DE3912535A1 - Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendungInfo
- Publication number
- DE3912535A1 DE3912535A1 DE19893912535 DE3912535A DE3912535A1 DE 3912535 A1 DE3912535 A1 DE 3912535A1 DE 19893912535 DE19893912535 DE 19893912535 DE 3912535 A DE3912535 A DE 3912535A DE 3912535 A1 DE3912535 A1 DE 3912535A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- phenanthridine
- formula
- compounds
- trans
- hexahydro
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D471/00—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00
- C07D471/02—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00 in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D471/06—Peri-condensed systems
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind 10- oder 11-Sulfamyl, -Mono
und -Dialkylsulfanyl, -Alkylsulfamino oder -Alkylsulfonyl-4,6,6a,7,8-
12b-Hexahydroindolo[4,3-a,b]phenanthridine in Form freier Basen
oder ihrer Säureadditionssalze, Verfahren zu deren Herstellung,
pharmazeutische Zusammensetzung, die diese Indolphenanthridine ent
halten, sowie die Anwendung dieser Verbindungen gemäß den Ansprüchen
1 bis 9.
Die Verbindungen werden nachfolgend als Verbindungen gemäß der Er
findung bezeichnet.
Verbindungen ähnlicher Strukturen sind bereits in der DE-OS 34 02 392
beschrieben, im Vergleich zu den bekannten Verbindungen zeichnen sich
die Verbindungen gemäß der Erfindung durch eine überlegene therapeu
tische Wirkung aus.
In der Formel I bedeuten (C1-4), bzw. (C1-5)Alkyl, Methyl, Äthyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.Butyl, bzw.
zusätzlich n-Pentyl, Isopentyl, sec.Pentyl, neo-Pentyl- usw.
Bevorzugt stehen (C1-4)- und (C1-5)Alkyl jeweils für Methyl.
Die Oxydation der Verbindung der Formel II gemäß Anspruch 3 kann
nach an sich bekannten Methoden erfolgen. Diese Methoden sind insbe
sondere aus der Chemie der Mutterkornalkaloide bekannt, da die neuen
Verbindungen die Stuktur eines Ergolins, das in 8,9-Stellung mit
einem Phenylring annelliert ist, aufweisen.
Die Oxydation der Verbindung der Formel II wird z. B. mit MnO₂ als
mildem Oxydationsmittel durchgeführt.
Die im Anspruch 4 beschriebene Desalkylierung wird beispielsweise ana
log einer Demethylierung mit BrCN und K₂CO₃ in CHCl₃ und nachfolgender
Reduzierung mit Essigsäure und Zn in Wasser und die Debenzylierung
hydrogenolytisch beispielseweise in Aethanol in Anwesenheit von
Pd/Kohle auf an sich bekannte Weise durchgeführt.
Die Ausgangsprodukte, welche für die oben beschriebenen Verfahren ein
gesetzt werden, bestehen aus verschiedene 6a, 12b-trans-Stereoiso
meren.
Die neuen Verbindungen können nach bekannten Methoden in freier Form
oder in Salzform, z. B. Säureadditionssalzform isoliert werden.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II können hergestellt werden, in
dem man Verbindungen der Formel III
worin Ra, und X obige Bedeutung besitzen, nach an sich bekannten
Methoden, z. B. mittels LiAlH₄ oder B₂H₆ reduziert.
Zu den Verbindungen der Formel III gelangt man, indem man Verbindungen
der Formel IV,
worin Ra und X obige Bedeutung besitzen, auf an sich bekannte Weise
z. B. photochemisch cyclisiert.
Die Verbindungen der Formel IV können erhalten werden, indem man die
Verbindung der Formel V
mit Verbindung der Formel VI,
H₂ N-Ra (VI),
worin Ra obige Bedeutung besitzt, und anschließend mit Verbindungen
der Formel VII,
worin X obige Bedeutung besitzt, nach an sich bekannten Methoden
umsetzt.
Die Verbindungen der Formeln V, VI und VII sind bekannt oder nach an
sich bekannten Verfahren herstellbar.
Enantiomeren-reine Verbindungen können entweder durch klassische
Racematspaltung auf Stufe der 2,3-Dihydro-Derivate der Formel II er
halten werden bzw. ausgehend von dem chiralen Ausgangsprodukt der
Formel V. Die aktiven Enantiomeren leiten sich von der (+)-drehenden
optisch aktiven Form der obenerwähnten Verbindung der Formel V ab.
Diese kann so hergestellt werden, daß man eine (racemische)Verbindung
der Formel VIII
durch Behandlung mit α-Chymotrypsin hydrolysiert, das Hydrolyseprodukt
mit Benzoylchlorid umsetzt, die dabei erhaltene Verbindung der Formel
auf an sich bekannte Weise (JACS 78, 3087, 1956) in die Verbindung der
Formel
überführt und daraus auf an sich bekannte Weise (Org.Prep.Proc. 9,
277 (1977)) das (+)Enantiomere der Verbindung der Formel V
herstellt.
Die einzelnen Schritte der obigen Verfahren können den nachfolgenden
Beispielen und der angegebenen Literatur entnommen werden.
Die Ergolinausgangsprodukte, welche für die oben beschriebenen Verfahren
eingesetzt werden, bestehen aus verschiedenen 5,10-trans-Stereo
isomeren, welche wie bereits erwähnt, 2 individuelle optisch aktive
Formen beinhalten.
Jedes der oben beschriebenen Verfahren kann mit Ausgangsprodukten in
Form der individuellen optisch aktiven Isomeren oder deren Isomerge
mische, besonders deren Racemate durchgeführt werden und führt dann zu
den entsprechenden Endprodukten.
Die Racemate können in die individuellen optisch aktiven Komponenten
gespalten werden, wobei bekannte Methoden zur Anwendung gelangen,
z. B. via vorübergehende Säureadditionssalzbildung mit optisch aktiven
Säuren, z. B. (+)- oder (-)-Mandelsäure, und fraktionierter Kristalli
sation der diastereoisomeren Säureadditionssalze.
Die erfindungsgemäßen Produkte können nach bekannten Methoden in
freier Form oder in Salzform, z. B. Säureadditionssalzform beispiels
weise als Hydrochlorid isoliert werden.
In den nachfolgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden
angegeben, sie sind unkorrigiert.
20 g (+)-1-Benzoyl-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-4-ketobenz[c,d]indol werden
in 1000 ml Dioxan gelöst und mit 58 ml Methylamin, gefolgt von 3 g ei
nes sauren Montmorillonit-Katalysators versetzt. Die Suspension wird
kurz gerührt, während 14 Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen
und anschließend über Kieselgur filtriert und eingeengt. Man nimmt
den Rückstand in 500 ml Dioxan auf, fügt 10 ml Triäthylamin, gefolgt
von 17,9 g p-Dimethylsulfamoylbenzoylchlorid zu und rührt das Reak
tionsgemisch während 5 Stunden bei Zimmertemperatur. Das Dioxan wird
abgedampft, der Rückstand in Methylenchlorid aufgenommen und der Reihe
nach mit 2N-Chlorwasserstoffsäure, wäßriger Natriumcarbonatlösung und
gesättigter wäßriger Kochsalzlösung extrahiert. Die vereinigten org.
Phasen werden getrocknet, eingeengt und der Rückstand an Kieselgel mit
Methylenchlorid/Methanol = 99/1 chromatographiert. Man erhält die
Titelverbindung als amorphen Festkörper, [α]D²⁰=-45,0° (c=0,2/DMF)
der in dieser Form weiterverarbeitet wird.
4 g (-)-1-Benzoyl-4-[N-(p-dimethylsulfamylbenzoyl)-N-methylamino]-
1,2,2a,3-tetrahydrobenz[c,d]indol werden in 2000 ml Tetrahydrofuran
gelöst und mit einer Hochdrucklampe mit Quarzfinger während 12 Stunden
bestrahlt. Die Reaktionslösung wird eingeengt und der Rückstand an
Kieselgel mittels Methylenchlorid/Methanol = 98/2 chromatographiert.
Man erhält die Titelverbindung als amorpher Festkörper, [α]D²⁰ =
+59,5° (c=0,2/DMF).
