DE3840765C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Türanlage, bestehend aus einer Tür in einer Glaswand, mit wenigstens einem Scharnier, insbesondere Ganzglas-Türanlage innerhalb einer einen Sportbereich abtrennenden Glaswand, beispielsweise für einen Squash-Court, wobei die beiden durch den Drehzapfen miteinander verbundenen Scharnierteile auf der dem Sportbereich abgewandten Seite der Glaswand angeordnet sind und gegenseitige Anschlagflächen aufweisen, die den Öffnungswinkel der sich zum Sportbereich hin öffnenden Tür begrenzen.

Trennwände aus durchsichtigen oder teilweise durchsichtigen Glasplatten mit Türanlagen finden insbesondere bei Squash-Anlagen, bei Racketball-Anlagen oder auch in anderen Sport- bzw. Spielhallen Anwendung.

Aus der EP 00 47 103 A1 ist eine Tür- und Scharnieranordnung der eingangs genannten Art bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung weist die Glastür jeweils einen Randausschnitt für jedes Scharnier auf, in den Teile des Scharniers hineinragen und den ausgeschnittenen Bereich der Tür ausfüllen. Das Drehlager ist innerhalb dieser in den Randausschnitt hineinragenden Teile angeordnet, so daß die Drehachse sich zwischen den beiden Oberflächenebenen des Türflügels bzw. auf der Höhe der dem Sportbereich abgewandten Oberfläche des Türflügels befindet. Ferner sind bei dieser bekannten Scharnieranordnung den Öffnungswinkel der Tür begrenzende Anschlagflächen vorgesehen. Diese Anschlagflächen werden einerseits durch die in der Ebene der dem Sportbereich zugewandten Oberfläche der Glasscheibe liegende Fläche des einen Scharnierteils und andererseits durch eine rechtwinklig zur Türebene verlaufende Begrenzungsfläche des anderen Scharnierteils gebildet.

Die bekannte gattungsgemäße Anordnung hat verschiedene Nachteile. Zum einen schwenkt bei dieser Anordnung der zwischen der Drehachse und der benachbarten Kante liegende Randbereich des Türflügels beim Öffnen der Tür nach außen auf. Dadurch wird ein sich erweiternder Spalt von bis zu einigen Zentimetern Breite gebildet. Wenn auf dieser Seite der Trennwand, wo sich die Zuschauer aufhalten, eine Person mit den Fingern in diesen Spalt hineingreift, besteht eine erhebliche Verletzungsgefahr beim Schließen der Tür, denn durch die Türkante werden große Scherkräfte in diesem Bereich ausgeübt. Ferner bedeutet die Anbringung von Randausschnitten in dem Glasblatt nicht nur einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bei der Herstellung der Tür, sondern es wird auch die Festigkeit des Glasblatts hierdurch beeinträchtigt. Außerdem hat es sich gezeigt, daß derartige Randausschnitte zu Verwerfungen der Glasplatte bei der für das Vorspannen der Glasplatte notwendigen Erwärmung führen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für eine einen Sportbereich abtrennende Glaswand geeignete Tür- und Scharnieranordnung zu schaffen, bei der einerseits jede Verletzungsgefahr auf der dem Sportbereich abgewandten Seite durch Schwenk- und Scherbewegungen in dem der Drehachse benachbarten Bereich der Tür sicher vermieden wird, und bei der darüber hinaus das Türblatt ohne die Gefahr von Verwerfungen herstellbar ist.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Türblatt in dem der Drehachse benachbarten Bereich eine geradlinige Kante ohne Randausschnitte, und die Scharnierteile ebene Befestigungsflächen ohne über die Ebene der Befestigungsflächen hinausragende Vorsprünge aufweisen, daß das Drehlager hinter der Befestigungsfläche des einen Scharnierteils im Abstand von der Kante der diesen Scharnierteil tragenden Glasplatte angeordnet ist, und daß der das Drehlager tragende Abschnitt des anderen Scharnierteils verlängert und in Form eines U-förmigen Querschnitts umgebogen bzw. abgekröpft ist, wobei der eine Schenkel des U-förmig profilierten Abschnitts sich an die Befestigungslasche (21) anschließt und der andere Schenkel an seinem freien Ende das Drehlager trägt, so daß beim Öffnen der Tür der umgebogene bzw. abgekröpfte Abschnitt um den über das Drehlager in Richtung auf den anderen Scharnierteil überstehenden Teil des Scharnierteils und um den von der Kante begrenzten Randbereich der Glaswand herumschwenkbar ist.

