DE3843063A1 - Verfahren zur verschwelung von oelschiefer, oelsanden oder aehnlichen oelhaltigen feststoffen - Google Patents
Verfahren zur verschwelung von oelschiefer, oelsanden oder aehnlichen oelhaltigen feststoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verschwelung
von Ölschiefer, Ölsanden oder ähnlichen ölhaltigen Feststoffen
und soll die Qualität der dabei gewonnenen Öle verbessern und
deren Quantität vergrößern.
Es sind bereits Verfahren zur Verschwelung von Ölschiefer und
Ölsanden bekannt, bei denen diese ölhaltigen Feststoffe unter
direkter und auch unter indirekter Wärmezufuhr verschwelt wer
den. Unter dem Namen "Hydrotort" ist bereits ein Verfahren zur
Verschwelung von Ölschiefer bekannt, bei dem der fein gemahlene
Ölschiefer unter erhöhtem Druck indirekt aufgeheizt und von
einem wasserstoffhaltigen Gas durchströmt wird. Dabei hat es
sich gezeigt, daß die Ölausbeute und auch die Ölqualität erhöht
wird, wenn man mit indirekter Wärmezufuhr arbeitet und zugleich
den Ölschiefer mit einem wasserstoffhaltigen Gas durchströmt.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß wegen der re
duzierenden Atmosphäre keine Oxidation der Öldämpfe erfolgen
kann. Auch kann so ein Teil der sonst im Ölschiefer verbleiben
den höher siedenden Kohlenwasserstoffe durch Hydrierung in nied
riger siedende, das heißt flüchtigere Kohlenwasserstoffe über
geführt werden. Dadurch erhöht sich die Ausbeute an Ölen. Darüber
hinaus ist es auch bekannt, daß sich eine Druckerhöhung günstig
auf den maximal erzielbaren Entölungsgrad auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen,
wie sich die Ölausbeute und die Qualität des gewonnenen Öls
noch weiter verbessern läßt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Ansprüchen 2 bis 18 zu entnehmen.
Infolge der Verschwelung der ölhaltigen Feststoffe im Druck
wirbelschichtreaktor in Gegenwart von Wasserstoff und/oder Was
serdampf, bei Temperaturen zwischen 400 und 600°C wird wegen
der starken Oberflächenvergrößerung nicht nur eine schnellere
Aufheizung, sondern auch eine vollständigere Entölung der öl
haltigen Feststoffe durch das Wirbelgas erreicht. Darüber hinaus
ist so jegliche Oxidation infolge der verwendeten reduzierenden
wasserstoffhaltigen Atmosphäre ausgeschlossen. Des weiteren fin
det bei der verhältnismäßig hohen Temperatur bereits ein merk
liches Cracken der längeren Kohlenstoffketten und eine Absätti
gung der freien Valenzen mit Wasserstoff statt. Dadurch, daß
das so erhaltene Schwelgas in mindestens zwei Stufen kondensiert
wird, wird es möglich, das höher siedende Kondensationsprodukt
des Schwelgases in den Druckwirbelschichtreaktor zurückzuführen
und dort noch einmal in der Wasserstoff- bzw. Wasserdampfatmosphä
re des Druckwirbelschichtreaktors zu cracken. Auf diese Weise
kann der Anteil der niedrig siedenden Ölfraktion in durchaus
erwünschter Weise zu Lasten der höher siedenden Ölfraktion ver
größert werden.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann ein
Großteil der bei Zimmertemperatur gasförmigen Fraktion des Schwel
gases aufgewärmt, in einem Methanspaltofen mit Wasserdampf teil
weise aufgespalten und als Trägergas dem Druckwirbelschichtreak
tor zugeführt werden. So braucht kein Wasserstoffgas fremdbezogen
zu werden. Zugleich vermindert sich so die bei Zimmertemperatur
gasförmige Fraktion zugunsten der flüssigen Ölfraktion.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das höher siedende
Kondensationsprodukt des Schwelgases bei 350 bis 420°C gewonnen
werden. Das hat zur Folge, daß hier gerade jene langkettigen Koh
lenwasserstoffe (C20 bis C30), die sich nur schwer absetzen las
sen, immer wieder erneut dem Hydrocracking unterworfen werden.
