DE3905337A1 - Verfahren zur windkonzentrierung an turbowindrotoren mit horizontaler achse unter anpassung der rotorfluegel an die konzentrationszone - Google Patents
Verfahren zur windkonzentrierung an turbowindrotoren mit horizontaler achse unter anpassung der rotorfluegel an die konzentrationszoneInfo
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Description
Verfahren zur Windkonzentrierung an Turbowindrotoren mit
horizontaler Achse unter Anpassung der Rotorflügel an
die Konzentrationszone.
Eine Windkonzentrierung tritt ein, wenn der zeitliche Massendurchsatz
der Luftmoleküle auf einen kleineren Querschnitt
des Stromflusses gebracht wird, z.B. ein Wind mit
4 m/sec = Massendurchsatz 4 m³ · sec-1 · m-2 auf den halben
Querschnitt gebracht = 4 m³ · sec-1 · 0,5 m-2 ergibt eine
Geschwindigkeitserhöhung auf 8 m/sec.
Windkonzentrierungen sind bekannt bei der Mantelturbine
und beim Berwian. Die Mantelturbine erzielt den Konzentrationseffekt
über einen konisch zulaufenden Zylinder als
Mantel um den Rotor und der Berwian benutzt eine Rosette
von Konzentrationsflügeln um den Rotor zur Windkonzentrierung.
In beiden Fällen findet eine Zentrierung der
Strömungslinien auf einen kleineren Querschnitt statt, allerdings
unter erheblichen Energieverlusten für den beschleunigten
Wind durch Seitendruck, Reibung und Formwiderstände.
Eine Konzentrierung tritt auch bei einseitiger Ablenkung
des Windes ein. Den Strömungsverlauf zeigt die Fig. 1 an
Hand einer Ablenkplatte (1). Die Geschwindigkeit des Windes
nimmt von AB nach CD zu, jedoch unterschiedlich zwischen
C und D. Bei einer wirbelfreien Strömung gehen durch
den Querschnitt S₁ und S₂ in Fig. 2 nach dem Kontinuitätsgesetz
zeitlich gleiche Luftmassen. Die Geschwindigkeiten
v₁ und v₂ verhalten sich dann umgekehrt wie die Querschnitte,
dessen Verhältnis gesucht wird.
S₁/S₂ = v₂/v₁ = x (1)
Im freien Spiel der Kräfte müssen die des Staudruckes der
nachfolgenden Luftmassen bei S₁ und die des Sogs der abziehenden
Luftmassen bei S₁ und die des Sogs der abziehenden
Luftmassen bei S₂ gleich groß sein:
Druck = F S 1 = ρ/2 · v₁² · S₁ = N
Sog = F S 2 = ρ/2 · (v₂² - v₁²) · S₂ = N (2)
v₁ · S₁ = (v₂² - v₁²) · S₂
Sog = F S 2 = ρ/2 · (v₂² - v₁²) · S₂ = N (2)
v₁ · S₁ = (v₂² - v₁²) · S₂
aus 1) und 2) ergibt sich
x² - x - 1 = 0 (3)
dann ist x = 1,618034.
Nach 1) verhalten sich dann S₁/S₂ = v₂/v₁ = 1,618/1.
Die Kräfte Druck und Sog oder Überdruck und Unterdruck ergänzen
und vereinigen sich hier zum dynamischen Druck und
schaffen das notwendige Gefälle um v₁ auf v₂ zu beschleunigen.
Bei drall- und reibungsfreier Betrachtung ergeben
sich für den in Fig. 1 durch die Strömungslinien dargestellten
Strömungsverlauf bei CD folgende Geschwindigkeitsunterschiede:
bei C = v₁,
das sind für einen Wind von 4 m/sec:
bei C = 4 m/sec, bei D = 8,23 m/sec, ⌀ = 6,47 m/s.
Auf Grund von Energieverlusten durch Seitendruck, Reibung
und Formwiderstand muß mit einer Minderung der Geschwindigkeit
bei D von 5-15% gerechnet werden. Diese
Verluste sind um so geringer, je kleiner der Widerstandsbeiwert
(C w ) des Ablenkkörpers ist. Eine Spitzenstellung in
bezug auf minimalsten Widerstand nehmen Körper mit einer
windschnittigen Tropfenform ein (C w = 0,1 - 0,05).
