DE3813386A1 - Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen
Stickstoffentfernung aus Stickstoffverbindungen aufweisendem
Abwasser, wobei das Abwasser einer unter anoxischen
Bedingungen betriebenen ersten Behandlungsstufe zugeführt
wird, anschließend in eine unter aeroben Bedingungen
betriebene zweite Behandlungsstufe geleitet wird und ein Teil
des unter aeroben Bedingungen behandelten Abwassers in die
erste Behandlungsstufe zurückgeführt wird, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist beispielsweis aus gwf-Wasser Abwasser, Heft 8, 1987,
Seiten 415 bis 421 und gwf-Wasser Abwasser, Heft 9, 1987,
Seiten 469 bis 474 bekannt, daß ammoniumhaltiges Abwasser
durch Hintereinanderschaltung einer anoxischen und einer
aeroben Behandlungsstufe bei Gegenwart bestimmter
Mikroorganismen entstickt werden kann. Der im Abwasser
vorhandene Ammoniumstickstoff und/oder in dreiwertiger Form
vorliegende organisch gebundene Stickstoff wird in zwei Stufen
durch extrem stark spezialisierte autotrophe
Mikroorganismengruppen, die sogenannten Nitrifikanten,
oxidiert. Liegt der Stickstoff organisch gebunden vor, z.B.
Harnstoff, so findet zunächst eine Hydrolyse zu
Ammoniumstickstoff statt (Ammonifizierung). Zur ersten Gruppe
der Stickstoffoxidierer gehört die Bakteriengattung
Nitrosomonas, die das Ammonium zu Nitrit oxidieren. Der
zweiten Gruppe gehören die Nitrobacter an, die das Nitrit zu
Nitrat weiter oxidieren. Die Nitrifikanten benötigen für ihre
Tätigkeit Sauerstoff, d.h. sie brauchen aerobe Bedingungen.
Andererseits ist ein großer Teil von hetertrophen Bakterien in
der Lage, bei Abwesenheit von gelöstem Sauerstoff von
Sauerstoffatmung auf Nitratatmung überzugehen. Man nennt
Bedingungen, bei denen kein gelöster Sauerstoff, aber Nitrat
vorhanden ist, anoxisch. Die unter anoxischen Bedingungen
gehaltenen Bakterien reduzieren bei Anwesenheit von
Kohlenstoff das Nitrat zu elementarem Stickstoff, der einfach
an die Atmosphäre abgegeben werden kann. Durch
Hintereinanderschaltung einer aeroben und einer anoxischen
Behandlungsstufe mit Rückführung eines Teils des aerob
behandelten Abwassers zur anoxischen Behandlungsstufe kann
also der Stickstoff aus dem Abwasser entfernt werden.
Mit den herkömmlicherweise verwendeten Belebtschlammverfahren
ist jedoch oft in der Praxis keine befriedigende
Stickstoffentfernung möglich. Insbesondere bei Abwässern mit
hohen Ammoniumgehalten stoßen die herkömmlichen Verfahren an
ihre Leistungsgrenzen. Besonders problematisch ist die
Entstickung von organisch gering belastetem Abwasser, das hohe
Ammoniumkonzentrationen aufweist. Hier versagen in der Praxis
die herkömmlichen Belebtschlammverfahren.