Das verringert deren Anteil in höchst erwünschter Weise zugun
sten der niedriger siedenden Ölfraktion.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können
die ölhaltigen Feststoffe vor der Einleitung in die Druckwirbel
schicht mit der höher siedenden Ölfraktion des Schwelgases an
gemaischt werden. Dieses Anmaischen hat sich besonders vorteil
haft erwiesen, weil dadurch nicht nur die Gleitfähigkeit der
ölhaltigen Feststoffe in den zum Druckwirbelschichtreaktor füh
renden Rohrleitungen erhöht, sondern auch der Wärmeeintrag in
das Schwelgut infolge Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit der
selben verbessert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die ölhaltigen
Feststoffe vor der Einleitung in den Wirbelschichtreaktor auf
150 bis 300°C vorgewärmt werden. Diese Vorwärmung vermindert
eine allzu große Kondensation der verdampfenden Ölanteile auf
den jeweils geraden in den Druckwirbelschichtreaktor einge
brachten kühleren Feststoffen und erlaubt es, den eigentlichen
Schwelreaktor kleiner zu bauen.
In besonders vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann einem
Druckwirbelschichtreaktor eine Eintragsvorrichtung für die öl
haltigen Feststoffe, ein Druckerhöhungsverdichter und eine Vor
richtung zur Anmaischung der ölhaltigen Feststoffe mit einer
höher siedenden Ölfraktion vorgeschaltet und mindestens zwei
Kondensationsstufen für die Ölfraktionen des Schwelgases nach
geschaltet sein, wobei die Abzugsleitung für die höher siedende
Ölfraktion an die Vorrichtung zur Anmaischung angeschlossen
ist. Dieser Anlagenaufbau erlaubt einen kontinuierlichen Be
trieb und führt durch Rezirkulation zu einer weitgehenden Um
wandlung der höher siedenden Fraktion in eine leichtere Ölfrak
tion. Darüber hinaus wird die höher siedende Ölfraktion vor ih
rer Crackung dazu verwendet, die Wärmeleitfähigkeit und Fließ
fähigkeit der ölhaltigen Feststoffe zu verbessern.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die
Trägergasleitung an die Produktgasleitung hinter der letzten
Kondensationsstufe angeschlossen sein und über einen Gasver
dichter in einem Methanspaltofen und zum Anschluß für das Trä
gergas am Druckwirbelschichtreaktor führen. Dies hat zur Folge,
daß das Trägergas im Kreislauf geführt werden und jeweils durch
das laufend erzeugte Produktgas aus der Anlage selbst ergänzt
werden kann. So wird jeder Fremdbezug vermieden.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann die Abzugs
leitung für die höher siedende Ölfraktion an den Druckerhö
hungsverdichter angeschlossen sein. Hierdurch wird erreicht,
daß der Arbeitsaufwand für die Verdichtung und den Transport
der ölhaltigen Feststoffe durch die Vorwärmstrecke in den
Druckwirbelschichtreaktor deutlich vermindert wird. Zugleich
wird so die Vorwärmung der ölhaltigen Feststoffe infolge der
dabei verbesserten Wärmeleitfähigkeit erleichtert. Darüber
hinaus wird so der Wärmeinhalt der höher siedenden Ölfraktion
voll zur Vorwärmung der ölhaltigen Feststoffe genutzt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen An
lage zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Vorwärmstrecke für die
ölhaltigen Feststoffe.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zeigt den Gesamtaufbau ei
ner Anlage 1 zur Verschwelung von Olschiefer, Olsanden oder
ähnlichen Feststoffen. Sie enthält eine Eintragsvorrichtung 2
für die ölhaltigen Feststoffe, die einen Einwurftrichter 3, ei
nen Druckerhöhungsverdichter 4 und eine Vorrichtung 5 zur peri
pheren Anmaischung der ölhaltigen Feststoffe umfaßt. An diese
Eintragsvorrichtung 2 schließen sich eine Vorwärmstrecke 6 und
danach ein Druckwirbelschichtreaktor 7 an. In dem Druckwirbel
schichtreaktor mündet nicht nur eine Zuführungsleitung 8 für
die angemaischten ölhaltigen Feststoffe, sondern an seinem unte
ren Ende auch ein Anschluß 9 für das Trägergas für die Wirbel
schicht. An seinem oberen Ende besitzt der Druckwirbelschicht
reaktor eine Austragsleitung 10 für den verschwelten Feststoff
rückstand und eine Abzugsleitung 11 für das Schwelgas. An diese
Abzugsleitung ist eine Schwelgas-Trägergas-Wärmetauscheranlage
12 und an diese wiederum eine erste Kondensationsstufe 13 für
die höher siedende Ölfraktion des Schwelgases angeschlossen.
