DE3900020A1 - Verfahren zur stoffuebertragung - Google Patents

Verfahren zur stoffuebertragung

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DE3900020A1 DE19893900020 DE3900020A DE3900020A1 DE 3900020 A1 DE3900020 A1 DE 3900020A1 DE 19893900020 DE19893900020 DE 19893900020 DE 3900020 A DE3900020 A DE 3900020A DE 3900020 A1 DE3900020 A1 DE 3900020A1
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Joachim Dr Tretzel
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Tretzel Joachim Dr 6104 Seeheim-Jugenheim De
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    • C12M25/00Means for supporting, enclosing or fixing the microorganisms, e.g. immunocoatings
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stoffübertragung von wenigstens einem Fluid auf ein anderes Fluid durch eine Membran zum Zweck einer biochemischen Reaktion.
Ein derartiges Verfahren findet beispielsweise beim Züchten von Zellkulturen in vitro zum Zweck einer Wertstoffgewinnung gemäß der Deutschen Patentschrift 23 19 120 Anwendung. Hier­ zu wird in einer Kammer ein Bündel von Hohlfadenmembranen angeordnet. In die Kammer wird eine lebende Zellen enthal­ tende Suspension so eingeführt, daß sich die Zellen auf den Oberflächen der Hohlfadenmembranen ansiedeln. Durch das Innere der Hohlfadenmembranen wird Nährmedium geleitet. Da­ bei werden Nährstoffe durch die Membran hindurch in die Zellen enthaltende Suspension übertragen und versorgen die Zellen, während die von den Zellen erzeugten Stoffwechsel­ produkte und damit auch die Wertstoffe aus der Suspension durch die Membran in das mit Nährmedium gefüllte Innere der Hohlfadenmembran übertragen und mit dem Nährmedium wegge­ führt werden. Hierdurch ist es möglich, aus der an den Membranoberflächen wachsenden Zellkultur Produkte wie z.B. Hormone kontinuierlich zu gewinnen, ohne die Kultur selbst anzutasten.
Der für die Kultivierung der Zellen erforderliche Sauerstoff wird mit dem Nährmedium zugeführt. Hierzu wird in der Regel ein Luft-CO2- oder ein Sauerstoff-CO2-Gemisch über eine separate Begasungseinheit, beispielsweise in Form eines Hohlfadenmembranmoduls, dem Nährmedium zudosiert und darin gelöst.
Der auf diese Weise zugeführte Sauerstoff reicht jedoch nicht aus, um die Zellen über einen längeren Zeitraum zu kultivieren und in differenzierter Form zu erhalten. Es wurde deshalb in der genannten Patentschrift vorgeschlagen, zusätzliche Hohlfadenmembranen mit besonders hoher Gasdurch­ lässigkeit vorzusehen, über die der im Nährmedium gelöste Sauerstoff bevorzugt übertragen werden soll.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß es auch hierdurch nicht ge­ lingt, eine ausreichende Versorgung der Zellen mit Sauer­ stoff zu gewährleisten. Außerdem erfordert eine derartige Verfahrensführung einen hohen apparativen und herstellungs­ technischen Aufwand, da einerseits eine separate Begasungs­ einheit benötigt wird und andererseits die Herstellung der Kultureinheit durch die zusätzliche zweite Kapillarmembran­ type mit hoher Gasdurchlässigkeit verkompliziert wird.
Zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung in einer derar­ tigen Vorrichtung wurde gemäß der Deutschen Patentschrift 24 31 450 vorgeschlagen, einen gasförmigen Sauerstoffträger mit intermittierenden Stößen oder Luft mit pulsierendem Fluß durch das Innere der Hohlfadenmembranen zu leiten. Dadurch soll erreicht werden, daß Sauerstoff mit den an der Außen­ seite der Hohlfadenmembranen gebundenen Zellen direkt in Berührung gebracht wird, und zwar in einer solchen Menge, daß eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. Die An­ bindung der Zellen an die Außenseite der Hohlfadenmembranen wird auch hier durch Einbringung einer die Zellen enthal­ tende Suspension in Form eines Nährmediums in die Kammer bewirkt.
Als Sauerstoffträger werden gasförmige Stoffe wie z.B. Luft oder Gemische von Stickstoff und Sauerstoff bevorzugt. Sauerstoffträger in flüssiger Form (z.B. Nährmedium) eignen sich für obiges Verfahren weniger, da der Sauerstoffgehalt selbst bei vollständiger Sättigung erheblich geringer ist als bei gasförmigen Sauerstoffträgern und eine Verbesserung der Sauerstoffübertragung gegenüber dem eingangs erwähnten Verfahren kaum gegeben ist.
Bei der Verwendung gasförmiger Sauerstoffträger ergibt sich jedoch die Notwendigkeit, durch zusätzliche Maßnahmen die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen auf andere Art und Weise sicherzustellen. In der genannten Patentschrift ge­ schieht dies durch batchweisen Austausch des gesamten Nähr­ mediums der Kammer in gewissen Zeitabständen.
Mit diesem Verfahren ist somit eine kontinuierliche Fahr­ weise nicht möglich, insbesondere ist ein hoher Aufwand zur Gewinnung der Wertstoffe erforderlich. So muß einerseits das aus der Kammer abgezogene Nährmedium von den Wertstoffen getrennt werden, andererseits gelangen auch gewisse Mengen von Nährmedium in das Innere der Hohlfadenmembranen und müssen über eine zusätzliche Trennvorrichtung vom gas­ förmigen Sauerstoffträger getrennt werden. Außerdem muß diese Menge kontinuierlich durch Zufuhr neuen Nährmediums in die Kammer ersetzt werden, um auch zwischen zwei Aus­ tauschvorgängen eine ausreichende Versorgung der Zellen mit Nährstoffen sicherzustellen.
Dies bedingt einen hohen apparativen und regelungstech­ nischen Aufwand. Außerdem werden bei jedem Nährmediumsaus­ tausch einzelne Zellen der Zellverbände aus der Kammer herausgespült und gehen damit verloren.
Auch beobachtet man häufig eine Schädigung der an den Hohl­ fadenmembranen haftenden bzw. der in Suspension befindlichen Zellen, die ihre Ursache in den hohen mechanischen Bean­ spruchungen hat. So sind die Zellen bei jedem Nährmediums­ tausch hohen Scherkräften durch die Strömung ausgesetzt. Zusätzlich wirken auf die Zellen instationäre Druckkräfte, die durch die intermittierenden Stöße des Sauerstoffträgers bewirkt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem diese Nachteile nicht mehr auftreten. Insbesondere soll auf einfache Art und Weise eine ausreichende und zugleich schonende Versorgung der Zellen mit Sauerstoff erfolgen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem gattungsgemäßen Verfahren auf der einen Seite der Membran wenigstens zwei nicht miteinander mischbare Fluide mit der einen Oberfläche der Membran und auf der anderen Seite der Membran wenigstens ein Fluid mit der anderen Oberfläche der Membran in Berührung gebracht werden, und daß die nicht miteinander mischbaren Fluide durch eine gemeinsame Zuführeinrichtung an die eine Oberfläche der Membran herangeführt werden.
Unter dem Begriff "nicht miteinander mischbare Fluide" sollen in diesem Zusammenhang nicht nur solche Fluidkombinationen verstanden werden, die überhaupt nicht miteinander mischbar sind, sondern vielmehr auch solche, bei denen ein Fluid in einem anderen bis zu einem gewissen Maß löslich ist, jedoch jenseits dieser Grenze nicht mehr. Als Beispiel hierfür kann die Fluidpaarung Sauerstoff und Wasser gelten. So ist der Sauerstoff prinzipiell in Wasser löslich, allerdings nur bis zur vollständigen Sättigung. Darüber hinausgehende Sauerstoffanteile sind dann nicht mehr mit dem Wasser mischbar und bilden eine Grenzfläche aus, so daß Sauerstoff- und Wasseranteile nebeneinander vorliegen.
Zum Züchten von Zellkulturen ist besonders die Fluidpaarung Nährmedium und Sauerstoff von Interesse. So wird nunmehr gemäß der Erfindung der Sauerstoff nicht nur bis zur Sätti­ gung im Nährmedium gelöst, sondern in größerer Menge zuge­ geben, um so eine ausreichende Versorgung der Zellen mit Sauerstoff zu erreichen, neben der flüssigen Phase des Nähr­ mediums tritt somit eine gasförmige Phase des Sauerstoffs auf.
Es ist ebenso möglich, daß die gasförmige Phase nicht nur aus reinem Sauerstoff besteht. Vielmehr besteht in der genannten Anwendung die gasförmige Phase häufig aus Luft oder einem Gasgemisch, beispielsweise aus Stickstoff und Sauerstoff, dem als Puffer noch geringe Anteile Kohlendioxid zugegeben sein können.
Das Nährmedium liegt in flüssiger Phase vor und kann je nach Anwendungsfall unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. Häufig werden "Eagle′s" Basalmedium oder Modifikationen hiervon verwendet.
Erfindungsgemäß werden die wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide durch eine gemeinsame Zuführeinrichtung an die Membran herangeführt. Komplizierte Konfigurationen, wie z.B. separate Einrichtungen für die Sauerstoffversorgung einerseits und die Nährstoffversorgung andererseits ent­ fallen und führen so zu einer Vereinfachung und Verbilligung der Gesamtkonfiguration.
So ist es möglich, zur Durchführung des Verfahrens einen einfachen und preiswerten Membranmodul zu verwenden, der aus einem Modulgehäuse, einer Verteilerkappe, Zuführeinrich­ tungen, Abführeinrichtungen, wenigstens einer Membran sowie geeigneten Dichtungsmitteln besteht.
In einer einfachen Ausführungsform ist die Membran als Flachmembran ausgeführt, die das Modulgehäuse in einen Ver-/Entsorgungsraum und einen Kulturraum unterteilt. Beide Räume weisen Zu- und Abführeinrichtungen auf, um die je­ weiligen Fluide in den Modul einbringen zu können. Der Ver-/ Entsorungsraum besitzt in der Regel je eine Zu- und Abführ­ einrichtung, z.B. in Form eines Anschlußstutzens, die räumlich so angeordnet sind, daß eine Strömung der wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide längs der Membran erzielt werden kann. Für den Kulturraum kann eine einzige Zu- und Abführeinrichtung, z.B. in Form eines Stutzen ausreichend sein, durch den das wenigstens eine Fluid zugeführt und nach Beendigung der Stoffübertragung wieder abgezogen wird. Meist sind jedoch auch für den Kulturraum zwei Stutzen vorgesehen.
Bevorzugt werden Module mit schlauchförmigen Membranen verwendet, die den Vorteil einer großen Membranoberfläche auf kleinem Raum bieten. Derartige Module sind beispiels­ weise als Dialysemodule erhältlich. Sie weisen ein Bündel von schlauchförmigen Membranen auf, sog. Hohlfadenmembranen, die sich in einem zylindrischen Gehäuse befinden. Durch fluiddichten Verguß des Hohlfadenbündels mit dem Gehäuse an beiden Enden und durch Anbringung einer Verteiler- und einer Sammelkappe entsteht auch hier ein Ver- und Entsorgungsraum, der durch die beiden Kappen und die Innenräume (Lumina) der Hohlfadenmembranen begrenzt wird. Den Kulturraum bildet das Volumen zwischen den Hohlfadenmembranaußenseiten und dem zylindrischen Modulgehäuse. Die Zu- und Abführeinrichtung für den Kulturraum kann beispielsweise durch Stutzen am zylindrischen Modulgehäuse realisiert werden.
Zur Durchführung des Verfahrens sind verschiedene Betriebs­ weisen möglich, die abhängig sind vom vorgesehenen Einsatz­ zweck und den verwendeten Fluiden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Membran vertikal angeordnet, d.h. im Falle des Hohlfadenmembran­ moduls wird dieser senkrecht positioniert. Die nicht mit­ einander mischbaren Fluide werden von unten zugeführt, wobei eines der nicht miteinander mischbaren Fluide jeweils un­ mittelbar vor dem Eintritt in den membranenthaltenden Ab­ schnitt des Membranmoduls die Verteilerkappe vorübergehend vollständig ausfüllt. Dies ist dann gegeben, wenn die nicht miteinander mischbaren Fluide jeweils in größeren zusammen­ hängenden Volumenpaketen zugeführt werden. Im Extremfall ist es möglich, daß der gesamte Ver- und Entsorgungsraum des Moduls einschließlich der Zu- und Abströmeinrichtungen ab­ wechselnd vollständig mit dem einen und danach mit dem anderen Fluid gefüllt ist.
Es ist auch möglich, bei vertikaler Anordnung des Membranmoduls die nicht miteinander mischbaren Fluide von oben zuzuführen. Dies ist speziell bei Flüssigkeiten von Vorteil, da unter Ausnutzung der Schwerkraft ein konti­ nuierlicher Fluß durch den Ver-/Entsorgungsraum ohne Pumpe realisierbar ist, wenn die Vorratsbehälter entsprechend oberhalb des Membranmoduls angebracht und mit einem Volumen ausgestattet sind, die einen Betrieb über einen längeren Zeitraum ermöglichen.
Schließlich kann man die nicht miteinander mischbaren Fluide auch gegenläufig zuführen, wobei sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Anordnung des Membranmoduls oder auch beliebige Zwischenstellungen (Schrägstellungen) hiervon ge­ wählt werden können.
Je nach Anwendungszweck kann wenigstens eines der nicht mit­ einander mischbaren Fluide als Trägerfluid für einen Stoff fungieren. Dies können bei Verfahren zum Kultivieren von Zellen Nährstoffe sein, die über die Membran den Zellen zugeführt werden. Analog können über dieses Fluid die von den Zellen erzeugten Wertstoffe, die durch die Membran hin­ durch in die mit Flüssigkeit gefüllten Lumina gelangen, ab­ transportiert werden. Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, dem Fluid Partikel zuzusetzen, um das Grenzschicht­ verhalten an der Membranoberfläche und damit die Stoff­ übertragung zu verbessern.
Erforderlichenfalls kann die Membran bzw. der Membranmodul als Ganzes translatorisch und/oder rotatorisch bewegt werden, um eine gleichmäßige Beaufschlagung sämtlicher Mem­ branabschnitte bzw. sämtlicher Hohlfadenmembranen des Bündels gleichmäßig mit den nicht miteinander mischbaren Fluiden zu beaufschlagen. Das ist von Bedeutung bei hori­ zontaler oder schräger Anordnung des Membranmoduls, wenn sich in der Verteilerkappe gleichzeitig zwei nicht mitein­ ander mischbare Fluide befinden.
Sind die beiden Fluide beispielsweise flüssiges Nährmedium und Luft zu gleichen Volumenteilen, so bildet sich bei horizontaler Anordnung des Hohlfadenmembranmoduls in der oberen Hälfte der Verteilerkappe eine Luftblase. Durch eine Rotationsbewegung des Hohlfadenmembranmoduls wird erreicht, daß pro Umlauf jede Hohlfadenmembran sowohl mit Nährmedium als auch mit Luft beaufschlagt wird.
Eine andere Art der alternierenden Beaufschlagung, speziell bei vertikaler Anordnung, besteht darin, die nicht mitein­ ander mischbaren Fluide der gemeinsamen Zuführeinrichtung über Versorgungsleitungen direkt zuzuführen und die Do­ sierung durch den Lieferdruck in der jeweiligen Versorgungs­ leitung festzulegen.
So kann ein einfaches T- oder Y-Stück auf die Verteilerkappe aufgesetzt werden, an das die Versorgungsleitungen für das Nährmedium und die Luft angeschlossen werden. In Abhängig­ keit der jeweils eingestellten Lieferdrücke ergibt sich ein bestimmtes Volumenverhältnis beider Fluidströme.
Werden an die Genauigkeit der Dosierung höhere Anforderungen gestellt, so kann dies mit einem vorgeschalteten Stellglied erreicht werden, das angesteuert wird. Dies kann beispiels­ weise durch eine einfache Zeitschaltung realisiert werden, die ein Dreiwegeventil betätigt. Durch die Länge der Zeit­ intervalle, für die die jeweilige Versorgungsleitung frei­ gegeben wird, ist das Verhältnis der Volumenanteile beider Fluide in weiten Grenzen leicht einstellbar.
In einer weiteren Ausführungsform befindet sich in jeder Versorgungsleitung ein Magnetventil, das von einer Steuer­ logik betätigt wird. Diese Konfiguration eignet sich besonders, wenn mehr als zwei Fluide dosiert werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für eine Reihe von Anwendungsgebieten. Beispielhaft und ohne Beschränkung auf diese Gebiete sei das Oxygenieren, das Kultivieren von Zellen und die Extraktion flüssig-flüssig genannt. Neben der oben näher beschriebenen Anwendung in der Biotechnologie erscheint das Verfahren insbesondere auch dort von Interesse, wo Austauschvorgänge durch Grenzschichten an der Membran limitiert werden, so z.B. bei Kapillarwärmetauschern oder auf dem Gebiet der Crossflow-Filtration.
Es eignet sich für alle nicht miteinander mischbaren Fluid­ kombinationen, sofern sie der eingangs gegebenen Definition der Nichtmischbarkeit genügen. Als Beispiele häufig verwen­ deter Fluide aus dem Bereich der Biotechnologie können Blut, Kochsalzlösung, Wasser, Luft, Plasma, wäßrige Lösungen von Elektrolyten, Zucker, Aminosäuren, Proteine (auch sog. Nähr­ medien), Alkohole, Öle, organische Flüssigkeiten, Sauer­ stoff, Kohlendioxid, Inertgase usw. genannt werden. Als Membranmaterialien werden bevorzugt regenerierte Zellulose und mikroporöse Polymere verwendet. Je nach Einsatzzweck weisen die Poren einen maximalen Durchmesser von 0,05 bis 5,0 µm auf.
Die Erfindung wird weiter anhand der Figur erläutert.
Der Hohlfadenmembranmodul 1 besitzt ein zylindrisches Ge­ häuse 2 mit den Stutzen 3 und 4, die die Zu- bzw. Abführ­ einrichtung für den Kulturraum 5 bilden. Im Gehäuse ist ein Bündel von Hohlfadenmembranen 6 angeordnet und über die Rohrböden 7 und 8 fluiddicht mit dem Gehäuse verbunden. An den Gehäuseenden sind die Verteilerkappe 9 und die Sammel­ kappe 10 angebracht.
Im Kulturraum 5 befindet sich die Zellen 11 enthaltende Suspension 12. Ein Teil der Zellen 11 haftet an der Ober­ fläche der Hohlfadenmembran 6.
Nährmedium 13 wird aus einem nicht dargestellten Vorrats­ behälter in Richtung des Pfeiles 14 mit der Pumpe 16 geför­ dert, Gasgemisch 17 wird in Richtung des Pfeils 18 von einer nicht dargestellten Gasversorgung zugeführt. Die Dosierung beider Fluidströme erfolgt über die jeweils zugehörigen Magnetventile 19 und 20, die von der Steuerlogik 21 betätigt werden. Durch das wechselseitige Öffnen und Schließen der beiden Magnetventile entstehen Teilvolumina 22 und 23 beider Fluide, die über das T-Stück 24 gemeinsam der Verteilerkappe 9 zugeführt werden und aufgrund der Eigenschaft der Nicht­ mischbarkeit in wechselnder Abfolge die Gesamtkonfiguration und damit auch die Lumina der Hohlfadenmembranen durch­ strömen.
Nach dem Verlassen des membranenthaltenden Abschnitts des Moduls und damit nach dem erfolgten Stoffaustausch verlassen die Fluide über die Sammelkappe 10 den Modul und werden einem Gasabscheider 25 zugeführt. Hier erfolgt zum einen die Abführung des gasförmigen Fluids in Richtung des Pfeils 26 und zum anderen die Rückführung des Nährmediums zum nicht dargestellten Vorratsbehälter in Richtung des Pfeils 27.
Für den Fachmann ergibt sich von selbst, daß durch hier nicht näher dargelegte Maßnahmen eine Aufbereitung beider Fluide sowie die Abtrennung der abgeführten Wertstoffe erfolgen muß.

Claims (19)

1. Verfahren zur Stoffübertragung von wenigstens einem Fluid auf ein anderes Fluid durch eine Membran zum Zweck einer biochemischen Reaktion, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf der einen Seite der Membran wenigstens zwei nicht miteinander mischbare Fluide mit der einen Oberfläche der Membran und auf der anderen Seite der Membran wenigstens ein Fluid mit der anderen Oberfläche der Membran in Berührung gebracht werden, und daß die nicht miteinander mischbaren Fluide durch eine gemein­ same Zuführeinrichtung an die eine Oberfläche der Membran herangeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu dessen Durchführung ein Membranmodul bestehend aus einem Modulgehäuse, einer Verteilerkappe, Zuführein­ richtungen, Abführeinrichtungen, wenigstens einer Membran sowie geeigneten Dichtungsmitteln verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Membran wenigstens eine schlauch­ förmige Membran verwendet wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti­ kaler Anordnung der Membran die wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide von unten zugeführt werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti­ kaler Anordnung der Membran eines der nicht miteinander mischbaren Fluide jeweils unmittelbar vor dem Eintritt in den membranenthaltenden Abschnitt des Membranmoduls die Verteilerkappe vorübergehend vollständig ausfüllt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen verti­ kaler Anordnung der Membran die wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide von oben zugeführt werden.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei nicht miteinander mischbaren Fluide gegenläufig zugeführt werden.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der nicht miteinander mischbaren Fluide als Trägerfluid für einen Stoff fungiert.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran translatorisch und/oder rotatorisch bewegt wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der nicht mit­ einander mischbaren Fluide in der gemeinsamen Zuführ­ einrichtung durch den Lieferdruck in den jeweiligen Versorgungsleitungen festgelegt wird.
11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der nicht mit­ einander mischbaren Fluide in der gemeinsamen Zuführein­ richtung über ein vorgeschaltetes Stellglied festgelegt wird, das von einer Steuerung betätigt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als vorgeschaltetes Stellglied wenigstens ein Ventil verwendet wird.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Oxygenieren verwendet wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Kultivieren von Zellen verwendet wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Extraktion flüssig- flüssig verwendet wird.
16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß nicht miteinander mischbare Fluidkombinationen aus folgenden Fluiden verwendet werden: Blut, Kochsalzlösung, Wasser, Alkohol, Sauer­ stoff, Luft, Plasma, wäßrige Lösungen von Elektrolyten, Zucker, Aminosäuren, Proteine, Öle, organische Flüssig­ keiten, Sauerstoff, Kohlendioxid, Inertgase.
17. Verfahren wenigstens nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Membran aus regene­ rierter Zellulose verwendet wird.
18. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet daß eine Membran aus mikroporösem Polymer verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Membran mit einem maximalen Porendurchmesser von 0,05 bis 5,0 µm verwendet wird.
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