DE3904171A1

DE3904171A1 - Spannelement mit einer bremseinrichtung an einem druckmittelkolben zur festhaltung bei druckausfall

Info

Publication number: DE3904171A1
Application number: DE19893904171
Authority: DE
Inventors: Bernd Dipl Ing Hoerner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-03-02
Filing date: 1989-02-11
Publication date: 1989-09-14

Description

Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetätigtes Spannelement zum Festspannen von Werkzeugen oder Werk stücken mit einer Bremseinrichtung an einem Druckmittelkolben zur Festhaltung bei Druckausfall.

In den DE-GM 87 02 023 und DE-GM 87 15 518 sind Spann elemente zum Festspannen von Werkzeugen oder Werk stücken beschrieben, die über Druckmittelkolben betätigt werden, wobei zur Festhaltung der Kolben stellung bei Druckausfall Spannzangen vorgesehen sind, die die Kolben an zylinderfesten Stiften arretieren. Diese bekannten Einrichtungen erlauben aber keine Einstellung der Haltekraft von außen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brems einrichtung für die Festhaltung von Druckmittelkolben bei Druckausfall zu schaffen, deren Bremskraft von außen einstellbar ist und die sich durch einen kompakten Aufbau aus nur wenigen, verschleißunan fälligen Teilen auszeichnen soll.

Das Spannelement nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen in ein rückwärtiges axiales Sackloch des Kolbens eingreifenden Spreizdübel, welcher eine Spindel, eine am Zylinderboden gefesselte Spindelmutter und einen von einer Spindel durch setzten, geschlitzten Bremsring aufweist, der mittels eines von der Spindel getragenen Spreizkegels gegen die Mantelfläche des Kolbensackloches aufspreizbar ist.

Die Erfindung erbringt den großen Vorteil, daß nunmehr eine von außen bequem zugängliche Spindelmutter als Einstellglied für die Bremskraft vorliegt, wobei an der Spindelmutter entweder ein Außen- oder Innenmehr kant zum Ansetzen eines Schraubschlüssels oder ein Schlitz oder Kreuzschlitz zum Ansetzen eines ent sprechenden Schraubendrehers vorgesehen werden kann. Es kann folglich eine hohe Bremskraft eingestellt werden, so daß die Kolbenstellung bei einem Druck ausfall auch dann aufrechterhalten bleibt, wenn das System Vibrationen ausgesetzt ist. Andererseits wird aber die Einstellung so vorgenommen, daß keine starre Festhaltung vorliegt, sondern daß mittels einer hydraulischen Verstelleinrichtung die Bremskraft gezielt überwunden und der gesicherte Kolben beispielsweise wieder in seine Grundstellung gebracht werden kann.

In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß der Bremsring zwischen zwei Spreizkegeln eingefaßt ist, von denen einer spindelfest und der andere auf der Spindel axial verschiebbar und federnd an der Spindelmutter abgestützt ist. Durch die federnde Ab stützung, für die vorteilhafterweise Tellerfedern vor gesehen werden können, wird einerseits ein Verschleiß an den Bremsflächen kompensiert und zum anderen der Einstellbereich möglicher Bremskräfte vergrößert.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unter ansprüchen angegeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der zeigen:

Fig. 1 ein Zug-Spannelement nach der Erfindung,

Fig. 2 ein Druck-Spannelement nach der Erfindung und

Fig. 3 in einem Längsschnitt die Bremseinrichtung bei den Spannelementen nach den Fig. 1 und 2.

Fig. 1 veranschaulicht ein Zug-Spannelement gemäß GM 87 15 518 und Fig. 2 ein Druck-Spannelement gemäß GM 87 02 023, wobei jedoch als neu an den jeweiligen Betätigungs-Kolben 3 eine Bremseinrichtung III (gemäß Fig. 3) vorgesehen ist.

Fig. 3 zeigt einen Hydraulikzylinder 1 mit einge schraubtem Zylinderboden 2 und mit einem Plunger oder Kolben 3, der über eine Druckmittelzuleitung 4 mit Druck beaufschlagt wird und dessen frontseitige Stirn fläche 5 gegen ein Keilstück 6 des Zug- oder Druck-Spannelementes gemäß den Fig. 1 bzw. 2 arbeitet. Der Gewindeboden 2 ist mit einem Durchbruch 7 und der Kolben 3 mit einem nach hinten offenen Sackloch 8 versehen. Der Durchbruch 7 und das Sackloch 8 nehmen eine als Spreizdübel ausgebildete Bremseinrichtung auf. Diese besteht im wesentlichen aus einer Spindel 9, einer am Zylinderboden 2 gefesselten Spindelmutter 10 und aus einem von der Spindel 9 durchsetzten, geschlitzten Bremsring 11, der mittels eines von der Spindel 9 getragenen Spreizkegels 12 gegen die Mantelfläche 13 des Kolbensackloches 8 aufspreizbar ist. Die Spindel 9 besitzt einen vorderen, glatten Schaftabschnitt, an dessen Ende der Spreizkegel 12 befestigt oder angeformt ist und auf dem ein zweiter, entgegengesetzt gerichteter Spreizkegel 14 verschieb bar gelagert ist, welcher über zwei Tellerfedern 15 am inneren Stirnende 16 der Spindelmutter 10 abgestützt ist. Der Bremsring 11 besitzt eine doppelkonische Innenfläche 17, die der Neigung der beiden Kegel 12, 14 angepaßt ist.

Die Spindelmutter 10 umfaßt eine becherförmige Innen gewindebuchse 18, in die das mit Gewinde versehene Ende 19 der Spindel 9 eingeschraubt ist. An ihrem rückwärtigen Ende trägt die Innengewindebuchse 18 einen Gewindestutzen 20, auf den eine Kontermutter 21 aufgeschraubt ist. Die Innengewindebuchse 18 weist einen mehrfach axial geschlitzten Außenbund 22 auf, der mit einer Ringschulterfläche 23 an der Innenseite des Zylinderbodens 2 anliegt, während die Kontermutter 21 von außen den Gewindeboden 2 einfaßt. Beim Drehen der Gewindemutter 10, was mittels eines in den Schlitz 24 des Gewindestutzens 20 eingeführten Schrauben drehers vorgenommen wird, kann die Spindel 9 in die Innengewindebuchse 18 hineingezogen werden, wobei die beiden Spreizkegel 12, 14 aufeinander zubewegt werden und somit den auf ihnen aufsitzenden geschlitzten Bremsring 11 aufspreizen. Die Bremskraft kann dabei innerhalb eines weiten Einstellbereiches gewählt werden und bei Verwendung eines Drehmomentenschlüssels auch reproduzierbar eingestellt werden.

Die Innengewindebuchse ist mit einer Außennut 25 ver sehen, in die ein Dichtring 26 eingelegt ist, so daß der Gewindebodendurchbruch 7 abgedichtet ist.

Claims

1. Druckmittel betätigtes Spannelement zum Fest spannen von Werkzeugen oder Werkstücken, mit einer Bremseinrichtung an einem Druckmittelkolben zur Festhaltung bei Druckausfall, gekennzeichnet durch einen in ein rückwärtiges axiales Sackloch (8) des Kolbens (3) eingreifenden Spreizdübel, welcher eine Spindel (9), eine am Zylinderboden (2) ge fesselte Spindelmutter (10) und einen von der Spindel (9) durchsetzten, geschlitzten Bremsring (11) aufweist, der mittels eines von der Spindel getragenen Spreizkegels (12) gegen die Mantel fläche (13) des Kolbensackloches (8) aufspreizbar ist.

2. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Bremsring (11) zwischen zwei Spreizkegeln (12, 14) eingefaßt ist, von denen einer spindelfest und der andere auf der Spindel (9) axial verschiebbar und federnd an der Spindel mutter (10) abgestützt ist.

3. Spannelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring (11) eine doppelkonische, den Spreizkegeln (12, 14) angepaßte Innenfläche (17) aufweist.

4. Spannelement nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß zwischen Spindelmutter (10) und ver schiebbarem Spreizkegel (14) zwei oder mehrere Tellerfedern (15) angeordnet sind.

5. Spannelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (10) eine becherförmige, die Spindel (9) aufnehmende Innengewindebuchse (18) mit rück wärtigem Gewindestutzen (20) aufweist, welche mit einer Ringschulter (23) und mit einer auf den Ge windestutzen (20) aufgeschraubten Kontermutter (21) den Zylinderboden (2) einfaßt.

6. Spannelement nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Innengewindebuchse (18) in einer Umfangsnut (25) einen an die Wandung des Durch bruches (7) des Zylinderbodens (2) angepreßten Dichtring (26) trägt.