DE3844458A1 - Tiefziehfaehiges textilmaterial und daraus hergestellte formkoerper - Google Patents

Tiefziehfaehiges textilmaterial und daraus hergestellte formkoerper

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial, ein daraus hergestelltes flächenförmiges Prepreg, ein unter Verwendung des beharzten tiefziehfähigen Textilmaterials hergestelltes dreidimensional verformtes Textilgebilde und ein Sandwichmaterial mit einem Kern aus dem besagten dreidimensional verformten Textilgebilde. Ferner betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung der oben bezeichneten Gegenstände.
Tiefziehfähige flächenförmige Textilmaterialien sind bereits bekannt, beispielsweise aus der GB-A-21 76 511 sowie den Derwent-Referaten 87-0 25 859/04 und 87-0 40 235/06 der japanischen Patentpublikationen 6 12 82 452 und 6 12 96 152.
Diese bekannten dreidimensional verformbaren Textilmaterialien werden hergestellt, indem man entsprechende flächenförmige Textilmaterialien aus Synthesefasern einer Wärmeschrumpfbehandlung unterwirft und ihnen dadurch eine nicht-elastische Dehnbarkeit vermittelt, oder aber indem man diese Textilmaterialien von vornherein aus Garnen erzeugt, die bereits eine nicht-elastische Dehnbarkeit mitbringen. Nicht-elastisch dehnbare Garne sind beispielsweise beschrieben in der DE-A-28 21 243 und der DE-C-35 21 479.
Diese bekannten Materialien werden vielfach zur Fahrzeug-Innenverkleidung eingesetzt, wie z. B. zur Herstellung von Türinnenverkleidungen, Armaturenbrettern, Dachhimmeln und dergleichen, wobei die Materialien in der Regel gemeinsam mit einem formstabilen Trägermaterial verarbeitet werden oder ihnen selbst Formstabilität durch Imprägnierung mit einem geeigneten Harz verliehen wird.
Aufgrund der Tatsache, daß zur Herstellung dieser bekannten tiefziehfähigen Textilmaterialien stark geschrumpftes oder wenig verstrecktes Fasermaterial eingesetzt wird, haftet ihnen der Nachteil an, daß sie oft mechanisch sehr labil sind, so daß bereits während ihrer Herstellung und gegebenenfalls Beharzung noch vor dem eigentlichen Tiefziehprozeß unerwünschte bleibende Verformungen des Materials auftreten. Es besteht auch die Gefahr, daß beim Ausrüstungsvorgang ein Teil der Fadendehnung verloren geht.
Es ist auch bereits bekannt, aus normalen Textilmaterialien durch Tiefziehen verformte dreidimensionale Gebilde herzustellen. Bei diesem Prozeß wird in der Regel eine Maschenware ingesetzt und der beim Tiefziehprozeß eintretende Flächengewinn resultiert aus der Konstruktionsdehnung der Maschenware. Werden bei diesem Verfahren dagegen nicht gewirkte Textilmaterialien eingesetzt, so ist das mögliche Tiefziehverhältnis nur relativ gering.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein tiefziehfähiges Textilmaterial zur Verfügung gestellt, das unter den normalen Verarbeitungsbedingungen, insbesondere beim Imprägnierprozeß, eine sehr gute Dimensionskonstanz zeigt, und das gleichzeitig ein für alle denkbaren Anwendungsfälle ausreichend großen Tiefziehverhältnis ermöglicht.
Das erfindungsgemäße tiefziehfähige flächenförmige Textilmaterial ist dadurch gekennzeichnet, daß es überwiegend aus einem Umwindegarn besteht. Das Umwindegarn weist ein fadenförmiges Kernmaterial auf, welches von einem Hüllfaden umwunden wird, der 1,5 bis 3mal, vorzugsweise 1,8 bis 2,2mal länger ist als das Kernmaterial.
