DE3837747C2 - Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor und einem getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor - Google Patents
Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor und einem getrennten, lichtzündbaren HilfsthyristorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Halbleiterschalter mit
einem Hauptthyristor und einem lichtzündbaren Hilfsthyristor
nach den gleichlautenden Oberbegriffen der Patentansprüche 1
und 2.
Ein solcher Halbleiterschalter ist aus den Siemens Forschungs- und
Entwicklungsberichten, Bd. 14 (1985) Nr. 2, S. 50-55, ins
besondere Fig. 1b und 2a, bekannt. Dabei ist die kathoden
seitige Elektrode des lichtzündbaren Hilfsthyristors mit der
Gateelektrode des Hauptthyristors und die anodenseitige Elek
trode des Hilfsthyristors mit der anodenseitigen Elektrode
des Hauptthyristors verbunden. Der Hilfsthyristor dient ledig
lich zur Versorgung des elektrisch zündbaren Hauptthyristors
mit dem erforderlichen Zündstrom und schaltet sich nach er
folgter Zündung des Hauptthyristors ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Halbleiter
schalter der eingangs angedeuteten Art anzugeben, der eine
erhöhte Zündempfindlichkeit aufweist, ohne daß hierdurch die
kritische Spannungssteilheit dU/dt des Hilfsthyristors ver
ringert wird. Unter der kritischen Spannungssteilheit wird
jene Anstiegsgeschwindigkeit einer die Thyristoren des Halb
leiterschalters in Vorwärtsrichtung beaufschlagenden Blockier
spannung U verstanden, bei der eine unerwünschte Zündung des
Hilfs- und damit des Hauptthyristors eintritt. Die genannte
Aufgabe wird durch eine Ausbildung des Halbleiterschalters
nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 oder des
Patentanspruchs 2 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil liegt insbesondere
darin, daß die Erhöhung der Zündempfindlichkeit des Hilfs
thyristors, die durch eine Erhöhung der lateralen Abmessun
gen der lichtempfindlichen Gatestruktur erreicht wird, wegen
der unterschiedlichen Dotierungskonzentrationen in den zweiten
Basisschichten des Haupt- und Hilfsthyristors in Verbindung
mit der Vergrößerung der Schichtdicke der zweiten Basisschicht
des Hilfsthyristors oder der Einfügung einer Stopzone keinen
negativen Einfluß auf die kritische Spannungssteilheit dU/dt
des Hilfsthyristors und auf die Sperrfähigkeit des Halbleiter
schalters in Vorwärtsrichtung hat.
Die Ansprüche 3 bis 7 sind auf bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung gerichtet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 Feldstärkeverteilungen in den mittleren Schichten
des Haupt- und Hilfsthyristors nach Fig. 1 und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen aus einem Hauptthyri
stor 1 und einem getrennten Hilfsthyristor 2 bestehenden
Halbleiterschalter in schematischer Darstellung. Dabei weist
der Hauptthyristor 1 einen dotierten Halbleiterkörper
aus Silizium mit vier aufeinanderfolgenden Schichten alter
nierender Leitungstypen auf. Diese bestehen im einzelnen aus
einem n-Emitter 3, einer p-Basisschicht 4, einer n-Basis
schicht 5 und einem p-Emitter 6. Der n-Emitter 3 wird von
einer mit einem Anschluß K versehenen, ersten Hauptelektrode 7
kontaktiert, der p-Emitter 6 von einer zweiten Hauptelektrode
8, die mit einem Anschluß A versehen ist. Bei den genannten
Leitungstypen der Emitter 3 und 6 handelt es sich bei der
ersten Hauptelektrode 7 um die kathodenseitige Elektrode und
bei der zweiten Hauptelektrode 8 um die anodenseitige Elek
trode des Hauptthyristors 1.
Der Hilfsthyristor 2 besteht ebenfalls aus einem dotierten
Halbleiterkörper aus Silizium mit vier aufeinander
folgenden Schichten alternierender Leitungstypen, die einen
n-Emitter 9, eine p-Basisschicht 10, eine n-Basisschicht 11
und einen p-Emitter 12 darstellen. Der n-Emitter 9 wird von
einer ersten Hauptelektrode 13 kontaktiert, der p-Emitter 12
von einer zweiten Hauptelektrode 14. Wegen der genannten
Leitungstypen der Emitter 9 und 12 handelt es sich bei der
ersten Hauptelektrode 13 um die kathodenseitige Elektrode
und bei der zweiten Hauptelektrode 14 um die anodenseitige
Elektrode des Hilfsthyristors 2.
Der elektrisch zündbare Hauptthyristor 1 besitzt eine die
p-Basisschicht 4 kontaktierende Gateelektrode 15, die mit der
ersten Hauptelektrode 13 des Hilfsthyristors 2 über eine
Leitung 16 verbunden ist. Der Anschluß A der zweiten Haupt
elektrode 8 des Hauptthyristors 1 ist über eine Leitung 17 mit
der zweiten Hauptelektrode 14 des Hilfsthyristors 2 verbun
den. Der Hilfsthyristor 2 wird mittels Lichtstrahlen 18 ge
zündet, die insbesondere über einen nicht dargestellten
Lichtleiter zugeführt werden und die erste Hauptfläche des Hilfsthyristors
2 im Bereich einer Ausnehmung 20 einer leitenden Belegung 21
treffen. Letztere kontaktiert den Hilfsthyristor im Bereich
seiner ersten Hauptfläche 19 so, daß sie ein n-leitendes Halbleiter
gebiet 22, das in die p-Basisschicht 10 eingefügt ist, rand
seitig überdeckt und zugleich den in der ersten Hauptfläche 19 lie
genden Rand des pn-Übergangs, der das Gebiet 22 von der
p-Basisschicht 10 trennt, leitend überbrückt. Die Ausnehmung 20
befindet sich über einem zentralen Teil des Halbleitergebiets
22. Die Teile 20 bis 22 bilden eine lichtempfindliche Gate
struktur, wie sie als solche bereits aus den Siemens For
schungs- und Entwicklungsberichten, Bd. 14 (1985) Nr. 2, S.
52, Fig. 2a, bekannt ist.
Ein weiteres n-leitendes Halbleitergebiet 23 ist mit einer
leitenden Belegung 24 versehen, die einen Teil des Gebiets 23
kontaktiert und in Richtung auf den n-Emitter 9 soweit ver
längert ist, daß sie auch den angrenzenden Teil der p-Basis 10
in der Hauptfläche 19 kontaktiert und somit den pn-Übergang
zwischen den Teilen 23 und 10 leitend überbrückt. Die Teile 23
und 24, die auch als amplifying-gate-Struktur bezeichnet
werden, dienen zur inneren Zündverstärkung. Hierzu sei auf das
Thyristor-Handbuch von A. Hoffmann und K. Stocker, Verlag
Siemens AG, Berlin und München, 1976, S. 27 und 28,
insbesondere Bild 6.1a hingewiesen, in dem eine solche
Struktur beschrieben ist.
Eine in analoger Weise aufgebaute amplifying-gate-Struktur
ist in den Hauptthyristor 1 integriert. Sie besteht aus einem
n-leitenden Halbleitergebiet 25, das in den Teil der p-Basis
schicht 4 eingefügt ist, der zwischen der Gateelektrode und
der ersten Hauptelektrode 7 liegt, und aus einer leitenden
Belegung 26, die das Gebiet 25 kontaktiert und so weit in
Richtung auf den n-Emitter 3 verlängert ist, daß sie auch den
an das Gebiet 25 angrenzenden Teil der p-Basisschicht 4 kontaktiert, so
daß der pn-Übergang zwischen 25 und 4 leitend überbrückt ist.
Mit 27 sind Ausnehmungen des n-Emitters 3 bezeichnet, die
durch Ansätze 28 der p-Basisschicht 4 ausgefüllt werden.
Letztere erstrecken sich bis zur Hauptfläche 29 des Haupt
thyristors 1 und werden in dieser von der ersten Hauptelek
trode 7 kontaktiert. Die Teile 27, 28 stellen somit feste
Emitter-Basis-Kurzschlüsse dar, die die Stabilität des
Thyristors 1 gegenüber unbeabsichtigten Zündvorgängen, die
beim schnellen Ansteigen einer bei A und K anliegenden
Blockierspannung auf hohe Werte einsetzen können, erhöhen.
Entsprechend aufgebaute, feste Emitter-Basis-Kurzschlüsse des
Hilfsthyristors 2 bestehen aus Ausnehmungen 30 des n-Emitters
9, die durch Ansätze 31 der p-Basis 10 ausgefüllt werden.
Die Dotierungskonzentration n₁₁ der n-Basisschicht 11 des
Hilfsthyristors 2 wird wesentlich kleiner gewählt als die
Dotierungskonzentration n₅ der n-Basisschicht 5 des Haupt
thyristors 1. Beispielsweise kommt für n₁₁ ein Wert von
5·10¹² cm-3 in Betracht, wenn n₅ etwa 3·10¹³ cm-3 beträgt. Damit
besteht die Basisschicht 11 aus relativ hochohmigem Halblei
termaterial von z. B. 1000 Ohm/cm. Um hierbei die Sperrfähig
keit des Hilfsthyristors in Vorwärtsrichtung gegenüber der des
Hauptthyristors nicht zu verschlechtern, wird die Schicht
dicke der Basisschicht 11 wesentlich größer bemessen als die
der Basisschicht 5.
Zur Erläuterung dieser Zusammenhänge sei auf Fig. 2 verwie
sen, die die unterschiedliche Ausdehnung von Raumladungszonen
im Haupt- und Hilfsthyristor erkennen läßt, welche sich je
weils unter dem Einfluß einer bestimmten Blockierspannung am
inneren pn-Übergang zwischen beiden Basisschichten aufbauen.
Betrachtet man zunächst den Hauptthyristor 1 und trägt in
Fig. 2 in Richtung der Ordinatenachse jeweils die Werte der
elektrischen Feldstärke E für alle Orte auf, die auf einer
senkrecht zur Hauptfläche 29 verlaufenden Geraden liegen,
wobei auf der Abszissenachse jeweils ihre Entfernung x von
der Hauptfläche 29 angegeben ist, so ergibt sich ein Feld
stärkeverlauf 32. Dabei wird dem Abstand des pn-Übergangs 32a
von der Hauptfläche 29, der mit x₁ bezeichnet ist, eine
maximale Feldstärke E₁ zugeordnet. Die Entfernungen x₂ und x₃,
denen die Feldstärke O zugeordnet ist, entsprechen dem unteren
Rand 33 und dem oberen Rand 34 der Raumladungszone am
pn-Übergang 32a. Die unter den Linien 32 liegende Fläche ent
spricht dabei dem Wert der anliegenden Blockierspannung. Be
zeichnet man die Entfernung des pn-Übergangs 35 mit x₄, so
erkennt man, daß eine Erhöhung der Blockierspannung auf einen
Wert, bei dem x₂ bis auf einen kleinen Restbetrag die Ent
fernung x₄ erreicht, zur Zündung des Thyristors führt. Dabei
wird der Restbetrag durch den Stromverstärkungsfaktor αpnp
bestimmt. Der die Sperrfähigkeit in Vorwärtsrichtung be
stimmende Wert der Blockierspannung wird auch als Kippspannung
(break over voltage) bezeichnet.
Für den Hilfsthyristor 2 ergibt sich wegen der wesentlich
niedrigeren Dotierungskonzentration der Basisschicht 11 inner
halb dieser Basisschicht ein wesentlich flacherer Feldstär
keverlauf 36. Hierbei ist vorausgesetzt, daß der Abstand des
pn-Übergangs 37 von der Hauptfläche 19 ebenfalls x₁ beträgt.
Da die Fläche unter den Linien 36 wegen der gleichen Blockier
spannung wie beim Hauptthyristor 1 der Fläche unter den Linien
32 entspricht, schneidet die rechte Linie 36 die Abszissen
achse erst in einer Entfernung x₅. Die maximale Feldstärke E₁′
ist wesentlich kleiner als E₁, während der Feldstärkeabfall
von E₁′ nach links bis zum Punkt x₆ mit gleicher Steilheit
erfolgt wie der Abfall längs der linken Linie 32. x₅ ent
spricht dem unteren Rand 38 und x₆ dem oberen Rand 39 der
sich am po-Übergang 37 ausbildenden Raumladungszone. Soll die
Vorwärts-Sperrfähigkeit des Hilfsthyristors 2 der des Haupt
thyristors 1 gleichkommen, so muß der pn-Übergang 40 zwischen
der Basisschicht 11 und dem Emitter 12 etwa eine Entfernung x₇
von der Hauptfläche 19 aufweisen. Hieraus ergibt sich für die
Basisschicht 11 des Hilfsthyristors eine wesentlich größere
Schichtdicke als für die Basisschicht 5 des Hauptthyristors.
Die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten lateralen
Abmessungen des Halbleitergebiets 22 sind so gewählt, daß sich
unter der Annahme, daß die Dotierungskonzentration der n-Basis
schicht 11 der Dotierungskonzentration der n-Basisschicht 5 ent
spricht, beim Hilfsthyristor 2 eine dU/dt-Stabilität ergibt,
die der des Hauptthyristors 1 gleichkommt. Unter dieser An
nahme ist also die kritische Spannungssteilheit dU/dt für
beide Thyristoren 1 und 2 bei einer lateralen Ausdehnung des
Halbleitergebiets 22 entsprechend den ausgezogenen Linien
gleich groß. Durch die tatsächlich vorgenommene Verringerung
der Dotierungskonzentration der n-Basisschicht 11 des Hilfs
thyristors 2 gegenüber der Dotierungskonzentration der n-Ba
sisschicht 5 des Hauptthyristors 1 wird jedoch die dU/dt-Sta
bilität des Hilfsthyristors 1 wesentlich erhöht, weil die
durch eine bestimmte dU/dt-Belastung ausgeräumte Ladung im
Hilfsthyristor wesentlich geringer ist als im Hauptthyristor.
Damit wäre der Hilfsthyristor 2 bei einer Beibehaltung der
bisher beschriebenen Abmessungen des Halbleitergebietes 22
bezüglich seiner dU/dt-Stabilität an den Hauptthyristor 1
nicht mehr angepaßt. Angesichts dieser Fehlanpassung kann man
aber mit besonderem Vorteil eine weitere Maßnahme treffen,
durch die die kritische Spannungssteilheit des Hilfsthyristors
wieder auf den entsprechenden Wert des Hauptthyristors abge
senkt wird, also die dU/dt-Fehlanpassung des Hilfsthyristors
beseitigt wird, und gleichzeitig die Zündempfindlichkeit des
Hilfsthyristors 2 wesentlich erhöht wird. Diese Maßnahme
besteht darin, die lateralen Abmessungen des Halbleitergebiets
22 auf die gestrichelt gezeichneten Abmessungen 22a zu er
höhen, was auch eine entsprechende Verlängerung der leitenden
Belegung 21 auf die gestrichelt angedeuteten Ränder 21a erfor
derlich macht.
Zum besseren Verständnis des hierdurch erzielten technischen
Effekts sei darauf hingewiesen, daß die auftreffenden Licht
strahlen 18 in einem unterhalb der Ausnehmung 20 liegenden
lichtempfindlichen Bereich 42 zu einer Trägerpaarbildung füh
ren. Dabei werden die auftretenden positiven Ladungsträger
bzw. Löcher 43 zunächst in etwa vertikaler Richtung in die
Nähe des pn-Übergangs zwischen dem Gebiet 22a und der p-Basis
schicht 10 und sodann entlang der unteren und seitlichen Be
grenzungsflächen des Gebiets 22a zur leitenden Belegung 21a
transportiert. Der Weg 44, auf dem die positiven Ladungsträger
43 transportiert werden, ist wegen der Ausdehnung der Abmes
sungen des Gebiets 22 und der Belegung 21 auf die lateralen
Grenzen 22a und 21a wesentlich größer als das ohne diese
Erweiterungen der Fall wäre. Wegen des hierdurch vergrößerten
Widerstandes längs des Weges 44 wird ein größerer Spannungs
abfall erzeugt, der den pn-Übergang zwischen den Teilen 22 und
10 etwa an der mit 45 bezeichneten Stelle soweit positiv vor
spannt, daß der Hilfsthyristor dort zündet. Dabei erfolgt die
Zündung wegen der erweiteren lateralen Begrenzungen 22a und
21a bei einer einfallenden Lichtmenge, die wesentlich kleiner
ist als die, die bei lateralen Begrenzungen 22 und 21 zur
Zündung erforderlich wäre. Die Teile 22a, 10, 11 und 12 bilden
einen integrierten Hilfsthyristor, dessen Strom über die lei
tenden Belegung 21a dem Gebiet 10 zugeführt wird. Dieses bil
det mit den Schichten 23, 11 und 12 einen zweiten integrierten
Hilfsthyristor, dessen Strom über die Belegung 24 dem pn-Über
gang zwischen dem n-Emitter 9 und der p-Basisschicht 10 zuge
führt und den aus den Teilen 9, 10, 11 und 12 bestehenden
Thyristor zündet. Nach erfolgter Zündung werden die über die
Belegungen 21a und 24 verlaufenden Strompfade wieder abge
schaltet. Der nun zwischen den Hauptelektroden 14 und 13
fließende Laststrom des Hilfsthyristors 2 wird der Zündelek
trode 15 des Hauptthyristors 1 als Zündstrom zugeführt und
zündet diesen in herkömmlicher Weise.
Die Lebensdauer der Ladungsträger in den mittleren Schichten
des Hilfsthyristors 2 wird zweckmäßigerweise höher gewählt als
die Lebensdauer der Ladungsträger in den mittleren Schichten
des Hauptthyristors 1, um eine weitere Steigerung der Zünd
empfindlichkeit des Hilfsthyristors zu erzielen. Dies ge
schieht dadurch, daß eine zusätzliche Golddotierung der
Basisschichten oder eine Bestrahlung mit Elektronenstrahlen,
die beim Hauptthyristor 1 wegen der Einstellung der Freiwerde
zeit und Speicherladung vorgenommen wird, beim Hilfsthyristor
entfällt. Eine höhere Lebensdauer der Ladungsträger in der
Basisschicht 11 bedeutet eine entsprechende Erhöhung des
Stromverstärkungsfaktors αpnp des Hilfsthyristors 2.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das sich von Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß der Hilfsthy
ristor 2 eine n-Basisschicht 46 aufweist, deren Schichtdicke
der der n-Basisschicht 5 des Hauptthyristors 1 entspricht. Im
übrigen sind die bereits anhand von Fig. 1 beschriebenen
Teile, die auch bei dem Halbleiterschalter nach Fig. 3 vor
handen sind, mit denselben Bezugszeichen versehen wie in
Fig. 1. Da die Dotierungskonzentration der n-Basisschicht 46
genauso niedrig ist wie die der n-Basisschicht 11, muß die
Vorwärts-Sperrfähigkeit des Hilfsthyristors 2 in Fig. 3 durch
Einfügung einer n⁺-dotierten Stopzone 47 in den Teil der Ba
sisschicht 46, der unmittelbar an den p-Emitter 12 angrenzt,
so weit erhöht werden, daß sie die Vorwärts-Sperrfähigkeit des
Hauptthyristors 1 erreicht. Die Dotierungskonzentration der
Stopzone 47 beträgt im Ausführungsbeispiel 10¹⁶ cm-3.
Für den nach Fig. 3 ausgebildeten Hilfsthyristor 2 ergibt
sich beim Anlegen einer Blockierspannung ein Feldstärkeverlauf 48,
der in Fig. 2 gestrichelt eingetragen ist. Ordnet man dem
pn-Übergang 37 zwischen den Schichten 10 und 46 den Punkt x₁
und der Grenzfläche 49 zwischen der Stopzone 47 und dem übri
gen Teil der Schicht 46 den Punkt x₈ auf der Abszissenachse in
Fig. 2 zu, so erkennt man, daß der Verlauf der Feldstärke von
einem maximalen Wert E₁′′ bei x₁ längs der Strecke x₁ bis x₈
allmählich abnimmt, jedoch außerhalb dieser Strecke sehr steil
abfällt, und zwar links von x₁ auf den Punkt x₉ und rechts von
x₈ auf dem Punkt x₁₀ auf der Abszissenachse. Dieser beidersei
tige steile Abfall ist darauf zurückzuführen, daß sowohl ober
halb des pn-Übergangs 37 als auch unterhalb der Grenzfläche 49
wesentlich größere Dotierungskonzentrationen vorhanden sind,
so daß die Raumladungszone, die sich am pn-Übergang 37 ausbil
det, in diese Bereiche nur wenig vordringen kann. Da x₁₀ den
unteren Rand dieser Raumladungszone bezeichnet, läßt sich
erkennen, daß es ausreicht, den pn-Übergang 40 zum p-Emitter
12 in einer Entfernung x₄ von der Hauptfläche 19 vorzusehen.
Damit sind aber die Schichtdicken der n-Basisschichten 5 und
46 gleich groß. In Abweichung hiervon kann die Schichtdicke der
n-Basisschicht 46 je nach Vorgabe des Stromverstärkungsfaktors αpnp
natürlich auch größer oder kleiner gewählt werden als die
Schichtdicke der n-Basisschicht 5. Die Rückwärts-Sperrfähigkeit des mit der
Stopzone 47 versehenen, also asymmetrischen Hilfsthyristors 2
ist niedriger als die des in Fig. 1 dargestellten, symmetri
schen Hilfsthyristors. Sie kann aber durch eine in gleichsin
niger Polung in Serie geschaltete Halbleiterdiode 50, die z. B.
in die Verbindungsleitung 17 eingefügt ist, wieder erhöht
werden, so daß eine symmetrische Sperrfähigkeit gegeben ist.
Zur weiteren Erhöhung der Zündempfindlichkeit eines asymmetri
schen Hilfsthyristors 2 nach Fig. 3 kann die Dotierungskon
zentration der Stopzone 47 am pn-Übergang 40 zum p-Emitter 12
so gewählt werden, daß sie kleiner ist als die Randkonzen
tration des p-Emitters 12 und sich um einen hinreichend großen
Betrag von diesem unterscheidet. Je größer dieser Betrag ist,
desto größer ist der Wirkungsgrad des p-Emitters 12, was eine
Vergrößerung des Stromverstärkungsfaktors αpnp zur Folge hat.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitungstypen der Halbleiterteile in den
oben beschriebenen Ausführungsbeispielen durch die jeweils
entgegengesetzten ersetzt werden, wobei die zugeführten
Spannungen durch solche entgegengesetzter Polarität zu er
setzen sind. Dabei sind auch die Anschlußbezeichnungen A und K
miteinander zu vertauschen. Die ersten Hauptelektroden der
Thyristoren 1 und 2 werden in diesem Fall von den anoden
seitigen Elektroden gebildet, die zweiten Hauptelektroden von
den kathodenseitigen Elektroden.
In Abweichung von den bisher beschriebenen Ausgestaltungen der
Erfindung können die aus den Teilen 20 bis 22 bestehenden,
zündempfindlichen Gatestrukturen und/oder die amplifying-gate-Struk
turen 23, 24 und/oder 25, 26 auch entfallen, wenn man
von kleineren di/dt-Belastungen der Thyristoren 1 und 2 aus
geht. Andererseits können auch mehrere gleichartig ausgebil
dete amplifying-gate-Strukturen 23, 24 lateral nebeneinander
in die Basisschicht 10 und/oder mehrere gleichartig ausgebil
dete amplifying-gate-Strukturen 25, 26 lateral nebeneinander
in die Basisschicht 4 eingefügt werden.
Claims (7)
1. Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor (1) und einem
getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor (2), bei dem die
erste Hauptelektrode (13) des Hilfsthyristors (2) mit der
Gateelektrode (15) des Hauptthyristors (1) und die zweite
Hauptelektrode (14) des Hilfsthyristors (2) mit der entspre
chenden Hauptelektrode (8) des Hauptthyristors (1) verbunden
ist, und bei dem eine lichtempfindliche Gatestruktur in den
Hilfsthyristor (2) integriert ist, bestehend aus einem in die
erste Basisschicht (10) desselben eingefügten, zu dieser ent
gegengesetzt dotierten Halbleitergebiet (22) und aus einer
das letztere randseitig überdeckenden, leitenden Belegung
(21), die eine den lichtempfindlichen Bereich (42) definieren
de Ausnehmung (20) aufweist und in Richtung auf den mit der
ersten Hauptelektrode (13) versehenen ersten Emitter (9) so
weit verlängert ist, daß sie den pn-Übergang zwischen dem
Halbleitergebiet (22) und der ersten Basisschicht (10) leitend
überbrückt, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Basisschicht (11) des Hilfsthyristors (2), die
an den mit der zweiten Hauptelektrode (14) desselben verse
henen Emitter (12) angrenzt, eine kleinere Dotierungskonzen
tration und eine größere Schichtdicke aufweist als die zweite
Basisschicht (5) des Hauptthyristors (1), die an den mit der
zweiten Hauptelektrode (8) desselben versehenen Emitter (6)
angrenzt, und daß die lateralen Abmessungen (22a) des Halb
leitergebiets (22) so getroffen sind, daß sie gegenüber den
jenigen lateralen Abmessungen, die bei einander angeglichenen
Dotierungskonzentrationen der zweiten Basisschichten (5, 11)
von Haupt- und Hilfsthyristor (1, 2) eine einheitliche dU/dt-Sta
bilität beider Thyristoren ergeben, um solche Beträge ver
größert sind, daß die infolge der angegebenen Unterschiedlich
keit der Dotierungskonzentrationen der zweiten Basisschichten
(5, 11) hervorgerufene Erhöhung der dU/dt-Stabilität des
Hilfsthyristors (2) wieder entfällt.
2. Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor (1) und einem
getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor (2), bei dem die
erste Hauptelektrode (13) des Hilfsthyristors (2) mit der
Gateelektrode (15) des Hauptthyristors (1) und die zweite
Hauptelektrode (14) des Hilfsthyristors (2) mit der entspre
chenden Hauptelektrode (8) des Hauptthyristors (1) verbunden
ist, und bei dem eine lichtempfindliche Gatestruktur in den
Hilfsthyristor (2) integriert ist, bestehend aus einem in die
erste Basisschicht (10) desselben eingefügten, zu dieser ent
gegengesetzt dotierten Halbleitergebiet (22) und aus einer
das letztere randseitig überdeckenden, leitenden Belegung
(21), die eine den lichtempfindlichen Bereich (42) definieren
de Ausnehmung (20) aufweist und in Richtung auf den mit der
ersten Hauptelektrode (13) versehenen ersten Emitter (9) so
weit verlängert ist, daß sie den pn-Übergang zwischen dem
Halbleitergebiet (22) und der ersten Basisschicht (10) leitend
überbrückt, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Basisschicht (46) des Hilfsthyristors (2), die
an den mit der zweiten Hauptelektrode (14) desselben verse
henen Emitter (12) angrenzt, eine kleinere Dotierungskonzen
tration aufweist als die zweite Basisschicht (5) des Haupt
thyristors (1), die an den mit der zweiten Hauptelektrode
(8) desselben versehenen Emitter (6) angrenzt, daß in den Teil
der zweiten Basisschicht (46) des Hilfsthyristors (2), der an
den genannten Emitter (12) unmittelbar angrenzt, eine Stopzone
(47) eingefügt ist, deren Dotierungskonzentration höher ist
als die des übrigen Teils der zweiten Basisschicht (46), und
daß die lateralen Abmessungen (22a) des Halbleitergebiets (22)
der lichtempfindlichen Gatestruktur so getroffen sind, daß sie
gegenüber denjenigen lateralen Abmessungen, die bei einander
angeglichenen Dotierungskonzentrationen der zweiten Basis
schichten (5, 46) von Haupt- und Hilfsthyristor (1, 2) eine
einheitliche dU/dt-Stabilität beider Thyristoren ergeben, um
solche Beträge vergrößert sind, daß die infolge der angege
benen Unterschiedlichkeit der Dotierungskonzentrationen der
zweiten Basisschichten (5, 46) hervorgerufene Erhöhung der
dU/dt-Stabilität des Hilfsthyristors (2) wieder entfällt.
3. Halbleiterschalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Gateelektrode (15) und der ersten Hauptelektrode (7) des
Hauptthyristors (1) eine oder mehrere zur Zündstromverstärkung
dienende amplifying-gate-Strukturen (25, 26) vorgesehen sind.
4. Halbleiterschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem lichtempfindlichen Bereich (42) und der Hauptelektrode
(13) des Hilfsthyristors (2) eine oder mehrere zur Zünd
stromverstärkung dienende amplifying-gate-Strukturen (23,
24) vorgesehen sind.
5. Halbleiterschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
lebensdauer in der ersten und zweiten Basisschicht (4, 5) des
Hauptthyristors (1) niedriger gewählt ist als die Trägerle
bensdauer in der ersten und zweiten Basisschicht (10, 11; 10,
46) des Hilfsthyristors (2).
6. Halbleiterschalter nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dotierungskonzen
tration der Stopzone (47) an dem pn-Übergang (40) zu dem mit
der zweiten Hauptelektrode (14) versehenen Emitter (12) des
Hilfsthyristors (2) so gewählt ist, daß sie kleiner ist als
die Dotierungsrandkonzentration des vorstehend genannten
Emitters (12) und sich um einen hinreichend großen Betrag von
dieser unterscheidet.
7. Halbleiterschalter nach Anspruch 2 oder 6, gekennzeichnet
durch eine zum Hilfsthyristor (2) in
gleichsinniger Polung in Serie geschaltete Halbleiterdiode
(50).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837747 DE3837747C2 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor und einem getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837747 DE3837747C2 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor und einem getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3837747A1 DE3837747A1 (de) | 1990-05-17 |
DE3837747C2 true DE3837747C2 (de) | 1997-07-17 |
Family
ID=6366656
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883837747 Expired - Lifetime DE3837747C2 (de) | 1988-11-07 | 1988-11-07 | Halbleiterschalter mit einem Hauptthyristor und einem getrennten, lichtzündbaren Hilfsthyristor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3837747C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19947028A1 (de) * | 1999-09-30 | 2001-04-12 | Siemens Ag | Thyristor mit Spannungsstoßbelastbarkeit in der Freiwerdezeit |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0621438A (ja) * | 1992-07-06 | 1994-01-28 | Toshiba Corp | 光点弧型トライアック装置およびその駆動方法 |
-
1988
- 1988-11-07 DE DE19883837747 patent/DE3837747C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19947028A1 (de) * | 1999-09-30 | 2001-04-12 | Siemens Ag | Thyristor mit Spannungsstoßbelastbarkeit in der Freiwerdezeit |
US6727526B1 (en) | 1999-09-30 | 2004-04-27 | Siemens Aktiengesellschaft | Thyristor with recovery time voltage surge resistance |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3837747A1 (de) | 1990-05-17 |
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