Das erfindungsgemäße Scharnier erfordert lediglich die Anbringung von Bohrungen in den Glasplatten, jedoch keinerlei Randausschnitte. Dadurch wird die Herstellung der Türblätter aus thermisch vorgespanntem Glas wesentlich vereinfacht. Insbesondere wird jede Gefahr ausgeschlossen, daß die Glasscheibe sich infolge der bei Vorhandensein von Randausschnitten unvermeidlich inhomogenen Erwärmung bei der Aufheizung für den Vorspannprozeß verzieht oder verwirft, d.h. ihre Ebenheit bleibt vollständig erhalten. Ferner wird durch die Verlagerung der Drehachse aus dem Bereich des Türblattes heraus in den Bereich des an dem feststehenden Wandteil befestigten Scharnierteils erreicht, daß das Türblatt auf seiner gesamten Breite einschließlich des Kantenbereichs nach innen, d.h. zum Sportbereich hin, schwenkt, so daß die erhöhte Verletzungsgefahr für die Zuschauer beseitigt ist. Außerdem kann durch entsprechende Wahl der Lage der Drehachse und der Dimensionierung des gebogenen bzw. abgekröpften Teils des an dem Türflügel befestigten Scharnierteils erreicht werden, daß während der Schwenkbewegung des Türflügels der Abstand zwischen dem Kantenbereich des Türblatts einerseits und dem sich anschließenden Wandteil andererseits auf dem ganzen Weg höchstens einige Millimeter beträgt, so daß auch aus diesem Grund die Gefahr, daß die Finger einer Person zwischen der Tür und dem Seitenteil eingeklemmt werden, vollständig beseitigt ist.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der an der feststehenden Glasplatte befestigte Scharnierteil einen über die Kante der Glasplatte in Richtung auf den anderen Scharnierteil geringfügig überstehenden, eine Anschlagfläche bildenden Abschnitt auf, gegen den in der geöffneten Endstellung der Tür ein Teil des abgebogenen bzw. abgekröpften Abschnitts des anderen Scharnierteils zur Anlage kommt.

In der nachfolgenden Beschreibung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.

Die Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen Ausschnitt einer Ganzglastüranlage im Bereich eines Scharniers in einer teilweise aufgebrochenen perspektivischen Darstellung bei geschlossener Tür;

Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch bei geöffneter Tür;

Fig. 3 eine Schnittdarstellung in der Ebene III-III der Fig. 1, und

Fig. 4 eine Schnittdarstellung in der Ebene IV-IV der Fig. 2.

Die Glastür 1 ist an einer fest montierten Glasplatte 2 mit Hilfe mehrerer Scharniere 3 befestigt. Selbstverständlich kann anstelle von mehreren Scharnieren 3 auch ein über die ganze Länge der Türkante sich erstreckendes Scharnierband zur Anwendung kommen, das im Querschnitt gesehen dieselbe Ausbildung hat wie das Scharnier 3.

Die dargestellte Türanlage ist Teil einer Glastrennwand eines Squash-Courts. Sämtliche Glasplatten der Glastrennwand bestehen ebenso wie die Glastür 1 aus vorgespanntem Glas, d.h. aus Einscheibensicherheitsglas. In dem Bereich, in dem die Glastür 1 an der Glasplatte 2 befestigt ist, ist die Glasplatte 2 auf ihrer Außenseite, d.h. auf der dem Sportbereich abgewandten Seite, durch eine rechtwinklig zu der Glasplatte 2 angeordnete Aussteifungsglasplatte 4 abgestützt. Die Befestigung dieser Aussteifungsglasplatte 4 an der Glasplatte 2 erfolgt im dargestellten Fall über den an der Glasplatte 2 befestigten Scharnierteil 6.

Der Scharnierteil 6 hat einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt. Er umfaßt einen eine ebene Befestigungsfläche 11 aufweisenden Schenkel 7, mit dem er mit Hilfe von Schraubverbindungen 8 an der Glasplatte 2 befestigt wird, sowie einen rechtwinklig zu dem Schenkel 7 angeordneten Schenkel 9. Mit dem Schenkel 9 wird die Aussteifungsglasplatte 4 ebenfalls mit Hilfe von Schraubverbindungen 8 verschraubt. Zwischen den Schenkeln 7 und 9 des Scharnierteils 6 und den Glasplatten 2 bzw. 4 sind jeweils Zwischenlagen 10 aus geeignetem elastischen Material zwischengeschaltet.

Der Schenkel 7 des Scharnierteils 6 weist an seinem freien Ende eine Zunge 12 auf, die das Drehlager trägt und mit dem anderen Scharnierteil 13 zusammenwirkt. Die Zunge 12 hat an ihrem vorderen Ende eine ebene Anschlagfläche 14. Die Bohrung 15 in dem Schenkel 7 des Scharnierteils 6 und die Bohrung 16 in der Glasplatte 2 sind im Verhältnis zueinander so angeordnet, daß die Anschlagfläche 14 der Zunge 12 um den Abstand A von größenordnungsmässig 2 bis 3 mm über die Fläche bzw. Kante 17 der Glasplatte 2 vorsteht. Dieser Überstand der Zunge 12 über die Kante (17) der Glasplatte 2 dient dazu, sicher zu verhindern, daß beim Öffnen der Tür der Scharnierteil 13 mit der Kante 17 der Glasplatte 2 in Berührung kommt.

Die Zunge 12 des Scharnierteils 6 hat im Vergleich zu dem Schenkel 7 eine größere Dicke, damit die Materialstärke für die Anordnung des Drehlagers ausreichend ist. In der Zunge 12 befindet sich eine durchgehende Bohrung 18 für die Aufnahme des Drehzapfens 19, der die Drehachse D-D bildet. Die Drehachse weist einen Abstand B von der Kante 17 der Glasplatte 2 und von der Anschlagfläche 14 der Zunge 12 auf, der etwa 15 bis 25 mm beträgt.

Der Scharnierteil 13 besteht aus einer plattenförmigen Befestigungslasche 21 und einem im Querschnitt U-förmigen Abschnitt 22, dessen einer Schenkel 23 sich an die Befestigungslasche 21 anschließt, und dessen anderer Schenkel 24, der das Drehlager trägt, zur Aufnahme der Zunge 12 in der Mitte ausgefräst ist. Die Befestigungslasche 21 des Scharnierteils 13 weist eine ebene Befestigungsfläche 11 auf und ist unter Zwischenschaltung einer geeigneten elastischen Zwischenlage 10 mit Hilfe von Schraubverbindungen 8 auf dem Türblatt 1 befestigt. Das Türblatt 1 ist ebenso wie die Glasplatte 2 mit Bohrungen 16 versehen, die auf der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite versenkt sind. Die Schraubverbindungen 8 bestehen jeweils aus einer Senkkopfschraube 28, die auf der Seite der Glasplatte angeordnet ist, und einer Mutter 29, die unter Zwischenschaltung einer Zahnscheibe 30 in der angesenkten Durchgangsbohrung 15 des jeweiligen Beschlagteils 7, 9 und 21 angeordnet ist. Zwischen der Bohrung 16 in der Glasplatte und der Senkkopfschraube 28 ist jeweils eine Kunststoffhülse 20 zwischengeschaltet. Die Kopfflächen der Senkkopfschrauben 28 schließen bündig mit der Oberfläche der Glasplatten ab. Das Türblatt 1 weist eine geradlinig durchgehende Kante 27 ohne Randausschnitte auf und ist in diesem Randbereich nur mit Bohrungen 16 versehen, die jedoch für die Wärmebehandlung und die Vorspannung des Türblatts 1 unkritisch sind.

Die durch Ausfräsen des Mittelteils entstandenen beiden Abschnitte 24 a, 24 b des Schenkels 24 sind an ihrem freien Ende jeweils mit einer Bohrung 18 für die Aufnahme des Drehzapfens 19 versehen. Die Längenabmessungen der Schenkel 23 und 24 und des Verbindungssteges zwischen diesen beiden Schenkeln sind so gewählt, daß die Drehbewegung der Tür 1 in Richtung des Pfeiles F, d.h. zum Sportbereich hin, um den gewünschten Drehwinkel ermöglicht wird. Während dieser Drehbewegung schwenkt der U-förmig profilierte Abschnitt 22 um die Zunge 12 und um den Randbereich der Glasplatte 2 herum, bis die ebene Anschlagfläche 25, die durch das Ausfräsen des Schenkels 24 entstanden ist, gegen die Anschlagfläche 14 der Zunge 12 zur Anlage kommt.

Die Scharnierteile 6 und 13 bestehen zweckmäßigerweise aus Aluminium und werden aus Strangpreßprofilen mit entsprechendem Querschnitt hergestellt. Die Wandstärke der Scharnierteile beträgt für den erfindungsgemäßen Zweck, bei dem die Glaswand und die Tür starken Stoßbeanspruchungen ausgesetzt sind, beispielsweise 8 bis 10 mm. Die Höhe H eines Scharniers kann beispielsweise etwa 100 mm, und die Gesamtbreite beispielsweise 150 bis 170 mm betragen.

Claims (7)

1. Türanlage, bestehend aus einer Tür in einer Glaswand, mit wenigstens einem Scharnier, insbesondere Ganzglas-Türanlage innerhalb einer einen Sportbereich abtrennenden Glaswand, beispielsweise für einen Squash-Court, wobei die beiden durch den Drehzapfen miteinander verbundenen Scharnierteile auf der dem Sportbereich abgewandten Seite der Glaswand angeordnet sind und gegenseitige Anschlagflächen aufweisen, die den Öffnungswinkel der sich zum Sportbereich hin öffnenden Tür begrenzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Türblatt (1) in dem der Drehachse (D-D) benachbarten Bereich eine geradlinige Kante (27) ohne Randausschnitte, und die Scharnierteile (6, 13) ebene Befestigungsflächen (11) ohne über die Ebene der Befestigungsflächen hinausragende Vorsprünge aufweisen, daß das Drehlager hinter der Befestigungsfläche (11) des einen Scharnierteils (6) im Abstand (8) von der Kante (17) der diesen Scharnierteil (6) tragenden Glaswand (2) angeordnet ist, und daß der das Drehlager tragende Abschnitt (22) des anderen Scharnierteils (13) verlängert und in Form eines U-förmigen Querschnitts umgebogen bzw. abgekröpft ist, wobei der eine Schenkel (23) des U-förmig profilierten Abschnitts sich an die Befestigungslasche (21) anschließt und der andere Schenkel (24) an seinem freien Ende das Drehlager trägt, so daß beim Öffnen der Tür (1) der umgebogene bzw. abgekröpfte Abschnitt (22) um den über das Drehlager in Richtung auf den anderen Scharnierteil (13) überstehenden Teil des Scharnierteils (6) und um den von der Kante (17) begrenzten Randbereich der Glaswand (2) herumschwenkbar ist.

2. Türanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer das Drehlager aufweisenden Zunge versehene Scharnierteil (6) am Ende der Zunge (12) eine Anschlagfläche (14) aufweist, die mit einer Anschlagfläche (25) des anderen Scharnierteils (13) zusammenwirkt.

3. Türanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (15) in dem Befestigungsabschnitt (7) des die Zunge (12) aufweisenden Scharnierteils (6) und die Bohrungen (16) in der diesen Scharnierteil (6) tragenden Glaswand (2) so aufeinander abgestimmt sind, daß die Anschlagfläche (14) der Zunge (12) über die entsprechende Kante (17) um einen Abstand (A) vorsteht.

4. Türanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der an der feststehenden Glaswand (2) angeordnete Scharnierteil (6) einen rechtwinklig abgebogenen Schenkel (9) für die Schraubbefestigung einer Aussteifungsglasplatte (4) aufweist.

5. Türanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Türblatt (1) und die feststehende Glaswand (2) mit versenkten Bohrungen (16) zur Aufnahme von Senkkopfschrauben (28) versehen sind, deren Kopffläche mit der Glasoberfläche bündig abschließt.

6. Türanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierteile (6, 13) aus Aluminium-Strangpreßprofilen hergestellt sind.

7. Türanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierteile (6, 13) auf den für die Anlage an den Glasplatten bestimmten Flächen mit aufgeklebten elastischen Zwischenlagen (10) versehen sind.