DE3822705C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung der
Höhe des Badspiegels des Sauerstoffpartialdrucks und der Temperatur eines unter einer Schlackenschicht
befindlichen Metallbades in einem Behälter, insbesondere
in einem Konverter, mittels einer aus einer EMK-Zelle
zur Messung des Sauerstoffpartialdruckes und aus einem
Thermoelement bestehenden, durch eine Schutzkappe geschützten Meßsonde.
Für die Probennahme und die Temperaturbestimmung
von Metallschmelzen ist es von Bedeutung, die Höhe des Badspiegels
des Metallbades in dem Behälter genau zu kennen, insbesondere
in den Fällen, wenn sich das Metallbad unter einer Schlackenschicht
befindet. Bei gleichem Füllvolumen ändert sich jedoch
der Metallbadspiegel u. a. durch den Verschleiß der feuerfesten
Auskleidung des Behälters. Aus diesem Grund muß
für eine Probennahme die vorgegebene Eintauchtiefe laufend
korrigiert werden, um zu vermeiden, daß schlackenhaltige und
daher unbrauchbare Proben aus dem oberflächennahen Bereich
der Metallschmelze entnommen werden. Andererseits darf aufgrund
der begrenzten Standzeiten der verwendeten Probennahme- und
Meßsonden die Eintauchtiefe in das Metallbad nicht zu groß
gewählt werden, um eine zu frühe Zerstörung der Sonden zu vermeiden.
Ferner ist für eine kontrollierte Führung des Blasprozesses in
einem Konverter beim Frischen des Stahles und zur gezielten
Einstellung der angestrebten Stahlzusammensetzung der richtige
Abstand der Sauerstoff-Aufblaslanze von der Metallbadoberfläche
von besonderer verfahrenstechnischer und wirtschaftlicher Bedeutung.
Da auch in diesem Fall aus den bereits genannten
Gründen der Verschleiß der feuerfesten Auskleidung des Konverters
nicht gleichmäßig ist und sich die Höhe des Badspiegels
beispielsweise auch durch den Aufbau von Schlackenschichten
auf der feuerfesten Auskleidung laufend verändert,
muß der Metallbadstand in regelmäßigen Abständen durch Messungen
erfaßt werden.
Aus der DE-PS 31 41 116 ist ein Verfahren bekannt, nach dem
bei Eisen- und Stahlschmelzen aufeinanderfolgende Temperaturmessungen,
Probennahmen und/oder thermische Analysen stets
in gleicher Tiefe unterhalb des Badspiegels durchgeführt
werden. Die Eintauchtiefe für die eigentlichen Meßsonden in
das Metallbad wird zuvor mittels einer nur für diesen Zweck
eingesetzten Tauchmeßlanze mit zumindest einem Temperaturmeßfühler
ermittelt. Diese Tauchmeßlanze kann auch eine einen
Temperaturmeßfühler enthaltende Kombinationsmeßsonde, z. B.
Thermoelement/EMK-Zelle oder Thermoelement/Probennahmesonde,
sein. Mit Hilfe der Tauchmeßlanze wird bei diesem bekannten
Verfahren der Temperaturanstieg während des Absenkens der
Lanze in den das Metallbad enthaltenen Behälter laufend erfaßt,
bis sich als Meßpunkt ein Temperaturschwellwert einstellt.
Wie bei der aus der DE-OS 27 03 697 bekannten Einrichtung
zur Eintauchtiefensteuerung von Meßsonden in Schmelzen
wird mit dem Erreichen dieses Temperaturschwellwertes angezeigt,
daß die Tauchmeßlanze die heiße Schlacken- und/bzw. Metallbad-
Oberflächenschicht erreicht hat.
Von dieser Sondenstellung als Bezugspunkt
wird dann die gewünschte Eintauchtiefe der Meßsonde
in die Metallschmelze festgelegt. Eine Füllstandsmessung ist dabei nicht
vorgesehen.
Nach den aus diesen beiden Druckschriften bekannten Verfahren ließe
sich die Füllhöhe von Metallschmelzen in einem Behälter
und damit die Eintauchtiefe von Meßsonden in das Metallbad aus
den folgenden Gründen auch nur annähernd genau bestimmen. Zu ihrem
Schutz ist auf die Temperaturmeßfühler der Tauchmeßlanze eine
Schutzkappe aufgesetzt, um ihre frühzeitige Zerstörung im
Schlacken- und Metallbad zu vermeiden. Während des Absenkens
der Tauchmeßlanze ist daher der Temperaturverlauf oberhalb
des Metallbades nur über die von der aufgesetzten Metallschutzkappe
zur Sonde hin abgegebene Strahlungswärme, also mit zeitlicher
Verzögerung, meßbar. Die Temperatur steigt beim Eintreten
der Tauchmeßlanze in die Schlackenschicht und später in das
Metallbad nur langsam exponentiell an. Der Temperaturschwellwert
wird daher erst erreicht, nachdem die Sonde ggf. schon in das
Metallbad eingetaucht ist. Daher läßt sich auf diese Weise der
Badspiegel und die Eintauchtiefe von Meßsonden in das Metallbad
nicht exakt ermitteln.
Ein weiteres vorbekanntes Verfahren zur Badstandsmessung eines
unter einer Schlackenschicht befindlichen Metallbades basiert
darauf, die unterschiedliche Leitfähigkeit des elektrischen
Stromes für das Metallbad einerseits und für die Schlacke andererseits
für die Badstandsmessung auszunutzen. Entsprechende
Leitfähigkeits-Meßsonden sind aus den DE-PS 29 37 353,
31 33 182 und 32 05 528 bekannt. Mit Hilfe dieser Meßsonden
wird beim langsamen Herausfahren der Meßsonden aus dem
Metallbad die Leitfähigkeit gemessen und ihre Änderung beim
Übergang der Meßsonde vom Metallbad in die Schlackenschicht
registriert, die der Indikator für die Höhe des Badspiegels
im Behälter ist.
Es hat sich
gezeigt, daß beide Verfahren für die Bestimmung der Metallbadoberfläche,
insbesondere in einem bodenspülenden Konverter
aufgrund der auftretenden Turbulenzen und Gasblasen und der
hohen Badtemperaturen, störanfällig und daher wenig geeignet
sind und zu ungenauen und nicht eindeutigen Meßergebnissen
führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, welches geeignet ist, die Höhe des Badspiegels
eines unter einer Schlackenschicht
befindlichen Metallbades in einem Behälter exakt zu messen.
Als Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß die Maßnahmen des Patentanspruchs vorgeschlagen.
Bei dem Verfahren der eingangs genannten Art wird die Meßsonde,
bezogen auf eine außerhalb des Behälters gelegene Ausgangsstellung,
bis zu einer als Fixpunkt vorbestimmten Tiefe verhältnismäßig
schnell in das Metallbad eingetaucht wird und
nach dem Aufschmelzen der Schutzkappe während der mit langsamerer
Geschwindigkeit erfolgenden Aufwärtsbewegung der Meßsonde
der Sauerstoffpartialdruck und die Temperatur als
Funktion der von der Meßsonde in dem Metallbad von dem gewählten
Fixpunkt aus zurückgelegten Wegstrecke gemessen und die bis
zum Eintreten einer Änderung des gemessenen Sauerstoffpartialdruckes
und der Temperatur von dem Fixpunkt aus zurückgelegte
Wegstrecke als Maß für die Badstandshöhe erfaßt wird.
Das schnelle Absenken bzw. Eintauchen der Meßsonde in das
Metallbad erfolgt dabei mit der üblichen Geschwindigkeit in
der Größenordnung von 30 cm/s oder mehr, während das anschließende
langsame Aufwärtsbewegen der Meßsonde
mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 bis 5 cm/s erfolgen sollte.
Im Gegensatz zu den vorgenannten bekannten Verfahren ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren eine eindeutige Bestimmung der
Badstandshöhe von Metallschmelzen in Behältern
in den Fällen, wenn sich das Metallbad unter einer Schlackenschicht
befindet, und zwar zu jedem beliebigem Zeitpunkt während des
Frischens oder danach.
Die Messung des Metallbadstandes könnte
bereits über die Messung der Temperatur allein
erfolgen. Sofern sich jedoch das Metallbad unter einer
Schlackenschicht befindet, ist die Temperaturmessung mittels
eines Thermoelementes
allerdings nur möglich, sofern die Schlackentemperatur deutlich
von der Temperatur des Metallbades abweicht. Im Konverter,
in dem sich über der Metallschmelze eine Schlackenschicht befindet,
ist dies beispielsweise nur innerhalb eines begrenzten
Zeitraumes nach Blasende bzw. dem Ende des Frischvorganges der
Fall. Danach erfolgt über einen längeren Zeitraum ein Temperaturausgleich
zwischen dem Metallbad und der Schlackenschicht,
der einer Messung der Höhe des Badspiegels
durch eine Temperaturmessung allein
entgegenstehen würde. Unter
einer Schlackenschicht wird die Messung der
Höhe des Badspiegels nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mittels einer EMK-Zelle zur Messung
des Sauerstoffpartialdruckes und eines Thermoelementes zur Messung der Badtemperatur als Funktion der zurückgelegten
Wegstrecke durchgeführt.
Mit der parallelen Auswertung der
beiden gleichzeitig gemessenen Signale für den Sauerstoffpartialdruck
und die Temperatur kann ein noch besseres und eindeutiges
Ergebnis erzielt werden, als dies mit den bekannten Verfahren
möglich war.
Gegenüber dem bekannten Verfahren besteht ein weiterer
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin,
daß nunmehr die Messung des Metallbadstandes und damit der
Eintauchtiefe der eigentlichen Meßsonde in das Metallbad mit
der gleichen Sonde durchgeführt werden kann. Bisher war es
üblich, den Metallbadstand zunächst mit Hilfe einer Leitfähigkeits-
Meßsonde zu bestimmen und im Anschluß daran mit der
zweiten eigentlichen Meßsonde die Messung beispielsweise des
Sauerstoffpartialdruckes und/oder der Temperatur des Metallbades
durchzuführen. Dabei wird die eigentliche Meßsonde
schnell in das Metallbad eingetaucht und sobald die Meßsignale
für den Sauerstoffpartialdruck und die Temperatur registriert
sind, auch wieder schnell mit der gleichen Geschwindigkeit
aus dem Metallbad herausgefahren. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es nunmehr möglich, zusätzlich zur
Messung des Sauerstoffpartialdruckes und der Temperatur
des Metallbades unmittelbar im Anschluß daran mit der gleichen
Meßsonde auch den Metallbadstand zu bestimmen.
Anhand der Zeichnungen wird der Ablauf einer Messung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Stellung der Meßsonde in ihrer Ausgangsstellung
vor Durchführung der Messung,
Fig. 2 die Stellung der Meßsonde in ihrer Endstellung bei
maximaler Eintauchtiefe,
Fig. 3 die Meßsonde auf dem Weg nach oben aus dem Metallbad
heraus beim Passieren der Grenzfläche Metallbad/
Schlackenschicht und
Fig. 4 das zur Fig. 3 gehörige Meßwertdiagramm.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen schematisch einen Behälter 1, der
ein Metallbad 2 enthält, auf dem sich eine Schlackenschicht 3
befindet.
Üblicherweise befindet sich die Meßsonde 4 mit einem Kopf 5
zur Messung des Sauerstoffpartialdruckes und der Temperatur
gemäß Fig. 1 in einer oberen Ausgangsstellung 8. Aus
dieser Ausgangsstellung wird die Meßsonde 4 in Pfeilrichtung 6
auf den Behälter zu schnell, d. h. mit etwa 30 cm/s oder mehr,
nach unten bewegt, bis die Meßsonde 4 die vorgegebene maximale
Eintauchtiefe gemäß Fig. 2 erreicht hat. Diese Eintauchtiefe
wird so gewählt, daß sich der Kopf 5 der Meßsonde 4 sicher
unterhalb der Schlackenschicht 3 in dem Metallbad befindet.
Dabei hat der Kopf 5 der Meßsonde 4 von der oberen Ausgangsstellung
8 bis zu dieser unteren Endstellung gemäß Fig. 2
die Wegstrecke S₁ zurückgelegt. Diese Wegstrecke S₁ gibt
den Fixpunkt der Badstandsmessung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren an.
Im Anschluß daran, d. h. nach dem Aufschmelzen der nichtdargestellten
Schutzkappe der Meßsonde 4 und sobald die Meßsignale
für den Sauerstoffpartialdruck und die Temperatur des
Metallbades registriert werden, wird die Meßsonde in Pfeilrichtung
7 mit langsamerer Geschwindigkeit von etwa 2 bis 5 cm/s
aufwärts bewegt. Dabei legt der Kopf 5 der Meßsonde bis zum
Erreichen des Badspiegels des Metallbades 2 gemäß den Fig. 2
und 3 die Wegstrecke S₂ zurück. Die von der Meßsonde zurückgelegte
Wegstrecke S wird dabei beispielsweise von einem
Schreiber fortlaufend aufgezeichnet. Gleichzeitig werden die
während der Aufwärtsbewegung der Meßsonde fortlaufend gemessenen
Werte für den Sauerstoffpartialdruck EMK [mV] und
die Temperatur T [°C] registriert und gemäß Fig. 4 über die
zurückgelegte Wegstrecke S aufgezeichnet. Erreicht der Kopf 5
der Meßsonde 4 den Metallbadspiegel, so entsteht beim Übergang
in die Schlackenschicht eine Änderung oder auch ein Sprung des
bzw. der Meßsignale infolge unterschiedlichen Sauerstoffpartialdruckes
und unterschiedlicher Temperatur des Metallbades
gegenüber der Schlackenschicht. Die relevante Änderung
in den über die zurückgelegte Wegstrecke S aufgetragenen Meßwerten
- diese Änderungen sind größer als die Schwankungen und
Meßfehler der Meßwerte für den Sauerstoffpartialdruck und
die Temperatur des Metallbades - kennzeichnet die Höhe des Badspiegels
und ist damit unter Berücksichtigung der Wegstrecke S₁
das Maß für die Badstandshöhe. Bezogen auf die obere
Ausgangsstellung 8 läßt sich damit in einfacher Weise aus den
beiden Wegstrecken S₁ und S₂ die Badstandshöhe in dem Behälter
berechnen.
Claims (1)
- Verfahren zur Messung der Höhe des Badspiegels, des Sauerstoffpartialdrucks und der Temperatur eines unter einer Schlackenschicht befindlichen Metallbades in einem Behälter, insbesondere in einem Konverter, mittels einer aus einer EMK-Zelle zur Messung des Sauerstoffpartialdruckes und aus einem Thermoelement bestehenden, durch eine Schutzkappe geschützten Meßsonde, bei dem die Meßsonde, bezogen auf eine außerhalb des Behälters gelegene Ausgangsstellung, bis zu einer als Fixpunkt vorbestimmten Tiefe mit einer Geschwindigkeit von 30 cm/s oder mehr in das Metallbad eingetaucht wird, nach dem Aufschmelzen der Schutzkappe der Sauerstoffpartialdruck und die Temperatur des Metallbades gemessen werden und während der mit einer langsameren Geschwindigkeit erfolgenden Aufwärtsbewegung der Meßsonde der Sauerstoffpartialdruck und die Temperatur als Funktion der von der Meßsonde in dem Metallbad von dem gewählten Fixpunkt aus zurückgelegten Wegstrecke gemessen und die bis zum Eintreten einer Änderung des gemessenen Sauerstoffpartialdruckes und der Temperatur von dem Fixpunkt aus zurückgelegte Wegstrecke als Maß für die Badstandshöhe erfaßt wird.
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DE3822705A DE3822705A1 (de) | 1988-07-05 | 1988-07-05 | Verfahren zur messung der hoehe des badspiegels eines metallbades in einem behaelter |
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