DE3910746A1 - Einrichtung fuer einen zugang zum gallen- oder pankreasgang oder zur gallenblase - Google Patents
Einrichtung fuer einen zugang zum gallen- oder pankreasgang oder zur gallenblaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für einen Zugang
zum Gallengang- oder Pankreasgang oder zur Gallenblase
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zur Entfernung von Gallenblasen- und Gallengangsteinen
sowie auch von Pankreasgangsteinen ist die sogenannte
ERCP-Endoskopie bekannt, bei der die beispielsweise im
Gallengang befindlichen Gallensteine von einem unter
Röntgensicht bis in den Gallengang vorgeschobenen
Körbchen entfernt werden. Gallensteine, die fest in der
Wandung des Gallenganges sitzen, sogenannte "impaktierte
Steine", können auf diese Weise jedoch nicht entfernt
werden.
Bei dem bekannten ESWL-Verfahren werden mittels eines
speziellen Lithotrypter-Gerätes von außerhalb des
Körpers Schallwellen auf die zu zerstörenden Steine
gerichtet, um diese zu zerstrümmern. Kleine Steinchen,
d. h. Steine, die kleiner als etwa 0,5 cm sind, und große
Steine, d. h. Steine , die größer als etwa 2,5 cm sind,
können durch dieses Verfahren nicht zerstört werden. Ein
weiteres Problem dieses Verfahrens besteht darin, daß
diejenigen der zertrümmerten Steine im Gallen- oder
Pankreasgang oder in der Gallenblase, die nicht von
selbst aus abgehen, durch aufwendige Zusatzschritte
entfernt werden müssen. Zudem fallen im Zusammenhang mit
diesem Verfahren extrem hohe Investitionskosten an.
Schließlich werden bei dem Mother-Baby-
Endoskopieverfahren zunächst ein großes Endoskop
beispielsweise in den Bereich der Abzweigung des
Gallenganges und des Pankreasganges vom Zwölffingerdarm
gebracht, und dann ein sehr kleines Endoskop (Baby-
Endoskop) nach Erweitern der Papille durch das Mother-
Endoskop in das Gallen- bzw. Pankreasgangsystem
eingeführt. Ein Nachteil besteht darin, daß das Baby-
Endoskop wegen der erforderlichen großen Gerätelänge
schlecht steuerbar ist und daß etwa nach einer vier- bis
sechsmaligen Benutzung das Gerät durch die Handhabung
soweit zerstört ist, daß aufwendige Reparaturen
erforderlich sind.
Es ist bisher nicht gelungen, mit den genannten
Verfahren routinemäßig bis in die Gallenblase
vorzudringen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher
darin, eine Einrichtung anzugeben, mit deren Hilfe
relativ einfach, kostengünstig und wiederholbar für ein
Endoskop ein Zugang zum Gallen- oder Pankreasgang oder
in die Gallenblase geschaffen werden kann, und daß nach
Herstellen dieses Zuganges ein leichtes endoskopisches
Arbeiten in den vorgenannten Organen bzw. Gängen möglich
ist, wobei dieses Arbeiten beispielsweise das Entfernen
und Zerstören von Steinen und die Entnahme von
Gewebeproben zur histologischen Diagnostik betreffen
kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, die durch die in dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale gekennzeichnet ist.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
die Einrichtung in ihrer einfachsten Form ein
Führungsrohr ist, das lediglich auf einen Führungsdraht
und gegebenenfalls ein Verstärkungsrohr aufgeschoben
werden muß, der mit der Hilfe eines herkömmlichen
Endoskops in an sich bekannter Weise bis in den Gallen-
oder Pankreasgang eingebracht wird und dessen vorderes
Ende dort mit einem ebenfalls an sich bekannten
Mechanismus fixiert wird. Dabei wird das Führungsrohr
beim Aufschieben auf das Verstärkungsrohr, das sich auf
dem Führungsdraht vorzugsweise befindet, automatisch,
insbesondere auch bei engen Biegungen des
Verstärkungsrohres aufgrund seiner speziellen
Ausgestaltung geführt, so daß beim Aufschieben keine
schwierigen Operationen erforderlich sind. Der vordere
Endbereich des voriegen Führungsrohres ist besonders
einfach mit der Hilfe eines aufblasbaren Ballons im
Gallen- oder Pankreasgang fixierbar. Nach dem Fixieren
des Führungsrohres können der Führungsdraht und
gegebenenfalls das Verstärkungsrohr einfach aus dem
Führungsrohr herausgezogen werden. Das Führungsrohr
steht dann zum wiederholten, einfachen und schnellen
Einführen eines Endoskops oder eines Arbeitsgerätes zur
Verfügung. In Verbindung mit beispielsweise der
elektrohydraulischen Stoßwellenlithotrypsie kann dann
eine Zerstörung der Steine in den genannten Gängen, vor
allem aber in der Gallenblase, ohne weiteres vorgenommen
werden.
