DE3744533A1 - Verfahren fuer strassennetzabbildungen in datenspeichern - Google Patents
Verfahren fuer strassennetzabbildungen in datenspeichernInfo
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- DE3744533A1 DE3744533A1 DE19873744533 DE3744533A DE3744533A1 DE 3744533 A1 DE3744533 A1 DE 3744533A1 DE 19873744533 DE19873744533 DE 19873744533 DE 3744533 A DE3744533 A DE 3744533A DE 3744533 A1 DE3744533 A1 DE 3744533A1
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ermittlung, Eingabe
und Speicherung von relevanten Daten einer Straßennetzabbildung in
einem Datenspeicher nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In den Bosch Technischen Berichten, Band 8/86, Heft 1/2,
Seiten 61-65, ist ein Verfahren zur Digitalisierung und Speiche
rung von Straßennetzabbildungen für ein autarkes Ortungssystem für
Einsatzfahrzeuge wie Polizei, Feuerwehr und dergleichen beschrieben.
Die Straßennetzabbildungen werden dort in einer Speichermatrix auf
einer flächenhaften Rasterdarstellung durch entsprechende Bit-Muster
gespeichert, indem sie z. B. von einem Stadtplan bzw. von Meßtisch
blättern durch Scanner-Verfahren optisch abgetastet werden. Je nach
Straßendichte wird dabei das Raster so gewählt, daß einerseits der
Speicherbedarf begrenzt wird, andererseits das gespeicherte
Bit-Muster eine eindeutige Zuordnung der Straßen zuläßt.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß zur Digitalisierung eines
Stadtplanes ein hoher Speicheraufwand erforderlich ist. Außerdem
müssen hierbei in fast allen Fällen Stadtplandaten neu erhoben
werden, bevor sie digitalisiert abgespeichert werden können, da
rechnerverwendbare Stadtplandarstellungen entweder nicht vorhanden
oder wegen Datenschutzbestimmungen nicht zu erhalten sind. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß einer solchen Straßennetzabbil
dung die Zuordnung von Hausnummern entlang der Straßen nicht vor
sieht, so daß die Eingabe von Zieladressen in Form von Straße und
Hausnummer nicht möglich ist. Mit der bekannten Koppelnavigation
wird folglich durch die gespeicherte Straßennetzabbildung nur der
jeweilige Standort des Fahrzeugs angezeigt.
Bei einem anderen, aus der WO 86/01 442 bekannten Verfahren zur Er
mittlung, Eingabe und Speicherung von Standorten und Zielen in einen
Navigations-Datenspeicher werden von beliebigen Karten die Polar
koordinaten der Start- und Zielpunkte mit einem besonderen Meßgerät
ermittelt und gemeinsam mit dem Maßstab der Karte über Tasten und
Anzeigen in den entsprechenden Speicher des Navigationsrechners
eingegeben. Während der Navigationsfahrt wird dann durch
Koppelnavigation jeweils die Richtung und Entfernung des aufge
rufenen Zielpunktes angezeigt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil,
daß bei der Ermittlung und der Eingabe von Start- und Zielpunkten
mittels ihrer Polarkoordinaten sehr sorgfältig vorgegangen werden
muß. Da bei den Zieleingaben außerdem die jeweilige Adresse aus den
Straßenplänen oftmals gar nicht oder nur durch Schätzung zu ent
nehmen ist, können derartige Ziele weder genau eingegeben noch durch
Koppelnavigation genau angefahren werden.
Mit der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, die Navigation bei
Fahrzeugen durch Aufrufen von Straße und Hausnummer des Start- und
Zielpunktes zu erleichtern, in dem dafür aus artfremden Daten
sammlungen relevante Daten für eine Straßennetzabbildung ermittelt
und in einem Datenspeicher eines Navigationssystems gespeichert
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 hat den Vorteil, daß unter Berücksichtigung von
Datenschutzbestimmungen aus artfremden Datenbeständen markante
Punkte von Straßennetzabbildungen, wie beispielsweise die Koordina
ten von Häuserschwerpunkten, Versorgungsanschlüssen, Hydranten,
Wasser- und Gasabsperrventilen und dergleichen in der Weise aufbe
reitet werden, daß diese Daten bestimmten Straßen und Hausnummern
zugeordnet sind. Ferner kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
die zu speichernde Datenmenge derart reduziert werden, daß der er
forderliche Speicherbedarf auch für Straßennetzabbildungen von Groß
städten durch Halbleiterspeicher, Disketten, Bändern, CD-Platten und
dergleichen abgedeckt wird, die in einem Navigationssystem eines
Kraftfahrzeugs untergebracht werden können. Als weiterer Vorteil ist
anzusehen, daß mit den so gewonnenen Daten der Straßennetzabbildung
eine zuverlässige Navigation zur Auffindung von Zielpunkten möglich
ist, in dem Start- und Zielpunkte durch Straße und Hausnummer
definiert und entsprechend eingegeben werden können.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentan
spruch 1 angegebenen Merkmale.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Flußdiagramm über den Verfahrensablauf zur Gewinnung der
relevanten Daten eines Straßenzuges,
Fig. 2 ein Flußdiagramm über Aufruf von Zwischenspeicherung der
Daten einer Straße,
Fig. 3 die Abbildung einer Straße mit Häuserschwerpunkten als
Stützpunkte der Straße,
Fig. 4 ein Flußdiagramm für die Mittelung dicht nebeneinander
liegender Stützpunkte der Straße,
Fig. 5 die Stützpunkte der Straße aus Fig. 3 mit einem umfassenden
Rechteck, aufgegliedert in Unterrechtecke,
Fig. 6 eine verringerte Zahl von Stützpunkten der Straße aus
Fig. 3 mit vergrößerten Unterrechtecken,
Fig. 7 die durch zweifache Mittelung übriggebliebenen Stützpunkte
der Straße nach Fig. 3,
Fig. 8 ein Flußdiagramm zur Linearisierung der Straßenabbildung,
Fig. 9 bis 15 die Darstellung der Straßenstützpunkte mit ein
zelnen Abschnitten der Linearisierung,
Fig. 16 die Straßenabbildung durch einen Polygonzug nach der
Linearisierung,
Fig. 17 ein Flußdiagramm zur Glättung der Straßenabbildung,
Fig. 18 das Blockschaltbild eines Navigationssystems im Kraftfahr
zeug,
Fig. 19 und 20 Flußdiagramme für Start- und Zieleingabe in das
Navigationssystem.
In Fig. 1 ist ein Flußdiagramm dargestellt, welches den Verfahrens
ablauf zur Gewinnung der relevanten Daten für eine Straße aus einem
artfremden Datenbestand eines Vermessungsamtes zeigt, welches die
Schwerpunktkoordinaten der Häuser an der ausgewählten Straße ent
hält. Dabei wird davon ausgegangen, daß zur Navigation nach Stadt
plandaten eine Datenbasis notwendig ist, in welcher ein möglichst
einfaches Abbild des Stadtplanes enthalten sein sollte. Die Daten
müssen in einer für das Navigationssystem verständlichen Form vor
liegen und leicht zu behandeln sein. Es werden für jede einzelne
Straße Informationen benötigt, aus denen der Verlauf der Straße,
ihre geographische Lage sowie Informationen über die Verteilung der
Hausnummern entlang der Straße in geeigneter Form hervorgehen.
Die Informationen über die in der Straße vorhandenen Hausnummern
sollen einen Rückschluß auf die Lage einer bestimmten Nummer inner
halb der Straße zulassen. Bei kurzen Straßen oder Plätzen ist die
Hausnummer grundsätzlich von geringerer Bedeutung, da es hier nur
darauf ankommen kann, die Straße oder den Platz überhaupt zu finden.
Größere Wichtigkeit kommt der Hausnummer aber dann zu, wenn in
Straßen mit großer flächenhafter Ausdehnung ein bestimmter Punkt
angefahren werden soll. Da in fast allen deutschen Vermessungsämtern
für die von ihnen betreuten Gebiete Datensammlungen über die Grund
stücks- und Häuserschwerpunkte vorliegen, sind diese zur Gewinnung
der relevanten Daten von Straßennetzabbildungen zu Navigations
zwecken besonders geeignet. Für jede der Straßen in der Straßennetz
abbildung werden in einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage
die in Fig. 1 dargestellten und weiter unten näher beschriebenen
Verfahrensabschnitte nacheinander abgearbeitet.
Nach dem Start 10 werden in einem ersten Verfahrensabschnitt 11 für
eine ausgewählte Straße die Schwerpunkte der an dieser Straße
liegenden Häuser aus der artfremden Datensammlung aufgerufen und
zwischengespeichert. Im Verfahrensabschnitt 12 werden dicht bei
einanderliegende Häuserschwerpunkte zu einem gemeinsamen Schwerpunkt
gemittelt, so daß ein Teil der ursprünglichen Daten entfällt. Im
Verfahrensabschnitt 13 wird der gesamte Straßenzug in eine oder in
mehrere gerade Teilstrecken so weit linearisiert, daß sämtliche
Häuser innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite neben dem lineari
sierten Verlauf des Straßenzuges liegen. Die Anfangs- und Endpunkte
der geraden Teilstrecken werden zwischengespeichert und die übrigen,
dazwischenliegenden Punkte entfallen. Im Verfahrensabschnitt 14
werden jeweils zwei aufeinanderfolgende linearisierte Teilstrecken
nur dann zu einer gemeinsamen neuen Teilstrecke geglättet, wenn
diese neue Teilstrecke, die zwischen den zwei Endpunkten zweier
benachbarter bisheriger Teilstrecken liegt, von ihrem gemeinsamen,
dazwischenliegenden Punkt einen vorgegebenen Abstand nicht über
schreitet. In diesem Fall wird auch der zwischen diesen zwei hinter
einanderliegenden Teilstrecken befindliche Punkt gelöscht. Im Ver
fahrensabschnitt 15 werden nun die übriggebliebenen Stützpunkte mit
ihren Koordinaten und den ihnen zugeordneten Hausnummern mitsamt der
Kennung der Straße in den Datenspeicher der Navigationseinrichtung
abgespeichert. Im Schritt 16 wird das Programm gestoppt. Das gleiche
wiederholt sich nunmehr für jede weitere Straße der Straßennetzab
bildung, bis sämtliche Straßen erfaßt und die zu ihrer Abbildung
relevanten Daten im Datenspeicher abgelegt sind.
Mit Hilfe der folgenden Figuren sollen nunmehr aus einer Datensamm
lung mit den Schwerpunktkoordinaten von Häusern die einzelnen Ver
fahrensabschnitte aus Fig. 1 näher erläutert werden. Fig. 2 zeigt
ein Flußdiagramm für den Aufruf der Häuser-Schwerpunktkoordinaten,
deren Umrechnung in aufsteigender Folge der Hausnummern und deren
Zwischenspeicherung. Nach dem Start 10 wird zunächst im
Schritt 17 aus dem artfremden Datenbestand eine Straße aus der zu
speichernden Straßennetzabbildung ausgewählt. Diese Straße wird nun
mit einer Kennung, z. B. einer vierstelligen Zahl, versehen, die
später in einem Straßenverzeichnis der Straßennetzabbildung für
Start- und Zieleingaben bei Navigationsfahrten aufgenommen wird. Die
Kennung, die sich mit jeder neu aufgerufenen Straße erhöht, wird nun
im Schritt 18 für die ausgewählte Straße zwischengespeichert. Im
Schritt 19 werden dann die Daten der Häuser dieser Straße nacheinan
der mit aufsteigender Hausnummer aus dem Datenbestand aufgerufen.
Dabei werden für jedes Haus drei Datenblöcke zwischengespeichert,
wobei der erste Block eine dreistellige Hausnummer enthält. Der
zweite Block enthält die X-Koordinate der Hausschwerpunkte und der
dritte Block die Y-Koordinate. Da die Koordinatenwerte z. B. in
bekannter Weise als Gauß-Krüger-Koordinaten in einem rechtwinkligen
Koordinatensystem mit dem Äquator als Bezugsachse vorliegen und sehr
viel Speicherplatz erfordern, werden diese Koordinaten im Schritt 20
auf ein Koordinatensystem mit einem Bezugspunkt innerhalb der
Straßennetzabbildung, z. B. der linken unteren Ecke der Straßennetz
abbildung umgerechnet. Die so umgewandelten Schwerpunktskoordinaten
der Häuser benötigen nun wesentlich weniger Speicherplatz. Dabei ist
die Umrechnung dann besonders einfach durchzuführen, wenn der neue
Bezugspunkt ebenfalls mit seinen Gauß-Krüger-Koordinaten aus dem
Datenmaterial zu entnehmen ist. In diesem Fall wird jeweils die
Differenz der X- und Y-Koordinaten der Häuserschwerpunkte zum neuen
Bezugspunkt gebildet. Im Schritt 21 werden nunmehr die so gewonnenen
Daten aller Häuser der aufgerufenen Straße mit der Hausnummer als
sogenannte Stützpunkte der Straße zwischengespeichert.
In Fig. 3 ist der Verlauf einer Straße 23 mit davon abzweigenden
Sackgassen in einem begrenzten Gebiet der zu speichernden Straßen
netzabbildung dargestellt. Außerdem sind dort alle im Verfahrensab
schnitt nach Fig. 2 zwischengespeicherten Stützpunkte 24 mit ihren
Hausnummern dargestellt, aus denen mit dem Verfahren nach Fig. 1
die relevanten Daten zu Straßennetzabbildung gewonnen werden sollen.
Dabei ist zu beachten, daß außer der Anzahl der Stützpunkte 24 mit
ihren Koordinaten keine weiteren Informationen über die Straße zur
Verfügung stehen. Der eingezeichnete, tatsächliche Straßenverlauf
ist aus der artfremden Datensammlung nicht zu entnehmen. Er kann aus
der Lage der Häuserschwerpunkte und der Verteilung der Hausnummern
höchstens erahnt werden.
Fig. 4 zeigt ein Flußdiagramm, mit dem durch eine Mittelung der
Schwerpunkte nahe nebeneinanderliegender Häuser die Anzahl der
Stützpunkte für die Straße reduziert wird. Nach dem Start 25 dieses
Programmabschnittes 12 aus Fig. 1 werden zunächst diejenigen Stütz
punkte 24 der Straße im Schritt 26 erfaßt und zwischengespeichert,
die am weitesten außen liegen. Mit diesen Stützpunkten wird dann im
Schritt 27 ein Rechteck gebildet, in dem die X- oder Y-Koordinaten
dieser Stützpunkte zu den Eckpunkt-Koordinaten des Rechteckes
zusammengefaßt werden. In Fig. 5 ist dieses Rechteck, welches alle
Stützpunkte 24 der Straße erfaßt, mit 36 bezeichnet. Im Schritt 28
nach Fig. 4 wird nun das durch die zwischengespeicherten Eckpunkte
vorgegebenen Rechteck 36 in eine Vielzahl von Unterrechtecken 37
aufgeteilt. Die Anzahl der Unterrechtecke 37 wird dabei durch die
Anzahl der Stützpunkte 24 je Straße bestimmt. Dabei hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, für die Zahl der Unterrechtecke 37 pro Recht
eckseite die Anzahl der Stützpunkte 24 durch die Zahl 4 zu teilen
und das Ergebnis auf- oder abzurunden.
In Fig. 5 ist diese Unterteilung für die Straße nach Fig. 3 darge
stellt. In diesem Beispielsfall ergibt sich bei insgesamt 33 Stütz
punkten der Straße eine Unterteilung des Rechteckes 36 in 8×8
Unterrechtecke 37. Auch diese Unterrechtecke 37 werden mit ihren
Eckpunktkoordinaten zunächst zwischengespeichert. Eine derartige
Unterteilung soll jedoch nur bei Straßen durchgeführt werden, die
eine Mindestzahl von Häusern, z. B. mindestens 14 Häuser haben. Im
Schritt 29 des Flußdiagramms aus Fig. 4 wird daher geprüft, ob das
Rechteck 36 im vorhergehenden Schritt 28 in mehr als neun Unter
rechtecke 37 aufgeteilt wurde. Da dies für den vorliegenden Bei
spielsfall zutrifft, werden im Schritt 30 alle Unterrechtecke 37
nacheinander daraufhin überprüft, ob in einem oder mehreren der
Unterrechtecke 37 zwei oder mehr Stützpunkte 24 liegen. Ist dies der
Fall, so werden die Koordinaten der betroffenen Stützpunkte 24 eines
solchen Unterrechteckes im Schritt 30 gemittelt und daraus ein
Schwerpunkt gebildet, dem eine der Hausnummern der gemittelten
Stützpunkte 24 zugeordnet und diese sodann mit den Koordinaten des
Schwerpunktes zwischengespeichert wird. Die bisherigen Stützpunkte
in diesem Unterrechteck können jetzt gelöscht werden. Dabei ist es
gegebenenfalls zweckmäßig, dem Schwerpunkt die Hausnummer des ihm am
nächsten liegenden Stützpunktes 24 zuzuordnen.
Im Beispielsfall nach Fig. 5 wurden im Schritt 30 in fünf der
Unterrechtecke 37 durch Mittelung fünf Schwerpunkte 38 gebildet und
abgespeichert, wodurch sechs Stützpunkte 24 gelöscht werden können.
Im Schritt 31 wird nun die Zahl der Unterrechtecke je Rechteckseite
halbiert, d. h. daß die Fläche der Unterrechtecke um das Vierfache
vergrößert wird. In Fig. 6 ist dargestellt, daß nunmehr das Recht
eck 36 auf 4×4 Unterrechtecke 37 a aufgeteilt wurde. Im Schritt 32
des Flußdiagramms nach Fig. 4 wird nun ein weiteres Mal geprüft, ob
die Anzahl der so gebildeten Unterrechtecke 37 a über der Zahl von
neun Unterrechtecken liegt. Da dies im Beispielsfall so ist, werden
im Schritt 33 nunmehr alle vergrößerten Unterrechtecke 37 a nach
einander daraufhin überprüft, ob mehr als zwei Stützpunkte 24 in
einem oder mehreren der Unterrechtecke 37 a liegen. Dabei werden die
im Schritt 26 erfaßten äußeren Stützpunkte nicht berücksichtigt. Im
Schritt 33 wird nunmehr erneut eine Mittelung der Koordinaten aller
Stützpunkte 24 vorgenommen, die von einem Unterrechteck 37 a einge
faßt sind. Durch diese Mittelung werden gemäß Fig. 6 acht weitere
Schwerpunkte 38 gebildet, denen im Beispielsfall jeweils die
kleinste Hausnummer der zusammengefaßten Stützpunkte des jeweiligen
Unterrechtecks 37 a zugeordnet wird. Diese Schwerpunkte 38 werden mit
den ihnen zugeordneten Hausnummern und Koordinaten als neue Stütz
punkte zwischengespeichert; und die bisherigen Stützpunkte 17 der
betroffenen Unterrechtecke 37 a können gelöscht werden. Fig. 7 zeigt
die relativ gleichmäßige neue Stützpunktverteilung nach zweimaliger
Mittelung. Die übriggebliebenen ursprünglichen Stützpunkte 24 sowie
die durch Mittelung gewonnenen Schwerpunkte werden nun gemeinsam als
Stützpunkte der Straße mit ihren Koordinaten, den ihnen zugeordneten
Hausnummern sowie der Straßenkennung im Schritt 34 in einem Daten
speicher abgelegt; und zwar zusammen mit den im Schritt 26 ge
wonnenen vier äußeren Stützpunkten der Straße, die bei der Ermitte
lung im Schritt 30 und 33 außer Betracht geblieben sind. Auf diese
Weise lassen sich unter Berücksichtigung von Datenschutzbestimmungen
aus einer artfremden Datensammlung mit den Häuserschwerpunkten einer
Straße relevante Daten für die Straße gewinnen, mit denen es möglich
ist, durch Eingabe einer Start- und Zieladresse mit Benennung von
Straßenkennung und Hausnummer in einem System mit einer Koppel
navigation zielgenaue Navigationsfahrten durchzuführen. Der
Speicherbedarf im Datenspeicher des Navigationssystems ist hierbei
gegenüber dem Speicherbedarf in der artfremden Datensammlung erheb
lich reduziert.
Bei der Ermittelung von Stützpunkten nach dem Verfahrensabschnitt
gemäß Fig. 4 ist es wichtig, daß die Anzahl der Unterrechtecke bei
der ersten Unterteilung des alle Stützpunkte umfassenden Recht
eckes 36 von der Anzahl der Stützpunkte 24 der Straße abhängig
gemacht wird. Bei relativ gleichmäßiger Verteilung der Häuser ent
lang der Straße kann es sein, daß im Schritt 30 kein Unterrecht
eck 37 gefunden wird, welches mehr als einen Stützpunkt 24 enthält.
In diesem Fall wird unmittelbar die Vergrößerung der Unterrecht
ecke 37 gemäß dem Schritt 31 durchgeführt. Diese Verfahrensschritte
werden folglich so lange wiederholt, bis eine Schwerpunktbildung
durchgeführt wird oder bis sich die Zahl der Unterrechtecke auf neun
reduziert hat. Ist dies bereits im Schritt 29 der Fall, wird keine
Mittelung durchgeführt. Das Programm springt dann gleich auf Schritt
34.
Um Beginn und Ende der Straße auffinden zu können, werden im
Schritt 34 des Flußdiagrammes in Fig. 4 auch noch die Stütz
punkte 24 mit der höchsten und mit der kleinsten Hausnummer als
feste Stützpunkte der Straße mit ihren Koordinaten zur Weiterverar
beitung gespeichert oder als relevante Daten der Straße im Daten
speicher abgelegt. Im Beispielsfall wurde die Zahl der Stützpunkte
24 durch die Mittelung von 33 auf 17 reduziert.
In Abänderung des Flußdiagramms nach Fig. 4 ist es gegebenenfalls
zweckmäßig, daß in den Schritten 26-34 zunächst nur die Stütz
punkte mit geraden Hausnummern aufgerufen, zwischengespeichert, in
Unterrechtecken gegebenenfalls zu Schwerpunkten zusammengezogen und
mit den ihnen zugeordneten Hausnummern abgespeichert werden. Danach
werden dann die gleichen Verfahrensschritte mit den Stützpunkten der
Straße durchgeführt, die eine ungerade Hausnummer tragen. Dabei kann
selbstverständlich der Verfahrensablauf auch umgekehrt zunächst mit
den ungeraden Hausnummern und anschließend mit den geraden Haus
nummern durchgeführt werden. Bei der Bildung der Unterrechtecke 37,
37 a ist die Anzahl der Stützpunkte einer Straße maßgebend. Für die
Anzahl der zu bildenden Unterrechtecke 37 je Rechteckseite des die
Stützpunkte 24 umfassenden Rechtecks 36 sollte die Zahl der Stütz
punkte 24 durch ein ganzzahliges Vielfaches von 1 geteilt werden.
Bei einer geringen Anzahl von Stützpunkten wäre sie durch 2 oder
durch 3 zu teilen. Bei einer sehr großen Anzahl von Häuserstütz
punkten ist es vorteilhaft, die Vergrößerung der Unterrechtecke 37
sowie die Mittelung und Zwischenspeicherung gemäß Schritt 30 und 33
aus dem Flußdiagramm nach Fig. 4 mehrfach zu wiederholen, bis für
jede Straße 3×3 Unterrechtecke erreicht sind.
Sollten bei einer Straße relativ wenige Häuserschwerpunkte als
Stützpunkte vorhanden sein, so ist es vorteilhaft, bei der Bildung
der Unterrechtecke 37 die Zahl der Unterrechtecke je Rechteckseite
so groß zu wählen, daß in keinem der Unterrechtecke mehr als ein
Stützpunkt liegt. Danach können dann die Unterrechtecke so weit ver
größert werden, bis in einem der Rechtecke zwei Stützpunkte auf
treten, aus denen nun durch Mittelung ein neuer Schwerpunkt gebildet
wird. Nach dieser ersten Schwerpunktbildung werden nun die Unter
rechtecke wiederum so weit vergrößert, bis in einem weiteren Unter
rechteck zwei Stützpunkte liegen. Auch diese werden nun durch Mitte
lung zu einem weiteren Schwerpunkt zusammengefaßt und zwischenge
speichert, falls die Mindestzahl von neun Unterrechtecken noch nicht
erreicht ist. Die Vergrößerung der Unterrechtecke kann zwar mehrfach
wiederholt werden. Um jedoch dadurch keine zu große Verzerrung der
Stützpunkte zu bekommen, sollte die Mittelung und Schwerpunktsbil
dung auf maximal zwei Durchläufe beschränkt werden.
Eine weitere Reduzierung der Stützpunkte einer Straße wird durch
eine Linearisierung des Straßenzuges erzielt, die im Abschnitt 13
des Flußdiagramms nach Fig. 1 durchgeführt wird. Dieser Verfahrens
abschnitt schließt sich an das Verfahren zur Mittelung und Schwer
punktbildung nach Fig. 4 an. Bei der Linearisierung sollen die im
vorherigen Verfahrensabschnitt gewonnenen Stützpunkte der Straße
weiter reduziert werden. Dabei denkt man sich zunächst die vorhan
denen Stützpunkte in aufsteigender oder absteigender Folge der ihnen
zugeordneten Hausnummern durch einen Polygonzug miteinander ver
bunden, der dann durch einen einfacheren ersetzt wird. Dieser ein
fachere Polygonzug wird dann darauf untersucht, ob er den vorge
gebenen Polygonzug der vorhandenen Stützpunkte hinreichend genau
beschreibt. Ist dies der Fall, so wird direkt der einfache Polygon
zug, d. h. die durch ihn verbundenen Stützpunkte verwendet und die
übrigen Stützpunkte werden ausgeblendet. Liegen dagegen Stützpunkte
zu weit neben diesem vereinfachten Polygonzug, so wird dieser erwei
tert und erneut mit den Stützstellen verglichen.
Fig. 8 zeigt in einem Flußdiagramm den Verfahrensabschnitt zur
Linearisierung der Straßenabbildung aufgrund der in Fig. 7 ge
wonnenen Stützpunkte 24 der Straße 23 aus Fig. 3. Nach dem Start 40
wird zunächst von den vorhandenen Stützpunkten 24 der Straße der
Stützpunkt mit der kleinsten Hausnummer im Schritt 41 aufgerufen und
als Startpunkt gespeichert. Im Schritt 42 wird geprüft, ob für die
aufgerufene Straße mehrere Stützpunkte vorhanden sind. Ist dies
nicht der Fall, so muß es sich um einen Platz oder um eine sehr
kurze Straße handeln, die nur durch ein Haus gekennzeichnet ist.
Dieser Stützpunkt wird dann als einziger Stützpunkt der Straße im
Datenspeicher abgelegt und das Programm springt im Schritt 43 zurück
in das Hauptprogramm. Sind - wie im vorliegenden Fall - mehrere
Stützpunkte 24 vorhanden, so wird nun der Stützpunkt mit der größten
Hausnummer im Schritt 44 aufgerufen und als Endpunkt zwischenge
speichert. Der weitere Verfahrensabschnitt wird nun mit Hilfe der
Fig. 9 erläutert. Dort hat der Startpunkt die Hausnummer 3 und der
Endpunkt die Hausnummer 35. Im Schritt 45 wird nun durch den
Start- und Endpunkt in mathematischer Form eine Gerade A gelegt. Im
nächsten Schritt 46 wird nun vom Startpunkt ausgehend der Stützpunkt
mit der nächstgrößten Hausnummer aufgerufen, und im Schritt 47 wird
der senkrechte Abstand dieses Stützpunktes von der Geraden A
gemessen und zwischengespeichert. Im Schritt 48 wird geprüft, ob der
Endpunkt der Geraden A erreicht ist. Solange dies nicht der Fall
ist, wird in einer Schleife der Stützpunkt mit der nächstgrößten
Hausnummer im Schritt 46 aufgerufen und erneut sein Abstand zur
Geraden A im Schritt 47 gemessen und zwischengespeichert. Ist
schließlich der Endpunkt auf dieser Geraden erreicht, so wird im
Schritt 49 der Stützpunkt mit dem größten zwischengespeicherten
Abstand zur Geraden A aufgerufen, im Beispielsfall ist dies der
Stützpunkt mit der Hausnummer 15, dessen Senkrechte zur Geraden A
strichpunktiert dargestellt ist. Dieser Abstand b wird nun im
Schritt 50 mit einem vorgegebenen Grenzwert a verglichen, der einen
Toleranzbereich links und rechts der Geraden A bildet. Dieser
Grenzwert ist im Beispielsfall mit 40 m vorgegeben. Liegen alle
Stützpunkte innerhalb des durch diesen Grenzwert a beschriebenen
Bereiches links und rechts der Geraden A, so wird der Straßenverlauf
durch diese Gerade A als hinreichend linearisiert angenommen. Im
Schritt 51 wird geprüft, ob der vorliegende Endpunkt die größte
Hausnummer aufweist. Wenn dies der Fall ist, werden im Schritt 52
der Start- und Endpunkt als verbleibende Stützpunkte der Straße
ausgegeben, und im Schritt 53 werden alle übrigen Stützpunkte
gelöscht. Das Programm springt nun im Schritt 54 in das Haupt
programm nach Fig. 1 zurück.
Im Beispielsfall nach Fig. 9 ist jedoch der Abstand b des Stütz
punktes mit der Hausnummer 15 größer als der vorgegebene Grenz
wert a. Es wird nunmehr im Schritt 55 der bisher verwendete End
punkt, d. h. der Stützpunkt mit der Hausnummer 35, in einen Stapel
gegeben und im Schritt 56 wird der gewonnene Stützpunkt mit der
Hausnummer 15 als neuer Endpunkt erfaßt, und über eine Schleife 57
werden nun die Programmschritte 45-50 erneut durchlaufen, wobei im
Schritt 45 die Gerade B gebildet wird und im Schritt 49 der Stütz
punkt mit der Hausnummer 18 als derjenige mit dem größten Abstand zur
Geraden B gefunden wird. Im Schritt 50 wird erneut festgestellt, daß
dieser Stützpunkt mit der Hausnummer 8 einen Abstand hat, der größer
als der Grenzwert a ist. Es wird daher im Schritt 55 der bisherige
Endpunkt mit der Hausnummer 15 in den Stapel gelegt, und im
Schritt 56 wird der Stützpunkt mit der Hausnummer 8 als neuer End
punkt erfaßt. Der Programmdurchlauf über die Schleife 57 kann nun
erneut erfolgen.
Fig. 10 zeigt, daß durch diesen erneuten Schleifendurchlauf des
Programms nach Fig. 8 mit der Geraden C wiederum ein Stützpunkt mit
der Hausnummer 7 gefunden wird, dessen Abstand zur Geraden C größer
als der vorgegebene Grenzwert a ist. Der Programmabschnitt über die
Schleife 57 muß daher erneut durchlaufen werden, wobei nun die
Gerade D gebildet wird. Erneut liegt nun der Abstand des Stütz
punktes mit der Hausnummer 4 über dem Grenzabstand a, so daß über
die Schleife 57 des Flußdiagramms nunmehr die Gerade E gebildet wird.
Fig. 11 zeigt, daß nunmehr der verbleibende Stützpunkt mit der
Hausnummer 3 a zur Geraden E einen Abstand hat, der den vorgegebenen
Grenzwert a nicht übersteigt. Im Schritt 51 des Flußdiagramms nach
Fig. 8 wird daraufhin geprüft, ob der so gefundene Endpunkt mit der
Hausnummer 4 zugleich die größte Hausnummer der Straße ist. Da dies
im Beispiel nicht der Fall ist, wird der so gefundene Endpunkt im
Schritt 58 gespeichert, und im Schritt 59 wird nunmehr dieser ge
fundene Endpunkt als neuer Startpunkt gesetzt. Im Schritt 60 wird
jetzt der zuletzt im Schritt 55 abgestapelte Endpunkt als neuer End
punkt aus dem Stapel entnommen und über die Schleife 61 werden die
bisherigen Verfahrensschritte 45-60 erneut durchgespielt. Im Bei
spielsfall wird dabei als neuer Endpunkt im Schritt 60 der Punkt mit
der Hausnummer 7 gefunden und damit im Schritt 45 gemäß Fig. 11 die
Gerade F gebildet. Auch hier sind die dazwischenliegenden Stütz
punkte innerhalb des Grenzwertes, so daß im Schritt 58 der Endpunkt
mit der Hausnummer 7 gespeichert wird und im Schritt 59 als neuer
Startpunkt gilt. Aus dem Stapel wird im Schritt 60 als neuer End
punkt der Stützpunkt mit der Hausnummer 8 aufgerufen und damit die
Gerade G gebildet. In gleicher Weise wird anschließend die Gerade H
gefunden. Auch dort liegt der Stützpunkt mit der Hausnummer 11 a
nicht außerhalb des Grenzwertes, so daß im Schritt 58 schließlich
auch die Stützpunkte mit den Hausnummern 8 und 15 gespeichert sind.
Wie Fig. 12 zeigt, wird nunmehr als neuer Endpunkt im Schritt 60
des Flußdiagramms nach Fig. 8 der Punkt mit der Hausnummer 35 dem
Stapel entnommen, und über die Schleife 61 werden jetzt die
Schritte 45-60 erneut so oft in der beschriebenen Weise durch
laufen, bis im Schritt 51 der Stützpunkt mit der größten Hausnummer
als Endpunkt erkannt wird. Im Hinblick auf Fig. 12 bedeutet dies,
daß mit der Geraden I zunächst als neuer Endpunkt der Stützpunkt mit
der Hausnummer 29 a gefunden wird und daß dann die Gerade J zwischen
dem neuen Start- und Endpunkt gebildet wird.
Fig. 13 zeigt, daß mit Hilfe der Geraden J wiederum ein neuer End
punkt mit der Hausnummer 20 gefunden und damit die Gerade K gebildet
wird. Durch die Gerade K wird nun der Stützpunkt mit der Haus
nummer 17 gefunden und damit die Gerade L gebildet. Da zwischen
Start- und Endpunkt der Geraden L keine weiteren Stützpunkte liegen,
wird nun im Schritt 58 des Flußdiagramms nach Fig. 8 der Stützpunkt
mit der Hausnummer 17 abgespeichert.
In Fig. 14 ist dargestellt, daß nunmehr zwischen dem Stützpunkt mit
der Hausnummer 17 und dem vom Stapel entnommenen neuen Endpunkt mit
der Hausnummer 20 die Gerade M gelegt wird, daß zwischen Start- und
Endpunkt dieser Geraden M keine weiteren Stützpunkte liegen, so daß
im Schritt 58 nunmehr der Endpunkt mit der Hausnummer 20 gespeichert
wird und mit dem dem Stapel entnommenen neuen Endpunkt mit der Haus
nummer 29 a die Gerade N gebildet wird.
Aus Fig. 15 ist erkennbar, daß über die Gerade N der außerhalb des
Grenzwertes a liegende Stützpunkt mit der Hausnummer 21 als neuer
Endpunkt gefunden wird, der jetzt mit dem Startpunkt die Gerade O
bildet. Da zwischen Start- und Endpunkt der Geraden O keine weiteren
Stützpunkte liegen, wird folglich im Schritt 58 auch der Endpunkt
mit der Hausnummer 21 gespeichert und anschließend mit dem neuen
Endpunkt 29 a die Gerade p gebildet. Da der Stützpunkt mit der Haus
nummer 21 a innerhalb des Grenzwertes a von der Geraden p entfernt
liegt, wird nunmehr auch der Endpunkt mit der Hausnummer 29 a im
Schritt 58 gespeichert. Als neuer Endpunkt wird nun im Schritt 60
der Stützpunkt mit der Hausnummer 35 vom Stapel entnommen und damit
die Gerade Q gebildet. Da auch hier die dazwischenliegenden Stütz
punkte den Grenzwert a nicht überschreiten, wird schließlich dieser
Endpunkt im Schritt 51 als Stützpunkt mit der größten Hausnummer er
kannt. Im Schritt 52 wird nunmehr der ursprüngliche Startpunkt mit
der niedrigsten Hausnummer sowie alle im Schritt 58 gespeicherten
Endpunkte auf einen Datenspeicher übergeben und im Schritt 53 werden
alle übrigen Stützpunkte gelöscht.
Fig. 16 zeigt einen auf diese Weise zwischen den verbliebenen
Stützpunkten gebildeten Polygonzug mit den Teilstrecken bzw. Ab
schnitten der Geraden E, F, G, H, L, K, O, P, Q. Durch diesen poly
gonzug wird der Verlauf der abzubildenden Straße 23 in angenäherter
Form dargestellt. Im Schritt 54 des Flußdiagramms nach Fig. 8 wird
daher in das Hauptprogramm nach Fig. 1 zurückgesprungen.
Durch dieses Verfahren wird von dem Schwerpunkt des Hauses mit der
kleinsten Hausnummer und dem mit der größten Hausnummer zunächst ein
gerader Straßenverlauf angenommen und geprüft, ob dieser die
Positionen aller Häuserschwerpunkte hinreichend genau beschreibt.
Liegen alle Punkte innerhalb des durch den vorgegebenen Grenzwert
beschriebenen Bereiches links oder rechts der gebildeten Geraden, so
wird der Verlauf der Straße durch diese Gerade hinreichend genau er
faßt. Werden jedoch wie im Beispiel Stützpunkte gefunden, welche
einen größeren senkrechten Abstand als den vorgegebenen Grenzwert
haben, muß die bisherige Gerade durch einen Polygonzug noch ver
bessert werden. Dazu wird der gefundene, am weitesten entfernte
Stützpunkt zu dem neuen Polygonzug hinzugenommen und das Verfahren
mit den dadurch entstehenden Teilstrecken bzw. Geraden wiederholt.
Dabei werden jeweils nur die Stützpunkte betrachtet, welche der
Hausnummer nach zwischen dem jeweiligen Start- und Endpunkt der
Teilstrecken bzw. Geraden liegen. In den Fig. 9 bis 15 sind die
jeweils aufeinanderfolgend gebildeten Geraden kenntlich gemacht
durch ausgezogene, weitgestrichelte und enggestrichelte Linien.
Der in Fig. 16 dargestellte endgültige Polygonzug besitzt nun nur
noch 10 Stützpunkte gegenüber Fig. 9 mit 17 Stützpunkten. Dabei ist
es auch möglich, eine Reduzierung der aus der artfremden Datensamm
lung für jede Straße vorhandenen Stützpunktdaten ohne eine Mittelung
bzw. Schwerpunktbildung im Verfahrensabschnitt 12 des Hauptprogramms
nach Fig. 1 vorzunehmen, indem das Mittelungsverfahren nach dem
Flußdiagramm aus Fig. 4 übersprungen wird. In gleicher Weise werden
dann mit dem Flußdiagramm nach Fig. 8 durch die Daten der Stütz
punkte mit der höchsten und der kleinsten Hausnummer der Straße
Start- und Endpunkt festgelegt, indem diese im Datenspeicher abge
legt werden und dann eine dazwischenliegende Gerade gebildet wird.
Nacheinander werden dann die Koordinaten der zwischengespeicherten
Stützpunkte der Straße aufgerufen und der Abstand der Stützpunkte
von der Geraden ermittelt. Der größte gefundene Abstand wird mit
einem vorgegebenen Grenzwert verglichen. Im Falle, daß der größte
Stützpunktabstand kleiner als der Grenzwert ist, werden nur die
Daten der Stützpunkte mit der größten und kleinsten Hausnummer sowie
der Straßenkennung im Datenspeicher abgelegt, alle übrigen Stütz
punktdaten der Straße werden dagegen unterdrückt. Für den Fall, daß
der größte Stützpunktabstand größer als der Grenzwert ist, wird
dieser Stützpunkt als neuer Endpunkt mit seiner Hausnummer zwischen
gespeichert, und zwischen ihm und dem Stützpunkt mit der kleinsten
Hausnummer wird eine neue erste Gerade gebildet. Zwischen ihm und
dem Stützpunkt mit der bislang höchsten Hausnummer wird eine neue
zweite Gerade gebildet. Diese Verfahrensschritte werden nun für jede
neue Gerade so lange wiederholt, bis alle Stützpunktabstände kleiner
als der vorgegebene Grenzwert sind. Die Abstände der Stützpunkte zur
jeweiligen Geraden werden dabei fortschreitend von einem Ende der
Straße aus bzw. von einem Start- oder Endpunkt ermittelt.
In Abänderung des Verfahrensablaufs nach Fig. 8 ist eine Lineari
sierung der abzubildenden Straße mit Hilfe der vorhandenen Stütz
punkte auch dadurch zu realisieren, daß ausgehend vom Startpunkt
fortschreitend die Abstände der Stützpunkte zur Geraden so lange
ermittelt, zwischengespeichert und mit dem jeweils vorherigen Stütz
punktabstand verglichen werden, bis sich der Abstand des aktuellen
Stützpunktes gegenüber dem vorherigen Stützpunkt verringert. Es wird
dann der zwischengespeicherte größte Stützpunktabstand mit dem vor
gegebenen Grenzwert verglichen. Im Falle, daß der Stützpunktabstand
kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, werden die Stützpunktab
stände weiter fortschreitend ermittelt und miteinander verglichen,
bis nach erneutem Anstieg der Stützpunktabstände dieser wieder ab
nimmt. Dann wird erneut der gefundene größte Stützpunktabstand mit
dem vorgegebenen Grenzwert verglichen. Sobald nun ein Stützpunktab
stand gefunden wird, der größer als der vorgegebene Grenzwert ist,
wird dieser als neuer Endpunkt zwischengespeichert. Die Verfahrens
schritte werden jetzt so lange wiederholt, bis alle zwischen dem
Startpunkt und dem neuen Endpunkt liegenden Stützpunkte einen Ab
stand zur Geraden aufweisen, der innerhalb des vorgegebenen Grenz
wertes liegt. Der gewonnene Endpunkt wird jetzt als neuer Startpunkt
gespeichert und alle dazwischenliegenden Stützpunkte werden
gelöscht. Zwischen dem neuen Startpunkt und dem Endpunkt der Straße
wird jetzt eine neue Gerade gebildet und die Abstände der da
zwischenliegenden Stützpunkte zur neuen Gerade werden in der zuvor
beschriebenen Weise erneut untereinander und mit dem vorgegebenen
Grenzwert verglichen. Auf diese Weise wird der Verlauf einer Straße
dadurch abgebildet, daß bei einem vorgegebenen Grenzwert von bei
spielsweise 50 m die im Speicher schließlich abgelegten Stützpunkte
so weit durch einen Polygonzug mit geraden Abschnitten nachgebildet
wird, daß die Abweichung der gefundenen Stützpunkte zum realen
Straßenverlauf den Grenzwert kaum überschreitet.
Der mit dem Flußdiagramm nach Fig. 8 beschriebene Verfahrensab
schnitt zur Linearisierung des Straßenverlaufs kann ebenfalls ge
trennt voneinander durch Stützpunkte mit gerader Hausnummer und
Stützpunkte mit ungerader Hausnummer durchgeführt werden. Bei Navi
gationsfahrten kann dadurch das Auffinden von Häusern an einer
Straße mit stark unterschiedlich dichter Bebauung noch verbessert
werden.
Nachdem nun die Linearisierung im Abschnitt 13 des Hauptprogramms
nach Fig. 1 durchlaufen ist, wird im Abschnitt 14 eine Glättung des
für die Straßenabbildung gewonnenen, in Fig. 16 dargestellten Poly
gonzuges vorgenommen. Dieser Verfahrensabschnitt wird in Fig. 17
mit einem Flußdiagramm näher erläutert. Nach dem Start 62 wird zu
nächst im Schritt 63 geprüft, ob für die Straßenabbildung mehr als
zwei Stützpunkte vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, läßt sich
eine Linearisierung nicht durchführen, da in diesem Fall angenommen
wird, daß die Straße zwischen den zwei Stützpunkten, die den Anfang
und das Ende der Straße markieren, geradlinig verläuft. Es wird
daher im Schritt 64 in das Hauptprogramm gemäß Fig. 1 zurückge
sprungen. Sind jedoch für die Straßenabbildung drei oder mehr Stütz
punkte vorgesehen, so wird im Schritt 65 zunächst der Stützpunkt mit
der kleinsten Hausnummer aufgerufen und als Startpunkt im Schritt 66
gespeichert. Auf der Straßenabbildung nach Fig. 16 entspricht dies
dem Stützpunkt mit der Hausnummer 3. Im Schritt 67 wird dann der
Stützpunkt mit der nächsthöheren Hausnummer, hier mit der Haus
nummer 4, aufgerufen und zwischengespeichert. Im Schritt 68 wird der
übernächste Stützpunkt, hier mit der Hausnummer 7, aufgerufen und
als Endpunkt zwischengespeichert. Im Schritt 69 wird zwischen dem
Startpunkt und dem Endpunkt mathematisch eine Gerade gelegt und im
Schritt 70 wird der Abstand des dazwischenliegenden Stützpunktes zu
der Geraden gemessen. Dieser Abstand wird im Schritt 71 mit einer
Schranke verglichen, die im Beispielsfall mit 10 m vorgegeben ist.
Ist der ermittelte Abstand des mittleren Stützpunktes nicht größer
als der Betrag der Schranke, so wird zwischen dem Start- und End
punkt der Geraden eine Glättung vorgenommen, indem jetzt im
Schritt 72 der mittlere Stützpunkt gelöscht wird und der Endpunkt im
Schritt 73 als neuer Startpunkt verwendet wird. Ist dagegen der
ermittelte Abstand des mittleren Stützpunktes - wie im Beispielsfall
nach Fig. 16 - größer als die vorgegebene Schranke, so wird der
mittlere Stützpunkt im Schritt 74 als neuer Startpunkt zwischenge
speichert. Im Schritt 75 wird nun geprüft, ob neben den bereits er
faßten drei Stützpunkten noch weitere Stützpunkte für die Straßenab
bildung vorhanden sind. Ist dies - wie im Beispiel - der Fall, so
wird über eine Programmschleife 76 der neue Startpunkt im Schritt 66
wieder zwischengespeichert und der beschriebene Vorgang in den
Schritten 66-75 wiederholt sich nun so lange, bis im Schritt 75
kein weiterer Stützpunkt der Straße mehr gefunden wird. Im
Schritt 77 werden nun der erste Startpunkt, der letzte Endpunkt und
die dazwischenliegenden Start- und Endpunkte als Stützpunkte für
eine nunmehr geglättete Straßenabbildung ausgegeben und im
Schritt 78 wird in das Hauptprogramm nach Fig. 1 zurückgesprungen.
In dem Beispielsfall nach Fig. 16 wurde bei einer Schranke von 10 m
kein Stützpunkt mehr gefunden, der eine Reduzierung der Stützpunkt
zahl durch das Glättungsverfahren nach Fig. 17 ermöglicht hätte.
Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß der reale Ver
lauf der Straße 23 stark verwinkelt ist. Bei anderen Straßenver
läufen können aber durch dieses Glättungsverfahren noch einige
Stützpunkte eingespart werden.
Ausgehend von der artfremden Datensammlung werden mit den beschrie
benen Verfahrensabschnitten für eine Straßennetzabbildung zu Naviga
tionszwecken einerseits genügend relevante Daten für die Abbildung
der Straßen ermittelt und in einem Datenspeicher für Navigations
zwecke abgespeichert, so daß ein durch Straße und Hausnummer ange
gebenes Ziel von einem Fahrzeug mit einer Koppelnavigation aufzu
finden ist. Andererseits werden die von der artfremden Datensammlung
entnommenen Daten durch die beschriebenen Verfahrensabschnitte der
art durch Mittelung bzw. Schwerpunktbildung, Linearisierung und
Glättung selektiert, daß damit unter Berücksichtigung von Daten
schutzbestimmungen auf vorhandene Datensammlungen zurückgegriffen
werden kann.
Das aus der WO 86/07 142 bekannte Navigationssystem im Kraftfahrzeug
ist für die Verwendung von Straßennetzabbildungen in einem Daten
speicher, die nach dem zuvor beschriebenen Verfahren aus einer art
fremden Datensammlung gewonnen wurden, nicht geeignet. Es ist so zu
erweitern bzw. abzuändern, daß die Speicherung des Startpunktes und
der Zielpunkte einer zu durchfahrenden Strecke durch Eingabe der
diesen Punkten entsprechenden Straße und Hausnummer vorgenommen
werden kann.
Notwendig ist eine Eingaberoutine, welche alternativ zur bekannten
Eingabe von Entfernung und Winkel zum Zielpunkt aufgerufen werden
kann. Dieser Routine fällt die Aufgabe zu, aus den einzugebenden
Werten für die Straße und Hausnummer der Start- und Zielpunkte für
die Navigation geeignete Daten zu ermitteln. Dieses geschieht mit
Hilfe von reduzierten Stadtplandaten in Form von Straßenstützpunk
ten, welche dem System als Datenbasis in einem Datenspeicher wie
ROM, Diskette, CD-Platte, Kassette oder dergleichen zur Verfügung
stehen müssen.
Um den Speicherbedarf für die Stadtplandaten in erträglichen Grenzen
zu halten, wird auf die Klartexteingabe des Straßennamens verzich
tet. Vielmehr werden die Straßen anhand einer ihnen zugeteilten
Kennungsnummer identifiziert, welche aus einer Liste entnommen
werden kann. Eine solche Liste ist als Software dem Navigations
system des Fahrzeugs beigefügt. Die den Straßen zugeteilten
Kennungsnummern können dabei unmittelbar aus der Datei von Ver
messungsämtern übernommen werden. Wird dagegen die Liste der
Straßennamen mit der Kennungsnummer zusammen mit der Straßennetzab
bildung in einem Datenspeicher des Navigationssystems abgelegt, so
kann bei der Eingabe von Start- und Zielpunkten der Straßenname über
Klartexteingabe aufgerufen werden. Die entsprechende Kennungsnummer
wird dann vom Navigationssystem aus der gespeicherten Liste bzw.
Datei ermittelt.
Fig. 18 zeigt das Navigationssystem für ein Kraftfahrzeug, an dem
für eine Zielfindungsnavigation Start- und Zielpunkte eingegeben
werden können. Es besteht aus einer Eingabe- und Ausgabeeinheit 80,
einem Mikroprozessor 81 mit einem Datenspeicher 82 sowie aus einem
Weggeber 83 und einem Fahrrichtungsgeber 84. Der Mikroprozessor 81
verarbeitet die vom Weggeber 83, Richtungsgeber 84 sowie die von
Bedientasten der Eingabe- und Ausgabeeinheit 10 kommenden Daten und
steuert ferner die Ausgabe von Daten und Richtungspfeilen auf einer
Flüssigkristallanzeige 85 der Einheit 10. Die Bedienung des Navi
gationssystems erfolgt mit fünf Bedientasten. Mit einer Wippen
taste 86 können Zahlenwerte in Richtung größer und kleiner auf der
LCD 85 verändert werden. Mit der Betätigung einer Quittiertaste 87
wird jeweils der auf der LCD 85 angezeigte aktuelle Zahlenwert ab
gespeichert, der im unteren Bereich der LCD 85, z. B. auf einer
vierstelligen Sieben-Segment-Anzeige 88 erscheint. Mit einer Funk
tionswahltaste 89 erfolgt die Umschaltung des Navigationssystems
innerhalb eines angebotenen Menüs, gemäß einer Beschriftung 90 auf
dem linken Randbereich der Einheit 80, wobei die jeweils auf der
LCD 85 angezeigten Informationen durch einen Pfeil 91 der LCD 85 in
Höhe der Beschriftung 90 kenntlich gemacht werden. Ein weiterer
Tastschalter 92 dient zum Ein- und Ausschalten des Navigations
systems. Eine zweistellige Sieben-Segment-Anzeige 93 im oberen
LCD-Bereich dient zur Kennzeichnung von 99 verschiedenen Zielvor
gaben bzw. Etappen. Eine Rosette 94 der LCD 85 mit 16 verschiedenen
unsichtbaren Pfeilelementen dient zur Richtungsinformation, wobei
der angesteuerte Richtungspfeil 95 entweder die Nordrichtung oder
die Richtung des anzufahrenden Zieles darstellt. Anstelle der
Wippentaste 86 kann auch eine Tastatur für die Zahleneingabe verwen
det werden.
Die Eingabe von Start- und Zielpunkt soll nun mit Hilfe der Flußdia
gramme nach Fig. 19 und 20 näher erläutert werden. Nach dem Ein
schalten des Navigationssystems durch den Tastschalter 92 wird über
den Wahlschalter 89 das Menü INPUT angewählt, in dem die Auswahl
taste 89 so oft gedrückt wird, bis der Zeiger 91 am linken Dis
play-Rand auf "INPUT" zeigt. Mit einem kurzen Drücken der Quittier
taste 87 wird die aus der WO 86-07 142 bekannte übliche Eingabe von
Strecke und Winkel gegen Norden zwischen Start- und Zielpunkt auf
gerufen. Um zur Eingaberoutine für Straßen- und Hausnummern zu ge
langen, muß die Quittiertaste 87 ca. 2 Sekunden gedrückt gehalten
werden, bis auf der LCD 85 die Etappennummer 93 zu blinken beginnt.
Nun ist der gewünschte Eingabemodus angewählt. Mit der Wippe 86 kann
nun die zu programmierende Etappennummer verändert werden. Wird die
gewünschte Etappe angezeigt, kann durch Drücken der Quittiertaste 87
die Programmierung begonnen werden. Durch Drücken der Auswahl
taste 89 kann die Eingabe jederzeit abgebrochen werden, es erscheint
dann das Menü "NAVIGATION".
Gemäß Fig. 19 wird nach dem Start 96 der Eingaberoutine im
Schritt 97 festgestellt, ob die Programmierung neu begonnen oder
erstmals durchgeführt wird. Für diesen Fall verlangt das System
zunächst im Schritt 98 die Eingabe eines Startpunktes. Im Gegensatz
zur Programmierung unter Verwendung von Strecke und Winkel zum Ziel
ist die Eingabe eines Startpunktes nötig, um einen Bezugspunkt für
die Koordinaten zu erhalten, von dem ausgehend das System die recht
winkligen Koordinaten aus der Datei in Polarkoordinaten umrechnen
kann. Wird die Quittiertaste 87 gedrückt, erscheint auf der
Anzeige 88 der Text "Straße", womit das System zur Eingabe der
Straßennummer auffordert. Zur Eingabe der Straßennummer muß nun
wieder die Quittiertaste 87 gedrückt werden. Das Navigationssystem
gibt nun aus dem Datenspeicher 82 mit der Straßennetzabbildung die
niedrigste in der Datei enthaltene Straßennummer vor. Mit der
Wippe 86 läßt sich die gewünschte Straßennummer einstellen. Ist dies
geschehen, muß der Vorgang durch Drücken der Quittiertaste 87 been
det werden. Die Eingabe der Hausnummer erfolgt nun in gleicher
Weise. Die niedrigste, in der aufgerufenen Straße vorhandene Haus
nummer wird zunächst vorgegeben und kann mit der Wippe 86 verändert
werden. Das System erlaubt nur Hausnummern, welche zwischen der
niedrigsten und der höchsten gespeicherten Hausnummer der aufge
rufenen Straße liegen, so daß in jedem Fall die Interpolation der
Koordinaten aus den Daten der gespeicherten Stützpunkte mit den
ihnen zugeordneten Hausnummern möglich ist.
Ist die richtige Hausnummer eingestellt, muß dies durch Drücken der
Quittiertaste 87 bestätigt werden. Danach folgt im Schritt 99 mit
einem Unterprogramm nach Fig. 20 eine Umrechnung der eingegebenen
Daten des Startpunktes in die Koordinaten des Startpunktes, was
weiter unten erläutert wird. Nach der Starteingabe fordert das
Navigationssystem im Schritt 100 zur Eingabe eines Zielpunktes auf.
Dabei wird genau so wie bei der Starteingabe vorgegangen und im
Schritt 101 werden die Koordinaten des Zielpunktes mit dem Unter
programm nach Fig. 20 ermittelt und abgespeichert. Im Schritt 102
wird sodann geprüft, ob noch weitere Zielpunkte für weitere Etappen
eingegeben werden sollen. Durch Drücken der Auswahltaste 89 im
Schritt 103 kann die Eingabe beendet werden. Durch Drücken der
Quittiertaste 87 können weitere Zieleingaben begonnen werden.
Fig. 20 zeigt das Flußdiagramm zur Ermittlung der Koordinaten der
eingegebenen Start- und Zielpunkte. Nach dem Start 104 des Unter
programms wird im Schritt 105 die im Datenspeicher 82 abgelegte
Datei der Straßennetzabbildung nach der eingegebenen Straßenkennung
oder ggf. nach dem eingegebenen Straßennamen durchsucht. Im
Schritt 106 wird festgestellt, ob die Straße gefunden wurde. Falls
nicht, wird dies im Schritt 107 über die LCD 85 angezeigt und die
Eingabe wird abgebrochen. Sie kann gemäß Fig. 19 wiederholt werden.
Wurde die Straße gefunden, wird im Schritt 108 aus der Datei die
kleinste Hausnummer der gespeicherten Stützpunkte dieser Straße auf
gerufen und im Schritt 109 mit der eingegebenen Hausnummer ver
glichen. Stimmen die Hausnummern überein, so werden die Koordinaten
des gefundenen Stützpunktes als Start- bzw. Zielkoordinaten in einen
überschreibbaren Teil im Datenspeicher 82 des Navigationssystems
übernommen. Im Schritt 111 wird nun eine neue Eingabe angefordert.
Stimmen die Hausnummern nicht überein, wird im Schritt 112 nach
weiteren Hausnummern gesucht. Falls in der Datei keine weiteren
Stützpunkt-Hausnummern mehr gefunden werden, wird im Schritt 113
dies auf der LCD 85 angezeigt und im Schritt 114 wird die Eingabe
abgebrochen. Sie kann gemäß Fig. 19 wiederholt werden. Wurden
jedoch weitere Hausnummern gefunden, wird im Schritt 115 die nächst
höhere Hausnummer aufgerufen und mit der eingegebenen Hausnummer im
Schritt 116 verglichen. Ist diese noch nicht größer als die einge
gebene Hausnummer, so springt das Programm über eine Schleife 117
auf Schritt 109 zurück und prüft, ob jetzt Übereinstimmung vorliegt
oder ob noch weitere Hausnummern in der Datei stehen.
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die im Schritt 115 auf
gerufene Hausnummer mit der eingegebenen Hausnummer übereinstimmt
oder größer als diese ist. Im letzteren Fall liegt der eingegebene
Start- oder Zielpunkt zwischen den zwei zuletzt aufgerufenen Stütz
punkten der Straße. Im Schritt 118 müssen jetzt die Koordinaten des
Start- bzw. Zielpunktes durch lineares Interpolieren zwischen den
Koordinaten der zwei zuletzt aufgerufenen und zwischengespeicherten
Stützpunkte entsprechend der Differenz ihrer Hausnummern ermittelt
werden. Die so ermittelten Koordinaten werden im Schritt 119 der
Hausnummer des Start- bzw. Zielpunktes zugeordnet und im über
schreibbaren Teil des Datenspeichers 82 zur Navigation übernommen.
Mit Schritt 120 erfolgt nun der Rücksprung in das Flußdiagramm nach
Fig. 19.
Dieses Unterprogramm wird sowohl für die Eingabe des Startpunktes
als auch für die Eingabe eines oder mehrerer Zielpunkte in gleicher
Weise durchlaufen. Dabei ist unerheblich, ob als Start- oder Ziel
punkt eine Hausnummer an einer Straße oder an einem Platz eingegeben
wird.
Nach der Eingabe von Start- und Zielpunkt ermittelt nun das Navi
gationssystem mit Hilfe der dem Datenspeicher entnommenen oder durch
Interpolation ermittelten Koordinaten des eingegebenen Start- und
Zielpunktes einen Zielvektor durch Substraktion der Koordinaten des
Start- und Zielpunktes. Dieser Zielvektor wird in Polarkoordinaten
auf der LCD 85 angezeigt, wobei der Richtungspfeil 95 die Richtung
zum Zielpunkt anzeigt und die Anzeige 88 die direkte Entfernung
zwischen Start- und Zielpunkt angibt. Während der Navigationsfahrt
wird nun mit Hilfe der bekannten Koppelnavigation der jeweilige
Standort des Fahrzeugs ermittelt und der Zielvektor wird dabei in
bekannter Weise für eine Zielfindungsnavigation vom jeweiligen
Standort des Fahrzeugs aus ermittelt und angezeigt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ermittlung und Speicherung von relevanten Daten für
eine Straßennetzabbildung in einem Datenspeicher, der in einem Fahr
zeug mit einer Koppelnavigation zum Auffinden eines aufgerufenen
Zieles verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) jede Straße (23) der Straßennetzabbildung mit einer Kennung versehen wird, die im Datenspeicher (82) abgelegt wird,
- b) aus einer Datensammlung für jede Straße (23) der Straßennetzab bildung sukzessive als Datenmaterial von markanten Stützpunkten (24) auf oder an der Straße (23) die Koordinaten dieser Stütz punkte (24) - wie Häuserschwerpunkte, Versorgungsanschlüsse und dergleichen - mit einer ihnen zugeordneten Hausnummer aufge rufen und dieses Datenmaterial der Straße (23) zwischenge speichert wird,
- c) durch die am weitesten außen liegenden Stützpunkte (24) des je weiligen Straßenzuges ein Rechteck (36) gebildet wird, dessen Eckpunkt-Koordinaten zwischengespeichert werden,
- d) dieses Rechteck (36) in mindestens 3×3 Unterrechtecke (37) bzw. soweit unterteilt wird, daß in mindestens einem der Unter rechtecke (37) mehrere Stützpunkte (24) liegen,
- e) durch Mittelung der Koordinaten der Stützpunkte (24) für dieses Unterrechteck (37) ein Schwerpunkt (38) gebildet und zwischen gespeichert wird,
- f) dem Schwerpunkt (38) des Unterrechtecks (37) die Hausnummer eines der gemittelten Stützpunkte (34) zugeordnet wird und
- g) die Koordinaten der Schwerpunkte (38) mit diesen Hausnummern gemeinsam mit den übrigen Stützpunkt-Koordinaten und den ihnen zugeordneten Hausnummern des Straßenzuges als relevante Daten der Straße (23) gespeichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Datensammlung aufgerufenen Koordinaten der Stützpunkte (24)
einer Straße auf einen Bezugspunkt im Bereich der zu erfassenden
Straßennetzabbildung umgerechnet und diese dann zusammen mit den
ihnen zugeordneten Hausnummern gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützpunkte (24) mit der größten und mit der kleinsten Hausnummer
als relevante Daten der Straße mit ihren Koordinaten gespeichert
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die am weitesten außen liegenden Stützpunkte (34) der Straße als
relevante Daten mit ihren Koordinaten gespeichert werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Anzahl der zu bildenden Unterrechtecke (37) je
Rechteckseite des die Stützpunkte (24) umfassenden Rechtecks (36)
die Anzahl der Stützpunkte (24) durch ein ganzzahliges Vielfaches
von 1 geteilt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Ermittlung der Anzahl der Unterrechtecke (37) je Rechteckseite die
Anzahl der Stützpunkte (24) der Straße (23) durch 4 geteilt wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach der ersten Schwerpunktbildung die Unterrechtecke
auf mindestens 3×3 Unterrechtecke (37 a) bzw. so weit vergrößert
werden, daß in zumindestens einem weiteren Unterrechteck (37 a)
mehrere Stützpunkte liegen und diese zu einem weiteren Schwerpunkt
gemittelt sowie dessen Koordinaten mit der ihm zugeordneten Haus
nummer zusammen zwischengespeichert werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zunächst die Stützpunkte (24) mit geraden Hausnummern
aufgerufen, zwischengespeichert, in Unterrechtecken gegebenenfalls
zu Schwerpunkten (38) gemittelt und mit den ihnen zugeordneten Haus
nummern abgespeichert werden und daß danach die gleichen Verfahrens
schritte mit den Stützpunkten (24) ungerader Hausnummern durchge
führt werden bzw. umgekehrt.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Verfahrensschritte in einer elektro
nischen Datenverarbeitungsanlage für jede der Straßen und Plätze in
der Straßennetzabbildung erneut abgearbeitet werden.
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