DE3800085A1 - Thermoplastische formmassen mit permanent antielektrostatischer ausruestung - Google Patents
Thermoplastische formmassen mit permanent antielektrostatischer ausruestungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Formmassen, enthaltend als wesentliche Komponenten
- A) 20 bis 98 Gew.-% eines thermoplastischen und/oder duroplastischen Polymeren
- B) 2 bis 80 Gew.-% an
B₁) Metalltetrathiolaten der allgemeinen Formel I
und/oder
B₂) Metalltetrathiofulvalentetrathiolaten der allgemeinen Formel II
wobei X ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom,
M und M′′′ jeweils Fe, Co, Ni oder Cu sind,
M′ und M′′ die gleiche Bedeutung wie M bzw. M′′′ haben oder ein
Alkali- oder Erdalkalimetall sind,
m und m′ einen Wert im Bereich von 0 bis 4,
n und n′ einen Wert im Bereich von 0 bis 100 und
p und p′ den Wert 1, 2 oder 3 haben,
sowie darüber hinaus - C) 0 bis 40 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks
- D) 0 bis 60 Gew.-% Füllstoffe.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Formmassen zur Herstellung von Formkörpern, und Formkörper, die diese
Formmassen als wesentliche Komponente enthalten.
Kunststoffe mit antielektrostatischer Ausrüstung sind für viele
Anwendungszwecke interessant. Derzeit wird antielektrostatische
Ausrüstung von derartigen Kunststoffen vorwiegend unter Verwendung
organischer oligomerer Substanzen erzielt. Dies bringt jedoch zwei
wesentliche Nachteile mit sich, denn zum einen verlieren die eingesetzten
Verbindungen ihre antistatischen Eigenschaften, wenn die Luftfeuchte unter
einen bestimmten Wert sinkt und zum anderen können die vorwiegend an der
Oberfläche eines Fertigteils befindlichen Substanzen durch mechanische
Beanspruchung relativ leicht abgerieben oder entfernt werden.
Eine andere Möglichkeit, Kunststoffe permanent antistatisch auszurüsten,
ist die Verwendung von Ruß. Wegen der hohen Leitfähigkeiten des Rußes sind
die damit erzielten elektrischen Leitfähigkeiten jedoch in vielen Fällen
so hoch, daß bereits zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen,
um die Sicherheit des Anwenders zu gewährleisten. Auch die Einstellung
definierter Leitfähigkeiten ist mit Ruß nur schlecht möglich.
Seit einigen Jahren sind intrinsisch elektrisch leitfähige Kunststoffe,
z. B. Polyacetylen und Polypyrrol von zunehmendem Interesse, auch für die
antistatische Ausrüstung von nichtleitenden Kunststoffen. Dabei tritt
jedoch das Problem der mangelnden thermischen Stabilität bei der
Einmischung der elektrisch leitfähigen Kunststoffe in die nichtleitenden
Kunststoffe auf, die in vielen Fällen zu einem erheblichen Abfall der
Leitfähigkeit und damit zu einer nicht ausreichenden antistatischen
Ausrüstung im Fertigteil führt. Hinzu kommt, daß intrinsisch elektrisch
leitfähige Kunststoffe bisher auch hinsichtlich der Stabilität gegenüber
der Einwirkung von Luftsauerstoff und Luftfeuchtigkeit nicht voll
zufriedenstellen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Kunststoffe derart
antistatisch auszurüsten, daß die elektrische Leitfähigkeit zum einen für
die antistatische Wirkung ausreichend ist, zum anderen jedoch nicht so
hoch, daß Sicherheitsmaßnahmen für den Fall von Kurzschlüssen bei der
Anwendung getroffen werden müssen. Darüber hinaus sollte auch die
Stabilität der antistatischen Ausrüstung verbessert werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die eingangs definierten
Formmassen gelöst.
Bevorzugte Massen dieser Art sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Als Komponente A enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen ein
thermoplastisches und/oder duroplastisches Polymer. Grundsätzlich eignen
sich als Thermoplasten alle Polymeren, die in der Schmelze thermoplastisch
verarbeitbar sind. Als Beispiele seien hier Polyolefine, Polystyrole,
Polyamide, Polyester, Polyethersulfone, Polyetherketone, Polycarbonate,
Polyphenylenether sowie schlagzäh modifizierte Copolymere aus
vinylaromatischen Monomeren, wie die sogenannten ABS- und ASA-Kunststoffe,
genannt.
Diese Produkte sind an sich bekannt und in der Literatur beschrieben, so
daß sich hier nähere Angaben erübrigen. Als Beispiele seien hier nur
Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Poly-α-methylstyrol, schlagzäh
modifizierte Polystyroltypen, Polycaprolactam, Polyhexamethylenadipinamid,
Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyethersulfone aus
4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon und 4,4′-Dichlordiphenylsulfon,
Polyethersulfone auf der Basis von Bisphenol A und
4,4′-Dichlordiphenylsulfon sowie Mischungen und Copolymere dieser
Polyethersulfone, Polycarbonate auf der Basis von Bisphenol A und
Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) bzw. mit Acrylatkautschuk modifizierte
Styrol-Acrylnitril-Copolymere aufgeführt.
Auch Duroplaste, die in den erfindungsgemäßen Formmassen eingesetzt werden
können, sind an sich bekannt und in der Literatur beschrieben. Nur
beispielsweise seien hier Phenol-, Kresol, Xylenol- und Resorcinharze,
Harnstoffharze, Melaminharze, Furanharze, Methacrylatharze, Harze auf der
Basis ungesättigter Polyester (UP-Harze), Epoxidharze, und vernetzbare
Polyurethane oder deren Mischungen genannt.
Der Anteil des thermoplastischen und/oder duroplastischen Polymeren an den
erfindungsgemäßen Formmassen beträgt 20 bis 98, vorzugsweise 30 bis 95 und
insbesondere mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der
erfindungsgemäßen Formmassen.
Die permanent antielektrostatische Ausrüstung der erfindungsgemäßen
Formmassen wird durch die Komponente B erzielt. Dabei handelt es sich um
B₁) Metalltetrathiolate der allgemeinen Formel I
und/oder
B₂) Metalltetrathiofulvalentetrathiolate der allgemeinen Formel II
B₂) Metalltetrathiofulvalentetrathiolate der allgemeinen Formel II
wobei X ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom,
M und M′′′ jeweils Fe, Co, Ni oder Cu sind,
M′ und M′′ die gleiche Bedeutung wie M bzw. M′′′ haben oder ein Alkali- oder Erdalkalimetall sind,
m und m′ einen Wert im Bereich von 0 bis 4,
n und n′ einen Wert im Bereich von 0 bis 100 und
p und p′ den Wert 1, 2 oder 3 haben,
sowie darüber hinaus
C) 0 bis 40 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks
D) 0 bis 60 Gew.-% Füllstoffe.
M und M′′′ jeweils Fe, Co, Ni oder Cu sind,
M′ und M′′ die gleiche Bedeutung wie M bzw. M′′′ haben oder ein Alkali- oder Erdalkalimetall sind,
m und m′ einen Wert im Bereich von 0 bis 4,
n und n′ einen Wert im Bereich von 0 bis 100 und
p und p′ den Wert 1, 2 oder 3 haben,
sowie darüber hinaus
C) 0 bis 40 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks
D) 0 bis 60 Gew.-% Füllstoffe.
Diese "organometallischen Polymere" können entweder allein oder in
beliebigen Mischungsverhältnissen eingesetzt werden, im allgemeinen ist es
jedoch vorteilhaft, die Metalltetrathiolate oder
Metalltetrathiofulvalentetrathiolate alleine einzusetzen.
Im allgemeinen zeigen die Tetrathiofulvalentetrathiolate höhere
Leitfähigkeiten als die entsprechenden Tetrathiolate, und die Nickel- und
Kupferverbindungen weisen wiederum höhere Leitfähigkeiten als die
entsprechenden Eisenverbindungen auf. Die Stabilität der elektrischen
Leitfähigkeit, auch unter extremen Bedingungen (80°C, 100% rel.
Luftfeuchte) ist um Größenordnungen besser als die der stabilsten
bekannten elektrisch leitfähigen Polymeren auf Basis von Polypyrrol oder
Polyanilin. Darüber hinaus ist die Temperaturabhängigkeit der elektrischen
Leifähigkeit über weite Temperaturbereiche nur relativ gering, was in
vielen Fällen von Vorteil ist.
Die Parameter m und m′ haben dabei Werte im Bereich von 0 bis 4, wobei
nicht nur ganzzahlige Werte möglich sind, da über die Polymerkette eine
Ladungsdelokalisation stattfinden kann und daher verschiedene
Oxidationszustände realisierbar sind. In der Regel sind jedoch die
Ladungen im Bereich der Metallatome lokalisiert.
Die Parameter n und n′ haben Werte im Bereich von 0 bis 100, vorzugsweise
0 bis 50 und insbesondere 0 bis 20. Auch Verbindungen, in den n bzw. n′
den Wert 0 haben, besitzen bereits Leitfähigkeiten, die für die
antistatische Ausrüstung vollkommen ausreichen.
M und M′′′ können jeweils Fe, Ni, Co oder Cu sein und M′ und M′′ können die
gleiche Bedeutung wie m und m′ haben, oder ein Alkalimetall oder
Erdalkalimetallkation sein.
p bzw. p′ repräsentieren die Ladungen von M′ und M′′ und können jeweils 1,
2 oder 3 sein.
Die Herstellung der Metalltetrathiolate bzw.
Metalltetrathiofulvalentetrathiolate kann nach in der Literatur
beschriebenen Verfahren erfolgen. So werden z. B. in Synthetic Metals 13
(1986), Seite 265 ff. Synthese, Charakterisierung und Eigenschaften von
hochleitenden organometallischen Polymeren, die sich vom
Ethylentetrathiolatanion ableiten, beschrieben. Die Synthese von
Tetrathiofulvalentetrathiolaten und deren Eigenschaften werden z. B. in
Journal für praktische Chemie, Band 325, Seiten 957 bis 75 und ibd,
Band 323, Seiten 919 bis 923 beschrieben.
Ein weiteres, häufig bevorzugtes Verfahren ist in Synthetic Metals 10,
427-434 (1985) beschrieben, worauf hier wegen Einzelheiten verwiesen wird.
Allgemein sind die Metalltetrathiolate (B₁) und/oder
Metalltetrathiofulvalentetrathiolate (B₂) durch Umsetzung von
bzw.
wobei X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom ist, mit einer starken Base im
Molverhältnis von 1 : 4 bis 1 : 7, vorzugsweise 1 : 5 bis 1 : 6,
anschließendem Erhitzen auf Temperaturen im Bereich von 65 bis 100,
insbesondere von 75 bis 85°C und schließlich Komplexierung mit einem Salz
des Fe, Co, Ni oder Cu erhältlich. Diese Bedingungen gelten vorzugsweise
für Ethanol als Lösungsmittel.
III und IV wie auch Verfahren zu deren Herstellung sind an sich bekannt
(z. B. J. für praktische Chemie, 325, S. 957, (1983)), so daß sich hierzu
nähere Angaben erübrigen.
Da die Herstellungsverfahren der Metalltetrathiolate und der
Metalltetrathiofulvalentetrathiolate gleich sind, gelten die folgenden
Ausführungen für ein bevorzugtes Verfahren ausgehend von III entsprechend
auch für die Umsetzung von IV.
Im ersten Schritt wird III mit einer starken Base im Molverhältnis von
Base/I von 4 : 1 bis 7 : 1 umgesetzt.
Als Basen eignen sich prinzipiell alle, deren Basenstärke ausreicht, um
die Anionen aus III zu bilden, doch haben sich Metallalkoholate in einer
Lösung des entsprechenden Alkohols, bevorzugt Methanolate, Ethanolate und
Propanolate als vorteilhaft erwiesen, wovon wiederum Ethanolate besonders
geeignet sind.
Entsprechend sind bevorzugte Basen Alkalimetallethanolate in Ethanol, z. B.