Ein ganz wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß nach dem einfachen Einführen eines
herkömmlichen Endoskops in das Führungsrohr von dessen
Endbereich ohne weiteres bis in den Gallenblasengang und
die Gallenblase oder die Lebergänge vorgestoßen werden
kann.
Von wesentlicher Bedeutung ist es, daß bei der
Verwendung des vorliegenden Führungsrohres die
erforderliche Endoskoplänge etwa nur halb so groß wie
beispielsweise bei dem bekannten Baby-Endoskop gewählt
werden kann, weil nach Einbringung des Führungsdrahtes
dieser durch Zurückziehen und Straffen (Begradigen) auf
die kürzeste Entfernung zwischen Mund und Gallen- bzw.
Pankreasgang gebracht werden kann. Dadurch ergibt sich,
daß die Reibung des Endoskopschaftes verringert und
dadurch die Manövrierbarkeit verbessert werden.
Da das Endoskop und das zugehörige Arbeitsgerät durch
das Führungsrohr geführt sind, kann eine leichte
Manipulation, z. B. eine leichte Verdrehung des
Endoskopschaftes im Führungsrohr sichergestellt werden.
Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß das
Führungsrohr einfach handhabbar und zudem äußerst billig
herstellbar ist.
Während eines Eingriffes kann das Endoskop mit dem
entsprechenden Arbeitsgerät bedarfsweise, beispielsweise
zum Spülen des entsprechenden Ganges, durch das
Führungsrohr zurückgezogen und sofort wieder bis zum
Ende des Führungsrohres im Gallen- oder Pangreasgang
vorgeschoben werden.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Mother-Baby-
Verfahren ist, daß durch den Wegfall des dort nötigen
Albarran-Mechanismus eine Zerstörung, z. B. des
Gallengang-Endoskopes nicht eintritt. Durch die erzielte
Abdichtung des jeweiligen Ganges, z. B. des Gallenganges
gegenüber dem Zwölffingerdarm durch den bevorzugt
verwendeten Ballon, wird beispielsweise beim Einbringen
von chemischen Lösungsmitteln (z. B. Methyltest-
Bythyläther) verhindert, daß die Lösungsmittel in den
Zwölffingerdarm übertreten und dort Reizzustände
verursachen. Außerdem wird verhindert, daß diese
Lösungsmittel durch den Darm resorbiert werden und dann
allgemein toxisch wirken.
Durch die zuvor beschriebene Abdichtung wird es möglich,
beispielsweise mit einem sogenannten Doppellumenkatheter
mit deutlich höheren Lösungsmittelflüssen als bisher zu
arbeiten und daher eine wesentlich kürzere
Behandlungsdauer für den Patienten zu erzielen.
Vorteilhafterweise wird es durch die vorliegende
Einrichtung ermöglicht, auch über die Nase endoskopisch
in den Gallen- oder Pankreasgang oder in die Gallenblase
vorzustoßen. Dies bedeutet für den Patienten eine
weitere Erleichterung bei länger andauernden
Manipulationen.
Besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Einrichtung
als Set geliefert, der aus einem Führungsdraht, einem
Verstärkungsrohr und einem Führungsrohr besteht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden werden die Erfindung und deren
Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 zur Erläuterung eine Darstellung des Magen-
Zwölffingerdarm-Gallenblasen-Bereiches;
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Aufbau der
erfindungsgemäßen Einrichtung;
Fig. 3 und 4 Einzelheiten der Fig. 2; und
Fig. 5 bis 10 Weiterbildungen der Erfindung.
Gemäß Fig. 2 besteht die vorliegende Einrichtung im
wesentlichen aus einem Führungsrohr mit einem
verhältnismäßig steifen Abschnitt 8 und einem
vergleichsweisen flexiblen vorderen Abschnitt 9. Die
Länge A des steiferen Abschnittes beträgt vorzugsweise
etwa 45 bis 64 cm, während die Länge des flexiblen
Abschnittes B etwa 15 cm beträgt.
Das freie Ende des Endbereiches 15 des flexiblen
Abschnittes 9 weist vorzugsweise einen sich verjüngenden
Bereich 16 auf, der zweckmäßigerweise konisch oder
halbkugelförmig ausgestaltet ist. Dieser Bereich 16
stellt ein besonders gutes Einführen des Führungsrohres
8, 9 in den Gallen- oder Pankreasgang sicher.
Um eine Fixierung des vorderen Endbereiches 15 in dem
Gallen- oder Pankreasgang zu ermöglichen, ist am vorde
ren Endereich 15 eine Fixierungseinrichtung vorgesehen,
die vorzugsweise die Form eines Ballons 13 aufweist oder
ring- bzw. schlauchförmig ausgebildet ist und den vorde
ren Endbereich 15 umgibt. Dieser Ballon 13 wird zusammen
mit dem vorderen Endbereich 15 verschoben. Der Ballon 13
steht über eine Leitung, die beispielsweise die Form
einer wendelförmig um die Außenfläche des Führungsrohres
8, 9 oder einer geradlinig an dieser Außenfläche verlau
fenden Schlauchleitung 12 aufweist und bis zum freien
Ende des Abschnittes 8 verläuft, mit einer nicht darge
stellten Pumpeinrichtung in Verbindung, bei deren Betä
tigung der Ballon 13 aufblasbar ist, wenn sich der
vordere Endbereich 15 in der gewünschten Position des
Gallen- oder Pankreasganges befindet. Beim Aufblasen des
Ballons 13 nimmt dieser etwa die Form 14 an, wobei er
sich zur Fixierung des vorderen Endbereiches 15 an der
Innenfläche des genannten Ganges festsetzt und dort auch
eine Abdichtung des Ganges gegenüber dem Zwölffingerdarm
bewirken kann.
Die Schlauchleitung 12 kann am Außenumfang des Führungs
rohres 8, 9 befestigt, beispielsweise verklebt oder
verschweißt sein. Es ist jedoch auch denkbar, die
Schlauchleitung an der Innenwand des Versteifungsrohres
9 zu befestigen oder sie lose durch das Innere des
Versteifungsrohres 8, 9 zu führen. An der Stelle der
Schlauchleitung 12 kann auch in der Wandung des Verstei
fungsrohres 8, 9 ein Durchgang vorgesehen werden, der
vom Endbereich des Abschnittes 8 bis in den Ballon 13
geführt ist.
Im Bereich des freien Endes des Abschnittes 8 kann ein
sogenannter Beißring 10 befestigt sein, durch die der
freie Endbereich des Abschnittes 8 verläuft. Auf diesen
Beißring 10 beißt der Patient während des Eingriffes, so
daß die Öffnung 11 des freien Endbereiches fixiert ist
und dem Arzt zum Einführen des Endoskops und/oder eines
Arbeitsgerätes jederzeit zur Verfügung steht.
Im folgenden wird die Arbeitsweise mit dem vorliegenden
Führungsrohr 8, 9 im Zusammenhang mit der Fig. 1 näher
erläutert. Zunächst wird ein sogenannter Führungsdraht
(nicht dargestellt) mit der Hilfe eines herkömmlichen
Endoskops durch den Magen 5 in den Zwölffingerdarm 6
eingeführt und von dort in den Pankreasgang 7 oder in
den Gallengang 4 vorwärtsgeschoben. Wenn sich das Ende
des Führungsdrahtes im Pangreasgang 7 oder im Gallengang
4 in der gewünschten Position befindet, wird es mit der
Hilfe eines an sich bekannten Mechanismus, beispiels
weise durch Abbiegen des vorderen Endes fixiert. Das
Endoskop wird dann zurückgezogen. Nachfolgend wird
vorzugsweise durch Zurückziehen des Führungsdrahtes
dieser gespannt und damit die Weglänge zwischen dem Mund
und dem Gallen- oder Pankreasgang des Patienten maximal
verkürzt. Dieser verkürzte Weg ist in der Fig. 1 durch
die punktierte Linie dargestellt. Zur Versteifung des
Führungsdrahtes der auch als sogenannter Leader bezeich
net wird, kann dann auf den Führungsdraht vorzugsweise
ein Versteifungsschlauch (nicht dargestellt) aufgescho
ben werden, um eine Abrundung der Bahn des Führungsdrah
tes zu erreichen.
Der Außendurchmesser des Versteifungsschlauches ent
spricht dabei etwa dem Innendurchmesser des vorliegenden
Führungsrohres 8, 9, so daß dieses beim bzw. nach dem
Aufschieben auf den Versteifungsschlauch möglichst eng
an diesem anliegt und daher leichter in den Gallen- oder
Pankreasgang einschiebbar ist. Beim Aufschieben des
Führungsrohres 8, 9 wird der vordere, flexible Abschnitt
9 zuerst auf den Versteifungsschlauch aufgeschoben.
Infolge der erhöhten Flexibilität des vorderen Abschnit
tes 9 kann dieser ohne weiteres den Biegungen des
Führungsdrahtes bzw. des Versteifungschlauches, insbe
sondere bei relativ kleinen Biegeradien im Übergangsbe
reich zwischen dem Zwölffingerdarm 6 und dem Pankreas- 7
oder Gallengang 4 folgen. Das Einschieben bzw. Vorwärts
schieben des gesamten Führungsrohres 8, 9 wird durch die
Steifigkeit des auf den flexiblen Abschnitt 9 folgenden
Abschnittes 8 erleichtert. Beim Vorwärtsschieben des
Führungsrohres 8, 9 kann ein Festsetzen des vorderen
Endbereiches 15 desselben dadurch verhindert werden, daß
das vordere Ende 16 vorzugsweise konisch bzw. halbkugel
förmig verjüngt ist.
Wenn sich der vordere Endbereich 15 des Abschnittes 9 im
Pankreasgang 7 oder im Gallengang 4 in der gewünschten
Position befindet, wird durch Betätigen der nicht darge
stellten Pumpeinrichtung Luft über die Schlauchleitung
12 in dem Ballon 13 eingeführt, so daß dieser aufgebla
sen wird und sich zur Fixierung des vorderen Endberei
ches 15 an der Innenwandung des Pankreasganges 7 oder
des Gallenganges 4 festsetzt. In einem weiteren Schritt
werden nun der Führungsdraht und/oder der Versteifungs
schlauch aus dem Führungsrohr 8, 9 herausgezogen, so daß
dieses nun zum wiederholten Einbringen eines herkömmli
chen Endoskops, das mit einem entsprechenden Arbeitsge
rät zum Entfernen der Steine ausgerüstet ist, zur Verfü
gung steht. Dabei kann das Endoskop sehr schnell und
nahezu ohne Widerstand durch das Führungsrohr 8, 9
geschoben und nach seinem Austritt aus der Öffnung 17
des vorderen Bereiches 15 des Abschnittes 9 beispiels
weise weiter durch den Gallengang 4 bis in die Gallen
blase 2 oder in den Lebergang 3 vorwärtsgeschoben wer
den.
Wenn sich das vordere Ende des Endoskops in der Gallen
blase befindet, kann bedarfsweise nach Ablassen der Luft
aus dem Ballon 13 das Führungsrohr 8, 9 bis in den
Gallenblasengang 2′ hineingeschoben werden, wobei dabei
der Endoskopschaft als Führung dient.
Es ist auch denkbar, das Führungsrohr an seiner Position
zu belassen und nach dem Vorschieben eines Endoskops bis
in die Gallenblase und der erneuten Einführung eines
zweiten Führungsdrahtes und gegebenenfalls eines zweiten
Versteifungsschlauches mit gleicher Technik durch das
erste Führungsrohr 8, 9 ein zweites kleineres Führungs
rohr in die Gallenblase vorzuschieben. Dabei wird dieses
zweite Führungsrohr auf den zweiten Verstärkungsschlauch
aufgeschoben.
Im folgenden werden nun bevorzugte Ausführungsformen des
vorliegenden Führungsrohres im Zusammenhang mit den
Fig. 5 bis 10 erläutert.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der die unter
schiedliche Flexibilität der Abschnitte dadurch erreicht
wird, daß der vordere, flexible Abschnitt durch ein Rohr
91 gebildet wird, dessen Wandstärke kleiner ist als
diejenige des ebenfalls durch ein Rohr 92 gebildeten
weniger flexiblen Abschnittes. Dabei ist der Außenumfang
des Rohres 91 geringfügig kleiner als der Innenumfang
des Rohres 92, so daß das Rohr 91 zur Befestigung an dem
Rohr 92 in dieses eingeschoben wird und im Überlappungs
bereich an der Innenwand des Rohres 92 befestigt bzw.
verklebt oder verschweißt wird.
Um ein Festsetzen beim Vorwärtsschieben des Verstei
fungsrohres zu verhindern, ist der dem freien Ende des
Rohres 91 zugewandte Endabschnitt des Rohres 92 so
gestaltet, daß er sich in Richtung auf das freie Ende
des Rohres 91 vorzugsweise konisch verjüngt (Bezugszei
chen 94). Ebenso erweitert sich im Überlappungsbereich
der Innendurchmesser des Rohres 91 vorzugsweise konisch
bis auf den Innendurchmesser des Rohres 92 (Bezugszei
chen 93), so daß ein glattes Vorschieben des Endoskops
vom Rohr 92 zum Rohr 91 erfolgen kann.
Gemäß Fig. 6 kann der flexible Bereich 96 auch die Form
eines dünneren Rohres aufweisen, das auf das Ende eines
dickeren Rohres 95 aufgeschoben und an diesem befestigt,
beispielsweise verklebt oder verschweißt, ist, wobei der
Innendurchmesser des dickeren Rohres 95 etwa dem Innen
durchmesser des dünneren und flexibleren Rohres 96
entspricht. Um ein gutes Aufbringen bzw. Aufschieben des
Rohres 96 auf das Rohr 95 zu ermöglichen, und um gleich
zeitig zu ereichen, daß sich für die Vorschiebeoperation
im Übergangsbereich 97 zwischen dem Rohr 95 keine hin
derlichen Ecken oder Kanten ergeben, kann sich der in
das Rohr 96 hineinragende Endbereich 98 vorzugsweise vom
Außendurchmesser des Rohres 95 zum Innendurchmesser
desselben stetig, beispielsweise konisch, verjüngen.
Gemäß der Ausgestaltung der Fig. 7 ist im Inneren des
Rohres 91 eine an der Innenfläche des Rohres 91 anlie
gende spiralförmige Feder 20 vorgesehen. Diese Feder 20,
deren Windungen zweckmäßigerweise eng aneinanderliegen,
sorgt dafür, daß das Rohr 91 bei der erforderlichen
dünnen Wandstärke während der Behandlung, wenn der
Führungsdraht und gegebenenfalls der Verstärkungs
schlauch aus dem Führungsrohr entfernt sind, nicht
geknickt wird. Anders ausgedrückt können für das flexi
blere Rohr 91 durch die Vorsehung der Feder 20 noch
dünnere Wandstärken realisiert werden.
Um ein Rattern des Endoskops beim Vorwärtsschieben in
dem mit der Feder 20 versehenen flexiblen Bereich (Rohr
91) zu verhindern, kann der Innenumfang des Rohres 91
mit einem Kunststoffmaterial beschichtet sein. Um dieses
Rattern zu vermeiden kann die Spirale 20 auch in die
Wand des Rohres 91 eingebettet sein.
Gemäß Fig. 8 kann eine Feder 20 der beschriebenen Art
auch in dem Rohr 96 der Ausführungsform der Fig. 6
vorgesehen werden.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die
beschriebene Feder 21 entlang der gesamten Länge des
flexiblen Abschnittes des Führungsrohres und im wesent
lichen auch entlang der gesamten Länge des weniger
flexibleren Abschnittes verläuft. Dabei umfaßt diese
Ausführungsform im Bereich des flexibleren Abschnitts
ein die Feder 21 umgebendes Rohr 81, das dünner ist,
als das die Feder im weniger flexibleren Abschnitt
umgebende Rohr 82. Der Übergang zwischen dem dickeren
Rohr 82 und dem dünneren Rohr 81 ist vorzugsweise auch
bei dieser Ausführungsform so gestaltet, daß sich der
Außendurchmesser des Rohres 82 auf den Außendurchmesser
des Rohres 81 stetig, vorzugsweise zum Rohr 81 hin
konisch verjüngt (Bezugszeichen 83).
Es ist auch denkbar, gemäß Fig. 10 die unterschiedlichen
Flexibilitäten der Abschnitte des Führungsrohres bei
gleichen Wandstärken und Durchmessern des flexiblen
Rohres 85 und des weniger flexiblen Rohres 84 dadurch zu
erreichen, daß für das Rohr 84 ein Material gewählt
wird, das eine größere Festigkeit bzw. Steifigkeit
sicherstellt als das für das Rohr 85 gewählte Material.
Die Rohre 84 und 85 liegen auf der Feder 21 mit den
einander zugewandten Stirnseiten aneinander an.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 9 und 10 kann, um
das erwähnte Rattern zu vermeiden, der Innenumfang der
Rohre 81, 82 bzw. 84, 85 mit einem Kunststoffmaterial
beschichtet sein. Ebenso ist es auch denkbar, bei diesen
Ausführungsformen die Federn 21 in die Wand der Rohre
81, 82 bzw. 84, 85 einzubetten.
Als Material für die unterschiedlich flexiblen Abschnit
te der Führungsrohre 8, 9 empfiehlt sich ein Kunststoff
material, wie zum Beispiel Polyäthylen.
Besonders geeignet ist die Verwendung von sogenannten
Schrumpfschläuchen für die die jeweiligen Federn der
Ausführungsformen der Fig. 7 bis 10 umgebenden Rohre.
Diese Schläuche werden zunächst auf die entsprechenden
Spiralfedern aufgeschoben und dann durch Hitzeeinwirkung
geschrumpft, so daß sie fest an den Federn anliegen.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zur
Durchführung der transnasalen Anwendung an das rückwär
tige Ende des weniger flexibleren Abschnittes 8 des
Führungsrohres 8, 9 ein weiterer flexibler Abschnitt C
angesetzt bzw. ansetzbar, wie dies in Fig. 2 durch die
punktierten Linien angedeutet ist. Der Abschnitt C kann
bei der transnasalen Anwendung dem Nasengang besser
folgend und damit Verletzungen, die auf Druck zurückzu
führen sind, im Bereich der Nasenschleimhaut verhindern.
Das erfindungsgemäße Führungsrohr wird vorzugsweise
zusammen mit einem Führungsdraht und gegebenenfalls
einem Versteifungsschlauch als Set geliefert, so daß bei
einem Eingriff sämtliche benötigten Teile gleichzeitig
zur Verfügung stehen.