3 g (+)-trans-4-Benzoyl-11-dimethylsulfamyl-4,5,5a,6,6a,7,8,12b-octa
hydro-8-keto-7-methylindolo[4,3-a,b]phenanthridin werden in 200 ml
abs.Tetrahydrofuran gelöst und unter Rühren (N₂-Atmosphäre) portionen
weise mit 1,4 g Lithiumaluminiumhydrid versetzt. Nach 15 Stunden wird
die gerührte Reaktionslösung unter Kühlen mittels gesättigter wäßriger
Natriumsulfatlösung hydrolysiert, die entstandene Suspension
über Kieselgur filtriert und das Filtrat eingedampft. Der Rückstand
wird an Kieselgel mittels Methylenchlorid/Methanol = 98/2 (Methylen
chlorid 10%ig gesättigt mit Ammoniak) chromatographiert. Man erhält
die Titelverbindung als amorphen Festkörper. Hydrochlorid: Smp.
223-25° (Zers.) (MeOH/Et₂O)
[a]D²⁰ = +158,6° (c=0,2/DMF).
2 g (+)-trans-11-Dimethylsulfamyl-4,5,5a,6,6a,7,8,12b-octahydro-7-
methylindolo[4,3-a,b]phenanthridin werden in 150 ml Dimethylformamid
gelöst. Man fügt 13,1 g Mangandioxid zu und rührt die entstandene Sus
pension während 1 Stunde bei Zimmertemperatur. Anschließend wird die
Reaktionslösung über Kieselgur filtriert, das Filtrat eingeengt und
der erhaltene Rückstand an Kieselgel mit Methylenchlorid/Methanol =
98/2 (Methylenchlorid 10%ig gesättigt mit Ammoniak)
chromatographiert. Man erhält die Titelverbindung, die aus
Methanol/Diäthyläther kristallisiert und bei 185-88° schmilzt, [α]D²⁰ =
-490° (c=0,2/DMF).
In Analogie zu Beispiel 1 werden unter Verwendung entsprechender Aus
gangsverbindungen folgende Verbindungen hergestellt:
4,3 g (-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-10-sulfamyl-in
dolo[4,3-a,b]phenanthridin werden in 100 ml Dimethylformamid gelöst.
Nach Zugabe von 1,7 g Kaliumcarbonat und 6,4 g Bromcyan wird das Reak
tionsgemisch während 16 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Das
Lösungsmittel wird anschließend am Rotavapor (HV) entfernt und der
Eindampfrückstand getrocknet, anschließend wird er in 115 ml Eisessig
aufgenommen, die Lösung mit 15,5 ml Wasser verdünnt und mit 7,9 g
Zinkpulver versetzt. Das Reaktionsgemisch wird auf 90° erhitzt und
während 10 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Das erkaltete Reak
tionsgemisch wird anschließend über Kieselgel filtriert und das
Kieselgel mit Methanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate werden am
Hochvakuum vom Lösungsmittel befreit und getrocknet. Der Eindampfrück
stand wird mit 2N-wäßriger Natriumcarbonatlösung/Methylenchlorid : Metha
nol = 9 : 1 extrahiert, die vereinigten organischen Phasen mit Mag
nesiumsulfat getrocknet, abfiltriert und eingedampft. Der Eindampf
rückstand wird mit Methanol/Methylenchlorid = 9/1 (Methylenchlorid 10%ig
gesättigt mit Ammoniak) an Kieselgel chromatographiert. Man erhält
die Titelverbindung als freie Base, die, kristallisiert aus Äthanol,
bei 277-279° schmilzt; [α]D²⁰ = -486,9° (c=0,20/DMF).
In Analogie zu Beispiel 5 werden unter Verwendung der oben beschriebe
nen N-Methyl-Verbindungen als Ausgangsverbindungen die folgenden Ver
bindungen hergestellt:
Das im Beispiel 1, Abschnitt a) als Ausgangsprodukt verwendete
(+)-1-Benzoyl-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-4-ketobenz[c,d]indol, vom Smp.
142° (MeOH-Hexan), [α]D²⁰ = +146° (c=1/CH₂Cl₂), wird gemäß JACS 78,
3087, (1956) und Org.Prep.Proc. 9, 277 (1977) - das ein verbessertes
Verfahren beschreibt - via (-)-1-Benzoyl-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-5-
ketobenz[c,d,]indol aus (+)-3-(1-Benzoyl-1,2-dihydro-3-indolyl)pro
pionsäure hergestellt. Letztere gewinnt man wie folgt:
42 g Natriumchlorid und 0,9 g Komplexon werden in 700 ml entminerali siertem Wasser vorgelegt und mit einer Lösung von 65 g (+)-3-(1,2-Di- hydro-3-indolyl)propionsäuremethylester in 80 ml Äthanol versetzt. Anschließend wird 0,42 g α-Chymotrypsin zugegeben und die 2-phasige Reaktionslösung während 20 Stunden gerührt, wobei durch Zugabe von 10N Natronlauge der pH der Reaktionslösung zwischen 7,9 und 8,1 gehalten wird. Man versetzt mit 200 ml Methylenchlorid, filtriert das Reak tionsgemisch über Kieselgur, trennt die beiden Phasen des Filtrates und reextrahiert die wäßrige Phase mit Methylenchlorid.
