DE3813386A1 - Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser

Info

Publication number
DE3813386A1
DE3813386A1 DE19883813386 DE3813386A DE3813386A1 DE 3813386 A1 DE3813386 A1 DE 3813386A1 DE 19883813386 DE19883813386 DE 19883813386 DE 3813386 A DE3813386 A DE 3813386A DE 3813386 A1 DE3813386 A1 DE 3813386A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
treatment
treatment stage
waste water
stage
biomass
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19883813386
Other languages
English (en)
Inventor
Uwe Fuchs
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde GmbH
Original Assignee
Linde GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde GmbH filed Critical Linde GmbH
Priority to DE19883813386 priority Critical patent/DE3813386A1/de
Publication of DE3813386A1 publication Critical patent/DE3813386A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • C02F3/08Aerobic processes using moving contact bodies
    • C02F3/085Fluidized beds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • C02F3/06Aerobic processes using submerged filters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • C02F3/10Packings; Fillings; Grids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes
    • C02F3/2806Anaerobic processes using solid supports for microorganisms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/30Aerobic and anaerobic processes
    • C02F3/301Aerobic and anaerobic treatment in the same reactor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/30Aerobic and anaerobic processes
    • C02F3/302Nitrification and denitrification treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/34Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W10/00Technologies for wastewater treatment
    • Y02W10/10Biological treatment of water, waste water, or sewage

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)
  • Biological Treatment Of Waste Water (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen Stickstoffentfernung aus Stickstoffverbindungen aufweisendem Abwasser, wobei das Abwasser einer unter anoxischen Bedingungen betriebenen ersten Behandlungsstufe zugeführt wird, anschließend in eine unter aeroben Bedingungen betriebene zweite Behandlungsstufe geleitet wird und ein Teil des unter aeroben Bedingungen behandelten Abwassers in die erste Behandlungsstufe zurückgeführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist beispielsweis aus gwf-Wasser Abwasser, Heft 8, 1987, Seiten 415 bis 421 und gwf-Wasser Abwasser, Heft 9, 1987, Seiten 469 bis 474 bekannt, daß ammoniumhaltiges Abwasser durch Hintereinanderschaltung einer anoxischen und einer aeroben Behandlungsstufe bei Gegenwart bestimmter Mikroorganismen entstickt werden kann. Der im Abwasser vorhandene Ammoniumstickstoff und/oder in dreiwertiger Form vorliegende organisch gebundene Stickstoff wird in zwei Stufen durch extrem stark spezialisierte autotrophe Mikroorganismengruppen, die sogenannten Nitrifikanten, oxidiert. Liegt der Stickstoff organisch gebunden vor, z.B. Harnstoff, so findet zunächst eine Hydrolyse zu Ammoniumstickstoff statt (Ammonifizierung). Zur ersten Gruppe der Stickstoffoxidierer gehört die Bakteriengattung Nitrosomonas, die das Ammonium zu Nitrit oxidieren. Der zweiten Gruppe gehören die Nitrobacter an, die das Nitrit zu Nitrat weiter oxidieren. Die Nitrifikanten benötigen für ihre Tätigkeit Sauerstoff, d.h. sie brauchen aerobe Bedingungen. Andererseits ist ein großer Teil von hetertrophen Bakterien in der Lage, bei Abwesenheit von gelöstem Sauerstoff von Sauerstoffatmung auf Nitratatmung überzugehen. Man nennt Bedingungen, bei denen kein gelöster Sauerstoff, aber Nitrat vorhanden ist, anoxisch. Die unter anoxischen Bedingungen gehaltenen Bakterien reduzieren bei Anwesenheit von Kohlenstoff das Nitrat zu elementarem Stickstoff, der einfach an die Atmosphäre abgegeben werden kann. Durch Hintereinanderschaltung einer aeroben und einer anoxischen Behandlungsstufe mit Rückführung eines Teils des aerob behandelten Abwassers zur anoxischen Behandlungsstufe kann also der Stickstoff aus dem Abwasser entfernt werden.
Mit den herkömmlicherweise verwendeten Belebtschlammverfahren ist jedoch oft in der Praxis keine befriedigende Stickstoffentfernung möglich. Insbesondere bei Abwässern mit hohen Ammoniumgehalten stoßen die herkömmlichen Verfahren an ihre Leistungsgrenzen. Besonders problematisch ist die Entstickung von organisch gering belastetem Abwasser, das hohe Ammoniumkonzentrationen aufweist. Hier versagen in der Praxis die herkömmlichen Belebtschlammverfahren.
Es sollen aber immer häufiger organisch gering belastete Abwässer mit hohen Gehalten an Ammonium oder organischen Stickstoffverbindungen, vornehmlich Industrieabwässer, entstickt werden. Auch durch immer strengere gesetzliche Bestimmungen werden höhere Anforderungen an die Reinigungsleistung der Verfahren gestellt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß eine weitgehende Stickstoffentfernung aus Abwasser, insbesondere aus organisch gering belastetem und hohe Konzentrationen an Stickstoffverbindungen aufweisenden Abwasser auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Behandlung sowohl in der ersten als auch in der zweiten Behandlungsstufe in Gegenwart von auf Trägermaterial fixierter Biomasse erfolgt und ein Teil des in der zweiten Behandlungsstufe behandelten Abwassers einer dritten Behandlungsstufe zugeführt wird, in der das Abwasser in Gegenwart von auf Trägermaterial fixierter Biomasse unter aeroben Bedingungen behandelt wird.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß es sich bei den Nitrifikanten um sehr langsam wachsende, sessile Organismen handelt, die bei herkömmlichen Belebtschlammanlagen leicht mit dem Ablauf ausgewaschen werden. Insbesondere bei organisch gering belasteten Abwässern mit hohen Ammoniumgehalten können sich kaum Belebtschlammflocken bilden, da in diesem Fall die Biomasse fast ausschließlich aus langsam wachsenden sessilen Nitrifikanten besteht. Die Reinigung von Abwässern mit hohen Ammoniumgehalten ist auch deshalb problematisch, weil die als Folge von den Nitrosomonas gebildeten hohen Nitritkonzentrationen toxisch bzw. hemmend auf die Nitrobacter wirken, so daß bei herkömmlichen Verfahren schließlich hohe Nitritwerte im Ablauf verbleiben. Außerdem wirken auch hohe Konzentrationen von Ammoniak auf die Bakterien toxisch.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch Ansiedlung der Biomasse auf Trägermaterial sowohl in der ersten anoxischen Denitrifikationsstufe als auch in der zweiten aeroben Nitrifikationsstufe und durch Nachschaltung einer dritten aeroben Behandlungsstufe, in der ebenfalls Trägermaterial angeordnet ist, eine weitgehende Stickstoffentfernung aus dem Abwasser möglich ist. Dabei wird in der zweiten Stufe Ammonium unter Einwirkung der auf dem Trägermaterial angesiedelten Nitrifikanten zu Nitrit und Nitrat umgewandelt, während in der nachgeschalteten dritten Stufe hauptsächlich das Nitrit zu Nitrat weiter oxidiert und Restammonium zu Nitrat oxidiert wird. In der ersten Behandlungsstufe wird das aus der zweiten Stufe mit dem Abwasser rückgeführte Nitrit und Nitrat unter Mitwirkung der trägergebundenen Biomasse zu elementarem Stickstoff reduziert. Falls das im zu behandelnden Abwasser bereits vorhandene organische Material nicht als Reduktionssubstrat ausreicht, ist vorgesehen, organische Kohlenstoffverbindungen in die erste Behandlungsstufe zuzugeben. Hierzu eignet sich z.B. organisch verunreinigtes Abwasser, das kostenlos zur Verfügung steht, Melasse, die preiswert zu erhalten ist, Methanol und ähnliches. Bei nährstoffarmen Abwässern ist es gegebenenfalls erforderlich, Spurenelemente, Nährsalze, Phosphat etc. zuzugeben.