Es sollen aber immer häufiger organisch gering belastete
Abwässer mit hohen Gehalten an Ammonium oder organischen
Stickstoffverbindungen, vornehmlich Industrieabwässer,
entstickt werden. Auch durch immer strengere gesetzliche
Bestimmungen werden höhere Anforderungen an die
Reinigungsleistung der Verfahren gestellt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß eine weitgehende Stickstoffentfernung aus Abwasser,
insbesondere aus organisch gering belastetem und hohe
Konzentrationen an Stickstoffverbindungen aufweisenden
Abwasser auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Behandlung sowohl in der ersten als auch in der zweiten
Behandlungsstufe in Gegenwart von auf Trägermaterial fixierter
Biomasse erfolgt und ein Teil des in der zweiten
Behandlungsstufe behandelten Abwassers einer dritten
Behandlungsstufe zugeführt wird, in der das Abwasser in
Gegenwart von auf Trägermaterial fixierter Biomasse unter
aeroben Bedingungen behandelt wird.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß es sich
bei den Nitrifikanten um sehr langsam wachsende, sessile
Organismen handelt, die bei herkömmlichen Belebtschlammanlagen
leicht mit dem Ablauf ausgewaschen werden. Insbesondere bei
organisch gering belasteten Abwässern mit hohen
Ammoniumgehalten können sich kaum Belebtschlammflocken bilden,
da in diesem Fall die Biomasse fast ausschließlich aus langsam
wachsenden sessilen Nitrifikanten besteht. Die Reinigung von
Abwässern mit hohen Ammoniumgehalten ist auch deshalb
problematisch, weil die als Folge von den Nitrosomonas
gebildeten hohen Nitritkonzentrationen toxisch bzw. hemmend
auf die Nitrobacter wirken, so daß bei herkömmlichen Verfahren
schließlich hohe Nitritwerte im Ablauf verbleiben. Außerdem
wirken auch hohe Konzentrationen von Ammoniak auf die
Bakterien toxisch.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch Ansiedlung der Biomasse auf
Trägermaterial sowohl in der ersten anoxischen
Denitrifikationsstufe als auch in der zweiten aeroben
Nitrifikationsstufe und durch Nachschaltung einer dritten
aeroben Behandlungsstufe, in der ebenfalls Trägermaterial
angeordnet ist, eine weitgehende Stickstoffentfernung aus dem
Abwasser möglich ist. Dabei wird in der zweiten Stufe Ammonium
unter Einwirkung der auf dem Trägermaterial angesiedelten
Nitrifikanten zu Nitrit und Nitrat umgewandelt, während in der
nachgeschalteten dritten Stufe hauptsächlich das Nitrit zu
Nitrat weiter oxidiert und Restammonium zu Nitrat oxidiert
wird. In der ersten Behandlungsstufe wird das aus der zweiten
Stufe mit dem Abwasser rückgeführte Nitrit und Nitrat unter
Mitwirkung der trägergebundenen Biomasse zu elementarem
Stickstoff reduziert. Falls das im zu behandelnden Abwasser
bereits vorhandene organische Material nicht als
Reduktionssubstrat ausreicht, ist vorgesehen, organische
Kohlenstoffverbindungen in die erste Behandlungsstufe
zuzugeben. Hierzu eignet sich z.B. organisch verunreinigtes
Abwasser, das kostenlos zur Verfügung steht, Melasse, die
preiswert zu erhalten ist, Methanol und ähnliches. Bei
nährstoffarmen Abwässern ist es gegebenenfalls erforderlich,
Spurenelemente, Nährsalze, Phosphat etc. zuzugeben.
Überraschenderweise können durch das erfindungsgemäße
Verfahren selbst Industrieabwässer, die praktisch keine
organische Schmutzfracht, aber sehr hohe Ammoniumgehalte
aufweisen, weitgehend entstickt werden.
Bevorzugterweise werden als Trägermaterial für die Biomasse in
den einzelnen Behandlungsstufen fest installierte
Schaumstoffplatten und/oder freibewegliche Schaumstoffteilchen
und/oder ein Festbett aus Schaumstoffteilchen verwendet. Dabei
ist es zweckmäßig, wenn die erste Behandlungsstufe mit fest
installierten Schaumstoffplatten ausgestattet ist oder als
überstautes Festbett aus Schaumstoffteilchen ausgebildet ist.
Freibewegliche Trägerteilchen eignen sich für die erste
Behandlungsstufe weniger, da die mit den
Denitrifikationsvorgängen verbundene Gasentwicklung zu einem
Aufschwimmen der Trägerteilchen führen würde.
Selbstverständlich sind auch Kombinationen der einzelnen
Trägermaterialtypen möglich. So können in der ersten Stufe
Schaumstoffplatten fest installiert sein, während in der
zweiten Stufe zwischen fest installierten Schaumstoffplatten
freibewegliche Schaumstoffteilchen angeordnet sind und die
dritte Stufe als überstautes Festbett aus Schaumstoffteilchen
ausgebildet ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die dritte Behandlungsstufe
als regenerierbarer Filter betrieben. Hierzu ist in der
dritten Stufe ein Festbett aus Schaumstoffteilchen angeordnet,
das vom Abwasser von oben nach unten durchströmt wird. Auf
diese Weise werden im Abwasser vorhandene Feststoffe auf und
in den Schaumstoffteilchen, die als Filtermedium wirken,
zurückgehalten. Zur Regenerierung des Filtermediums wird von
unten verstärkt Luft in das Filtermedium eingeblasen. Dadurch
werden die Schaumstoffteilchen durcheinandergewirbelt und die
zurückgehaltenen Feststoffe ausgetragen. Die Feststoffe können
in einem Sedimentationsbecken aufgefangen und in
konzentrierter Form abgezogen werden.