42 g Natriumchlorid und 0,9 g Komplexon werden in 700 ml entminerali siertem Wasser vorgelegt und mit einer Lösung von 65 g (+)-3-(1,2-Di- hydro-3-indolyl)propionsäuremethylester in 80 ml Äthanol versetzt. Anschließend wird 0,42 g α-Chymotrypsin zugegeben und die 2-phasige Reaktionslösung während 20 Stunden gerührt, wobei durch Zugabe von 10N Natronlauge der pH der Reaktionslösung zwischen 7,9 und 8,1 gehalten wird. Man versetzt mit 200 ml Methylenchlorid, filtriert das Reak tionsgemisch über Kieselgur, trennt die beiden Phasen des Filtrates und reextrahiert die wäßrige Phase mit Methylenchlorid.
Der pH der wäßrigen Phase wird auf 11,5 gestellt und anschließend
unter leichtem Kühlen bei 20-25° während 30 Min. 27,4 ml Benzoylchlo
rid zugetropft, der pH der Reaktionslösung wird dabei mittels pH-Stat
bei 11-12 gehalten. Die Reaktionslösung wird während 2 Stunden ge
rührt, über Hyflo filtriert und das Filtrat mit 30%iger Chlorwasser
stoffsäure auf pH 5,0 gestellt. Die dabei entstandene Kristallsuspen
sion wird 1 Stunde bei Zimmertemperatur nachgerührt, in einer Nutsche
gesammelt, mit Wasser nachgewaschen und am Hochvakuum bei 60° getrocknet.
Man erhält (+)-3-(1-Benzoyl-1,2-dihydro-3-indolyl)propionsäure
vom Smp. 169-171°, [α]D²⁰ = +63,1 (c=1/CH₂Cl₂).
Die erfindungsgemäßen 4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-indolo[4,3-a,b]phenan
thridine und ihre physiologisch verträglichen Säureadditionssalze,
weisen im Tierversuch interessante pharmakologische Eigenschaften auf
und können daher als Heilmittel verwendet werden.
Sie zeigen eine Dopaminrezeptor-stimulierende Aktivität am kardiovas
kulären System, was sichtbar wird in der Art, wie sie ein Blutdruck
erniedrigung und einer Verminderung des Gefäßwiderstandes in den obe
ren Mesenterial- und Renalarterien des narkotisierten Hundes auslösen
[B.J. Clark, Postgrad.Med.J. 57 (Suppl. 1) 45-54 (1981)].
Für diesen Versuch werden Hunde verwendet, welche mit Chloralose und
Urethan narkotisiert werden. Der Blutdruck wird mittels eines Kathe
ters in der Oberschenkelschlagader und der Blutfluß in den oberen
Mesenterial- und Renalarterien unter Verwendung einer elektromagneti
schen Durchblutungssonde gemessen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen verursachen eine Blutdruckernied
rigung und eine Verminderung des Widerstandes in den Mesenterial- und
Renalarterien bei einer Dosis zwischen 100 und 1000 ug/kg i.v.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen ebenfalls dopaminähnliche
Wirkungen auf die Nierenfunktion, indem sie eine Erhöhung der Natrium
ausscheidung im Urin von entwässerten Ratten in Dosen von 0,3 und
1mg/kg s.c. bewirken (beruhend auf der Methode von E. Flückiger et al.
Schweiz.med.Wschr. 93, 1232-1237 (1963)).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind deshalb angezeigt zur Verwen
dung als Dopaminrezeptor Stimulantien insbesondere zur Behandlung der
Hypertension, einer hypertensiven Krise, chronischer Herzinsuffizienz,
Niereninsuffizienz, idiopatischen Ödemen, Arzneimittelintoxikationen,
peripheren Kreislaufstörungen und Schock.