Überraschenderweise können durch das erfindungsgemäße Verfahren selbst Industrieabwässer, die praktisch keine organische Schmutzfracht, aber sehr hohe Ammoniumgehalte aufweisen, weitgehend entstickt werden.
Bevorzugterweise werden als Trägermaterial für die Biomasse in den einzelnen Behandlungsstufen fest installierte Schaumstoffplatten und/oder freibewegliche Schaumstoffteilchen und/oder ein Festbett aus Schaumstoffteilchen verwendet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die erste Behandlungsstufe mit fest installierten Schaumstoffplatten ausgestattet ist oder als überstautes Festbett aus Schaumstoffteilchen ausgebildet ist. Freibewegliche Trägerteilchen eignen sich für die erste Behandlungsstufe weniger, da die mit den Denitrifikationsvorgängen verbundene Gasentwicklung zu einem Aufschwimmen der Trägerteilchen führen würde. Selbstverständlich sind auch Kombinationen der einzelnen Trägermaterialtypen möglich. So können in der ersten Stufe Schaumstoffplatten fest installiert sein, während in der zweiten Stufe zwischen fest installierten Schaumstoffplatten freibewegliche Schaumstoffteilchen angeordnet sind und die dritte Stufe als überstautes Festbett aus Schaumstoffteilchen ausgebildet ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die dritte Behandlungsstufe als regenerierbarer Filter betrieben. Hierzu ist in der dritten Stufe ein Festbett aus Schaumstoffteilchen angeordnet, das vom Abwasser von oben nach unten durchströmt wird. Auf diese Weise werden im Abwasser vorhandene Feststoffe auf und in den Schaumstoffteilchen, die als Filtermedium wirken, zurückgehalten. Zur Regenerierung des Filtermediums wird von unten verstärkt Luft in das Filtermedium eingeblasen. Dadurch werden die Schaumstoffteilchen durcheinandergewirbelt und die zurückgehaltenen Feststoffe ausgetragen. Die Feststoffe können in einem Sedimentationsbecken aufgefangen und in konzentrierter Form abgezogen werden.
Mit Vorteil wird in der zweiten Behandlungsstufe z.B. durch Zugabe von NaOH/Na2CO3 ein pH-Wert von ca. 7 bis ca. 8 eingestellt. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird die zweite Behandlungsstufe so betrieben, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zum Nitrit oxidiert werden. Ist die zweite Behandlungsstufe als ein Becken oder ein Reaktor ausgebildet, so kann das Volumen des Beckens bzw. Reaktors so klein gehalten werden, daß lediglich eine Oxidation zum Nitrit erfolgt. Es ist auch vorgesehen, Hemmstoffe, wie z.B. Allylthioharnstoff (ATH), zuzugeben, die eine Weiteroxidation des Nitrits zum Nitrat unterbinden. Es ist dabei darauf zu achten, daß diese Hemmstoffe nicht für die Umwelt schädlich und für heterotrophe Bakterien gut abbaubar sind. Es ist auch möglich, die Weiteroxidation zum Nitrat allein dadurch zu hemmen, daß in der zweiten Behandlungsstufe ein pH-Wert von ca. 4 bis ca. 6 eingestellt wird. Werden dagegen die zuvor genannten Methoden angewendet, so kann der pH-Wert auf ca. 7 bis ca. 8 gehalten werden. Mit Vorteil wird die zweite Behandlungsstufe so betrieben, daß das in der zweiten Behandlungsstufe behandelte Abwasser noch Ammonium im Überschuß enthält. Hierzu wird das Volumen des Beckens bzw. Reaktors entsprechend bemessen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Prozeßstabilität, d.h. es treten nur geringe Schwankungen im Reinigungsgrad des behandelten Abwassers auf. Das gereinigte Abwasser weist gleichbleibend geringe Nitritgehalte auf. Aufgrund der Fixierung der Biomasse auf Trägermaterial treten keine Schwimmschlammprobleme auf. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist auch eine Ammoniumentfernung aus Abwässern möglich, die keine organischen Inhaltsstoffe enthalten.
Die Erfindung eignet sich somit außer für die Behandlung ammoniumhaltigen vorgereinigten kommunalen Abwassers insbesondere zur Reinigung von Industrieabwasser mit hohem Ammoniumgehalt, aber geringer organischer Belastung. Gerade bei der Behandlung dieser Abwässer weist das erfindungsgemäße Verfahren entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren auf.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem unter anoxischen Bedingungen gehaltenen ersten Behandlungsbecken und einem nachgeschalteten unter aeroben Bedingungen gehaltenen zweiten Behandlungsbecken, das über eine Rücklaufleitung mit dem ersten Behandlungsbecken in Verbindung steht.
