DE3811479A1 - Verfahren zum identifizieren von objekten - Google Patents
Verfahren zum identifizieren von objektenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Identifizieren von
Objekten nach der Gattung des Hauptanspruchs. Aus der DE-OS
33 35 421 ist ein Verfahren zur Signalauswertung von Ultraschall-
Echosignalen bekannt, bei dem neben der Laufzeit der Echosignale die
Amplitude der Echosignal-Hüllkurve ausgewertet wird. Das bekannte
Verfahren findet insbesondere zur Bestimmung der relativen Lage und
der Geschwindigkeit von Greifarmen eines Roboters bezüglich eines
Objekts Anwendung.
Bei einer Bestimmung von Objektabständen aus Laufzeitmessungen muß
die Temperatur des zwischen der Sende-Empfangseinrichtung und Objekt
befindlichen Mediums bekannt sein. In Luft beispielsweise ändert
sich die Laufzeit bei einer mittleren Temperatur von 20°C um etwa
0,17% pro Grad Temperaturänderung. Temperaturgradienten, die bei
spielsweise durch Zugluft oder durch eine unterschiedliche Erwärmung
der Objekte verursacht sind, müssen deshalb weitgehend unterdrückt
werden.
Die absolute Signalhöhe der Echosignal-Hüllkurve ist ebenfalls von
der Temperatur des Mediums zwischen der Sende-Empfangseinrichtung
und dem Objekt sowie von der Objekttemperatur abhängig. Temperatur
gradienten wirken wie akustische Linsen und beeinflussen die Signal
höhe. Einen weiteren erheblichen Einfluß auf die Signalhöhe der
Echosignal-Hüllkurve hat bereits eine leichte Verdrehung des Ob
jekts gegenüber einer Normallage.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß die
amplituden- und laufzeitunabhängige Signatur der Hüllkurve in einer
signalverarbeitenden Anordnung ausgewertet wird. Ein Vergleich der
ermittelten Signatur mit einer in einer Lernphase in einem Speicher
der signalverarbeitenden Anordnung hinterlegten Soll-Signatur ermög
licht die Identifizierung von Objekten weitgehend unabhängig von
Störeinflüssen wie beispielsweise sich ändernde Umweltbedingungen
oder ein geringes Verdrehen der zu identifizierenden Objekte aus
ihrer Normallage.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen. In ei
nem ersten Ausführungsbeispiel wird die Anzahl der relativen Hüll
kurven-Maxima und/oder der relativen Hüllkurven-Minima ermittelt. In
einem zweiten Ausführungsbeispiel werden die Verhältnisse zwischen
aufeinanderfolgenden relativen Hüllkurven-Maxima und/oder aufeinan
derfolgenden Hüllkurven-Minima ermittelt.
In weiteren Ausführungsbeispielen werden Zeitverhältnisse ermittelt.
Beispielsweise wird das Verhältnis der Laufzeit von aufeinanderfol
genden relativen Hüllkurven-Maxima und/oder -Minima gebildet. Vor
zugsweise werden die Abstände von aufeinanderfolgenden Maxima
und/oder Minima ausgewertet. Ferner ist eine Objektidentifizierung
durch Auswertung der Halbwertsbreite der Echosignal-Hüllkurve oder
durch Ermitteln der Anstiegszeitkonstante zwischen einer ersten und
zweiten relativen Amplitude der Hüllkurve möglich.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus weiteren Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine selbständige Anpassung
an unterschiedliche Echolaufzeit- und Echoamplitudenverhältnisse
vorgesehen. In der Lernphase wird in der signalverarbeitenden Anord
nung die ungefähre Echolaufzeit ermittelt, die bei der späteren Ob
jektidentifizierung ausblendbar ist. Ebenfalls wird die Höhe der
maximal zu erwartenden Echoamplitude ermittelt und über einen Regel
verstärker so eingestellt, daß ein beispielsweise verwendeter Ana
log-Digital-Wandler mit voller Ausnutzung der Quantisierungsstufen
arbeitet. Mit diesen Maßnahmen wird die bestmögliche zeitliche und
wertmäßige Auflösung des Ultraschall-Echosignals erreicht.
Die gemessenen Amplituden- und Laufzeitverschiebungen stehen auch
für weitere Kontroll- oder Steuerungsaufgaben zur Verfügung.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild von Sende-Empfangseinrichtungen
und von einer signalverarbeitenden Anordnung und die Fig. 2 und 3
zeigen jeweils einen Signalverlauf einer Echosignal-Hüllkurve.
In Fig. 1 ist ein zu identifizierendes Objekt 10 gezeigt, das bei
spielsweise auf einem Transportband 11 angeordnet ist. Von einer er
sten und zweiten Ultraschall-Sendeeinrichtung 12, 13 werden Ultra
schall-Signale 14, 15 in Richtung auf das Objekt 10 abgestrahlt. Vom
Objekt 10 werden Echosignale 16, 17 reflektiert, die von einer er
sten und zweiten Empfangseinrichtung 18, 19 aufgenommen werden. Die
beiden Sendeeinrichtungen 12, 13 sind an einem Steuerteil 20 ange
schlossen, das Zeitabschnitte zwischen den ausgesandten Ultra
schall-Signalen und die Zeitdauer der Signale festlegt. Das Steuer
teil gibt weiterhin Signale an eine signalverarbeitende Anordnung 21
ab. Die beiden Anfangseinrichtungen 18, 19 sind ebenfalls mit der
signalverarbeitenden Anordnung 21 verbunden. In einer einfacheren
Ausführung reicht bereits eine Sende- und Empfangseinrichtung aus.
Eine Erweiterung durch weitere Sendeeinrichtungen mit den dazuge
hörigen Empfangseinrichtungen ist ebenfalls möglich. Die Erweiterung
ist in Fig. 1 mit den strichliniert eingetragenen Leitungen 22, 23
angedeutet. Die Verwendung von mehreren Sende- und Empfangseinrich
tungen ergibt eine höhere Auflösung und vergrößert die Sicherheit
bei der Identifizierung der Objekte 10, insbesondere dann, wenn die
Signale 14, 15 mit unterschiedlichen Winkeln auf das Objekt 10 abge
strahlt werden.
Die von den Empfangseinrichtungen 18, 19 aufgenommenen Echosignale
gelangen über Regelverstärker 24 zu Digital-Analog-Wandler 25. Für
jede Empfangseinrichtung 18, 19 ist ein separater Verstärker 24 und
ein Analog-Digital-Wandler 25 vorgesehen. Die digitalisierten Signa
le werden in einer Recheneinheit 26 geeignet umgeformt und weiter
verarbeitet. Anhand von Vergleichsoperationen, die mit Daten durch
geführt werden, die zuvor in einer Lernphase in einem Speicher 27
hinterlegt wurden, wird das Objekt 10 identifiziert. Eine Identifi
zierung wird beispielsweise über eine Anzeige 28 ausgegeben. Die Re
gelverstärker 24, die Analog-Digital-Wandler 25, die Recheneinheit
26 und der Speicher 27 sind in der signalverarbeitenden Anordnung 21
zusammengefaßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der in den Fig. 2 und
3 gezeigten Echosignal-Hüllkurven näher erläutert:
Die in Fig. 2 gezeigte Echosignal-Hüllkurve 30 entsteht beispiels
weise durch Demodulation und anschließende Betragsbildung oder
Quadrierung des von einer der Empfangseinrichtungen 18, 19 aufge
nommenen Signals. Diese Signalvorverarbeitung ist beispielsweise in
den Empfangseinrichtungen 18, 19 integriert. Der in Fig. 2 gezeigte
kontinuierliche Signalverlauf wird im Analog-Digital-Wandler 25 an
ausreichend vielen Stützstellen abgetastet und als Zahlenwerte in
die Recheneinheit 26 abgegeben. In einer Lernphase, bei der ein be
kanntes Objekt 10 mit bekannter Position vorgegeben ist, wird die
Amplitude der Hüllkurve mittels der Regelverstärker 24 an den zu
lässigen Eingangsspannungsbereich der Analog-Digital-Wandler ange
paßt. Die Maximalamplitude 31 der Hüllkurve 30 wird auf einen Wert
von 100% normiert. In der Recheneinheit 26 werden die Maxima
31-33 sowie die Minima 34, 35 der Hüllkurve 30 ermittelt.
In einem ersten Ausführungsbeispiel werden als amplituden- und
laufzeitunabhängige Signatur der Echosignal-Hüllkurve 30 die Anzahl
der Maxima 31-33 und/oder der Minima 34, 35 bestimmt, die bereits
eine Identifizierung von Objekten 10 ermöglicht. Als ein weiteres
Auswertekriterium werden die Verhältnisse der relativen Amplituden
von aufeinanderfolgenden Maxima 31, 32 bzw. 32, 33 und/oder die Ver
hältnisse der relativen Amplitude von aufeinanderfolgenden Minima
34, 35 gebildet. Ferner ist es möglich, die Verhältnisse der rela
tiven Amplituden von aufeinanderfolgenden Maxima und Minima 31, 34
bzw. 32, 35 und/oder die Verhältnisse der relativen Amplituden von
aufeinanderfolgenden Minima und Maxima 34, 32 bzw. 35, 33 zu bilden.
Unabhängig von der Auswertung des Signaturmerkmals der relativen
Amplituden der Maxima und Minima kann zusätzlich eine Auswertung von
Zeitverhältnissen vorgesehen sein, die anhand der Fig. 3 näher er
läutert werden:
In Fig. 3 ist eine Hüllkurve 40 gezeigt, die beispielsweise der in
Fig. 2 gezeigten Hüllkurve 30 entspricht. Die relative Amplitude
des Hauptmaximums 41 der Hüllkurve 40 ist normiert auf einen Wert
von beispielsweise 100%. Neben dem Maximum 41 weist die Hüllkurve
40 weitere relative Maxima 42, 43 sowie relative Minima 44, 45 auf.
Ausgewertet werden die Verhältnisse der zeitlichen Abstände 46, 47
zwischen aufeinanderfolgenden Maxima 41, 42 bzw. 42, 43 sowie die
Verhältnisse der Zeitabstände 48, 49 von aufeinanderfolgenden Maxima
und Minima 41, 44 bzw. 42, 45 und/oder die Verhältnisse der Zeitab
stände 50, 51 zwischen aufeinanderfolgenden Minima und Maxima 44, 42
bzw. 45, 43. Neben den aufgeführten Beziehungen sind weitere Ver
hältnisbildungen von Zeitabständen möglich.
Unter Einbeziehung der Signallaufzeit 52 sind weitere Verhältnis
bildungen von Zeiten möglich. Die Signallaufzeit 52 wird gerechnet
vom Ende des von den Sendeeinrichtungen 12, 13 ausgesandten Ultra
schall-Signals bis zum Beginn der Echosignal-Hüllkurve 40, die die
erste Quantisierungsstufe 53 erreicht hat. Die Signalende-Informa
tion gelangt von der Steuerschaltung 20 direkt in die signalverar
beitende Anordnung 21. Wesentlich ist auch hier, daß der Absolut
wert der Laufzeit nicht in das Ergebnis eingeht, da lediglich Zeit
verhältnisse gebildet werden. Verhältnisse sind bildbar zwischen den
Signallaufzeiten 54, 56, 58 zu den Maxima 41-43 und/oder zwischen
den Signallaufzeiten 55, 57 zu den Minima 44, 45 sowie zwischen den
Signallaufzeiten 54 bis 58 zu den Maxima 41-43 bzw. Minima 44, 45.
Ein weiteres Signaturmerkmal ist die Anstiegszeit der Echosignal-
Hüllkurve 40 zwischen einem ersten relativen Amplitudenwert 60 und
einem zweiten relativen Amplitudenwert 61.
Ferner ist es möglich, das Verhältnis des normierten Hauptmaximums
31, 41 der Hüllkurve 30, 40 und der normierten Fläche zwischen der
Zeitachse T und der Hüllkurve 30, 40 als Signaturmerkmal zu verwen
den.
Bei der Verarbeitung der Echosignal-Hüllkurve 30, 40 in der Rechen
einheit 26 wird die in der Lernphase ermittelte Signallaufzeit 52
als Totzeit ausgeblendet. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt in einer
Speicherplatzreduzierung, da die empfangene Hüllkurve 30, 40 vor den
Auswerte- und Vergleichsoperationen in einen Zwischenspeicher
geladen wird.
Unterschiede von Absolutlaufzeiten und Absolutamplituden der Ultra
schallechos zwischen Arbeits- und Lernphase lassen unabhängig von
der Objektidentifizierung Rückschlüsse auf Umgebungstemperatur und
auf eine leichte Verdrehung der Objekte zu.
Claims (14)
1. Verfahren zum Identifizieren von Objekten, wobei wenigstens eine
Sendeeinrichtung nach vorgebbaren Zeitabständen Ultraschall-Signale
mit vorgebbarer Zeitdauer abstrahlt und wenigstens eine Ultraschall-
Empfangseinrichtung die von einem zu identifizierenden Objekt re
flektierten Signale aufnimmt und mit einer der Empfangseinrichtung
nachgeschalteten Anordnung, welche die empfangenen Signale verarbei
tet, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein amplituden- und
laufzeitabhängiges Signaturmerkmal der Hüllkurve (30, 40) der von
dem zu identifizierenden Objekt (10) reflektierten Signale (16, 17)
in der signalverarbeitenden Anordnung (21) mit einem Signaturmerkmal
verglichen wird, das während einer Lernphase in einem Speicher (27)
hinterlegt wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Hüllkurven-Maxima (31, 32, 33; 41, 42) und/oder die Anzahl der
Hüllkurven-Minima (34, 35; 44, 45) als Signaturmerkmale verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
hältnisse der Amplituden von aufeinanderfolgenden Maxima (31, 32;
32, 33; 41, 44; 42, 43) und/oder von aufeinanderfolgenden Minima
(34, 35; 44, 45) als Signaturmerkmale verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
hältnisse der Amplituden aufeinanderfolgender Maxima und Minima (31,
34; 32, 35; 41, 44; 42, 45) und/oder die Verhältnisse der Amplituden
aufeinanderfolgender Minima und Maxima (34, 32; 35, 33; 44, 42; 45,
43) als Signaturmerkmale verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis der Laufzeiten von aufeinanderfolgenden Hüllkurven-Maxima
(31, 32; 32, 33; 41, 42; 42, 43) und/oder Hüllkurven-Minima (34, 35;
44, 45) als Signaturmerkmale verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis der Laufzeiten von aufeinanderfolgenden Maxima und Minima
(31, 34; 32, 35; 41, 44; 42, 45) und/oder von aufeinanderfolgenden
Minima und Maxima (34, 32; 35, 33; 44, 42; 45, 43) als Signatur
merkmale verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halb
wertsbreite der Hüllkurve (30, 40) als Signaturmerkmale verwendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An
stiegszeitkonstante der Hüllkurve (30, 40) zwischen einer ersten und
zweiten Amplitude (60, 61) als Signaturmerkmal verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis des normierten Hauptmaximums (31, 41) der Hüllkurve (30, 40)
und der normierten Fläche der Hüllkurve (30, 40) als Signaturmerkmal
verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in
der Lernphase ermittelte Laufzeit als Totzeit von der signalverar
beitenden Anordnung (21) ausgeblendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in
der Lernphase ermittelte maximale Amplitude des reflektierten Si
gnals (16, 17) mit einem Regelverstärker (24) an den Arbeitsbereich
eines Digital-Analog-Wandlers (25) angepaßt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Sende- und Empfangseinrichtungen (12, 13; 18, 19) mit unterschied
lichen Winkeln der abgestrahlten und empfangenen Signale (14, 15;
18, 19) zum Objekt (10) verwendet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus Un
terschieden von Absolutlaufzeiten und/oder Absolutamplituden der
Ultraschallechos zwischen Arbeits- und Lernphase Rückschlüsse auf
die Umgebungstemperatur gezogen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus Un
terschieden von Absolutlaufzeiten und/oder Absolutamplituden der
Ultraschallechos zwischen Arbeits- und Lernphase Rückschlüsse auf
eine leichte Verdrehung der Objekte (10) gezogen werden.
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