DE3807934A1 - Selektiver fehlerstromschutzschalter - Google Patents
Selektiver fehlerstromschutzschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen selektiven Fehlerstromschutz
schalter mit einem Summenstromwandler und einem Auslöser,
dessen Erregerwicklung an die Sekundärwicklung des Summen
stromwandlers über eine elektronische Auslöseschaltung an
geschlossen ist, die eine Gleichrichterbrückenschaltung,
einen unmittelbar an deren Ausgangsklemmen angeschlossenen
Ladekondensator und einen Verzögerungskondensator enthält.
Selektive Fehlerstromschutzschalter haben als Sonderausfüh
rung die Aufgabe, aufgrund ihrer Auslöseverzögerung in ver
zweigten Anlagen, in denen sowohl die Hauptverteilung als
auch die Unterverteilung und die dazwischen liegenden An
lageteile in die Fehlerstromschutzschaltung einbezogen
sind, ein Ausschalten aller an die Hauptverteilung ange
schlossenen Verbraucher im Falle eines Isolationsfehlers
hinter der Unterverteilung zu verhindern. Zu diesem Zwecke
müssen die selektiven Fehlerstromschutzschalter in den ein
zelnen Ländern bestimmten Vorschriften wie beispielsweise
in der Bundesrepublik Deutschland der VDE 0664 genügen.
Dort sind obere und untere Grenzwerte für die Auslöse
zeit angegeben, die mit zunehmender Größe des Fehler
stroms im Verhältnis zum Nennfehlerstrom sinken.
Bei einem bekannten selektiven Fehlerstromschutzschalter
(Siemens-Zeitschrift 42, 1968, Heft 6, S. 492-494) wird
die Auslöseverzögerung durch ein RC-Glied besorgt, das
an die Ausgangsklemmen einer Gleichrichterbrückenschaltung
im Sekundärkreis des Summenstromwandlers angeschlossen ist.
Aufgrund des Streubereiches solcher Zeitverzögerungsschal
tungen mit reinen RC-Gliedern hat der bekannte Fehlerstrom
schutzschalter eine gewisse Ungenauigkeit im Ansprechen des
nachgeschalteten Auslösers.
Ein anderer bekannter Fehlerstromschutzschalter (DE-AS 27 45 464),
welcher von der eingangs genannten Art ist, vermeidet diesen
Mangel dadurch, daß die Schaltung zum Aufladen des Verzöge
rungskondensators als elektronisches Schaltglied ausgelegt
ist, dessen Hauptbestandteil ein aus einem Transistor und
einer Zenerdiode bestehender Konstantstromreglerkreis ist.
Dieser Kreis liefert einen begrenzten und konstanten Strom,
mit dem der Verzögerungskondensator, an den die Erregerwick
lung des Auslöser unmittelbar angeschlossen ist, aufgeladen
wird. Die Folge ist eine konstante Verzögerungszeit unab
hängig von der Höhe des Fehlerstroms, was den obigen Bedin
gungen für selektive Fehlerstromschutzschalter jedoch nicht
genügt.
Schließlich ist aus der DE-PS 31 27 331 eine elektronische
Auslöseschaltung für eine Fehlerstrom-Schutzschaltung be
kannt, bei welcher die Erregerwicklung des Auslösers ein
Schwellwert-Schalter vorgeschaltet ist, bei dessen An
sprechen die im Verzögerungskondensator gespeicherte Ener
gie der Erregerwicklung des Auslösers zugeführt wird. Auch
bei dieser Schaltung erfolgt die Aufladung des Verzögerungs
kondensators über einen Konstantstromregler, der die Aus
lösezeit im wesentlichen unabhängig von der Höhe des Feh
lerstroms konstant hält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen selektiven
Fehlerstromschutzschalter zu schaffen, mit dem auf einfache
Weise und unabhängig von Fremdenergie aus dem Speisenetz
oder einer anderen Energiequelle ein Einhalten der mit stei
gendem Fehlerstrom im Verhältnis zum Nennfehlerstrom sinken
den Grenzwerte entsprechend den geltenden Bestimmungen er
möglicht wird.