Erfindungsgemäß ist dem zweiten Behandlungsbecken ein drittes unter aeroben Bedingungen gehaltenes Behandlungsbecken nachgeschaltet. Ferner sind in den drei Behandlungsbecken Trägermaterialien als Aufwuchsflächen für die Biomasse angeordnet.
Während das erste Behandlungsbecken gegen die Atmosphäre hin abgeschlossen ist, weisen die beiden anderen Becken Belüftungseinrichtungen auf. Das zweite und dritte Becken kann als oben offenes Bassin ausgebildet sein, das eine Druckbelüftung aufweist, über die Luft oder ein mit Sauerstoff angereichertes Gas oder technisch reiner Sauerstoff in das Abwasser eingeleitet wird.
In den Behandlungsbecken sind als Trägermaterialien Schaumstoffplatten fest installiert und/oder Schaumstoffteilchen freibeweglich angeordnet und/oder ein Festbett aus Schaumstoffteilchen angeordnet.
Mit Vorteil ist das Volumen des zweiten Behandlungsbeckens so bemessen, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zum Nitrit oxidiert werden.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Beckenkaskade aus drei Behandlungsbecken, wobei das erste Becken mit festen Schaumstoffplatten und die beiden anderen Becken mit freibeweglichen Schaumstoffteilchen ausgestattet sind.
Fig. 2 eine Beckenkaskade aus drei Behandlungsbecken, wobei das erste Becken mit festen Schaumstoffplatten, das zweite Becken mit freibeweglichen Schaumstoffteilchen und das dritte Becken mit einem regenerierbaren Filter ausgestattet ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Beckenkaskade besteht aus den drei Behandlungsbecken I, II und III. Es wird ein Industrieabwasser behandelt, das praktisch keine organischen Schmutzstoffe enthält. Es weist aber eine hohe Ammoniumkonzentration von mehr als 100 mg/l auf. Das zu behandelnde Abwasser wird über Leitung 1 dem ersten Behandlungsbecken I zugeführt, das unter anoxischen Bedingungen, d.h. unter Luftabschluß gehalten wird. Die auf den fest installierten Schaumstoffplatten 11 angesiedelten Bakterien reduzieren das über Leitung 3 aus dem Becken II in das Becken I rückgeführte Nitrit zu elementarem Stickstoff. Als Reduktionssubstrat wird über Leitung 2 Melasse zugeführt. Das Abwasser fließt am Boden des Beckens I in das unmittelbar angrenzende Becken II über, das über nichtdargestellte Belüftungskerzen mit Luftsauerstoff versorgt wird. Im Becken II sind freibewegliche Schaumstoffwürfel 12 angeordnet, auf und in denen nitrifizierende Bakterien angesiedelt sind. Diese oxidieren das im Abwasser enthaltene Ammonium zu Nitrit. Über Leitung 14 wird Allylthioharnstoff-Lösung (ATH) zugegeben, die eine Weiteroxidation des Nitrits zum Nitrat unterbindet. Durch Wegfall diese Oxidationsschritts kann Belüftungsenergie eingespart werden, da der für die Oxidation zum Nitrat nötige Sauerstoff erst gar nicht bereitgestellt werden muß. Außerdem ist weniger Reduktionssubstrat, also weniger Melasse, notwendig. Der pH-Wert im Becken II wird durch Zugabe von NaOH/Na2CO3 über Leitung 4 auf ca. 7 eingestellt. Je nach gewünschtem Denitrifikationsgrad wird ein Vielfaches der dem Becken I zufließenden Abwassermenge am Ende des Beckens abgezogen und über Leitung 3 in das Becken I zur Denitrifikation zurückgeführt. Die der Zulaufmenge entsprechende Abwassermenge wird am Boden des Beckens II in das unmittelbar angrenzende Becken III übergeleitet. Im Becken III sind ebenfalls Schaumstoffwürfel 12 als Aufwuchsfläche für die Biomasse freibeweglich angeordnet. Über nichtdargestellte Belüftungskerzen wird das Becken III mit Luftsauerstoff versorgt. Die auf den Schaumstoffwürfeln 12 angesiedelten Bakterien oxidieren bei relativ schwacher Belastung das im Becken II noch nicht oxidierte restliche Ammonium und Nitrit vollständig zu Nitrat. Das behandelte, im wesentlichen an Stickstoffverbindungen freie Abwasser verläßt schließlich über Leitung 5 die Beckenkaskade und kann einer nichtdargestellten Nachbehandlung zur Feststoffabscheidung, z.B. einem Schönungsteich, einem Filter, eine Sedimentationsstufe oder einer Flotationseinheit, zugeführt werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Beckenkaskade entspricht in wesentlichen Merkmalen der in Fig. 1 dargestellten. Entsprechende Bauteile sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Im Unterschied zu der in Fig. 1 gezeigten Beckenkaskade, ist das Becken III mit einem regenerierbaren Biofilter 13 ausgestattet. Dieser Filter 13 besteht aus einem Festbett aus Schaumstoffwürfeln, das von oben nach unten vom Abwasser durchströmt und ständig über Leitung 10 schwach belüftet wird. Die im Abwasser enthaltenen Feststoffe werden durch das Filtermedium zurückgehalten. Gleichzeitig findet der oben beschriebene biologische Restumsatz statt. Zur Regenerierung des Filtermediums wird über Leitung 10 für kurze Zeit ein Vielfaches der normalerweise zugeführten Luftmenge eingeblasen, so daß die Schaumstoffwürfel durcheinandergewirbelt und von Feststoffe befreit werden.
Die Feststoffe werden über Leitung 6 abgezogen und in einem Sedimentationsbehälter 7 aufkonzentriert. Die aufkonzentrierten Feststoffe werden über Leitung 8 abgezogen und/oder über Leitung 9 dem zufließenden Abwasser beigemischt. Das gereinigte Abwasser fließt über Leitung 5 ab.

Claims (12)

1. Verfahren zur biologischen Stickstoffentfernung aus Stickstoffverbindungen aufweisendem Abwasser, wobei das Abwasser einer unter anoxischen Bedingungen betriebenen ersten Behandlungsstufe zugeführt wird, anschließend in eine unter aeroben Bedingungen betriebene zweite Behandlungsstufe geleitet wird und ein Teil des unter aeroben Bedingungen behandelten Abwassers in die erste Behandlungsstufe zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung sowohl in der ersten (I) als auch in der zweiten (II) Behandlungsstufe in Gegenwart von auf Trägermaterial (11, 12) fixierter Biomasse erfolgt und ein Teil des in der zweiten Behandlungsstufe (II) behandelten Abwassers einer dritten Behandlungsstufe (III) zugeführt wird, in der das Abwasser in Gegenwart von auf Trägermaterial (12) fixierter Biomasse unter aeroben Bedingungen behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser keine oder nur geringe Mengen organischer Schmutzstoffe enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial fest installierte Schaumstoffplatten (11) und/oder freibewegliche Schaumstoffteilchen (12) und/oder ein Festbett aus Schaumstoffteilchen (13) verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Behandlungsstufe (III) als regenerierbarer Filter (13) mit einem Festbett aus Schaumstoffteilchen als Filtermedium betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß organische Kohlenstoffverbindungen in die erste Behandlungsstufe (I) zugegeben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Behandlungsstufe (II) der pH-Wert von ca. 7 bis ca. 8 eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Behandlungsstufe (II) so betrieben wird, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zu Nitrit oxidiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Behandlungsstufe (II) so betrieben wird, daß das in der zweiten Behandlungsstufe (II) behandelte Abwasser noch Ammonium enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur zweiten Behandlungsstufe (II) Hemmstoffe zugegeben werden, die eine Weiteroxidation des Nitrits zu Nitrat behindern.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem unter anoxischen Bedingungen gehaltenen ersten Behandlungsbecken und einem nachgeschalteten unter aeroben Bedingungen gehaltenen zweiten Behandlungsbecken, das über eine Rücklaufleitung mit dem ersten Behandlungsbecken in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Behandlungsbecken (II) ein drittes unter aeroben Bedingungen gehaltenes Behandlungsbecken (III) nachgeschaltet ist und in den drei Behandlungsbecken Trägermaterialien (11, 12, 13) als Aufwuchsfläche für die Biomasse angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial für die Biomasse Schaumstoffplatten (11) fest installiert sind und/oder Schaumstoffteilchen (12) frei beweglich angeordnet sind und/oder ein Festbett aus Schaumstoffteilchen (13) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Behandlungsbecken (II) so bemessen ist, daß die Stickstoffverbindungen nur bis zu Nitrit oxidiert werden.
DE19883813386 1988-04-21 1988-04-21 Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser Withdrawn DE3813386A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19883813386 DE3813386A1 (de) 1988-04-21 1988-04-21 Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19883813386 DE3813386A1 (de) 1988-04-21 1988-04-21 Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3813386A1 true DE3813386A1 (de) 1989-11-02

Family

ID=6352534

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19883813386 Withdrawn DE3813386A1 (de) 1988-04-21 1988-04-21 Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3813386A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4100685A1 (de) * 1991-01-11 1992-07-16 Sued Chemie Ag Verfahren zum reinigen von phosphate und stickstoffverbindungen enthaltenden abwaessern
US5316668A (en) * 1992-12-22 1994-05-31 Jet, Inc. Wastewater treatment plant and apparatus
US5484524A (en) * 1993-02-01 1996-01-16 Jet, Inc. Wastewater treatment apparatus
DE4424425C1 (de) * 1994-07-12 1996-05-23 Uts Immobilien Und Beteiligung Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung
EP1382577A2 (de) * 2002-07-09 2004-01-21 Ernst Beisteiner Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abwasser mit einem Denitrifikationsbecken in einem Belüftungsbecken

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4100685A1 (de) * 1991-01-11 1992-07-16 Sued Chemie Ag Verfahren zum reinigen von phosphate und stickstoffverbindungen enthaltenden abwaessern
US5316668A (en) * 1992-12-22 1994-05-31 Jet, Inc. Wastewater treatment plant and apparatus
US5484524A (en) * 1993-02-01 1996-01-16 Jet, Inc. Wastewater treatment apparatus
DE4424425C1 (de) * 1994-07-12 1996-05-23 Uts Immobilien Und Beteiligung Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung
EP1382577A2 (de) * 2002-07-09 2004-01-21 Ernst Beisteiner Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abwasser mit einem Denitrifikationsbecken in einem Belüftungsbecken
EP1382577A3 (de) * 2002-07-09 2005-01-19 Ernst Beisteiner Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abwasser mit einem Denitrifikationsbecken in einem Belüftungsbecken

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68904598T2 (de) Abwasserbehandlungsverfahren.
EP0247519B1 (de) Verfahren zur Abwasserreinigung
DE69202985T2 (de) Verfahren und system fuer biologische beseitigung von stickstoff aus abwaessern.
DE2809094A1 (de) Verfahren zur entfernung von organischen stoffen und stickstoffverbindungen aus abwasser
DE2616212A1 (de) Verfahren zur schlamm-abwasser- aufbereitung, insbesondere zur entfernung stickstoff- und kohlenstoffhaltiger stoffe aus haushalts- und industrieabwaessern
DE3131989A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen reinigung von abwasser
CH629730A5 (de) Verfahren zur inhibierung des wachsens von fasriger biomasse.
EP0497114B1 (de) Verfahren zum Reinigen von Phosphate und Stickstoffverbindungen enthaltende Abwässern
DE19737373B4 (de) Anlage und Verfahren zur biologischen Entfernung von Stickstoff und Phosphor aus Ab- und Klärwasser
DE2233801A1 (de) Verfahren zur elimination von organisch und anorganisch gebundenem stickstoff aus haeuslichem und industriellem abwasser
EP0019203B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Nitrifikation und Denitrifikation von Abwässern
DE3833185C2 (de)
DE69604705T3 (de) Verfahren zur Abwasserbehandlung mittels biologischen Filtern oder anderen Vorrichtungen mit sessilen Biomassen
DE69928443T2 (de) Verfahren zur behandlung von abwasser in einem biofilter mittels gleichzeitiger nitrifikation/denitrifikation
DE3813386A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen stickstoffentfernung aus abwasser
DE69729249T2 (de) Abwasserreinigungsverfahren
DE2904335A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser mit einem hohen gehalt an stickstoffverbindungen
DE3136409A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen reinigung von abwasser
DE69313852T2 (de) Verfahren für die behandlung von wasser
AT404932B (de) Festbettverfahren zur abwasserreinigung
AT396684B (de) Belebtschlammverfahren zur reinigung von abwasser
DE3206527A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen nitrifikation von abwasser
DE19542146C2 (de) Verfahren zum biologischen Reinigen von Abwasser mit Regenerierstufe und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
DE3137062A1 (de) "verfahren zur biologischen denitrifikation von abwasser"
EP0938455A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen abwasserreinigung

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee