DE3901237A1

DE3901237A1 - Verfahren zum herstellen von wandteilen fuer reisemobile

Info

Publication number: DE3901237A1
Application number: DE19893901237
Authority: DE
Inventors: Friedrich Blum
Original assignee: TRABER EXCELLENT GFK REISEMOBI
Current assignee: TRABER-EXCELLENT GFK-REISEMOBILBAU GMBH, 7980 RAVE
Priority date: 1989-01-17
Filing date: 1989-01-17
Publication date: 1990-07-19

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Her stellen von sphärischen oder gekrümmten Wandteilen, insbe sondere für Reisemobile, gemäß dem Oberbegriff des Patentan spruchs 1.

Bei der Herstellung von Reisemobilen, die auch als Motor caravans bezeichnet werden, werden diese bislang überwiegend aus ebenen Wandplatten zusammengesetzt. Bei einer derartigen Bauweise unterliegt der Konstrukteur und Designer des Reise mobiles erheblichen Beschränkungen, die dazu führen, daß eine Mehrzahl der aus ebenen Wandplatten gefertigten Reise mobile ein weitgehend übereinstimmendes, uncharacteristi sches und klobiges Erscheinungsbild haben.

Aus dem Bereich der Fertigung von Nutzfahrzeugaufbauten ist es bekannt, dadurch gekrümmte Wandelemente zu erzeugen, daß zunächst ebene Wandplatten hergestellt werden, die aus einer Aluminiumaußenwand, einer Aluminiuminnenwand und einer da zwischenliegenden Polyurethanhartschaumschicht bestehen. Derartige ebene Wandplatten werden mit einem im wesentlichen V-förmigen Ausschnitt versehen und im Bereich des Ausschnit tes gebogen bzw. geknickt, so daß die Kanten der einge schnittenen Wand im wesentlichen parallel nebeneinander zu liegen kommen. Im Bereich des Einschnittes wird die ein geschnittene Wand, die in der Regel die Innenwand ist, mit einem Aluminiumstreifen versehen, der vernietet wird. Bei dieser Technik erstrecken sich die Aluminiumnieten bis in den Hartschaum hinein und bilden auf diese Weise finger artige Kältebrücken, was dazu führt, daß eine derartige Technik zur Herstellung von gekrümmten Wandteilen für den Reisemobilbau als nicht hinnehmbar angesehen wird. Ferner hat sich gezeigt, daß die auf diese Weise in eine gekrümmte Form gebrachten Wandteile eine nur unzureichende Dauer festigkeit haben, da die Nietverbindung des den Einschnitt überdeckenden Aluminiumstreifens nur schlecht für eine gleichmäßige Krafteinleitung in die jeweiligen Bereiche der Innenwand beiderseits des Einschnittes geeignet ist.

Allgemein ist es im Bereich der Kunststofftechnik bekannt, zweischalige Kunststoffkörper mit sphärischer Form dadurch herzustellen, daß zunächst auf die beiden Hälften einer Negativform eine Schicht aus glasfaserverstärktem Kunststoff aufgebracht wird, wobei anschließend der sich ergebende Hohlraum mit einem Hartschaum ausgefüllt wird. Eine derartige Technik verbietet sich für den Einsatz im Bereich der Herstellung von Reisemobilen aufgrund der erheblichen Abmessungen von Reisemobilen, die unrealistische Kosten für die Herstellung von Negativformen nach sich ziehen würden.

Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Wandteilen, insbesondere für Reisemobile mit sphärischen oder gekrümmten Wandteilen anzugeben, bei dem die Wandteile ohne Negativform herstellbar sein sollen und bei dem Kältebrücken vermieden und eine hohe Festigkeit der Wandteile gewährleistet sein sollen.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche,

Besondere Bedeutung kommt dem Gegenstand des Anspruchs 4 zu, da durch Verkleben der Hartschaumschicht vor dem Biegen der Wandplatte und Laminieren in der gebogenen Form eine wesentliche Erhöhung der Festigkeit des gekrümmten Wand teiles erreicht wird.

Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wandteiles bei verschiedenen Verfahrensschritten innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend unter Be zugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung durch eine Wand platte;

Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung durch eine Wand platte mit einem Einschnitt; und

Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung durch ein fertig gestelltes, gekrümmtes Wandteil.

Bei der Herstellung von sphärischen oder gekrümmten Wand teilen für Reisemobile wird erfindungsgemäß folgendermaßen vorgegangen:

Zunächst wird, wie in Fig. 1 angedeutet ist, eine ebene Wandplatte hergestellt, die in ihrer Gesamtheit mit Bezugs zeichen 1 bezeichnet ist und eine aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Außenwand 2, eine aus glasfaserver stärktem Kunststoff bestehende Innenwand 3 und eine mit der Außenwand 2 und der Innenwand 3 verbundene Hartschaumschicht 4 aufweist. Die Hartschaumschicht 4 besteht vorzugsweise aus Polyurethan. Eine vorteilhafte Stärke der Außenwand liegt zwischen 2 mm und 4 mm, vorzugsweise bei etwa 3 mm, die jenige der Innenwand zwischen 1 mm und 3 mm, vorzugsweise bei etwa 2 mm sowie diejenige der Hartschaumschicht zwischen 20 mm und 60 mm, vorzugsweise bei etwa 40 mm.

