DE3839634A1 - Verfahren und vorrichtung zum festlegen mindestens einer schwellspannung bei lambda-eins-regelung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum festlegen mindestens einer schwellspannung bei lambda-eins-regelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Festlegen mindestens
einer Schwellspannung bei Lambda-Eins-Regelung, mit einer
Lambdasonde, der eine Spannung gegengeschaltet ist, die im
wesentlichen der gewünschten Schaltspannung entspricht. Die
Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Durchführen
eines solchen Verfahrens.
Aus DE 33 19 432 A1 (US 45 28 957) ist ein Aufbau zum Erfas
sen der Spannung der Lambdasonde bekannt, der eine Gegenspan
nungsquelle verwendet, deren Spannung derjenigen der Lambda
sonde gegengeschaltet ist. Auf die Gegenspannung sind zwei
Schwellspannungen bezogen, nämlich eine obere Schwellspan
nung U O und eine untere Schwellspannung U U . Die Gegenspannung
liegt z. B. bei 450 mV und die Schwellspannungen um jeweils
50 mV nach oben bzw. unten davon entfernt. Erreicht die gemes
sene Spannung eine der beiden Schwellen, wird von Steuerung
auf Regelung umgeschaltet.
Im Regelungsbetrieb wird in Richtung mager geregelt, solange
die gemessene Spannung über einer Umschaltschwellspannung
liegt, und es wird in Richtung fett geregelt, wenn sie sich
oberhalb derselben befindet. Die Umschaltschwellspannung liegt
in der Regel dicht bei der Gegenspannung, z. B. 10 mV über
dieser.
Im Falle des genannten Beispieles beträgt die Gegenspannung
also 450 mV, die obere Einschaltschwellspannung 500 mV, die
untere Einschaltschwellspannung 400 mV und die Umschaltschwell
spannung 460 mV. Jedem Spannungswert ist ein digitaler Wert
fest zugeordnet. Im Beispielsfall seien dies die Werte 130,
143, 117 bzw. 132.
Um die genannten Spannungswerte genau einstellen zu können,
wird eine hochgenaue Referenzspannungsquelle verwendet, also
nicht der übliche Spannungsstabilisator, der u. a. die übliche
Logikspannung von +5 V für elektronische Bauelemente liefert.
Mit hochgenauen, temperaturstabilen Widerständen wird die
Spannung der Referenzspannungsquelle so geteilt, daß sich
genau die gewünschte Gegenspannung einstellt. Die Schwellspan
nungen werden auf diese genau eingestellte Gegenspannung be
zogen. Zusätzlich zur Abstimmung mit Hilfe der genauen Wider
stände kann noch eine softwaremäßige Abstimmung dahingehend
erfolgen, daß sich genau der vorgegebene digitale Wert für
die Gegenspannung einstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne die hochgenaue
Referenzspannungsquelle und ohne hochgenaue Widerstände aus
kommen zu können. Dafür sollen ein Verfahren und eine Vorrich
tung angegeben werden.
Die Erfindung ist für das Verfahren durch die Merkmale von
Anspruch 1 und für die Vorrichtung durch die Merkmale von
Anspruch 6 gegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausge
staltungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche
2-5.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
die Gegenspannung gemessen wird und Schwellspannungen auf die
gemessene Gegenspannung bezogen werden. Ist die gemessene
Gegenspannung z. B. 460 mV statt 450 mV, wird die obere Ein
schaltschwellspannung U O auf 510 mV statt 500 mV gesetzt. Es
wird darauf hingewiesen, daß genaugenommen nicht bekannt ist,
ob die Gegenspannung nun 455 mV oder 465 mV beträgt, da ja
eine hochgenaue Referenzspannungsquelle zum Vergleich fehlt.
Auf die genaue Kenntnis kommt es aber auch nicht an, da ja
andere Spannungen, auf die es ankommt, z. B. die Einschalt
schwellspannungen, auf die gemessene Spannung bezogen werden.
Damit ist gewährleistet, daß z. B. die beiden Einschaltschwell
spannungen immer symmetrisch zur Gegenspannung liegen, unab
hängig davon, was der genaue Wert der Gegenspannung ist. Zum
digitalen Wert der gemessenen Gegenspannung werden z. B.
grundsätzlich 13 Einheiten hinzugezählt, um den Wert für die
obere Einschaltschwellspannung zu erhalten, bzw. 13 Einheiten
werden abgezogen, um zur unteren Einschaltschwellspannung zu
gelangen. Entsprechend können andere Abstände oder auch un
symmetrische Abstände eingestellt werden.
Neben den Einschaltsschwellspannungen wird vorteilhafterweise
auch die Umschaltschwellspannung auf die gemessene Spannung
bezogen.
Dadurch, daß Schwellspannungen auf die gemessene Gegenspan
nung bezogen werden, ist es nicht mehr erforderlich, die Ge
genspannung mit Hilfe einer hochgenauen Referenzspannungs
quelle und mit Hilfe hochgenauer Widerstände auf einen genau
vorgegebenen Wert einzustellen. Es kann vielmehr die Spannung
vom üblichen Spannungsstabilisator genutzt werden und normal
genaue Widerstände können eingesetzt werden.
Werden nur die Einschaltschwellspannungen korrigiert, reicht
es aus, die Gegenspannung bei kalter Lambdasonde zu messen.
Dies ist insbesondere beim Start einer Brennkraftmaschine, an
der die Lambdasonde eingesetzt ist, der Fall, aber auch nach
längeren Schubphasen.
Sollen auch Änderungen in der Umschaltschwellspannung erfaßt
werden, wie sie z. B. durch temperatur- oder alterungsbedingte
Änderungen von Widerstandswerten oder Verstärkungsfaktoren
bedingt sind, empfiehlt es sich, die Gegenspannung in regel
mäßigen Zeitabständen zu messen und die Umschaltschwellspan
nung jeweils auf die gemessene Gegenspannung zu beziehen.
Eine Vorrichtung zum Ausführen des genannten Verfahrens weist
ein Mittel zum Messen der Gegenspannung und ein Mittel zum
Beziehen von Schwellspannungen auf die Gegenspannung auf.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von durch Figuren ver
anschaulichten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer mit einer Gegenspannung bela
steten Sonde, wobei die Gegenspannung mit Hilfe der
Spannung eines üblichen Spannungsstabilisators er
zeugt wird;
Fig. 2 ein Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens,
gemäß dem Schwellspannungen auf eine gemessene Ge
genspannung bezogen werden; und
Fig. 3 und 4 Schaltbilder zum Erläutern von Möglichkeiten
zum Messen der Gegenspannung.
Die Schaltung gemäß Fig. 1 weist u.a. eine Lambdasonde 10 auf,
die durch ihr Ersatzschaltbild dargestellt ist, nämlich durch
eine Gleichspannungsquelle 11 mit der Sondenspannung U S und
einen Widerstand 12 mit dem Innenwiderstandswert R S . Der Son
denspannung ist über einen Lastwiderstand 13 mit dem Wider
standswert R L eine Gegenspannung U G gegengeschaltet. Diese ist
durch Teilung der +5 V-Spannung eines Spannungsstabilisa
tors 14 erzeugt. Beim Ausführungsbeispiel soll sie 450 mV be
tragen. Dieser Wert schwankt jedoch um gut 5% nach oben und
unten, da die Ausgangsspannung vom Spannungsstabilisator 14
von dessen Eingangsspannung, also der Batteriespannung, von
der Belastung des Stabilisators sowie von Temperatur- und
Alterungseinflüssen abhängt. Außerdem besteht von Schaltung
zu Schaltung eine Streuung in bezug auf die Ausgangsspannun
gen der Spannungsstabilisatoren aufgrund von Fertigungsto
leranzen. Weitere Ursachen für die Schwankungsbreite der Ge
genspannung U G sind Fertigungstoleranzen der Spannungsteiler
widerstände 15.1 und 15.2 sowie Änderungen deren Widerstands
werte aufgrund von Temperatur- und Alterungseffekten.
Die Sondenspannung U S und die Gegenspannung U G setzen sich
zur Eingangsspannung U E an einem Differenzverstärker 16 wie
folgt zusammen:
U E = U G + R L (U S -U G )/(R L + R S ).
Diese Spannung wird einem A/D-Wandler 17 zugeführt, dessen
digitale Ausgangswerte von einem Mikrocomputer 18 zu Lambda
regelungszwecken verarbeitet werden.
Im Mikrocomputer 18 wird insbesondere überprüft, ob die Ein
gangsspannung U E eine obere Einschaltschwellspannung U O
überschritten oder eine untere Einschaltschwellspannung U U
unterschritten hat. Diese Schwellspannungen liegen beim Aus
führungsbeispiel nicht mehr auf genau vorgegebenen Werten,
sondern sie liegen um vorgegebene Zählwerte über bzw. unter
demjenigen Zählwert, der sich am Ausgang des A/D-Wandlers 17
einstellt, wenn mit Hilfe des Differenzverstärkers 16 die Ge
genspannung U G gemessen wird.
Der soeben genannte Ablauf ist im Flußdiagramm von Fig. 2
dargestellt. In einem Schritt s 1 wird die Gegenspannung U G
gemessen. In einem Schritt s 2 wird zur gemessenen Spannung
ein Differenzwert Δ U O gezählt, um den Wert für die obere Ein
schaltschwellspannung U O zu erzielen, es wird eine Differenz
Δ U U subtrahiert, um die untere Einschaltschwellspannung U U zu
erhalten, und es wird eine Spannung Δ U UM addiert, um eine Um
schaltschwellspannung U UM bereitzustellen. Wird die letztere
Schwellspannung von der Eingangsspannung U E überschritten oder
unterschritten, kehrt sich jeweils die Regelungsrichtung um.
In einem Unterprogramm gemäß einem Schritt s 3 wird ein übli
ches Steuerungs/Regelungsverfahren ausgeführt. Das Unterpro
gramm gemäß Schritt s 3 wird wiederholt ausgeführt. Diesem wie
derholten Ausführen kann ein immer wieder neues Messen der
Gegenspannung und Festlegen von Schwellspannungen voraus
gehen. Dies ist durch die gestrichelte Rücksprunglinie in
Fig. 2 dargestellt. Der Rücksprung zu Schritt s 1 kann nach
jedem Durchlaufen von Schritt s 3 erfolgen. Ein so häufiges
Durchlaufen der Schritte s 1 und s 2 ist jedoch nicht erfor
derlich, da sich die Gegenspannung aufgrund von Temperatur
und Alterungseffekten nur langsam ändert und lastabhängige
Effekte bei laufender Brennkraftmaschine kaum eine Rolle
spielen. Normalerweise reicht es daher aus, die Gegenspannung
nur einmal bei Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine zu mes
sen. Um die Genauigkeit zu steigern, kann jedoch auch zu fest
vorgegebenen Zeiten, z. B. im Abstand einiger Sekunden, oder
beim Eintreten vorgegebener Betriebszustände gemessen werden.
Ein die Messung auslösender Betriebszustand kann Schubbetrieb
sein, der über einige Sekunden andauert. In diesem Fall kühlt
die Sonde aus, und zwar bei längerem Schubbetrieb so weit,
daß sie sogar nicht mehr regelbereit ist, wenn der Schubbe
trieb beendet wird. Während des Schubbetriebs steht ausrei
chend Zeit zum Durchführen der Schritte s 1 und s 2 zur Ver
fügung, da keine Regelungsvorgänge ablaufen. Endet der Schub
betrieb, kann mit den im Schritt s 2 bestimmten Werten über
prüft werden, ob die Sonde regelbereit ist.
Aus der weiter oben angegebenen Gleichung geht hervor, daß
bei sehr hohem Innenwiderstandswert R S der Sonde die Eingangs
spannung U E der Gegenspannung U G entspricht. Bei etwa 250°C
Sondentemperatur beträgt der Innenwiderstandswert R S über
1 MOhm, während der Lastwiderstandswert R L nur in der Größen
ordnung einiger 100 Ohm liegt. Bei Start der Brennkraftma
schine, wenn also die Sonde noch ganz kalt ist, oder bei län
ger dauerndem Schubbetrieb, wenn die Sondentemperatur unter
etwa 300°C fällt, kann die Gegenspannung somit auf einfach
ste Art und Weise dadurch gemessen werden, daß sie der gemes
senen Eingangsspannung U E gleichgesetzt wird.
Wenn die Sonde warm ist, versagt das soeben genannte Meßver
fahren. Die Spannung kann dann aber gemessen werden, wie dies
in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht ist.
Gemäß Fig. 3 wird zum Messen der Gegenspannung die Sonden
spannung durch Öffnen eines Schalters 19 abgetrennt, so daß
die Eingangsspannung U E der Gegenspannung U G identisch ist.
Bei der Variante gemäß Fig. 4 besteht eine Anzapfung direkt
am Pluspol der Gegenspannungsquelle und der an dieser Anzap
fung anstehende Spannungswert wird durch einen Umschalter 20
auf den positiven Eingang des Differenzverstärkers 16 gelegt.
In den Schaltbildern der Fig. 3 und 4 wird die Gegenspannung
durch eine Gegenspannungsquelle 21 erzeugt. Wie diese konkret
ausgebildet ist, ist unerheblich.
Der Schalter 19 im Schaltbild gemäß Fig. 3 bzw. der Umschal
ter 20 im Schaltbild gemäß Fig. 4 dienen zusammen mit dem
Differenzverstärker 16, dem A/D-Wandler 17 und dem Mikro
computer 18 als Mittel zum Messen der Gegenspannung. Bei
der Variante gemäß Fig. 1 ist das Messen der Gegenspannung
dadurch gesteuert, daß der Mikrocomputer 18 den Meßvorgang
bei Eintritt einer vorgegebenen Bedingung auslöst, z. B. beim
Start der Brennkraftmaschine oder nach längerdauerndem Schub
betrieb oder, wenn der Innenwiderstand der Sonde gemessen
wird, dann, wenn dieser Innenwiderstand einen bestimmten
Schwellwert übersteigt. Es wird darauf hingewiesen, daß dann,
wenn die Messung beim Start der Brennkraftmaschine erfolgt,
zweckmäßigerweise gewartet wird, bis diese einige Umdrehun
gen ausgeführt hat. Würde früher gemessen, im ungünstigsten
Fall bereits dann, wenn der Anlasser noch betätigt wird, könn
te eine Gegenspannung gemessen werden, die im späteren Betrieb
gar nicht mehr existiert. Dies, weil beim Anlaßvorgang und
kurz danach die Ausgangsspannung vom Spannungsstabilisator 14
auf einen so tiefen Wert gefallen ist, wie er während des ge
samten weiteren Betriebes nicht mehr auftritt.
Der Mikrocomputer 18 ist nicht nur Teil des Mittels zum Mes
sen der Gegenspannung, sondern er ist auch Mittel zum Bezie
hen von Schwellspannungen auf die gemessene Gegenspannung.
Er verfügt auch über Speicher, die entweder die gemessene
Gegenspannung oder mit Hilfe dieser berechnete Schwellspan
nungen speichert.
Claims (6)
1. Verfahren zum Festlegen mindestens einer Schwellspannung
bei Lambda-Eins-Regelung, mit einer Lambdasonde, der eine
Gegenspannung gegengeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenspannung gemessen und Schwellspannungen auf die Ge
genspannung bezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gegenspannung bei kalter Lambdasonde gemes
sen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Einschaltschwellspannung, die zum Erkennen
von Regelbereitschaft der Sonde dienen, auf die gemessene Ge
genspannung bezogen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltschwellspannung, die
zum Umschalten der Regelungsrichtung dient, auf die gemessene
Gegenspannung bezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenspannung in regelmäßi
gen Zeitabständen gemessen wird.
6. Vorrichtung zum Festlegen mindestens einer Schwellspannung
bei Lambda-Eins-Regelung, mit einer Lambdasonde, der eine Ge
genspannung gegengeschaltet ist,
gekennzeichnet durch
- - ein Mittel (19; 20; 16, 17, 18) zum Messen der Gegenspan nung, und
- - ein Mittel (18) zum Beziehen von Schwellspannungen auf die Gegenspannung.
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