DE3830915A1 - Verfahren zur herstellung eines gegenstandes aus supraleitfaehigem material - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gegenstandes aus supraleitfaehigem materialInfo
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- H10N60/0268—Manufacture or treatment of devices comprising copper oxide
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Das verwendete pulverförmige Ausgangsmaterial besteht häufig
aus einer anderen, nicht supraleitfähigen Modifikation des
selben Oxyds, aus welchem das supraleitfähige Material be
steht. Das supraleitfähige Material bildet sich dann aus
dem Pulvermaterial während der Wärmebehandlung, welcher das
Pulvermaterial bei der Herstellung unterworfen wird. Es ist
auch möglich, Pulvermaterial in Form einer supraleitfähigen
Modifikation als Ausgangsmaterial zu verwenden.
Wenn der vorgeformte Körper bei Anwendung des oben genann
ten Verfahrens bei Sintertemperatur isostatisch gepreßt
wird, um einen gewünschten dichten, gesinterten Gegenstand
zu bekommen, ist der vorgeformte Körper in einer Hülle ein
geschlossen, welche während des Pressens das Eindringen des
verwendeten Druckmittels, eines neutralen oder reduzierenden
Gases, in den Pulverkörper verhindert. Es hat sich gezeigt,
daß ein solches Herstellungsverfahren mit Problemen behaftet
ist, die zumindest zu einem großen Teil der großen Neigung
des Pulvermaterials zuzuschreiben sind, bei der für das
Pressen erforderlichen Temperatur Sauerstoff abzugeben. Dies
hat zur Folge, daß viele Materialien, die für die Hülle ver
wendet werden könnten, oxydieren, während das Material des
vorgeformten Körpers von Sauerstoff entblößt wird. Ein sol
cher Vorgang kann am Hüllenmaterial Defekte hervorrufen,
welche die Fähigkeit des Hüllenmaterials zur Bildung einer
gasdichten Hülle verschlechtern. Viele andere Materialien
für die Hülle, die oxydationsfest sind, lassen Sauerstoff
durch die Hülle diffundieren, was ebenfalls zu einer Sauer
stoffverarmung des vorgeformten Körpers führt. Ein solcher
Sauerstoffverlust erfordert eine Nachbehandlung des ge
preßten und gesinterten Gegenstandes mit Sauerstoff, um den
ursprünglichen Sauerstoffgehalt wiederherzustellen. Hier
durch kann es schwierig werden, einen Gegenstand mit einer
gewünschten kristallinen Struktur zu gewinnen, die gleich
mäßig und frei von Phasen ohne Supraleitfähigkeit ist. Sol
che nicht wieder beseitigbaren Phasen können sich während
der Behandlung bilden. Wegen dieser Probleme ist es schwie
rig, mit der bisher angewendeten Technik Gegenstände mit den
gewünschten Eigenschaften mit einer akzeptierbaren Zuverläs
sigkeit zu produzieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die genannte
Nachbehandlung nicht notwendig ist und die Gefahr des Auf
tretens von nicht supraleitfähigen Phasen im fertigen Gegen
stand weitgehend beseitigt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungs
gemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten
Merkmale hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Ansprüchen genannt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Gegenstände aus
supraleitfähigem Material mit hochwertigen Eigenschaften,
wie zum Beispiel hoher kritischer Stromdichte und guten me
chanischen Eigenschaften, mit größerer Zuverlässigkeit als
bisher hergestellt werden können, wenn ein sauerstoffhalti
ges, gasförmiges Druckmittel während des isostatischen
Pressens verwendet wird und wenn spezielle Maßnahmen getrof
fen werden, um den vorgeformten Körper in Kontakt mit von
außen zugeführtem Sauerstoff zu halten.
Dieser Kontakt wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß der vorgeformte Körper mit geschlossenen Poren versehen
wird oder/und in einer gasdichten, sauerstoffdurchlässigen
Hülle vor der Durchführung des isostatischen Pressens un
tergebracht wird. Wenn der vorgeformte Körper mit geschlos
senen Poren versehen wird, ist es möglich, auf die gasdichte
Hülle zu verzichten. Durch diese Maßnahmen kann eine homo
gene Sauerstoffverteilung im Pulvermaterial während des iso
statischen Pressens aufrechterhalten werden, wodurch ein
Endprodukt mit gleichmäßigem Kristallgefüge und gleichförmi
gen Eigenschaften gewonnen wird. Da keine Vorgänge auftre
ten, die zu einem Entzug von Sauerstoff aus dem Pulvermate
rial führen, kann das Endprodukt in einer Stufe ohne Nachbe
handlung hergestellt werden. Auf diese Weise kann die Ent
stehung von Phasen ohne Supraleitfähigkeit verhindert wer
den.
