DE3839308A1 - In eine rohrleitung einfahrbare rohrformvorrichtung - Google Patents

Description

Der Gegenstand der Patentanmeldung Aktz.: P 38 04 607.5 betrifft eine in eine Rohrleitung einfahrbare Rohrformvorrichtung, bei der zwischen zwei Flanschen eines rohrförmigen Grundkörpers eine axial verschiebbare Hülse angeordnet ist, welche gleitfähige Oberflächen und an ihrem Umfang gegenüber der Mittellinie ge­ neigte Flächen aufweist, auf denen Drucksegmente angeordnet sind, die zwischen den zwei Flanschen geführt und durch eine axiale Verschiebung der Hülse nach außen ausstellbar sind. Diese Rohrformvorrichtung ist zum Aufweiten von eingedrückten Rohrlei­ tungen und Wiederherstellen einer vorgegebenen Querschnittsform von deformierten Rohren anwendbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrformvorrich­ tung anzugeben, die zum Bersten von schadhaften Rohren einge­ setzt werden kann, um sie anschließend mit einer Auskleidung zu versehen oder um sie zu zerstören und den Hohlraum zu ver­ füllen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine in eine Rohrlei­ tung einfahrbare Rohrformvorrichtung gelöst, bei der nach Pa­ tentanmeldung Aktz.: P 38 04 607.5 zwischen zwei Flanschen eines rohrförmigen Grundkörpers eine axial verschiebbare Hülse ange­ ordnet ist, welche gleitfähige Oberflächen und an ihrem Umfang gegenüber der Mittellinie geneigte Flächen aufweist, auf denen Drucksegmente angeordnet sind, die zwischen den zwei Flanschen geführt und durch eine axiale Verschiebung der Hülse nach außen ausstellbar sind, wobei zur Verwendung als Rohrberstgerät die Drucksegmente an ihrer Außenseite mit Erhebungen, insbesondere Längsrippen und/oder Pickeln, versehen sind.

Es ist günstig, die Erhebungen mit einer nach außen gerichteten Kante oder Spitze zu versehen. Dadurch werden beim Berstvorgang Druckspitzen erzeugt und eine besonders gute Berstwirkung er­ zielt.

Die als Rohrberstgerät verwendete Rohrformvorrichtung kann mit einer Transportvorrichtung ausgerüstet oder mit einer solchen gekuppelt sein.

Soll ein schadhaftes Rohr nach dem Bersten mit einer Auskleidung mindestens gleichen Innendurchmessers versehen werden, so kann das als Rohrberstgerät verwendete Rohrformgerät mit einem Rohr­ herstellungsgerät, z.B. nach Patentanmeldung Aktz.: P 38 04 607.5 verbunden werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Darin zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt einer als Rohrberstgerät ausgebildeten Rohrformvorrichtung in Ruhestellung (eingefahrene Druck­ segmente) und

Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Rohrberstgerät in Arbeitsstel­ lung und mit einem Rohrherstellungsgerät gekuppelt.

In Fig. 1 ist ein Schnitt einer Rohrformvorrichtung 11 gezeigt, die in eine schadhafte Rohrleitung 1 a mittels eines Transport­ fahrzeuges 29 in Richtung des Pfeils P eingeführt wird. Das Transportfahrzeug 29 hat angetriebene Räder 30, Raupen oder ein Schreitwerk. In einem zylinderförmigen Grundkörper 12 der Rohr­ formvorrichtung 11 ist eine axial verschiebbare Hülse 2 angeord­ net (siehe auch Fig. 2), die gleitfähige Oberflächen und an ihrem Umfang gegenüber der Mittellinie geneigte Flächen 2 a bis 2 d auf­ weist. Auf diesen geneigten Flächen 2 a bis 2 d sind Drucksegmente 3 angeordnet, die zwischen den zwei Flanschen 17 a, 17 b geführt und durch eine axiale Verschiebung der Hülse 2 nach außen aus­ stellbar sind. Der hydraulische Antrieb 4 ist durch in Zylin­ dern angeordnete Druckkolben 4 a gebildet, die durch eine über Kabel 39 fernbedienbare Steuereinrichtung 24 und über Druckmit­ telleitungen 10 aus einer als Druckmittelspeicher ausgebildeten Versorgungseinheit 9 beaufschlagt werden.

Zwischen der Hülse 2 und den Drucksegmenten 3 sind axial verlau­ fende Führungen, vorzugsweise Führungsschienen 2 a bis 2 d mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt angeordnet. Dadurch werden bei einem Zurückziehen der Hülse 2 die Drucksegmente 3 unab­ hängig von ihrer eigenen Rückstellkraft in die Ruhelage zurück­ gezogen und sind in jeder Richtung geführt.

Die Drucksegmente 3 sind an den einander zugewandten Seiten in­ einander verzahnt. Dadurch wird eine nahezu lückenlose Überlap­ pung der Drucksegmente 3 erzielt.

