DE3913313A1 - Vorrichtung zum einbringen starrer bauelemente in das erdreich - Google Patents
Vorrichtung zum einbringen starrer bauelemente in das erdreichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Einbringen von Trägern und sonstigen Kon
struktionen in den Baugrund zum vorübergehenden
oder bleibenden, horizontalen und/oder vertikalen
Lastabtrag für die Herstellung und/oder Lage
sicherung von Bauwerken wird im Rahmen des
Spezieltiefbaus nach verschiedenen Verfahren
durchgeführt.
Das klassische Verfahren: Einbringen von Trägern
oder Spundwänden für Baugruben oder Pfählen
für Gründungen durch Rammen (Schlagen) wird im
innerstädtischen Bereich und bei vorhandenen
Leitungstrassen und Nachbarbebauung wegen
der damit verbundenen Lärmentwicklung, Er
schütterungen und möglichen Schäden durch Setzungen
des Baugrundes durch andere Verfahren ersetzt.
Neben dem Rammverfahren werden je nach Eignung
des anstehenden Bodens auch Bohrverfahren zum
Einbringen von Konstruktionen in den Bau
grund eingesetzt. Hierbei arbeitet man mit
unverrohrten Bohrungen, soweit der Boden
hinreichend standsicher ist, und mit ver
rohrten Bohrungen bei lockeren Böden und
bei Arbeiten im Grundwasser.
Das verbleibende Bohrrohr wird in den Boden
gedrückt und zur Überwindung der Reibung gedreht.
Der Boden im Rohr wird mit Greifern oder
Schnecken ausgehoben.
Bei geeigneten Böden kann die Bohrung durch
Stützflüssigkeiten, die beim Ziehen des
Gestänges oder der Schnecke über einen Hohl
raum im Gestänge eingebracht wird, gehalten
werden.
Durch die Verwendung von Tonzement-Wasser-
Gemischen kann erreicht werden, daß die Stütz
flüssigkeit abbindet, d.h. erhärtet.
Parallel hierzu wurden Vibrationsbäre ent
wickelt, die mit gegeneinander rotierenden
exzentrisch gelagerten Gewichten Längs
schwingungen erzeugen.
Unterstützt durch statische Auflast wird durch
die Schwingungen die Mantelreibung herabgesetzt
und die Verdrängung des Bodens an der Spitze
des einzuvibrierenden Bauelementes (Stahlträger,
-rohre, Spundwände etc.) erreicht.
Eine Kombination der Verfahrensschritte
Bohren, Vibration und eventuell Erhärten
des Stützkörpers erfüllt in vielen Fällen
am ehesten die Forderung nach minimaler
Beeinträchtigung des Umfeldes und günstigem
Tragverhalten des Bauelementes.
Dies ist bisher nur erreichbar mit zwei mit
Mäklern ausgerüsteten Trägergeräten, die jeweils
mit einem Bohrgerät und einem Vibrations
bär ausgerüstet sind; oder bei Vorhandensein
nur eines Trägergerätes mit einem Mäkler
müssen Bohrgerät und Vibrationsbär jeweils
ausgewechselt, d.h. zeit- und arbeitsaufwendig
an- und abgebaut werden.
Bodenverunreinigungen durch Hydrauliköl beim
Umbau der Anschlüsse sind zudem nicht
auszuschließen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
die bekannte Vorrichtung zum Einbringen
starrer Bauelemente in das Erdreich mit
einem Hydraulikbagger mit Mäkler für
einen Vibrationsbär und mit einer Bohreinrichtung,
in der Weise zu verbessern, daß der umständ
liche Wechsel dieser Arbeitsgeräte entfällt
und zudem jedes der beiden Arbeitsgeräte
jederzeit einsatzbereit ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildun
gen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß sowohl die Bohreinrichtung als
auch der Vibrationsbär gleichzeitig am
Mäkler angeordnet und wahlweise einzeln
antreibbar sind, ist die Vorrichtung
stets in der Lage, je nach Bedarf entweder
ein Loch in das Erdreich zu bohren und
gegebenenfalls mit einer abbindbaren Suspension
zu verfüllen oder zum Beispiel einen Stahl
träger in die noch nicht abgebundene Suspension
einzutreiben. Die Arbeitsweise kann somit
derart erfolgen, daß unmittelbar nach dem
Bohren und Verfüllen eines Loches der
Stahlträger in die Suspension eingetrieben
wird, ohne daß eine Umrüstung der verwendeten
Vorrichtung erforderlich ist.
