DE3808336A1 - Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der feinheit von textilfasern, insbesondere flachsfasern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der feinheit von textilfasern, insbesondere flachsfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Feinheit
von Textilfasern, insbesondere Flachsfasern. Weiterhin bezieht
sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
Es ist bekannt, die Feinheit von Textilfasern, insbesondere Baumwollfasern,
mit der sogenannten Micronaire-Methode zu ermitteln
(DIN 53 941). Dabei muß jeweils eine Faserprobe von konstantem
Gewicht hergestellt und in eine besondere Meßkammer eingebracht
werden. In der Meßkammer wird die Probe zusammengepreßt und mit
einem Luftstrom beaufschlagt. Die durchgehende Luftmenge oder
die auftretende Druckminderung wird gemessen. Je geringer die
Luftdurchlässigkeit ist, umso besser ist die Faserfeinheit. Die
von dieser Luftdurchlässigkeit abhängige, auf die Faserfeinheit
bezogene Kennzahl wird "Micronaire-Wert" genannt.
Die Durchführung dieser Methode erfordert für jede Faserprobe
verhältnismäßig viel Zeit. Sie eignet sich daher nicht für sogenannte
on-line-Messungen, bei denen aus einem laufenden Produktionsvorgang
ständig Proben nacheinander gemessen werden müssen,
um in den Produktionsvorgang nötigenfalls entsprechend eingreifen
zu können.
Außerdem ist das Micronaire-Verfahren für die Bestimmung der Feinheit
von Flachsfasern in der Regel weniger geeignet, da Flachsfasern
inhomogener als beispielsweise Baumwollfasern sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung der
Feinheit von Textilfasern anzugeben, welches rasch und mit einfachen
Mitteln durchführbar ist und sich vor allem auch für Flachsfasern
eignet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man eine
Faserprobe mit linear polarisiertem Licht bestrahlt, das von der
Faserprobe reflektierte Licht mit Bezug auf seine lineare Polarisation
parallel und senkrecht zur Polarisationsebene des eingestrahlten
Lichtes analysiert und aus den gemessenen Intensitäten
(I II und I) des reflektierten, parallel bzw. senkrecht polarisierten
Lichtes als Kennzahl für die Faserfeinheit den Wert
bildet.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung
der weiteren Erläuterung. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Feinheit von Flachsfasern und
Fig. 2 eine graphische Darstellung.
Bei der im folgenden beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
wird eine Probe aus Flachsfasern zugrunde gelegt. Die Erfindung
eignet sich jedoch grundsätzlich auch für Fasern anderer Art.
Bei der Reflexion eines Lichtbündels an einem Körper unterscheidet
man zwischen gerichteter Reflexion und diffuser Reflexion.
Besteht das auf den Körper einfallende Bündel aus linear polarisiertem
Licht, so ist das reflektierte Bündel ebenfalls polarisiert.
Bei der diffusen Reflexion wird das Licht gestreut. Polarisiertes
Licht wird durch diffuse Reflexion depolarisiert. Diese
Depolarisierung wird für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgenutzt.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Meßaufbau einer Vorrichtung zur
Bestimmung der Faserfeinheit dargestellt. Eine stationär gehaltene,
aus Flachsfasern bestehende Faserprobe 1 mäßig dichter
Packung ("Wattebausch") wird mit Licht aus einer Lichtquelle 2
bestrahlt. Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um
einen He/Ne-Laser handeln, der kohärentes Licht mit einer Wellenlänge
von 632,9 nm emittiert. Zwischen Faserprobe 1 und Lichtquelle
2 ist ein an sich bekannter Polarisator 3 angeordnet, der das
auf die Probe 1 einfallende Licht in einer bestimmten Schwingungs-
oder Polarisationsebene linear polarisiert. Auf der gleichen Seite
der Faserprobe 1 mit Bezug auf die Lichtquelle 2 ist ein lichtempfindlicher
Detektor 4, beispielsweise ein Multiplier, eine
Photozelle oder dergleichen, angeordnet. Dem Detektor 4 ist ein
an sich bekannter Analysator 5 vorgeschaltet, der so eingestellt
werden kann, daß er für von der Faserprobe 1 reflektiertes Licht
durchlässig ist, welches entweder parallel oder senkrecht zur
Polarisationsebene des durch die Lichtquelle 2 auf die Probe 1
eingestrahlten Lichtes linear polarisiert ist. Die vom Detektor
4 gemessene Intensität des parallel zum einfallenden Licht polarisierten
Lichtes wird mit I II bezeichnet, diejenige des senkrecht
zum einfallenden Licht polarisierten Lichtes mit I.
Bei der Meßanordnung nach Fig. 1 trifft das eingestrahlte Lichtbündel
im wesentlichen senkrecht auf die Faserprobe 1 auf. Der
Detektor 4 ist so aufgestellt, daß er im wesentlichen reflektiertes
Licht in einer Richtung mißt, die mit der Richtung des einfallenden
Lichtes einen Winkel ϑ bildet, wobei dieser Winkel
vorzugsweise zwischen 30 und 60° liegt. Nach Möglichkeit sollte
vermieden werden, den Detektor 4 mit Bezug auf die Lichtquelle
2 im sogenannten "Glanzwinkel" anzuordnen, d. h. in demjenigen
Winkel, in dem bei Verwendung eines Reflexionsspiegels am Orte
der Faserprobe 1 der reflektierte Lichtstrahl nach dem Gesetz
Einfallswinkel=Ausfallswinkel zurückgeworfen wird. Im übrigen
können die Winkel des einfallenden Lichtes und des (gemessenen)
reflektierten Lichtes grundsätzlich zwischen 0 und 90° liegen.
Je nach Feinheit der in der Probe 1 enthaltenen Faser wird das
einfallende Lichtbündel mehr diffus oder mehr gerichtet reflektiert.
Je feiner die Fasern sind, umso stärker ist die diffuse
Reflexion. Die Unterscheidung zwischen dem Anteil diffuser und
gerichteter Reflexion kann mit Hilfe des Analysators 5 getroffen
werden.
Stehen Analysator 5 und Polarisator 3 parallel (I II), so empfängt
der Detektor 4 sowohl gerichtet reflektiertes Licht als auch denjenigen
Anteil an diffus reflektiertem Licht, der zufällig in
dieser Schwingungsebene schwingt.
Stehen Analysator 5 und Polarisator 3 senkrecht zueinander (I),
so wird das gerichtet reflektierte Licht nicht erfaßt.
Aus der nachstehenden Beziehung kann somit eine Maß- oder Kennzahl
für die Feinheit (OFF=Optische-Faser-Feinheit) abgeleitet
werden:
Eine sehr feine Faser reflektiert das Licht vorzugsweise diffus,
was bedeutet, daß das Intensitätssignal bei paralleler Stellung
von Analysator 5 und Polarisator 3 relativ klein ist. Für feine
Fasern ergibt sich somit ein kleiner OFF-Wert, d. h. große Depolarisierung.
Der Vorteil der Vorrichtung gemäß Fig. 1 liegt darin, daß keine
absoluten Lichtintensitäten gemessen werden müssen und die Messung
sehr schnell vonstatten geht. Dabei ist die Meßapparatur als
solche außerordentlich einfach und unkompliziert.
In der nachstehenden Tabelle sind die Meßergebnisse von insgesamt
sechs untersuchten Flachsfaserproben zusammengestellt. Angegeben
sind jeweils der MC-Wert (Micronaire) und der OFF-Wert. Untersucht
wurden insgesamt sechs Proben sowie - zum Vergleich - Testbaumwolle.
Die Ergebnisse sind jeweils Mittelwerte aus vier voneinander
unabhängigen Messungen, wobei die Proben aus ca. 1 kg Fasermaterial
entnommen waren.
In Fig. 2 sind die OFF-Werte der Tabelle sowie der OFF-Wert der
Testbaumwolle in Verbindung mit den zugehörigen MC-Werten graphisch
dargestellt. Die eingezeichnete Gerade wurde über lineare
Regression berechnet. Aus Fig. 2 ergibt sich eine ausgezeichnete
Korrelation zwischen den OFF- und MC-Werten.
Claims (9)
1. Verfahren zur Bestimmung der Feinheit von Textilfasern, insbesondere
Flachsfasern,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Faserprobe mit linear polarisiertem Licht bestrahlt,
das von der Faserprobe reflektierte Licht in bezug
auf seine lineare Polarisation parallel und senkrecht zur
Polarisationsebene des eingestrahlten Lichtes analysiert
und aus den gemessenen Intensitäten (I II und I) des reflektierten,
parallel bzw. senkrecht polarisierten Lichtes als
Kennzahl für die Faserfeinheit den Wert
bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Faserprobe mit kohärentem Licht bestrahlt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Faserprobe mit Licht einer bestimmten Wellenlänge
bestrahlt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man das reflektierte Licht in einem Winkel zwischen etwa
30 und 60° mit Bezug auf die Richtung des im wesentlichen
senkrecht auf die Faserprobe einfallenden Lichtes mißt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine linear polarisiertes
Licht emittierende Lichtquelle (2) zur Bestrahlung
einer Faserprobe (1) und durch einen zur Intensitätsmessung
linear polarisierten Lichtes geeigneten Detektor (4) mit
Analysator (5), der zwischen einer Stellung, in der er für
parallel zum emittierten Licht polarisiertes Licht durchlässig
ist, und einer Stellung, in der er für senkrecht zum
emittierten Licht polarisiertes Licht durchlässig ist, verstellbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (2) ein Laser ist und kohärentes Licht einer
bestimmten Wellenlänge emittiert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor (4) ein Photomultiplier ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel (ϑ) zwischen der Richtung des aus der
Lichtquelle (2) etwa senkrecht auf die Faserprobe (1) auftreffenden
Lichtes und der Richtung des auf den Detektor (4)
reflektierten Lichtes zwischen 0 und 90° liegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel (ϑ) zwischen 30 und 60° liegt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19883808336 DE3808336C2 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Verfahren zur Bestimmung der Feinheit von Textilfasern, insbesondere Flachsfasern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883808336 DE3808336C2 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Verfahren zur Bestimmung der Feinheit von Textilfasern, insbesondere Flachsfasern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3808336A1 true DE3808336A1 (de) | 1989-09-21 |
DE3808336C2 DE3808336C2 (de) | 1997-05-07 |
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DE19883808336 Expired - Fee Related DE3808336C2 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Verfahren zur Bestimmung der Feinheit von Textilfasern, insbesondere Flachsfasern |
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DE (1) | DE3808336C2 (de) |
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1988
- 1988-03-12 DE DE19883808336 patent/DE3808336C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3808336C2 (de) | 1997-05-07 |
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