Die Hülse 2 ist zwischen den zwei Flanschen 17 a, 17 b des Grund­ körpers 12 mittels eines Antriebes verschiebbar, der einen Ring­ zylinder oder mehrere einzelne Druckmittelzylinder aufweist. Dieser Antrieb wird von der als Druckmittelspeicher ausgebilde­ ten Versorgungseinheit 9 über Leitungen 10 mit Hydraulikflüssig­ keit versorgt. Die Hülse 2 ist von den Drucksegmenten 3 umgeben, die sich bei einer axialen Bewegung der Hülse 2 radial verschie­ ben lassen. Ihre Lage ist durch die beiden Flansche 17 a und 17 b axial fixiert. Die Stirnseiten und Innenseite weisen gleitfähige Flächen auf, so daß die Reibung zwischen der Hülse 2 und den Drucksegmenten 3 so gering wie möglich gehalten werden kann. Hierbei können die Drucksegmente 3 an ihrer Innenseite Gleit­ schienen 14 haben. Die zur Rohrleitung hin liegenden Außenseiten der Drucksegmente 3 sind mit Erhebungen, insbesondere Längsrip­ pen 31 a und/oder Pickeln 31 b versehen.

Die Erhebungen haben je eine nach außen gerichtete Kante 32 oder Spitze 33, so daß Druckspitzen erzeugt und die zum Bersten er­ forderlichen Druckkräfte kleingehalten werden können.

In Fig. 2 ist mit 8 a der Kupplungskopf bezeichnet, über den das Transportfahrzeug mittels einer Kupplungsschale 8 b (Fig. 1) an­ gekuppelt wird. Die als Rohrberstgerät ausgebildete Rohrform­ vorrichtung kann auch mit einer Transportvorrichtung 34 ausge­ rüstet oder mit eigenen Rädern 35 versehen sein, um ein Einfah­ ren in die Rohrleitung 1 a zu ermöglichen. Diesen Rädern 35 sind Motoren 40 zugeordnet, die über das Kabel 41 gespeist und ferngesteuert werden.

Die als Rohrberstgerät ausgebildete Rohrformvorrichtung ist in Fig. 2 in der Arbeitsstellung gezeigt. Durch Verschieben der Hülse 2 mittels des hydraulischen Antriebes sind die Druckseg­ mente 3 nach außen an die Rohrleitung 1 a gedrückt worden. Die Hülse 2 befindet sich dann in der vorgegebenen Endposition und schlägt an den Flansch 17 a an, so daß die Drucksegmente 3 ihre maximale Ausstellage erreicht haben, in der das schadhafte Rohr geborsten ist.

Mit der als Rohrberstgerät ausgebildeten Rohrformvorrichtung 11 ist ein Rohrherstellungsgerät 36 über eine Kupplung 8 a, 8 b verbunden. Die Ausführung eines Rohrherstellungsgerätes ist in der deutschen Patentanmeldung Aktz.: VPA 88 E 3334 beschrieben.

Dem in dem geborstenen Teil des Rohres 1 b befindlichen Rohrher­ stellungsgerät 36 wird ein streifenförmiges Bauelement 37 in Gestalt einer Wendel von einem Startschacht her zugeführt. Im Rohrherstellungsgerät 36 wird aus diesem streifenförmigen Bau­ element 37 im geborstenen Rohr 1 b eine zylindrische Auskleidung 38 in Form eines gewickelten neuen Rohres hergestellt.

Claims (5)

1. In eine Rohrleitung einfahrbare Rohrformvorrichtung, bei der zwischen zwei Flanschen eines rohrförmigen Grundkörpers (12) eine axial verschiebbare Hülse (2) angeordnet ist, welche gleit­ fähige Oberflächen und an ihrem Umfang gegenüber der Mittellinie geneigte Flächen (2 a-2 d) aufweist, auf denen Drucksegmente (3) angeordnet sind, die zwischen den zwei Flanschen (17 a, 17 b) ge­ führt und durch eine axiale Verschiebung der Hülse (2) nach aus­ sen ausstellbar sind nach Patentanmeldung Aktz.: P 38 04 607.5, wobei zur Verwendung als Rohrberstgerät die Drucksegmente (3) an ihrer Außenseite mit Erhebungen, insbesondere Längsrippen (31 a) und/oder Pickeln (31 b), versehen sind.

2. Rohrformvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Erhebungen eine nach außen gerichtete Kante (32) oder Spitze (33) haben.

3. Rohrformvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, die mit einer Transportvorrichtung (34) gekuppelt ist.

4. Rohrformvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, die mit einem Rohrbildungsgerät (36) gekuppelt ist.

5. Rohrformvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, die mit von Mo­ toren (40) angetriebenen Rädern (35) versehen ist.