DE3802500C1 - - Google Patents
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- G01N3/30—Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress by applying a single impulsive force, e.g. by falling weight
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Description
Der Einsatz von Kunststoffen, vor allem lackierten Kunststoffen
als Karosserieteile in Kraftfahrzeugen erfordert eine Prüfung
derselben auf Schlagzähigkeit bei Temperaturen zwischen
+23°C und -30°C.
Die Prüfung erfolgt in der Regel als
Schlagzugversuch nach DIN 53 448 mit Pendelschlagwerken oder
mit hydraulischen Universalprüfmaschinen, und als Durchstoß
versuch mit Fallbolzenwerken oder den bereits erwähnten
hydraulischen Universalprüfmaschinen nach DIN 53 443.
Eine qualifizierte Aussage über die Eignung von Kunststoffen
als Karosserieteile kann nach heutigem Wissensstand nur mit
sogenannten instrumentierten Prüfverfahren gewonnen werden.
Bei diesen instrumentierten Prüfverfahren, angewendet im
Schlagzugversuch in Anlehnung an DIN 53 448, und im Durch
stoßversuch nach DIN 53 443, wird die während der Dehnung
der Probe entstehende Kraft über dem Verformungsweg mittels
elektronischen Kraftaufnehmern gemessen, und als Kraft-Weg-
Diagramm ausgegeben. Aus diesem Diagramm kann die Arbeitsauf
nahme der Probe, und damit die Schlagzähigkeit ermittelt
werden. Voraussetzung ist, daß der Kraftverlauf des Diagramms
der an der Probe wirkenden Kraft entspricht, und nicht durch
Prell- oder sonstige Schwingungen überlagert ist, welche
eine Auswertung erschweren oder unmöglich machen.
Als Prüfmaschinen kommen in der Praxis nur noch die hydrau
lischen Universalprüfmaschinen zum Einsatz, denn nur mit
ihnen können Prüfungen über einen relativ großen Geschwindig
keitsbereich mit konstanter Prüfgeschwindigkeit gemacht werden.
Sie haben jedoch auch Nachteile, wie später dargelegt
wird.
Alle Prüfmaschinen, bei denen eine Masse beschleunigt wird,
wie z. B. Pendelschlagwerke und Fallbolzenwerke, können nur
in einem engen Geschwindigkeitsbereich eingesetzt werden.
Geschwindigkeiten über 5,5 m/s sind aus technischen Gründen
kaum realisierbar, bei Geschwindigkeiten unter 2,5 m/s wird
die gespeicherte kinetische Energie so klein, daß sie zur
Zerstörung der Probe nicht mehr ausreicht, oder zumindest
die Geschwindigkeit über dem Verformungsweg stark abfällt,
was das Resultat verfälscht. Daher soll auf diese Prüf
maschinen im weiteren nicht mehr eingegangen werden.
In dem Patent 35 29 470 ist eine neue Schlagzugprüf
maschine beschrieben, die zur Durchführung von Schlagzug
versuchen gut geeignet ist. Durchstoßversuche können mit
dieser Maschine nicht gemacht werden. In EP 00 79 979 B1 ist
eine hydraulische Belastungseinheit, insbesondere für Kata
pultanlagen, beschrieben.
Mit hydraulischen Universalprüfmaschinen, deren Arbeitsachse
in der Regel vertikal angeordnet ist, werden Schlagzugversuche
durchgeführt in dem die Probe mit dem oberen Ende über einen
Spannkopf mit einem Kraftaufnehmer verbunden ist, der an der
oberen Traverse der Maschine montiert ist. Das untere Ende
der Probe ist über einen weiteren Spannkopf mit einem Mit
nehmer verbunden, der lose in eine Hülse taucht, die an der
oberen Kolbenstange des Hydraulikzylinders befestigt ist.
Diese Hydraulikzylinder entsprechen in ihrem Aufbau konven
tionellen Hydraulikzylindern mit beidseitiger Kolbenstange.
Die Hülse bildet eine Vorlaufstrecke, die der relativ
schwere Kolben des Zylinders benötigt, um auf die vorgegebene
Geschwindigkeit zu beschleunigen. Danach nimmt das obere
Ende der Hülse den Mitnehmer mit und dehnt und zerreißt da
durch die Probe. Der Kraftaufnehmer mißt den Kraftverlauf,
während ein an der unteren Kolbenstange befestigter Wegauf
nehmer den Weg mißt.
Beim Durchstoßversuch mit hydraulischen Universalprüfmaschinen
wird auf das obere Ende der Kolbenstange eine Spannvorrichtung
montiert, in der die scheibenförmige Probe gespannt wird.
An der oberen Quertraverse wird der Durchstoßkörper befestigt,
nach DIN 53 443 ein Bolzen mit 20 mm Durchmesser, dessen der
Probe zugewandtes Ende eine Halbkugel bildet. Der Kraftsensor
soll laut Norm im Durchstoßkörper möglichst nahe dem halb
kugligen Ende angeordnet werden. Probe und Durchstoßkörper
müssen so weit von einander entfernt sein, daß der Kolben
mit der Spannvorrichtung auf die vorgegebene Nenngeschwindig
keit beschleunigen kann. Es sind auch Konstruktionen bekannt,
bei denen der Durchstoßkörper am Kolben des Hydraulikzylinders
befestigt ist und die Spannvorrichtung fest steht.
Nachteilig bei den beschriebenen Schlagzug- und Durchstoß
prüfungen auf hydraulischen Universalprüfmaschinen ist beim
Schlagzugversuch das Auftreffen des Mitnehmers auf das obere
Ende der Hülse, und beim Durchstoßversuch das Auftreffen der
Probe auf den Durchstoßkörper. Dabei werden Prellschwingungen
ausgelöst, die das Kraftsignal überlagern und eine Auswertung
erschweren oder ganz unmöglich machen.
Die Schlagzugprüfmaschine nach Patent 35 29 470 vermeidet
dieses Problem, denn dort ist ein sehr leichter Arbeitskolben
direkt mit der Probe verbunden, wodurch prellfreie Signale
erzeugt werden.
Kraftfahrzeughersteller, Kunststoffhersteller, Lackhersteller
und Kunststoffverarbeiter benötigen ein Prüfmaschinensystem,
das es gestattet, unlackierte und lackierte Kunststoffe ver
gleichbar und reproduzierbar auf Schlagzähigkeit bei Tempera
turen zwischen +23°C und -30°C zu prüfen. Da in den beiden
letztgenannten Unternehmensgruppen vielfach mittelständische
Betriebe vertreten sind, für die aufwendige Prüfverfahren, deren
Kosten in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen, nicht in Frage
kommen, diese Prüfungen jedoch erforderlich sind, ist es
volkswirtschaftlich wichtig, ein in Anschaffung und Betrieb
kostengünstiges Prüfmaschinensystem zu finden.
Die beschriebenen hydraulischen Universalprüfmaschinen liegen
sowohl in der Anschaffung als auch durch die durch anspruchs
volle Bedienung verursachten Personalkosten weit außerhalb des
Kostenrahmens solcher mittelständischen Betriebe. Hinzu kommt
die unbefriedigende Qualität der Kraftsignale. Die Schlagzug
prüfmaschine nach Patent 35 29 470 ist nur begrenzt brauch
bar, da sie nur für Schlagzugversuche verwendet werden
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Prüfmaschinensystem zu
finden, das mit geringen Änderungen sowohl für den Schlagzug
versuch als auch für den Durchstoßversuch geeignet ist, in
der Anschaffung wesentlich billiger ist als die beschriebenen
Maschinen, dessen Bedienniveau auf der Ebene von Prüfmecha
nikern oder Laborantinnen liegt, und das an verschiedenen
Prüfstellen vergleich- und reproduzierbare unverprellte
Signale liefert.
Diese Aufgabenstellung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
der Patentansprüche gelöst.
Wie bereits erwähnt, sind hydraulische Universalprüfmaschinen
mit einem Zylinder ausgerüstet, der einen Kolben mit beid
seitiger Kolbenstange besitzt. Dieser Kolben ist relativ
schwer, und benötigt daher eine relativ große Strecke zur
Beschleunigung auf seine Nenngeschwindigkeit. Bei der im
folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Konstruktion wird
dieser schwere Kolben und damit die Beschleunigungsstrecke
und der Kuppelvorgang zur Krafteinleitung in die Probe ver
mieden. Ein sehr leichter Arbeitskolben hat bereits vor der
eigentlichen Krafteinleitung in die Probe Kontakt mit der
selben. Er kann im Bruchteil einer Millisekunde beschleunigt
werden, eine Beschleunigungsstrecke für den Arbeitskolben ist
daher überflüssig. Diese Beschleunigungsstrecke ist zwischen
dem Arbeitskolben und einem zusätzlichen Vorschubkolben ange
ordnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen Bild 1-4
näher erläutert.
In einem einteiligen Gehäuse (1) ist konzentrisch zu einem
Arbeitskolben (2) ein Vorschubkolben (3) angeordnet, Bild 1.
Die Fläche des Vorschubkolbens (3) beträgt ein mehrfaches der
Fläche des Arbeitskolbens (2). Der Arbeitskolben (2), der wesent
lich kleiner ist als die Gehäusebohrung, welche dem Durchmesser
des Vorschubkolbens (3) entspricht, ist mit seiner vorderen
Kolbenstange (8) in dem vorderen Gehäusedeckel (12), und
mit seiner hinteren Kolbenstange (14) im hinteren Gehäuse
deckel (13) geführt. An die Probe (11) ist an beiden Seiten je
ein Spannkopf (10) angeklemmt. Über Steckverbindungen (9)
sind die Spannköpfe (10) auf der einen Seite mit der vorderen
Kolbenstange (8) und auf der anderen Seite mit dem Kraft
sensor (25) verbunden. Der Kraftsensor ist an dem Rahmen (24)
befestigt. An der hinteren Kolbenstange (14) ist der Tauch
anker (26) des induktiven Wegaufnehmers (27) befestigt, welcher
im Rahmen (24) montiert ist.
An dem Gehäuse (1) ist das Servoventil (5) angebracht. Es ist
durch die Leitung (28) mit dem vorderen Raum (34) der Gehäuse
bohrung, und mit der Leitung (29) mit dem hinteren Raum (35)
der Gehäusebohrung verbunden. In der Leitung (29), durch die
während des Prüfvorgangs das vom Vorschubkolben (3) verdrängte
Öl abfließt, ist eine verstellbare Drossel (4) angeordnet.
Wird der Prüfvorgang gestartet, öffnet das Servoventil (5) die
Verbindung P nach B und A nach T. Durch das aus dem Speicher
(30) in den Raum (34) fließende Öl wird der Vorschubkolben (3)
in Richtung Arbeitskolben (2) verschoben und beschleunigt, bis
er eine durch die Einstellung der Drossel (4) vorgegebene Ge
schwindigkeit erreicht. Danach herrscht auf beiden Seiten des
Vorschubkolbens (3) gleicher Druck, wenn die minimale Reibung
des Vorschubkolbens vernachlässigt wird. Der Vorschubkolben (3)
besitzt auf seiner dem Arbeitskolben (2) zugewandten Seite
eine Druckkammer (7), in die der Arbeitskolben (2) mit
minimalem Spiel eingepaßt ist. Erreicht der Vorschubkolben (3)
den Arbeitskolben (2) versperrt der Arbeitskolben (2) die
Druckkammer (7), in der sich ein Ölpolster bildet. Auf diesem
Ölpolster schwimmt nun der Arbeitskolben (2) und wird von dem
Vorschubkolben (3) mitgenommen. Dadurch wird die Probe (11)
gedehnt und zerrissen. Während der Vorschubkolben (3) die
Beschleunigungsstrecke (6) durchläuft, muß das verdrängte Öl
um den Arbeitskolben (2) herumfließen. Dabei entsteht ein Stau
druck auf dem Arbeitskolben (2), welcher eine geringe Vor
kraft erzeugt, die die Steckverbindungen (9), die Probe (11)
und den Kraftsensor (25) spielfrei vorspannt. Diese Vorkraft,
sowie die dämpfende Wirkung des Ölpolsters der Druckkammer
(7) bei der Mitnahme des Arbeitskolbens (2), verhindern die
Anregung von Prellschwingungen beim Beginn der Probenbe
lastung, es entsteht ein prellfreies Kraftsignal, das dem
Kraftverlauf in der Probe entspricht.
Da der Arbeitskolben (2) mit Kolbenstangen (8 + 14), sowie
der Spannkopf (10) sehr leicht gehalten sind, werden sie im
Bruchteil einer Millisekunde beschleunigt, der Arbeitskolben
(2) taucht nur geringfügig in die Druckkammer (7) ein bis
seine Geschwindigkeit der des Vorschubkolbens entspricht.