Das flächenförmige Textilmaterial kann in Form eines Gewebes, eines Gewirkes wie z.B. eines Kettgewirkes oder einer Raschelware, eines Geleges oder eines durch Umwindefäden verstärkten Vlieses vorliegen. Der Vorteil der vorliegenden Erfindung kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn das flächenförmige Textilmaterial als Gelege, Vlies oder Gewebe vorliegt, da diese Materialien normalerweise nur eine relativ begrenzte Tiefziehfähigkeit aufweisen. Jedoch kann auch die Tiefziehfähigkeit von Maschenware durch den Einsatz der vorliegenden Erfindung drastisch erhöht werden. Das erfindungsgemäße tiefziehfähige flächenförmige Textilmaterial kann an den Kreuzungspunkten der Fäden gebondet sein. Durch diese Maßnahme werden sich kreuzende Fäden an ihren Berührungspunkten miteinander fest verbunden und es können auf diese Weise die Tiefzieheigenschaften des Textilmaterials innerhalb gewisser Grenzen beeinflußt werden. Das erfindungsgemäße tiefziehfähige Textilmaterial kann neben dem Umwindegarn auch noch geringere Anteile normalen Garns enthalten. Auch dies führt zu einer Modifikation der Verarbeitbarkeit. Durch den Anteil der normalen Textilfasern, kann das erfindungsgemäße Textilmaterial speziellen Anforderungen der Verarbeitungstechnik angepaßt werden.
Wie oben ausgeführt, weist das Umwindegarn, aus dem das erfindungsgemäße flächenförmige Textilmaterial überwiegend besteht, einen Hüllfaden auf, der 1,5 bis 3mal so lang ist wie das Kernmaterial. Diese Forderung kann man besonders leicht erfüllen, wenn der Kernfaden einen relativ groben und der Hüllfaden, der sich spiralig um den Kernfaden windet, im Vergleich zu letzterem einen relativ feinen Gesamttiter aufweist. Zweckmäßigerweise besteht das Umwindegarn aus einem Kernfaden von 300 bis 3000 dtex, der von einem Hüllfaden von 80 bis 1100 dtex, vorzugsweise 140 bis 550 dtex, insbesondere 140 bis 280 dtex, umwunden wird.
Die hohe Stabilität des erfindungsgemäßen Textilmaterials bei normaler Handhabung und in Ausrüstungsprozessen bei gleichzeitig sehr guter Tiefziehfähigkeit resultiert aus dem speziellen Aufbau des Materials aus Umwindegarn. Bei normaler Handhabung und beispielsweise im Verlauf von Ausrüstungsprozessen, werden alle auftretenden Dehnkräfte von dem Kernfaden des Umwindegarns aufgenommen, so daß eine hohe Formstabilität des Textilmaterials gewährleistet ist. Werden dagegen auf das Material im Verlauf eines Tiefziehvorgangs erheblich erhöhte Dehnkräfte ausgeübt, so treten in den zu verformenden Bereichen statistisch verteilt Risse der Kernfäden des Umwindegarns auf und geben eine entsprechende Länge des Hüllfadens frei. Dieser Mechanismus ermöglicht im Verlauf des Tiefziehvorgangs eine erhebliche Flächenvergrößerung ohne Zerstörung des gesamten Flächenzusammenhalts.
Der geschilderte Mechanismus kann dadurch weiter unterstützt werden, daß man Kernfäden verwendet, die eine niedrigere Stabilität haben als die Hüllfilamente, d. h. der Kernfaden wird mit einem Garn umwunden, das der eigentliche Festigkeitsträger wird, aber im Umwindegarn noch eine deutlich größere Länge aufweist. Bei der Verformung des erfindungsgemäßen Flächengebildes wird der Kernfaden durch die mechanische Belastung, gegebenenfalls auch noch durch eine thermische Belastung und/oder durch den Einfluß von Chemikalien zerstört, das bisherige Umwindegarn wird gestreckt und übernimmt dann die tragende Funktion im Flächengebilde.
Kernfäden einer geringen Stabilität sind dabei beispielsweise Garne, deren Höchstzugkraft klein ist gegenüber der Höchstzugkraft des Hüllgarns oder deren Höchstzugkraft stark absinkt, bzw. deren Höchstzugkraft stark ansteigt, wenn sie thermisch oder durch Chemikalien beansprucht werden. Auf diese Weise kann man die zur Verformung des Materials erforderliche Kraft erheblich herabsetzen.
Ein erfindungsgemäßes tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial, das überwiegend oder vollständig aus einem Umwindegarn besteht, dessen Kernfaden eine niedrigere Stabilität hat als der Hüllfaden, ist daher bevorzugt. In einem solchen bevorzugten Textilmaterial kann der Kernfaden beispielsweise eine niedrigere Reißfestigkeit haben als der Hüllfaden. Es ist jedoch auch möglich, einen Kernfaden einzusetzen, der eine niedrigere Wärmestandfestigkeit hat als der Hüllfaden. Unter einer niedrigeren Wärmestandfestigkeit ist zu verstehen, daß der Kernfaden oberhalb einer bestimmten Temperatur sehr stark dehnbar wird oder seine Reißfestigkeit einbüßt.
Der physikalische Aufbau von Kern- und Hüllgarn des in den erfindungsgemäßen Textilmaterialien vorliegenden Umwindegarns ist in keiner Weise eingeschränkt. So können gleichermaßen Endlosfilamentgarne als auch Spinnfasergarne, d. h. Garne, die aus Stapelfasern ersponnen wurden, verwendet werden. Es können aber auch beispielsweise Bändchenfäden oder Spleißbändchenfäden eingesetzt werden. Zu beachten ist lediglich, daß die oben angegebenen Spezifikationen erfüllt sind, d. h. daß die Länge des Hüllfadens die des Kernfadens in der oben angegebenen Weise übersteigt und im bevorzugten Falle, daß der Kernfaden eine niedrigere Stabilität aufweist als der Hüllfaden.
Dasselbe gilt auch für die chemische Natur des Fadenmaterials. So ist es im Prinzip möglich, daß das erfindungsgemäße tiefziehfähige Textilmaterial aus einem Umwindegarn aus Naturfasern besteht. Im Hinblick auf die bessere Variabilität der Festigkeitseigenschaften des Materials, insbesondere im endgültigen verformten Zustand, ist es jedoch vorteilhaft, daß das Umwindegarn aus Synthesefasern aufgebaut ist. Synthetische Materialien, die in Betracht kommen, sind beispielsweise Polyalkylene, Polyamide, Polyester oder Polyacrylnitril. Bei einem bevorzugten erfindungsgemäßen Textilmaterial bestehen die Kernfäden mit niedrigerer Stabilität aus Polyalkylen oder aliphatischen Polyamiden; der Umwindefaden, der die Endfestigkeit und Stabilität des durch Tiefziehen verformten dreidimensionalen Elementes bestimmt, aus aromatischen Polyestern, aromatischen Polyamiden oder Polyacrylnitril, insbesondere aus den hochfesten Typen.
Das erfindungsgemäße tiefziehfähige flächenförmige Textilmaterial wird hergestellt, indem man zunächst ein Umwindegarn erzeugt aus einem Kernfaden, der von einem Hüllfaden umwunden ist und aus diesem Umwindegarn nach bekannten Verfahren z. B. durch Weben, Legen oder Wirken, das flächenförmige Textilmaterial produziert.
Ein Umwindegarn und seine Herstellung ist beispielsweise bekannt aus der DE-A-28 04 231. Diese Druckschrift beschreibt ein doppellagiges, luft- und gasdicht imprägniertes Textilmaterial, dessen beide Gewebelagen durch ein Umwindegarn auf Abstand gehalten werden. Das dort beschriebene Gewebe soll eingesetzt werden als Behältnis für flüssige und gasförmige Stoffe, soll aber vor seinem Einsatz noch gut transportabel, insbesondere faltenfrei einrollbar sein. Die den Abstand der Gewebeflächen bestimmenden Längenelemente des Umwindegarns werden daher so kurz gehalten, daß sich vor dem Befüllen des Materials eine Gewebedoppellage ergibt, die gut rollbar und transportabel ist. Wird in diese Doppelschicht eine Flüssigkeit oder ein Gas unter Druck eingefüllt, so reißen die Kernfäden und geben den Umwindefaden frei. Die beiden Gewebeflächen können dadurch auf den größeren Abstand gehen, der der Länge des Umwindefadens entspricht und das Volumen des zwischen den Flächen eingeschlossenen Hohlraums steigt drastisch an.
Auch in der deutschen Patentshrift Nr. 32 02 642 ist ein Umwindegarn bekannt zur Herstellung elastomerer Gegenstände, dessen Kernfaden jedoch eine Bruchlänge hat, die größer ist als die Länge des Umwindegarns bei der das Hüllgarn voll ausgestreckt ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial der weiter oben beschriebenen Art, das zusätzlich mit einem thermoplastischen oder hitzehärtenden Harz imprägniert ist. Als thermoplastisches oder hitzehärtendes Harz wird vorzugsweise ein solches verwendet, welches das flächenförmige Textilmaterial so versteift, daß es selbsttragend wird. Besonders bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Textilmaterial, das mit einem bekannten hitzehärtenden Harz, insbesondere einem Phenol- oder Melaminharz imprägniert ist. Die Harzauflage, d. h. die pro m2 des Textilmaterials aufgebrachte Harzmenge wird vorzugsweise so bemessen, daß sich bei der Dehnung des Textilmaterials im Verlauf des Tiefziehprozesses ein offenes Fadennetzwerk ergibt. Geeignete Auflagemengen des Harzes liegen im Bereich von 50 bis 500 , vorzugsweise von 100 bis 300 g Harz/m2 des Textilmaterials. Innerhalb der angegebenen Bereiche kann die Harzmenge noch zweckmäßig an das m2-Gewicht des erfindungsgemäßen Textilmaterials angepaßt werden. So wird man bei Einsatz eines schweren Textilmaterials innerhalb der oberen Hälfte der angegebenen Bereiche arbeiten, bei leichten Textilien in der unteren Hälfte. Für spezielle Anwendungen kann es auch vorteilhaft sein, die Harzauflagemenge so weit zu erhöhen, daß auch im gedehnten Zustand noch ein Harzfilm zwischen den Fäden des Textilnetzwerkes stehen bleibt.
Die Herstellung der beschriebenen harzimprägnierten erfindungsgemäßen tiefziehfähigen Textilmaterialien kann problemlos dadurch erfolgen, daß man das oben beschriebene formstabile Textilmaterial einem üblichen Harzimprägnierungsprozeß unterwirft. Der Harzauftrag kann in üblicher Weise durch Streichen, Bürsten, Rakeln, Pflatschen oder, besonders vorteilhaft, durch Tauchen erfolgen. Das mit Harz beaufschlagte Gewebe wird anschließend zweckmäßigerweise durch ein Quetschwalzenpaar auf die gewünschte Harzaufnahme abgequetscht.
Thermoplastische Harze werden für den Imprägniervorgang zweckmäßigerweise in Form von Lösungen oder vorzugsweise von Emulsionen aufgebracht; hitzehärtbare Harze zweckmäßigerweise in der handelsüblichen Form als hochkonzentrierte wäßrige Lösungen oder Dispersionen.
Das erfindungsgemäße harzimprägnierte tiefziehfähige Textilmaterial (Prepreg) kann mit besonderem Vorteil zur Herstellung dreidimensional verformter Flächengebilde eingesetzt werden. Auch diese dreidimensionalen Gebilde sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie bestehen in der bevorzugten Ausführungsform aus einem offenen Fadennetzwerk, dessen Fäden aus einem Umwindegarn bestehen, dessen Kernfäden in den verformten Bereichen teilweise gerissen oder verdehnt sind und die durch ein thermoplastisches oder duroplastisches Harz versteift sind. In einer speziellen jedoch wegen des höheren Gewichts weniger bevorzugten Ausführungsform, können die Maschen des Fadennetzwerks auch durch das duroplastische oder thermoplastische Harz ausgefüllt sein.
