DE3813924A1 - Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von bier mit hefe und trubstoffen - Google Patents
Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von bier mit hefe und trubstoffenInfo
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- C12H—PASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
- C12H1/00—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
- C12H1/02—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auftrennung und
Klarfiltration von Bier mit Hefe und Trubstoffen, bei dem
ein klar zu filtrierendes Bier durch eine Mikro-Querfil
trationsanlage in keimfreies, klares Bier und ein Bierhe
fe-Trubstoff-Konzentrat aufgetrennt werden und das Bierhe
fe-Trubstoff-Konzentrat in einer Feststoffabtrennvorrich
tung in eine Bierhefe-Trubstoffphase und rückzuführendes
Bier aufgetrennt wird.
Traditionell werden zur Klarfiltration von Bier in den
Restbierrückgewinnungsverfahren die natürliche Sedimenta
tion und/oder auch Dekanter- oder Hefepressen eingesetzt.
Aus Brauwelt, Nr. 45, 1987, Seite 2117 ff., U. v. Mylius
und A. Reiter "Restbiergewinnung und Hefekonzentrierung
durch Cross-Flow-Mikrofiltration" sowie durch die DE-OS 35
33 306.5 ist bekannt geworden, daß eine Rückgewinnung von
Restbier aus Überschußhefe durch Mikro-Querfiltrationsver
fahren möglich ist.
Die Mikro-Querfiltration, auch als Cross-Flow-Mikrofiltra
tion bezeichnet, liefert klar filtrierte und biologisch
einwandfreie Restbiere und konzentrierte Hefe.
Derartige Mikro-Querfiltrationsanlagen arbeiten bereits.
So sind im Handel Querstromfiltrationsanlagen mit Polypro
pylenmembranen erhältlich; es sind auch Anlagen mit Alumi
niumoxidmembranen (Ceraver) oder auch Zirkonoxidmembranen
erhältlich. Ein großes Problem der Polympropylenmembran
ist ihre schlechte Temperaturbeständigkeit, die zu Schwie
rigkeiten bei der Dampfsterilisation der Anlage führt. Bei
den Oxidkeramikmembranen ist die Beständigkeit der Membran
über einen großen pH-Bereich nicht zufriedenstellend;
insbesondere bei Säuren tritt leicht eine Anlösung des
Materials auf.
Ein großes Problem bei derartigen Anlagen, das ihren Ein
satz in kommerziellem Maßstab verhinderte, bestand bisher
in ihren geringen Standzeiten, die auf das bisher nicht
zufriedenstellende Membranmaterial zurückzuführen waren.
Unter Standzeit wird hier im folgenden die Zeit, die zwi
schen zwei notwendigen Reinigungs-Spüldurchgängen der
Anlage, die üblicherweise mit Natriumhydroxid oder einer
alkalischen Hypochloritlösung durchgeführt werden müssen,
verstreichen kann, verstanden.
Im kontinuierlichen Verfahren konnte nur kurze Zeit ein
zufriedenstellendes Filtratbier mit guten Schaumeigen
schaften hergestellt werden, da sich die Membranen schnell
zusetzten bzw. unbrauchbar wurden und sodann Schaumbildner
mit ausfilterten.
Bisher wurde noch kein Membranmaterial gefunden, mit dem
sich über längere Standzeiten der Membrane ein Bier mit
zufriedenstellenden Eigenschaften in einer kontinuierlich
gefahrenen Anlage herstellen ließ.
Es wurden mit großem Aufwand verschiedenste Membranmateri
alien untersucht, wobei selbst bei großem Aufwand noch
kein geeignetes Material gefunden wurde. Bisher mangelte
an der spezifischen Filtratleistung, dem Durchgang von
Schaumträgern - die Ausbildung von Schaum ist für Bier
wesentlich; es traten Sterilitätsprobleme auf und die pH-
Beständigkeit war häufig nicht ausreichend. Ein weiteres
Problem vieler bekannter Membranen, insbesondere vieler
Polymermembranen bestand darin, daß sie nicht durch die in
der Lebensmitteltechnologie übliche Dampfsterilisation von
Keimen befreit werden konnten.
Es war demzufolge Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes
Membranmaterial zur Durchführung der Mikro-Querfiltration
von Bier zu finden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in einer Mikro-Querfil
trationsanlage für Bier dadurch gelöst, daß die Membran
eine Mikrofiltrationsmembran aus Fluorkohlenwasserstoff,
bevorzugt aus Polytetrafluorethylen, ist.