Mit Vorteil wird in der zweiten Behandlungsstufe z.B. durch
Zugabe von NaOH/Na2CO3 ein pH-Wert von ca. 7 bis ca. 8
eingestellt. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird die
zweite Behandlungsstufe so betrieben, daß die
Stickstoffverbindungen nur bis zum Nitrit oxidiert werden. Ist
die zweite Behandlungsstufe als ein Becken oder ein Reaktor
ausgebildet, so kann das Volumen des Beckens bzw. Reaktors so
klein gehalten werden, daß lediglich eine Oxidation zum Nitrit
erfolgt. Es ist auch vorgesehen, Hemmstoffe, wie z.B.
Allylthioharnstoff (ATH), zuzugeben, die eine Weiteroxidation
des Nitrits zum Nitrat unterbinden. Es ist dabei darauf zu
achten, daß diese Hemmstoffe nicht für die Umwelt schädlich
und für heterotrophe Bakterien gut abbaubar sind. Es ist auch
möglich, die Weiteroxidation zum Nitrat allein dadurch zu
hemmen, daß in der zweiten Behandlungsstufe ein pH-Wert von
ca. 4 bis ca. 6 eingestellt wird. Werden dagegen die zuvor
genannten Methoden angewendet, so kann der pH-Wert auf ca. 7
bis ca. 8 gehalten werden. Mit Vorteil wird die zweite
Behandlungsstufe so betrieben, daß das in der zweiten
Behandlungsstufe behandelte Abwasser noch Ammonium im
Überschuß enthält. Hierzu wird das Volumen des Beckens bzw.
Reaktors entsprechend bemessen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Prozeßstabilität,
d.h. es treten nur geringe Schwankungen im Reinigungsgrad des
behandelten Abwassers auf. Das gereinigte Abwasser weist
gleichbleibend geringe Nitritgehalte auf. Aufgrund der
Fixierung der Biomasse auf Trägermaterial treten keine
Schwimmschlammprobleme auf. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist auch eine Ammoniumentfernung aus Abwässern
möglich, die keine organischen Inhaltsstoffe enthalten.
Die Erfindung eignet sich somit außer für die Behandlung
ammoniumhaltigen vorgereinigten kommunalen Abwassers
insbesondere zur Reinigung von Industrieabwasser mit hohem
Ammoniumgehalt, aber geringer organischer Belastung. Gerade
bei der Behandlung dieser Abwässer weist das erfindungsgemäße
Verfahren entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen
Verfahren auf.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus
einem unter anoxischen Bedingungen gehaltenen ersten
Behandlungsbecken und einem nachgeschalteten unter aeroben
Bedingungen gehaltenen zweiten Behandlungsbecken, das über
eine Rücklaufleitung mit dem ersten Behandlungsbecken in
Verbindung steht.
Erfindungsgemäß ist dem zweiten Behandlungsbecken ein drittes
unter aeroben Bedingungen gehaltenes Behandlungsbecken
nachgeschaltet. Ferner sind in den drei Behandlungsbecken
Trägermaterialien als Aufwuchsflächen für die Biomasse
angeordnet.
Während das erste Behandlungsbecken gegen die Atmosphäre hin
abgeschlossen ist, weisen die beiden anderen Becken
Belüftungseinrichtungen auf. Das zweite und dritte Becken kann
als oben offenes Bassin ausgebildet sein, das eine
Druckbelüftung aufweist, über die Luft oder ein mit Sauerstoff
angereichertes Gas oder technisch reiner Sauerstoff in das
Abwasser eingeleitet wird.
In den Behandlungsbecken sind als Trägermaterialien
Schaumstoffplatten fest installiert und/oder
Schaumstoffteilchen freibeweglich angeordnet und/oder ein
Festbett aus Schaumstoffteilchen angeordnet.
Mit Vorteil ist das Volumen des zweiten Behandlungsbeckens so
bemessen, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zum Nitrit
oxidiert werden.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Beckenkaskade aus drei Behandlungsbecken, wobei
das erste Becken mit festen Schaumstoffplatten und
die beiden anderen Becken mit freibeweglichen
Schaumstoffteilchen ausgestattet sind.
Fig. 2 eine Beckenkaskade aus drei Behandlungsbecken, wobei
das erste Becken mit festen Schaumstoffplatten, das
zweite Becken mit freibeweglichen Schaumstoffteilchen
und das dritte Becken mit einem regenerierbaren
Filter ausgestattet ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Beckenkaskade besteht aus den drei
Behandlungsbecken I, II und III. Es wird ein Industrieabwasser
behandelt, das praktisch keine organischen Schmutzstoffe
enthält. Es weist aber eine hohe Ammoniumkonzentration von
mehr als 100 mg/l auf. Das zu behandelnde Abwasser wird über
Leitung 1 dem ersten Behandlungsbecken I zugeführt, das unter
anoxischen Bedingungen, d.h. unter Luftabschluß gehalten wird.
Die auf den fest installierten Schaumstoffplatten 11
angesiedelten Bakterien reduzieren das über Leitung 3 aus dem
Becken II in das Becken I rückgeführte Nitrit zu elementarem
Stickstoff. Als Reduktionssubstrat wird über Leitung 2 Melasse
zugeführt. Das Abwasser fließt am Boden des Beckens I in das
unmittelbar angrenzende Becken II über, das über
nichtdargestellte Belüftungskerzen mit Luftsauerstoff versorgt
wird. Im Becken II sind freibewegliche Schaumstoffwürfel 12
angeordnet, auf und in denen nitrifizierende Bakterien
angesiedelt sind. Diese oxidieren das im Abwasser enthaltene
Ammonium zu Nitrit. Über Leitung 14 wird
Allylthioharnstoff-Lösung (ATH) zugegeben, die eine
Weiteroxidation des Nitrits zum Nitrat unterbindet. Durch
Wegfall diese Oxidationsschritts kann Belüftungsenergie
eingespart werden, da der für die Oxidation zum Nitrat nötige
Sauerstoff erst gar nicht bereitgestellt werden muß. Außerdem
ist weniger Reduktionssubstrat, also weniger Melasse,
notwendig. Der pH-Wert im Becken II wird durch Zugabe von
NaOH/Na2CO3 über Leitung 4 auf ca. 7 eingestellt. Je
nach gewünschtem Denitrifikationsgrad wird ein Vielfaches der
dem Becken I zufließenden Abwassermenge am Ende des Beckens
abgezogen und über Leitung 3 in das Becken I zur
Denitrifikation zurückgeführt. Die der Zulaufmenge
entsprechende Abwassermenge wird am Boden des Beckens II in
das unmittelbar angrenzende Becken III übergeleitet. Im Becken
III sind ebenfalls Schaumstoffwürfel 12 als Aufwuchsfläche für
die Biomasse freibeweglich angeordnet. Über nichtdargestellte
Belüftungskerzen wird das Becken III mit Luftsauerstoff
versorgt. Die auf den Schaumstoffwürfeln 12 angesiedelten
Bakterien oxidieren bei relativ schwacher Belastung das im
Becken II noch nicht oxidierte restliche Ammonium und Nitrit
vollständig zu Nitrat. Das behandelte, im wesentlichen an
Stickstoffverbindungen freie Abwasser verläßt schließlich über
Leitung 5 die Beckenkaskade und kann einer nichtdargestellten
Nachbehandlung zur Feststoffabscheidung, z.B. einem
Schönungsteich, einem Filter, eine Sedimentationsstufe oder
einer Flotationseinheit, zugeführt werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Beckenkaskade entspricht in
wesentlichen Merkmalen der in Fig. 1 dargestellten.
Entsprechende Bauteile sind mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet. Im Unterschied zu der in Fig. 1 gezeigten
Beckenkaskade, ist das Becken III mit einem regenerierbaren
Biofilter 13 ausgestattet. Dieser Filter 13 besteht aus einem
Festbett aus Schaumstoffwürfeln, das von oben nach unten vom
Abwasser durchströmt und ständig über Leitung 10 schwach
belüftet wird. Die im Abwasser enthaltenen Feststoffe werden
durch das Filtermedium zurückgehalten. Gleichzeitig findet der
oben beschriebene biologische Restumsatz statt. Zur
Regenerierung des Filtermediums wird über Leitung 10 für kurze
Zeit ein Vielfaches der normalerweise zugeführten Luftmenge
eingeblasen, so daß die Schaumstoffwürfel
durcheinandergewirbelt und von Feststoffe befreit werden.
Die Feststoffe werden über Leitung 6 abgezogen und in einem
Sedimentationsbehälter 7 aufkonzentriert. Die
aufkonzentrierten Feststoffe werden über Leitung 8 abgezogen
und/oder über Leitung 9 dem zufließenden Abwasser beigemischt.
Das gereinigte Abwasser fließt über Leitung 5 ab.
Claims (12)
1. Verfahren zur biologischen Stickstoffentfernung aus
Stickstoffverbindungen aufweisendem Abwasser, wobei das
Abwasser einer unter anoxischen Bedingungen betriebenen
ersten Behandlungsstufe zugeführt wird, anschließend in
eine unter aeroben Bedingungen betriebene zweite
Behandlungsstufe geleitet wird und ein Teil des unter
aeroben Bedingungen behandelten Abwassers in die erste
Behandlungsstufe zurückgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung sowohl in der ersten
(I) als auch in der zweiten (II) Behandlungsstufe in
Gegenwart von auf Trägermaterial (11, 12) fixierter
Biomasse erfolgt und ein Teil des in der zweiten
Behandlungsstufe (II) behandelten Abwassers einer dritten
Behandlungsstufe (III) zugeführt wird, in der das Abwasser
in Gegenwart von auf Trägermaterial (12) fixierter
Biomasse unter aeroben Bedingungen behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abwasser keine oder nur geringe Mengen organischer
Schmutzstoffe enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Trägermaterial fest installierte
Schaumstoffplatten (11) und/oder freibewegliche
Schaumstoffteilchen (12) und/oder ein Festbett aus
Schaumstoffteilchen (13) verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die dritte Behandlungsstufe (III) als
regenerierbarer Filter (13) mit einem Festbett aus
Schaumstoffteilchen als Filtermedium betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß organische Kohlenstoffverbindungen in
die erste Behandlungsstufe (I) zugegeben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in der zweiten Behandlungsstufe (II)
der pH-Wert von ca. 7 bis ca. 8 eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Behandlungsstufe (II) so
betrieben wird, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zu
Nitrit oxidiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Behandlungsstufe (II) so
betrieben wird, daß das in der zweiten Behandlungsstufe
(II) behandelte Abwasser noch Ammonium enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur zweiten Behandlungsstufe (II) Hemmstoffe zugegeben
werden, die eine Weiteroxidation des Nitrits zu Nitrat
behindern.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 mit einem unter anoxischen Bedingungen
gehaltenen ersten Behandlungsbecken und einem
nachgeschalteten unter aeroben Bedingungen gehaltenen
zweiten Behandlungsbecken, das über eine Rücklaufleitung
mit dem ersten Behandlungsbecken in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Behandlungsbecken
(II) ein drittes unter aeroben Bedingungen gehaltenes
Behandlungsbecken (III) nachgeschaltet ist und in den drei
Behandlungsbecken Trägermaterialien (11, 12, 13) als
Aufwuchsfläche für die Biomasse angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägermaterial für die Biomasse Schaumstoffplatten
(11) fest installiert sind und/oder Schaumstoffteilchen
(12) frei beweglich angeordnet sind und/oder ein Festbett
aus Schaumstoffteilchen (13) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Behandlungsbecken (II) so
bemessen ist, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zu
Nitrit oxidiert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883813386 DE3813386A1 (de) | 1988-04-21 | 1988-04-21 | Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19883813386 DE3813386A1 (de) | 1988-04-21 | 1988-04-21 | Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3813386A1 true DE3813386A1 (de) | 1989-11-02 |
Family
ID=6352534
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883813386 Withdrawn DE3813386A1 (de) | 1988-04-21 | 1988-04-21 | Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3813386A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US5316668A (en) * | 1992-12-22 | 1994-05-31 | Jet, Inc. | Wastewater treatment plant and apparatus |
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EP1382577A2 (de) * | 2002-07-09 | 2004-01-21 | Ernst Beisteiner | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abwasser mit einem Denitrifikationsbecken in einem Belüftungsbecken |
-
1988
- 1988-04-21 DE DE19883813386 patent/DE3813386A1/de not_active Withdrawn
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EP1382577A3 (de) * | 2002-07-09 | 2005-01-19 | Ernst Beisteiner | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abwasser mit einem Denitrifikationsbecken in einem Belüftungsbecken |
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