DE3743444A1 - Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabstahl - Google Patents

Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabstahl

Info

Publication number
DE3743444A1
DE3743444A1 DE19873743444 DE3743444A DE3743444A1 DE 3743444 A1 DE3743444 A1 DE 3743444A1 DE 19873743444 DE19873743444 DE 19873743444 DE 3743444 A DE3743444 A DE 3743444A DE 3743444 A1 DE3743444 A1 DE 3743444A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rolling
cooling
cooling bed
rolling stock
temperature
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19873743444
Other languages
English (en)
Inventor
Volker Dr Ing Flaxa
Karl-Heinz Dr Ing Kobelke
Karl-Otto Prof Dr Sc Prietzel
Bernd Dipl Ing Trabert
Gerhard Dr Ing Pechau
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SKET Schwermaschinenbau Magdeburg GmbH
Original Assignee
Schwermaschinenbau Kombinat Ernst Thalmann VEB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schwermaschinenbau Kombinat Ernst Thalmann VEB filed Critical Schwermaschinenbau Kombinat Ernst Thalmann VEB
Publication of DE3743444A1 publication Critical patent/DE3743444A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
    • C21D8/06Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of rods or wires
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B43/00Cooling beds, whether stationary or moving; Means specially associated with cooling beds, e.g. for braking work or for transferring it to or from the bed
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B1/00Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations
    • B21B1/16Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for rolling wire rods, bars, merchant bars, rounds wire or material of like small cross-section
    • B21B1/18Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for rolling wire rods, bars, merchant bars, rounds wire or material of like small cross-section in a continuous process
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B43/00Cooling beds, whether stationary or moving; Means specially associated with cooling beds, e.g. for braking work or for transferring it to or from the bed
    • B21B43/02Cooling beds comprising rakes racks, walking beams or bars

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Metal Rolling (AREA)

Description

Titel der Erfindung
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Stabstahl.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von Stabstahl mit verbesserten Festigkeits- und Plastizitätseigenschaften, vorzugsweise der Kaltzähigkeit, und gestattet die Produktion von an sich zur Krümmung neigenden Profilen mit verbesserter Geradheit.
Die Erfindung ist für Fein- und Mittelstahlwalzwerke anwendbar.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Für die bekannten Verfahren und Einrichtungen zur Herstellung von Stabstahl mit verbesserten Festigkeits- und Plastizitätseigenschaften (im Vergleich mit allgemeinen Baustählen) sind für deren Gewährleistung präzise metallurgische Bedingungen einzuhalten, d. h. diese Eigenschaften werden durch bestimmte Legierungsvarianten, meist gekoppelt mit nachfolgender Wärmebehandlung, entscheidend beeinflußt. Dieser verhältnismäßig große Aufwand ist vertretbar bei dem relativ kleinen Anteil dieser Stähle an der entsprechenden Gesamtproduktion. Die sich gegenwärtig abzeichnende Tendenz der Erhöhung dieses Anteils als Voraussetzung für den Bau von beispielsweise Betonkonstruktionen in kalten Bereichen und für Behälter zum Aufbewahren und Transport verflüssigter Gase ruft die Notwendigkeit hervor, die genannten Eigenschaften kosten- und energiegünstiger bei gleichzeitiger Einsparung von Legierungsanteilen zu gewährleisten bzw. zu übertreffen. Dem trägt die OS-DE 34 41 087 teilweise Rechnung, indem ein Rohblock oder Knüppel aus einem mikrolegierten Stahl bestimmter Zusammensetzung auf eine 1000°C festgelegte Vorwärmtemperatur erwärmt wird, vor- und bei einer Mindestquerschnittsabnahme in einem präzisierten Temperaturbereich fertiggewalzt sowie nach der Abkühlung an Luft vorzugsweise einer nachfolgenden Wärmebehandlung unterzogen wird.
Nachteilig in der OS-DE 34 41 087 ist die relativ niedrige Vorwärmtemperatur. Damit kann nur ein geringer Teil der Mikrolegierungselemente in Lösung gebracht werden, was sich festigkeitsvermindernd auf das Fertigmaterial auswirkt. Die Erzeugung von Baustählen nach diesem Verfahren ist hinsichtlich des Energiebedarfs sehr aufwendig, da eine Wärmebehandlung der Stäbe in Form von Tempern vorgesehen ist und die hohe Querschnittsabnahme bei niedrigen Walztemperaturen größere Antriebsleistungen erfordert. Diese wirken sich zudem in einem erhöhten Verschleiß von Anlagenteilen nachteilig aus.
Technologisch bedingt sind auch die Temperaturunterschiede in bestimmten Walzstahlfertigprofilen. Auf Grund dieser Temperaturunterschiede über den Profilquerschnitt neigen diese Stäbe insbesondere in der 1. Phase des Abkühlprozesses zu einem bleibenden, mehr oder weniger stark ausgeprägten Verlust ihrer Geradheit. Dem zu begegnen wird sich in der Patentschrift DD 2 26 595 zur Aufgabe gemacht. Durch eine dosierte Druckwasserkühlung soll erreicht werden, daß die γ-α-Umwandlung gegenüber dem normalen Ablauf auf dem Kühlbett in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung des Stahls gesteuert und dadurch bei dem behandelten Walzgut eine umwandlungsbedingte Längenänderung auf dem Kühlbett unterbunden wird.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß als Folge der Druckwasserkühlung unerwünschte Nebeneffekte, wie Härterisse oder Zähigkeitsverluste in Abhängigkeit von der Stahlmarke auftreten können.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die wirtschaftliche Herstellung von Stabstahl mit hinreichenden Festigkeits- und Zähigkeitswerten auch bei Einsatztemperaturen kleiner -100°C sowie die Geradheitsverbesserung der Walzprodukte zu ermöglichen.
Dabei sollen höhere Qualitätsanforderungen am Produkt erfüllt, der Arbeitsprozeß nach neuen metallurgischen und technologischen Bedingungen gesteuert sowie verbesserte Arbeitsbedingungen geschaffen werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Einrichtungen zu Herstellung von Stabstahl mit verbesserten Festigkeits- und Plastizitätseigenschaften, vorzugsweise der Kaltzähigkeit, zu schaffen sowie unter Ausnutzung der dafür notwendigen Einrichtung für die verbesserte Geradheit der an sich zum Verziehen neigenden Profile zu wirken.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß für die Walzproduktion von höherfesten schweißbaren Baustählen mikrolegierte perlitarme Blöcke oder Knüppel eingesetzt werden und diese nach einem Verfahren, bestehend aus exakt definierten Schritten der Anwärm-, Walz-, Zwischenkühl-, Fertigwalz- und Abkühltechnologie zu behandeln sind. Unter der Voraussetzung der bestimmten Anwärmtemperatur, der Einhaltung des Umformgrades in der 1. Umformstufe, der möglichst schnellen gleichmäßigen, jedoch Härtegefüge vermeidenden Zwischenkühlung auf die abgesenkte Endwalztemperatur, des Fertigwalzprozesses mit festgelegten Umformgraden und die Endabkühlung an Luft, wird ein feinkörniges, ferritisch-bainitisches Gefüge erzielt, das die angegebenen Eigenschaften und Kennwerte aufweist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in einer dem Verfahren in vorteilhafter Weise entsprechenden Einrichtung und Ausrüstung für die Stabstahlproduktion unter besonderer Berücksichtigung und Anordnung eines Zwischenkühlbettes zwischen der 1. und 2. Umformstufe. Dem Prozeß der Zwischenkühlung kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu, weil in dieser Phase die Temperaturabsenkung von Vorwalz- auf Fertigwalztemperatur in einer bestimmten Zeit bei gleichzeitiger Wahrung einer maximalen Gleichmäßigkeit der Temperaturabsenkung über den gesamten Walzprofilquerschnitt realisiert werden muß.
Erfindungsgemäß wird zur Zwischenkühlung ein spezielles Zwischenkühlbett verwendet.
Es gehört weiterhin zum Wesen der Erfindung, daß die geregelte Zwischenkühlung in Abhängigkeit von der Werkstückabmessung und der chemischen Zusammensetzung des Werkstoffes mittels eines speziellen Hubbalken-Kühlbettes erfolgt. Hinter dem Vorwalzgerüst ist ein der Länge des Walzgutes entsprechender Auflaufrollgang für den Längstransport und senkrecht dazu sind die festen und beweglichen Hubbalken sowie ein Kettenförderer für den Quertransport angeordnet. Daneben folgt ein Abfuhrrollgang für den Längstransport zu den Fertigwalzgerüsten. Unter den Hubbalken sind eine Zusatzbelüftungsanlage für die beschleunigte Abkühlung und Schwingflügel für eine verzögerte Abkühlung angeordnet. Mit dieser Vorrichtung ist die Variation der Abkühlzeit durch Veränderung der Transportgeschwindigkeit und die Variation der Abkühlintensität in weiten Grenzen möglich. Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Lösung das Merkmal auf, daß die Zwischenquerschnitte der zum Verzug auf dem Kühlbett neigenden Profile vor dem Fertigwalzabschnitt gleichmäßig auf Temperaturen abgekühlt werden, so daß durch die Umformung die γ-α-Umwandlung vorzeitig einsetzen kann und nach Abschluß des Fertigwalzens die umgewandelte Gefügemenge gegenüber herkömmlichen Walzvorgängen erhöht und somit die Gefahr einer auf dem Kühlbett auftretenden Verwerfung des gewalzten Stahlstabes stark herabgesetzt wird.
Ausführungsbeispiel
Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren wird in einem 1. Beispiel, die Einrichtung anhand eines 2. Beispieles, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: Meßstellen und Meßergebnisse der Kleinlasthärteprüfung HV 0,5.
Das Ausgangsmaterial ist ein mikrolegierter perlitarmer Baustahl mit max. 0,14% C und 0,025 . . . 0,50% Nb.
Die aus diesem Material bestehenden Vorknüppel werden auf 1050°C erwärmt und unmittelbar anschließend in entsprechend kalibrierten Walzen vorgewalzt, wobei ein Gesamtflächenumformgrad ϕ A 1 von mindestens 0,6 realisiert werden muß.
Die eingebrachte Umformenergie wird durch den natürlichen Wärmeverlust infolge Strahlung, Konvektion und Wärmeleitung zwischen den Stichen kompensiert, so daß die mittlere Walzguttemperatur nicht größer wird.
Nach Abschluß der ersten Umformstufe findet eine Abkühlung des Walzgutes auf 750°C . . . 800°C statt.