Strömungsgünstige Profile mit einem Dickenverhältnis von
d/l = 0,3 - 0,2 sind für die Windkonzentrierung optimal.
In Fig. 3 wurde dem Gehäuse (2) einer Horizontalachsturbine
eine strömungsgünstige Form gegeben und die Linien der
Luftströmung eingezeichnet und in Fig. 4 sind S₁ und S₂ als
Abschnitte der Konzentrationszone im Verhältnis 1,618 : 1
dargestellt. S₂ im Kulminationsabschnitt der Konzentrationszone
liegt immer an der breitesten Stelle des Gehäuses.
Die Geschwindigkeit des Anströmwindes steigt dann von
S₁ zu S₂ auf das 1,618fache und die Leistung der Luftströmung
auf das 2,6fache. Im Kulminationsabschnitt kreisen nun
die Flügel des Turbowindrotors (TWR) auf die der beschleunigte,
konzentrierte Wind trifft. Hier zeichnet sich der Unterschied
zwischen dem neuen Turbowindrotor und den konventionellen,
freifahrenden Windrotoren ab. Während der TWR
im Unterdruckbereich von einem in der Leistung und Stärke
durch die Konzentration hochgetrimmten Wind, der Druckenergie
und kinetische Energie vereinigt, angetrieben wird, nutzen
die freifahrenden Windrotoren nur die kinetische Energie
des Windes und arbeiten ausschließlich im Überdruckbereich.
Der Ausdruck "Turbo" steht im Sprachgebrauch der
Technik für "erhöhte Strömungsenergie".
Während bei allen freifahrenden Windturbinen die Rotorflügel
am vorderen oder hinteren Ende des Gehäuses angebracht
sind, kreisen sie bei der TWR im Kulminationsabschnitt der
Konzentrationszone, also inmitten des Gehäuses. Rotorflügel
vorne am Gehäuse würden das Konzentrieren des Windes verhindern.
Die Flügel am hinteren Ende des Gehäuses kämen
nicht in den Genuß des Konzentrierungseffektes.
Bei freifahrenden Windturbinen liegt das Verhältnis Flügellänge
zu Durchmesser des Gehäuses weit über 3 : 1. Bei
der TWR ist das Verhältnis umgekehrt. Die Flügellänge muß
bei der TWR der Konzentrationszone angepaßt werden. Auf
Grund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Windes
innerhalb und außerhalb der Konzentrationszone kämen die
Rotorflügel durch die ungleiche Beaufschlagung innen und
außen nicht zur vollen Wirkung, wenn sie über die Konzentrationszone
hinausragen. Die in dem Querschnitt S₂ der
Konzentrationszone unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten
von innen √ nach außen v₁ sind bereits problematisch
und erfordern eine Veränderung im Aufbau und
in der Anordnung der Rotorflügel gegenüber Flügeln von
freifahrenden Windturbinen.
Lösung a: Die Flügel passen sich in der Länge der Konzentrationszone
an und die Flügelblätter werden nach Auslegungsvorschlägen
von J.P. Molly aerodynamisch optimiert,
d.h. Blattbreite, Blattform und Verwindung den Geschwindigkeitsphasen
der Konzentrationszone zugeschnitten, um
die beste Gleitzahl für die Leistungsausbeute zu erzielen
(3, in Fig. 5). Theoretisch ließe sich mit solchen Flügeln
Wirkungsgrade von C p max = 0,50 bis 0,55 erreichen.
Lösung b: Es werden 2 und mehr Rotoren (4 in Fig. 6)
hintereinander gesetzt, wobei Anzahl und Länge der Flügel
der jeweiligen Geschwindigkeitsphase der Konzentrationszone
angepaßt sind. Der berechnete C p max -Wert liegt hier
zwischen 0,55 und 0,65.
Lösung c: Einer der Rotoren der Lösung b entfaltet die
Flügelblätter außerhalb der Konzentrationszone, die im Bereich
der Konzentrationszone nur Verbindungsstelle zur Achse
haben, womit eine Kombination einer TWR mit einer freifahrenden
Turbine erreicht wird.
Der vordere Teil des Gehäusekörpers (5 in Fig. 5 und Fig. 6)
stellt einen Rotationsparaboloiden dar. Dieser kann eine
feste Einheit mit dem übrigen Schwanzteil des Gehäuses
bilden und die Rotorflügel kreisen dann in Schlitzen des
Gehäusemantels. Günstiger für die Windkonzentrierung ist es,
wenn sich der Paraboloid mit dem vorderen Flügelkranz dreht.
In diesem Fall wird der Paraboloid mit den Flügeln auf einer
Achse gelagert und ist mit diesen fest verbunden. Die
Drehbewegung des Paraboloiden verlängert den Weg des Anströmwindes,
wodurch er zusätzlich beschleunigt wird.
Für die Lösungen a und b ist eine Begrenzung der Energieausnutzung
der Luftströmung zwingend geboten. Damit es nicht
zum Ausweichen der Luftströmung über die Konzentrationszone
hinaus kommt, muß die Abströmgeschwindigkeit des Windes hinter
den Rotoren größer als die Anströmgeschwindigkeit gehalten
werden, damit Unterdruck und Druckgefälle bestehen bleiben,
z.B.
Anströmwind | |
v₁ = 4 m/sec | |
konzentrierter Wind | v₂ = 6,4 m/sec |
Das ergibt folgende Energiebilanz:
- a) Anströmwind S₁ = 1m² ρ = 1,225 kg/m³
P = ρ/2 · 1 m² · 4³m³/sec³ = 39,2 W - b) Konzentrationszone S₂ = 1/1,618 m² = 0,62 m²
P = ρ/2 · 0,62 m² · 6,4³m³/sec³ = 99,5 W - c) Abströmwind S₃ = 0,62 m²
P = ρ/2 · 0,62 m² · 4,2³m³/sec³ = 28,1 W
mögliche maximale Energieausnutzung:
99,5 - 28,1 = 71,4 W bei einem Unterdruck 1 N/m²
das sind 72% von b) und 182% von a).
99,5 - 28,1 = 71,4 W bei einem Unterdruck 1 N/m²
das sind 72% von b) und 182% von a).
Von großer Bedeutung für alle Horizontalachsturbinen ist
die Windnachführung. Diese soll möglichst kurzfristig erfolgen.
Gebräuchlich sind Windfahnen, Windrosetten oder Seitenräder
und elektronisch gesteuerte Motortriebe. Alle 3 Arten
sind aufwendig im Aufbau und unzuverlässig bei Sturmboen.
Das windschnittig gebaute Rotorgehäuse, seitlich schwenkbar
auf einem Turm montiert, geht immer selbsttätig in die Stellung
des geringsten Luftwiderstandes und dreht sich dadurch
automatisch in den Wind, was wesentlich schneller geht, als
wenn Windfahnen oder Windrosetten durch den Seitendruck des
Windes angetrieben, die Turbine in den Wind drehen müssen. Der
geringe Luftwiderstand des windschnittigen Gehäuses und die
kurzen Rotorflügel mit sehr geringen Widerstandswerten geben
andererseits eine hohe Gewähr gegen Sturmschäden.
Ein durch Sturmboen aufgewirbelter Anströmwind des Konzentrationsstromes
kann mit Teilen über den Flügelbereich hinaus
ausweichen. Dieser Nachteil kann durch einen Mantelring
(6 in Fig. 7), der mit den Flügelspitzen fest verbunden ist
und sich mit den Flügeln bewegt, weitestgehend verhindert
werden.
Der Vorteil der TWR liegt nicht nur in der erheblich höheren
Energieausbeutung des Windes gegenüber freifahrenden
Windrotoren, sondern in noch stärkerem Maße in der größeren
Ausnutzung des jährlichen Energieangebotes des Windes. Die
modernen Windturbinen mit 1, 2 oder 3 Flügeln nutzen die Winde
von 5 bis 20 m/sec, das ergibt in Gebieten mit Jahresmittelwerten
der Windgeschwindigkeiten folgende Laufzeiten:
= 3 m/sec Laufzeit 2190 h/a
= 4 m/sec Laufzeit 3564 h/a
= 5 m/sec Laufzeit 5031 h/a
= 6 m/sec Laufzeit 6650 h/a
= 4 m/sec Laufzeit 3564 h/a
= 5 m/sec Laufzeit 5031 h/a
= 6 m/sec Laufzeit 6650 h/a
Der TWR nutzt die Winde von 2 bis 20 m/sec, das ergibt folgende
Laufzeiten:
= 3 m/sec Laufzeit 5600 h/a
= 4 m/sec Laufzeit 6100 h/a
= 5 m/sec Laufzeit 6840 h/a
= 6 m/sec Laufzeit 7600 h/a
= 4 m/sec Laufzeit 6100 h/a
= 5 m/sec Laufzeit 6840 h/a
= 6 m/sec Laufzeit 7600 h/a
Freifahrende Windturbinen als Schnelläufer findet man in
der Praxis nur in Gebieten über = 5 ms/sec, während der TWR
auch noch in windschwachen Gebieten auf Laufzeiten über
5000 h/a kommt, was den hohen Nutzungsgrad der Windenergie
des TWR aufzeigt.
Literatur: Molly, J.-P., Windenergie in Theorie und Praxis,
Verlag C.F. Müller, Karlsruhe 1978.
Der Beschreibung sind 7 Zeichnungen beigegeben, Fig. 1-7.
Claims (8)
1. Verfahren zur Windkonzentrierung an Turbowindrotoren
mit horizontaler Achse, dadurch gekennzeichnet, daß ein seitlich
schwenkbar auf einem Turm gelagertes Rotorgehäuse eine
windschnittige, strömungsgünstige Form (2) bekommt und sich
auf Grund dieser Form selbsttätig in den Wind stellt, um das
der Wind dann eine Konzentrationszone nach dem Kontinuitätsgesetz
aufbaut, deren Kulminationsabschnitt inmitten des Gehäuses
an seiner breitesten Stelle liegt und hier die in
ihrer Länge nach in die Konzentrationszone eingepaßten Flügel
des Turbowindrotors antreibt, die im Unterdruckbereich
von dem konzentrierten, beschleunigten Wind beaufschlagt
einen hohen Nutzungsgrad in der Energiegewinnung aus dem
Wind erzielen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flügellänge der Ausdehnung der Konzentrationsmasse und die
Flügelblätter in der Breite, Form und Verwindung den
Geschwindigkeitsphasen der Konzentrationszone nach
Auslegungsvorschlägen von J.P. Molly angepaßt sind, (3 in Fig. 5)
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei und mehr Rotoren hintereinander im Kulmitationsabschnitt
der Konzentrationszone kreisen, deren Flügellängen
bestimmten Geschwindigkeitsphasen der Konzentrationszone
zugeordnet sind (4 in Fig. 6).
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß 1 Flügelkranz von 2 oder mehr Rotoren des Anspruchs 3
seine Flügelblätter außerhalb der Konzentrationszone entfaltet,
womit eine Kombination eines Turbowindrotors mit
einer freifahrenden Windturbine erreicht wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Teil des Gehäuses als Rotationsparaboloid
geformt mit den Flügeln des anschließenden Rotors
fest verbunden ist und sich mit ihnen dreht, wodurch
eine Wegverlängerung und zusätzliche Beschleunigung für
den Anströmwind eintritt, (5 in Fig. 5 und Fig. 6).
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß von den Flügeln der Rotoren nur soviel
Energie dem konzentrierten Wind entzogen wird, daß der abströmende
Wind hinter den Rotoren eine höhere Geschwindigkeit
behält als der Anströmwind vor dem Turbowindrotor innehat
und damit der Unterdruckbereich für den Turbowindrotor
erhalten bleibt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2, 3, 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die strömungsgünstige Form des
Rotorgehäuses und durch die kurzen Rotorflügel mit geringem
Luftwiderstand die Gefährdung des Turbowindrotors durch
Sturmboen stark herabgesetzt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3 und 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit den Flügeln verbundener und beweglicher
Mantelring (6) das mögliche Ausweichen des
Konzentrationsstromes über den Flügelbereich verhindert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3905337A DE3905337A1 (de) | 1989-02-22 | 1989-02-22 | Verfahren zur windkonzentrierung an turbowindrotoren mit horizontaler achse unter anpassung der rotorfluegel an die konzentrationszone |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3905337A DE3905337A1 (de) | 1989-02-22 | 1989-02-22 | Verfahren zur windkonzentrierung an turbowindrotoren mit horizontaler achse unter anpassung der rotorfluegel an die konzentrationszone |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3905337A1 true DE3905337A1 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6374610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3905337A Ceased DE3905337A1 (de) | 1989-02-22 | 1989-02-22 | Verfahren zur windkonzentrierung an turbowindrotoren mit horizontaler achse unter anpassung der rotorfluegel an die konzentrationszone |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3905337A1 (de) |
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