Die Bohreinrichtung und der Vibrationsbär
sind vorzugsweise hydraulisch antreibbar
und es ist eine Umschalteinrichtung für die
Zuführung der Hydraulikflüssigkeit zur
Bohreinrichtung oder zum Vibrationsbär vorge
sehen. Es ist somit nur ein Hydraulikaggregat
erforderlich, das entweder mit der Bohrein
richtung oder mit dem Vibrationsbär verbunden
ist, wobei die Umschaltung ohne jeden zeit
lichen Aufwand erfolgt.
Die Bohreinrichtung ist zweckmäßig direkt am
Schlitten des Mäklers angeordnet. Hierdurch
wird vermieden, daß die Bohreinrichtung den
von dem Vibrationsbär ausgehenden Schwingungen
unmittelbar ausgesetzt ist.
An die Bohreinrichtung ist vorteilhaft eine
kardanische Aufhängung für den Bohrer mit
einem Schwenkbereich von 180° angesetzt. Dies
erlaubt die Verwendung einstückiger Bohrer
bis zu einer Länge, die der maximalen Höhe
der am Mäkler verstellbaren Bohreinrichtung
entspricht.
Weiterhin ist zwischen der Aufhängung und dem
mit einem axial verlaufenden Innenhohlraum
versehenen Bohrer vorzugsweise ein Einfüll
abschnitt vorgesehen, der ein einen mit dem
Innenhohlraum des Bohrers verbundenen Innen
hohlraum aufweisendes Innenrohr mit radialen
Durchbrüchen enthält, das zumindest im Bereich
der Durchbrüche unter Bildung eines nach außen
abgedichteten Zwischenraumes von einer gegen
Drehung sicherbaren Manschette umgeben ist,
die mit einem Anschluß für die Zuführung von
Beton oder anderen fließfähigen Materialien
zum Zwischenraum versehen ist. Die Zuführung
der Suspension kann auf diese Weise auch bei
sich drehendem Bohrer erfolgen, wobei die
Suspension beim Niederbringen der Bohrung
auch als Spülhilfe dienen und das Verfüllen
des Bohrloches beim Herausziehen des Bohrers
erfolgen kann, so daß die Suspension gleich
zeitig als Stützflüssigkeit ein Einstürzen
der Lochwandung verhindert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
in den Figuren dargestellten Ausführungs
beispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil des Mäklers mit der
daran befestigten Kombination
aus Vibrationsbär und Bohrein
richtung in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in der
Vorderansicht,
Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 1 in
der Draufsicht,
Fig. 4 den Einfüllabschnitt zwischen
dem Bohrer und dessen Aufhängung
in senkrechter Schnittdarstellung,
Fig. 5 den Einfüllabschnitt nach Fig. 4
in horizontaler Schnittdarstellung
entlang der Linie V-V,
und
Fig. 6 den Einfüllabschnitt nach Fig. 4
in der Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt einen an einem Hydraulikbagger
befestigten Mäkler 1, an dem ein Vibrationsbär 2
und eine Bohreinrichtung 3 in der Weise
angebracht sind, daß sie gemeinsam in der Höhe
verstellbar sind. Der Mäkler 1 besitzt vorzugs
weise einen kombinierten starren und teleskopier
baren Führungsmast, so daß der Vibrationsbär 2
und die Bohreinrichtung 3 in eine relativ
große Höhe gefahren werden können.
Die Kombination aus Vibrationsbär 2 und
Bohreinrichtung 3 wird durch gemeinsame
Führungselemente 4 in Längsrichtung des
Mäklers 1 geführt. An den Führungselementen 4
sind Verbindungslaschen 5 befestigt, durch
die den Vibrationsbär 2 tragende Zapfen 6
und 7 geführt sind.
