DE3812296A1 - Antriebsschlupfregelung (asr) bei kraftfahrzeugen mit hilfe des geteilten rades - Google Patents
Antriebsschlupfregelung (asr) bei kraftfahrzeugen mit hilfe des geteilten radesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsschlupfregelung
(ASR) bei Kraftfahrzeugen mit Hilfe des geteilten Rades.
Der Antriebsschlupf soll, insbesondere beim Anfahren
bzw. Beschleunigen vermieden oder zumindest so klein
gehalten werden, daß der Vortrieb des Fahrzeugs nicht
behindert und ein seitliches Ausbrechen unterbunden
werden.
Stand der Technik ist die ASR von Daimler-Benz.
Die ASC von BMW zählt nicht dazu, da sie von der Auf
gabenstellung her weniger zu leisten hat.
Bei der ASR von Daimler-Benz erfolgt bei Tätigwerden
dieser Einrichtung eine hochfrequente Bremsbetätigung
mit der Folge der Geruchsbelästigung im Innenraum,
starke Abnützung der Bremsbeläge und Ruckeln und
Bocken bei trockener Fahrbahn, was überhaupt nicht zur
Charakteristik der teuren Komfortautos von Daimler-
Benz paßt. (Quelle" auto, motor und sport" Heft 4, 1988,
S. 20 ff.). Dazu kommt, daß durch das hochfrequente Ru
ckeln und Bocken die mit viel Geld bezahlte Anlage au
ßerdem dafür sorgt, daß nah einer längeren Funktions
gesamtdauer im Fahrwerksbereich Ermüdungsbrüche auf
treten, was die Lebensdauer des Fahrzeugs insgesamt
verkürzt. Außerdem ist die ASR wegen ihrer Brems
betätigung zu kompliziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem
einfacheren Aufbau die Kompliziertheit zu überwinden,
und vor allem das Ruckeln und Bocken nebst den damit
verbundenen Nachteilen auszuschalten.
Dabei soll der Abtriebsschlupf je nach Bedarf von mini
mal bis Null geregelt werden und ein seitliches Aus
brechen verhindert werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zwischen motorischem Abtrieb und angetriebenen Rad
das geteilte Rad den zum Durchdrehen führenden Kraft
überschuß am angetriebenen Rad so abbaut, daß der Vor
trieb nicht durch unnötig großen Schlupf behindert
wird.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß nicht nur eine hochfrequente
Bremsbetätigung, die zu großem Brems- und wegen des
ständigen Ruckelns zu Fahrwerks- und Reifenverschleiß
führt, sondern auch eine Verbesserung des Fahrkomforts
und eine Vereinfachung der Anlage erreicht werden.
Dies schlägt sich in der Reduzierung sowohl des An
schaffungspreises als auch der Wartungs- und Repara
turkosten nieder. Außerdem läßt sich die Anlage
leichter auf einen durchaus erwünschten, geringen
Schlupf programmieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 die Gesamtanordnung der Anlage mit dem ge
teilten Rad.
Ein Drehzahlsensor 1 am Antriebsrad,
d. h. zwei pro Antriebsachse mißt die Drehzahl und
vergleicht sie mit dem notwendigerweise genau ge
henden Tacho, der von den sich drehenden Rädern der
motorisch nicht angetriebenen Achse angetrieben wird.
Der Tacho hat die Nr. 2, die Antriebsräder die Nr. 3.
Tritt eine Drehzahldifferenz zw. angetriebenen und
nicht angetriebenen Rädern auf, tritt über einen
Schalter 4 der E-Motor (i. d. Regel sind es aus Symme
triegründen und zur Verhinderung der Unwucht min
destens zwei E-Motoren) 5 des geteilten Rades 6 in
Aktion. Gleichzeitig wird der Motor des Fahrzeugs
entweder an der Drosselklappe oder an der Einspritz
anlage so weit heruntergeregelt, bis die Drehzahl
differenz zw. Antriebsachse und nicht angetriebener Achse
je nach Bedarf ganz oder teilweise aufgehoben ist.
Der Fahrzeugmotor hat die Nr. 7 und sein Regler (Drossel
klappe bzw. Einspritzung die Nr. 8.
Für den Fall, daß der Untergrund pro Achsseite einen un
terschiedlichen Reibwert aufweist (z. B. links Split bzw.
fester Untergrund und rechts Glatteis, ergibt sich die
Funktion wie folgt:
Das Rad 3, das die kleinere Drehzahldifferenz zum nicht an
getriebenen Vorderrad aufweist, ist als Ausgangsbasis zu
betrachten. Der Drehzahlsensor 1 enthält schon auf
grund seiner Funktion Elektronik, zumal von da aus auch
der Schalter 4 betätigt werden muß. Diese Elektronik
kann nun so ausgelegt werden, daß vom Sensor 1 auf der
anderen Achsseite, wo das Antriebsrad 3 eine größere
Drehzahldifferenz zum Vorderrad, das den Tacho antreibt,
registriert wird. Dann wird durch eine entsprechen
de Schaltung im Sensor dieser daran gehindert, seiner
seits den Schalter 4 zu betätigen. Dieser wird in die
sem Falle nur den den anderen Sensor 1 betätigt, damit
er seinerseits die Bauteile 5 und 8 in Gang setzen kann.
Die Drehzahldifferenz zw. linkem und rechtem Antriebsrad 3
wird dann durch das selbssperrende Differential 9 aus
geglichen. Dazu eignet sich insbeondere das Torsen
differential. Man kann allerdings stattdessen auch ein ge
teiles Rad, wie unter Nr. 6 dargestellt, verwenden, das
dann über die E-Motoren 5 den Differentialausgleich be
sorgt und in diesem Fall durch die Nichtbetätigung die
ser E-Motoren gesperrt wird.
Ansonsten ist die Funktion wie bei der Ausgangslage, wo
beide Antriebsräder mit gleicher Geschwindigkeit durch
drehen.
Festgehalten werden muß allerdings noch, daß die E-Mo
toren in der Lage sein müssen, den Erfordernissen ent
sprechend mit verschiedenen Drehzahlen zu laufen.
Fig. 2 die Variante der Gesamtanordnung.
Hier ist die Darstellung des Gaspedals nötig, zumal von
da aus auch die Auslösung der E-Motoren 5 des geteil
ten Rades 6 erfolgt.
Das Gaspedal hat die Nr. 10.
Grundsätzlich muß nun davon ausgegangen werden, daß jeder
bestimmten Stellung des Gaspedals 10 eine bestimmte Mo
tordrehzahl nebst zugehörigem Drehmoment zuzuordnen ist.
Wird nun das Gaspedal über einen bestimmten Wert hinaus
niedergetreten, ist nun ein Drehmomentwert, der eine be
stimmte Größe überschreitet, an den Antriebsrädern 3 zu
erwarten. Dann werden eben gleichzeitig die E-Motoren
5 des geteilten Rades 6 in Gang gebracht. Sen
soren 11 messen die Außentemperatur und registrieren
die Art der Straßenoberfläche, zumal bei Minustempera
turen die Fahrbahn nicht zwingend aus Glatteis beste
hen muß. Außerdem ist die Temperatur für viele der
Straßenoberflächen wichtig. Die Sensoren müssen so ge
richtet sein, daß sie den Auflagepunkt der Antriebsräder
3 erfassen, bzw. die sich unmittelbar daneben befindliche
Fläche. Sie sind mit einem Rechner 12 verbunden, der
aufgrund der von den Sensoren 11 ermittelten Daten die
jeweils zulässige Gaspedalstellung, bei der die E-Moto
ren 5 noch nicht tätig werden, ermittelt. Wird diese Gas
pedalstellung überschritten, geht vom Rechner 12 ein ent
sprechender Impuls an den Schalter 4, der wiederum die
E-Motoren 5 des geteilten Rades 6 in Gang setzt.
Nun hat der Rechner nicht nur die von den Sensoren 11
ermittelten Daten, sondern seinerseits Werte, die für die
Betätigung des Schalters 4 wichtig sind, gespeichert, wie
z. B. die verschiedenen Straßenzustände bei verschiedenen
Temperaturen, was einprogrammierbar ist. Auch der für die
jeweilige Situation noch zulässige bzw. gewünschte
Schlupf kann noch vorher mit einprogrammiert werden.
Deshalb entfallen dann die Sensoren 1, die schon vorhan
denen unerwünschten Schlupf registrieren und dies an
den Schalter 4 weiterleiten, was dann zur nötigen Re
aktion über 5 und 6 führt.
Bei der Variante nach Abb. 2 kommt es erst gar nicht
zu unerwünschtem Schlupf und damit Drehzahlschwankun
gen der Antriebsräder, es sein denn, daß die Straßenober
fläche ihren Zustand ändert. Insgesamt dürfte diese
Art der Auslösung von 5 und 6 zu einer komfortableren
Art der Fortbewegung führen.
Die unterschiedliche Straßenoberflächenbeschaffenheit
an den jeweiligen Antriebsrädern 3 führt grundsätzlich
wiederum zu einer analogen Lösung wie bei Abb. bzw. Fig.
1. Berücksichtigt wird das Antriebsrad 3, das auf einer
Oberfläche mit günstigerem Reibwert steht. Der zuständi
ge Sensor 11 gibt seine ermittelten Daten in den Rech
ner 12, der auch die Gaspedalstellung und damit Motor
drehzahl und -drehmoment verarbeitet und somit bei
Bedarf den Schalter 4 betätigt.
Der Sensor 11 des höher drehenden Antriebsrades 3 ist
in diesem Fall ohne Einfluß auf 12. Das Differential
wird bei der in Fig. 1 dargestellten Lösung ge
sperrt.
Anzumerken ist, daß die Drehzahl der E-Motoren variabel
sein muß, die Drehzahldifferenz des inneren und äußeren
Segmentes des geteilten Rades in der Regel kleiner als
die jeweilige Motordrehzahl sein muß. Dieses Problem
kann jedoch grundsätzlich als gelöst betrachtet werden.
Die obengenannte Drehzahldifferenz zur Motordrehzahl
ist grundsätzlich auch nicht als konstant zu betrachten.
Sie hängt von der Straßenoberflächenbeschaffenheit und
somit von der Ausgangsdrehzahl des Motors 7, bei der
jeweils 5 und 6 in Gang gesetzt werden, ab.
Fig. 3 den grundsätzlichen Aufbau des geteilten Rades.
Der innere und äußere Teil sind zueinander drehbar an
geordnet. Der äußere Teil hat einen Zahnkranz inte
griert, in den die am inneren Teil angebrachten E-Moto
ren eingreifen. Diese sind innen fest montiert, wobei
die Außenseite, die mit einer Schnecke versehen ist,
drehbar ist. Werden die Motoren eingeschaltet,
dreht sich der äußere Teil im Verhältnis zum inneren,
und damit die Schnecke, die in den im äußeren Segment
integrierten Zahnkranz eingreift. Damit dreht
sich das äußere Segment im Verhältnis zum inneren,
was dann die Funktion des geteilten Rades ausmacht.
Erfolgt z. B. der Antrieb des geteilten Rades am
inneren Segment, und der Abtrieb vom geteilten Rad
vom äußeren Segment, so wird beim Ingangsetzen der
E-Motoren eine Drehzahldifferenz zw. An- und Abtrieb
erzielt.
Claims (1)
- Antriebsschlupfregelung (ASR) bei Kraftfahrzeugen mit Hilfe des geteilten Rades, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen dem motorischen Antrieb und angetriebenen Rad geschaltete geteilte Rad den zum Durchdrehen führenden Kraftüberschuß am angetriebenen Rad so abbaut, daß kein Schlupf ent steht, bzw. dieser so klein gehalten wird, daß der Vor trieb nicht behindert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883812296 DE3812296A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-13 | Antriebsschlupfregelung (asr) bei kraftfahrzeugen mit hilfe des geteilten rades |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740140 DE3740140A1 (de) | 1987-11-26 | 1987-11-26 | Geteiltes rad, dessen innerer und aeusserer teil mit hilfe eines elektromotorisch bewegten schneckengetriebes und eines in den aeusseren teil integrierten zahnkranzes zueinander verschoben werden |
DE19883812296 DE3812296A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-13 | Antriebsschlupfregelung (asr) bei kraftfahrzeugen mit hilfe des geteilten rades |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3812296A1 true DE3812296A1 (de) | 1989-11-02 |
Family
ID=25862192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883812296 Withdrawn DE3812296A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-13 | Antriebsschlupfregelung (asr) bei kraftfahrzeugen mit hilfe des geteilten rades |
Country Status (1)
Country | Link |
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