DE3900167A1 - Luftfahrzeugrumpf - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Rumpfkonstruktion von
Luftfahrzeugen, insbesondere von druckbelüfteten Flugzeugen.
Die vorliegende Erfindung kann auch in der Konstruktion
von Hochdruckkesseln und anderen hermetisch dichten, unter
Überdruck stehenden Behältern angewendet werden. Bekannt
ist ein Rumpf von Flugapparaten (S.M. Eger "Proektirovanie
passazhirskikh reaktivnykh samoletov" (Projektierung von
strahlgetriebenen Passagierflugzeugen), Verlag "Mashino
stroenie", 1972, SS. 313, 315), der eine Außenschale enthält,
die durch längsverlaufende Kraftelemente (Stringer) und
querverlaufende Kraftelemente (Spante) verstärkt ist. Hierbei
sind die querverlaufenden Kraftelemente zum Stoppen eines
in der Schale möglichen Längsrisses mit zusätzlichen Titan
bändern verstärkt, die zwischen der Schale und dem Spant
auf der gesamten Umfangslänge angebracht sind.
Jedoch ist bei dieser Konstruktion des Rumpfes die Entstehung
von Rissen in der Querrichtung der Schale möglich, wo es
keine doublierende Verstärkung gibt. Ein Querriß kann sich
über die maximal zulässigen Grenzen hinaus entwickeln,
was zur Zerstörung der Rumpfkonstruktion im Flug führen
kann. Die Rumpfkonstruktion gewährleistet also nur eine
einseitige Dublierung der Schalenfestigkeit nur entlang
der querverlaufenden Kraftelemente.
Bekannt ist ein Rumpf von Flugapparaten (SU, A Nr. 24 89 779)
mit einer Schale, die durch sich gegenseitig kreuzende
längs- und querverlaufende Kraftelemente verstärkt ist
und Stoßstellen in der Längsrichtung besitzt. Zur Erhöhung
der Standfestigkeit der Schalenkonstruktion sind in der
Zone des Längsstoßes an den querverlaufenden Kraftelementen
zusätzliche Verstärkungslaschen beiderseits der Stoßstelle
angebracht, die durch besondere Ösenstäbe oder Kraftschrauben
miteinander verbunden sind. Bei teilweiser Zerstörung der
Rumpfschale entlang des Längsstoßes dienen die Ösenstäbe
oder Kraftschrauben als dublierender Festigkeitskanal zur
Übertragung der in der Zerstörungszone wirkenden Belastung.
Hierbei wird angenonmen, daß die Tragfähigkeit (Festigkeit)
der Konstruktion mit einem Längsriß selbst bei dessen Ent
stehen im Flug erhalten bleibt. Allerdings kann die fehlende
Festigkeitsdublierung der Schale in Längsrichtung zur Ent
stehung eines Querrisses und Entwicklung desselben über
die höchstzulässigen Grenzen hinaus führen. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rumpf für Flugapparate
zu schaffen, bei dem die Konstruktion seiner Schale ein
effektives Stoppen von Rissen in der Längs- und Querrichtung
gewährleisten würde. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst,
daß im Rumpf von Flugapparaten, der eine Schale enthält,
die durch längs- und querverlaufende Kraftelemente verstärkt
ist, erfindungsgemäß die Schale einen ununterbrochenen
Außenteil und einen Innenteil aufweist, die miteinander
verbunden sind, wobei der Innenteil die Form des Außenteiles
hat und gitterartig aus Stegen ausgeführt ist, die entlang
der Kraftelemente liegen. Zweckmäßigerweise befindet sich
die Dicke eines jeden Stegs des Schaleninnenteils im Bereich
von 0,2 bis 1,0 der Dicke des Schalenaußenteiles. Seine
Querschnittsfläche liegt zweckmäßigerweise im Bereich,
der im Patentanspruch 2 angegeben ist. Die Ausführung der
Schale aus einem Außen- und einem Innenteil, die starr
miteinander verbunden sind, verhindert zuverlässig die
Ausbreitung von im Schalenaußenteil auftretenden Rissen
und begrenzt diese auf eine maximal zulässige Länge. Ein
im Bereich eines Fensters des Innenteils auftretender Riß
wird gestoppt, wenn er den Rand des Fensters, das heißt
einen der berandenden Stege erreicht, wo die Grenze der
doppelten Stärke des Außen- und Innenteiles der Schale
liegt. Die Rißfortpflanzung wird dadurch wesentlich verlang
samt, daß die Dicke des Schaleninnenteils in den Zerstörungs
prozeß einbezogen wird, wodurch eine Verminderung der Spannun
gen in der Mündung des sich entwickelnden Risses gewährleistet
wird. Die gewählten Grenzwerte der Querschnittsflächen
und der Dicke der Stege des Schaleninnenteiles sind aus
der Bedingung der effektiven Rißbremsung abgeleitet. Wenn
die Querschnittsfläche der Stege des Schaleninnenteils
kleiner als 0,1 der Fläche des zugehörigen Kraftelementes
ist oder die Dicke eines Stegs des Schaleninnenteiles kleiner
als 0,2 der Dicke des Schalenaußenteiles ist, ist die Effekti
vität der Rißbremsung bei einer solchen Konstruktion jener
in einer Konstruktion mit glatter einheitlicher Schale
ohne gitterartigen Innenteil ähnlich. Eine Vergrößerung
der Querschnittsfläche der Längsstege des Schaleninnenteils
über 1,0 bzw. der Querstege auf über 0,7 der Querschnitts
fläche des zugehörigen Kraftelementes und eine Vergrößerung
der Dicke der Stege des Schaleninnenteiles über 1,0 der
Dicke des Schalenaußenteiles ist angesichts der Gewichtskenn
werte der Konstruktion unzweckmäßig.
Im folgenden wird die Erfindung durch ein konkretes Aus
führungsbeispiel derselben anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert; in diesen zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Luftfahrzeugrumpf
abschnitt in Perspektive;
Fig. 2 das Schalenaußenteil des Rumpfs;
Fig. 3 den Schaleninnenteil des Rumpfs;
Fig. 4 den Schnitt nach Linie IV-IV von Fig. 1;
Fig. 5 den Schnitt nach Linie V-V von Fig. 1.
Der Rumpf von Flugapparaten stellt eine Schale 1 dar, die
durch längsverlaufende Kraftelemente 2 (Stringer) und quer
verlaufende Kraftelemente (Spanten) verstärkt ist, welche
aus Profilen 3 und 9 bestehen. Die Schale 1 besteht aus
einem ununterbrochenen Außenteil 4 (Fig. 2) und einem Innen
teil 5 (Fig. 3), die miteinander verbunden sind, wobei
der Innenteil 5 die Form des Außenteils 4 hat und derart
gitterartig ausgebildet ist, daß zwischen sich kreuzenden
Längsstegen 6 und Querstegen 6′ Fenster gebildet sind.
Im Beispiel gemäß Fig. 3 liegen die Fenster in regelmäßiger
Anordnung in Längs- und in Umfangsrichtung. Es sind auch
Anordnungen möglich, bei denen die Fenster einer Umfangsreihe
gegenüber denen der benachbarten Umfangsreihen schachbrettartig
versetzt sind oder eine Umfangsreihe dichter mit Fenstern
besetzt ist als die benachbarten Umfangsreihen oder noch
andere ähnliche Anordnungen. Im Interesse der Gewichtser
sparnis werden möglichst viele Fenster vorgesehen, wobei
deren Abmessungen die maximal zulässige Länge eines sich
im Außenteil 4 bildenden Rißes nicht überschreiten. Der
Innenteil 5 ist mit seiner Oberfläche ganzflächig fest
mit dem Außenteil 4 verbunden.
Der Außenteil 4 und der Innenteil 5 können aus dem gleichen
oder aus verschiedenen Werkstoffen (Metall, Nichtmetall
bzw. deren Kombination) ausgeführt sein. Die sich kreuzenden
Stege 6, 6′ des gitterförmig ausgebildeten Innenteiles
5 der Schale 1 sind entlang der Längs- und Querachsen 7,
8 der Kraftelemente 2, 3 gelegen.
Die Dicke jedes Stegs 6, 6′ des Innenteiles 5 der Schale
1 liegt im Bereich von 0,2 bis 1,0 der Dicke des Außenteiles
4. Die Querschnittsfläche der Längsstege 6 liegt im Bereich
von 0,1 bis 1,0 der Querschnittsfläche der zugehörigen
längsverlaufenden Kraftelemente 2 und die Querschnittsfläche
der Querstege 6′ liegt im Bereich von 0,1 bis 0,7 der Quer
schnittsfläche der zugehörigen querverlaufenden Kraftelemente
3, 9.
Die Schale 1 des Rumpfes steht im Bereich der (nicht ge
zeichneten) Druckkabine unter einem inneren Überdruck,
der bei jedem Flug in entsprechender Höhe wirksam wird.
Während der gesamten Nutzungsdauer des Flugzeugs wird die
Schale 1 bis zu 20-30 Tsd. Malen einer solchen Wechselbean
spruchung ausgesetzt.
In der normalen Lebensdauer eines Flugzeugs entstehen Er
müdungs- bzw. zufällige Brüche der Schale 1 durch solche
zyklische Belastungen oder mechanische Beschädigungen sowohl
in der Längs- als auch in der Querrichtung der Schale 1.
Katastrophale Zerstörungen sind bei der vorliegenden Rumpf
konstruktion aber wegen des Innenteils 5 ausgeschlossen,
der einen Rißstopper darstellt. Beim Entstehen eines Rißes
im Außenteil 4 der Schale 1 erreichen die Rißenden während
des allmählichen Rißwachstums im Bereich eines der Gitter
fenster den Rand eines Stegs 6 oder 6′ und werden gestoppt
oder erheblich verlangsamt. Dies hängt mit den Kerbspannungen
an der Spitze des Rißes zusammen, von welchen die Rißwachstums
geschwindigkeit abhängt. Bei einer Rißentwicklung nur im
Außenteil 4, das heißt im Bereich eines Fensters des Innen
teils 5, sind diese Spannungen höher und verringern sich,
wenn die Rißspitze den Bereich eines Stegs 6, 6′ erreicht,
wo die Spannungen auf Grund der größeren summarischen Blech
dicke abnehmen. Hierdurch wird eine effektive Herabsetzung
der Rißwachstumsgeschwindigkeit gewährleistet.
Hierbei halten die gewählten geometrischen Rippenparameter
die Restfestigkeit aufrecht, d.h. sie gewährleisten, da
die Länge des Rißes innerhalb eines Gitterfensters bleibt,
die Havariesicherheit des Flugzeugs, sogar wenn der Riß
während des Flugs entstanden ist. Bei der Nachflugkontrolle
auf dem Boden muß der entstandene Riß entdeckt werden.
Die Verwendung des beschriebenen Rumpfes von Luftfahrzeugen
gestattet es, die Lebensdauer der Konstruktion zu erhöhen
und die Effektivität der Rißbremsung wird je nach dem Gitter
werkstoff um den Faktor 5 bis 27 erhöht.
Claims (2)
1. Rumpf eines Luftfahrzeugs aus einer Schale (1), die
durch längs- und querverlaufende Kraftelemente (2; 3, 9)
verstärkt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (1) aus einem ununter
brochenen Außenteil (4) und einem Innenteil (5) besteht,
die miteinander verbunden sind, wobei der Innenteil (5)
die Form des Außenteils (4) hat und gitterartig aus Stegen
(6, 6′) ausgeführt ist, die entlang der Kraftelemente (2;
3, 9) liegen.
2. Rumpf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke jedes Stegs (6, 6′) des Innenteils (5) der Schale
(1) das 0,2- bis 1,0fache der Dicke des Außenteils (4)
der Schale (1) beträgt,
daß die Querschnittsfläche jedes Längsstegs (6) das 0,1- bis 1,0fache der Querschnittsfläche des längsverlaufenden Kraftelements (2) beträgt
und daß die Querschnittsfläche jedes Querstegs (6′) das 0,1- bis 0,7fache der Querschnittsfläche des querverlaufenden Kraftelements (3, 9) beträgt.
daß die Querschnittsfläche jedes Längsstegs (6) das 0,1- bis 1,0fache der Querschnittsfläche des längsverlaufenden Kraftelements (2) beträgt
und daß die Querschnittsfläche jedes Querstegs (6′) das 0,1- bis 0,7fache der Querschnittsfläche des querverlaufenden Kraftelements (3, 9) beträgt.
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