DE3830014A1 - Selbsttragendes lichtwellenleiter-luftkabel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein selbsttragendes Lichtwellenleiter-Luftkabel mit einem Tragelement und einer optischen Nachrichtenleitung, deren extrudierte Kunststoff-Hüllen über einen anextrudierten Steg miteinander verbunden sind.

Derartige durch die DE-OS 33 15 473 bekannte Kabel (figure 8-cable) werden mit relativ großen Spannweiten zwischen zwei Aufhängepunkten, z.B. an Masten, aufgehängt. Die Zugkräfte werden vom mit einer Extrusionshülle umgebenen Tragseil abgefangen, an welches die über den Steg anextrudierte Hülle der optischen Nachrichtenleitung gehängt ist.

Es hat sich gezeigt, daß derartige Luftkabel bei Windein­ wirkung zu großen Schwingausschlägen neigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die windabhän­ gige Schwingungsneigung des Lufkabels der eingangs genannten Art zu verringern.

Die Lösung gelingt dadurch, daß die optische Nachrichten­ leitung zwischen zwei Aufhängepunkten mit mehrfacher Umwendelung um das sich im wesentlichen geradlinig erstreckende Tragelement verläuft.

Beim erfindungsgemäßen Luftkabel sind die bei Windangriff erfolgenden Schwingausschläge erheblich kleiner als beim bekannten Luftkabel mit ungewendelt verlaufender optischer Nachrichtenleitung. Um das Luftkabel in variierender räum­ licher Drehlage verteilte Verwirbelungsstellen bewirken eine Verringerung der Schwinganregung.

Die Extrusion der über den Steg verbundenen Umhüllungen des Tragelements und der optischen Nachrichtenleitung kann in dem Fachmann geläufiger Weise z.B. mittels eines im Extruder rotierenden Spritzkopfes erfolgen (vgl. EP-A 1 89 666, Seite 3, Zeilen 22 bis 26). Bevorzugt wird ein Verfahren, welches gekennzeichnet ist durch die Verwendung eines um die Achse seines für das Tragelement vorgesehenen zentralen Düsenbereichs rotierenden Spritzkopfes, welchem die Seele der optischen Nachrichtenleitung in den neben dem zentralen Düsenbereich befindlichen Randdüsenbereich zugeführt und dabei mit Rückdrehung von einer Ablaufspule abgezogen wird, welche mit gleicher Drehzahl wie der Spritzkopf um das Tragelement bewegt wird.

Eine solche Verseilung der optischen Nachrichtenleitung mit Rückdrehung bedeutet in der Kabeltechnik, daß dabei ein Verseilelement im wesentlichen torsionsfrei von den Ablaufspulen abgezogen wird. Dann werden die eingeschlossenen empfindlichen LWL nicht unnötig mechanisch beansprucht. Zusatzdämpfungen werden vermieden.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung perspektivisch dargestellten Längenabschnitts eines erfindungsgemäßen LWL-Luftkabels näher erläutert.

Die optische Nachrichtenleitung 7 besteht aus drei LWL 1, welche von einer Mantelhülle 2 umgeben sind. Ein zugfestes Element 3 ist von einer Hülle 4 bedeckt. Beide bilden das Tragelement 6. Die Mantelhülle 2, die Hülle 4 und deren Verbindungssteg 5 sind in einem gemeinsamen Arbeitsgang extrudiert. Dabei wurde in einem Fachmann geläufiger Weise ein Extruder mit rotierendem Spritzkopf verwendet, dessen für die Mantelhülle 2 vorgesehene Düse um die Achse der für die Hülle 4 vorgesehenen zentralen Düse rotierte.

Dadurch entstand ein in Fig. 1 erkennbarer gewendelter Verlauf der Nachrichtenleitung 7 um das gestreckt verlaufende Tragelement 6.

Zur Verringerung der Schwingungsneigung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine Vielzahl von Umwendelungen zwischen zwei Aufhängepunkten des LWL-Luftkabels vorzusehen. Schlaglängen von weniger als 1 m erbringen jedoch keine weiteren Verbesserungen und sollten im Hinblick auf gutes Dämpfungsverhalten der LWL 1 vermieden werden.

Das zugfeste Element 3 kann beispielsweise aus einem oder mehreren Stahldrähten, aus Kohlenstoffasern, Glasfasern oder zugfesten Kunststoffasern wie Aramid bestehen.

Eine gewünschte Anzahl von LWL 1 kann auch um ein insbesondere nachgiebig gestaltetes Stützelement verseilt sein. Ebenso können die LWL oder Gruppen von LWL in lose umgebenden Schutzhüllen mit Überlänge geführt sein, wobei dann diese Schutzhüllen von der gemeinsamen Mantelhülle 2 umgeben sind.

Auf jeden Fall müssen die LWL 1 mit Überlänge in der Mantelhülle 2 verlaufen, damit über das Tragelement 6 und den Steg 5 übertragene Dehnungskräfte nicht auf die LWL 1 einwirken können.

Da die optische Nachrichtenleitung 7 über den Steg 5 fest mit dem Tragelement 6 verbunden ist, können Eislasten keine gefährlichen Wirkungen ergeben wie bei einem gleit­ fähig am Tragelement gewendelten optischen Nachrichten­ leitung, an welcher stellenweise Eisblöcke unabgefangen vom Tragelement nur auf die optische Nachrichtenleitung einwirken und zu deren Zerstörung führen können (vgl. auch DE-OS 37 02 781, Spalte 2, Zeilen 14-18).

Claims (2)

1. Selbsttragendes Lichtwellenleiter-Luftkabel mit einem Tragelement und einer optischen Nachrichtenleitung, deren extrudierte Kunststoff-Hüllen über einen anextrudierten Steg miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Nachrichtenleitung (7) zwischen zwei Aufhängepunkten mit mehrfacher Umwendelung um das sich im wesentlichen geradlinig erstreckende Tragelement (6) verläuft.

2. Verfahren zur Extrusion eines Luftkabels nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines um die Achse seines für das Tragelement vorgesehenen zentralen Düsenbereichs rotierenden Spritzkopfes, welchem die Seele (LWL 1) der optischen Nachrichtenleitung (7) in den neben dem zentralen Düsenbereich befindlichen Randdüsenbereich zugeführt und dabei mit Rückdrehung von einer Ablaufspule abgezogen wird, welche mit gleicher Drehzahl wie der Spritzkopf um das Tragelement (3) bewegt wird.