Diese Kondensationsstufe 13 ist gasseitig über eine weitere
Wärmetauscheranlage 14 an eine zweite Kondensationsstufe 15 für
die niedrig siedende Ölfraktion des Schwelgases angeschlossen.
Gasseitig ist die Kondensationsstufe 15 für die niedrig sieden
de Ölfraktion über eine Produktgasleitung 16 an einen Gasspei
cher 17 angeschlossen. Am unteren Ende der Kondensationsstufe
15 für die niedrig siedende Ölfraktion ist eine hier nur sche
matisch angedeutete Abfüllstation 18 angeschlossen. Die erste
Kondensationsstufe 13 ist mit einer Abzugsleitung 19 für die
höher siedende Ölfraktion versehen. Diese ist über eine Förder
pumpe 20 an die Vorrichtung 5 zur peripheren Anmaischung der in
der Eintragsvorrichtung 2 eingeschleusten ölhaltigen Feststoffe
angeschlossen.
Im Ausführungsbeispiel ist die Produktgasleitung 16 hinter der
letzten Kondensationsstufe 15 mit einem Abzweig versehen. Die
ser Abzweig führt als Trägergasleitung 22 über einen Gasverdich
ter 23 und die Schwelgas-Trägergas-Wärmetauscheranlagen 12 in
einen Methanspaltofen 24. In diesen Methanspaltofen 24 mündet
im Ausführungsbeispiel auch eine Leitung 25 für die Zuführung
von Prozeßdampf. Diese Prozeßdampfleitung 25 ist ihrerseits im
Ausführungsbeispiel an die Wärmetauscheranlage 14 angeschlossen.
Die den Methanspaltofen verlassende Trägergasleitung 22 führt
in einen Zusatzwärmetauscher 26 und zum Anschluß 9 für das Trä
gergas am Druckwirbelschichtreaktor 7. Der Zusatzwärmetauscher
26 ist im Ausführungsbeispiel elektrisch beheizt. Er dient nur
dazu, das Trägergas nach der Aufheizung durch den Gasverdichter
23, der Aufheizung in der Schwelgas-Trägergas-Wärmetauscheranla
ge und im Methanspaltofen 24 vollends auf die Temperatur von
550 bis 600°C aufzuheizen, die als Wärmeeintrag in den Druck
wirbelschichtreaktor 7 erforderlich ist.
Der in der Fig. 2 gezeigte Querschnitt durch die Vorrichtung
zur peripheren Anmaischung 5 zeigt, daß diese im wesentlichen
aus einem rohrartigen Gehäuse 28 besteht, welches eine Verlänge
rung des Zylinders 29 darstellt, in dem der Kolben 30 des Druck
erhöhungsverdichters 4 verschiebbar ist. Dieses Gehäuse 28 um
schließen zwei Ringleitungen 32, 33, an die die Abzugsleitung 19
für die höher siedende Ölfraktion angeschlossen ist. Die Ring
leitung 32 ist im Ausführungsbeispiel mit acht über den Umfang
des Gehäuses 28 verteilt eingelassenen Einspritzdüsen 34 ver
bunden. In der Fig. 2 ist außerdem zu erkennen, daß die über
die Einspritzdüsen eingepreßte höher siedende Ölfraktion die
eingepreßten ölhaltigen Feststoffe 36 nur in einer Randzone 38
längs der Gehäusewand anmaischt.
In der Fig. 3 erkennt man den Aufbau der unmittelbar an der
Eintragsvorrichtung 2 für die ölhaltigen Feststoffe anschließen
de Vorwärmstrecke 6. Diese enthält dampfbeheizte, doppelwandige
Leitbleche 40, die parallel zur Förderrichtung 42 der zu ver
schwelenden Feststoffe ausgerichtet sind.
Beim Betrieb der Anlage 1 zur Verschwelung von Ölschiefer, Öl
sanden oder ähnlichen ölhaltigen Feststoffen werden diese in
zerkleinerter Form in den Einwurftrichter 3 des Druckerhöhungs
verdichters 4 befördert und von einem Kolben 30 in die An
maischvorrichtung 5 und Vorwärmstrecke 6 gedrückt. Zugleich
wird die schwere Ölfraktion mittels der Förderpumpe 20 über die
den Zylinder des Druckerhöhungsverdichters 4 und der Anmaisch
vorrichtung 5 umgebenden Ringleitungen 32, 33 und die Einspritz
düsen 34 ins Innere des Gehäuses 28 gedrückt. Dabei findet, wie
in Fig. 2 dargestellt ist, eine mehr periphere Anmaischung der
trockenen, ölhaltigen Feststoffe 36 statt. Das heißt, die Rand
bereiche 38 dieser Feststoffe werden ölgetränkt. Dabei wird die
Gleitfähigkeit im Bereich des Rohrumfangs deutlich verbessert,
was den Energiebedarf für den Druckerhöhungsverdichter 4 ver
ringert. Zugleich verbessert sich durch das Anmaischen des öl
haltigen Feststoffes dessen Wärmeleitfähigkeit beträchtlich.
Das hat zur Folge, daß der Wärmeübergang zwischen den doppel
wandigen dampfbeheizten Leitblechen 40 der Vorwärmstrecke 6 und
dem vorübergleitenden angemaischen Ölschiefer verbessert wird.
Dies führt dazu, daß sich der Aufwand für die Vorwärmstrecke
bedeutend verringert und eine gleichmäßigere Vorwärmung der
ölhaltigen Feststoffe erreicht wird. Zugleich erfolgt durch die
Zuführung der warmen höher siedenden Ölfraktion bereits eine er
ste Vorwärmung der ölhaltigen Feststoffe. Diese läßt sich noch
verstärken, wenn in der Abzugsleitung ein weiterer Wärmetau
scher 44 (nur gestrichelt angedeutet) zur Aufheizung der höher
siedenden Ölfraktion eingebaut ist.
Der in der Vorwärmstrecke 6 auf 150 bis 300°C vorgewärmte, an
gemaischte ölhaltige Feststoff gelangt in den Druckwirbel
schichtreaktor 7 und wird dort von dem im Ausführungsbeispiel
550 bis 600°C heißen, mit ca. 55 bar über den Anschluß 9 ein
strömenden, stark wasserstoffhaltigen Trägergas aufgewirbelt
und weiter aufgeheizt. Dabei begünstigt die Aufwirbelung der
ölhaltigen Feststoffe durch das Trägergas nicht nur die Wärme
übertragung. Vielmehr wird auch deren Oberfläche vergrößert, so
daß das in Kapillaren befindliche Öl bedeutend leichter ver
dampfen kann. Durch die stark reduzierende Atmosphäre im Druck
wirbelschichtreaktor 7 wird nicht nur jegliche Oxidation der
Öldämpfe verhindert, sondern wird auch die Absättigung der Koh
lenwasserstoffe beim Aufbrechen der langen Kohlenstoffketten
mit Wasserstoff begünstigt. Des weiteren unterstützt der gewähl
te hohe Druck von ca. 50 bar im Druckwirbelschichtreaktor 7 den
Wärmeübergang vom Trägergas zu den ölhaltigen Feststoffen und
begünstigt zusätzlich die Crackung und Absättigung der Kohlen
wasserstoffe mit Wasserstoff.
Das verwendete Trägergas wird der letzten, bei etwa 20°C be
triebenen Kondensationsstufe 15 entnommen und über die Trä
gergasleitung 22, nach vorheriger Verdichtung auf ca. 55 bar
in den Methanspaltofen 24 gedrückt. Dort wird ein großer Teil
des mitgeführten Methans in Gegenwart des über die Leitung 25
eingespeisten Wasserdampfes nach der Formel
CH4+H2O CO+3H2
in Wasserstoffgas umgesetzt. Das Gasgemisch von im wesentlichen
H2, H2O, CO, CO2, CH4, C2H6, C2H4, kann dann ohne weitere Tren
nung oder Aufbereitung im Zusatzwärmetauscher 22 auf die erfor
derliche Temperatur von 450° bis 600°C aufgeheizt und als Trä
gergas in den Druckwirbelschichtreaktor 7 eingeblasen werden.
Der Druck des Trägergases wird über den Gasverdichter stets ei
nige bar über den Druck in dem Druckwirbelschichtreaktor gehal
ten.
Das dem Druckwirbelschichtreaktor 7 entströmende Schwelgas hat
im Ausführungsbeispiel eine Temperatur von 500 bis 550°C und
wird in dem ersten Schwelgas-Trägergas-Wärmetauscher 12 abge
kühlt. Dabei wird das dem Druckwirbelschichtreaktor zuströmen
de Trägergas auf ca. 450 bis 500°C aufgeheizt. Das auf diese
Weise auf ca. 400°C abgekühlte Schwelgas wird sodann in der
ersten Kondensationsstufe 13 von den auskondensierten Tropfen
der höher siedenden Ölfraktion getrennt. Diese höher siedende
Ölfraktion wird über die Förderpumpe 20 in die Vorrichtung 5
zur peripheren Anmaischung der ölhaltigen Feststoffe gedrückt,
wo es über die Ringleitung 32, 33 und die Einspritzdüsen 34 dem
in dem Druckerhöhungsverdichter 4 eingeführten ölhaltigen Roh
schiefer zugegeben wird. Die höher siedende Ölfraktion gelangt
auf diese Weise erneut in den Druckwirbelschichtreaktor 7 und
wird dort erneut gecrackt.
Die die erste Kondensationsstufe 13 verlassenden gasförmigen
Produkte durchströmen eine weitere Wärmetauscheranlage 14, in
der sie bei gleichzeitiger Erzeugung von Prozeßdampf auf etwa
20°C abgekühlt werden. So abgekühlt werden sie einer nachge
schalteten zweiten Kondensationsstufe 14 zugeleitet. Dort wird
die niedrig siedende Ölfraktion von den gasförmigen Kohlenwas
serstoffverbindungen getrennt. Während die niedrig siedende Öl
fraktion einer Abfüllvorrichtung 18 zugeleitet wird, gelangen
die gasförmigen Kohlenwasserstoffverbindungen über die Produkt
gasleitung 16 in die Trägergasleitung 22 und, soweit überschüs
sig, über eine Drosselstelle 46 in einen Gasspeicher 16.
Es ist eine Eigenart dieser Anlage zur Verschwelung von Öl
schiefer, Ölsanden oder ähnlichen ölhaltigen Feststoffen, daß
nicht nur ein sehr hoher Teil des in den ölhaltigen Feststoffen
enthaltenen Öls zurückgewonnen wird, sondern daß darüber hinaus
infolge der Wirkung des Hydrocrackens im Druckwirbelschichtreak
tor auch noch die leichte Ölfraktion zu Lasten der schwereren
Ölfraktion deutlich vergrößert wird. Infolge der Rückführung
der jeweils höher siedenden Ölfraktion in den Druckwirbelschicht
reaktor kann nahezu die gesamte schwere Ölfraktion in eine leich
te Ölfraktion umgewandelt werden.
Abweichend vom Ausführungsbeispiel wäre es auch möglich, die
weitere Aufheizung im Zusatzwärmetauscher 26 dadurch zu ver
ringern, daß man die Leistung des Gasverdichters 21 zugunsten
eines weiteren zwischen der Schwelgas-Trägergas-Wärmetauscher
anlage 12 und dem Zusatzwärmetauscher 26 eingebauten gestri
chelt angedeuteten Gasverdichter 48 zurücknimmt.
Es wäre auch möglich, den Druckwirbelschichtreaktor mit einem
Überdruck von nur 1 bar zu betreiben. Weil aber Quantität und
Qualität der Ölausbeute mit dem Arbeitsdruck zunehmen, sind
Arbeitsdrücke zwischen 50 und 100 bar optimal. Bei Drücken über
150 bar wird der apparative Aufwand zu groß.