Dabei kann dieses Material in vorteilhafter Weise in Form
von Schläuchen, Rohren, Kapillaren oder Folien in
Schlauch-, Rohr-, Kapillar-, Wickel-, Kissen- oder Plat
tenmoduln in den Mikroquerfiltrationsanlagen eingesetzt
werden.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß gegenüber den
anderen bisher untersuchten Membranmaterialien Fluorkoh
lenwasserstoffpolymere, insbesonderePolytetrafluorethylen,
die nachfolgenden Vorteile aufweisen:
- - höhere spezifische Filtratleistung
- - besserer Durchgang hochmolekularer Stoffe (Schaumträger)
- - absolute Sterilität des Filtrats
- - höhere Standzeit
- - höhere Lebensdauer
- - höhere pH-Beständigkeit, auch im Sauren
- - dampfsterilisierbar
Bei der Mikro-Querfiltration mit Membranen aus Fluorkoh
lenwasserstoffpolymeren, bevorzugt aus Polytetrafluorethy
len, wird als Filtrat auch nach längeren Standzeiten der
Membrane noch ein vollwertiges, steriles, schaumfähiges
Bier geliefert. Im Unfiltrat können bei geeigneter Ausle
gung der Anlage Hefe und Trubstoffkonzentrationen bis zu
20 Gew.% Hefe, berechnet auf Basis der Trockenmasse, er
reicht werden. Demzufolge eignet sich die Mikro-Querfil
tration sowohl zur Bier- als auch zur Gelägerfiltration.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren derart
durchgeführt, daß das Unfiltrat weiterbehandelt und wie
derverwendet/rückgeführt wird.
Dadurch, daß durch die erfindungsgemäße Membran erstmals
lange Standzeiten erzielt werden, kannn bei Rückführung
zumindest eines Teiles des Unfiltrats eine erhebliche
Erhöhung der Ausbeute an klarfiltriertem Bier pro Membran
erzielt werden.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung kontinuierlich oder
diskontinuierlich ausgelegt werden, wie dem Fachmann be
kannt.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand der begleitenden
Zeichnung näher erläutert werden.
Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
bei der Rohbier durch eine Querfiltrationsanlage 10 und
einen nachgeschalteten Dekanter 16 in verwertbares Fil
tratbier 17 und verwertbares Hefekonzentrat 14 aufgetrennt
wird. Mit Hilfe einer Zuführpumpe wird der Inhalt des
Gärtanks 2 niveaugesteuert einem als Puffer wirkenden
Vorlagetank 4 zugeführt, aus dem wiederum die Mikro-Quer
filtrationsanlage 10 beschickt wird. Eine Speisepumpe
fördert das Rohbier in den Kreislauf der Querfiltrations
anlage, wo eine Umwälzpumpe das Rohbier durch die Membran
moduln der Mikro-Querfiltrationsanlage 10 fördert. Bei
kleinen Anlagen kann die Speisepumpe auch entfallen. An
den Polytetrafluorethylen-Membranen werden Hefe, Trubstof
fe und gegebenenfalls vorhandene Keime zurückgehalten,
während Bier als klares, keimfreies Filtrat die Membranen
permeiert und über eine Leitung 15 in einen Filtrattank 12
abgeführt wird. Im Kreislauf der Querfiltrationsanlage
reichern sich somit Hefe und Trubstoffe an. Ein Teil des
Konzentrats wird kontinuierlich über ein Regelventil in
einen Konzentratpuffertank 14 geleitet und von dort mit
Hilfe einer Pumpe über Leitung 20 in einen Dekanter 16
geführt. Infolge der kontinuierlichen Zuführung von Unfil
trat aus dem Gärtank 2 in den Kreislauf der Anlage stellt
sich ein stationärer Konzentrationszustand ein, der so
gesteuert wird, daß eine optimale Filtratleistung erzielt
wird.
Im Dekanter 16 wird das aus dem Kreislauf der Mikro-
Querfiltrationsanlage 10 abgezogene Unfiltratkonzentrat
in eine feste und eine flüssige Phase getrennt. Die feste
Phase 17 besteht aus Hefe und Trub. Die flüssige Phase,
das Dekanterbier, besitzt nur noch einen geringen Hefege
halt und Trub und wird in den Vorlagetank 4 der Mikro-
Querfiltrationsanlage 10 über Leitung 19 zurückgeführt.
