DE3900020A1 - Verfahren zur stoffuebertragung - Google Patents
Verfahren zur stoffuebertragungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stoffübertragung
von wenigstens einem Fluid auf ein anderes Fluid durch eine
Membran zum Zweck einer biochemischen Reaktion.
Ein derartiges Verfahren findet beispielsweise beim Züchten
von Zellkulturen in vitro zum Zweck einer Wertstoffgewinnung
gemäß der Deutschen Patentschrift 23 19 120 Anwendung. Hier
zu wird in einer Kammer ein Bündel von Hohlfadenmembranen
angeordnet. In die Kammer wird eine lebende Zellen enthal
tende Suspension so eingeführt, daß sich die Zellen auf den
Oberflächen der Hohlfadenmembranen ansiedeln. Durch das
Innere der Hohlfadenmembranen wird Nährmedium geleitet. Da
bei werden Nährstoffe durch die Membran hindurch in die
Zellen enthaltende Suspension übertragen und versorgen die
Zellen, während die von den Zellen erzeugten Stoffwechsel
produkte und damit auch die Wertstoffe aus der Suspension
durch die Membran in das mit Nährmedium gefüllte Innere der
Hohlfadenmembran übertragen und mit dem Nährmedium wegge
führt werden. Hierdurch ist es möglich, aus der an den
Membranoberflächen wachsenden Zellkultur Produkte wie z.B.
Hormone kontinuierlich zu gewinnen, ohne die Kultur selbst
anzutasten.
Der für die Kultivierung der Zellen erforderliche Sauerstoff
wird mit dem Nährmedium zugeführt. Hierzu wird in der Regel
ein Luft-CO2- oder ein Sauerstoff-CO2-Gemisch über eine
separate Begasungseinheit, beispielsweise in Form eines
Hohlfadenmembranmoduls, dem Nährmedium zudosiert und darin
gelöst.
Der auf diese Weise zugeführte Sauerstoff reicht jedoch
nicht aus, um die Zellen über einen längeren Zeitraum zu
kultivieren und in differenzierter Form zu erhalten. Es
wurde deshalb in der genannten Patentschrift vorgeschlagen,
zusätzliche Hohlfadenmembranen mit besonders hoher Gasdurch
lässigkeit vorzusehen, über die der im Nährmedium gelöste
Sauerstoff bevorzugt übertragen werden soll.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß es auch hierdurch nicht ge
lingt, eine ausreichende Versorgung der Zellen mit Sauer
stoff zu gewährleisten. Außerdem erfordert eine derartige
Verfahrensführung einen hohen apparativen und herstellungs
technischen Aufwand, da einerseits eine separate Begasungs
einheit benötigt wird und andererseits die Herstellung der
Kultureinheit durch die zusätzliche zweite Kapillarmembran
type mit hoher Gasdurchlässigkeit verkompliziert wird.
Zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung in einer derar
tigen Vorrichtung wurde gemäß der Deutschen Patentschrift
24 31 450 vorgeschlagen, einen gasförmigen Sauerstoffträger
mit intermittierenden Stößen oder Luft mit pulsierendem Fluß
durch das Innere der Hohlfadenmembranen zu leiten. Dadurch
soll erreicht werden, daß Sauerstoff mit den an der Außen
seite der Hohlfadenmembranen gebundenen Zellen direkt in
Berührung gebracht wird, und zwar in einer solchen Menge,
daß eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. Die An
bindung der Zellen an die Außenseite der Hohlfadenmembranen
wird auch hier durch Einbringung einer die Zellen enthal
tende Suspension in Form eines Nährmediums in die Kammer
bewirkt.
Als Sauerstoffträger werden gasförmige Stoffe wie z.B. Luft
oder Gemische von Stickstoff und Sauerstoff bevorzugt.
Sauerstoffträger in flüssiger Form (z.B. Nährmedium) eignen
sich für obiges Verfahren weniger, da der Sauerstoffgehalt
selbst bei vollständiger Sättigung erheblich geringer ist
als bei gasförmigen Sauerstoffträgern und eine Verbesserung
der Sauerstoffübertragung gegenüber dem eingangs erwähnten
Verfahren kaum gegeben ist.
