DE3819898C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkammer für eine Gasturbine
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Bei einer gattungsgemäßen, aus der DE-PS 25 11 171 bekannten
Brennkammer ist ein aus Außengehäuse und Flammrohr gebildeter
Ringkanal über ein Verdampferrohr mit dem Verbrennungsraum
verbunden. Auf die Innenwand dieses Verdampfrohres wird der
Brennstoff aufgebracht, welcher sich infolge der ebenfalls das
Verdampfrohr passierenden Luftströmung als Film in Richtung
Verbrennungsraum bewegt und dabei kontinuierlich verdampft. Um
ein vollständiges Verdampfen des Brennstoffes bis zum Eintritt
in den Verbrennungsraum und damit eine zufriedenstellende Gemischbildung
überhaupt gewährleisten zu können, muß das Verdampferrohr
und damit die gesamte Brennkammer relativ lang
ausgebildet sein.
Die DE-AS 12 40 706 offenbart eine Brennkammer, bei welcher der
Verdichterstufe ein Strömungsleitgitter nachgeschaltet ist,
dessen einzelne Schaufeln mit Brennstoffkanälen versehen sind,
die sowohl saug- als auch druckseitig nahezu in einem rechten
Winkel in die Schaufelkanäle einmünden. Damit wird ein Einspritzen
des Brennstoffes quer bzw. nahezu quer zur Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft erzielt, wodurch insofern eine
gewisse Reduzierung der Baulänge der Brennkammer erzielbar ist,
als daß nicht noch eine dem Strömungsleitgitter vor- oder
nachgeschaltete separate Einrichtung zur Brennstoffeinbringung
vorgesehen werden muß. Der Nachteil dieser Art der Brennstoffeinbringung
besteht jedoch darin, daß der eingespritzte Brennstoff,
eben weil er in Form eines Strahles in den Verbrennungsluftstrom
quer zu diesem eingebracht wird, nur teilweise zerstäuben
und damit auch nur langsam verdampfen kann. Somit muß
auch bei dieser Brennkammer eine relativ große Verdampferstrecke
vorgesehen werden, will man ein vollständiges Verdampfen
des Brennstoffes noch vor der Verbrennungsphase und damit
eine schadstoffarme Verbrennung erreichen.
Die DE-OS 24 07 484 zeigt eine Brennkammer, bei welcher der
Brennstoff direkt in den Verbrennungsraum eingespritzt wird.
Eine separate Strecke zur Verdampfung des Brennstoffes vor dem
Eintritt in den Verbrennungsraum ist hier nicht vorgesehen.
Dies wirkt sich nachteilig auf die Stickoxidemission aus.
Ferner ist aus dieser Schrift bekannt, die Leitschaufeln eines
Strömungsleitgitters am Eintritt einer Brennkammer zu verstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammer der
im Oberbegriff des Hauptanspruchs beschriebenen Art zu schaffen,
deren Baulänge gering ist, bei der aber dennoch der
Brennstoff bei Eintritt in den Verbrennungsraum vollständig
verdampft ist und mit der Verbrennungsluft ein homogenes Gemisch
bildet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Hauptanspruches gelöst.
Durch das spitzwinklige Austreten des Brennstoffes aus den
Leitschaufeln auf deren Profildruckseite ist gewährleistet, daß
der Brennstoff nicht strahlförmig in den Verbrennungsluftstrom
eintritt, sondern durch das Druckgefälle zwischen Profilsaug-
und Profildruckseite in Form eines Filmes auf der Leitschaufel
bis zu deren Ende fließt. Diese Schaufelenden sind nun
erfindungsgemäß mit einer Abrißkante versehen, so daß die
Filmströmung hier abreißen kann, was ein schlagartiges Zerstäuben
des Brennstoffes in kleinste Tröpfchen zur Folge hat.
In der Gestalt feinster Tröpfchen besitzt der Brennstoff nun
eine sehr große Oberfläche, so daß er noch innerhalb des Ringkanals
in dem erfindungsgemäßen Bereich zwischen dem Leitgitter
und der Durchtrittsöffnung in den Verbrennungsraum - im folgenden
Vormischstrecke genannt - vollständig verdampfen kann.
