DE3830816A1 - Verfahren zur haertemessung - Google Patents
Verfahren zur haertemessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Härte
eines Prüfkörpers, wobei eine Sonde in mechanische Schwin
gungen versetzt wird und mit einem harten Sondenkopf
vorgegebener Form unter vorgegebener Prüfkraft gegen den
Prüfkörper gedrückt wird mit Messung der Resonanzfrequenz
verschiebung δ f 1 der an den Prüfkörper gedrückten Sonde im
Vergleich zur freischwingenden Sonde. Ein derartiges
Verfahren ist bekannt (DE-B-12 87 334). Die Resonanzfrequenz
der mit dem Prüfkörper verkoppelten Sonde hängt von einer
Reihe von Parametern ab, nämlich vom Radius der Kontakt
spitze, von deren Elastizitätsmodul, vom Elastizitätsmodul
des Prüfkörpers, von der Andruckkraft sowie von der Härte
der Sonde sowie des Prüfkörpers. Werden sämtliche Parame
ter bis auf einen einzigen, z.B. die Härte des Prüfkör
pers, konstant gehalten, so läßt sich aus einer Änderung
der Resonanzfrequenz der gesuchte Parameter, z.B. die
Härte, berechnen. Die Voraussetzung, daß der Elastizitäts
modul sich nicht ändert, bzw. daß dieser bei der zu
untersuchenden Probe von vorneherein bekannt ist, ist in
der Praxis so gut wie nie erfüllt. Es sind daher zusätzli
che Vergleichsmessungen erforderlich, beispielsweise nach
der Methode der Vickers-Härtebestimmung. Mit Hilfe von
Proben bekannter Vickers-Härte werden die nach dem vorste
hend beschriebenen Verfahren arbeitenden Geräte für
bestimmte Werkstoffe oder Werkstoffgruppen kalibriert. Die
vom Gerät später angezeigten durch Umrechnung ermittelten
Härtewerte sind mit entsprechend großen Meßunsicherheiten
behaftet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches eine
direkte E-modulunabhängige Härtemessung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man bei einer
zweiten Messung eine zweite variable Prüfkraft so ein
stellt, daß der Sondenkopf eine vorgegebene zweite Ein
druckoberfläche A 2 im Prüfkörper erzielt, und bei dieser
Prüfkraft eine zweite Resonanzfrequenzverschiebung δ f 2
mißt, und daß man die der vorgegebenen ersten Prüfkraft
zugeordnete erste Eindruckoberfläche A 1 nach der folgenden
Beziehung bestimmt:
Als Härte wird entsprechend allgemein üblicher Definition
der Quotient aus der ersten Prüfkraft und der ersten
Eindruckoberfläche definiert. Die erste Eindruckoberfläche
A 1 ergibt sich unmittelbar aus der angegebenen Beziehung,
wobei die beiden Resonanzfrequenzverschiebungen sich aus
der Messung ergeben und die Proportionalitätskonstante
(A 2) mit der vorgegebenen zweiten Eindruckoberfläche A 2
identisch ist. Aufgrund der vorgegebenen Form des Sonden
kopfes kann A 2 mittelbar dadurch bestimmt werden, daß man
die Eindringtiefe des Prüfkörpers unter der vorgegebenen
zweiten variablen Prüfkraft kontrolliert.
Bevorzugt geht man erfindungsgemäß so vor, daß man zuerst
die zweite Messung durchführt mit einer zweiten variablen
Prüfkraft, welche wesentlich kleiner ist als die erste
vorgegebene Prüfkraft. Es läßt sich dann unmittelbar die
erste Messung anschließen durch entsprechende Steigerung
der Prüfkraft bis zum Wert der ersten Prüfkraft.
Bevorzugt geht man hierbei so vor, daß man die zweite
variable Prüfkraft so einstellt, daß der Sondenkopf eine
der vorgegebenen zweiten Eindruckoberfläche entsprechende
Eindringtiefe im Prüfkörper erzielt. Erfindungsgemäß muß
also lediglich die zweite Prüfkraft so lange erhöht
werden, bis die vorgegebene Eindringtiefe des Prüfkörpers
erreicht ist; sodann mißt man die zweite Resonanzfrequenz
verschiebung. Anschließend wird die Prüfkraft bis auf den
Wert der ersten Prüfkraft erhöht und die erste Resonanz
frequenzverschiebung gemessen.
Die zweite variable Prüfkraft muß nicht sonderlich hoch
sein. Daraus ergibt sich, daß die Eindringtiefe in der
Größenordnung von µm liegen kann.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Messung
der Härte eines Prüfkörpers mit einer in mechanische
Schwingungen versetzbaren Sonde, deren Sondenkopf mit
vorgegebener Form unter vorgegebener Prüfkraft gegen den
Prüfkörper drückbar ist und mit einer Einrichtung zur
Messung der Resonanzfrequenzverschiebung der an der
Prüfkörper gedrückten Sonde im Vergleich zur freischwin
genden Sonde, insbesondere zur Durchführung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung der
Eindringtiefe des Sondenkopfs in den Prüfkörper vorgesehen
ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine stark vereinfachte Prinzipdar
stellung einer erfindungsgemäßen Härtemeßvorrichtung.
Die mit 10 bezeichnete Vorrichtung zur Messung der Härte
eines Prüfkörpers 16 weist eine in mechanische Schwingun
gen versetzbare Sonde 22 auf, deren Sondenkopf mit vorge
gebener Form (z.B. Vickers-Kegel) gegen den Prüfkörper 16
drückbar ist. Wie bspw. in der DE-B-12 87 334 prinzipiell
erläutert, kann die in ein Gehäuse 18 eingesetzte Sonde 22
bspw. mittels nicht dargestellter Magnetspulen in mechani
sche Schwingungen versetzt werden, was durch den Doppel
pfeil A in der Figur angedeutet ist. Die entsprechende
Steuerschaltung ist mit einem Block 28 symbolisiert. Ein
mit diesem verbundener Block 30 dient der Messung der
Resonanzfrequenzverschiebung der an den Prüfkörper 16 ge
drückten Sonde 22 im Vergleich zur freischwingenden Sonde.
Das Gehäuse 18 ist an Stützen 14 vertikal verschiebbar
gehaltert - die Stützen 14 gehen von einer Grundplatte 12
aus, auf der der Prüfkörper 16 liegt. Über einen in der
Figur strichliert angedeuteten, radial abstehenden Bund 19
der Sonde 22 kann vom Gehäuse 18 eine Prüfkraft auf die
Sonde 22 ausgeübt werden. Diese Prüfkraft kann variiert
werden. Dies ist in der Figur dadurch symbolisiert, daß
auf das Gehäuse 18 ein Gewicht 24 in Form einer Ringschei
be aufgelegt ist. Zur Erhöhung der Prüfkraft kann ein
weiteres Gewicht 26 aufgelegt werden.
Neben der Resonanzfrequenzmessung wird noch eine weitere
Messung durchgeführt, nämlich die Messung der Eindringtie
fe des Sondenkopfs in den Prüfkörper 16. Dies ist in der
Zeichnung durch einen ortsfesten Höhenmarkierungspfeil 34
angedeutet, der auf eine Strichmarkierung an der Sonde 22
hin zeigt und somit das Ablesen der Eindringtiefe gestat
tet. In der Praxis kann die Eindringtiefe bspw. mit Hilfe
eines Meßmikroskops erfolgen oder mit Hilfe von induktiv
arbeitenden Weggebern oder dergleichen.
Die zu messende Härte wird vorliegend als Quotient aus der
Prüfkraft und der Oberfläche (Eindruckoberfläche) des
durch diese Prüfkraft erzeugten Eindrucks definiert. Läßt
man die Sonde mit bekannter Frequenz schwingen, so führt
die Kopplung zwischen Sonde und Prüfkörper über die
Eindruckoberfläche zu einer Veränderung dieser Frequenz
nach der folgenden Beziehung:
δ f = Frequenzverschiebung
K = Konstante
E ef = Effektiver Elastizitätsmodul zusammengesetzt aus den Elastizitätsmodulen des Eindringkörpers und der Probe
A = Eindruckoberfläche
K = Konstante
E ef = Effektiver Elastizitätsmodul zusammengesetzt aus den Elastizitätsmodulen des Eindringkörpers und der Probe
A = Eindruckoberfläche
Läßt man außer der Prüfkraft (Index 1) in einer gesonder
ten Messung eine sehr viel kleinere Vorprüfkraft (Index 2)
wirken, so erhält man die beiden Gleichungen:
Durch Division erhält man:
Hieraus läßt sich die der ersten Prüfkraft zugeordnete
erste Eindruckoberfläche A 1 wie folgt bestimmen:
Die E-Modulabhängigkeit ist damit aufgehoben. Als zusätz
liche Unbekannte ist dafür die Fläche A 2 vorhanden. Macht
man nun die Vorprüfkraft (2. variable Prüfkraft) in der
Weise variabel, daß man sie so lange steigert bis ein
vorgegebener Eindringweg von z.B. 1 µm erreicht ist, so
ist A 2 aufgrund der Eindringkörpergeometrie bekannt und
kann für jede Eindringkörperform als Konstante c in die
letzte Gleichung eingesetzt werden:
Man geht also so vor, daß man den Eindringweg beobachtet
und die Vorprüfkraft so lange erhöht, bis der vorgegebene
Eindringweg erreicht ist. Sodann mißt man die Resonanzfre
quenzverschiebung δ f 2. Sodann wird die Prüfkraft bis auf
den Wert der ersten vorgegebenen Prüfkraft erhöht und
wiederum die Resonanzfrequenzverschiebung δ f 1 gemessen.
Aus den gemessenen Größen läßt sich sogleich die erste
Eindruckoberfläche A 1 berechnen und sodann die Härte als
Quotient der ersten Prüfkraft und der ersten Eindruckober
fläche A 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine B-modulunab
hängige direkte Messung der Härte. Es handelt sich hierbei
um ein äußerst wirtschaftliches Prüfverfahren, da sowohl
der gerätetechnische Aufwand sich in Grenzen hält, als
auch die Härteprüfung selbst schnell, einfach und zuver
lässig, ggf. automatisch, durchgeführt werden kann.
Aufgrund der Quotientenbildung geht keinerlei Gerätekon
stante K in die Messung ein. Bereits vorhandene Geräte
lassen sich über Referenzplatten, deren Härte nach dem
eben beschriebenen Verfahren ermittelt wurde, direkt
kalibrieren. Eine Umwertung auf die Vickers-Härte mit all
ihren Nachteilen ist auch für diese Geräte nicht mehr
notwendig.
Der erfindungsgemäß erhaltene Härtewert ist physikalisch
besonders sinnvoll, da die Eindruckoberfläche unter
Prüfkraft ermittelt wird und nicht nach Entlastung, wie
bei klassischen Verfahren. Die Messung des Eindringwegs
ist leicht automatisierbar und frei von subjektiven
Fehlern. Die ermittelte erste Eindruckoberfläche ist die
wirkliche Kontaktfläche zwischen Eindringkörper und Probe;
Aufwölbungen oder Einziehungen werden mit erfaßt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Messung der Härte eines Prüfkörpers,
wobei eine Sonde in mechanische Schwingungen versetzt
wird und mit einem harten Sondenkopf vorgegebener
Form unter vorgegebener Prüfkraft gegen den Prüfkör
per gedrückt wird mit Messung der Resonanzfrequenz
verschiebung δ f 1 der an den Prüfkörper gedrückten
Sonde im Vergleich zur freischwingenden Sonde,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer zweiten
Messung eine zweite variable Prüfkraft so einstellt,
daß der Sondenkopf eine vorgegebene zweite Ein
druckoberfläche A 2 im Prüfkörper erzielt, und bei
dieser Prüfkraft eine zweite Resonanzfrequenzver
schiebung δ f 2 mißt, und daß man die der vorgegebenen
ersten Prüfkraft zugeordnete erste Eindruckoberfläche
A 1 nach der folgenden Beziehung bestimmt:
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zuerst die zweite Messung durchführt mit
einer zweiten variablen Prüfkraft, welche wesentlich
kleiner ist als die erste vorgegebene Prüfkraft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die zweite variable Prüfkraft so
einstellt, daß der Sondenkopf eine der vorgegebenen
zweiten Eindruckoberfläche entsprechende Eindringtie
fe im Prüfkörper erzielt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindringtiefe in der Größenordnung von µm
liegt.
5. Vorrichtung (10) zur Messung der Härte eines Prüfkör
pers (16) mit einer in mechanische Schwingungen
versetzbaren Sonde (22), deren Sondenkopf mit vorge
gebener Form unter vorgegebener Prüfkraft gegen den
Prüfkörper (16) drückbar ist und mit einer Einrich
tung (30) zur Messung der Resonanzfrequenzverschie
bung der an der Prüfkörper (16) gedrückten Sonde (22)
im Vergleich zur freischwingenden Sonde (22), insbe
sondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung (34) zur Messung der Eindring
tiefe des Sondenkopfs in den Prüfkörper (16) vorgese
hen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883830816 DE3830816C2 (de) | 1988-09-09 | 1988-09-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüfkörpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883830816 DE3830816C2 (de) | 1988-09-09 | 1988-09-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüfkörpers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3830816A1 true DE3830816A1 (de) | 1990-03-22 |
DE3830816C2 DE3830816C2 (de) | 1997-04-30 |
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ID=6362688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883830816 Expired - Fee Related DE3830816C2 (de) | 1988-09-09 | 1988-09-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Härte eines Prüfkörpers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3830816C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109855825A (zh) * | 2018-12-28 | 2019-06-07 | 广东天劲新能源科技股份有限公司 | 一种振动测试电芯硬度的装置及方法 |
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DE1287334B (de) * | 1961-11-22 | 1969-01-16 | Kleesattel Claus | Verfahren zum Pruefen und Messen von Oberflaecheneigenschaften fester Koerper |
DE2357755A1 (de) * | 1972-12-04 | 1974-06-27 | Kurt Martin Dr Ing Oesterle | Verfahren und apparatur zur bestimmung des infinitesimal-haerteverhaltens von kunststoffen, beschichtungen und duktilen materialien |
US4182164A (en) * | 1978-09-18 | 1980-01-08 | K. J. Law Engineers, Inc. | Penetration hardness tester with digital readout |
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1988
- 1988-09-09 DE DE19883830816 patent/DE3830816C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN109855825A (zh) * | 2018-12-28 | 2019-06-07 | 广东天劲新能源科技股份有限公司 | 一种振动测试电芯硬度的装置及方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3830816C2 (de) | 1997-04-30 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: INSTRON CORP., CANTON, MASS., US |
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8128 | New person/name/address of the agent |
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