DE3900742A1 - Bremsklotz, insbesondere fuer teilbelag-scheibenbremsen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Bremsklotz gemäß dem Oberbe­ griff des Patentanspruches 1.

Bei den bereits bekannten und verwendeten Bremsklötzen ist zwischen Kolben und Bremsträgerplatte ein metallisches Dämpfungsblech vorgesehen, das häufig mit einer die Belag­ trägerplatte umgreifenden Berandung versehen ist, so daß eine formschlüssige Verbindung des Belagträgers mit dem Dämpfungsblech zustande kommt.

Bei dieser Art der Anordnung einer Zwischenschicht zwi­ schen Belagträger und Kolben ist es als nachteilig anzu­ sehen, daß eine formschlüssige Fixierung des Dämpfungs­ bleches nur eingeschränkt, eine kraftschlüssige Verbindung überhaupt nicht zustandekommt. Das Dämpfungsblech ist so­ mit nur in einer Richtung ausreichend geführt und kann sich auf dem Belagträgerblech verschieben. Insbesondere bildet die den Belagträger umgreifende Berandung des me­ tallischen Dämpfungsbleches Angriffsflächen zur Korrosion, weshalb diese Befestigungsart als unbefriedigend anzusehen ist.

Des weiteren macht sich als besonders gravierender Nach­ teil die mangelhafte Wärmeisolierung zwischen der Belag­ trägerplatte und dem Kolben bemerkbar, wie auch die Nei­ gung zur Bremsgeräuschübertragung bei erfolgter Schwin­ gungserregung massebehafteter Teile. Insbesondere die Ge­ fahr einer Bremsenfunktionsstörung durch Dampfblasenbil­ dung in der Bremsflüssigkeit, hervorgerufen durch die Um­ setzung von kinetischer Energie in Wärme, kann bei mangel­ hafter Wärmeisolierung zwischen Bremsklotz und Kolben fa­ tale Schäden verursachen.

Aus diesen Gründen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun­ de, ein Bremsklotz der im Oberbegriff des Anspruchs 1 an­ gegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß eine wärme­ isolierende und geräuschdämpfende Anordnung einer Isolier­ schicht verdreh- und verschiebegesichert auf dem Belag­ träger erfolgt. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird auf einfache und kostengünstige Weise eine Isolierschicht auf den Belag­ träger angeordnet, die sich durch besonders geräusch- und wärmeisolierende Eigenschaften, wie auch verschiebege­ sicherten Sitz auszeichnet, indem eine folienartige Iso­ lierschicht mit nichtmetallischen organischen Werkstoffen und/oder Verbundwerkstoffen auf der Fläche des Belagträ­ gers aufgeklebt wird.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung gegenüber der be­ kannten Anordnung eines Dämpfungsbleches sieht vor, daß durch Verwendung von Füllmitteln aus nichtmetallischen, anorganischen Werkstoffen, z.B. Keramik, in Verbindung mit nichtmetallischen organischen Stoffen, z.B. glasfaser- und kohlenstoffaserverstärkte Kunststoffe eine druckfeste wärme-, wie auch geräuschisolierende Wirkung erzielt wer­ den kann, bei gleichzeitiger Reduzierung der erforder­ lichen Bindemittel. Durch intensive Verflechtung geeig­ neter temperatur- und druckbeständiger, faserartiger Ma­ terialien ist nach dem Verpressen zu geringen Schicht­ dicken eine hohe Formstabilität ohne das nachteilige Auf­ lösen und Verdrücken konventioneller Belagträgerschichten gewährleistet.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten gehen aus den Unteransprüchen und den folgenden Beschrei­ bungen zweier Ausführungsbeispiel hervor.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer folienartigen Isolierbeschichtung auf der Rückseite des Belagträgers,

Fig. 2 eine Seitenansicht auf den Erfindungsgegenstand nach Fig. 1.

In der Fig. 1 ist die Rückseite der annähernd rechteck­ förmigen, jedoch des an der Berandung durch entsprechende Einwölbungen 4 und Auswölbungen 5 versehenen Belagträger­ platte 2 ausgebildet. Diese Einwölbung 4 und Auswölbung 5 in Richtung der Längsachse entspricht der Kontur des in der Zeichnung nicht näher abgebildeten Bremsbelages 6, der mit der Ringfläche einer Bremsscheibe zusammenwirkt. Der Belagträger 2 ist auf der dem Bremsbelag 6 abge­ wandten Seite mit einer ringförmigen, vom Kolben 3 beauf­ schlagten folienartigen Isolierschicht 1 versehen, wobei die Folie aus einer filzähnlichen, dünnen, gepreßten Iso­ lierschicht 1 besteht, die beispielsweise durch die Ver­ wendung von keramischen oder basaltartigen Füllmitteln Verbindung mit einem Kunstfasergeflecht, z.B. Aramid­ fasern, unter Zusatz eines Bindemittels eine druckfeste wärme- und geräuschisolierende Wirkung hervorrufen.

Fig. 2 zeigt die Seitenansicht eines teilweise im Längs­ schnitt dargestellten Kolbens 3, der mit seiner Ring­ fläche, die auf der Belagträgerplatte 2 aufgeklebte, in der Abbildung vergrößert gezeigte Folie kontaktiert, wo­ bei die während der Bremsung erzeugte Wärmeenergie und mechanische Schwingung über den Bremsbelag 6 auf die Be­ lagträgerplatte 2 einwirkt und von der aufgeklebten Folie am Übergang auf den Kolben 3 gehindert wird. Die Auswahl von Faserwerkstoffen mit hoher mechanischer Druckfestig­ keit in Verbindung mit wärmeisolierenden Füllstoffen, eingebettet und verpreßt zu einer dünnen folienartigen Isolierschicht 1, führt zu einer geräuschdämpfenden Wir­ kung bei gleichzeitiger Gewährleistung einer erfolg­ reichen Wärmedämmung mit hohen Materialstandzeiten.

Bezugszeichenliste:

1 Isolierschicht
2 Belagträgerplatte
3 Kolben
4 Einwölbung
5 Auswölbung
6 Bremsbelag

Claims (9)

1. Bremsklotz, insbesondere für Teilbelag-Scheibenbrem­ sen mit einer zwischen einem Kolben und einer Belag­ trägerplatte angeordneten Isolierschicht, wobei die Isolierschicht auf der Belagträgerplatte kraft­ schlüssig gegen Verschieben und Verdrehen in der Ebene der Belagträgerplatte gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolier­ schicht (1) aus einer Folie mit nichtmetallischen, organischen Werkstoffen und/oder Verbundwerkstoffen gebildet ist.

2. Bremsklotz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die aus der Isolierschicht (1) gebildete Folie nichtmetallische, organische Werkstoffe und/oder Verbundwerkstoffe mit einer vor­ zugsweise gitterförmigen Verflechtung von definier­ ten Fasern enthält.

3. Bremsklotz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in der aus Verbund­ werkstoffen gebildeten Folie im wesentlichen Faser­ verbundwerkstoffe aus glasfaser-, kohlenstoffaser-, und/oder baumwollfaserverstärkten Kunststoffen ein­ gebettet ist.

4. Bremsklotz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Isolierschicht (1) eingebetteten, nichtmetal­ lischen, organischen Werkstoffe im wesentlichen eine makromolekulare Struktur mit engmaschigem Vernet­ zungsgrad der Moleküle aufweisen.

5. Bremsklotz nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die nichtmetallischen, or­ ganischen Werkstoffe Füllstoffe aufweisen.

6. Bremsklotz, nach einem der vorhergehenden Anprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht (1) aus einer Folie mit nichtmetal­ lischen, organischen Werkstoffen besteht, wobei die­ se Werkstoffe eine makromolekulare Struktur mit weitmaschiger Vernetzung des Molekülverbandes auf­ weisen.

7. Bremsklotz, insbesondere für Teilbelag-Scheibenbrem­ sen mit einem zwischen einem Kolben und einer Belag­ trägerplatte angeordneten Isolierschicht, wobei die Isolierschicht auf der Belagträgerplatte kraft­ schlüssig gegen Verschieben und Verdrehen in der Ebene der Belagträgerplatte gehalten ist, insbeson­ dere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Iso­ lierschicht (1) auf der Belagträgerplatte (2) eine folienartig dünne Isolierschicht (1), bestehend aus Faserverbundwerkstoffen mit keramischen oder basalt­ artigen Bestandteilen aufweist.

8. Bremsklotz, nach einem der vorhergenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die folienartige Isolierschicht (1) durch ein Bindemit­ tel unter Wirkung von definerten Kohäsions- und Ad­ häsionskräften auf der Belagträgerplatte (2) gehal­ ten ist.

9. Bremsklotz, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die folienartige Isolierschicht (1) die Trägerplatte partiell bedeckt, zumindest im Bereich der Druckzone zur Übertragung der Anpreßkraft.