Zur Anpassung an die konkreten, vom Walzprogramm abhängigen technischen Verhältnisse (Werkstoff, Abmessungen des Zwischenquerschnittes) erfolgt dieser wichtige Verfahrensschritt verzögert infolge Einschränkung der natürlichen Konvektion und Strahlung oder beschleunigt durch eine Zusatzbelüftung bis 30 m/s Anströmgeschwindigkeit. Dieser thermische Zwischenprozeß läuft auf einer speziell dafür konzipierten Einrichtung ab, wie sie im 2. Ausführungsbeispiel näher erläutert wird. Es schließt sich die Fertigwalzphase mit einem Gesamtflächenumformgrad ϕ A 2 von mindestens 0,5 an, wo hinsichtlich der Wärmeab- und -zufuhr die gleichen Relationen gelten wie oben. Zur Herstellung des feindispersen ferritisch-bainitischen (rd. 5 : 1 Anteile) Gefüges, wobei die Kornnummer für den Ferrit nicht kleiner als 11 sein soll, ist die strenge Einhaltung des technologischen Regimes erforderlich.
Die Endabkühlung erfolgt an Luft, wobei zur Kühlzeitverkürzung bis 20 m/s Anströmgeschwindigkeit angewendet werden.
Unter den angegebenen erfindungsgemäßen Bedingungen stellen sich folgende Materialeigenschaften ein:
R e 510 MPaR m 600 MPaA₅ 25% KCV längs 275 J/cm² (-60°C)
Die Gleichmäßigkeit der Materialeigenschaften über den Fertigquerschnitt wird durch eine 5%ige Streuung der Kleinlastwerte HV 0,5 nachgewiesen.
Fig. 1 zeigt am Beispiel eines Vierkantfertigprofils 20 × 20 mm die Kleinlasthärteverteilung.
Beim Walzen von zur Krümmung neigenden Profilen bedient man sich, einschließlich der Vorstiche, konventioneller Technologien und Kalibrierungen. Die Intensität der Zwischenkühlung wird bestimmt durch den Walzgutwerkstoff und die Zwischenprofilabmessung. Erst unmittelbar vor dem aus dem ZTU-Schaubild ermittelbaren Umwandlungsbeginn erfolgt der Anstich zur 2. Umformstufe. Die γ-α-Umwandlung und die mit ihr in Zusammenhang stehende Werkstoffausdehnung findet erfindungsgemäß in der Fertigwalzphase statt und führt somit nicht zum Verziehen der Stahlstäbe auf dem Kühlbett. Die Folge ist ein verbesserter Adjustagedurchlauf und eine Reduzierung der Anzahl der Störungen in diesem Anlagenabschnitt.
Im Ausführungsbeispiel 2 wird die das Verfahren realisierende Einrichtung in den:
Fig. 2: Mini-Walzwerk mit Trio-Walzgerüst und offener Staffel
Fig. 3: Mini-Walzwerk in halbkontinuierlicher Anordnung von Trio-Walzgerüst und Kontistaffel
Fig. 4: Draufsicht des Zwischenkühlbetts
Fig. 5 Schnittdarstellung des Zwischenkühlbetts
Fig. 6: Drehvorrichtung zur Vermeidung von Walzgutkrümmungen gezeigt.
Mini-Walzwerke entsprechend Fig. 2 und 3 mit einem Stoßofen 20 zum Erwärmen der Vorknüppel und einem Trio-Walzgerüst 22 sowie vor- bzw. nachgeordneten Rollgängen 21, 24 und Wipptisch 23, sind entsprechend ihren Produktionsleistungsbereichen gut geeignet, um im Vorstraßenbereich die 1. Umformstufe bis zur Zwischenkühlung mit einem Gesamtflächenumformgrad ϕ A 1 von mindestens 0,6 in 4, 6, 8 bzw. 10 Walzstichen zu realisieren. Das sich anschließende Zwischenkühlbett 5 sichert ein variables Temperatur-Zeit-Regime für die gesteuerte Abkühlung des Walzgutes auf 750-800°C, ein Drehen des Walzgutes zur Vermeidung von Walzgut-Krümmungen und den Quertransport auf den Zufuhrrollgang 6 vor die Fertigwalzgerüste. Die Schere 25 zum Schopfen vor dem Anstich sowie Hosenrollgänge 27 ermöglichen die Fertigwalzphase mit einem Gesamtflächenumformgrad von mindestens 0,5 in der offenen Staffel.
Die Fertigwalzgerüste in offener Anordnung 26 sind für kleinere Walzgeschwindigkeiten (< 10 m/s) und -leistungen bzw. die Konti-Staffel-Anordnung 30 für größere Walzgeschwindigkeiten ( 20 m/s) und -leistungen konzipiert. Nach der Fertigwalzphase in den Fertigwalzstaffeln schließen sich Kühlbettschere 28 und Kühlbett 29 sowie die übliche Stabstahladjustage an.
In den Fig. 4 bis 6 wird das Zwischenkühlbett ausführlich dargestellt. Auf dem Auflaufrollgang wird das aus dem Vorwalzgerüst kommende Walzgut 1 mittels der Rollen 2 in Pfeilrichtung längs transportiert. Diese angetriebenen Rollen sind geneigt angeordnet, so daß das Walzgut an der Wand 3 durch Bremsung der Rollen zur Ruhe kommt. Die beweglichen Hubbalken 4 führen nun aus ihrer unteren Stellung eine senkrechte Bewegung nach oben, dann eine horizontale Bewegung entsprechend der gewünschten Schrittweite in Quertransportrichtung, danach die senkrechte Abwärtsbewegung zur Ablage des Walzgutes auf dem festen Balken 5 und in der unteren Stellung den horizontalen Rückhub aus. Durch schrittweisen Transport gelangt so das Walzgut bei gleichzeitiger natürlicher Abkühlung auf die Rollen 6 des Abfuhrrollganges, der das Walzgut in Pfeilrichtung zu den Fertigwalzgerüsten fördert.
Zwecks Veränderung der Abkühlzeit und damit der Abgangstemperatur vom Zwischenkühlbett, kann die Quertransportgeschwindigkeit in weiten Grenzen verändert werden. Dabei kann das Walzgut ohne oder mit minimalem Abstand bei langsamer Bewegung der Hubbalken bzw. mit extremen Abständen bei schneller Bewegung der Hubbalken liegen.
Um eine möglichst geringe Abkühlung gewährleisten zu können, ist zwecks Schnelltransport ein Kettenförderer 7 in Quertransportrichtung angeordnet. Die hebbare Kette kommt nur für das gewünschte Abkühlprogramm mit dem Walzgut zum Eingriff. Weitere Möglichkeiten zur Variation der Abkühlgeschwindigkeit sind vorgesehen. Eine Zusatzbelüftungsanlage, die hauptsächlich aus den Ventilatoren 8, Rohrleitungen 9, Diffusoren 10 und den Leitschaufelaufsätzen 11 besteht, erzeugt Strömungsgeschwindigkeiten bis 30 m/s und erhöht die konvektive Abkühlung erheblich. Soll die Abkühlgeschwindigkeit vermindert werden, erfolgt eine Drehung der Schwingflügel 12 mittels der Wellen 13 in die waagerechte Stellung, so daß unterhalb der Hubbalken eine geschlossene Fläche entsteht, die die Konvektion behindert.
Zur Regelung der Abgangstemperatur des Walzgutes vom Zwischenkühlbett wird die Ablauf- und Abgangstemperatur mittels Temperaturmeßgerät 19 ermittelt sowie in Abhängigkeit davon die Transportgeschwindigkeit der Hubbalken geregelt. Nach dem vorgegebenen Programm wird die Strömungsgeschwindigkeit in der Zusatzlüftungsanlage eingestellt und die Stellung der Schwingflügel reguliert. Damit während der Abkühlung keine Krümmung des Walzgutes auftritt, sind gemäß Fig. 6 Drehvorrichtungen für das Walzgut an den Balken 5 vorgesehen. Der bewegliche Hubbalken 4 transportiert das Walzgut 1 beispielsweise im 1. Schritt von Position a in Position b. Beim 2. Schritt gelangt das Walzgut zuerst in Position c, kippt dann aber infolge Schwerkraftwirkung um die Kante 14 in die Aussparung 15 des Balkens 5 um ca. 60°. Während der folgenden Aufwärtsbewegung des Hubbalkens 4 dreht sich das Walzgut um ca. 30°. Da diese Drehbewegung um 90° mindestens dreimal bei Quertransport vorgesehen ist, wird eine gute Geradheit der Walzader auf dem Abfuhrrollgang gewährleistet. Soll ein Drehen des Walzgutes verhindert werden, so werden die an den festen Balken 5 in Gleitschienen 16 gelagerten und über Gestänge 17 beweglichen Schieber 18 in die Position der Aussparungen 15 geschoben. Die Oberkanten der Balken 5 und Schieber 18 bilden dann eine ebene Fläche.
  • Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen  1 - Walzgut
     2 - Rollen
     3 - Wand
     4 - Hubbalken
     5 - Balken
     6 - Rollen des Abfuhrrollganges
     7 - Kettenförderer
     8 - Ventilator
     9 - Rohrleitung
    10 - Diffusor
    11 - Leitschaufelsätze
    12 - Schwingflügel
    13 - Wellen
    14 - Kante
    15 - Aussparung
    16 - Gleitschiene
    17 - Gestänge
    18 - Schieber
    19 - Temperaturmeßgerät
    20 - Stoßofen
    21 - Rollgang
    22 - Walzgerüst
    23 - Wipptisch
    24 - Rollgang
    25 - Schere
    26 - Fertigstaffel
    27 - Hosenrollgänge
    28 - Kühlbettschere
    29 - Kühlbett
    30 - Konti-Staffel
    HV0,5- Kleinlasthärteprüfung R e - StreckgrenzeR m - ZugfestigkeitA 5- Einschnürung KCV längs - Kerbschlagfestigkeit

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung von Stabstahl aus einem mikrolegierten Rohblock oder Knüppel mit verbesserten Festigkeits- und Plastizitätseigenschaften, insbesondere der Kaltzähigkeit sowie zur Erzeugung von Profilen mit verbesserter Geradheit, gekennzeichnet durch nachfolgende Verfahrensschritte.
  • - Erwärmen des Rohblockes oder Knüppels in einem Wärmofen auf die mittlere Temperatur von 1050°C bei einer zulässigen Abweichung von ±20°C und Halten dieser Temperatur bis zum Anstich.
  • - Unmittelbar anschließendes Herunterwalzen des Ausgangsmaterials auf einen Zwischenquerschnitt bei Einhaltung eines minimalen Gesamtflächenumformgrades ϕ A 2 von 0,6 (45%) in der 1. Umformstufe.
  • - Zwischenlagerung und Quertransport auf einem gesteuerten Kühlbett zum Zwecke der Abkühlung auf 750-800°C nach einem Zeitregime je nach Walzprogramm und Dimension des Walzgutzwischenquerschnitts unter Anwendung einer Zusatzbelüftung bis 30 m/s Ausströmgeschwindigkeit.
  • - Drehen des Walzgutes auf dem Kühlbett zur Sicherung der gleichmäßigen Wärmeverteilung, Gefügeausbildung und geraden Materialzonen über Querschnitt und Länge des Stabes zum Sollwert höchstens 30°C beträgt.
  • - Fertigwalzen bei diesem erreichten Temperaturniveau und einem Gesamtflächenumformgrad mindestens ϕ A 2 von 0,5 (40%) in der 2. Umformstufe.
2. Stabstahl nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellt, gekennzeichnet durch folgende Eigenschaften bzw. Kennwerte: B e 510 MPaR m 600 MPaA₅ 25% KCV längs 275 J/cm² (-60°C) Übergangstemperatur -100°C
  • - Verhältnis des ferritisch-bainitischen Gefüges am Fertigprodukt von 5 : 1
  • - Korngrößennummer des Ferrits <11.
3. Verfahren zur Herstellung von möglichst geraden Profilen von Baustählen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschrittfolge bzw. Walztechnologie auch bei Einsatz von in seiner chemischen Zusammensetzung abweichendem bis zum unlegierten Ausgangsmaterial angewendet wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwalzstraße als 1. Umformstufe aus einem Trio-Walzgerüst (22) mit vor- und nachgeordneten Rollgängen (21, 24) und Wipptisch (23), besteht, der sich ein Zwischenkühlbett (5) anschließt, welches über einen Zufuhrrollgang (6) mit der offenen Fertigstaffel (26) oder Konti-Staffel (30) als 2. Umformstufe verbunden ist.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenkühlbett zwischen Vorwalz- und Fertigwalzgerüsten ein aus festen Balken (5) und beweglichen Hubbalken (4) bestehendes, in der Transportgeschwindigkeit und Schrittlänge regelbares Hubbalken-Kühlbett angeordnet ist, in das von der Abfuhrseite her ein heb- und senkbarer sowie in der Geschwindigkeit regelbarer - dem Schnelltransport dienender - Kettenförderer hineinragt.
6. Einrichtung gemäß den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Regelung der Abkühlgeschwindigkeit am Auflauf- und Abfuhrrollgang Temperaturmeßgeräte (19) sowie unterhalb des Hubbalkensystems Schwingflügel und auf der Abfuhrseite eine Zusatzbelüftungsanlage angeordnet sind.
7. Einrichtung gemäß den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den starren Balken (5) mehrere Drehvorrichtungen für das Walzgut vorgesehen sind, die aus der Aussparung (15) mit der Kippkante (14) sowie den Schiebern (18) mit dem Gestänge (17) und den Gleitleisten (16) bestehen.
DE19873743444 1987-04-22 1987-12-22 Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabstahl Withdrawn DE3743444A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD87302036A DD260014A1 (de) 1987-04-22 1987-04-22 Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabsstahl aus einem mikrolegierten block oder knueppel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3743444A1 true DE3743444A1 (de) 1989-01-05

Family

ID=5588437

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19873743444 Withdrawn DE3743444A1 (de) 1987-04-22 1987-12-22 Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabstahl

Country Status (4)

Country Link
DD (1) DD260014A1 (de)
DE (1) DE3743444A1 (de)
IT (1) IT1215731B (de)
SE (1) SE8800736L (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6395109B1 (en) 2000-02-15 2002-05-28 Cargill, Incorporated Bar product, cylinder rods, hydraulic cylinders, and method for manufacturing
DE102008036237B3 (de) * 2008-08-02 2010-01-28 GMT Gesellschaft für metallurgische Technologie- und Softwareentwicklung mbH Verfahren und Anlage zum Inline-Umformen, -Vergüten und -Richten von stabförmigen Metallteilen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6395109B1 (en) 2000-02-15 2002-05-28 Cargill, Incorporated Bar product, cylinder rods, hydraulic cylinders, and method for manufacturing
DE102008036237B3 (de) * 2008-08-02 2010-01-28 GMT Gesellschaft für metallurgische Technologie- und Softwareentwicklung mbH Verfahren und Anlage zum Inline-Umformen, -Vergüten und -Richten von stabförmigen Metallteilen
EP2157194A1 (de) 2008-08-02 2010-02-24 GMT-Gesellschaft für Metallurgische Technologie- und Softwareentwicklung mbH Verfahren und Anlage zum Inline-Umformen, -Vergüten und -Richten von stabförmigen Metallteilen

Also Published As

Publication number Publication date
IT8819116A0 (it) 1988-01-19
DD260014A1 (de) 1988-09-14
SE8800736L (sv) 1988-10-23
IT1215731B (it) 1990-02-22
SE8800736D0 (sv) 1988-03-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1951916B1 (de) Verfahren und fertigwalzstrasse zum warmwalzen von eingangsmaterial
DE69710159T2 (de) Verfahren und einrichtung zum herstellen nahtloser stahlrohre
DE69730750T2 (de) Verfahren zur herstellung eines stahlbandes
DE1452117C3 (de) Verfahren und Walzenstraße zum Warmwalzen von Brammen
DE69424200T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen und Warmwalzen
DE10038292A1 (de) Produktionsverfahren und -anlage zur Erzeugung von dünnen Flachprodukten
DE69819773T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von ferritisch gewalztem stahlband
CH641495A5 (de) Verfahren zur herstellung eines zipfelarmen bandes aus aluminium oder einer aluminiumlegierung.
EP2462248B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines mikrolegierten stahls, insbesondere eines röhrenstahls
DE69812712T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von stahlband mit hoher festigkeit
EP2507399B1 (de) Warmwalzwerk und verfahren zum warmwalzen eines metallbandes oder -blechs
EP2566989B1 (de) Verfahren zum warmwalzen von stahlbändern und warmwalzstrasse
EP2651578B1 (de) WALZSTRAßE ZUR RÖHRENSTAHL- UND DÜNNBANDERZEUGUNG
EP2624974B1 (de) Walzstrasse zum herstellen eines metallbandes und verfahren zur herstellung einer walzstrasse
EP3341142B1 (de) Verfahren zum betreiben einer anlage nach dem csp-konzept
DE19600990C2 (de) Verfahren zum Warmwalzen von Stahlbändern
EP1812609A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur endmassnahen verformung von draht- und stabförmigem vormaterial sowie entsprechend hergestelltes flachprofil
DE2114346A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Vorwalzen von Brammen bezueglich ihrer Breite
DE1934302C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Warmwalzen von Metallbrammen
DE69113326T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen stählerner Doppel-T-Träger mit dünnem Steg.
DE3518925A1 (de) Verfahren zum kontrollierten stab- und drahtwalzen legierter staehle
DE3222930A1 (de) Verfahren zur herstellung eines traegerrohlings fuer universaltraeger
DE3743444A1 (de) Verfahren und einrichtung zur herstellung von stabstahl
EP3206808B1 (de) Anlage und verfahren zur herstellung von grobblechen
DE3537508A1 (de) Duesenverteilerkopf zur erzeugung einer flachen laminaren stroemung

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: SKET SCHWERMASCHINENBAU MAGDEBURG GMBH, O-3011 MAG

8139 Disposal/non-payment of the annual fee