Bei der Verwendung gasförmiger Sauerstoffträger ergibt sich
jedoch die Notwendigkeit, durch zusätzliche Maßnahmen die
Versorgung der Zellen mit Nährstoffen auf andere Art und
Weise sicherzustellen. In der genannten Patentschrift ge
schieht dies durch batchweisen Austausch des gesamten Nähr
mediums der Kammer in gewissen Zeitabständen.
Mit diesem Verfahren ist somit eine kontinuierliche Fahr
weise nicht möglich, insbesondere ist ein hoher Aufwand zur
Gewinnung der Wertstoffe erforderlich. So muß einerseits das
aus der Kammer abgezogene Nährmedium von den Wertstoffen
getrennt werden, andererseits gelangen auch gewisse Mengen
von Nährmedium in das Innere der Hohlfadenmembranen und
müssen über eine zusätzliche Trennvorrichtung vom gas
förmigen Sauerstoffträger getrennt werden. Außerdem muß
diese Menge kontinuierlich durch Zufuhr neuen Nährmediums in
die Kammer ersetzt werden, um auch zwischen zwei Aus
tauschvorgängen eine ausreichende Versorgung der Zellen mit
Nährstoffen sicherzustellen.
Dies bedingt einen hohen apparativen und regelungstech
nischen Aufwand. Außerdem werden bei jedem Nährmediumsaus
tausch einzelne Zellen der Zellverbände aus der Kammer
herausgespült und gehen damit verloren.
Auch beobachtet man häufig eine Schädigung der an den Hohl
fadenmembranen haftenden bzw. der in Suspension befindlichen
Zellen, die ihre Ursache in den hohen mechanischen Bean
spruchungen hat. So sind die Zellen bei jedem Nährmediums
tausch hohen Scherkräften durch die Strömung ausgesetzt.
Zusätzlich wirken auf die Zellen instationäre Druckkräfte,
die durch die intermittierenden Stöße des Sauerstoffträgers
bewirkt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein
gattungsgemäßes Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem
diese Nachteile nicht mehr auftreten. Insbesondere soll auf
einfache Art und Weise eine ausreichende und zugleich
schonende Versorgung der Zellen mit Sauerstoff erfolgen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
einem gattungsgemäßen Verfahren auf der einen Seite der
Membran wenigstens zwei nicht miteinander mischbare Fluide
mit der einen Oberfläche der Membran und auf der anderen
Seite der Membran wenigstens ein Fluid mit der anderen
Oberfläche der Membran in Berührung gebracht werden, und daß
die nicht miteinander mischbaren Fluide durch eine
gemeinsame Zuführeinrichtung an die eine Oberfläche der
Membran herangeführt werden.
Unter dem Begriff "nicht miteinander mischbare Fluide"
sollen in diesem Zusammenhang nicht nur solche
Fluidkombinationen verstanden werden, die überhaupt nicht
miteinander mischbar sind, sondern vielmehr auch solche, bei
denen ein Fluid in einem anderen bis zu einem gewissen Maß
löslich ist, jedoch jenseits dieser Grenze nicht mehr. Als
Beispiel hierfür kann die Fluidpaarung Sauerstoff und Wasser
gelten. So ist der Sauerstoff prinzipiell in Wasser löslich,
allerdings nur bis zur vollständigen Sättigung. Darüber
hinausgehende Sauerstoffanteile sind dann nicht mehr mit dem
Wasser mischbar und bilden eine Grenzfläche aus, so daß
Sauerstoff- und Wasseranteile nebeneinander vorliegen.
Zum Züchten von Zellkulturen ist besonders die Fluidpaarung
Nährmedium und Sauerstoff von Interesse. So wird nunmehr
gemäß der Erfindung der Sauerstoff nicht nur bis zur Sätti
gung im Nährmedium gelöst, sondern in größerer Menge zuge
geben, um so eine ausreichende Versorgung der Zellen mit
Sauerstoff zu erreichen, neben der flüssigen Phase des Nähr
mediums tritt somit eine gasförmige Phase des Sauerstoffs
auf.
Es ist ebenso möglich, daß die gasförmige Phase nicht nur
aus reinem Sauerstoff besteht. Vielmehr besteht in der
genannten Anwendung die gasförmige Phase häufig aus Luft
oder einem Gasgemisch, beispielsweise aus Stickstoff und
Sauerstoff, dem als Puffer noch geringe Anteile Kohlendioxid
zugegeben sein können.
Das Nährmedium liegt in flüssiger Phase vor und kann je nach
Anwendungsfall unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen.
Häufig werden "Eagle′s" Basalmedium oder Modifikationen
hiervon verwendet.
Erfindungsgemäß werden die wenigstens zwei nicht miteinander
mischbaren Fluide durch eine gemeinsame Zuführeinrichtung an
die Membran herangeführt. Komplizierte Konfigurationen, wie
z.B. separate Einrichtungen für die Sauerstoffversorgung
einerseits und die Nährstoffversorgung andererseits ent
fallen und führen so zu einer Vereinfachung und Verbilligung
der Gesamtkonfiguration.
So ist es möglich, zur Durchführung des Verfahrens einen
einfachen und preiswerten Membranmodul zu verwenden, der aus
einem Modulgehäuse, einer Verteilerkappe, Zuführeinrich
tungen, Abführeinrichtungen, wenigstens einer Membran sowie
geeigneten Dichtungsmitteln besteht.
In einer einfachen Ausführungsform ist die Membran als
Flachmembran ausgeführt, die das Modulgehäuse in einen
Ver-/Entsorgungsraum und einen Kulturraum unterteilt. Beide
Räume weisen Zu- und Abführeinrichtungen auf, um die je
weiligen Fluide in den Modul einbringen zu können. Der Ver-/
Entsorungsraum besitzt in der Regel je eine Zu- und Abführ
einrichtung, z.B. in Form eines Anschlußstutzens, die
räumlich so angeordnet sind, daß eine Strömung der
wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide längs
der Membran erzielt werden kann. Für den Kulturraum kann
eine einzige Zu- und Abführeinrichtung, z.B. in Form eines
Stutzen ausreichend sein, durch den das wenigstens eine
Fluid zugeführt und nach Beendigung der Stoffübertragung
wieder abgezogen wird. Meist sind jedoch auch für den
Kulturraum zwei Stutzen vorgesehen.
Bevorzugt werden Module mit schlauchförmigen Membranen
verwendet, die den Vorteil einer großen Membranoberfläche
auf kleinem Raum bieten. Derartige Module sind beispiels
weise als Dialysemodule erhältlich. Sie weisen ein Bündel
von schlauchförmigen Membranen auf, sog. Hohlfadenmembranen,
die sich in einem zylindrischen Gehäuse befinden. Durch
fluiddichten Verguß des Hohlfadenbündels mit dem Gehäuse an
beiden Enden und durch Anbringung einer Verteiler- und einer
Sammelkappe entsteht auch hier ein Ver- und Entsorgungsraum,
der durch die beiden Kappen und die Innenräume (Lumina) der
Hohlfadenmembranen begrenzt wird. Den Kulturraum bildet das
Volumen zwischen den Hohlfadenmembranaußenseiten und dem
zylindrischen Modulgehäuse. Die Zu- und Abführeinrichtung
für den Kulturraum kann beispielsweise durch Stutzen am
zylindrischen Modulgehäuse realisiert werden.
Zur Durchführung des Verfahrens sind verschiedene Betriebs
weisen möglich, die abhängig sind vom vorgesehenen Einsatz
zweck und den verwendeten Fluiden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Membran
vertikal angeordnet, d.h. im Falle des Hohlfadenmembran
moduls wird dieser senkrecht positioniert. Die nicht mit
einander mischbaren Fluide werden von unten zugeführt, wobei
eines der nicht miteinander mischbaren Fluide jeweils un
mittelbar vor dem Eintritt in den membranenthaltenden Ab
schnitt des Membranmoduls die Verteilerkappe vorübergehend
vollständig ausfüllt. Dies ist dann gegeben, wenn die nicht
miteinander mischbaren Fluide jeweils in größeren zusammen
hängenden Volumenpaketen zugeführt werden. Im Extremfall ist
es möglich, daß der gesamte Ver- und Entsorgungsraum des
Moduls einschließlich der Zu- und Abströmeinrichtungen ab
wechselnd vollständig mit dem einen und danach mit dem
anderen Fluid gefüllt ist.
Es ist auch möglich, bei vertikaler Anordnung des
Membranmoduls die nicht miteinander mischbaren Fluide von
oben zuzuführen. Dies ist speziell bei Flüssigkeiten von
Vorteil, da unter Ausnutzung der Schwerkraft ein konti
nuierlicher Fluß durch den Ver-/Entsorgungsraum ohne Pumpe
realisierbar ist, wenn die Vorratsbehälter entsprechend
oberhalb des Membranmoduls angebracht und mit einem Volumen
ausgestattet sind, die einen Betrieb über einen längeren
Zeitraum ermöglichen.
Schließlich kann man die nicht miteinander mischbaren Fluide
auch gegenläufig zuführen, wobei sowohl eine vertikale als
auch eine horizontale Anordnung des Membranmoduls oder auch
beliebige Zwischenstellungen (Schrägstellungen) hiervon ge
wählt werden können.
Je nach Anwendungszweck kann wenigstens eines der nicht mit
einander mischbaren Fluide als Trägerfluid für einen Stoff
fungieren. Dies können bei Verfahren zum Kultivieren von
Zellen Nährstoffe sein, die über die Membran den Zellen
zugeführt werden. Analog können über dieses Fluid die von
den Zellen erzeugten Wertstoffe, die durch die Membran hin
durch in die mit Flüssigkeit gefüllten Lumina gelangen, ab
transportiert werden. Darüber hinaus kann es von Vorteil
sein, dem Fluid Partikel zuzusetzen, um das Grenzschicht
verhalten an der Membranoberfläche und damit die Stoff
übertragung zu verbessern.
Erforderlichenfalls kann die Membran bzw. der Membranmodul
als Ganzes translatorisch und/oder rotatorisch bewegt
werden, um eine gleichmäßige Beaufschlagung sämtlicher Mem
branabschnitte bzw. sämtlicher Hohlfadenmembranen des
Bündels gleichmäßig mit den nicht miteinander mischbaren
Fluiden zu beaufschlagen. Das ist von Bedeutung bei hori
zontaler oder schräger Anordnung des Membranmoduls, wenn
sich in der Verteilerkappe gleichzeitig zwei nicht mitein
ander mischbare Fluide befinden.
Sind die beiden Fluide beispielsweise flüssiges Nährmedium
und Luft zu gleichen Volumenteilen, so bildet sich bei
horizontaler Anordnung des Hohlfadenmembranmoduls in der
oberen Hälfte der Verteilerkappe eine Luftblase. Durch eine
Rotationsbewegung des Hohlfadenmembranmoduls wird erreicht,
daß pro Umlauf jede Hohlfadenmembran sowohl mit Nährmedium
als auch mit Luft beaufschlagt wird.
Eine andere Art der alternierenden Beaufschlagung, speziell
bei vertikaler Anordnung, besteht darin, die nicht mitein
ander mischbaren Fluide der gemeinsamen Zuführeinrichtung
über Versorgungsleitungen direkt zuzuführen und die Do
sierung durch den Lieferdruck in der jeweiligen Versorgungs
leitung festzulegen.
So kann ein einfaches T- oder Y-Stück auf die Verteilerkappe
aufgesetzt werden, an das die Versorgungsleitungen für das
Nährmedium und die Luft angeschlossen werden. In Abhängig
keit der jeweils eingestellten Lieferdrücke ergibt sich ein
bestimmtes Volumenverhältnis beider Fluidströme.
Werden an die Genauigkeit der Dosierung höhere Anforderungen
gestellt, so kann dies mit einem vorgeschalteten Stellglied
erreicht werden, das angesteuert wird. Dies kann beispiels
weise durch eine einfache Zeitschaltung realisiert werden,
die ein Dreiwegeventil betätigt. Durch die Länge der Zeit
intervalle, für die die jeweilige Versorgungsleitung frei
gegeben wird, ist das Verhältnis der Volumenanteile beider
Fluide in weiten Grenzen leicht einstellbar.
In einer weiteren Ausführungsform befindet sich in jeder
Versorgungsleitung ein Magnetventil, das von einer Steuer
logik betätigt wird. Diese Konfiguration eignet sich
besonders, wenn mehr als zwei Fluide dosiert werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für eine Reihe
von Anwendungsgebieten. Beispielhaft und ohne Beschränkung
auf diese Gebiete sei das Oxygenieren, das Kultivieren von
Zellen und die Extraktion flüssig-flüssig genannt. Neben der
oben näher beschriebenen Anwendung in der Biotechnologie
erscheint das Verfahren insbesondere auch dort von
Interesse, wo Austauschvorgänge durch Grenzschichten an der
Membran limitiert werden, so z.B. bei Kapillarwärmetauschern
oder auf dem Gebiet der Crossflow-Filtration.
Es eignet sich für alle nicht miteinander mischbaren Fluid
kombinationen, sofern sie der eingangs gegebenen Definition
der Nichtmischbarkeit genügen. Als Beispiele häufig verwen
deter Fluide aus dem Bereich der Biotechnologie können Blut,
Kochsalzlösung, Wasser, Luft, Plasma, wäßrige Lösungen von
Elektrolyten, Zucker, Aminosäuren, Proteine (auch sog. Nähr
medien), Alkohole, Öle, organische Flüssigkeiten, Sauer
stoff, Kohlendioxid, Inertgase usw. genannt werden. Als
Membranmaterialien werden bevorzugt regenerierte Zellulose
und mikroporöse Polymere verwendet. Je nach Einsatzzweck
weisen die Poren einen maximalen Durchmesser von 0,05 bis
5,0 µm auf.
Die Erfindung wird weiter anhand der Figur erläutert.
Der Hohlfadenmembranmodul 1 besitzt ein zylindrisches Ge
häuse 2 mit den Stutzen 3 und 4, die die Zu- bzw. Abführ
einrichtung für den Kulturraum 5 bilden. Im Gehäuse ist ein
Bündel von Hohlfadenmembranen 6 angeordnet und über die
Rohrböden 7 und 8 fluiddicht mit dem Gehäuse verbunden. An
den Gehäuseenden sind die Verteilerkappe 9 und die Sammel
kappe 10 angebracht.
Im Kulturraum 5 befindet sich die Zellen 11 enthaltende
Suspension 12. Ein Teil der Zellen 11 haftet an der Ober
fläche der Hohlfadenmembran 6.
Nährmedium 13 wird aus einem nicht dargestellten Vorrats
behälter in Richtung des Pfeiles 14 mit der Pumpe 16 geför
dert, Gasgemisch 17 wird in Richtung des Pfeils 18 von einer
nicht dargestellten Gasversorgung zugeführt. Die Dosierung
beider Fluidströme erfolgt über die jeweils zugehörigen
Magnetventile 19 und 20, die von der Steuerlogik 21 betätigt
werden. Durch das wechselseitige Öffnen und Schließen der
beiden Magnetventile entstehen Teilvolumina 22 und 23 beider
Fluide, die über das T-Stück 24 gemeinsam der Verteilerkappe
9 zugeführt werden und aufgrund der Eigenschaft der Nicht
mischbarkeit in wechselnder Abfolge die Gesamtkonfiguration
und damit auch die Lumina der Hohlfadenmembranen durch
strömen.
Nach dem Verlassen des membranenthaltenden Abschnitts des
Moduls und damit nach dem erfolgten Stoffaustausch verlassen
die Fluide über die Sammelkappe 10 den Modul und werden
einem Gasabscheider 25 zugeführt. Hier erfolgt zum einen die
Abführung des gasförmigen Fluids in Richtung des Pfeils 26
und zum anderen die Rückführung des Nährmediums zum nicht
dargestellten Vorratsbehälter in Richtung des Pfeils 27.
Für den Fachmann ergibt sich von selbst, daß durch hier
nicht näher dargelegte Maßnahmen eine Aufbereitung beider
Fluide sowie die Abtrennung der abgeführten Wertstoffe
erfolgen muß.
Claims (19)
1. Verfahren zur Stoffübertragung von wenigstens einem
Fluid auf ein anderes Fluid durch eine Membran zum
Zweck einer biochemischen Reaktion, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der einen Seite der Membran wenigstens
zwei nicht miteinander mischbare Fluide mit der einen
Oberfläche der Membran und auf der anderen Seite der
Membran wenigstens ein Fluid mit der anderen Oberfläche
der Membran in Berührung gebracht werden, und daß die
nicht miteinander mischbaren Fluide durch eine gemein
same Zuführeinrichtung an die eine Oberfläche der
Membran herangeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zu dessen Durchführung ein Membranmodul bestehend aus
einem Modulgehäuse, einer Verteilerkappe, Zuführein
richtungen, Abführeinrichtungen, wenigstens einer
Membran sowie geeigneten Dichtungsmitteln verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Membran wenigstens eine schlauch
förmige Membran verwendet wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti
kaler Anordnung der Membran die wenigstens zwei nicht
miteinander mischbaren Fluide von unten zugeführt
werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti
kaler Anordnung der Membran eines der nicht miteinander
mischbaren Fluide jeweils unmittelbar vor dem Eintritt
in den membranenthaltenden Abschnitt des Membranmoduls
die Verteilerkappe vorübergehend vollständig ausfüllt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti
kaler Anordnung der Membran die wenigstens zwei nicht
miteinander mischbaren Fluide von oben zugeführt werden.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei nicht
miteinander mischbaren Fluide gegenläufig zugeführt
werden.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der nicht
miteinander mischbaren Fluide als Trägerfluid für einen
Stoff fungiert.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran translatorisch
und/oder rotatorisch bewegt wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der nicht mit
einander mischbaren Fluide in der gemeinsamen Zuführ
einrichtung durch den Lieferdruck in den jeweiligen
Versorgungsleitungen festgelegt wird.
11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der nicht mit
einander mischbaren Fluide in der gemeinsamen Zuführein
richtung über ein vorgeschaltetes Stellglied festgelegt
wird, das von einer Steuerung betätigt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als vorgeschaltetes Stellglied wenigstens ein Ventil
verwendet wird.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß es zum Oxygenieren verwendet
wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß es zum Kultivieren von
Zellen verwendet wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß es zur Extraktion flüssig-
flüssig verwendet wird.
16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß nicht miteinander mischbare
Fluidkombinationen aus folgenden Fluiden verwendet
werden: Blut, Kochsalzlösung, Wasser, Alkohol, Sauer
stoff, Luft, Plasma, wäßrige Lösungen von Elektrolyten,
Zucker, Aminosäuren, Proteine, Öle, organische Flüssig
keiten, Sauerstoff, Kohlendioxid, Inertgase.
17. Verfahren wenigstens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Membran aus regene
rierter Zellulose verwendet wird.
18. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet daß eine Membran aus mikroporösem
Polymer verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Membran mit einem maximalen Porendurchmesser von
0,05 bis 5,0 µm verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900020 DE3900020A1 (de) | 1989-01-02 | 1989-01-02 | Verfahren zur stoffuebertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900020 DE3900020A1 (de) | 1989-01-02 | 1989-01-02 | Verfahren zur stoffuebertragung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3900020A1 true DE3900020A1 (de) | 1990-07-05 |
Family
ID=6371513
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893900020 Withdrawn DE3900020A1 (de) | 1989-01-02 | 1989-01-02 | Verfahren zur stoffuebertragung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3900020A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1992022634A1 (en) * | 1991-06-14 | 1992-12-23 | Medical Research Council | Production of monoclonal antibodies |
CN109414656A (zh) * | 2016-04-11 | 2019-03-01 | 频谱股份有限公司 | 厚壁中空纤维切向流过滤器 |
US11555174B2 (en) | 2012-10-02 | 2023-01-17 | Repligen Corporation | Method for proliferation of cells within a bioreactor using a disposable pumphead and filter assembly |
-
1989
- 1989-01-02 DE DE19893900020 patent/DE3900020A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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