Claims (18)
1. Verfahren zur Verschwelung von Ölschiefer, Ölsanden oder
ähnlichen ölhaltigen Feststoffen, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verschwelung im Druckwirbelschicht
reaktor (7) in Gegenwart von Wasserstoff und/oder Wasserdampf
bei Temperaturen zwischen 400 und 600°C erfolgt, das Schwelgas
in mindestens zwei Stufen (12, 14) kondensiert wird, wobei das
höher siedende Kondensationsprodukt des Schwelgases in den
Druckwirbelschichtreaktor zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Großteil der bei Zimmertemperatur
gasförmigen Fraktion des Schwelgases aufgewärmt, in einem Me
thanspaltofen (24) mit Wasserdampf teilweise aufgespalten und
als Trägergas in den Druckwirbelschichtreaktor (7) geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das höher siedende Kondensations
produkt bei 350 bis 420°C gewonnen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen
Feststoffe (36) vor Einleitung in den Druckwirbelschichtreaktor
(7) mit der höher siedenden Ölfraktion des Schwelgases ange
maischt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen
Feststoffe (36) vor der Einleitung in den Druckwirbelschichtreak
tor (7) auf 150 bis 300°C vorgewärmt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Überdruck
in der Druckwirbelschicht im Bereich von 10 bis 150 bar einge
stellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägergas
dem Druckwirbelschichtreaktor (7) mit einer Temperatur von
500 bis 650°C zugeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Trägergas
Wasserstoff mit einer oder mehreren der Beimischungen Wasser
dampf, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Methan und Schwefelwasser
stoff verwendet wird.
9. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß einem
Druckwirbelschichtreaktor (7) eine Eintragsvorrichtung (2) für
ölhaltige Feststoffe (36), ein Druckerhöhungsverdichter (4) und
eine Vorrichtung (5, 28, 34, 33, 34) zur Anmaischung der ölhal
tigen Feststoffe (36) mit einer höher siedenden Ölfraktion vor
geschaltet und mindestens zwei Kondensationsstufen (13, 15) für
die Ölfraktionen des Schwelgases nachgeschaltet sind, wobei die
Abzugsleitung (19) für die höher siedende Ölfraktion an die Vor
richtung (5) zur Anmaischung angeschlossen ist.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trägergasleitung (22) an die Pro
duktgasleitung (16) hinter der letzten Kondensationsstufe (15)
angeschlossen ist und über einen Gasverdichter (23) in einem
Methanspaltofen (24) und zum Anschluß (9) für das Trägergas am
Druckwirbelschichtreaktor (7) führt.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Wasserdampfleitung (25)
an den Methanspaltofen (24) oder eine in den Methanspaltofen
führende Leitung angeschlossen ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abzugsleitung (19) für
die höher siedende Ölfraktion an den Druckerhöhungsverdichter
(4) angeschlossen ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abzugsleitung (19) für
die höher siedende Ölfraktion an die Vorrichtung (5) zur peri
pheren Anmaischung angeschlossen ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Druckwirbel
schichtreaktor (7) und der Vorrichtung (5) zur peripheren An
maischung eine Vorwärmstrecke (6) für die ölhaltigen Feststoffe
(36) zwischengeschaltet ist.
15. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
wirbelschichtreaktor (7) auf 450 bis 600°C aufgeheizt wird.
16. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die letzte
Kondensationsstufe (15) bei ca. 20°C betrieben wird.
17. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schwelgasabzugsleitung (11) zwischen dem Druckwirbelschicht
reaktor (7) und der ersten Kondensationsstufe (13) eine Schwel
gas-Trägergas-Wärmetauscheranlage (12) zur Aufheizung des dem
Druckwirbelschichtreaktor (7) zuströmenden Trägergases geschal
tet ist.
18. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß ein fremd
beheizter Wärmetauscher (26) in der Zuführungsleitung (22) des
Trägergases dem Druckwirbelschichtreaktor (7) unmittelbar vor
geschaltet ist.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE3843063A DE3843063A1 (de) | 1988-12-21 | 1988-12-21 | Verfahren zur verschwelung von oelschiefer, oelsanden oder aehnlichen oelhaltigen feststoffen |
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Applications Claiming Priority (1)
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Family
ID=6369742
Family Applications (1)
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