DE3802751C2 - Trockenmittelpatrone - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Trockenmittelpatrone nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Eine derartige Trockenmittelpatrone ist
bekannt (DE-OS 36 06 817).
Solche Trockenmittelpatronen werden beispielsweise in Druckluft
bremsanlagen von Nutzfahrzeugen verwendet, um kondensierendes Wasser
aus der Druckluft abzuscheiden, damit die nachgeschalteten Ventile
im Winter durch Vereisung nicht ausfallen.
Nun ist es ebenfalls bereits bekannt, das Trockenmittel auszuwech
seln, wenn es mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Es ist aber auch be
reits bekannt, vom getrockneten Luftstrom einen Teil abzuzweigen und
diesen Teilluftstrom umgekehrt durch die Trockenmittelpatrone hin
durchströmen zu lassen, wodurch das Trockenmittel regeneriert wird.
Zum Auswählen des Umschalt-Zeitpunktes wird dabei jeweils die
Feuchte der durchströmenden Luft gemessen, wie es z. B. durch die
DE-OS 34 45 699 bekannt ist.
Die Feuchte der durchströmenden Luft ist aber abhängig von der je
weiligen Temperatur. Dadurch gibt eine Feuchtigkeitsmessung der
durchströmenden Luft kein genaues Schaltkriterium.
Die eingangs genannte Trockenmittelpatrone mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß zwi
schen den beiden Elektroden die tatsächliche Feuchte des Trockenmit
tels gemessen wird. Auf diese Weise ist das Meßergebnis unabhängig
von der jeweiligen Temperatur und damit sehr genau.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind gemäß den Merkmalen
der Unteransprüche zu erreichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen: Fig. 1 die Drucklufterzeugerseite eines Druckluftbremssy
stems und Fig. 2 ein Lufttrocknergehäuse mit einer Trockenmittel
patrone.
Eine Druckluftbremsanlage hat als Drucklufterzeuger einen Kompressor
1, der über einen Druckregler 2 und einen Lufttrockner 3 und ein
Vierkreis-Schutzventil 4 eine weiter nicht dargestellten Druckluft
bremsanlage versorgt.
An einem Gehäuse 5 des Lufttrockners 3 ist ein Stecker 6 vorgesehen,
auf den eine Steckerbuchse 7 aufgesteckt ist, deren beide Leitungen
zu einer Auswerteelektronik 8 führen. Die Auswerteelektronik 8 weist
eine analoge Anzeige 9 oder eine digitale Anzeige 10 auf.
Das Gehäuse 5 des Lufttrockners ist in der Fig. 2 in vergrößertem
Maßstab und im Schnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß das Ge
häuse 5 eine mit Trockenmittel 11 gefüllte Patrone 12 aufnimmt und
an einem Stutzen 13 ein Zentralgewinde 14 aufweist, mit dem das Ge
häuse 5 in ein Lufttrockner-Unterteil 15 eingeschraubt ist. Das Ge
häuse 5 hat mehrere gleichmäßig auf den Umfang verteilte Eintritts
öffnungen 16 und im Zentralgewindestutzen 13 eine Austrittsöffnung
17 für die durchströmende Luft.
Eine Außenwand 18 der Trockenmittelpatrone 12 bildet eine erste Mas
sen-Elektrode 19 eines Meßsystems, und ein am Boden der Trockenmit
telpatrone 12 befestigtes scheibenförmiges Sieb 20 ist mittels eines
Kunststoffringes 21 von der Wand 18 isoliert und bildet eine zweite
Elektrode 22 des Meßsystems. Das Sieb 20 hat einen Siebkörper 23 und
eine Siebgegenplatte 24, letztere hat aber weder mit der mit der
Wand 18 noch mit einem die Gegenplatte 24 durchdringenden Stift 25
Kontakt.
Mit dem Sieb 20 ist der Stift 25 elektrisch leitend vernietet. Der
Stift 25 liegt stirnseitig an einem Stift 25' an, der den Zentral
gewindestutzen 13 koaxial durchdringt und mittels einer Feder 26
axial nachgiebig in einer Buchse 27 aufgehängt ist, die axial durch
brochen ist und einen Luftdurchgang gewährleistet.
An einem freien Ende 28 wird der Stift 25' von einer metallischen
Klammer 29 übergriffen, die von dem Stift 25' radial nach außen zu
einem Stecker 30 verläuft. Für die Aufnahme der Klammer 29 ist ein
Gehäusekanal 31 vorgesehen, gegenüber dem die Klammer 29 durch zwei
Isolierbrücken 32 und 32' abgeschirmt ist.
Im Stecker 30 ist die Klammer 29 mit einem Steckerstift 33 vernie
tet. Ein zweiter Steckerstift 34 trägt eine Kontaktflachfeder 35,
die am Boden 36 einer Gehäusesackbohrung 37 elektrisch leitend und
den Massekontakt bildend verspannt ist. Der Stecker 30 selbst ist in
die Sackbohrung 37 von außen eingesetzt und mittels eines Sprengrin
ges 38 fixiert.
Leitfähigkeit und Dielektrizitätskonstante des Trockenmittels nehmen
mit zunehmendem Wassergehalt des Trockenmittels zu. Damit nehmen
auch die Leitfähigkeit und die Kapazität zwischen den Elektroden zu.
Dies kann von der Auswerteelektronik sowohl über eine Kapazi
täts- als auch über eine Leitfähigkeitsmessung ausgewertet werden.
Die Elektronik erzeugt hieraus ein analoges oder digitales Signal,
das der Feuchtigkeit proportional ist. Dieser Wert kann z. B. ange
zeigt werden und/oder durch einen Vergleicher mit einem Grenzwert
verglichen werden.
Ist das Trockenmittel durch Aufnahme von Feuchtigkeit aus der es
durchströmenden Luft so naß geworden, daß die Trockenmittelpatrone
12 ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, dann fließt zwischen den
beiden Elektroden 19 und 22 ein Strom, weil sich mit der Aufnahme
von Feuchtigkeit die Leitfähigkeit und die Dielektrizitätskonstante
des Trockenmittels ändert. Die Feuchtigkeitsansammlung führt zu ei
ner auswertbaren Änderung von Kapazität und Leitfähigkeit zwischen
den leitfähigen Flächen des Siebes 20 und der Wand 18, und der Strom
wird als Signal von der Auswerteelektronik erfaßt. Diese gibt über
die analoge oder digitale Anzeige 9 bzw. 10 dem Fahrer ein Warn
zeichen, daß die Trockenmittelpatrone ausgetauscht werden muß oder
schaltet den Luftdurchgang durch die Trockenmittelpatrone ab.
Die erfindungsgemäße Trockenmittelpatrone hat gegenüber einer nach
dem Stand der Technik den Vorteil, daß zu ihrer Umrüstung nur ein
paar zusätzliche Isolierteile und eine Kontaktierung erforderlich
sind.
Der Gehäuseunterteil 15 ist jedoch so ausgebildet, daß in ihm auch
ein Gehäuse 5 mit einer Trockenmittelpatrone einschraubbar ist, die
keinen Stift 25' und kein elektrisches Meßsystem aufweist. Eine sol
che meßsystemlose Ausführung benötigt dann auch keinen Stecker 30
und die Sackbohrung 37 wird durch eine gewöhnliche Rappe abgedeckt.
Eine für die Feuchtigkeitsanzeige vorbereitete Trockenmittelbox kann
auf herkömmliche Lufttrocknungsgehäuse aufgeschraubt werden, ohne
daß der eingenietete Stift 25 stört.
Es ist abschließend noch zu bemerken, daß die beschriebene Meß
methode auch allgemein zur Feuchtigkeitsmessung von Trockenmittel in
Trocknern für andere Aufgaben verwendet werden kann.
Claims (9)
1. Trockenmittelpatrone, die in ein Gehäuse eines
Lufttrockners eingesetzt ist und die mit Trockenmittel
gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockenmittel
(11) von zwei gegeneinander isolierten Flächen (Elektroden
19, 22) eingeschlossen ist und daß die Änderung der
Leitfähigkeit und der Kapazität zwischen den Flächen
(Elektroden 19, 22) bei Aufnahme von Feuchtigkeit durch das
Trockenmittel (11) von einer Elektronik (8) auswertbar ist.
2. Trockenmittelpatrone nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Sieb (20) enthält und daß das
Trockenmittel (11) sowohl an dem Sieb (20) als auch an einer
Außenwand (18) der Trockenmittelpatrone (12) anliegt, wobei
das Sieb (20) und die Wand (18) je eine Elektrode (22 bzw.
19) bilden.
3. Trockenmittelpatrone nach Anspruch 1 oder 2, mit einem
die Trockenmittelpatrone aufnehmenden Gehäuse, das einen
Zentralgewindestutzen zum Anschrauben des Gehäuses an einen
Lufttrockner-Unterteil aufweist und mindestens eine
Eintritts- und eine Austrittsöffnung für den Luftstrom
besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß am Sieb (20) ein den
Zentralgewindestutzen (13) koaxial durchdringender Stift (25
und 25') anliegt und daß die erste Elektrode (19) über die
Wand (18) der Trockenmittelpatrone (12) und die zweite
Elektrode (22) über den Stift (25, 25') elektrisch leitend
zu einem Stecker (30) geführt sind, der von außen zugänglich
am Lufttrocknergehäuse (5) angeordnet ist.
4. Trockenmittelpatrone nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stift (25') axial federnd im
Zentralgewindestutzen (19) des Lufttrocknergehäuses (5)
angeordnet ist.
5. Trockenmittelpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (25) an seinem inneren
Ende mit dem Sieb (20) vernietet ist.
6. Trockenmittelpatrone nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stecker (30) von außen in
eine zylindrische Sackbohrung (37) eines Gehäuseunterteils
(15) eingesetzt ist und dort fixiert ist.
7. Trockenmittelpatrone nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fixierung mittels Sprengring
erreicht ist.
8. Trockenmittelpatrone nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (28) des Stiftes
(25') von einer Klammer (29) übergriffen ist, die von dem
Stift (25') radial nach außen zu dem Stecker (30) verläuft.
9. Trockenmittelpatrone nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klammer (29) in einen radialen
Gehäusekanal (31) des Gehäuseunterteils (15) eingesetzt ist
und gegenüber diesem mittels Isolierungen (32, 32')
abgeschirmt ist.
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