Das supraleitfähige Material ist von bekannter Art, und
zwar vorzugsweise ein solches, welches Metalle der seltenen
Erden enthält. Es hat vorzugsweise die Zusammensetzung
Ln1Me2Cu3O α-δ oder zumindest im wesentlichen die Zusammen
setzung Ln1Me2Cu3O α-δ, wobei Ln aus einem Metall der selte
nen Erden (La-Lu) oder aus Y oder aus Sc oder einer Mischung
von zwei oder mehreren dieser Metalle besteht, Me aus Ba
oder Sr oder einer Mischung dieser Metalle oder aus einer
Mischung aus einem oder zwei dieser Metalle mit Ca besteht,
wobei Cu teilweise ersetzt werden kann durch eines oder meh
rere der Metalle Ag, Zn, Ni und Mo und O teilweise ersetzt
werden kann durch eines oder mehrere der Elemente F, Cl, Br,
J und S, und wobei α-δ einen Wert zwischen 7,3 und 6,5 hat.
δ hat vorzugsweise einen Wert von 7. Der Teil von Cu bezie
hungsweise O, der ersetzt werden kann, beträgt höchstens
15%. Das supraleitfähige Material kann in chemischer Hin
sicht aus einer oder mehreren Phasen der obengenannten Zu
sammensetzung bestehen. Das Pulvermaterial, aus welchem der
Gegenstand aus supraleitfähigem Material hergestellt wird,
kann im pulverförmigen Zustand aus dem gleichen supraleitfä
higen Material oder einem anderen Pulvermaterial bestehen,
welches, wenn ihm keine Zusätze zugegeben werden, die glei
che chemische Zusammensetzung wie das supraleitfähige Mate
rial hat, jedoch aus einer nicht supraleitfähigen Modifika
tion besteht. Die Partikelgröße des Pulvermaterials beträgt
vorzugsweise 1-250 µm. Gemäß einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform wird vorzugsweise ein Pulvermaterial aus Einzel
kristallplättchen verwendet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
ein vorgeformter Körper mit geschlossenen Poren dadurch
hergestellt werden, daß ein metallisches Material, welches
eines oder mehrere derjenigen im supraleitfähigen Material
vorhandenen Metalle enthält, die einen niedrigeren Schmelz
punkt als das supraleitfähige Material haben, in dem aus
Oxyd bestehenden Pulvermaterial verteilt wird, bevor das so
gewonnene zusammengesetzte Material geformt und wärmebehan
delt wird, wobei sich ein Körper mit geschlossenen Poren
bildet. Zweckmäßigerweise wird eine Legierung der oben ge
nannten Metalle verwendet, vorzugsweise eine Legierung mit
amorpher Struktur, die beispielsweise durch schnelles Er
starren hergestellt wird. Der Gehalt an metallischem Mate
rial beträgt zweckmäßigerweise 0,1-50%, vorzugsweise 0,1-
10%, des Gesamtgewichtes dieses Materials und des oxydischen
Pulvermaterials. Während der Herstellung des Gegenstandes
aus supraleitfähigem Material wird das metallische Mate
rial in ein Oxyd übergeführt, wobei dieses Oxyd und das oxy
dische Pulvermaterial zusammen das supraleitfähige Material
bilden. Die Zusammensetzung des Pulvermaterials und der Le
gierung ist so beschaffen, daß man eine vorbestimmte Zusam
mensetzung des hergestellten Gegenstandes aus supraleitfähi
gem Material erhält, d.h., daß das Verhältnis der Gesamtge
wichte eines jeden der im oxydischen Pulvermaterial enthal
tenen Metalle und der Legierung so angepaßt ist, daß es das
gleiche ist wie in dem supraleitfähigen Material des fer
tiggestellten Gegenstandes. Wenn das metallische Material
in der Gestalt von Partikeln vorliegt, die in das oxydische
Pulvermaterial gemischt werden, beträgt seine Partikelgröße
zweckmäßigerweise 0,1-10 µm, jedoch höchstens 50% der Par
tikelgröße des oxydischen Pulvermaterials. Eine andere Mög
lichkeit der Verteilung des metallischen Materials besteht
darin, die Partikel des oxydischen Pulvermaterials mit ei
nem Überzug aus metallischem Material zu versehen. Dies kann
auf bekanntem Wege durch Dampfablagerung oder elektrolyti
sche Ablagerung des metallischen Materials auf den Parti
keln des Pulvermaterials geschehen oder durch chemische Re
aktion an der Oberflächenschicht der metallischen Material
partikel selbst. Eine andere Methode besteht darin, das me
tallische Material in Form eines dünnen Films zwischen
Schichten des Pulvermaterials anzuordnen, vorzugsweise in
einzelkristalliner Form, insbesondere mit einer Orientierung
seiner kristallographischen C-Richtung senkrecht zu dem
Film.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
als oxydisches Pulvermaterial ein Material verwendet, wel
ches Gadolinium oder ein anderes ferromagnetisches oder pa
ramagnetisches Metall der seltenen Erden enthält, wie zum
Beispiel Samarium. Das oxydische Pulvermaterial wird zusam
men mit einem eventuell verwendeten metallischen Material
im Zusammenhang mit der Formung des vorgeformten Körpers in
einem magnetischen Feld angeordnet. Hierdurch ist es mög
lich, die Kristalle des Pulvermaterials in einer Richtung zu
orientieren und die anisotropischen Eigenschaften des Mate
rials in optimalem Maße für den verfolgten Zweck auszunut
zen.
Andere bekannte Wege der Herstellung vorgeformter Körper mit
oder ohne geschlossenen Poren können bei der Ausführung der
vorliegenden Erfindung angewendet werden. Einer dieser Wege
umfaßt eine Kompaktierung des oxydischen Pulvermaterials,
das beispielsweise in einer Hülle aus nachgiebigem Material
untergebracht ist, beispielsweise einer Hülle aus Kunst
stoff. Die Kompaktierung kann vorteilhafterweise ohne ein
Bindemittel bei Raumtemperatur oder anderen Temperaturen
ausgeführt werden, die erheblich unterhalb der beim isosta
tischen Pressen herrschenden Temperaturen liegt, wobei ein
gasförmiges, flüssiges oder aus Partikeln bestehendes Druck
mittel verwendet werden kann. Dem Produkt kann die ge
wünschte Gestalt durch spanabhebende Bearbeitung gegeben
werden. Für das Vorformen kann u.a. auch die herkömmliche
Technik zur Herstellung von keramischen Gegenständen verwen
det werden. Das zur Formung des vorgeformten Körpers ver
wendete Pulvermaterial wird dabei vor der Formgebung mit ei
nem temporären Bindemittel versehen, wie zum Beispiel Me
thylzellulose, Zellulosenitrat, einem Akrylbindemittel oder
einem polyvalenter Alkohol. Wichtig ist, daß das Bindemittel
kein Wasser enthält. Nach der Vorformung wird das Bindemit
tel durch Erhitzen ausgetrieben, so daß der vorgeformte
Körper frei von Bindemittel wird. In den Fällen, in denen
der vorgeformte Körper mit geschlossenen Poren versehen
ist, wird er bei einer Temperatur vorgesintert, die für die
Bildung von geschlossenen Poren erforderlich ist.
In den Fällen, in denen der vorgeformte Körper vor dem iso
statischen Pressen mit einer gasdichten Hülle umgeben wird,
die die Eigenschaft hat, Sauerstoff durchzulassen, besteht
die Hülle vorteilhafterweise aus Glas oder einem metalli
schen Material. Im erstgenannten Falle kann eine vorge
formte gasdichte Kapsel aus Glas verwendet werden, welches
eine Erweichungstemperatur hat, die vorzugsweise nicht über
800°C liegt. Beispiele geeigneter Glassorten sind: Ein Glas
mit 80,3 Gewichtsprozent SiO2, 12,2 Gewichtsprozent B2O3,
2,8 Gewichtsprozent Al2O3, 4,0 Gewichtsprozent Na2O, 0,4 Ge
wichtsprozent K2O und 0,3 Gewichtsprozent CaO; ein Glas mit
58 Gewichtsprozent SiO2, 9 Gewichtsprozent B2O3, 20 Ge
wichtsprozent Al2O3, 5 Gewichtsprozent CaO und 8 Gewichts
prozent MgO; ferner auch bestimmte Bleisilikatgläser. Ge
eignete metallische Materialien für die Hülle sind Silber
und verschiedene Silberlegierungen, zum Beispiel Ag-Pt und
Ag-Pd, vorzugsweise in Folienform. Diese Hüllen aus Glas und
Silber oder einer Silberlegierung sind gasdicht, haben je
doch die Eigenschaft, Sauerstoff dadurch zu transportieren,
daß sie Sauerstoff zu lösen oder in anderer Weise aufzuneh
men vermögen und Sauerstoff abzugeben vermögen. Es ist auch
möglich, sowohl eine Hülle aus Glas als auch eine Hülle aus
metallischem Material zu verwenden, um wirksamer entgegen
zuwirken oder zu verhindern, daß andere Gase als Sauerstoff
aus dem Druckmittel in Kontakt mit dem supraleitfähigen Ma
terial gelangen. Aus demselben Grunde kann es in manchen
Fällen zweckmäßig sein, auch einen vorgeformten Körper mit
geschlossenen Poren in einer Hülle aus Glas und/oder einem
anderen metallischen Material einzuschließen.
Um ein Eindringen von Glas in den vorgeformten Körper zu
verhindern, ist es zweckmäßig, auf dem vorgeformten Körper
innerhalb der Glashülle eine Trennschicht aus einem Pulver
material, wie zum Beispiel Bornitrid oder Aluminiumoxyd,
vorzusehen, welche das Eindringen des geschmolzenen Glases
in den vorgeformten Körper verhindern.
Das Druckmittel kann vollständig aus Sauerstoff oder einem
Gemisch aus Sauerstoff und einem Gas bestehen, welches in
diesem Zusammenhang inert ist, wie zum Beispiel Argon, Kryp
ton oder Stickstoff, dessen Fähigkeit, die Hülle zu durch
dringen, weit geringer ist als die des Sauerstoffs. U.a. ist
auch Luft ein gut zu gebrauchendes Druckmittel. Das sauer
stoffhaltige Druckmittel hat einen Sauerstoffpartialdruck
von mindestens 10 kPa während des isostatischen Pressens. In
denjenigen Fällen, in denen das Pressen ohne Verwendung ei
ner gasdichten Hülle durchgeführt wird, ist es wichtig, daß
der Partialdruck von Kohlendioxyd im Druckmittel höchstens 1
Pa beträgt. In bestimmten Fällen kann es vorteilhaft sein,
den vorgeformten Körper in einer inerten Atmosphäre mit ei
nem Kohlendioxyd-Partialdruck von höchstens 1 Pa bei einer
Temperatur zu behandeln, die etwas niedriger (mindestens
100°C) ist als die beim isostatischen Pressen herrschende
Temperatur, um auf diese Weise Karbonate aus dem Pulvermate
rial durch Austreiben von Kohlendioxyd zu beseitigen.
Der Druck und die Temperatur beim isostatischen Pressen sind
abhängig von der Art des supraleitfähigen Materials. Norma
lerweise soll jedoch der Druck mindestens 50 MPa betragen,
vorzugsweise mindestens 100 MPa, und die Temperatur soll
mindestens 700°C, vorzugsweise 750-950°C, betragen. Die Tem
peratur sollte nicht so hoch gehalten werden, daß sich flüs
sige Phasen im Material des vorgeformten Körpers bilden, da
dies das Risiko begründen würde, daß die geschmolzenen Pha
sen in einer nicht mehr rückgängig zu machenden Weise in
Phasen ohne Supraleitfähigkeit übergehen würden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Anzahl von Bei
spielen näher erläutert.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Y1Ba2Cu3O6,9 mit einer Partikelgröße von 10 µm werden ge
mischt mit einem Gewichtsteil eines metallischen Materials
in Form eines Pulvers aus einer amorphen Legierung aus Y,Ba
und Cu, in welcher diese Metalle im gleichen Verhältnis zu
einander stehen, wie sie in dem oxydischen Pulvermaterial
enthalten sind, und mit einer Partikelgröße von 1 µm. Das
Mischen erfolgt in solcher Weise, daß das metallische Mate
rial homogen im oxydischen Pulvermaterial verteilt ist. Die
Mischung wird in einem herkömmlichen einachsigen Werkzeug
bei 800°C ohne Druck oder bei niedrigem Druck (1-2 MPa) zu
einem kreiszylindrischen Körper heißgepreßt. Hierdurch wird
ein vorgeformter Körper gewonnen, der vorgesintert ist und
geschlossene Poren hat. Seine Dichte liegt bei 80% der theo
retischen Dichte.
Der so gewonnene vorgeformte Körper wird in einem Hochdruck
ofen, der mit Heizelementen aus Platin und einer oxydations
festen Auskleidung ausgerüstet ist, bei einer Temperatur von
900°C und einem Druck von 200 MPa eine Stunde lang isosta
tisch gepreßt. Das Druckmittel besteht aus einem Gemisch aus
Sauerstoff und Argon, in welchem der Partialdruck des Sauer
stoffs 10 MPa und der Partialdruck des Argons 190 MPa be
trägt. Nach dem isostatischen Pressen wird der Hochdruckofen
langsam adiabatisch abgekühlt, um das Gefüge des bei Sinter
temperatur gebildeten Produktes aus der tetragonalen Form in
die ortho-rhombische Form zu überführen. Das Endprodukt er
reicht annähernd die theoretische Dichte und besteht aus su
praleitfähigem Y1Ba2Cu3O6,9.
Ein oxydisches Pulvermaterial der im Beispiel 1 genannten
Art wird in eine Kunststoffkapsel eingebracht, die im we
sentlichen aus weichgemachtem Polyvinylchlorid oder Gummi
besteht. Die Kapsel ist kreiszylindrisch und hat größere Ab
messungen als der zu fertigende Gegenstand. Die Kapsel mit
dem Pulver wird bei 300 MPa und bei Raumtemperatur mit Öl
als Druckmittel kompaktiert, wobei ein vorgeformter Körper
in Gestalt eines handhabbaren, festen, zylindrischen Körpers
entsteht.
Der vorgeformte Körper wird in eine Glashülle geeigneter
Form eingebracht, die evakuiert und verschlossen wird. Die
Kapsel besteht aus einem Glas, welches 80,3 Gewichtsprozent
SiO2, 12,2 Gewichtsprozent B2O3, 2,8 Gewichtsprozent Al2O3,
4,0 Gewichtsprozent Na2O, 0,4 Gewichtsprozent K2O und 0,3
Gewichtsprozent CaO enthält. Die Kapsel wird mit ihrem In
halt in einen Hochdruckofen der im Beispiel 1 genannten Art
eingebracht. Die Temperatur des Ofens wird fortschreitend
auf 900°C hochgefahren, worauf ein Druck von 200 MPa aufge
bracht wird und zusammen mit der Temperatur von 900 Grad C
etwa eine Stunde lang aufrechterhalten wird. Als Druckmittel
wird ein Gemisch aus Sauerstoff und Argon verwendet, wie es
im Beispiel 1 beschrieben ist. Nach dem isostatischen Pres
sen wird der Hochdruckofen langsam adiabatisch abgekühlt, um
das Gefüge des bei der Sintertemperatur geformten Produktes
von der tetragonalen Form in die ortho-rhombische Form zu
überführen. Das Endprodukt hat eine Dichte von annähernd der
theoretischen Dichte und besteht aus dem gleichen supraleit
fähigen Material, wie es gemäß Bespiel 1 gewonnen wird.
Das Glas hat die Fähigkeit, Sauerstoff zu lösen und aufzu
nehmen, wodurch es möglich wird, Sauerstoff durch die Hülle
zu transportieren, während es gleichzeitig den Durchtritt
von Argon im wesentlichen verhindert. Dadurch wird von dem
Argon im wesentlichen der Druck auf die Hülle ausgeübt, der
für das isostatische Pressen erforderlich ist.
Ein Gegenstand wird in einer im Beispiel 2 entsprechenden
Weise hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß der vor
geformte Körper in einer Hülle aus Silberfolie statt aus
Glas eingeschlossen wird. Die Silberfolie, die eine Dicke
von 100 µm haben kann, wird dabei um den vorgeformten Kör
per derart angebracht, daß sie diesen durch Zusammen
schweißen von benachbarten Rändern der Folie hermetisch um
gibt. In einer dem Glas entsprechenden Weise hat die Silber
folie die Fähigkeit, selektiv den Durchtritt von Sauerstoff
zu gestatten und den Durchtritt von Argon zu verhindern.
Ein Gegenstand wird in der im Beispiel 1 genannten Weise
hergestellt mit dem Unterschied, daß der vorgeformte Körper
mit geschlossenen Poren in eine Hülle aus Silberfolie einge
schlossen wird, bevor er in dem Hochdruckofen isostatisch
gepresst wird. Auf diese Weise wird ein möglicherweise
schädlicher Einfluß eines im Druckmittel enthaltenen anderen
Gases als Sauerstoff auf das Material des vorgeformten Kör
pers herabgesetzt oder verhindert.
Ein Gegenstand wird in analoger Weise, wie im Bespiel 2 be
schrieben, hergestellt mit dem Unterschied, das eine Silber
folie mit einer Dicke von 100 µm um das Glas auf dem vorge
formten Körper angebracht wird, bevor der vorgeformte Kör
per in den Hochdruckofen eingebracht und isostatisch gepreßt
wird. Die Verwendung einer doppelten Hülle mit der Fähig
keit, Sauerstoff selektiv durchtreten zu lassen und den
Durchtritt von Argon zu verhindern, schafft eine erhöhte Si
cherheit gegen ein Eindringen des Druckmittels, da die Hülle
um den vorgeformten Körper selbst dann gasdicht ist, wenn
an einer der beiden gasdichten Hüllen ein Fehler auftreten
sollte. Außerdem hat die Verwendung von zwei Hüllen, wie
sich aus dem Vorstehenden ergibt, eine wirksamere Trennung
von Sauerstoff und Argon oder irgendeines anderen indiffer
enten Gases im Druckmittel, wie zum Beispiel Stickstoff, zur
Folge, wodurch die Gefahr des Eindringens schädlichen Druck
gases in den vorgeformten Körper weiter vermindert wird.
Ein Pulvermaterial der im Beispiel 1 beschriebenen Art wird
mit wasserfreiem Glyzerin gemischt und durch Strangpressen
zu einem länglichen Körper geformt. Das Glyzerin wird aus
dem so gewonnenen Pulverkörper ausgetrieben, so daß dieser
von dem temporären Bindemittel befreit wird.
Der vorgeformte Körper wird mit einer gasdichten Hülle um
geben und auf eine der in den Beispielen 2, 3 oder 5 be
schriebenen Weisen isostatisch gepresst.
Anstelle der Verwendung von Y1Ba2Cu3O6,9 können in den vor
genannten Beispielen andere Pulvermaterialien verwendet wer
den, wie zum Beispiel analoge Verbindungen, in denen Y voll
ständig oder teilweise durch Sc ersetzt wird und/oder eines
der Metalle der seltenen Erden La-Lu und Ba vollständig oder
teilweise durch Sr ersetzt wird.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Y1,1Ba2Cu3,02O6,9 mit einer Partikelgröße von 10 µm, wird
mit einem Teil einer eutektischen Legierung aus 55 Atompro
zent Cu und 45 Atomprozent Ba und einer Partikelgröße von 1
µm gemischt. Die Mischung wird in einem einachsigen Werk
zeug bei 570 Grad Celsius ohne Druck zu einem kreiszylindri
schen Körper heißgepreßt. Man erhält so einen vorgeformten
Körper, der vorgesintert ist und geschlossene Poren hat. Der
auf diese Weise gewonnene Körper wird in der im Beispiel 1
beschriebenen Weise isostatisch gepreßt, jedoch bei einer
Temperatur von 920°C. Nach Abkühlung erhält man dann einen
Gegenstand aus supraleitfähigem Material aus Y1Ba2Cu3O6,9.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Y1Ba2, 2Cu3, 04O6, 9 mit einer Partikelgröße von 10 µm werden
gemischt mit einem Gewichtsteil einer eutektischen Legierung
mit 72 Atomprozent Cu und 28 Atomprozent Y mit einer
Partikelgröße von 1 µm. Die Mischung wird in einem einach
sigen Werkzeug bei 860°C ohne Druck in einen kreiszylindri
schen Körper heißgepreßt. Hierdurch erhält man einen vorge
formten Körper, der vorgesintert ist und geschlossene Poren
hat. Der so vorgeformte Körper wird in der im Beispiel 1 be
schriebenen Weise bei einer Temperatur von 930°C isostatisch
gepreßt. Nach Abkühlung erhält man dann einen Gegenstand aus
supraleitfähigem Material, bestehend aus Y1Ba2Cu3O6,9.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Y1Ba2,2Cu3,264O7,1 mit einer Partikelgröße von 10 µm, wird
mit einem Teil einer eutektischen Legierung aus 73,5 Atom
prozent Yb und 26,5 Atomprozent Cu und einer Partikelgröße
von 1 µm gemischt. Die Mischung wird in einem einachsigen
Werkzeug bei 650 Grad Celsius ohne Druck zu einem kreiszy
lindrischen Körper heißgepreßt. Man erhält so einen vorge
formten Körper, der vorgesintert ist und geschlossene Poren
hat. Der auf diese Weise gewonnene Körper wird in der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise isostatisch gepreßt, jedoch
bei einer Temperatur von 900°C. Nach Abkühlung erhält man
dann einen Gegenstand aus supraleitfähigem Material aus
Y0,91Yb0,09Ba2Cu3O6,9.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Gd1Ba2,2Cu3,17O6,9 mit einer Partikelgröße von 10 µm, wird
mit einem Teil einer eutektischen Legierung aus 43 Atompro
zent Gd und 57 Atomprozent Cu und einer Partikelgröße von 1
µm gemischt. Die Mischung wird in einem einachsigen Werk
zeug bei 830 Grad Celsius ohne Druck zu einem kreiszylindri
schen Körper heißgepreßt. Man erhält so einen vorgeformten
Körper, der vorgesintert ist und geschlossene Poren hat. Der
auf diese Weise gewonnene Körper wird in der im Beispiel 1
beschriebenen Weise isostatisch gepreßt, jedoch bei einer
Temperatur von 920°C. Nach Abkühlung erhält man dann einen
Gegenstand aus supraleitfähigem Material aus Gd1Ba2Cu3O6,9.
10 Gewichtsteile eines Pulvermaterials, bestehend aus
Gd1Ba2Cu3O6,8 mit einer Partikelgröße von 5 µm, werden zu
sammen mit einem Gewichtsteil einer amophen Legierung aus
Y1Ba2Cu3 mit einer Partikelgröße von 1 µm in Methanol in
einem Kunststoffbehälter aufgeschlemmt. Die Aufschlemmung
wird sorgfältig gerührt, zum Beispiel mittels Ultraschall.
Der Behälter mit Inhalt wird dann in ein homogenes magneti
sches Feld mit einer Flußdichte von mindestens 1 Tesla ge
bracht, in welchem sich die Partikel absetzen können. Die Gd
enthaltenden Partikel sind dann kristallographisch in der
gleichen Richtung in dem Sediment ausgerichtet, welches sich
als Kuchen am Boden des Behälters absetzt. Der Kuchen wird
getrocknet und in einem einachsigen Werkzeug bei 800°C heiß
gepreßt. Man erhält so einen vorgesinterten vorgeformten
Körper mit geschlossenen Poren. Dieser vorgeformte Körper
wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise isostatisch
gepreßt und anschließend abgekühlt. Man erhält so einen Ge
genstand aus supraleitfähigem Material mit einer Zusammen
setzung von Y0,09Gd0,91Ba2Cu3O6,85, die in chemischer Hin
sicht aus zwei verschiedenen Phasen besteht, nämlich
Y1Ba2Cu3O6,85 und Gd1Ba2Cu3O6,85.
Ein Pulvermaterial, bestehend aus Gd1Ba2Cu3O6,8 mit einer
Partikelgröße von 10 µm, wird nacheinander mittels Dampfab
lagerung überzogen mit Lagen aus Gd, Ba und Cu, die alle
eine Dicke von etwa 0,1 µm haben. Ba bildet die mittlere
Schicht. Die überzogenen Partikel werden in Methanol in ei
nem Plastikbehälter aufgeschlemmt. Der Behälter mit Inhalt
wird in ein homogenes magnetisches Feld mit einer Flußdichte
von 1 Tesla gebracht, wodurch die Partikel die gleiche kri
stallographische Dichtung in dem Sediment einnehmen, welches
in Form eines Kuchens sich am Boden des Behälters bildet.
Der Kuchen wird in der im Beispiel 11 genannten Weise behan
delt. Während des Heißpressens bilden die Schichten aus Gd,
Ba und Cu eine Schicht aus Gd1Ba2Cu3. Das gewonnene Endpro
dukt besteht aus einem Gegenstand aus supraleitfähigem Ma
terial mit einer Zusammensetzung von Gd1Ba2Cu3O6,8.
Ein Pulvermaterial bestehend aus Gd1Ba2Cu3O6,8 mit einer
Partikelgröße von 100 µm, wird auf 800°C aufgeheizt in ei
ner Atmosphäre aus Argon, die zwei Volumenprozent Wasser
stoffgas enthält, bis die Oberflächenschicht der Partikel
bis zu einer Tiefe von 5 µm zu Metall reduziert worden ist.
Jeder Partikel des oxydischen Ausgangsmaterials erhält so
einen Überzug aus metallischem Material in Form von
Gd1Ba2Cu3 mit einer Dichte von 5 µm. Der Pulvergehalt wird
in einem einachsigen Werkzeug ohne Druck bei einer Tempera
tur von 750°C zu einem kreiszylindrischen Körper gepreßt.
Hierdurch erhält man einen Körper mit geschlossenen Poren.
Der so vorgeformte Körper wird in der im Beispiel 1 be
schriebenen Weise bei einer Temperatur von 900°C isostatisch
gepreßt. Nach erfolgter Abkühlung erhält man einen Gegen
stand aus supraleitfähigem Material mit der Zusammensetzung
Gd1Ba2Cu3O6,8.
Das oxydische Pulvermaterial mit einem Überzug einer 5 µm
starken Schicht aus Gd1Ba2Cu3, das gemäß Beispiel 13 herge
stellt wurde, wird in Iso-Oktan aufgeschlemmt und in der im
Beispiel 12 beschriebenen Weise zwecks kristallographischer
Orientierung der Partikel behandelt, bevor das Heißpressen
zur Gewinnung eines vorgeformten Körpers mit geschlossenen
Poren durchgeführt wird und der vorgeformte Körper isosta
tisch gepreßt wird. Das so gewonnene supraleitfähige Endpro
dukt besteht aus Gd1Ba2Cu3O6,8.
Ein Pulvermaterial, bestehend aus Y1Ba2Cu3O7 mit einer Par
tikelgröße von 2 µm, wird in einem einachsigen Werkzeug zu
einem kreiszylindrischen Körper kaltgepreßt. Der so gewonnene
Körper wird bei 920°C auf 92% seiner theoretischen Dichte
in einer inerten Atmosphäre (Argon) in einem ersten Ofen ge
sintert. Die Poren werden auf diese Weise geschlossen. Der
so gesinterte Körper wird in einem anderen Ofen in einer
sauerstoffhaltigen Atmosphäre ohne zusätzliche Hülle unter
den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 isostatisch ge
preßt.
Ein Pulvermaterial, bestehend aus 10 Gewichtsteilen aus 10
µm großen einzelnen Kristallen aus Yb1Ba2Cu3O6,8, wird in
einer inerten Atmosphäre gemischt mit 4 Gewichtsteilen eines
metallischen Pulvers aus Yb1Ba2Cu3. Der Pulverkörper wird in
einem einachsigen Werkzeug in inerter Atmosphäre kaltge
preßt. Der so gewonnene vorgeformte Körper wird in inerter
Atmosphäre (Ofen) auf etwa 450°C erhitzt, wobei Sauerstoff
aus dem Oxyd freigesetzt wird und das metallische Material
oxydiert. Nach 2 Stunden wird die inerte Atmosphäre
durch eine Sauerstoffatmosphäre ersetzt. Nach einer weiteren
Stunde wird die Temperatur auf 930°C erhöht. Der so gesin
terte Körper wird in der gleichen Weise wie im Beispiel 1
isostatisch gepreßt.
Ein Pulver, bestehend aus 10 Gewichtsteilen 20 µm großer
einzelner Kristalle aus Gd1Ba2Cu3O6,9, wird in flüssigem
Stickstoff gemischt mit 4 Gewichtsteilen eines metallischen
Pulvers der Zusammensetzung Yb1Ba2Cu3. Das Pulver kann sich
dann in einem magnetischen Feld von 1,5 Tesla absetzen. Der
so gewonnene Körper wird in inerter Atmosphäre (Argon) in
der gleichen Weise wie im Beispiel 16 erhitzt. Das resultie
rende Material ist eine Zusammensetzung aus Gd1Ba2Cu3O und
Yb1Ba2Cu3O. Dieses Material wird unter den im Beispiel 1 ge
nannten Bedingungen isostatisch gepreßt.
Eine Pulvermischung der im Beispiel 17 genannten Art wird in
der im Beispiel 6 genannten Art verarbeitet und isostatisch
gepreßt.
Ein supraleitfähiges Material wird in der im Beispiel 15
beschriebenen Weise hergestellt, wobei jedoch das Sintern
und isostatische Pressen in demselben Ofen durchgeführt wer
den.
Auf einem Material, bestehend aus einem 2 cm breiten und
0,05 mm dicken amorphen metallischen Band mit der Zusammen
setzung Yb1Ba2Cu3, wird durch Schütteln eine 50 µm starke
Schicht aus (in der kristallographischen C-Richtung) dünnen
quadratischen einzelnen Kristallen aus Yb1Ba2Cu3O7 mit einer
seitlichen Länge von 20 µm aufgebracht, so daß die Kri
stalle mit der großen ebenen Fläche zu dem Band orientiert
sind. Auf dieser Schicht werden ein weiteres Band der ge
nannten Zusammensetzung und eine weitere Pulverschicht auf
gebracht. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis das Schichtge
füge eine Dicke von 1 mm erreicht hat. Der so gewonnene Kör
per wird in einem einachsigen Werkzeug mit einer Preßkraft
senkrecht zur Ebene des Bandes gepreßt. Der Körper wird in
einer inerten Atmosphäre (Argon) unter Aufrechterhaltung des
einachsigen Druckes auf ungefähr 470°C erhitzt, wobei der
dabei aus den Oxydkristallen freigesetzte Sauerstoff das
Band zu oxydieren beginnt. Nach 30 Minuten wird der Partial
druck des Sauerstoffes auf 100 Pa erhöht. Im Laufe einer
Stunde wird der Partialdruck des Sauerstoffes dann auf 10
kPa erhöht. Danach erfolgt ein 20-stündiges Sintern in einer
Sauerstoffatmosphäre bei 910°C. Die Behandlung wird abge
schlossen durch isostatisches Pressen ohne Kapsel unter den
im Beispiel 1 genannten Bedingungen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus supra
leitfähigem Material in Form eines Oxydes durch isostati
sches Pressen eines aus Pulvermaterial vorgeformten Körpers
mit Hilfe eines gasförmigen Druckmittels bei einer für das
Sintern des vorgeformten Körpers erforderlichen Temperatur,
wobei das Pulvermaterial ein Oxyd der im supraleitfähigen
Material enthaltenen Metalle enthält, dadurch ge
kennzeichnet, daß das isostatische Pressen mit
einem sauerstoffhaltigen gasförmigen Druckmittel erfolgt und
daß der vorgeformte Körper mit geschlossenen Poren versehen
ist und/oder in eine gasdichte Hülle eingeschlossen wird,
die die Fähigkeit hat, Sauerstoff zu transportieren, bevor
das isostatische Pressen ausgeführt wird, bei welchem der
vorgeformte Körper sintert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorgeformte Körper dadurch mit ge
schlossenen Poren versehen wird, daß in dem Pulvermaterial
vor seiner Überführung in einen vorgeformten Körper ein me
tallisches Material verteilt wird, welches eines oder meh
rere der Metalle enthält, die in dem supraleitfähigen Mate
rial enthalten sind, und welches einen niedrigeren Schmelz
punkt hat als das Pulvermaterial, und daß der vorgeformte
Körper bei einer Temperatur vorgesintert wird, die für die
Bildung von geschlossenen Poren erforderlich ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das metallische Material aus einer
amorphen Legierung aus zwei oder mehreren der Metalle be
steht, die in dem supraleitfähigen Material enthalten sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorgeformte Körper in einer gas
dichten Hülle aus Glas angeordnet wird, welches die Fähig
keit hat, Sauerstoff zu transportieren.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorgeformte Körper in einer gas
dichten Hülle aus Metall angeordnet wird, welche die Fähig
keit hat, Sauerstoff zu transportieren.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß der mit ge
schlossenen Poren versehene, vorgeformte Körper in eine
gasdichte Hülle aus Glas oder Metall eingeschlossen wird,
welches die Fähigkeit hat, Sauerstoff zu transportieren.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Glashülle in eine gasdichte Hülle
aus Metall eingeschlossen wird, welches die Fähigkeit hat,
Sauerstoff zu transportieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metall aus Silber, vor
zugsweise in Form einer Folie, besteht.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das supra
leitfähige Material zumindest im wesentlichen die Zusammen
setzung Ln1Me2Cu3O α-δ hat, wobei Ln aus einem Metall der
seltenen Erden (La-Lu) besteht oder aus Y oder aus Sc oder
aus einem Gemisch von zwei oder mehreren dieser Metalle, Me
aus Ba oder Sr oder einer Mischung aus diesen Metallen oder
einer Mischung aus einem oder zwei dieser Metalle mit Ca be
steht, wobei Cu teilweise durch eines oder mehrere der Ele
mente Ag, Zn, Ni und Mo ersetzt werden kann und O teilweise
durch eines oder mehrere der Elemente F, Cl, Br, J und S er
setzt werden kann und wobei α-δ einen zwischen 7,3 und 6,5
liegenden Wert hat.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß α einen Wert von 7 hat.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver
material ein Material verwendet wird, welches Gadolinium
oder ein anderes ferro- oder paramagnetisches Metall der
seltenen Erden enthält, und daß das Pulvermaterial im Zusam
menhang mit der Formung eines vorgeformten Körpers in ein
magnetisches Feld gebracht wird zur kristallographischen
Orientierung der Partikel des Pulvermaterials.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sauer
stoff-Partialdruck in dem sauerstoffhaltigen gasförmigen
Druckmittel mindestens 10 kPa beträgt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das isosta
tische Pressen bei einer Temperatur von 750 bis 950°C und
einem Druck von mindestens 50 MPa, vorzugsweise mindestens
100 MPa, durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Parti
aldruck des Kohlendioxyds in dem sauerstoffhaltigen gasför
migen Druckmittel mindestens ein Pa während des isostati
schen Pressens beträgt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver
material ein Material aus Einzelkristallen verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-15, dadurch
gekennzeichnet, daß das metallische Material in
Gestalt eines Films des Materials in amorpher Form und einer
Schicht des Pulvermaterials in Form von Einzelkristallen ab
wechselnd zur Bildung eines Stapels übereinandergefügt wird.
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