Als Material für die die Abschnitte A, B und
gegebenenfalls C bildenden Rohre bzw. Schläuche eignet
sich insbesondere PVC oder Polyäthylen. Im Falle der
Fig. 10 besteht das Rohr 85 beispielsweise aus weichem
PVC, während das Rohr 84 aus vergleichsweise hartem PVC
besteht. Die genannten Federn werden vorzugsweise durch
spiralförmige Stahlfedern gebildet.
Claims (33)
1. Einrichtung für einen Zugang zu einem Gang,
insbesondere zum Gallen- oder Pankreasgang, oder zu
einem Organ, insbesondere zur Gallenblase,
dadurch gekennzeichnet, daß sie die Form eines Rohres
aufweist, dessen Querschnitt so bemessen ist, daß ein
Endoskop durch das Rohr hindurchführbar ist, und das
einen relativ flexiblen ersten Abschnitt (9) und einen
zweiten relativ unflexiblen Abschnitt (8) aufweist, und
daß der erste relativ flexible Abschnitt (9) mit einer
Fixierungseinrichtung (12, 13) versehen ist, mit deren
Hilfe er in dem Gang (4, 7) oder Organ (2) festlegbar
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das freie Ende des ersten Abschnittes (9)
ein sich verjüngender Bereich (16) ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Bereich (16) konisch oder
kugelförmig verjüngt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierungseinrichtung
die Form eines den ersten Abschnitt (9) umgebenden
schlauch- bzw. ringförmigen Ballons (13) aufweist, der
über eine Leitung (12) mit dem Bereich des freien Endes
des zweiten Abschnittes (8) in Verbindung steht, und daß
der Ballon (13) durch eine Pumpeinrichtung wahlweise
aufblasbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitung (12) die Form einer am
Außenumfang des Rohres (8, 9) befestigten
Schlauchleitung (12) aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlauchleitung (12) wendelförmig um
das Rohr (8, 9) oder geradlinig verläuft.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (12) die Form
einer am Innenumfang des Rohres (8, 9) befestigten
Schlauchleitung oder einer durch das Innere des
Rohres (8, 9) geführten Schlauchleitung aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (12) die Form
eines durch die Wandung des Rohres (8, 9) verlaufenden
Kanales aufweist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des freien Endes
des zweiten Abschnitts (8) ein Beißring (10) vorgesehen
ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (9) eine
dünnere Wandstärke aufweist als der zweite Abschnitt
(8).
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Außendurchmesser des ersten
Abschnittes (91) geringfügig kleiner ist als der
Innendurchmesser des zweiten Abschnittes und daß der
erste Abschnitt (91) in einem Überlappungsbereich in den
zweiten Abschnitt (92) eingeschoben ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der dem freien Ende des ersten Abschnittes
(91) zugewandte Endabschnitt (94) des zweiten
Abschnittes (92) sich vom Außendurchmesser des zweiten
Abschnittes (92) in Richtung auf das freie Ende des
ersten Abschnittes (91) auf den Außendurchmesser des
ersten Abschnittes (91) verjüngt.
13. Einrichtung nach Anspruch 12 dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Endabschnitt (94) des zweiten
Abschnittes (92) konisch oder kugelförmig verjüngt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß sich in einem dem freien
Ende des Abschnittes (92) zugewandten Endabschnitt (93) des
ersten Abschnittes (91) der Innendurchmesser des
Abschnittes (91) in Richtung auf das freie Ende des
zweiten Abschnittes (92) auf den Innendurchmesser des
zweiten Abschnittes (92) erweitert.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Endabschnitt (93) konisch oder
bogenförmig erweitert.
16. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innendurchmesser des ersten
Abschnittes (96) dem Innendurchmesser des zweiten
Abschnittes (95) etwa entspricht und daß in einem
Überlappungsbereich (97) der aufgeweitete Endbereich des
ersten Abschnittes (96) auf den ihm zugewandten
Endbereich des zweiten Abschnittes (95) aufgeschoben
ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Endbereich des im
Überlappungsbereich (97) befindlichen Endes des zweiten
Abschnittes (95) vom Außendurchmesser des zweiten
Abschnittes (95) auf den Innendurchmesser des zweiten
Abschnittes (95) bzw. des ersten Abschnittes (96) in
Richtung auf das freie Ende des ersten Abschnittes (96)
verjüngt.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Endbereich (98) konisch verjüngt.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (9)
und der zweite Abschnitt (8) aus demselben Material
bestehen.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (9)
und der zweite Abschnitt (8) aus unterschiedlichen
Materialien bestehen.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Abschnitt (9) aus einem
flexibleren Material besteht als der zweite Abschnitt
(8) und daß der erste Abschnitt (9) und der zweite
Abschnitt (8) dieselben Innen- und Außendurchmesser
besitzen.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Abschnitt (9, 91,
96, 81, 85) eine Spirale (20, 21) angeordnet ist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Abschnitt (8, 92,
95, 82, 84) eine Spirale (21) angeordnet ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemeinsame Spirale
im ersten Abschnitt (9) und im zweiten Abschnitt (8)
angeordnet ist.
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis
24, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenumfang des mit
der Spirale (20, 21) versehenen ersten und/oder zweiten
Abschnittes (9, 8) zur Glättung beschichtet ist.
26. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis
24, dadurch gekennzeichnet, daß die Spirale (20, 21) in
den entsprechenden ersten oder zweiten Abschnitt (8, 9)
eingebettet ist.
27. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und/oder
zweite Abschnitt (9, 8) die Form eines auf die Spirale
(20, 21) aufgeschrumpften Schrumpfschlauches aufweist.
28. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß an das freie Ende des zwei
ten Abschnittes (8) zur transnasalen Durchführung ein
weiterer flexibler Abschnitt (C) angesetzt ist.
29. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (B) des ersten
Abschnittes etwa 15 cm und die Länge (A) des ersten
Abschnittes etwa 45 bis 64 cm betragen.
30. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Form eines Sets
zusammen mit einem Führungsdraht und gegebenenfalls
einem Versteifungsschlauch lieferbar ist.
31. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß als die Abschnitte bildenden
Rohre Kunststoffrohre verwendet sind.
32. Einrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rohre aus PVC oder Polyäthylen bestehen.
33. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß als Federn Stahlfedern ver
wendet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910746 DE3910746A1 (de) | 1989-04-03 | 1989-04-03 | Einrichtung fuer einen zugang zum gallen- oder pankreasgang oder zur gallenblase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910746 DE3910746A1 (de) | 1989-04-03 | 1989-04-03 | Einrichtung fuer einen zugang zum gallen- oder pankreasgang oder zur gallenblase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910746A1 true DE3910746A1 (de) | 1990-10-04 |
Family
ID=6377738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893910746 Withdrawn DE3910746A1 (de) | 1989-04-03 | 1989-04-03 | Einrichtung fuer einen zugang zum gallen- oder pankreasgang oder zur gallenblase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3910746A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1514508A1 (de) * | 2003-09-11 | 2005-03-16 | Olympus Corporation | Flexibler Schlauch eines Endoskops und Verfahren zu seiner Herstellung |
US8597454B2 (en) | 2008-09-23 | 2013-12-03 | Cook Medical Technologies Llc | Catheter tip assembly |
-
1989
- 1989-04-03 DE DE19893910746 patent/DE3910746A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1514508A1 (de) * | 2003-09-11 | 2005-03-16 | Olympus Corporation | Flexibler Schlauch eines Endoskops und Verfahren zu seiner Herstellung |
CN100344256C (zh) * | 2003-09-11 | 2007-10-24 | 奥林巴斯株式会社 | 内窥镜的挠性管及其制造方法 |
US8597454B2 (en) | 2008-09-23 | 2013-12-03 | Cook Medical Technologies Llc | Catheter tip assembly |
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