DE3816672A1 - Differential-thermoanalysator - Google Patents
Differential-thermoanalysatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln
des Auftretens exo- oder endothermischer Reaktionen
durch das als Differentialthermoanalyse (DTA) bekannte
Verfahren.
Das Verfahren der Differentialthermoanalyse wird ver
wendet, um das Auftreten exo- oder endothermischer Vor
gänge zu ermitteln, z.B. das Schmelzen von Festkörpern
oder chemische Reaktionen wie die Oxidation von
Schmierölen. DTA-Experimente werden gewöhnlich durchge
führt, indem eine Probe mit einer gewählten Rate (z.B.
10°C min.-1) erwärmt oder abgekühlt wird, und das Auf
treten exo- oder endothermischer Vorgänge wird durch
ein Differentialthermoelement ermittelt. Manchmal je
doch ist es vorteilhafter, die Probe auf einer festen
Temperatur zu halten und die exo- oder endothermische
Reaktion zu verfolgen.
Der Anwendungsbereich einer Vorrichtung zur Differen
tialthermoanalyse erweitert sich, wenn die Vorrichtung
unter Hochdruckgas, wie z.B. Luft, Sauerstoff, Stick
stoff etc., arbeiten kann. Derartige Vorrichtungen sind
im Handel erhältlich. Eine weitere spezielle Eigen
schaft einiger DTA-Vorrichtungen ist die Fähigkeit,
zwei oder mehr Proben gleichzeitig zu verarbeiten, da
dies die Produktivität verbessert. Jedoch können Daten
nachteiligerweise durch in der Gasphase auftretende
chemische Wechselwirkungen zwischen nicht isolierten
Proben beeinträchtigt werden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten
Differential-Thermoanalysator zur gleichzeitigen Bear
beitung mehrerer Proben zu schaffen, bei dem u.a. der
genannte Nachteil beseitigt wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Differential-Thermoana
lysator mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 vorgeschlagen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
handelt es sich bei den Differentialtemperatursensoren
um Thermoelemente.
Für den Fall, daß der Analysator bei hoher Temperatur
und hohen Arbeitsdrücken verwendet wird, ist ferner ein
Druckkopf vorgesehen, der die anderen Bestandteile um
gibt und umhüllt.
Falls die Analysevorrichtung für niedrige Arbeitstempe
raturen verwendet werden soll, sollte der Wärmeschild
eine kalte Oberfläche aufweisen, die durch Flüssig
stickstoff oder ein anderes Kühlmittel gekühlt ist.
Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann versehen sein
mit mehreren Verstärkereinheiten zum Verstärken der
Temperaturdifferenzsignale, einer Einheit zum Kompen
sieren der Kaltlötstelle und zum Linearisieren des Re
ferenz-Temperatursignals, Einheiten zur Analog-/Digi
tal-Wandlung der Temperaturdifferenz- und Referenzsig
nale und einen Computer zum Verarbeiten der Digital
signale.
Vorzugsweise ist eine Multiplexereinheit zwischen den
Analog-/Digital-Wandlereinheiten und dem Computer ge
schaltet, um die Digitalsignale zu multiplexen und da
mit serielle Ausgangssignale zum Computer zu erzeugen.
Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Hochtemperaturanalysa
tor,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Heizblock des Analysa
tors,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der elektronischen Daten
verarbeitungsschaltungen,
Fig. 4 ein Diagramm zum Beispiel 1,
Fig. 5 ein Diagramm zum Beispiel 2, und
Fig. 6 ein Diagramm zum Beispiel 3.
Wie Fig. 1 und 2 zeigen, weist der Analysator einen
Heizblock 1 mit sechs Kammern 2 auf, von denen jede ein
Thermoelement 3 enthält. Jedes Thermoelement 3 ist in
eine Plattform 4 eingepaßt, die ein Gefäß 5 stützt.
Eine der Kammern erfüllt eine Referenzfunktion, und das
zugehörige Gefäß bleibt leer. Die anderen fünf Gefäße
sind zur Probenanalyse vorgesehen.
Ein gelochter Deckel 6 ist über den Kammern eingefügt,
und über dem Deckel befindet sich eine obere Sammelkam
mer 7. Unter den Kammern 2 ist eine untere Sammelkammer
8 angeordnet. Die Sammelkammern 7 und 8 befinden sich
durch Löcher, die in dem Deckel und in der Basis des
Heizblocks 1 vorgesehen sind, in Verbindung miteinan
der. Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Block, wobei
der Inhalt der sechs Kammern aus Gründen der Übersicht
weggelassen ist.
Der Block 1 befindet sich in Kontakt mit einem thermo
statisch programmierten Heizelement 9, das von einem
Wärmeschild 10 umgeben ist. Der Wärmeschild 10 selbst
ist von einem Druckbehälter 11 mit einem Deckel 12 um
geben.
Die Vorrichtung wird durch Gas unter Druck gesetzt,
welches von einer regulierbaren Quelle aus zugeführt
wird und durch einen Einlaß 13 in den Druckbehälter 11
eintritt. Das Gas dringt durch einen Spalt in dem Wär
meschild 10 und strömt in die obere Sammelkammmer 7.
Dann strömt das Gas durch in dem Deckel 6 befindliche
Öffnungen in und durch die Kammern 2 und tritt in die
untere Sammelkammer 8 aus. Anschließend verläßt das Gas
den Druckbehälter 11 durch einen Auslaß 14, der durch
ein Nadelventil 15 gesteuert ist. Ein Dichtring 16
wirkt als Gasabdichtung und als Widerstand gegen Wärme
übertragung vom Block 1 zum Druckbehälter. Von der Aus
laßleitung 14 zweigen (nicht gezeigte) zusätzliche
Schnellentlastungs- und Druckfreigabeventile ab.
Die sechs Thermoelemente 3 sind derart angeordnet, daß
sie ein einziges Signal, das der Temperatur in der Re
ferenzkammer entspricht, und fünf Signale abgeben, die
jeweils der Temperaturdifferenz Δ T zwischen einer be
stimmten Probe und der Referenztemperatur entsprechen.
Ein Thermoelement 17 dient als Sensor für einen in Fig.
3 gezeigten Temperaturprogrammierer 18, der dem Heiz
element 9 Energie zuführt.
Die Proben befinden sich in isolierten Vertiefungen,
wobei für jede Probe ein eigener Gasstrom vorgesehen
ist. Dadurch werden die nachteiligen Effekte der über
die Gasphase erfolgenden Wärme- und Materialübertragung
zwischen den Proben beseitigt.
Die Vorrichtung kann unter Druck im Bereich von 1 mbar
bis 50 bar und bei Temperaturen im Bereich von -150°C
bis +500°C und vorzugsweise von -100°C bis +300°C ar
beiten.
Das Druckgas kann jedes Gas sein, das sich gegenüber
den Materialien, aus denen die Vorrichtung besteht,
gewöhnlich Aluminium und Stahl, inert verhält. Inerte,
oxidierende oder reduzierende Atmosphären lassen sich
beliebig wählen.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild der elektronischen
Datenverarbeitungsschaltungen. Die sechs Signale vom
Analysator 1 werden durch eine im Handel erhältliche
Datenverarbeitungseinheit 19 (Linseis Gmb L 8500) verar
beitet. Die Datenverarbeitungseinheit 19 weist fünf
Verstärkereinheiten für die Δ T-Signale 20 und eine Ein
heit zum Kompensieren der Kaltlötstelle und zum Linea
risieren des Referenztemperatursignals 21 auf. Jede
Einheit führt ferner eine Analog-/Digital-Wandlung
durch, und die Datenverarbeitungseinheit 19 multiplext
die sechs Digitalsignale, um ein serielles Ausgangssig
nal an ein Computersystem 22 abzugeben, das Datenverar
beitung durchführt und eine Anzeigevorrichtung steuert.
Im folgenden werden drei Anwendungsbeispiele des Dif
ferential-Thermoanalysators beschrieben.
Bei diesem Beispiel wurde die Oxidationsstabilität
eines einzigen Schmieröls bestimmt. Das gewählte Öl war
ein handelsübliches Kraftfahrzeug-Schmieröl, das unter
der Markenbezeichnung "V 2000" von BP Oil Ltd. vertrie
ben wird. Es wurde ein Volumenanteil von 5% einer Me
tallionen enthaltenen Lösung beigegeben, um Metallpar
tikel zu simulieren, die durch Verschleiß von Motortei
len erzeugt werden. Die Lösung enthielt Metallionen in
Weißöl mit den folgenden Konzentrationen (mg cm -3): 75
Pb; 2,5 Cu; 1,0 Fe; 0,75 Mn; 2,4 Sn. Eine geringe Menge
(1,5 ± 0,1 mg) der Probe wurde in jedes der fünf Probe
gefäße eingewogen, wobei das Referenzgefäß leer blieb.
Der Behälter wurde mit reinem O2 einem Druck von 35 bar
ausgesetzt und die Temperatur auf 175°C programmiert;
diese Werte wurden für die Dauer des Experimentes bei
behalten. Mit dem Erfassen von Daten wurde begonnen,
nachdem die Temperatur 175°C erreicht hatte.
Bei einer derartigen Probe ist der wichtige Parameter
die Zeit, die vor dem Beginn der Oxidation verstreicht,
und diese Zeit (oft als Induktionszeit bezeichnet)
dient als Meßwert für die Oxidationsstabilität des Öls.
Fig. 4 ist ein Diagramm der bei diesem Experiment er
zielten Werte und zeigt fünf exothermische Spitzen, die
der Oxidation der Proben entsprechen. Die x-Achse gibt
die Zeit in Minuten an, und die y-Achse gibt das von
Thermoeinheiten des Typs K erhaltene Δ T-Signal in µV
an. Die Spitzen traten nach 32 Minuten über eine Dauer
von 2 Minuten auf.
Die Vorrichtung wurde mit fünf identischen Proben ver
wendet, um ein Ergebnis innerhalb eines engen Verläß
lichkeitsbereiches zu erhalten.
Bei diesem Beispiel wurden fünf verschiedene Ölproben
getestet, um eine hohe Meßausbeute zu erreichen. Die
Arbeitsbedingungen waren die gleichen wie bei Beispiel
1.
Die Öle waren vollständig formulierte Kraftfahrzeug-
Schmieröle.
Fig. 5 zeigt die Oxidationsspitzen der fünf Öle, wobei
die Induktionsperioden in einem Bereich von 15 bis 90
Minuten lagen.
Bei diesem Beispiel wurden die Oxidationsstabilitäten
zweier Proben von Polyethylen hoher Dichte (HDPE) be
stimmt, die ursprünglich ein Zahlenmittel des Moleku
largewichtes M≃ 20 000 und ein gewichtetes mittleres
Molekulargewicht M≃ 1 60 000 hatten. Beide Proben ent
hielten ein handelsübliches Antioxidationsmittel, wobei
eine Probe 1000 ppm mehr als die andere enthielt.
Proben von 5 bis 6 mg Gewicht wurden bei 165°C in einer
Atmosphäre von Luft unter einem Druck von 19 bar gete
stet.
Fig. 6 zeigt einen deutlichen Unterschied zwischen den
vor Beginn der Oxidation verstrichenen Zeiten, wobei
die Probe mit dem höheren Anteil an Antioxidationsmit
tel die längere Oxidationsinduktionszeit aufweist.
Claims (5)
1. Differential-Thermoanalysator,
gekennzeichnet durch
- (a) einen Heizblock (1) mit mindestens vier voneinander getrennten Kammern (2), die offene Oberseiten (6) und perforierte Unterseiten haben,
- (b) mehrere Behälter (5), von denen jeweils einer in einer Kammer (2) angeordnet ist, wobei mit Ausnahme eines Behälters alle Behälter jeweils zum Aufnehmen einer Probe dienen und ein Behälter als Referenzhalter dient;
- (c) eine über den Kammern (2) angeordnete obere Sammel kammer (7),
- (d) eine unter den Kammern (2) angeordnete untere Sam melkammer (8), wobei die obere und die untere Sammel kammer (7, 8) durch die Kammern (2) miteinander verbun den sind,
- (e) ein Heizelement (9), das den Heizblock (1) umgibt,
- (f) einen Temperaturprogrammierer (18) zum Programmie ren der Temperatur des Heizblocks (1),
- (g) mehrere Differentialtemperatursensoren (3) zum Er mitteln der Temperatur jedes Probenbehälters (5) und zum Erzeugen eines Differenzsignals (20) in bezug auf den Referenzhalter, dessen Temperatur durch ein Refe renzsignal (21) repräsentiert ist,
- (h) einen Wärmeschild (10), der das Heizelement (9) und den Heizblock (1) umgibt, und
- (i) eine Vorrichtung (19) zum Verarbeiten der in Schritt (g) erhaltenen Daten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ferner ein Druckkopf vorgesehen ist, der die ande
ren Bestandteile umgibt und umhüllt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wärmeschild (10) zum Kühlen geeignet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungsvor
richtung (19) mehrere Verstärkereinheiten zum Verstär
ken der Temperaturdifferenzsignale (20), eine Einheit
zum Kompensieren der Kaltlötstelle und zum Linearisie
ren des Referenztemperatursignals (21), Analog-/Digi
tal-Wandler für die Temperaturdifferenz- und Referenz
temperatursignale und einen Computer (22) zum Verarbei
ten der Digitalsignale aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Multiplexereinheit zwischen den Analog-/Digi
tal-Wandlern und dem Computer (22) geschaltet ist, die
die Digitalsignale multiplext und serielle Ausgangssig
nale zum Computer (22) erzeugt.
Applications Claiming Priority (1)
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GB (2) | GB8711930D0 (de) |
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EP0884585A2 (de) * | 1997-06-06 | 1998-12-16 | Netzsch Gerätebau GmbH | Vorrichtung zur Differential-Scanning-Kalorimetrie |
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FR2679650B1 (fr) * | 1991-07-22 | 1994-12-30 | Polska Akademia Nauk Instytut | Procede et dispositif pour l'etude des transitions physicochimiques et leurs applications. |
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GB8711930D0 (en) | 1987-06-24 |
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Legal Events
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