Der hydraulisch angetriebene Vibrationsbär 2
ist in bekannter Weise mit exzentrisch ge
lagerten Gewichten ausgebildet, die gegeneinander
rotieren und hierdurch Längsschwingungen
erzeugen. Auf der Unterseite ist eine
hydraulische Klemmvorrichtung 8 vorgesehen,
in der die einzuvibrierenden Stahlprofile
oder sonstigen Bauelemente (Spundwände, Rohre)
festgehalten werden.
Die Bohreinrichtung 3 wird von zwei an dem
Vibrationsbär 2 auf gegenüberliegenden Seiten
vorbeigeführten Stützplatten 9 getragen, die
ihrerseits jeweils an den Führungselementen 4
befestigt sind. Die sich zur Bohreinrichtung 3
hin verjüngenden Stützplatten 9 sind am
verjüngten Ende nach innen umgebogen. Eine
die Stützplatten 9 verbindende Querwand 10
dient zur Versteifung und ebenso wie die
Stützplatten 9 zur Befestigung der Bohr
einrichtung 3.
Der Vibrationsbär 2 und die Bohreinrichtung 3
sind somit im wesentlichen unabhängig voneinander
am Schlitten des Mäklers 1 befestigt. Eine
etwaige Übertragung von Schwingungen des
Vibrationsbärs 2 auf die Bohreinrichtung 3 über
die Zapfen 6 und 7, die Verbindungslaschen 5,
die Führungselemente 4 und die Stützplatten
9 ist vernachlässigbar gering.
In dem Hydraulikbagger befindet sich ein
Hydraulikmotor, der sowohl für den Antrieb
des Vibrationsbärs 2 als auch der Bohrein
richtung 3 vorgesehen ist. Da diese beiden
Arbeitsgeräte nie gleichzeitig eingesetzt
werden, ist das Hydrauliksystem so ausge
bildet, daß der Hydraulikmotor über fest
installierte Leitungen und eine Umschaltein
richtung entweder mit dem Vibrationsbär 2
oder mit der Bohreinrichtung 3 verbunden ist.
Derartige Hydrauliksysteme sind bekannt und
daher aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt.
In Fig. 1 ist an die Ausgangswelle der Bohr
einrichtung 3 ein Bohrgestänge mit einer
kardanischen Aufhängung 11 angesetzt, die
einen Schwenkbereich von 180° aufweist. Hier
durch ist es möglich, daß eine waagerecht
liegende Bohrschnecke mit der senkrecht ange
ordneten Bohreinrichtung 3 verbunden werden
kann. Die Länge der Bohrschnecke wird durch
diesen Montagevorgang somit nicht beschränkt,
so daß einstückige Bohrschnecken verwendet
werden können, deren Länge nur durch die Höhe
des ausgefahrenen Mäklers begrenzt ist.
An die Aufhängung 11 ist über ein Wellenstück
12 ein Einfüllabschnitt 13 für Betone oder
andere fließfähige Materialien angeschlossen,
über den diese in den axialen Innenhohlraum
der darunter angeordneten Bohrschnecke 14
eingebracht werden können. Der Einfüll
abschnitt 13 ist in den Fig. 4 bis 6
näher dargestellt. Er besitzt ein Innen
rohr 15, das im in Axialrichtung mittleren
Bereich mit vier in Umfangsrichtung gleich
mäßig verteilten radialen Durchbrüchen 16
versehen ist. Das Innenrohr 15 ist über den
die Durchbrüche 16 enthaltenden Bereich von
einer Manschette 17 umgeben. Diese ist in
einem oberen und einem unteren Gleitlager
18 bzw. 19 auf dem Innenrohr 15 gegenüber
diesem drehbar gelagert. Jeweils eine obere
und eine untere umlaufende Dichtung 20 bzw. 21
dienen zur Abdichtung des zwischen dem Innen
rohr 15 und der Manschette 17 gebildeten
Raumes gegenüber der Umgebung. Die Manschette
17 ist mit einem rohrförmigen Anschlußstück
22 versehen, über das Betone oder andere
fließfähige Materialien zugeführt werden
können. Durch eine nicht gezeigte, beispielsweise
an der Bohreinrichtung befestigte teleskopier
bare Arretierung kann die Manschette 17 mit
dem Anschlußstück 22 gegen Drehung gesichert
werden, so daß beim Betrieb des Bohrers zwischen
diesen und dem sich drehenden Innenrohr 15
eine Relativbewegung auftritt. Die Manschette
17 ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, in
Axialrichtung geteilt und wird zum Beispiel
durch Schraubverbindungen zusammengehalten,
so daß sie zu Reinigungszwecken leicht zerlegt
werden kann.
Im Betrieb kann somit auch bei sich drehender
Bohrschnecke 14 Beton oder ein anderes fließfähiges
Material über das in Drehrichtung feststehende
Anschlußstück 22, den ringförmigen Zwischen
raum zwischen der Manschette 17 und dem
Innenrohr 15, die Durchbrüche 16 und den
Innenhohlraum des Innenrohrs 15 in den axialen
Innenhohlraum der Bohrschnecke 14 eingepumpt
werden.
Am unteren Ende der Bohrschnecke 14 befindet
sich ein Innensechskant, in den eine teleskopier
bare Bohrspitze eingepaßt ist.
Beim Hochziehen der Bohrschnecke 14 wird die
Bohrspitze einige Zentimeter aus dem Innen
sechskant gedrückt und gibt einen Teil des
Querschnittes für den Austritt des Betons frei.
Nach dem Niederbringen der Bohrung kann die
Bohrschnecke 14 stetig nach oben gezogen werden,
wobei gleichzeitig der unter der Bohrschnecke
14 freigewordene Raum im Bohrloch mit Beton
verfüllt wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Einbringen starrer Bau
elemente in das Erdreich mit einem
Hydraulikbagger mit Mäkler für einen
Vibrationsbär und mit einer Bohr
einrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Bohreinrichtung (3) als
auch der Vibrationsbär (2) gleichzeitig
am Mäkler (1) angeordnet und wahlweise
einzeln antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohreinrichtung (3)
und der Vibrationsbär (2) hydraulisch
antreibbar sind und eine Umschalteinrichtung
für die Zuführung der Hydraulikflüssigkeit
zur Bohreinrichtung (3) oder zum Vibrations
bär (2) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohreinrichtung
(3) und der Vibrationsbär (2) jeweils
direkt am Mäkler (1) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (9) für die
Bohreinrichtung (3) den Vibrationsbär (2)
umgreift und am Schlitten (4) des
Mäklers (1) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Bohr
einrichtung (3) eine kardanische Auf
hängung (11) für den Bohrer (14) mit
einem Schwenkbereich von 180° angesetzt
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Aufhängung (11) und dem Bohrgestänge
eine Drehdurchführung zur Leitung von
pumpfähigen Materialien bei drehendem
Bohrer (14) in dessen Axialhohlraum
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Aufhängung (11)
und dem mit einem axial verlaufenden
Innenhohlraum versehenen Bohrer (14) ein
Einfüllabschnitt (13) vorgesehen ist, der
ein einen mit dem Innenhohlraum des
Bohrers (14) verbundenen Innenhohlraum
aufweisendes Innenrohr (15) mit radialen
Durchbrüchen (16) enthält, das zumindest
im Bereich der Durchbrüche (16) unter
Bildung eines nach außen abgedichteten
Zwischenraumes von einer gegen Drehung
sicherbaren Manschette (17) umgeben ist,
die mit einem Anschluß (22) für die Zu
führung von fließfähigen Materialien
zum Zwischenraum versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manschette (17)
in Umfangsrichtung gleitend auf dem
Innenrohr (15) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Manschette (17) und dem Innenrohr (15)
jeweils oberhalb und unterhalb der
Durchbrüche (16) in Umfangsrichtung
umlaufende geschlossene Dichtungen (20, 21)
angeordnet sind.
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DE19893913313 DE3913313A1 (de) | 1989-04-19 | 1989-04-19 | Vorrichtung zum einbringen starrer bauelemente in das erdreich |
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-
1989
- 1989-04-19 DE DE19893913313 patent/DE3913313A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |