DE3831742A1 - Vorrichtung zum gruppenweisen abtrennen von geschuppt uebereinanderliegend transportierten produkten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gruppenweisen Abtrennen von geschuppt übereinanderliegenden flachen Produkten, beispiels­ weise Falzbogen, die in einem Produktstrom transportiert werden. In verschiedenen Verarbeitungsmaschinen werden Falzbogen zueinan­ der geschuppt ausgelegt und zu angeschlossenen Maschinen und/oder zu Staplern gefördert. Dabei kann es erforderlich sein, daß der kontinuierliche Produktstrom nach einer vorgegebenen Anzahl von Exemplaren abzutrennen ist.

Bekannte technische Lösungen zur gruppenweisen Abtrennung von schuppenförmig transportierten Produkten sind in folgende Grund­ prinzipien erteilbar. Eine Gruppe von Lösungen trennt den Schuppen­ strom ab einem bestimmten Produkt durch schwenkbare Bänder oder Weichen und fördert die Produkte in zwei unterschiedliche Richtun­ gen. Beispielsweise ist mit der DE-AS 28 32 660 ein Saugbandförde­ rer bekanntgeworden, der die Schuppenströme in unterschiedliche Richtungen lenkt. Die Weiterleitung des abgetrennten Produktstromes in nur eine Richtung ist nach derartigen Lösungen nicht möglich.

In weiteren Druckschriften, wie z. B. der DE-OS 26 40 481, in der DE-PS 22 07 175 und in der CH-PS 6 23 288, sind Vorrichtungen be­ schrieben, bei denen der Produktstrom über Bänder mit variabler Fördergeschwindigkeit geführt und zum Abtrennen des kontinuierli­ chen Schuppenstromes der Übergabepunkt der Produkte vom ersten zum zweiten Förderband verlagert wird. Dies ist aber nur mit hohen kon­ struktiven bzw. steuerungstechnischen Aufwendungen möglich. Die in dem DE-GM 73 32 069 der DE-OS 26 40 032 und der DE-OS 26 51 690 bekanntgewordenen Vorrichtungen weisen Lösungen auf, bei denen Bremsbänder auf den durch Bänder geförderten Schuppenstrom aufset­ zen, definierte Kräfte übertragen und diesen zwar in gleichmäßig geschuppte Abschnitte trennt, jedoch ist eine Trennung einer genau vorgegebenen Anzahl von Produkten nicht möglich.

Vorrichtungen, wie sie in der DE-OS 18 16 976 und in der DE-AS 20 22 045 dargestellt sind, trennen den Schuppenstrom durch ge­ steuerte Querleisten bzw. durch analoge Funktionselemente lediglich in ungleichmäßige Teile infolge eines stapelähnlichen Aufschiebens der ersten Produkte jedes abgetrennten Verbandes. Des weiteren er­ möglicht die Vorrichtung nicht die Trennung des Produktstromes an einer definierten Stelle.

Die bestimmte Trennung einer festgelegten Anzahl von Produkten wird in der DE-AS 22 27 135 hervorgehoben. Durch die Schwenkbewegung ei­ nes darin beanspruchten Bandes fallen bei dieser Vorrichtung die abzutrennenden Produkte auf eine ortsfeste Saugplatte, die das er­ ste, aus dem Schuppenstrom abzutrennende Produkt am Weitertransport hindert. Die Folgeprodukte werden auf dieses fixierte Produkt ge­ fördert, wodurch sich ein besonders nachteiliger kleiner Stapel im vorderen Bereich der Schuppenformation ausbildet. Nach Bilden der Lücke im Schuppenstrom schwenkt das o. g. Förderband von der Saug­ platte ab, hebt die Produkte von dieser an und die geteilte Schup­ penformation wird weitergefördert.

Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Abtrennen eines Stromes schuppenförmig geförderter Produkte unter Vermeidung der sich bezüglich ihrer störungsfreien Weiterverarbeitung bei Vor­ richtungen des gewürdigten Standes der Technik ergebenden Mängel zu schaffen.

Der Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der es möglich ist, einen Schuppenstrom von Produkten an einer definierten Stelle zu trennen, zwischen dem letzten Produkt einer Schuppenformation sowie dem ersten Produkt der jeweils folgenden Schuppenformation einen Abstand größer einer Pro­ duktlänge zu erzeugen, wobei auch am Beginn des gebildeten Schup­ penabschnittes eine gleichmäßige Staffelung der geschuppten Produk­ te vorhanden sein soll.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Ausüben einer periodischen Haltekraft auf die Produkte des Schuppenstromes Erfassungsorgane parallel und mit einer Relativgeschwindigkeit zu den Transportbändern führbar gelagert sind. Sinnvoll ist es, die Erfassungsorgane auf einer oder mehreren, durch periodisch schalt­ bare Antriebsmittel betriebenen Spindeln zu führen, wobei es vor­ teilhaft ist, die Erfassungsorgane als ein oder mehrere, über einen Saugkasten geführte Saugbänder auszubilden, die in Abschnitten ih­ res Umfanges gruppenweise Saugbohrungen aufweisen. Zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Transportbänder und dem kontinuierlich umlaufenden Saugband sowie der Länge des Saugbandes und der in einer Teilung gruppenweise darauf angeordneten Bohrungen ist ein definiertes Verhältnis gegeben. Mit der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung ist gesichert, daß der Schuppenstrom von flachen Produkten an einer definierten Stelle getrennt wird und daß durch die gleichmäß­ ige Förderung des ersten verzögerten Bogens ein unregelmäßiges Auf­ schieben der Folgeprodukte zu einer Wulst, Verdickung oder einem stapelähnlichen Gebilde vermieden wird. Bedingt durch den Absatz der Transportbänder legt sich jedes Produkt weitestgehend reibungs­ frei auf die neue Schuppenformation auf.

Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit translatorisch bewegten Erfassungselementen,

Fig. 2 die Draufscht der Vorrichtung nach Fig. 1,

Fig. 3 die Darstellung des Funktionsablaufes der Schuppentren­ nung,

Fig. 4 die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Saugband und

Fig. 5 die Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 3.

In den Fig. 1 und 2 sind an sich bekannte, mit gleicher Geschwindigkeit angetriebene Transportbänder 1 und 2 zur Förderung schuppenförmig liegender Produkte dargestellt. Unter dem Transport­ band 2 sind kammartig dazu translatorisch bewegbare pneumatische Erfassungsorgane 3 angeordnet. Die Bewegung erfolgt durch Spindeln 4, die gemeinsam von einem nicht beschriebenen Antrieb 5 betrieben werden. Die Pumpe 6 erzeugt einen periodisch anschaltbaren Unter­ druck und steht über die Leitung 7 mit den Erfassungsorganen 3 in Verbindung.

Bei kontinuierlicher Förderung des Schuppenstromes sind die Erfas­ sungsorgane 3 funktionslos, die Produkte bewegen sich also ent­ sprechend der Darstellung in Fig. 3a von Transportband 1 zum Transportband 2. Zur Ausbildung einer Lücke im Schuppenstrom werden die Erfassungsorgane 3 durch die Pumpe 6 mit Unterdruck beaufschlagt. Somit wirkt eine Haltekraft auf das aufliegende Produkt 8 nach Fig. 3b. Durch Drehung der Spindeln 4 bewegt sich das Erfassungsorgan 3 mit einer Relativgeschwindigkeit gegenüber der Transportbänder 2 in Transportrichtung, wodurch sich, wie in Fig. 3c zu sehen, zwischen Schuppenstrom und dem durch die Erfas­ sungsorgane 3 gehaltenen Produkt 8 eine Lücke ausbildet. Die dem Produkt 8 nachgeförderten Produkte 9 legen sich entsprechend Fig. 3d auf und bilden in Abhängigkeit der Fördergeschwindigkeit des Produktes 8 eine schuppenartige Formation. Nach Erzeugen der Lücke 10 wird das Produkt 8 durch die Erfassungsorgane 3 freigegeben und die abgetrennte Schuppenformation läuft auf den Transportbändern 2 ohne Relativgeschwindigkeit weiter. Die Erfassungsorgane 3 werden durch Drehrichtungsumkehr der Spindeln 4 in die Ausgangslage zu­ rückgeführt. Allgemein bekannte, in der Zeichnung nicht dargestell­ te Einrichtungen steuern diesen Ablauf.

In den Fig. 4 und 5 ist das zweite Ausführungsbeispiel der Er­ findung erreicht. Hierbei ist das Saugband 11 durch den Antrieb 12 betätigt und wird über den Saugkasten 13 geführt. Im Saugband 11 sind entlang des Umfanges abschnittweise über die Länge l Saugboh­ rungen 14 angeordnet. Der Funktionsablauf der Schuppenstromtrennung entspricht dem des ersten Ausführungsbeispieles nach Fig. 3. Zur Erfassung eines Produktes werden zu einem wählbaren Zeitpunkt die Saugbohrungen 14 des Saugbandes 11 unter den Schuppenstrom der Pro­ dukte geführt. Dadurch wirkt der Unterdruck des Saugkastens 13 analog der Darstellung in Fig. 3 auf das Produkt 8, das entspre­ chend der Relativgeschwindigkeit des Saugbandes 11 gegenüber den Transportbändern 2 in Transportrichtung läuft, wodurch sich zu dem voranlaufenden Schuppenstrom wiederum eine Lücke 10 ausbildet. Die Länge des Saugkastens 13 und die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Transportband 2 und dem Saugband 11 bestimmt die Größe der Lüc­ ke 10. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung mehrerer Saugbohrun­ gen 14 über die Länge l im Saugband 11, da dadurch eine zusätzliche Fixierung der dem Produkt 8 nachgeförderten Produkte 9 im Schuppen­ strom abgegeben ist. Der in Fig. 3 dargestellte grundsätzliche Funk­ tionsablauf ist demnach auch durch das beschriebene, kontinuierlich umlaufende Saugband 11 möglich.

Bezugszeichen

1 Transportband
2 Transportband
3 Erfassungsorgan
4 Spindel
5 Antrieb
6 Pumpe
7 Leitung
8 Produkt
9 Produkt
10 Lücke
11 Saugband
12 Antrieb
13 Saugkasten
14 Saugbohrungen

Claims (5)

1. Vorrichtung zum gruppenweisen Abtrennen von geschuppt übereinan­ derliegend transportierten Produkten, bei der Transportbänder in der Höhe versetzt und zum unteren Band kammartig Erfassungsorga­ ne zum Fixieren des ersten Produktes der zu bildenden Schuppen­ formation angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aus­ üben einer periodischen Haltekraft auf die Produkte (8) des Schuppenstromes pneumatische Erfassungsorgane (3) parallel und mit einer Relativgeschwindigkeit zu den Transportbändern (2) führbar gelagert sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Er­ fassungsorgane (3) auf einer oder mehreren, durch periodisch schaltbare Antriebe (5; 12) betriebenen Spindeln (4) geführt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Er­ fassungsorgane (3) ein oder mehrere, über einen Saugkasten (13) geführte Saugbänder (11) sind und diese in Abschnitten ihres Um­ fanges gruppenweise Saugbohrungen (14) aufweisen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugbänder (11) über einen periodisch schaltbaren Antrieb (12) förderbar angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Transportbänder (2) und dem kontinuierlich umlaufenden Saugband (11) sowie der Länge des Saugbandes (11) und der in einer Teilung gruppenweise angeordne­ ten Saugbohrungen (14) in Saugband (11) ein definiertes Verhält­ nis gegeben ist.