DE3822685A1 - Elektrischer leiter in draht- oder kabelform, bestehend aus mindestens zwei einzelheiten in form eines ummantelten drahtes oder eines mehrfachfilamentleiters oder eines koaxialkabels auf der basis eines keramischen hochtemperatur-supraleiters - Google Patents

Elektrischer leiter in draht- oder kabelform, bestehend aus mindestens zwei einzelheiten in form eines ummantelten drahtes oder eines mehrfachfilamentleiters oder eines koaxialkabels auf der basis eines keramischen hochtemperatur-supraleiters

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Description

Technisches Gebiet
Technologie der elektrischen Supraleiter. In neuester Zeit nimmt die Bedeutung von Werkstoffen, welche supraleitende Eigenschaften haben, mehr und mehr zu. Die Entdeckung von neuen supraleitenden Werkstoffen, insbesondere des Typs Seltene Erden/Ba/Cu/O, führte zu einer beträchtlichen Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten für Supraleiter, da diese Stoffe bereits bei Temperaturen oberhalb 50 K supraleitend werden.
Die Erfindung bezieht sich auf die Weiterentwicklung und Verbesserung von Bauteilen aus einem keramischen Hochtemperatur-Supraleiter in Drahtform, wobei den Bedürfnissen der industriellen Großproduktion Rechnung getragen werden soll. Insbesondere betrifft sie einen elektrischen Leiter in Draht- oder Kabelform, bestehend aus mindestens zwei Einzelleitern in Form eines ummantelten Drahtes oder eines Mehrfachfilamentleiters oder eines Koaxialkabels auf der Basis eines keramischen Hochtemperatur-Supraleiters des Typs SEBa₂Cu₃O6,5+y , wobei SE ein Seltenes Erdmetall und 0 < y < 1 bedeutet, oder des Typs (La,Ba,Sr)₂CuO₄ und der besagte Supraleiterkörper als Kern oder als Hohlzylinder in einem als mechanischer Träger und Notstromleiter dienenden Metallmantel angeordnet ist.
Stand der Technik
Es ist bekannt, Supraleiter des Typs SEBa₂Cu₃O6,5-7 durch Bereitstellen und Mischen von Pulvern der Ausgangsmaterialien und anschließender Wärmebehandlung herzustellen. Als Ausgangsmaterialien werden in der Regel Y₂O₃/CuO und BaO oder BaCO₃ verwendet. Im Falle von BaCO₃ muß das CO₂ durch einen zusätzlichen Kalzinierungsprozeß ausgetrieben werden (vgl. T. Kawai and M. Kanai, "Preparation of high-Te Y-Ba-Cu-O Superconductor", Jap. Jour. of Applied Physics, Vol. 26, No. 5, May 1987, pp. L736-L737; Y. Yamada, N. Fukuschima, S. Nakayama and S. Murase, "Critical current density of wire type Y-Ba-Cu-Oxide superconductor", Jap. Jour. of Applied Physics, Vol. 26, No. 5, May 1987, pp. 2865-2866). Dabei wird in sauerstoffhaltiger Atmosphäre (Luft) gesintert, also unter einem gewissen O₂-Partialdruck. Dadurchs steuert die umgebende Sinteratmosphäre ihren Beitrag zur Erreichung eines leicht überstöchiometrischen Sauerstoffgehalts der Verbindung bei. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Sinterprozeß in einem Silberröhrchen durchzuführen. Silber ist für elementaren Sauerstoff durchlässig, so daß letzterer durch Diffusion in das Kernmaterial hineingelangt (vgl. H. Yoshino, N. Fukushima, M. Niu, S. Nakayama, Y. Aamada and S. Murase, "Superconducting wire and coil with zero resistance state at 90 K and current density of 510 A/cm² at 77 K", Toshiba Corporation, R + D. Center, Saiwai-Ku, Kawasaki-City 210, Japan).
Keramische Hochtemperatur-Supraleiter weisen eine niedrige kritische Stromdichte auf, die ihrer allgemeinen Verwendung hinderlich ist. Es genügen schon schwache Magnetfelder, um die Supraleitung aufzuheben. Dazu gehören schon die durch den stromdurchflossenen Leiter selbst induzierten Eigen-Magnetfelder.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Leiter in Draht- oder Kabelform auf der Basis eines keramischen Hochtemperatur-Supraleiters anzugeben, der eine möglichst hohe Stromtragfähigkeit aufweist und bei dem der schädliche Einfluß des Eigen-Magnetfeldes auf die kritische Stromdichte j crit möglichst weitgehend unterdrückt ist. Der Leiter soll sich in großen Längenabmessungen und mit reproduzierbaren physikalischen Eigenschaften auf einfache Weise herstellen lassen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im eingangs erwähnten Leiter der mit einem Metallmantel versehene Supraleiterkörper in einem Isoliermaterial eingebettet ist und daß benachbarte Einzelleiter abwechslungsweise mit Strömen entgegengesetzter Richtung beaufschlagt wird, so daß sich ihre magnetischen Eigenfelder mindestens teilweise aufheben.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, durch Figuren näher erläuterten Ausführungsbeispiele beschrieben.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch die Elementarform eines Leiters (Grundaufbau),
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch eine Anforderung mehrerer antiparalleler Koaxialkabel-Supraleiter,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch eine Anordung mehrerer antiparalleler Multifilament-Supraleiter (Hexagonale Honigwaben-Anordnung).
In Fig. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch die Elementarform eines Leiters (Grundaufbau) dargestellt. Die Figur bezieht sich auf den Zustand der Endform, d. h. nach dem Walzen (gegebenenfalls Schmieden), Rundhämmern, Ziehen etc. 1 ist der Kern aus supraleitendem Material. 2 ist eine Diffusionssperre aus Tantal, Niob, Vanadium, Nickel etc. oder einer Legierung von mindestens zweien dieser Elemente. Sie dient zur Verhinderung der Abwanderung des Sauerstoffs aus dem Kernmaterial (Supraleiterkörper 1). 3 ist ein Metallmantel (Cu, Ag), der als mechanischer Träger zur Stabilisierung der geometrischen Form des Leiters dient. Außerdem übernimmt er die Funktion eines elektrischen Notstromleiters (Normalleiter). 4 ist ein elektrischer Isolierkörper aus Kunststoff oder einem geeigneten Verbund-Isoliermaterial, welches bei tiefen Temperaturen beständig und alterungsunempfindlich ist.
Fig. 2 bezieht sich auf einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung mehrerer antiparalleler Koaxialkabel-Supraleiter. Sämtliche Einzelteile des Koaxialkabels bestehen aus einem Zylinder und darum koaxial angeordneten Hohlzylindern. 1 a ist ein 1. Supraleiterkörper von zylindrischem Querschnitt. Die Stromrichtung ist zu einem gewissen Zeitpunkt (beispielsweise im Falle von Wechselstrombeaufschlagung) positiv, d. h. zum Beispiel in die Zeichnungsebene hinein gerichtet. 1 b ist ein 2. Supraleiterkörper von hohlzylindrischem Querschnitt. Die Stromrichtung ist zu einem gewissen Zeitpunkt negativ, d. h. aus der Zeichnungsebene heraus gerichtet. 1 a′ ist ein 3. Supraleiterkörper von hohlzylindrischem Querschnitt. Die Stromrichtung ist zu einem gewissen Zeitpunkt positiv. 1 b′ ist ein 4. Supraleiterkörper von hohlzylindrischem Querschnitt. Die Stromrichtung ist zu einem gewissen Zeitpunkt negativ. Die Reihe von abwechslungsweise positiv und negativ beaufschlagten hohlzylindrischen Supraleiterkörpern Typ 1 a′ und 1 b′ läßt sich beliebig nach zunehmenden Durchmessern fortsetzen. 2 ist eine Diffusionssperre, deren Zusammensetzung und Funktion unter Fig. 1 erklärt ist. 3 ist ein Metallmantel (Notstromleiter) in hohlzylindrischer Ausführung. Er besteht im allgemeinen aus Cu oder Ag. 4 ist ein hohlzylindrischer elektrischer Isolierkörper aus Kunststoff oder aus einem Verbund-Material. Durch die koaxiale Anordnung heben sich die vom Stromfluß erzeugten Eigen-Magnetfelder auf.
In Fig. 3 ist ein schematischer Querschnitt durch eine Anordnung mehrerer antiparalleler Multifilament-Supraleiter dargestellt. Es handelt sich um eine hexagonale Honigwaben-Anordnung. Die Querschnittszentren der Supraleiterkörper 1 (vgl. Fig. 1) sitzen jeweils in den Ecken von nahtlos aneinanderstoßenden Sechsecken. Es sind - in der Zeichnung von oben nach unten fortschreitend - abwechslungsweise negativ [aus der Zeichnungsebene heraus, mit ⊙ abgedeutet) und positiv (in die Zeichnungsebene hinein, mit ® angedeutet) beaufschlagte Reihen von Supraleiterkörpern 1 vorhanden. Ein negativer Leiter ist immer von 3 positiven, symmetrisch angeordneten Leitern umgeben und umgekehrt. Die Wirkungen der magnetischen Eigenfelder heben sich in ihrer Summe auf. 2 ist eine Diffusionssperre, 3 ein Metallmantel (vgl. Fig. 1). 4 ist das Isoliermaterial, welches den ganzen Raum zwischen den einzelnen Filamenten, d. h. den ummantelten Supraleiterkörpern ausfüllt und dem Ganzen Form und Stabilität verleiht.
Ausführungsbeispiel 1 (Siehe Fig. 1 und 2)
Für den Supraleiterkörper 1 wurde eine Zusammensetzung gewählt, die der Formel
YBa₂Cu₃O₇
entsprach.
Zu diesem Zweck wurde ein hohlzylindrischer Metallmantel 3 in Form eines Kupferrohres von 5 mm Innendurchmesser und 8 mm Außendurchmesser (1,5 mm Wandstärke) innen mit einer 200 µm dicken Nickelschicht als Diffusionssperre 2 versehen. Das Kupferrohr wurde nun mit einer Pulvermischung gefüllt, die das nachfolgende Mengenverhältnis aufwies:
1 Mol Y₂O₃
3 Mol BaO
1 Mol BaO₂
6 Mol CuO
Das Ganze wurde nun in ein Zinkrohr von 8 mm Innendurchmesser und 9 mm Außendurchmesser (0,5 mm Wandstärke) gestreckt. Ein weiterer Metallmantel 3 in Form eines Kupferrohres von 11 mm Innendurchmesser und 13 mm Außendurchmesser (1,0 mm Wandstärke) wurde innen mit einer 150 µm dicken Nickelschicht als Diffusionssperre 2 versehen. Dieses letztere Kupferrohr wurde nun über den mit dem Zinkrohr abgeschlossenen Stab geschoben, zentriert und der Zwischenraum (radiale Breite 0,85 mm) mit obiger Pulvermischung aufgefüllt und festgestampft. In dieser Weise wurde weiter verfahren, so daß eine Folge von abwechslungsweise Pulvermischung/Diffusionssperre 2/ Metallmantel 3/Zinkrohr mit einem Abschluß als Metallmantel 3 von ca. 21 mm Außendurchmesser gebildet wurde. Durch Kaliberwalzen und Ziehen wurde nun der Querschnitt des Stabes auf ca. ¹/₁₆ reduziert, so daß der Durchmesser noch ca. 5 mm betrug. Nun wurde das Ganze auf ca. 500°C gebracht und die Zinkschichten herausgeschmolzen. Der Rest des Zinks wurde in einem Bad von verdünnter Salzsäure entfernt. Die zuvor vom Zink entnommenen Räume wurden nun mit elektrisch isolierendem Quarzpulver (Isoliermaterial 4) gefüllt und in einer Anlage zum heiß-isostatischen Pressen unter einem Argondruck von 200 bar bei einer Temperatur von 950°C während 5 h gesintert. Dann wurde der so hergestellte Koaxialleiter mit einer Geschwindigkeit von 25°C/h auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch die Glühbehandlung (reaktives Sintern) wurden die Supraleiterkörper 1 a, 1 a′, 1 b, 1 b′ etc. gebildet.
Ein Vergleich mit einem kompakten Supraleiter von äquivalentem Leiterquerschnitt ergab folgendes Bild:
Die Stromtragfähigkeit des kompakten Stabes betrug ca. 20 A, was einer kritischen Stromdichte von ca. 500 A/cm² entsprach. Die Stromtragfähigkeit des mehrfachen Koaxialkabels mit antiparallelen Einzelleitern betrug hingegen ca. 100 A, was einer kritischen Stromdichte von ca. 2500 A/cm² entsprach.
Neuere Forschungen zeigen, daß die starke Magnetfeldabhängigkeit begrenzender Faktor des kristischen Stroms ist. Das Material verliert seine supraleitende Eigenschaft, wenn das Eigenmagnetfeld H des Stroms einen kritischen Wert übersteigt, der typischerweise 20 Oe beträgt. Daraus folgt, daß ein Filament eine umso größere Stromdichte j crit tragen kann, je kleiner der Radius R ist, denn das maximale Eigenfeld beträgt
Dies wird experimentell gefunden. Eine ähnliche Überlegung zeigt, daß dünne Filme ebenfalls höhere Stromdichten transportieren können als dicke Filme.
Ausführungsbeispiel 2 (Siehe Fig. 1 und 2)
Für den Supraleiterkörper 1 wurde wie in Beispiel 1 eine Zusammensetzung gewählt, die der Formel
YBa₂Cu₃O₇
entsprach. Es wurde diesmal durch reaktives Sintern einer Oxydpulvermischung hergestelltes Pulver der supraleitenden Substanz verwendet. Ein hohlzylindrischer Metallmantel 3 in Form eines Silberrohres von 5 mm Innendurchmesser und 6 mm Außendurchmesser (0,5 mm Wandstärke) wurde innen mit einer 150 µm dicken Nickelschicht als Diffusionssperre 2 versehen. In dieses Silberrohr wurde das oben genannte Pulver eingefüllt. Nun wurde ein zweites Silberrohr von 8 mm Innendurchmesser und 9 mm Außendurchmesser (0,5 mm Wandstärke), welches innen mit einer 150 µm dicken Nickelschicht versehen war, über das erste Silberrohr geschoben und zentriert. Der Zwischenraum zwischen den beiden Silberrohren wurde mit Al₂O₃-Pulver gefüllt. Dann wurde das gleiche Verfahren mit einem dritten und vierten, innen mit Nickel beschichteten Silberrohr mit Zwischenschicht aus Al₂O₃-Pulver mit steigendem Durchmesser wiederholt und so fort, bis ein vielschichtiger Rundstab von 30 mm Außendurchmesser gebildet wurde. Der Stab wurde durch Kaliberwalzen zunächst auf einen Durchmesser von 6 mm heruntergewalzt und der so gebildete Draht in mehreren Operationen mit Zwischenglühungen auf einen Enddurchmesser von 1,5 mm heruntergezogen. Nach der endgültigen Formgebung wurde der gewickelte Draht in eine Anlage zum heißisostatischen Pressen gebracht und unter einem Druck von 500 bar in Sauerstoffatmosphäre während 10 h bei einer Temperatur von 900°C gesintert und daraufhin mit einer Geschwindigkeit von 20°C/h auf Raumtemperatur abgekühlt.
Ein Vergleich mit einem kompakten Leiter von äquivalentem Querschnitt ergab folgendes Bild:
Die kritische Stromdichte des kompakten Drahtes ergab den Wert von ca. 500 A/cm², während das Koaxialkabel mit antiparallelen Einzelleitern einen solchen von ca. 2200 A/cm² aufwies.
Ausführungsbeispiel 3 (Siehe Fig. 1 und 2)
Der Supraleiterkörper 1 bestand wie in Beispiel 2 aus vorgesintertem Pulver der Substanz YBa₂Cu₃O₇. Zunächst wurde analog Beispiel 2 ein innen mit einer Nickelschicht von 50 µm Dicke als Diffusionssperre 2 versehener hohlzylindrischer Metallmantel 3 in Form eines Silberrohres von 4 mm Außendurchmesser und 3,2 mm Innendurchmsser (0,4 mm Wandstärke) mit Pulver aus supraleitender Substanz gefüllt. Nun wurde mittels Kathodenzerstäubung auf dem Silberrohr eine 20 µm dicke Schicht aus SiO₂ als Isoliermantel 4 aufgebracht. Dann wurde nach dem gleichen Verfahren eine 50 µm dicke Schicht des Supraleiterkörpers 1 aufgebracht, auf die eine Nickelschicht von 20 µm Dicke als Diffusionssperre 2 und eine 100 µm dicke Silberschicht als Metallmantel 3 und eine 20 µm dicke Schicht aus SiO₂ als Isoliermantel 4 folgte. Dieses Verfahren des Aufbringens der besagten Schichtfolge wurde noch ca. 50mal wiederholt, bis eine Stange von ca. 24 mm Durchmesser gebildet wurde. Die Stange wurde durch Kaliberwalzen und anschließendes Ziehen auf einen Durchmesser von 4 mm verkleinert. Dann wurde der fertige Koaxialleiter während 10 h bei einer Temperatur von 920°C unter einem Druck von 1000 bar in Sauerstoffatmosphäre geglüht und langsam (25°C/h) auf Raumtemperatur abgekühlt.
Im Versuch wurden benachbarte hohlzylindrische Supraleiterschichten des Koaxialleiters abwechslungsweise mit positiven und negativen Teilströmen beaufschlagt. Es wurde eine kritische Stromdichte von 3000 A/cm² bestimmt.
Ausführungsbeispiel 4 (Siehe Fig. 1 und 3)
Für die Substanz des Supraleiterkörpers 1 wurde die nachfolgende fertig reaktiv gesinterte und gemahlene supraleitende Substanz gewählt.
YBa₂Cu₃O7+x mit -0,5 < x < 0,1
Im vorliegenden Fall betrug x ca. 0,05.
Ein innen mit einer 60 µ dicken Nickelschicht als Diffusionssperre 2 versehener Metallmantel 3 in Form eines Kupferrohres von 5 mm Außendurchmesser und 4 mm Innendurchmesser (0,5 mm Wandstärke) wurde mit Pulver aus supraleitender Substanz gefüllt. Je 6 gefüllte Kupferrohre wurden mit einem Mittenabstand von 8 mm derart parallel ausgerichtet in ein dünnwandiges Kupferrohr von 24 mm Außendurchmesser und 21 mm Innendurchmesser (1,5 mm Wandstärke) gestellt, daß die Zentren ihrer Querschnitte ein gleichseitiges Sechseck bildeten. Der Zwischenraum wurde nun mit Al₂O₃-Pulver als Isoliermaterial 4 gefüllt und festgestampft. Die auf diese Weise hergestellte Stange wurde durch Kaliberwalzen und Ziehen bis zu einem Draht von ca. 1,2 mm Durchmesser reduziert. Eine große Anzahl derartiger Drähte wurde unter Auffüllung der Zwischenräume mit Al₂O₃-Pulver gebündelt in ein dünnwandiges Kupferrohr von ca. 15 mm Außendurchmesser gesteckt und das Ganze durch Kaliberwalzen und Ziehen auf einen Enddurchmesser von ca. 1,5 mm verringert. Der einzelne Filamentdurchmesser betrug noch ca. 30 µm.
Im Versuch wurden benachbarte Filamente des Mehrfachfilamentleiters abwechslungsweise mit positiven und negativen Teilströmen beaufschlagt. Die kritische Stromdichte betrug ca. 2600 A/cm².
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Grundsätzlich besteht der elektrische Leiter in Draht- oder Kabelform aus mindestens zwei Einzelleitern in Form eines ummantelten Drahtes oder eines Mehrfachfilamentleiters oder eines Koaxialkabels auf der Basis eines keramischen Hochtemperatur-Supraleiters des Typs SEBa₂Cu₃O6,5+y , wobei SE ein Seltenes Erdmetall und 0 < y < 1 bedeutet, oder des Typs (La,Ba,Sr)₂CuO₄ und der besagte Supraleiterkörper als Kern oder als Hohlzylinder in einem als mechanischer Träger und Notstromleiter dienenden Metallmantel angeordnet ist, wobei der mit einem Metallmantel versehene Supraleiterkörper in einem Isoliermantel eingebettet ist und indem benachbarte Einzelleiter abwechslungsweise mit Strömen entgegengesetzter Richtung beaufschlagt sind, so daß sich ihre magnetischen Eigenfelder mindestens teilweise aufheben.
In vorteilhafter Weise sind die Einzelleiter als Mehrfachfilamentleiter in Form einer hexogonalen Honigwaben-Anordnung mit konstanten Abständen der einzelnen Supraleiterkörper vorhanden und in einem gemeinsamen Körper aus Isoliermaterial eigebettet, derart, daß sich die magnetischen Eigenfelder in ihrer Gesamtheit vollständig aufheben.
In einer anderen Anordnung sind die Einzelleiter als Mehrfach-Koaxialkabel in Form ineinander gesteckter zylindrischer und hohlzylindrischer Supraleiterkörper ausgeführt, wobei je zwei benachbarte Supraleiterkörper durch je einen koaxialen Hohlzylinder aus Isoliermaterial getrennt sind. Zwischen Metallmantel und Supraleiterkörper wird vorteilhafterweise eine Diffusionssperre für Sauerstoff angeordnet.
Der Vorteil der Erfindung besteht in der gegenüber unabgeschirmten draht- oder kabelförmigen Hochtemperatur-Supraleitern um den Faktor 4 erhöhten kritischen Grenzstromdichte. Auch die Stromtragfähigkeit im Falle von Wechselstrombetrieb wird durch die magnetische Abschirmung wesentlich erhöht.

Claims (4)

1. Elektrischer Leiter in Draht- oder Kabelform, bestehend aus mindestens zwei Einzelleitern in Form eines ummantelten Drahtes oder eines Mehrfachfilamentleiters oder eines Koaxialkabels auf der Basis eines keramischen Hochtemperatur-Supraleiters des Typs SEBa₂Cu₃O,5+y , wobei SE ein Seltenes Erdmetall und 0 < y < 1 bedeutet, oder des Typs (La,Ba,Sr)₂CuO₄ und der besagte Supraleiterkörper (1) als Kern oder als Hohlzylinder in einem als mechanischer Träger und Notstromleiter dienenden Metallmantel (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Metallmantel (3) versehene Supraleiterkörper (1) in einem Isoliermaterial (4) eingebettet ist und daß benachbarte Einzelleiter abwechslungsweise mit Strömen entgegengesetzter Richtung beaufschlagt sind, so daß sich ihre magnetischen Eigenfelder mindestens teilweise aufheben.
2. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelleiter als Mehrfachfilamentleiter in Form einer hexogonalen Honigwaben-Anordnung mit konstanten Abständen der einzelnen Supraleiterkörper (1) vorliegen und in einem gemeinsamen Körper aus Isoliermaterial (4) eingebettet sind, derart, daß sich die magnetischen Eigenfelder in ihrer Gesamtheit vollständig aufheben.
3. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelleiter als Mehrfach-Koaxialkabel in Form ineinander gesteckter zylindrischer und hohlzylindrischer Supraleiterkörper (1) ausgeführt sind, wobei je zwei benachbarte Supraleiterkörper (1) durch je einen koaxialen Hohlzylinder aus Isoliermaterial (4) getrennt sind.
4. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Supraleiterkörper (1) und Metallmantel eine Diffusionssperre (2) für Sauerstoff angeordnet ist.
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