Ausgehend von einem Fehlerstromschutzschalter der eingangs
genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß
- - der Ladekondensator als Speicher für die zum Betä tigen des Auslösers erforderliche Energie sowie die Energieversorgung der elektronischen Schaltung bemes sen ist,
- - der Erregerwicklung des Auslösers ein steuerbares elektronisches Ventil vorgeschaltet ist und
- - der Verzögerungskondensator Teil eines an den Lade kondensator parallel zu dem elektronischen Ventil und der Erregerwicklung des Auslösers geschalteten RC-Gliedes ist, von dessen beim Aufladen des Ladekon densators verzögert ansteigender Spannung das elek tronische Ventil über eine CMOS-Logik ansteuerbar ist.
Der Ladekondensator des erfindungsgemäßen Fehlerstrom
schutzschalters bildet somit zusammen mit der Impedanz der
Sekundärwicklung des Summenstromwandlers und der Gleichrich
terbrückenschaltung einen ersten Integrator, in welchen
die beim Auftreten eines Fehlerstroms an der Sekundärwick
lung des Summenstromwandlers erzeugte Spannung zur Bereit
stellung der Energie für den Auslöser sowie die CMOS-Logik
gespeichert wird. Die am Ladekondensator auftretende Span
nung wird am Verzögerungskondensator ein zweites Mal inte
griert, um den Spannungsaufbau am Eingang der CMOS-Logik
zu verzögern. Diese arbeitet wie ein Vergleicher und schal
tet beim Erreichen einer Schwellenspannung etwa gleich der
halben Betriebsspannung von üblicherweise 5 Volt von einem
logischen O-Signal auf ein logisches I-Signal oder umge
kehrt an ihrem Ausgang um, wodurch das elektronische Ventil
angesteuert und der Auslöser mit der im Ladekondensator
bereitstehenden Energie erregt wird.
Je größer der Fehlerstrom ist, umso schneller wird auch der
Verzögerungskondensator aufgeladen, und desto früher wird
die CMOS-Logik umgeschaltet werden. Diese hat einen sehr
kleinen Energieverbrauch und arbeitet mit äußerst geringer
Streuung der Schwellenspannung. Da die Freigabe der im La
dekondensator gespeicherten Energie an die Erregerwicklung
des Auslösers durch das von der CMOS-Logik gesteuerte elek
tronische Ventil sprunghaft erfolgt, können Haltemagnetauslöser
verwendet werden, deren Auslöseenergie in weiten Grenzen schwankt.
Da bei Nennfehlerstrom nur ein geringer Strom in der Sekundär
wicklung zu fließen braucht, lassen sich auch bei geringen Ab
messungen des Ringkerns viele Windungen für die Sekundärwicklung
auf dem Ringkern anbringen, so daß einerseits die erforderliche
Spannung für die elektronische Schaltung gewährleistet ist und
andererseits die Herstellungskosten klein gehalten werden kön
nen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist inner
halb des RC-Gliedes zu einem ersten, mit dem Verzögerungs
kondensator in Reihe liegenden ohmschen Widerstand die Rei
henschaltung eines zweiten ohmschen Widerstandes und einer
Zenerdiode parallel geschaltet, die den zweiten ohmschen
Widerstand beim Erreichen ihrer Durchbruchsspannung zu
schaltet. Dies führt bei größeren Fehlerströmen in er
wünschter Weise zu einem steileren Verlauf der Zeit-
Strom-Charakteristik zwischen der Verzögerungszeit und
dem Fehlerstrom, wodurch die Einhaltung der vorgeschrie
benen Grenzen weiterhin begünstigt wird.
Nach einem anderen Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist parallel zu dem Ladekondensator eine Ze
nerdiode geschaltet, deren Durchbruchsspannung wenigstens
angenähert der beim 5fachen Nennfehlerstrom auftretenden
Ausgangsspannung an der Gleichrichterbrückenschaltung ent
spricht. Dadurch wird nicht nur verhindert, daß die elek
tronische Schaltung bei höheren Fehlerströmen mit unzuläs
sig hohen Spannungen beaufschlagt wird, sondern gleichzei
tig wird sichergestellt, daß bei höheren Fehlerströmen als
dem 5fachen des Nennfehlerstroms die Auslösezeit des
selektiven Fehlerstromschutzschalters weiter sinkt.
Nach einem weiteren Merkmal zur vorteilhaften Ausgestal
tung der Erfindung besteht die CMOS-Logik aus mehreren
hintereinander geschalteten UND- oder NAND-Gattern mit
unter sich verbundenen Eingängen, wobei die Eingänge des
ersten Gatters über einen dritten ohmschen Widerstand
an die Verbindung zwischen dem Verzögerungskondensator
und dem ersten ohmschen Widerstand im RC-Glied angeschlos
sen sind und der Ausgang des letzten Gatters über einen
vierten ohmschen Widerstand an die Steuerelektrode des
elektronischen Ventils geführt ist. Dabei enthält die
CMOS-Logik zweckmäßig drei NAND-Gatter. Durch die Ver
wendung solcher Gatter in insbesondere dreifacher Hin
tereinanderschaltung wird eine besonders präzise An
steuerung des elektronischen Ventils gewährleistet.
Das elektronische Ventil kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung ein Thyristor sein. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, stattdessen einen PNP- und einen NPN-
Transistor in Kaskadenschaltung zu verwenden, indem
deren Kollektoren und Basen wechselweise miteinander
verbunden sind, wobei der Ausgang der CMOS-Logik an
die Basis des PNP-Transistors herangeführt ist. Eine
solche Verwendung gewöhnlicher Transistoren anstelle
eines Thyristors ist wesentlich billiger und läßt sich
einfacher realisieren.
Um den Fehlerstromschutzschalter nach seinem Ansprechen
so schnell wie möglich erneut betriebsbereit zu machen,
sieht ein besonderes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung
vor, daß der CMOS-Logik eine Diode parallel geschaltet
ist, über die sich der Verzögerungskondensator wieder
entladen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schaltschema der elektronischen
Auslöseschaltung bei einem zweipoli
gen selektiven Fehlerstromschutzschal
ter nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Spannungs-Zeit-Diagramm zur Veran
schaulichung der Aufladevorgänge am La
dekondensator und am Verzögerungskonden
sator der Schaltung nach Fig. 1 beim
Auftreten eines Fehlerstroms,
Fig. 3 ein Zeit-Strom-Diagramm mit
dem Verlauf der Auslösezeit
in Abhängigkeit von der Größe
eines Wechselfehlerstroms bei
einer Schaltung nach Fig. 1 und
Fig. 4 dasselbe Diagramm wie in Fig. 3
mit dem Verlauf der Auslösezeit
in Abhängigkeit von der Größe eines
pulsierenden Gleichfehlerstroms bei
den für die Prüfung solcher Schal
ter vorgesehenen verschiedenen
Steuerwinkeln.
In Fig. 1 sind mit P bzw. N der Phasenleiter und der Nullei
ter eines einphasigen Niederspannungsverteilungsnetzes be
zeichnet, die über die Schaltkontakte 10 eines in seinem
mechanischen Aufbau im einzelnen nicht dargestellten Feh
lerstromschutzschalters geführt sind. Zu diesem mechani
schen Aufbau gehört u. a. ein nur symbolisch angedeutetes
Schaltschloß 12, das beim Entriegeln die Schaltkontakte
10 unter der Wirkung einer (nicht gezeigten) Ausschalt
feder öffnet und dadurch die Stromversorgung der an das
Netz angeschlossenen Verbraucher unterbricht. Der darge
stellte Schalter ist ein selektiver Fehlerstromschutz
schalter zur Verwendung in der Hauptverteilung, dem wei
tere Fehlerstromschutzschalter gewöhnlicher Bauart in der
Unterverteilung zu den Verbrauchern nachgeschaltet sind.
Zum mechanischen Entriegeln des Schaltschlosses dient ein
(nicht gezeigter) Auslöser, der in Verbindung mit der Er
findung zweckmäßig ein Haltemagnetauslöser ist. Seine Er
regerwicklung ist bei 14 dargestellt. Die Erregerwicklung 14
ist über eine in ihre Gesamtheit mit 16 bezeichnete elek
tronische Auslöseschaltung an die Sekundärwicklung 18
eines Summenstromwandlers 20 angeschlossen, dessen nur sche
matisch angedeuteter Ringkern 22 von den Leitern P und N
auf der Verbraucherseite der Schaltkontakte 10 durchgesetzt
wird.
Die elektronische Schaltung arbeitet im dargestellten Aus
führungsbeispiel mit positiven Polaritäten und enthält hier
zu eine an die Sekundärwicklung 18 des Summenstromwandlers
20 angeschlossene Gleichrichterbrückenschaltung 24 mit vier
Dioden 26, an deren positive Ausgangsklemme ein isolierter
Sammelleiter 28 angeschlossen ist. Die negative Ausgangs
klemme der Gleichrichterbrückenschaltung 24 ist an Masse
angeschlossen. Der Sammelleiter 28 endet am Eingang eines
elektronischen Ventils 30, das der Erregerwicklung l 4 des
Auslösers sowie einer antiparallel geschalteten Freilauf
diode 32 unmittelbar vorgeschaltet ist. Die Zweitanschlüs
se der Erregerwicklung l 4 und der Freilaufdiode 32 liegen
an Masse.
Das elektronische Ventil 30 kann ein Thyristor sein. Im
Ausführungsbeispiel besteht es hingegen aus einem PNP-Tran
sistor 34 und einem NPN-Transistor 36 in Kaskadenschaltung,
indem die Kollektoren und Basen durch Leitungen 38, 40 wech
selweise miteinander verbunden sind. Der Emitter des NPN-
Transistors 36 ist an die Erregerwicklung l 4 bzw. die Zener
diode 32 angeschlossen. Zwischen der Sammelleitung 28 und
der Basis des PNP-Transistors 34 liegt außerdem ein ohm
scher Widerstand 42 zum Vorspannen der Basis des Transi
stors 34 gemeinsam mit dem Widerstand 70.
Im übrigen liegen zwischen der Sammelleitung 28 und Masse
folgende eleketronische Schaltkomponenten:
- - eine Zenerdiode 44,
- - ein Speicherkondensator 46,
- - ein RC-Glied 48.
Der Speicherkondensator 46 ist so groß bemessen, daß er
beim Auftreten eines Fehlerstroms sowohl die zum Erregen
des Auslösers erforderliche Energie als auch die Energie
zur Versorgung der Komponenten der elektronischen Schal
tung zu speichern vermag.
Das RC-Glied 48 enthält einen Verzögerungskondensator 50,
dem ein erster ohmscher Widerstand 52 und parallel zu die
sem die Reihenschaltung einer Zenerdiode 54 und eines zwei
ten ohmschen Widerstandes 56 vorgeschaltet sind.
Die Durchbruchsspannung der Zenerdiode 44 ist etwa der
jenigen Spannung angepaßt, die beim 5fachen Nennfehler
strom (5 I n ) an den Ausgangsklemmen der Gleichrichter
brückenschaltung 24 auftritt. Sie verhindert zum einen
Überspannungen an den Schaltungskomponenten der elektro
nischen Schaltung 16 und zum anderen sorgt sie dafür, daß
bei Fehlerströmen größer als 5I n die von der Aufladung
des Verzögerungskondensators 50 über die parallel geschal
teten ohmschen Widerstände 52, 56 bestimmte Auslösezeit
nicht weiter vermindert wird.
An die Verbindungsstelle 58 zwischen den Widerständen 52,
56 und dem Verzögerungskondensator 50 ist eine CMOS-Logik
60 angeschlossen, die aus einem Eingangswiderstand 62, drei
hintereinander geschalteten NAND-Gattern 64, 66, 68 und
einem Ausgangswiderstand 70 besteht. Der Zweitanschluß
des Ausgangswiderstandes 70 ist an einer Stelle 72 mit
der Basis des PNP-Transistors 34, der zum Kollektor des
NPN-Transistors 36 führenden Leitung 40 und dem Wider
stand 42 verbunden. Alle Eingänge jedes NAND-Gatters
64, 66, 68 sind miteinander verbunden und gemeinsam
an den Ausgang der davor liegenden Schaltungskomponen
te angeschlossen.
Zwischen den Verbindungsstellen 58 und 72 verläuft parallel
zur CMOS-Logik 60 eine Leitung 74 mit einer in Vorwärtsrich
tung gepolten Diode 76, deren Funktion an späterer Stelle
erläutert wird, und parallel zum Widerstand 42 ist ein
Kondensator 78 geringer Kapazität zur Ableitung von Para
sitenströmen geschaltet.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Auslöseschaltung ist
folgende:
Solange auf der Verbraucherseite des Fehlerstromschutzschal
ters kein Fehlerstrom fließt, ist die Durchflutung des
Ringkerns 22 des Summenstromwandlers 20 "Null", und in
der Sekundärwicklung 18 des Summenstromwandlers 20 wird
keine Spannung induziert.
Tritt nun auf der Verbraucherseite des Fehlerstromschutzschal
ters ein Fehlerstrom auf, der ein Wechselfehlerstrom oder
ein pulsierender Gleichfehlerstrom oder auch beides sein
kann, wird das Gleichgewicht der entgegengesetzt fließen
den Ströme in den Leitern P und N gestört. Die hierdurch
auftretende Durchflutung des Ringkerns 22 induziert in
der Sekundärwicklung 18 eine Spannung, die einen in der
Gleichrichterbrückenschaltung 24 gleichgerichteten Strom
fluß über den Sammelleiter 28 zum Kondensator 46 bewirkt,
der den Kondensator 46 auflädt. Diese Aufladung erfolgt,
wie die Kurve V 1 in Fig. 2 zeigt, nach einer e-Funktion
und wird im wesentlichen bestimmt durch die Impedanz der
Sekundärwicklung 18 und der Gleichrichterbrückenschaltung
24 in Verbindung mit der Kapazität des Kondensators 46.
Die Höhe des hierbei erreichten Potentials an der Lei
tung 28 richtet sich zunächst nach der Größe des Fehler
stroms und wird schließlich nach Erreichen der Durch
bruchsspannung der Zenerdiode 44 durch diese begrenzt.
Die sich am Speicherkondensator 46 aufbauende Spannung
liegt über die Sammelleitung 28 auch an dem RC-Glied 48
an und bewirkt, daß sich auch der Verzögerungskondensa
tor 50 auflädt.
Diese Aufladung erfolgt jedoch,wie der Verlauf der Spannung
V 2 am Verzögerungskondensator 46 in Fig. 2 zeigt, gegenüber
der des Speicherkondensators weiter verzögert. Diese Ver
zögerung wird zunächst durch den Widerstand 52 hervorge
rufen, dessen Widerstandswert zusammen mit der Kapazität
des Verzögerungskondensators 50 eine erste Verzögerungs
konstante T 1 liefert. Erst wenn bei entsprechend großer
Ladespannung des Speicherkondensators 46 die Durchbruchs
spannung der Zenerdiode 54 erreicht wird, schaltet diese
den ohmschen Widerstand 56 zum Widerstand 52 parallel,
und die Aufladung des Verzögerungskondensators 50 er
folgt mit einer zweiten Zeitkonstanten T 2, die kleiner
als T 1 ist und demzufolge die Aufladung des Verzögerungs
kondensators 50 beschleunigt.
Die sich am Verzögerungskondensator 50 aufbauende Spannung
liegt auch am Eingang der CMOS-Schaltung 60 an. Das erste
NAND-Gatter 64 wirkt wie ein Vergleicher und schaltet beim
Erreichen eines bestimmten Spannungsniveaus an seinen Ein
gängen das Ausgangssignal von 1-Niveau auf 0-Niveau um.
Dementsprechend schalten auch die NAND-Gatter 66, 68 um,
und zwar das NAND-Gatter 66 von 0-Niveau auf 1-Niveau
und das NAND-Gatter 68 wiederum von 1-Niveau auf 0-Niveau,
wobei die Umschaltungen von Gatter zu Gatter immer ausge
prägter verlaufen. Die letzte Umschaltung durch das NAND-
Gatter 68 von 1-Niveau auf 0-Niveau bewirkt an der Basis
des angeschlossenen Transistors 34, daß zunächst dieser
Transistor und als Folge auch der Transistor 36 aufgesteuert
werden, d. h. also das elektronische Ventil 30 öffnet, wo
durch sich der Speicherkondensator 46 über die Erregerwick
lung 14 zu entladen vermag. Diese Entladung betätigt den
Auslöser, der das Schaltschloß 12 entklinkt und die Schalt
kontakte 10 öffnet.
Die Umschaltung des Potentials am Ausgang des NAND-Gatters
68 und damit an der Verbindungsstelle 72 von 1-Niveau auf
0-Niveau hat die weitere Folge, daß sich der Verzögerungs
kondensator 50 über die Diode 76 augenblicklich zu ent
laden vermag. Dadurch wird sichergestellt, daß der Ver
zögerungskondensator bei erneuter Einschaltung des Fehler
stromschutzschalters entladen ist.
Die Fig. 3 und 4 zeigen als Ergebnisse von Messungen an
ein und demselben Fehlerstromschutzschalter, daß die im
Beispielsfall von der deutschen VDE-Vorschrift 0664 vor
geschriebenen Toleranzgrenzen für die Auslösezeiten bei
Fehlerwechselstrom (Fig. 3) und bei Fehlergleichströmen
mit unterschiedlichen Steuerwinkeln von 0°, 90° und 135°
(Fig. 4) eingehalten werden. Diese Grenzen betragen ge
mäß Ziff. 25, Tabelle 4 der genannten Vorschrift
wobei I Δ n der Nennfehlerstrom des Schalters ist,
und sind in den beiden Diagrammen durch dünne Verbindungslinien
t A min bzw. t A max veranschaulicht. Ferner sind mit
i die Fehlerstromgrenzen bezeichnet, bis zu denen gemäß
Ziff. 11.2 Fehlerstromschutzschalter nicht auslösen dürfen.