Derartige ebene, zweischalige Wandplatten sind im Handel erhältlich.

In diese Wandplatte 1 wird ein im wesentlichen V-förmiger Schnitt 5 eingezogen, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dieser V-förmige Einschnitt 5 erstreckt sich durch eine der beiden Wände 2, 3 und durch zumindest einen Großteil der Hartschaumschicht 4, ohne daß die andere 2 der beiden Wände 2, 3 durch den Einschnitt 5 zerteilt wird. Da üblicherweise die Außenwand eine konvexe Form annehmen soll, liegt der V-förmige Einschnitt 5 vorzugsweise im Bereich der Innenwand 3.

Anschließend wird auf die Schnittkanten 6, 7 der Hartschaum schicht ein Kleber 8 aufgetragen, der für die Verklebung von Polyurethan-Hartschaum geeignet ist. Hierfür sind eine Viel zahl von handelsüblichen Klebern verwendbar.

Nach einem Ablüften des Klebers wird die Wandplatte 1 im Bereich des im wesentlichen V-förmigen Einschnittes 5 derart gebogen, daß die Kanten 9, 10 der durch den Einschnitt 5 zerteilten Innenwand 3 im wesentlichen nebeneinander zu liegen können. Die Wirkung dieser Biegung ist durch Ver gleich der Fig. 2 und 3 ersichtlich.

Anschließend wird die Innenwand 3 im Bereich des V-förmigen Einschnittes 5 mit einem Streifen aus glasfaserverstärktem Kunststoff 11 überlaminiert, wodurch die Herstellung des gekrümmten Wandteiles 1 vervollständigt ist.

Durch geeignete, mehrfache Verwendung von mehreren V-förmi gen Einschnitten in einem einzigen Wandteil lassen sich auch sphärische Wandteile nach Belieben gestalten. Ein nach dem erfindunsgemäßen Verfahren hergestelltes, gekrümmtes Wand teil hat im Bereich des überlaminierten Einschnittes eine Festigkeit, die die Festigkeit der ursprünglichen, ebenen Wandplatte übertrifft. Kältebrücken, wie sie beim Vernieten im Stand der Technik entstanden, können bei dem erfindungs gemäßen Verfahren nicht auftreten.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigten Reise mobile zeichnen sich durch ein herausragendes Isolations verhalten bei dauerhafter Festigkeit und somit hoher Wert beständigkeit aus. Ferner haben die nach dem erfindungsge mäßen Verfahren gefertigten Reisemobile eine fließende, gefällige und sich von der klobigen Form bekannter Reise mobile individuell abhebende Gestaltung.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen von sphärischen oder gekrümmten Wandteilen, insbesondere für Reisemobile, gekennzeichnet durch folgende Verfahrens schritte:

a) Herstellen von ebenen Wandplatten (1) mit einer aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden Außenwand (2), einer aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden Innenwand (3) und mit einer die Außenwand (2) mit der Innenwand (3) verbindenden Hartschaumschicht (4),
b) Erzeugen eines im wesentlichen V-förmigen Einschnittes (5), der sich durch eine Wand (3) und die Hartschaum schicht (4) erstreckt, ohne die andere Wand (2) zu zerteilen,
c) Biegen der Wandplatte (1) im Bereich des im wesent lichen V-förmigen Einschnittes (5) derart, daß die Kanten (9, 10) der durch den Einschnitt (5) zerteilten Wand (3) im wesentlichen nebeneinander zu liegen kommen, und
d) Überlaminieren der zerteilten Wand (3) im Bereich des Einschnittes (5).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zerteilte Wand die Innenwand (3) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der Kunststoff, aus dem die Wände (2, 3) bestehen, ein glasfaserverstärkter Kunststoff ist, und daß die Hartschaumschicht (4) eine Polyurethanschaum schicht ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartschaumschicht (4) im Bereich des Einschnittes (5) mit einem Kleber (8) versehen wird, bevor der Ver fahrensschritt c) des Biegens der Wandplatte (1) durchge führt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Außenwand (2) zwischen 2 mm und 4 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, die Stärke der Innenwand (3) zwi schen 1 mm und 3 mm, vorzugsweise etwa 2 mm, und die Stärke der Hartschaumschicht (4) zwischen 20 mm und 60 mm, vorzugsweise etwa 40 mm beträgt.