DE3828943A1 - Kraftmessvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftmeßvorrichtung mit einem
Verformungskörper und einem Interferometer, das eine ko
härente Lichtquelle, einen Strahlteiler, einen Spiegel
für jedes vom Strahlteiler kommende Strahlenbündel, ein
optisches System zur Abbildung des Interferenzbildes und
mindestens einen Detektor aufweist, dessen Signale einer
elektrischen Auswerte- und Anzeigevorrichtung zugeführt
werden.
Es ist eine Kraftmeßvorrichtung dieser Art bekannt (DE-PS
30 12 811), bei der der Verformungskörper als Schrauben
feder ausgebildet ist, die einen feststehenden Grundkörper
mit einem schwenkbaren Lastaufnahmeteil verbindet, dessen
Auslenkung durch ein einarmiges Michelson-Interferometer
gemessen und angezeigt wird. Das Interferometer besteht
aus zum Teil verspiegelten und teildurchlässigen optischen
Prismen und Platten, die ein kohärentes Strahlenbündel
teilen und umlenken, wobei durch Überlagerung des abge
teilten Strahles mit dem Referenzstrahl ein Interferenz
bild von Detektoren erfaßt und unmittelbar ausgewertet
wird. Mit diesem bekannten Meßwandler ist es zwar möglich,
die Deformation des Verformungskörpers rasch zu messen
und die Meßwerte unbeeinflußt durch elektromagnetische
Felder zu übertragen und unmittelbar digital auszuwerten;
der Verformungskörper hat jedoch eine verhältnismäßig
große Auslenkung und im Inneren des Interferometers gibt
es eine offene Luftstrecke für die Meß- und Referenz
strahlen, die eine sorgfältige und schwierig herzustellen
de Kapselung der Lastzelle erfordern. Dadurch, daß nur
ein variabler Interferometerarm vorhanden ist, sind be
sondere Einschränkungen in der Wahl des Federmaterials
erforderlich, um die Temperaturabhängigkeit des Systems
in Grenzen zu halten.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Lichtwellen
leiter als faseroptische Sensoren zur Dehnungsmessung im
µm-Bereich zu verwenden (Rainer Kist: Faseroptische Sen
soren, FHG-Berichte 1-85, S. 25-31); die Anwendung dieses
Vorschlages bei Kraftmeßvorrichtungen bereitet jedoch
erhebliche Schwierigkeiten, da bei den gebräuchlichen
Deformationskörpern für Wägezellen oder Kraftaufnehmer
nur kleine Verformungen auftreten und die gewünschte
hohe Meßgenauigkeit durch eine kleine Dehnung eines faser
optischen Sensors nicht zu erreichen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten zu
überwinden und eine Kraftmeßvorrichtung zu schaffen, die
aus einfachen, ohne weiteres verfügbaren Teilen herge
stellt werden kann, einen geringen Raumbedarf hat, explo
sionssicher und unempfindlich gegen Umwelteinflüsse, z.B.
elektromagnetische Störungen, ist und eine sehr rasche
und genaue digitale Erfassung und Anzeige der zu messen
den Lasten oder Kräfte ermöglicht. Insbesondere soll das
sensorische Element selbst leicht bei Verformungskörpern
angebracht werden können, die einen weiten Bereich von
Nennlasten erfassen.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß
der Spiegel am Ende eines Lichtwellenleiters (LWL) ange
ordnet ist, der als Sensor auf der Meßfläche des rota
tionssymmetrisch ausgebildeten Verformungskörpers spiral
förmig aufgewickelt ist.
Durch diese Ausgestaltung gelingt es, einen Lichtwellen
leiter von sehr großer Länge auf der Meßfläche eines ver
hältnismäßig kleinen Verformungskörpers unterzubringen
und schon bei verhältnismäßig kleinen Verformungen der
Meßfläche große Dehnungen des LWL zu erreichen. Der in
einer Spirale auf der Meßfläche angeordnete Lichtwellen
leiter, der als variabler Arm eines Michelson-Interfero
meters angesehen werden kann, erzeugt bei Dehnung oder
Stauchung mit einem Referenzarm gleicher Ausgangslänge
je nach Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes so viele
Interferenzextrema, daß eine genügend feine Teilung
erreicht wird, die für eine genaue Messung unerläßlich
ist. Die Interferenzextrema können außerdem einfach ge
zählt werden und liefern unmittelbar digitale Signale,
die für die Anzeige verwendet werden können. Da der Sen
sor ausschließlich mit Licht arbeitet, können sich elek
tromagnetische Störfelder auf die Messungen nicht aus
wirken und die Kraftmeßvorrichtung kann auch in explo
sionsgefährdeten Räumen betrieben werden.
Als Verformungskörper ist jeder im wesentlichen rotations
symmetrische Körper geeignet, der eine oder mehrere Flä
chen aufweist, die bei Belastung des Körpers durch eine
äußere Kraft hauptsächlich in tangentialer Richtung
gedehnt oder gestaucht werden. Besonders zweckmäßig und
meßtechnisch günstig ist es, wenn der Verformungskörper
die Gestalt eines Biegerings hat und axial einander
gegenüberliegende Meßflächen aufweist, auf denen Licht
wellenleiter angeordnet sind, die an den Strahlteiler
angeschlossen sind und deren reflektierte Strahlenbündel
miteinander zur Interferenz gebracht werden. Bei einer
solchen Ausführungsform wird die Meßgenauigkeit verdoppelt
und die Störunempfindlichkeit der Wägezelle bedeutend
erhöht. Meßgröße ist bei dieser Ausführungsform die Diffe
renz der Änderungen der optischen Weglängen zwischen den
auf der oberen und unteren Meßfläche angeordneten Licht
wellenleitern, von denen bei Aufbringen einer Last der
Lichtwellenleiter auf der oberen Meßfläche gestaucht und
der Lichtwellenleiter auf der unteren Meßfläche um das
gleiche Maß gedehnt wird. Da äußere Störgrößen, z.B.
Temperatureinflüsse, in gleicher Weise auf beide Sensoren
einwirken, heben sie einander auf und gehen deshalb nicht
in das Meßsignal ein.
Um die Kraftmeßvorrichtung explosionssicher betreiben zu
können, ist es zweckmäßig, wenn die Lichtquelle und die
fotoelektrischen Detektoren entfernt vom Verformungs
körper in der Anzeige- und Auswertevorrichtung angeordnet
sind. Alle elektrisch betriebenen Teile können dann außer
halb eines explosionsgefährdeten Raumes untergebracht
werden, in dem sich die Wägezelle befindet, die mit den
elektrisch betriebenen Teilen der Kraftmeßvorrichtung
nur durch Lichtwellenleiter verbunden ist.
Eine besonders einfache und sichere Konstruktion ergibt
sich, wenn der Strahlteiler eine besondere Konstruktions
einheit ist, die einerseits Kupplungselemente zum An
schließen der sensorischen Lichtwellenleiter des Verfor
mungskörpers bzw. eines Referenzlichtwellenleiters und
andererseits Kupplungselemente zum Anschließen der von
der Lichtquelle kommenden und zum optischen Abbildungs
system führenden Übertragungslichtwellenleiter aufweist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen,
in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
durch schematische Darstellungen an einem Beispiel näher
erläutert ist. Es zeigt:
Fig. 1 eine Kraftmeßvorrichtung in Form einer
Wägezelle nach der Erfindung in einem
diametralen Querschnitt und
Fig. 2 die Anordnung der faseroptischen
Sensoren und ihr Anschluß an den
Strahlteiler, an die Lichtquelle
und die Empfängereinheit in einer
schematischen Darstellung.
In Fig. 1 ist die Ringlastzelle 10 einer nicht näher dar
gestellten Waage im Querschnitt dargestellt, die ein zur
Mittelachse 11 rotationssymmetrischer Körper ist und aus
einem äußeren Tragring 12 und einer inneren Lastplatte 13
besteht. In dem Zwischenraum zwischen der Lastplatte 13
und dem äußeren Tragring 12 ist ein ringförmiger Verfor
mungskörper angeordnet, der im Querschnitt rechteckig
ist und mit der Lastplatte 13 einerseits und dem äußeren
Tragring 12 andererseits durch je einen schmalen Steg 15
bzw. 16 verbunden ist. Wenn auf die Lastplatte 13 eine
Last P einwirkt, wird sie über den Verformungskörper 14
auf den Tragring 12 übertragen, der sich auf einer Unter
lage 17 vollflächig abstützt und dort die Reaktionskraft
R erzeugt.
Der Verformungskörper 14 hat eine obere Meßfläche 18 und
eine untere Meßfläche 19. Auf der oberen Meßfläche 18 ist
ein Lichtwellenleiter 20 und auf der unteren Meßfläche
19 ist ein Lichtwellenleiter 21 spiralförmig aufgewickelt,
wie dies in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Das innere
Ende 20 a bzw. 21 a eines jeden Lichtwellenleiters 20 bzw.
21 ist Plangeschliffen und verspiegelt, so daß am Ende
20 a bzw. 21 a des Lichtwellenleiters 20 bzw. 21 ankommende
Lichtstrahlen an diesem Spiegel 22 bzw. 23 reflektiert
werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß in den schematischen Dar
stellungen nur jeweils fünf Windungen eines jeden Licht
wellenleiters dargestellt sind, daß aber in Wirklichkeit
sehr viel mehr Windungen auf die obere und untere Meß
fläche des Verformungskörpers aufgebracht werden können.
Die Gesamtlänge eines jeden Lichtwellenleiters kann dabei
mehrere Meter betragen. Handelsübliche Monomode-Licht
wellenleiter, die einen Kerndurchmesser von 2-10 µ und
einen Mantelaußendurchmesser von etwa 125 µ haben, werden
mit ihren Windungen dicht an dicht liegend auf die Meß
flächen 18 und 19 zweckmäßig aufgeklebt. Ihre äußeren
Enden 20 b bzw. 21 b werden mit handelsüblichen Kupplungen
24 an hierzu passende Kupplungselemente 25 einer Konstruk
tionseinheit 26 angeschlossen, die einen optischen Strahl
teiler 27 enthält und auf der gegenüberliegenden Seite
Kupplungselemente 28 zum Anschließen an Übertragungs-
Lichtwellenleiter 29 aufweist, von denen der eine von
einer Lichtquelle 30 kommt und von denen der andere zu
einem optischen Abbildungssystem 31 b führt.
Lichtsender und -empfänger befinden sich gemeinsam in
einer elektrischen Auswerte- und Anzeigevorrichtung 32,
die entfernt von der eigentlichen Wägezelle 10 unterge
bracht werden kann. Der Sender besteht aus einer kohären
ten Lichtquelle 30 und einer nachfolgenden Optik 31 a zur
Einkopplung des Lichts in den Übertragungs-Lichtwellen
leiter 29 a. Der Empfänger enthält eine Auskoppeloptik 31 b
zum Auskoppeln des Lichtes aus dem Übertragungs-Licht
wellenleiter 29 b und Detektoren 33, die als Fotodioden
ausgebildet sein können. In den Detektoren 33 wird das
auftreffende Licht in seiner Intensität proportionale
elektrische Signale umgewandelt, die von der Schaltung
35 ausgewertet und als digitale Signale der Anzeigeein
richtung 34 zugeführt werden.
Das von der Lichtquelle 30 ausgesandte Strahlenbündel
von kohärentem Licht wird in dem Strahlteiler 27 in zwei
Strahlenbündel aufgeteilt, von denen das eine in den
Lichtwellenleiter 20 und von denen das andere in den
Lichtwellenleiter 12 eingekoppelt wird. Beide Strahlen
bündel werden an den verspiegelten Faserenden 22 bzw. 23
reflektiert und laufen durch die Lichtwellenleiter 20
und 21 und den Strahlteiler 27 zurück, wo sie vereinigt
werden.
Wenn auf die Lastplatte 13 eine Last einwirkt, wird der
Verformungskörper 14 in die in Fig. 1 in unterbrochenen
Linien dargestellte Lage verformt, in der sich seine
obere Meßfläche 18 nach innen und seine untere Meßfläche
19 nach außen bewegt. Die auf der oberen Meßfläche 18
festgeklebten Lichtwellenleiter 20 werden hierdurch ge
staucht, während die auf der unteren Meßfläche 19 spiral
förmig aufgeklebten Lichtwellenleiter gedehnt werden.
Das in den oberen Lichtwellenleiter 20 eingekoppelte
Strahlenbündel legt deshalb einen kürzeren Weg zurück als
das in den unteren Lichtwellenleiter 21 eingekoppelte
Strahlenbündel, welches einen entsprechend längeren Weg
zurücklegt. Bei der Vereinigung der beiden reflektier
ten Strahlenbündel aus den Lichtwellenleitern 20 und 21
im Stahlteiler 27 kommt es zur Interferenz der beiden
Teilstrahlungsbündel und entsprechend der Differenz der
optischen Länge beider Wege zu einer Verstärkung der
Lichtintensität oder zur Auslöschung des Lichtes, was
dann über das optische Abbildungssystem 31 von den Detek
toren 33 registriert und an die Anzeigevorrichtung
weitergeleitet wird.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung als Interferometer
mit zwei variablen Armen arbeitet und die Meßgröße die
Differenz der Änderungen der optischen Weglängen in
beiden Lichtwellenleitern ist, erhält man das doppelte
Nutzsignal einer einarmigen Ausbildung, die natürlich
auch möglich ist. Bei einer einarmigen Ausführung wäre
nur auf einer der beiden Meßflächen ein spiralförmig
angeordneter Lichtwellenleiter vorzusehen, der einer Deh
nung oder Stauchung unterworfen wird. Der zweite Arm des
Interferometers würde dann durch einen Referenz-Licht
wellenleiter fester, vorzugsweise gleicher Länge wie der
variable Arm gebildet.
Man erkennt, daß die Anzahl der Teilungswerte von der
Länge der Lichtleiterstrecke auf dem Verformungskörper
abhängig ist und daß die erreichbare Auflösung durch die
Größe der Meßfläche, insbesondere von deren Durchmesser
und ihrer radialen Breite und vom Durchmesser der Licht
wellenleiter begrenzt ist.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschrie
bene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind
Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können auch andere
Empfängerelemente als Fotodioden verwendet werden und es
ist möglich, für die Lichtwellenleiter anstelle von
Steckverbindungen Spleißverbindungen vorzusehen und für
die Übertragungs-Lichtwellenleiter sowohl Multimode- als
auch Monomode-Lichtwellenleiter zu verwenden.
Claims (4)
1. Kraftmeßvorrichtung mit einem Verformungskörper und einem
Interferometer, das eine kohärente Lichtquelle, einen
Strahlteiler, einen Spiegel für jedes vom Strahlteiler
kommende Strahlenbündel, ein optisches System zur Abbil
dung des Interferenzbildes und mindestens einen Detektor
aufweist, dessen Signale einer elektrischen Auswerte- und
Anzeigevorrichtung zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spiegel (22 bzw.
23) am Ende (20 a bzw. 21 a) eines Lichtwellenleiters (20
bzw. 21) angeordnet ist, der als Sensor auf der Meßfläche
(18 bzw. 19) des im wesentlichen rotationssymmetrisch
ausgebildeten Verformungskörpers (14) spiralförmig aufge
bracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verformungskörper (14) die Ge
stalt eines Biegerings hat und axial einander gegenüber
liegende Meßflächen (18 bzw. 19) aufweist, auf denen Licht
wellenleiter (20 bzw. 21) angeordnet sind, die an den
Strahlteiler (27) angeschlossen sind und deren reflektierte
Strahlenbündel miteinander zur Interferenz gebracht werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lichtquelle (30) und
die fotoelektrischen Detektoren (33) entfernt vom Verfor
mungskörper (14) in der Anzeige- und Auswertevorrichtung
(32) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der
Strahlteiler (27) eine besondere Konstruktionseinheit
ist, die einerseits Kupplungselemente (25) zum Anschlie
ßen der sensorischen Lichtwellenleiter (20, 21) des Ver
formungskörpers (14) bzw. eines Referenz-Lichtwellen
leiters und andererseits Kupplungselemente (28) zum An
schließen der von der Lichtquelle (30) kommenden und zum
optischen Abbildungssystem (31) führenden Übertragungs-
Lichtwellenleiter (29) aufweist.
Priority Applications (1)
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: METTLER-TOLEDO (KOELN) GMBH, 5000 KOELN, DE |
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8131 | Rejection |