Sie betragen bei Wechsel-Fehlerstrom (Fig. 3) 0,5 I Δ n
und bei Gleich-Fehlerstrom (Fig. 4) je nach dem Steuerwinkel
α
α = 0° el | |
i₀ = 0,35 I Δ n | |
α = 90° el | i₉₀ = 0,25 I Δ n |
α = 135° el | i₁₃₅ = 0,11 I Δ n |
Die gemessenen Auslösezeiten sind durch dicke Linien t A -
bei Gleichfehlerströmen mit verschiedenen Steuerwinkeln
durch diesen als Indexzusatzunterschieden - miteinander
verbunden und zeigen, daß die obigen Grenzwerte im gesamten
Bereich von
problemlos eingehalten werden können.
Der Widerstand 52 ist vorzugsweise einstellbar ausgebildet
und wird so eingestellt, daß bei Nennfehlerstrom eine Zeit
verzögerung von 250 ms erhalten wird.
Claims (8)
1. Selektiver Fehlerstromschutzschalter mit einem
Summenstromwandler und einem Auslöser, dessen Er
regerwicklung an die Sekundärwicklung des Summen
stromwandlers über eine elektronische Auslöse
schaltung angeschlossen ist, die eine Gleichrich
terbrückenschaltung, einen unmittelbar an deren
Ausgangsklemmen angeschlossenen Ladekondensator
und einen Verzögerungskondensator enthält, da
durch gekennzeichnet, daß
- - der Ladekondensator (46) als Speicher für die zum Betätigen des Auslösers erforder liche Energie sowie die Energieversorgung der elektronischen Schaltung (16) bemessen ist,
- - der Erregerwicklung (14) des Auslösers ein steuerbares elektronisches Ventil (30) vor geschaltet ist und
- - der Verzögerungskondensator (50) Teil eines an den Ladekondensator parallel zu dem elek tronischen Ventil (30) und der Erregerwick lung (14) des Auslösers geschalteten RC- Gliedes (48) ist, von dessen beim Aufladen des Ladekondensators (46) verzögert anstei gender Spannung das elektronische Ventil (30) über eine CMOS-Logik (60) ansteuerbar ist.
2. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß inner
halb des RC-Gliedes (48) zu einem ersten, mit dem Ver
zögerungskondensator (50) in Reihe liegenden ohmschen
Widerstand (52) die Reihenschaltung eines zweiten ohm
schen Widerstandes (56) und einer Zenerdiode (54) pa
rallel geschaltet ist.
3. Fehlerstromschutzschalter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die CMOS-Logik (60) aus mehreren hintereinan
der geschalteten UND- oder NAND-Gattern (64, 66, 68) mit
unter sich verbundenen Eingängen besteht, wobei die Ein
gänge des ersten Gatters (64) über einen dritten ohmschen
Widerstand (62) an die Verbindung (58) zwischen dem Ver
zögerungskondensator (50) und dem ersten ohmschen Wider
stand (52) im RC-Glied (48) angeschlossen sind und der
Ausgang des letzten Gatters (68) über einen vierten ohm
schen Widerstand (70) an die Steuerelektrode des elek
tronischen Ventils (30) geführt ist.
4. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die CMOS-Logik aus drei
NAND-Gattern (64, 66, 68) besteht.
5. Fehlerstromschutzschalter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Ventil (30) ein Thyristor ist.
6. Fehlerstromschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elektronische Ventil von einem PNP- und einem NPN-Transi
stor (34 bzw. 36) in Kaskadenschaltung gebildet ist, deren
Kollektoren und Basen wechselweise miteinander verbunden
sind, wobei der Ausgang (72) der CMOS-Logik (60) an die Basis
des PNP-Transistors (34) herangeführt ist.
7. Fehlerstromschutzschalter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der CMOS-Logik (60) eine Diode (76) parallel
geschaltet ist.
8. Fehlerstromschutzschalter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß parallel zu dem Ladekondensator (46) eine Ze
nerdiode (44) geschaltet ist, deren Durchbruchsspannung
wenigstens angenähert der beim 5fachen Nennfehlerstrom
auftretenden Ausgangsspannung an der Gleichrichterbrük
kenschaltung (24) entspricht.
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