Vorteilhafterweise wird in der Anlage eine Spülvorrichtung
(CIP-Anlage=Cleaning-in-place) 6, die die Anlage perio
disch reinigt und sterilisiert, eingesetzt. Während des
Betriebes steht die Anlage üblicherweise unter Kohlensäu
redruck, um ein Austreten der Bierkohlensäure zu vermei
den.
Die in der vorstehenden Beschreibung der Zeichnung und in
den Ansprüchen offenbarten Merkmalen der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Aus
führungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Bier
2 Gärtank
3 Leitung
4 Vorlagetank
5 Leitung
6 Spülflüssigkeitstank
10 Mikro-Querfiltrationsanlage
11 Unfiltratrückführungsleitung
13 Filtratrückführungsleitung
14 Konzentrattank
15 Filtratleitung
16 Dekanter
17 Dekanter-Feststoffe
19 Dekanterbierrückführungsleitung
20 Konzentratleitung
2 Gärtank
3 Leitung
4 Vorlagetank
5 Leitung
6 Spülflüssigkeitstank
10 Mikro-Querfiltrationsanlage
11 Unfiltratrückführungsleitung
13 Filtratrückführungsleitung
14 Konzentrattank
15 Filtratleitung
16 Dekanter
17 Dekanter-Feststoffe
19 Dekanterbierrückführungsleitung
20 Konzentratleitung
Claims (2)
1. Verfahren zur Auftrennung und Klarfiltration von Bier
mit Hefe und Trubstoffen, bei dem ein klar zu filtrieren
des Bier durch eine Mikro-Querfiltrationsanlage in keim
freies, klares Bier und ein Bierhefe-Trubstoff-Konzentrat
aufgetrennt werden und das Bierhefe-Trubstoff-Konzentrat
in einer Feststoffabtrennvorrichtung in eine Bierhefe-Trub
stoffphase und rückzuführendes Bier aufgetrennt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran eine Mikrofiltra
tionsmembran aus Fluorkohlenwasserstoff, bevorzugt aus
Polytetrafluorethylen, ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Membranmaterial in Form von Schläuchen, Rohren,
Kapillaren oder Folien in Schlauch-, Rohr-, Kapillar-,
Wickel-, Kissen- oder Plattenmoduln in den Mikroquerfil
trationsanlagen eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883813924 DE3813924A1 (de) | 1988-04-25 | 1988-04-25 | Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von bier mit hefe und trubstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883813924 DE3813924A1 (de) | 1988-04-25 | 1988-04-25 | Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von bier mit hefe und trubstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3813924A1 true DE3813924A1 (de) | 1989-11-02 |
Family
ID=6352839
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883813924 Ceased DE3813924A1 (de) | 1988-04-25 | 1988-04-25 | Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von bier mit hefe und trubstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3813924A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0427099A1 (de) * | 1989-11-04 | 1991-05-15 | Wolfgang Dipl.-Ing. Müller | Mikrofiltrationsverfahren |
EP0504598A1 (de) * | 1991-03-14 | 1992-09-23 | PERDOMINI SpA | Filtermodul für Anlagen zur Filtration von Weinen oder Fruchtsäften und ein solches Modul enthaltende Filteranlage |
DE10145888A1 (de) * | 2001-09-18 | 2003-04-10 | Seitzschenk Filtersystems Gmbh | Verfahren zur Membranfiltration und Membranfiltrationsanlage |
WO2021209203A1 (de) * | 2020-04-15 | 2021-10-21 | Krones Ag | Vorrichtung und verfahren zum filtrieren von bier |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3533306A1 (de) * | 1985-09-18 | 1987-03-26 | Adolf Reiter | Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von suspensionen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
-
1988
- 1988-04-25 DE DE19883813924 patent/DE3813924A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3533306A1 (de) * | 1985-09-18 | 1987-03-26 | Adolf Reiter | Verfahren zur auftrennung und klarfiltration von suspensionen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
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Title |
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Die Weinwirtschaft-Technik, 1986, 454 u. 459-461 * |
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WO2021209203A1 (de) * | 2020-04-15 | 2021-10-21 | Krones Ag | Vorrichtung und verfahren zum filtrieren von bier |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |