DE3841414A1 - Holographische tomographie durch 3 d - roentgenbilder - Google Patents
Holographische tomographie durch 3 d - roentgenbilderInfo
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Description
Bekanntlich kann man bis heute keine Röntgenstrahlen hinreichender
Kohärenz erzeugen, die die holographische Aufzeichnung und Rekon
struktion ausgedehnter Objekte ermöglichen.
Außerdem gibt es im Bereich der medizinisch interessanten Röntgen
strahlen keine Linsen, Hohlspiegel oder dergleichen, mit denen man
ein Röntgenobjekt abbilden könnte.
Die heute üblichen Röntgenaufnahmen geben nur den Schattenriß des
dreidimensionalen Objektes wieder, wie man ihn bei der Projektion
mit einer punktförmigen Lichtquelle erhält. - Eine Aussage über
die Tiefe des Objektes oder die Tiefenposition eines Details läßt
sich nicht mehr machen.
Holographische Verfahren bieten hier einen Ausweg.
Man nimmt dazu einen Satz von herkömmlichen Röntgenbildern auf, die
jeweils das Objekt aus verschiedenen Perspektiven zeigen und baut
damit ein Hologramm synthetisch auf.
Abb. 1 zeigt, wie im ersten Verfahrensschritt die Röntgenbilder
aufgenommen werden.
Die Röntgenlichtquelle wird hier der Einfachheit halber auf einer
Geraden parallel zum Aufnahmeträger bewegt.
In den einzelnen äquidistanten Positionen wird jeweils eine Auf
nahme vom Objekt gemacht, so daß man eine Sequenz von Schatten
rissen mit verschiedenen Perspektiven erhält.
Der zweite Schritt, die Herstellung des Hologramms, ist in Abb. 2
schematisch dargestellt.
Ein aufgeweiteter Laserstrahl beleuchtet durch eine Streuscheibe
eines der Röntgenbilder. - In einem Abstand, der der ursprünglichen
Entfernung der Röntgenlichtquelle entspricht, befindet sich eine
Photoplatte, die von einer Spaltblende abgedeckt wird.
Die Breite des Spaltes ist dabei kleiner oder gleich der ursprüng
lichen Verschiebung der Röntgenlichtquelle.
Für jedes Röntgenbild wird der Spalt in die Position gebracht, in der
sich bei der Aufnahme die Röntgenlichtquelle befand. - Um zu gewähr
leisten, daß stets die gesamte Bildinformation in die entsprechende
Spaltfläche fällt, muß außerdem die Charakteristik der Streuscheibe
so gewählt werden, daß jeder Punkt der Photoplatte Licht von
jedem Punkt des Röntgenbildes erhält.
Durch Überlagerung mit einer z. B. ebenen Referenzwelle wird so ein
Streifenhologramm hergestellt, dessen einzelne Streifen genau ein
Röntgenbild der betreffenden Perspektive gespeichert enthalten.
Belichtet man das entwickelte Hologramm mit der ursprünglichen Re
ferenzwelle, so konstruiert jeder Streifen ein virtuelles Bild der
Streuscheibe mit einem einzelnen speziellen Schattenriß des Objektes.
Bei der Beobachtung sieht jedes Auge einen Schattenriß mit der rich
tigen Parallaxe, so daß ein stereoskopisches Bild entsteht.
Der Betrachter sieht das Objekt aus der Richtung der Röntgenquelle
vor einem hellen Hintergrund.
Das Bild ist orthoskopisch, zeigt also die richtigen dreidimensionalen
Zusammenhänge und bleibt bei der Bewegung des Kopfes im Raume stehen,
so daß man aus verschiedenen Richtungen in das Objekt hineinsehen
kann.
Um das Springen des Bildes beim Übergang von einem Streifen zum be
nachbarten zu vermeiden, darf ihr Abstand nicht zu groß gewählt werden.
Es empfiehlt sich ein Streifenabstand von 0,5 Grad.
Beleuchtet man das Hologramm bei der Rekonstruktion von der Rückseite
(Abb. 3), so erhält man von jedem Hologrammstreifen ein reelles
Bild der betreffenden Röntgenaufnahme.
Macht man die Apertur des einzelnen Hologramms hinreichend klein, so
besitzen diese Bilder eine große Tiefenschärfe, die bis in den Objekt
raum hineinreicht. - Dort überlagern sich dann die Einzelbilder zu
einem dreidimensionalen reellen Gesamtbild.
Bringt man daher eine Mattscheibe, einen photographischen Film oder
die empfindliche Schicht einer Fernsehkamera in den Strahlengang
(Abb. 3), so erscheint jeweils nur die betreffende Schicht des Ob
jektes scharf abgebildet. - Objektdetails, die vor oder hinter dieser
Schicht liegen, sind verwischt; wie man es von der Tomographie her
kennt.
Im Gegensatz zu jener kann man jedoch bei der hier beschriebenen ho
lographischen Tomographie Schichten in beliebiger Tiefe wählen,
nachdem die Röntgenbilder aufgenommen worden sind.
Durch einfaches Bewegen der Mattscheibe kann man die Tiefe des Objektes
Schicht für Schicht abtasten und die Position einzelner Details
messen.
Um die Lage von schräg in die Tiefe verlaufenden Objekten zu bestimmen,
braucht man nur die Mattscheibe entsprechend zu kippen.
Im vorliegenden Beispiel werden vor allem solche Objektdetails ver
wischt, deren Kanten senkrecht zur Bewegungsrichtung der Röntgen
lichtquelle bei der Aufnahme verlaufen.
Details, die in dieser Richtung liegen, erscheinen in allen Tiefen
scharf.
Diesen Nachteil kann man leicht vermeiden, indem man die gesamte Ho
logrammfläche mit Hologrammelementen ausfüllt, die verschiedene Per
spektiven gespeichert enthalten.
Allerdings benötigt man für eine solche Hologramm-Matrix sehr viele
primäre Röntgenbilder. Für eine Zeile braucht man je nach Aufnahme
situation zwischen 20 und 60 Einzelaufnahmen; und entsprechend für
die gesamte Fläche zwischen 400 und 3600.
Wenn man - wie in der holographischen Tomographie - nur an dem re
ellen 3 D-Bild interessiert ist, kann man diese Zahl auf 20 bis
60 Bilder reduzieren, indem man bei der Aufnahme die Röntgenquelle
auf einer Kreisbahn bewegt und entsprechend die einzelnen Hologramme
auf einem Kreis anordnet; (Abb. 4).
Für die Rekonstruktion (gemäß dieser Anordnung) werden die einzelnen
Hologramme durch einen umlaufenden kollimierten Laserstrahl nach
einander angesteuert.
Damit erreicht man zwei Vorteile:
Einmal wird die in der Holographie häufig störende Granulation im rekonstruierten Bild erheblich verringert, da die einzelnen rekon struierten Bilder inkohärent überlagert werden.
Außerdem erhält man auf diese Weise ein zusätzliches Kriterium für die Einstellung einer bestimmten Tiefe im Objekt. - Verringert man nämlich die Umlaufgeschwindigkeit des Laserstrahls so weitgehend, daß das Auge des Betrachters der Bewegung zu folgen vermag, so bewegt sich das durch Summation entstandene quasi dreidimensionale Bild entsprechend langsam. Nur die Bilddetails, die exakt in der Projektionsebene liegen, sind in Ruhe.
Einmal wird die in der Holographie häufig störende Granulation im rekonstruierten Bild erheblich verringert, da die einzelnen rekon struierten Bilder inkohärent überlagert werden.
Außerdem erhält man auf diese Weise ein zusätzliches Kriterium für die Einstellung einer bestimmten Tiefe im Objekt. - Verringert man nämlich die Umlaufgeschwindigkeit des Laserstrahls so weitgehend, daß das Auge des Betrachters der Bewegung zu folgen vermag, so bewegt sich das durch Summation entstandene quasi dreidimensionale Bild entsprechend langsam. Nur die Bilddetails, die exakt in der Projektionsebene liegen, sind in Ruhe.
Während man also sonst bei paralleler Rekonstruktion aus allen Teil
hologrammen oder bei sehr schnell bewegtem Laserstrahl auf die Beurtei
lung der Schärfe angewiesen ist, um die Position eines Details zu
bestimmen, kann man jetzt den Bewegungszustand als zusätzliche
Entscheidungshilfe mit heranziehen.
In Abb. 5 wurde kurz dargestellt, wie sich die einzelnen bildgebenden
Verfahren in der Medizin derzeit verteilen.
Wegen der noch teilweise ungeklärten tatsächlichen klinischen Be
deutung der Kernspintomographie wird diese gegenwärtig erst am Ende
langjähriger Untersuchungen und additiv zu einer Reihe anderer bild
gebender Verfahen eingesetzt werden; vor allem der Sonographie und
Computer-Tomographie.
Im Bereich konventioneller Radiographie würde die holographische
Tomographie eine wertvolle Ergänzung, wenn nicht einen entsprechenden
Ersatz darstellen können.
Claims (6)
1. Holographisches Verfahren, insbesondere für medizinische Belange,
welches unter Zuhilfenahme herkömmlicher Röntgenbilder drei
dimensionale Bilder von Objekten darzustellen vermag; dadurch
gekennzeichnet, daß ein Hologramm synthetisch aufgebaut wird.
2. Für jenes Verfahren werden bestimmte Schritte unterschieden
- a) Herstellung der Röntgenaufnahmen (gemäß Abb. 1), dadurch ge kennzeichnet, daß in den einzelnen äquidistanten Positionen jeweils eine Aufnahme vom Objekt gemacht wird, so daß man eine Sequenz von Schattenrissen mit verschiedenen Perspektiven erhält;
- b) für die Aufnahme des Hologrammes selbst wird ein aufgeweiteter
Laserstrahl eingesetzt. - Dieser beleuchtet durch eine
Streuscheibe eines der Röntgenbilder.
Mittels einer Photoplatte, die von einer Spaltblende abge deckt wird, und durch Überlagerung mit einer Referenzwelle wird beschreibungsgemäß ein Streifenhologramm hergestellt.
3. Ermöglichung eines orthoskopischen Bildes, welches die richtigen
dreidimensionalen Zusammenhänge zeigt; ohne daß es zu einem
Springen des Bildes beim Übergang von einem Streifen zum benach
barten kommt.
4. Herstellung eines dreidimensionalen reellen Gesamtbildes / gemäß
Abb. 3; dadurch gekennzeichnet, daß man Schichten in beliebiger
Tiefe wählen kann.
5. Eine Reduktion der Gesamtzahl der aufzunehmenden Bilder; da
durch gekennzeichnet, daß man bei der Aufnahme die Röntgenquelle
auf einer Kreisbahn bewegt und entsprechend die einzelnen Holo
gramme auf einem Kreis anordnet; (Abb. 4).
6. Ein spezielles Verfahren für die Rekonstruktion; dadurch ge
kennzeichnet, daß die einzelnen Hologramme durch einen umlaufenden
kollimierten Laserstrahl nacheinander angesteuert werden.
Die dadurch gewonnenen Vorteile sind im einzelnen in der Be
schreibung aufgeführt worden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3841414A DE3841414A1 (de) | 1988-12-08 | 1988-12-08 | Holographische tomographie durch 3 d - roentgenbilder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3841414A DE3841414A1 (de) | 1988-12-08 | 1988-12-08 | Holographische tomographie durch 3 d - roentgenbilder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3841414A1 true DE3841414A1 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6368746
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3841414A Withdrawn DE3841414A1 (de) | 1988-12-08 | 1988-12-08 | Holographische tomographie durch 3 d - roentgenbilder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3841414A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0501795A2 (de) * | 1991-03-01 | 1992-09-02 | Ngk Insulators, Ltd. | Apparat zur dreidimensionalen Anzeige mittels eines optischen Ausgabe-Pockels-Modulators |
DE4408991A1 (de) * | 1993-03-24 | 1994-09-29 | Fujitsu Ltd | Verfahren zur Erzeugung dreidimensionaler Bilder |
-
1988
- 1988-12-08 DE DE3841414A patent/DE3841414A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0501795A2 (de) * | 1991-03-01 | 1992-09-02 | Ngk Insulators, Ltd. | Apparat zur dreidimensionalen Anzeige mittels eines optischen Ausgabe-Pockels-Modulators |
EP0501795A3 (en) * | 1991-03-01 | 1993-10-13 | Ngk Insulators, Ltd. | Apparatus for displaying three-dimensional image by using pockels readout optical modulator |
DE4408991A1 (de) * | 1993-03-24 | 1994-09-29 | Fujitsu Ltd | Verfahren zur Erzeugung dreidimensionaler Bilder |
US5623528A (en) * | 1993-03-24 | 1997-04-22 | Fujitsu Limited | Method for generating 3-dimensional images |
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