In einer besonders im Hinblick auf die weitere Verwendung als Kernmaterial für die Herstellung von Schichtstoffen spezifizierten Ausführungsform, weist das erfindungsgemäße dreidimensional verformte flächenförmige Textilmaterial auf einer Basisfläche in regelmäßiger Anordnung eine Vielzahl von Erhebungen auf. In einer weiteren Ausführungsform weist das erfindungsgemäße dreidimensional verformte Material auf der Ebene der Basisfläche in regelmäßiger Anordnung eine Vielzahl von Erhebungen und Vertiefungen auf. Die Erhebungen und Vertiefungen können die Form von Näpfchen mit runder oder eckiger Basisfläche oder z. B. von Stegen haben. In diesem als Kernmaterial für Sandwichstrukturen einzusetzenden erfindungsgemäßen dreidimensional verformten Textilmaterial sind die Höhen h der Erhebungen bzw. die Tiefen t der Vertiefungen mit deren Basisbreite b durch die Formel
h=(0,2 bis 2) · b bzw.
t=(0,2 bis 2) · b.
verknüpft. Im Hinblick auf eine gute Haftung zwischen dem als Kernmaterial für Sandwichformkörper einzusetzenden erfindungsgemäßen dreidimensional verformten flächenförmigen Textilmaterial ist es besonders vorteilhaft, wenn die Erhebungen oben ein flaches Plateau bzw. die Vertiefungen einen flachen Boden aufweisen. Besonders bevorzugt ist es auch, wenn die Plateauflächen der Erhebungen bzw. die Bodenflächen der Vertiefungen alle in einer Ebene und parallel zur Basisfläche liegen. Das erfindungsgemäße dreidimensional verformte flächenförmige Textilmaterial wird hergestellt indem man ein erfindungsgemäßes beharztes tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial einem an sich bekannten Tiefziehprozeß unterwirft.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein flächenförmiger Sandwichformkörper bestehend aus zwei äußeren festen Deckschichten, die über einen Kern, bestehend aus dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen dreidimensional verformten, harzverstärkten flächenförmigen Textilmaterial verbunden sind. Die Verbindung zwischen den Plateauflächen der Erhebungen bzw. den Bodenflächen der Vertiefungen des erfindungsgemäßen Kernmaterials kann durch übliche Laminierverfahren unter Verwendung von Klebstoffen, insbesondere von kalt- oder hitzehärtenden Klebstoffen wie z. B. Epoxidharzen oder Duroplastharzen erfolgen. Aufgrund der großen Kontaktfläche zwischen dem Kernmaterial und den Deckschichten erweist sich die Verklebung als überaus stabil. Trotz der Filigranstruktur des erfindungsgemäßen Kernmaterials haben die damit hergestellten Sandwichformkörper eine überraschend hohe Druckfestigkeit bei extrem niedrigem Gewicht. Sie eignen sich daher hervorragend als Material zum Innenausbau von Fahrzeug- , insbesondere von Flugzeugzellen.
Die Fig. 1a und 1b zeigen schematisch den Aufbau der aus der DE-OS 28 04 231 und der DE-PS 32 02 642 bekannten Umwindegarne mit den Kernfäden (1) und den Umwindefäden (Hüllfäden) (2) .
Die Fig. 2a zeigt schematisch ein Umwindegarn wie es zur Herstellung des erfindungsgemäßen, gegebenenfalls harzimprägnierten, tiefziehfähigen flächenförmigen Textilmaterials eingesetzt wird mit Kern- (1) und Umwindefaden (2) .
Die Fig. 2b zeigt schematisch ein Garn gemäß Fig. 2a nach dem Reißen des Kernfadens (1) mit gestrecktem Umwindefaden (2), wie es in den erfindungsgemäßen, dreidimensional verformten Flächengebilden vorliegt.
Die Fig. 3 zeigt schematisch eine mögliche Formgebung für ein erfindungsgemäßes, dreidimensional verformtes Flächengebilde (3) mit einer Vielzahl von aus einer textilen Grundfläche (4) (Gewebe) herausgezogenen "Näpfchen" (5) .
Die Fig. 4 zeigt schematisch in vergrößerter Darstellung eines der "Näpfchen" (5) des Gebildes der Fig. 3.
In den Fig. 3 und 4 ist aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit jeweils nur die Struktur der dem Betrachter zugewandten Flächen der "Näpfchen" dargestellt, nicht aber die durch die Netzstruktur hindurch sichbaren Rückseiten.
Die Fig. 4 zeigt besonders klar die durch den Tiefziehprozeß erfolgte drastische Aufweitung der Gewebe-"Maschen" zu einer Netzstruktur.
Die Fig. 5 zeigt eine Sandwichkonstruktion (6) mit den Deckflächen (7) und (8) und einem Kern (9) aus einem erfindungsgemäßen, dreidimensional verformten Flächengebilde.

Claims (15)

1. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es überwiegend aus einem Umwindegarn besteht, dessen Hüllfaden 1,5 bis 3mal so lang ist wie der Kernfaden.
2. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gewebe, ein Gelege oder ein fadenverstärktes Vlies ist.
3. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernfaden eine niedrigere Stabilität hat als der Hüllfaden.
4. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernfaden des Umwindegarns eine niedrigere Reißfestigkeit oder eine niedrigere Wärmestandfestigkeit hat als der Hüllfaden.
5. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernfaden des Umwindegarns aus Polyalkylen, der Hüllfaden aus Polyester, Polyamid oder Polyacrylnitril besteht.
6. Verfahren zur Herstellung eines tiefziehfähigen flächenförmigen Textilmaterials durch Verarbeitung eines Fadenmaterials in an sich bekannter Weise zu einem Gewirke, Gewebe, einem Gelege oder einem fadenverstärkten Vlies, dadurch gekennzeichnet, daß als fadenförmiges Material ein Umwindegarn eingesetzt wird, dessen Hüllfaden 1,5 bis 3mal so lang ist wie der Kernfaden.
7. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mit einem thermoplastischen oder hitzehärtenden Harz imprägniert ist.
8. Tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzauflage so bemessen wird, daß sich bei Dehnung des Textilmaterial ein offenes Fadennetzwerk ergibt.
9. Verfahren zur Herstellung eines tiefziehfähigen harzimprägnierten flächenförmigen Textilmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß Anspruch 6 ein tiefziehfähiges flächenförmiges Textilmaterial herstellt und dieses anschließend mit einem thermoplastischen oder hitzehärtenden Harz imprägniert.
10. Dreidimensional verformtes flächenförmiges Textilmaterial mit offenem oder harzverschlossenem Faden-Netzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden aus einem Umwindegarn bestehen, dessen Kernfäden in den verformten Bereichen teilweise gerissen oder verdehnt sind und daß es harzversteift ist.
11. Dreidimensional verformtes flächenförmiges Textilmaterial gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einer Basisfläche in regelmäßiger Anordnung eine Vielzahl von Erhebungen und gegebenenfalls Vertiefungen aufweist und daß die Erhebungen oben ein flaches Plateau und die Vertiefungen einen flachen Boden haben.
12. Dreidimensional verformtes flächenförmiges Textilmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen und Vertiefungen näpfchenförmig sind.
13. Verfahren zur Herstellung des dreidimensional verformten flächenförmigen Textilmaterials des Anspruchs 10, dadurch gekennzeichnet, daß man ein tiefziehfähiges harzimprägniertes flächenförmiges Textilmaterial des Anspruchs 7 durch einen Tiefziehprozeß mit einer regelmäßigen Anordnung einer Vielzahl von Erhebungen und Vertiefungen versieht.
14. Flächenförmiger Sandwichformkörper bestehend aus zwei äußeren festen Deckschichten, die über einen Kern aus leichtem Material verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus dem dreidimensional verformten, harzversteiften flächenförmigen Textilmaterial des Anspruchs 10 besteht.
15. Verfahren zur Herstellung des Sandwichformkörpers des Anspruchs 14, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß Anspruch 13 ein dreidimensional verformtes, harzversteiftes Textilmaterial erzeugt, und auf dieses anschließend beidseitig die Deckschichten in an sich bekannter Weise auflaminiert.
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