Natriumethanolat und Kaliumethanolat. Die Konzentration der
Alkalimetallethanolate liegt im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 3,
vorzugsweise von 0,2 bis 2 mol/l.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Ethanolaten ist darin zu sehen, daß
nach der Zugabe des Metallsalzes das Metalltetrathiolat in der Regel
ausfällt, während beim Arbeiten mit Methanolaten in Methanol machmal eine
erhebliche Einengung der Lösung erforderlich ist.
Nach Zugabe von III bzw. IV zu der auf Temperaturen im Bereich von
vorzugsweise 70 bis 100°C erhitzten Mischung aus Ethanolaten und Ethanol
wird das Reaktionsgemisch über einen Zeitraum von 2 bis 25, insbesondere
von 5 bis 15 min. bei dieser Temperatur gehalten. Parallel dazu tropft man
langsam eine wäßrige oder alkoholische Lösung des Metallsalzes hinzu.
Anschließend hält man das Reaktionsgemisch über einen Zeitraum von 10 min.
bis 4 h bei der oben genannten Temperatur und läßt anschließend abkühlen.
Nach kurzer Zeit fällt in der Regel ohne Einengen der Lösung das
entsprechende Metalltetrathiolat aus. In einigen Fällen kann es
vorteilhaft sein, zur Erzielung einer besseren Ausbeute die
Reaktionslösung einzuengen.
Hinsichtlich der Art der verwendeten Metallsalze sind keine speziellen
Beschränkungen gegeben, es eignen sich z. B. die Halogenide, insbesondere
Chloride und Bromide, Nitrate, Sulfate und Phosphate, um nur einige zu
nennen. Auch weitgehend ionisierte Salze organischer Säuren z. B. Acetate
und Propionate können eingesetzt werden. Im Fall der Verwendung von Co-,
Ni- oder Cu-Salzen werden vorteilhaft die zweiwertigen Verbindungen
eingesetzt, bei der Verwendung von Fe-Salzen eignen sich Fe(II) und
Fe(III)-Verbindungen. Ganz allgemein werden als Metallsalze Acetate und
Chloride bevorzugt.
Die Isolierung der Produkte kann nach an sich üblichen Verfahren, z. B.
Abfiltrieren, Waschen und nachfolgendem Trocknen, vorgenommen werden.
Solche Verfahren sind allgemein bekannt.
Geht man von Verbindungen III und IV aus, in denen X = S ist, so kann
anstelle der Umsetzung mit einer Base auch eine elektrochemische Reduktion
vorgenommen werden.
Der Anteil der Komponente B an den erfindungsgemäßen Formmassen liegt im
Bereich von 2 bis 80, vorzugsweise 5 bis 75 und besonders bevorzugt 6 bis
70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen.
Neben den wesentlichen Komponenten A und B können die erfindungsgemäßen
Formmassen als Komponente C noch 0 bis 40 Gew.-% eines schlagzäh
modifizierenden Kautschuks enthalten.
Beispielsweise seien hier nur Kautschuke auf Ethylen-, Propylen-,
Butadien- oder Acrylatbasis oder Mischungen dieser Monomeren genannt.
Derartige Polymere werden z. B. in Houben-Weyl, Methoden der organischen
Chemie, Band 14/1 (Georg Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961), Seiten 392 bis
406 und in der Monographie von C. B. Bucknall, "Toughened Plastics"
(Applied Science Publishers, London, 1977) beschrieben.
Als bevorzugte Arten solcher Elastomerer sind die sogenannten
Ethylen-Propylen (EPN) bzw. Ethylen-Propylen-Dien (EPDN)-Kautschuke, die
sogenannten Acrylatkautschuke und die Butadienkautschuke zu nennen.
Bekannte Beispiele der letzten beiden Typen sind die sogenannten ASA- bzw.
ABS-Polymeren, die an sich bekannt und in der Literatur beschrieben sind.
Der Anteil des schlagzäh modifizierenden Kautschuks kann bis zu 40 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere 2 bis 25 Gew.-% betragen. Dabei
ist natürlich darauf zu achten, daß bei Verwendung von
hochtemperaturbeständigen Thermoplasten oder Duroplasten auch entsprechend
hochtemperaturbeständige Kautschuke gewählt werden müssen, die die
Verarbeitungstemperaturen des Thermoplasten bzw. Duroplasten im
wesentlichen unzersetzt überstehen. Dies ist z. B. bei den ABS-Polymeren
teilweise nicht der Fall.
Als Komponente D können die erfindungsgemäßen Formmassen faser- oder
teilchenförmige Füllstoffe, wie Asbest, Kohle, Glasfasern, welche in Form
von Glasgeweben, -matten, -vliesen und/oder vorzugsweise Glasseidenrovings
oder geschnittener Glasseide mit einem Durchmesser von 5 bis 200 µm
vorzugsweise 8 bis 15 µm eingesetzt werden können, enthalten. Derartige
Glasfasern weisen nach ihrer Einarbeitung in der Regel eine mittlere Länge
von 0,05 bis 1 mm auf.
Als teilchenförmige Füllstoffe seien Wollastonit, Calciumcarbonat,
Glaskugeln, Quarzmehl, Silicium und Bornitrit oder deren Mischungen
genannt.
Der Anteil dieser Füllstoffe an den erfindungsgemäßen Formmassen kann bis
zu 60, vorzugsweise bis zu 50 und insbesondere bis zu 40 Gew.-% betragen.
Neben den Komponenten A bis D können die erfindungsgemäßen Formmassen
übliche Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Deren Anteil
beträgt im allgemeinen bis zu 60, vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D.
Übliche Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren,
Oxidationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch
ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel, Färbemittel,
faser- und pulverförmige Füll- und Verstärkungsmittel, Keimbildungsmittel
und Weichmacher.
Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren sind z. B. Halogenide von
Metallen der Gruppe I des Periodischen Systems, gegebenenfalls in
Verbindung mit anderen Halogeniden, sowie sterisch gehinderte Phenole,
Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe und deren Mischungen,
die vorzugsweise in Mengen bis zu 1 Gew.-% eingesetzt werden.
Als US-Stabilisatoren werden im allgemeinen verschiedene substituierte
Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone in Mengen bis zu
2 Gew.-% eingesetzt.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-%
zugesetzt werden, sind Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäureester und
-amide sowie Fettsäureester des Pentaerythrits.
Ferner können organische Farbstoffe, wie Nicrosin, Pigmente, z. B.
Titandioxid, Cadmiumsulfit, Cadmiumsulfitcelenit, Phthalocyanine und
Ultramarinblau zugesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen kann nach an sich
bekannten Mischverfahren, z. B. durch Einarbeiten der polymeren
Metalltetrathiolate bzw. Metalltetrathiofulvalentetrathiolate in das
thermoplastische Polymer bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunkts des
thermoplastischen Polymeren erfolgen. Es versteht sich von selbst, daß
diese Temperatur in weiten Bereichen schwanken kann, da thermoplastische
Kunststoffe je nach Struktur bei sehr unterschiedlichen Temperaturen
verarbeitet werden. Die Mischung kann üblichen Mischvorrichtungen, wie
Extrudern, Knetern und Mischern vorgenommen werden.
Die Stabilität der elektrischen Leitfähigkeit der polymeren
Metalltetrathiolate bzw. Metalltetrathiofulvalentetrathiolate ist dabei so
hoch, daß die Verarbeitung bei den Schmelztemperaturen des Polymeren
keinen erheblichen Abfall der elektrischen Leitfähigkeit hervorruft.
Die Stabilität der antielektrostatischen Ausrüstung auch über einen
Zeitraum von mehreren Monaten ist hervorragend, es kann kein nennenswerter
Abfall der Leitfähigkeit festgestellt werden.
Die elektrische Leitfähigkeit der antielektrostatisch ausgerüsteten
Formmassen liegt im allgemeinen im Bereich von 10-3 bis 10-9 S/cm,
vorzugsweise im Bereich von 10-5 bis 10-8 S/cm, was für eine
antielektrostatische Ausrüstung ausreichend ist, aber noch nicht eine
Gefährdung im Falle eines Kurzschlusses mit sich bringt.
Die technischen Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen Formmassen mit der
permanenten antielektrostatischen Ausrüstung sind sehr weit gestreut. Nur
beispielsweise seien hier Verpackungen für Gehäuseteile für elektronische
Bauelemente, Rohre, Transportkästen und Transportfässer für
explosionsgefährdete Güter genannt.
Mit Hilfe eines Brabender-Plastographen wurde bei 210°C ein pulverförmiges
Nickeltetrathiofulvalentetrathiolat (Ni-TTF-TT) der allgemeinen Formel II
(n = 0, m = 2, M = Ni, M′ = Ni, p = 2, X = 0)
in eine Polystyrolschmelze (PS 144 C der BASF Aktiengesellschaft)
eingeknetet. Die Knetzeit betrug 10 min, anschließend wurde die Knetkammer
abgekühlt und entleert. Die Mischung wurde zu Platten verpreßt, an denen
die elektrische Leitfähigkeit und die antielektrostatische Wirksamkeit
bestimmt wurden. Bei einem Anteil von 15 Gew.-% Ni-TTF-TT ergab sich eine
elektrische Leitfähigkeit von 3×10-8 S/cm, bei 30 Gew.-% Ni-TTF-TT von
2×10-6 S/cm. Beide Konzentrationen bewirkten eine parmanent
antielektrostatische Ausrüstung des Polystyrols. Die durch das Aussprühen
von Ladungen erzeugte Feldstärke klang innerhalb von weniger als
2 Sekunden auf weniger als die Hälfte ihres Anfangswerts ab.
Claims (1)
1. Formmassen, enthaltend als wesentliche Komponente
- A) 20 bis 98 Gew.-% eines thermoplastischen und/oder duroplastischen Polymeren,
- B) 2 bis 80 Gew.-% an
B₁) Metalltetrathiolaten der allgemeinen Formel I
und/oder B₂) Metalltetrathiofulvalentetrathiolaten der allgemeinen
Formel II
wobei X ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom,
M und M′′′ jeweils Fe, Co, Ni oder Cu sind,
M′ und M′′ die gleiche Bedeutung wie M bzw. M′′′ haben oder
ein Alkali- oder Erdalkalimetall sind,
m und m′ einen Wert im Bereich von 0 bis 4,
n und n′ einen Wert im Bereich von 0 bis 100 und
p und p′ den Wert 1, 2 oder 3 haben, sowie darüber hinaus C) 0 bis 40 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks D) 0 bis 60 Gew.-% Füllstoffe. 2. Verwendung der Formmassen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Formkörpern.3. Formkörper, enthaltend als wesentliche Komponente Formmassen gemäß Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800085 DE3800085A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Thermoplastische formmassen mit permanent antielektrostatischer ausruestung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3700819 | 1987-01-14 | ||
DE19883800085 DE3800085A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Thermoplastische formmassen mit permanent antielektrostatischer ausruestung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800085A1 true DE3800085A1 (de) | 1988-07-28 |
Family
ID=25851532
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800085 Withdrawn DE3800085A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Thermoplastische formmassen mit permanent antielektrostatischer ausruestung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800085A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5445767A (en) * | 1990-02-06 | 1995-08-29 | British Telecommunications Public Limited Company | Optical switches |
EP0514438B1 (de) * | 1990-02-06 | 1996-01-31 | BRITISH TELECOMMUNICATIONS public limited company | Optische schalter |
DE19631563A1 (de) * | 1996-07-26 | 1998-02-26 | Frank Dr Ing Lux | Reine oder funktionalisierte oder ferromagnetisch funktionalisierte elektronisch leitfähige Polymermaterialien und ihre Bestandteile, deren Herstellung und deren Verwendung |
CN116144163A (zh) * | 2023-04-13 | 2023-05-23 | 广东腐蚀科学与技术创新研究院 | 一种耐温型导电高分子复合材料及其制备方法和应用 |
-
1988
- 1988-01-05 DE DE19883800085 patent/DE3800085A1/de not_active Withdrawn
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