Eine kleine Menge Öl, die durch den Spalt zwischen Arbeits
kolben (2) und Druckkammer (7), sowie durch den Spalt
zwischen Vorschubkolben (3) und Kolbenstange (8) fließt, übt
eine dämpfende Wirkung aus. Der in der Druckkammer auf den
Arbeitskolben wirkende Druck entspricht den üblichen Drücken
in servohydraulischen Prüfmaschinen.
Die zur Beschleunigung des Arbeitskolbens (2) und zum Abziehen
der Probe (11) vom Vorschubkolben (3) aufzubringende Kraft
bremst den Vorschubkolben. Dadurch verringert sich der Druck
abfall zwischen Speicher (30) und dem Raum (34), d. h. der Druck
auf dieser Seite des Vorschubkolbens (3) steigt an. Gleich
zeitig verringert sich der Druckabfall zwischen Raum (35) und
Drossel (4) zum Tank (31), d. h. der Druck auf der dem Arbeits
kolben (2) zugewandten Seite des Vorschubkolbens fällt.
Nun ist in hydraulischen Systemen mit blendenartigen Öffnungen
der zur Überwindung der Strömungswiderstände erforderliche
Druck der Strömungsgeschwindigkeit im Quadrat proportional.
Es genügt daher bereits eine geringe Verminderung der Ge
schwindigkeit des Vorschubkolbens (3), und damit der Strö
mungsgeschwindigkeit im System, um am Vorschubkolben eine
Druckdifferenz zu erzeugen, die ausreicht zur Beschleunigung
des Arbeitskolbens und zur Dehnung der Probe bis zum Bruch.
In der Praxis ist die Verringerung der Geschwindigkeit des
Vorschubkolbens geringer als die zulässige Toleranz der Prüf
geschwindigkeit.
Durch diese Auslegung, die große Fläche des Vorschubkolbens
(3) und die Drossel (4) im Abfluß, die den wesentlichsten
Anteil an der sich am Vorschubkolben auf- und abbauenden
Druckdifferenz hat, ist das System selbstregelnd. Das Bedienungs
personal braucht nach Einschalten der Prüfmaschine ledig
lich an der Drossel (4) die Geschwindigkeit vorwählen, und
warten bis das Hydrauliköl seine Temperatur erreicht hat, die
durch das Kühlwasserventil (32) und den Kühler (33) konstant
gehalten wird. Danach können die Prüfungen durchgeführt
werden.
Wird der hydraulische Antrieb mit den kennzeichnenden Merk
malen nach Anspruch 1-3 für Durchstoßversuche verwendet ist
die Funktion der wesentlichen Bauteile und damit die selbst
regelnde Wirkung dieselbe wie bereits beschrieben, im
folgenden werden nur noch die zusätzlichen oder geänderten
Bauteile beschrieben, sowie der Ablauf eines Durchstoßversuchs
nach Anspruch 3. Identische Bauteile mit identischen Funktionen
haben in Bild 1-4 dieselben Nummern.
Für Durchstoßversuche wird die vordere Kolbenstange (8) an
ihrem Ende mit einem Steilkegel (15) versehen, der zur Auf
nahme der Spannglocke (17) mit der Probe (18) dient, und auf
der hinteren Kolbenstange (14) eine Scheibe (16) montiert,
Bild 2. Der Arbeitskolben (2) ist nun zwischen dem vorderen
Gehäusedeckel (12) und dem Vorschubkolben (3) angeordnet, und
die Drossel (4) liegt in der Leitung (28). Am Rahmen (24) ist
ein Gegenzylinder (19) derart angeordnet, daß seine Achse mit
der Achse des Arbeitskolbens (2) fluchtet. An seiner Kolben
stange (20) ist der Durchstoßkörper (21) befestigt. Hinter der
halbkugelförmigen Spitze des Durchstoßkörpers ist der Kraft
sensor (25) angeordnet, entsprechend der Forderung von DIN
53 443. Zwischen Gegenzylinder (19) und Gehäuse (1) befindet
sich der Abstreifer (22). In der Ruhestellung, Bild 2, ist
im Servoventil (5) P mit B und A mit T verbunden, der Vorschub
kolben (3) drückt die Scheibe (16) gegen den hinteren Gehäuse
deckel (13), und das Ende der hinteren Kolbenstange (14) gegen
die Feder (23).
Da die Achse der Durchstoß-Prüfmaschine vertikal angeordnet
ist, kann die Spannglocke (17) einfach auf den nicht selbst
haltenden Steilkegel (15) der vorderen Kolbenstange (8) ohne
weitere Befestigungselemente aufgesetzt werden. Sie kann
dadurch einfach und ohne Werkzeuge mit einem Handgriff in die
Prüfmaschine eingesetzt und wieder entnommen werden. Dies ist
wichtig bei temperierten Proben. Zweckmäßigerweise werden
mehrere Spannglocken verwendet, in die außerhalb der Prüf
maschine die scheibenförmigen Durchstoßproben (18) gespannt
werden. Diese Spannglocken werden in einer getrennten Temperier
kammer auf die geforderte Temperatur gebracht. Haben Spann
glocke und Probe die Temperatur erreicht, wird die Spann
glocke mit der Probe aus der Temperierkammer entnommen und
auf den Steilkegel (15) der Kolbenstange (8) gesetzt und die
Probe durchstoßen. Zwischen Entnahme aus der Temperierkammer
und Durchstoßen vergehen maximal 5 Sekunden. Dadurch ist ge
währleistet, daß die Probe, die durch die Spannglocke weit
gehend gegen die Raumtemperatur abgeschirmt ist, bis zum Durch
stoßen ihre Temperatur behält. Diese erfindungsgemäße Anordnung
der Probe (18) in einer einfach auf die Kolbenstange (8) auf
zusetzenden Spannglocke (17) ist ein wesentlicher Vorteil
gegenüber anderen Konstruktionen, bei denen die Spannglocke
fest mit der Kolbenstange des Prüfmaschinenzylinders verbunden
ist, und die Probe einzeln in einer in die Prüfmaschine einge
bauten, teuren Temperierkammer temperiert werden muß. Bei der
erfindungsgemäßen Konstruktion können ständig temperierte Spann
glocken mit Proben in einer einfachen Temperierkammer vorge
halten werden, der Zeitaufwand für einen Versuch wird damit
nur noch durch die Versuchsdatenerfassung, und nicht mehr
durch die Temperierzeit der Probe bestimmt.
Die einfache und kostengünstige Konstruktion der Prüfmaschine,
niedrige Temperaturkosten, einfache Bedienung und zügiger Prüf
ablauf ergeben insgesamt niedrige Prüfkosten, die auch für
mittelständische Betriebe tragbar sind.
Ein Durchstoßversuch nach den kennzeichnenden Merkmalen der
Patentansprüche hat folgenden Ablauf: Eine Spannglocke (17)
mit Probe (18) wird auf den Steilkegel (15) der Kolbenstange
(8) aufgesetzt, und über eine Zweihandsicherung die Steuerung
gestartet. Die Kolbenstange (20) des Gegenzylinders (19) fährt
vor bis sich die Spitze des Durchstoßkörpers (21) ca. 1-2 mm
vor der Oberfläche der Probe (18) befindet, Bild 3. Danach
werden im Servoventil (5) P mit A und B mit T verbunden.
Dadurch wird der Vorschubkolben (3) in Richtung Arbeitskolben
(2) verschoben, und die Scheibe (16) freigegeben. Die Feder (23)
und der auf den Arbeitskolben (2) wirkende Strömungsdruck
drücken nun über die Kolbenstangen (14 + 8) die Spannglocke
(17) und die Probe (18) mit geringer Kraft spielfrei gegen
das halbkugelförmige Ende des Durchstoßkörpers (21), Bild 3.
Nach Durchlaufen der Beschleunigungsstrecke (6) erreicht
der Vorschubkolben (3) die durch die Drossel (4) vorgegebene
Geschwindigkeit und nimmt den Arbeitskolben (2) über das Öl
polster in der Druckkammer (7) mit. Dieser Ablauf und die
Selbstregelung entspricht dem Ablauf beim beschriebenen
Schlagzugversuch. Hat der Vorschubkolben (3) den Arbeitskolben
(2) erreicht, wird der sehr leicht gehaltene Arbeitskolben (2)
mit Kolbenstangen (8 + 14), und die ebenfalls sehr leicht ge
haltene Spannglocke (17) mit Probe (18) im Bruchteil einer
Millisekunde auf die gleiche Geschwindigkeit wie der Vorschub
kolben (3) beschleunigt, und dadurch die Probe durchstoßen.
Die Spannglocke mit der Probe wird soweit über den Durch
stoßkörper gestoßen, bis die Spannglocke am Abstreifer (22),
der aus einem elastischen Werkstoff besteht, anstößt, Bild 4.
Der Weg, den die Spannglocke dabei zurücklegt, wird mit dem
Wegaufnehmer (27) gemessen. Danach zieht der Gegenzylinder
(19) den Durchstoßkörper (21) zurück, und eine ggf. an dem
Durchstoßkörper haftende zähe Probe wird dabei abgestreift.
Zuletzt steuert das Servoventil (5) um, und der Vorschubkolben
(3) schiebt über die Scheibe (16) den Arbeitskolben mit Kolben
stangen und Spannglocke zurück in die Ausgangspositionen,
Bild 2.
Claims (1)
- Hydraulischer Antrieb für Schlagzug- und Durchstoßversuche, zur Durchführung von instrumentierten Schlagzugprüfungen in Anlehnung an DIN 53 448, und Durchstoßprüfungen nach DIN 53 443 und ähnlichen Prüfungen an Kunststoffen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- 1. In einem einteiligen Gehäuse (1), Bild 1, ist konzentrisch zu
dem Arbeitskolben (2) ein Vorschubkolben (3) angeordnet,
- 1.1 dessen Geschwindigkeit im wesentlichen durch die im Ab fluß liegende Drossel (4) eingestellt wird.
- 1.2 Die Fläche des Vorschubkolbens (3) beträgt ein mehr faches der Fläche des Arbeitskolbens (2).
- 1.3 Eine Druckkammer (7) im Vorschubkolben (3), in die der Arbeitskolben (2) mit minimalem Spiel eingepaßt ist, dämpft den Aufschlag zwischen Vorschubkolben (3) und Arbeitskolben (2).
- 2. Wird der hydraulische Antrieb nach Anspruch 1 für Durchstoßver
suche verwendet, besitzt er folgende geänderte oder zu
sätzliche kennzeichnende Merkmale:
- 2.1 Das Ende der vorderen Kolbenstange (8), Bild 2, ist mit einem Steilkegel (15) versehen, und auf der hinteren Kolbenstange (14) ist eine Scheibe (16) montiert,
- 2.2 wobei der Steilkegel (15) zur Aufnahme der Spannglocke (17) dient, in der die Probe (18) montiert ist.
- 2.3 In der Achse der Spannglocke (17) ist der Gegenzylinder (19) angeordnet,
- 2.4 an dessen Kolbenstange (20) der Durchstoßkörper (21) befestigt ist.
- 2.5 Zwischen Spannglocke (17) und Durchstoßkörper (21) ist der Abstreifer (22) angeordnet.
- 2.6 In der Ausgangsposition, dargestellt in Bild 2, drückt eine Feder (23) auf das Ende der hinteren Kolbenstange (14).
- 3. Ein Durchstoßvorgang mit einer Durchstoßprüfmaschine
nach kennzeichnenden Merkmalen aus 1. und 2. ist durch
folgenden Ablauf gekennzeichnet:
- 3.1 Aufsetzen der Spannglocke (17) mit Probe (18) auf Steil kegel (15),
- 3.2 starten der Steuerung,
- 3.3 Kolbenstange (20) des Gegenzylinders (19) fährt vor bis sich die Spitze des Durchstoßkörpers (21) ca. 1-2 mm von der Probenoberfläche befindet,
- 3.4 das Servoventil (5) öffnet, und der Vorschubkolben (3) wird durch den Ölstrom in Richtung Spannglocke (17) ver schoben,
- 3.5 gleichzeitig drückt die Feder (23) über die Arbeitskolben stange (8 und 14) die Spannglocke (17) mit Probe (18) mit leichter Kraft gegen die Spitze des Durchstoßkörpers (21), Bild 3,
- 3.6 und im weiteren Verlauf nimmt der Vorschubkolben (3) den Arbeitskolben (2) mit, wodurch die Probe (18) durch stoßen wird, Bild 4.
- 3.7 Der Gegenzylinder (19) zieht den Durchstoßkörper (21) zurück, dabei wird die Spannglocke (17) mit der Probe (18) am Abstreifer (22) abgestreift,
- 3.8 das Servoventil steuert nun um und der Vorschubkolben (3) schiebt den Arbeitskolben (2) über die Scheibe (16) zurück in die Ausgangsstellung, Bild 2.
- 1. In einem einteiligen Gehäuse (1), Bild 1, ist konzentrisch zu
dem Arbeitskolben (2) ein Vorschubkolben (3) angeordnet,
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