Die Gemischbildung in der Vormischstrecke wird durch die unterschiedlichen
Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten der
verdampfenden Brennstofftröpfchen und der Verbrennungsluft unterstützt.
Ein seperates, die Baulänge der Brennkammer verlängerndes
Verdampferrohr ist daher nicht erforderlich. Darüber
hinaus bleibt die drallförmige Strömung des Brennstoff-Luftgemisches
aufgrund dessen, daß der Ringkanal über eine
Durchtrittsöffnung im Boden des Flammrohres unmittelbar in den
Verbrennungsraum übergeht, bis in letzteren weitgehend erhalten.
Bei Verwendung von Brennkammern, deren Verbrennungsluftstrom in
einen über das Strömungsleitgitter führenden und am Flammrohrboden
in den Verbrennungsraum eintretenden Primärluftstrom und
in einen über Bohrungen im Flammrohrgehäuse in den mittleren
Teil des Verbrennungsraumes eintredenden Sekundärluftstrom unterteilt
wird, ist es vorteilhaft, ein Strömungsgitter mit
verstellbaren Leitschaufeln vorzusehen, so daß das Verhältnis
zwischen dem Primär- und Sekundärluftstrom steuerbar ist. Das
Betriebsverhalten der Brennkammer kann dem Gasturbinentriebwerk
damit so angepaßt werden, daß die Emission an Schadstoffen minimal
bleibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Brennkammer dargestellt.
Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Brennkammer in einer
Querschnittsdarstellung,
Fig. 2 zwei benachbarte Leitschaufeln des in Fig.
1 mit 26 bezeichneten Strömungsleitgitters
in einer Querschnittsdarstellung und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Brennkammer in einer
Querschnittsdarstellung.
Fig. 1 zeigt eine Brennkammer 20 für ein Gasturbinen
triebwerk bestehend aus einem wärmeisolierten Außengehäuse
21 und einem darin eingesetzten Flammrohr 22. Dabei ist
durch das Flammrohr 22 und das Außengehäuse 21 ein Ring
kanal 23 gebildet, in welchem die über den im Außengehäuse
21 vorgesehenen Einlaßkanal 24 einströmende Verbrennungs
luft (Pfeil 25) geführt wird. In diesem Ringkanal 23 ist
am bodenseitigen Ende des Flammrohres 22 ein ringförmiges
Strömungsleitgitter 26 radialer Bauart eingesetzt. Die
Leitschaufeln, deren Aufbau in Fig. 2 näher beschrieben
ist, weisen Brennstoffkanäle 5 auf, die jeweils auf der
Leitschaufeldruckseite 7 in durch die einzelnen Schaufeln
gebildete Strömungskanäle 3 austreten. Die Brennstoffzufuhr
in die Leitschaufeln erfolgt über einzelne Brennstofflei
tungen 27. An seinem bodenseitigen Ende besitzt das
Flammrohr 22 eine bezüglich der Längsachse 28 der Brenn
kammer 20 symmetrisch angeordnete Durchtrittsöffnung 29,
über welche der Verbrennungsraum 30 im Flammrohr 22
unmittelbar mit dem Ringkanal 23 verbunden ist. Das
Flammrohr 22 weist darüber hinaus mehrere Verbindungsboh
rungen 31 auf, über welche auch ein Teil der Verbren
nungsluft (Sekundärluftstrom) direkt, d. h. ohne zuvor das
Strömungsleitgitter zu passieren, in Form radialer Strahlen
in den Verbrennungsraum 30 einströmen kann (Pfeile 32).
Der übrige Teil der Verbrennungsluft, also der
Primärluftstrom strömt über das Strömungsleitgitter 26
(Pfeile 33). Dabei kommt es an den stromabwärtigen Enden
13 der Leitschaufeln zu einer Vermischung der Primärluft
mit dem über die Kanäle 5 in die Leitschaufeln eingebrach
ten und an dem Leitschaufelende 13 zerstäubenden Brenn
stoff, wobei letzterer in dem Bereich 34 zwischen den
Leitschaufelenden 13 und der Durchtrittsöffnung 29, also
in der sog. Vormischstrecke des Ringkanals 23, vollständig
verdampft. Infolge der hohen Temperatur der Verbrennungs
luft, die zuvor in einem Wärmetauscher des betriebswarmen
Gasturbinentriebwerkes auf Temperaturen von über 800°C
aufgeheizt wurde, zündet das Brennstoff-Luftgemisch beim
Eintritt in den Verbrennungsraum 30. Beim Durchströmen des
Strömungsleitgitters 26 wird dem Primärluftstrom ein Drall
aufgeprägt, so daß nach Passieren der relativ kurzen
Vormischstrecke 34 das Brennstoff-Luftgemisch drallförmig
in den Verbrennungsraum 30 übertritt.
Die Durchtrittsöffnung 29 ist ferner konisch ausgebildet
und zwar derart, daß sie sich in Richtung Verbrennungsraum
30 aufweitet. Es ist damit am Übergang von der Vormisch
strecke 34 in den Verbrennungsraum 30 eine zusätzliche
Abrißkante 37 gegeben, an der eine weitere, die Gemisch
bildung unterstützende Verwirbelung des Brennstoff-Luft
gemisches stattfindet.
Die Leitschaufeln des Strömungsleitgitters 26 sind ver
stellbar (siehe auch Beschreibung zu Fig. 2), so daß das
Verhältnis zwischen dem Primär- und dem Sekundärluftstrom
im Hinblick auf eine minimale Schadstoffemision gesteuert
werden kann.
Die sich im Verbrennungsraum 30 ausbreitende Flamme
besteht nun aus einer Primär- und einer Sekundärzone,
wobei die Sekundärzone ab dem Bereich beginnt, in welchem
die Sekundärluft über die Bohrungen 31 direkt in den
Verbrennungsraum 30 strömt und damit eine verdünnende
Wirkung hat. Durch die Sekundärluft wird die Temperatur
der Flamme in der Verbrennungszone auf Werte unterhalb von
1500°C abgesenkt, so daß die Stickoxidbildung weitgehend
unterdrückt wird. Die Flammentemperatur bleibt jedoch so
hoch, daß die ebenfalls in der Primärzone noch vorliegen
den CO-Anteile mit dem in der Sekundärzone vorhandenen
Luftsauerstoff zu CO2 reagieren können.
Um einen problemlosen Kaltstart des Gasturbinentriebwerkes
einleiten zu können, ist in dem Außengehäuse 21 der
Brennkammer 20 in Höhe der Durchtrittsöffnung 29 eine
Zusatzbrennstoffdüse 35 und eine Zündelektrode 36 einge
setzt. Der über die Düse 35 während der Startphase einge
spritzte und mittels der Elektrode 36 entzündete Brenn
stoff verbrennt in einer Diffusionsflamme.
Als zusätzliche Start- und Warmlaufhilfe ist es auch
denkbar, anstelle der zentralen Zusatzbrennstoffdüse eine
Zündbrennkammer 40 vorzusehen (siehe Fig. 3), in welcher
während der Start- und Warmlaufphase ein zusätzliches
Luft-Brennstoffgemisch gezündet und verbrannt wird. Die
Brennstoffzufuhr erfolgt dabei über die Einspritzdüse 41
und die Verbrennungsluftzufuhr über den Luftkanal 42.
Gezündet wird das Gemisch mit Hilfe der Zündkerze 43.
Fig. 2 zeigt zwei benachbarte Leitschaufeln 1 und 2 des
in dem Ringkanal 23 (siehe Fig. 1) eingesetzten Strö
mungsleitgitters 26. Die beiden Leitschaufeln 1 und 2
liegen im Gitterverband natürlich auf einer Kreisbahn, sie
sind in Fig. 2 jedoch der Einfachheit halber in abgewic
kelter Form dargestellt. Durch die gleichförmig gekrümmten
Leitschaufeln 1 und 2 ist ein Strömungskanal 3 begrenzt, in
welchem die in das Leitgitter 26 eintretende Primärver
brennungsluftströmung gemäß der Pfeile 4 umgelenkt wird.
Die Leitschaufeln 1 und 2 selbst sind mit je einem Brennstoffkanal 5
versehen, welcher jeweils auf der Leitschaufeldruckseite 7
unter einem spitzen Winkel α in die jeden Strömungskanal 3
passierende Primärverbrennungsluftströmung (Pfeile 4)
einmündet. Die Brennstoffkanäle 5 sind dabei mit einem senkrecht zur
Richtung der Strömung 4 verlaufenden und jeweils an einer
Seitenfläche der Leitschaufeln 1 bzw. 2 austretenden
Zuführkanal 9 verbunden, über welchen der in die Strömung
4 einzubringende Brennstoff in die Leitschaufeln 1 bzw. 2
gelangt. Infolge der Umlenkung der Strömung (Pfeile 4)
bzw. der Krümmung zweier benachbarter Schaufeln 1 bzw. 2
wirkt auf die Primärverbrennungsluftströmung 4 eine
Zentrifugalkraft, deren Richtung der Pfeil 11 anzeigt.
Demzufolge wird der über den Brennstoffkanal 5 zugeführte flüssige
Brennstoff durch die Strömung 4 selbst gegen die Leit
schaufeldruckseite 7 gepreßt. Unter dem Einfluß der
Reibung mit der Primärverbrennungsluftströmung 4 kommt es
nun zur Ausbildung einer sich in Richtung Schaufelende 13
bewegenden Filmströmung 12, welche schließlich an der am
Schaufelende 13 vorgesehenen Abrißkante 14 abreißt. Der Abriß
der Filmströmung 12 führt zu einer Wirbelbildung und zu
einer Zerstäubung des Brennstoffes in kleinste Tröpfchen,
welche sich letztendlich mit der Primärverbrennungsluft
vermischen. Die Leitschaufeln des Leitgitters sind um eine
senkrecht zur Strömung 4 verlaufende Drehachse 15 ver
drehbar gelagert. Dabei liegt jeder der Zuführkanäle 9
genau in der Drehachse 15 der jeweiligen Leitschaufel 1
bzw. 2.
Claims (5)
1. Brennkammer für eine Gasturbine mit einem durch das Brennkammeraußengehäuse
und ein darin eingesetztes Flammrohr gebildeten
Ringkanal zur Führung der Verbrennungsluft, in welchem
ein ringförmiges Strömungsleitgitter eingesetzt und eine Einrichtung
zur Einbringung eines Brennstoffes im Bereich des
Strömungsleitgitters vorgesehen ist und mit einem stromab des
Leitgitters angeordneten Bereich zur Verdampfung des eingebrachten
Brennstoffes, wobei der Ringkanal mit dem vom Flammrohr
umgebenen Verbrennungsraum in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Einbringen des Brennstoffes gebildet
ist durch in den Leitschaufeln (1, 2) des Strömungsleitgitters (26)
angeordnete Brennstoffkanäle (5), welche jeweils auf der Leitschaufeldruckseite
(7) unter einem spitzen Winkel (α) in die
durch die einzelnen Leitschaufeln (1, 2) gebildeten Strömungskanäle (3)
einmünden, wobei der Winkel (α) derart dimensioniert
ist, daß sich eine an der Schaufeldruckseite anliegende, sich
in Richtung Schaufelende bewegende Filmströmung ausbildet und
daß die Leitschaufeln (1, 2) an ihrem stromabwärtigen Ende auf
ihrer Druckseite (7) eine Abrißkante (14) aufweisen, daß der
Ringkanal (23) über eine am Boden des Flammrohres (22) angeordnete
Durchtrittsöffnung (29) unmittelbar in den Verbrennungsraum
(30) übergeht und daß der Bereich (34) zur Verdampfung
des eingebrachten Brennstoffes und dessen Vermischung mit
der Primärluft im Ringkanal (23) zwischen dem Strömungsleitgitter (26)
und der Durchtrittsöffnung (29) vorgesehen ist.
2. Brennkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (1, 2) des Strömungsleitgitters (26)
verstellbar sind.
3. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Höhe der Durchtrittsöffnung (29) eine in dem Außengehäuse
(21) gehaltene Zusatzbrennstoffdüse (35) in den Ringkanal
(23) einmündet.
4. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Höhe der Durchtrittsöffnung (29) eine Zündbrennkammer
(40) angeordnet ist, in welche eine Einspritzdüse (41) einmündet.
5. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Durchtrittsöffnung (29) in Richtung Verbrennungsraum
(30) konisch aufweitet.
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