) abbaubar ist. Derartige
Emulgatoren können gemäß Anspruch 11 beispielsweise Emul
gatoren auf pflanzlicher oder tierischer Basis, wie bei
spielsweise Emulgatoren auf Lecitinbasis sein.
Weiterhin ist es gemäß Anspruch 6 auch möglich, daß ein
ternäres biologisches System mit einer Mischungslücke
verwendet wird, so daß eine geeignete Dispersion herstell
bar ist.
Ein derartiges ternäres System kann beispielsweise ein
Wasser/Lipoid-Wasser-System sein (Anspruch 7).
Das erfindungsgemäße Verfahren kann selbstverständlich als
kontinuierliches Verfahren betrieben werden, bei dem die
Mikroorganismen, beispielsweise geeignete Bakterien, sich
auf partikelförmigen Trägern bzw. dem Fluid in der Disper
sion oder Emulsion befinden.
Gemäß Anspruch 8 kann aber auch die Lösung des Schadstoffs
in dem Polymer, Lipoid oder Öl und der Abbau des Schad
stoffs in getrennten Stufen erfolgen.
Hierzu kann gemäß Anspruch 9 die Dispersion bzw. Emulsion
gespalten und die lipoide Phase in eine erste Stufe zu
rückgeführt werden, während die wäßrige Phase mit der
Biomasse in eine zweite Stufe zum Abbau des Schadstoffs
geführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die verschieden
sten Anwendungsfälle verwendet werden, beispielsweise für
die Abluftreinigung oder die Boden- bzw. Grundwasserreini
gung, wie sie bei einer Verschmutzung durch organische
Lösungsmittel oder wasserunlösliche Schadstoffe erforder
lich ist.
Dabei ist es bevorzugt, zur Abluftreinigung Öle und insbe
sondere synthetische Öle, wie Siliconöle zu verwenden, die
in Wasser dispergiert sind.
Zur Reinigung von Wasser und insbesondere von Grundwasser
bzw. des Erdbodens werden bevorzugt pflanzliche Öle, wie
Rapsöl, Sojaöl oder dgl. verwendet.
Die Auswahl der Mikroorganismen erfolgt in jedem Falle
unter Berücksichtigung der abzubauenden Schadstoffe und
der biologischen Verträglichkeit.
Claims (12)
1. Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus einem
Fluid und insbesondere aus Wasser oder Luft,
bei dem das mit dem oder den Schadstoffen beladene Fluid
an einem Polymer, Lipoid oder Öl mit besonders hoher Lös
lichkeit für den oder die Schadstoffe vorbeiströmt, so daß
die Schadstoffe in dem Polymer, Lipoid oder Öl gelöst
werden, und
bei dem Mikroorganismen den oder die gelösten Schadstoffe
aus dem Polymer, Lipoid oder Öl entfernen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer, Lipoid oder Öl
zur Erzeugung einer großen Diffusionsoberfläche in einem
für die Mikroorganismen besonders geeigneten Medium dis
pergiert wird.
2. Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus Erdbo
den, bei dem der Boden mit einem Fluid gespült wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid zur Erzeugung einer
großen Diffusionsoberfläche eine Dispersion eines Poly
mers, Lipoids oder Öls, die eine besonders hohe Löslich
keit für den oder die Schadstoffe aufweisen, in einem für
die Mikroorganismen besonders geeigneten Medium enthält,
und
daß Mikroorganismen den oder die gelösten Schadstoffe aus
dem Polymer, Lipoid oder Öl entfernen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion durch Zusatz
eines Emulgators erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer, Lipoid oder Öl
mit einem Emulgator emulgiert sind, der biologisch abbau
bar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator durch die Mikro
organismen abbaubar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein ternäres biologisches
System mit einer Mischungslücke verwendet wird, so daß
eine geeignete Dispersion herstellbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als ternäres System ein Was
ser/Lipoid-Wasser-System verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Schadstoffs in
dem Polymer, Lipoid oder Öl und der Abbau des Schadstoffs
in getrennten Stufen erfolgen.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekenzeichnet, daß die Dispersion bzw. Emulsion
gespalten wird, und
daß die lipoide Phase in eine erste Stufe zurückgeführt
wird, während die wäßrige Phase mit der Biomasse in eine
zweite Stufe zum Abbau des Schadstoffs geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Abluftreinigung als Öle
Siliconöle, die in Wasser dispergiert sind, verwendet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß Emulgatoren auf pflanzlicher
oder tierischer Basis verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung von Wasser
und/oder Böden pflanzliche Öle verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3915930A DE3915930A1 (de) | 1987-11-16 | 1989-05-16 | Verfahren zur entfernung von schadstoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873738880 DE3738880A1 (de) | 1987-11-16 | 1987-11-16 | Verfahren zur entfernung von schadstoffen aus wasser oder luft |
DE3915930A DE3915930A1 (de) | 1987-11-16 | 1989-05-16 | Verfahren zur entfernung von schadstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3915930A1 true DE3915930A1 (de) | 1990-11-22 |
Family
ID=25861854
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3915930A Withdrawn DE3915930A1 (de) | 1987-11-16 | 1989-05-16 | Verfahren zur entfernung von schadstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3915930A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1989
- 1989-05-16 DE DE3915930A patent/DE3915930A1/de not_active Withdrawn
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