DE3838894C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Entsorgungsanlage bei
spielsweise für Klärschlamm, für organische Reststoffe
(Restmüll) aus Hausmüll, Gewerbemüll oder Baustellen
abfall sowie für gewisse Anteile an sogenanntem Son
dermüll.
Außerhalb von Ballungsgebieten kann in den meisten
Fällen Klärschlamm aber auch die Reststoffe aus weit
gehend verwertetem Hausmüll, Gewerbemüll oder Baustel
lenabfall, insbesondere aber auch gewisse Fraktionen
von Sondermüll wie Filterstäube, Altöl oder flüssige
Kohlenwasserstoffe, nicht ohne unwirtschaftliche
Transportkosten zu einer ausreichend großen Entsor
gungsanlage bereitgestellt werden. Eine wirtschaftli
che Entsorgungsanlage, beispielsweise eine Müllver
brennungsanlage, erfordert ein Einzugsgebiet von
200 000 bis 300 000 Einwohnern. Dabei ging man bei
derartigen Müllverbrennungsanlagen davon aus, daß der
gesamte anfallende Haus-, Gewerbe-, Sperr- und Bau
stellenmüll gemeinsam verbrannt wird.
Heute geht der Trend und auch die gesetzlichen Vor
schriften allgemein dahin, so viel wie möglich aus
diesen Abfallstoffen zu verwerten und nur die unver
wertbaren Reste einer thermischen Entsorgung zuzufüh
ren.
Das Beispiel der Klärschlammentsorgung zeigt, daß sich
mobile Anlagen zur Klärschlammentwässerung deshalb
durchgesetzt haben, weil es in wenigen Fällen ausrei
chend große Kläranlagen gibt, die eine eigene Klär
schlammentwässerungsanlage im stationären Betrieb ren
tabel erscheinen lassen. Diesem Beispiel folgend be
steht die Aufgabe der Erfindung darin, mobile Gesamt-
Entsorgungsanlagen zu verwirklichen, die jeweils nur
eine gewisse Zeitspanne zwischen einigen Wochen und
einigen Monaten an einem Sammelort für derartige Ab
fälle betrieben werden können, um dann zu einem ande
ren Sammelort transportiert zu werden, um dort wieder
einen Zeitbetrieb aufzunehmen. Es ist jedoch ausge
schlossen, wie bei der Klärschlammentwässerung in ei
nem Fahrzeug oder einem transportablen Container eine
ganze Entsorgungsanlage unterzubringen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe, wie in den Patent
ansprüchen beschrieben ist. Der Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß kompakte Teilanlagen in einzelne
transportable oder ortsveränderbare Container oder auf
geeignete Grundrahmen montiert werden, die jeweils am
Betriebsort nur durch geeignete Verbindungselemente
wie Rohrleitungen, Schläuche, Transportanlagen oder
Kabel für elektrische Energie miteinander zu einer
Gesamtanlage gekoppelt werden können. Hat die Gesamt
anlage ihren Betrieb an einem bestimmten Einsatzort
beendet, werden die Verbindungselemente gelöst bzw.
demontiert, und die einzelnen Anlagenbausteine werden
beispielsweise auf geeigneten Tiefladefahrzeugen zum
nächsten Einsatzort transportiert, etwa wie in einer
Kolonne von Zirkusfahrzeugen. Für größere zu überbrüc
kende Entfernungen können die Anlagenbausteine in Con
tainern auch vom Straßenfahrzeug auf entsprechende
Tiefladewaggons verladen und über den Schienenverkehr
transportiert werden. Erst in der Nähe des Einsatzor
tes werden sie dann wieder von den Schienenfahrzeugen
auf geeignete Straßenfahrzeuge, beispielsweise Tiefla
defahrzeuge, umgeladen und an den Bestimmungsort, bei
spielsweise eine Mülldeponie, transportiert. Derartige
Transporte finden nur einige Male im Jahr statt, wäh
rend zum Betrieb einer Großanlage zur Abfallentsorgung
die Abfälle aus einem größeren Einzugsgebiet pausenlos
über große Entfernungen transportiert werden müßten.
Nur in einem Falle hat sich dabei bisher der Schienen
transport durchgesetzt, für die Müllverbrennungsanlage
Schwandorf/Bayern. In allen anderen Fällen findet
dieser tägliche Abfalltransport auf der Straße statt,
und neben der Belastung des Straßenverkehrs entsteht
hierbei auch eine entsprechende Belastung der Umwelt
durch die Auspuffabgase der Straßenfahrzeuge.
Ein weiterer Vorteil ortsveränderbarer Anlagen besteht
darin, daß aufwendige Verfahren wie Planfeststellung,
Umweltverträglichkeitsprüfung sowie Auseinandersetzung
mit Bürgerinitiativen für stationäre Großanlagen ent
fallen bzw. wesentlich erleichtert werden.
Die Figur zeigt in schematischer Darstellung die ein
fachste Form der erfindungsgemäßen Anlage aus zwei
ortsveränderbaren Bausteinen.
Der Teilanlage 1 wird der Abfall A zugeführt und darin
aufbereitet, beispielsweise zerkleinert, klassiert,
insbesondere aber getrocknet.
In der Teilanlage 2 wird der getrocknete Abfall ther
misch verwertet, vorzugsweise mit einer Hochtempera
turverbrennung in kompakter Bauweise und hoher Feuer
raumbelastung, so daß die Schlacke schmelzflüssig ab
geführt wird.
Der getrocknete Abfall wird über eine Transportanlage
3 von der Teilanlage 1 in die Teilanlage 2 gefördert.
In der Teilanlage 2 wird beispielsweise das heiße
Rauchgas über einen Wärmetauscher in Heißluft gewan
delt, die über eine Rohrleitung 4 in die Teilanlage 1
zurückgeleitet wird und zur Trocknung verwendet wird.
Der Teilanlage 2 kann eine weitere Teilanlage, bei
spielsweise in Form eines Energieblocks, nachgeschal
tet werden, von der die elektrische Energie über Kabel
5 auch zum Betrieb elektrischer Antriebe in den Teil
anlagen 1 und 2 zurückgeführt wird. Dieser nachge
schaltete Energieblock wird mit den heißen Rauchgasen,
beispielsweise über ausgemauerte Rohrleitungen 6 ge
speist, die verglaste Schlacke wird nach Abkühlung,
beispielsweise über eine Förderanlage 7, aus der Teil
anlage 2 abgeführt.
Allein in den Patentansprüchen ist angedeutet, wie
eine derartige Anlage, bestehend aus mindestens zwei
zusammengekoppelten Teilanlagen, durch weitere Teilan
lagen bzw. ortsveränderbare Bausteine ergänzt und er
weitert werden kann.
Dabei kann eine mechanische Entwässerungsanlage, so wie
sie heute schon zur Entwässerung von Klärschlamm als mo
bile Anlage bekannt ist, vorgeschaltet werden.
Der Energieblock kann als Dampferzeuger mi Turbogenera
tor oder Dampfmotor-Generator ausgebildet sein.
Vor der thermischen Behandlungsanlage kann noch eine
Schwelanlage angeordnet werden mit einer Kondensations
anlage zur Gewinnung wäßriger und öliger Schwelprodukte.
Diese Schwelanlage sollte in reduzierender Atmosphäre
(unter Sauerstoffausschluß) betrieben werden.
Möglich ist auch, statt des Energieblockes der Feuerung der
zweiten Teilanlage eine Anlage zur thermischen Behandlung
kontaminierter Böden nachzuschalten, - die auch unter Zwischen
transport des Brennstoffes an einem anderen Ort aufgestellt
sein kann.
Claims (5)
1. Aus ortsveränderbaren Bausteinen zusammengesetzte Abfall-Entsor
gungsanlage, gekennzeichnet durch mindestens zwei auf in orts
veränderbaren Grundrahmen/Containern montierte Teilanlagen
(1, 2), die durch geeignete Verbindungselemente (3, 4, 5) wie
Rohrleitungen, Schläuche, Förderanlagen oder Kabel im Betriebs
zustand miteinander gekoppelt sind, wobei die erste Teilanlage
(1) eine Aufbereitungs- und/oder Trocknungsanlage für den Ab
fall enthält und die zweite Teilanlage (2) eine oxidative
thermische Behandlungsanlage.
2. Entsorgungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ersten Teilanlage (1) eine ggf. als besonderer Baustein
(Grundrahmen/Container) ausgebildete, an sich bekannte mecha
nische Entwässerungsanlage vorgeschaltet ist.
3. Entsorgungsanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor der ersten Teilanlage (1) oder zwischen die
mechanische Entwässerungsanlage und die erste Teilanlage (1)
ein weiterer ortsveränderbarer Baustein mit einer Vortrock
nungsanlage für entwässerten Klärschlamm oder ein Gemisch aus
entwässertem Klärschlamm und unverwertbaren organischen Ab
fallstoffen ("Restmüll") angeordnet ist, wobei diese Vortrock
nungsanlage zumindest teilweise aerobe Rottevorgänge nutzt.
4. Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweiten Teilanlage (2) ein ortsveränderbarer Baustein
mit Wärmetauscher für das Rauchgas und einem Energieblock zur
Versorgung der Gesamtanlage mit el. Energie nachgeordnet ist.
5. Entsorgungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Energieblock oder ein weiterer nachgeschalteter ortsver
änderbarer Baustein eine Rauchgasreinigungsanlage aufweist.
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Also Published As
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