Eine geeignete tägliche Dosis liegt zwischen etwa 10 bis etwa 200 mg,
zweckmäßigerweise verabreicht als Einzeldosis oder in Teildosen 2 bis
4 und täglich in Einheitsdosisform enthaltend ca. 2,5 bis 100 mg der
Verbindungen oder in Retardform.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen ebenfalls eine dopaminerge
Aktivität in vivo am zentralen Nervensystem, was nachgewiesen wird
durch eine kontralaterale Rotation nach Verabreichung der Verbindungen
in Dosen von 1 bis 10 mg/kg p.o. oder 0,3 mg/kg s.c. an Ratten, bei
denen durch eine 6-Hydroxydopamin-Injektion eine unilaterale Verlet
zung der nigroneostriatalen Dopaminbahn verursacht wurde
[U. Ungerstedt, Acta physiol.scand.Suppl. 367, 69-93 (1973)].
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen ebenfalls Stereotypie im
Apomorphin-Stereotypieversuch bei Verabreichung in Dosen von etwa
30 mg/kg p.o.
In vitro stimulieren die erfindungsgemäßen Verbindungen die dopamin
sensitive Adenylatcyclase in Striatumhomogenat der Ratte und hemmen
z. T. die elektrisch hervorgerufene Freisetzung von Acetylcholin aus
Striatumscheibchen der Ratte (Versuche gemäß Eur.J.Pharmacol. 95,
101).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind deshalb brauchbar als selek
tive dopaminerge Wirkstoffe, z. B. zur Behandlung von Morbus Parkin
son.
Eine geeignete tägliche Dosis liegt zwischen etwa 10 bis etwa 200 mg
und zweckmäßig enthalten Dosierungsformen, welche für die 2 bis 4 mal
tägliche orale Verabreichung geeignet sind, etwa 2,5 bis etwa 100 mg
der erfindungsgemäßen Verbindungen in freier oder in pharmazeutisch
annehmbarer Salzform, oder in Retardform.
Folglich betrifft die Erfindung die Anwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen als Pharmazeutika beispielsweise zur Behandlung des er
höhten Blutdruckes, einer hypertensiven Krise, der chronischen Herz
insuffizienz, der Niereninsuffizienz, von idiopathischen Ödemen,
Arzneimittelintoxikationen, peripheren Kreislaufstörungen, Schock so
wie der Parkinson'schen Krankheit. Ferner ist eine Wirkung der erfin
dungsgemäßen Verbindungen bei endokrinen Störungen die sich in einer
Übersekretion von Prolactin und des Wachstumshormons äußern, zu be
obachten.
Als Heilmittel können die erfindungsgemäßen Verbindungen allein oder
in geeigneter Arzneiform mit pharmakologisch indifferenten Stoffen
verabreicht werden.
Gegenstand der Erfindung sind auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten. Für ihre Herstel
lung können die in der Pharmazie gebräuchlichen Hilfs- und Träger
stoffe verwendet werden. Geeignete galenische Formen sind z. B.
Tabletten und Kapseln.
Claims (9)
1. Verbindungen der Formel I
worin X für Gruppen der Formeln -SO₂N(R₁R₂),-NHSO₂R₃ oder
-SO₂R₄ steht,
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder (C1-5)Alkyl
und R₃ und R₄ jeweils unabhängig voneinander (C1-5)Alkyl be
deuten
und R für Wasserstoff, (C1-4)Alkyl oder Benzyl steht
in Form der freien Basen oder Säureadditionssalzen.
2. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 ausgewählt aus:
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-10-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-10-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-Methyl-11-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-11-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-10-dimethylsulfamyl-indo-lo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-10-dimethylsulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-11-dimethylsulfamyl-indo-lo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-11-dimethylsulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-10-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-10-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-Methyl-11-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-11-sulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-10-dimethylsulfamyl-indo-lo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-10-dimethylsulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-7-methyl-11-dimethylsulfamyl-indo-lo[ 4,3-a,b]phenanthridin
(-)-trans-4,6,6a,7,8,12b-Hexahydro-11-dimethylsulfamyl-indolo[ 4,3-a,b]phenanthridin
3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel
worin X die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt
und Ra für (C1-4)Alkyl oder Benzyl steht und ihren Säure
additionssalzen dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der
Formel
worin X und Ra obige Bedeutung besitzen in 5,5a-Stellung des
Indolophenanthridingerüstes oxydiert und die erhaltenen
Verbindungen der Formel Ia als freie Basen oder als Säure
additionssalze gewinnt.
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel Ib,
worin X im Anspruch 1 definiert ist
und ihren Säureadditionssalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
Verbindungen der Formel Ia gemäß Anspruch 3 in 7-Stellung desalkyliert
bzw. debenzyliert und die erhaltenen Verbindungen der For
mel Ib als freie Basen oder als Säureadditionssalze gewinnt.
5. Eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, in freier oder
pharmazeutisch annehmbarer Säureadditionssalzform, zur Anwendung
als Pharmazeutikum.
6. Eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, in freier oder
pharmazeutisch annehmbarer Säureadditionssalzform, zur Behandlung
der Hypertonie, von Herzkreislauferkrankungen insbesondere Herzin
suffizienz und Niereninsuffizienz.
7. Eine pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend eine Verbindung
gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, in freier oder pharmazeutisch
annehmbarer Säureadditionssalzform.
8. Verwendung einer Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 und 2 zur Her
stellung von Arzneimitteln mit Wirkung gegen Hypertonie, Herz
kreislauferkrankungen insbesondere Herzinsuffizienz sowie gegen
Niereninsuffizienz.
9. Eine Verbindung der Formel II wie im Anspruch 3 und der Beschrei
bung definiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912535 DE3912535A1 (de) | 1989-04-17 | 1989-04-17 | Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912535 DE3912535A1 (de) | 1989-04-17 | 1989-04-17 | Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3912535A1 true DE3912535A1 (de) | 1990-10-25 |
Family
ID=6378826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893912535 Withdrawn DE3912535A1 (de) | 1989-04-17 | 1989-04-17 | Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3912535A1 (de) |
-
1989
- 1989-04-17 DE DE19893912535 patent/DE3912535A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
JP2716146B2 (ja) | 縮合インドール誘導体およびその製造方法 | |
DE2751258C2 (de) | ||
EP0148440B1 (de) | 1,3,4,5-Tetrahydrobenz[c,d]indole, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DD141928A5 (de) | Verfahren zur herstellung neuer ergolinderivate | |
DE19510965A1 (de) | Neue Pyrido/3,2-e/pyrazinone mit antiasthmatischer Wirksamkeit und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE3717561A1 (de) | Indol-, isochinolin- und benzazepinderivate, diese verbindungen enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung | |
EP0528922A1 (de) | Neue sulfonylverbindungen | |
EP0189370A2 (de) | Spiro-dioxolane, -dithiolane und -oxothiolane | |
DE69007905T2 (de) | 1-Oxa-2-oxo-8-azaspiro[4,5]decan-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische Zusammensetzungen daraus. | |
DE1795022C3 (de) | Lysergsäurederivate | |
EP0155903B1 (de) | Indolophenanthridine, ihre Herstellung und Verwendung | |
US4179567A (en) | 2-Aryltropane compounds | |
HUT58316A (en) | Process for producing carbostiryl derivatives and pharmaceutical compositions containing them | |
DE2524053A1 (de) | 1-aethyl-3a-substituiertes-phenyl- decahydroisochinoline | |
EP0148167A2 (de) | Quinolinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Mittel | |
DE2647041C2 (de) | 3-Aminomethylen-6,7-dimethoxy-2- methyl-4-oxo-1,2,3,4-tetrahydro-1-chinolincarbonsäureäthylester | |
DD300105A5 (de) | Neue R(-)3-Quinuliclidinol - Derivate | |
DE4132631A1 (de) | Imidazolyl-propensaeurederivate | |
DE3912535A1 (de) | Indolophenanthridine, ihre herstellung und verwendung | |
EP0180833B1 (de) | 4-Oxo-pyrido[2,3]pyrimidin-Derivate, Verfahren zur deren Herstellung und diese ethaltende Arzneimittel | |
US6057334A (en) | Benzo[g]quinoline derivatives | |
DE1695812B2 (de) | Dibenzo [cfl -1,2-thiazepin-derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Zubereitung | |
EP0225543A1 (de) | Basisch substituierte Phenylacetaldehyde, ihre Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel | |
CH616425A5 (de) | ||
EP0014996B1 (de) | Heterocyclische spiroverknüpfte Amidine, ihre Stereoisomeren und optischen Isomeren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |