DE3742529C1 - Hearing aid - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit den Merkmalen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, d. h.
entsprechend der Ausbildung nach dem Patent 37 16 162.
Bei dem durch das Hauptpatent geschützten Hörgerät be
steht das wesentliche Kennzeichen darin, daß ein Schalter
vorgesehen ist, welcher auf eine durch das Verbringen
oder Entfernen des Hörgerätes in die bzw. aus der Be
nutzungslage eintretende Zustandsänderung als Schalt
kriterium anspricht, wobei der den Schaltvorgang aus
lösende Teil an einer Wand des Geräteteils angeordnet
ist, die einer solchen Zustandsänderung unterliegt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß der Schalter bei
außerhalb der Benutzungslage befindlichem Hörgerät die
elektrische Verbindung zwischen dem Verstärkerteil
und der Spannungsquelle des Hörgeräts selbsttätig trennt,
während in der Benutzungslage der Schalter den Ver
stärkerteil mit der Spannungsquelle verbindet, wobei
diese Verbindung sowohl als Aufrechterhaltung einer
ggf. durch manuelle Einwirkung erfolgten Einschaltung
wie auch als aktive Herbeiführung des verbundenen Zu
standes zu versehen ist. Hierdurch wird erreicht, daß
ohne ein Zutun des Hörgerätbenutzers nach der Ent
fernung des Hörgeräts aus der Benutzungslage nicht
unnötig die Spannungsquelle verbraucht wird, während
in der Benutzungslage dafür gesorgt ist, daß das einge
schaltete Hörgerät auch eingeschaltet bleibt, oder, falls
ein manuell betätigbarer Schalter nicht vorgesehen ist,
die Einschaltung bewirkt wird.
Im übrigen ist aus der DE-OS 31 09 049 ein Hörgerät bekannt,
bei dem das Ein- und Ausschalten in herkömmlicher Weise
durch einen manuell betätigbaren Schalter vorgenommen
werden muß und das zusätzlich einen Magnetschalter enthält,
welcher auf das von einem Telefon- und Kopfhörer erzeugte
Magnetfeld anspricht und eine zusätzliche Hörspule zuschaltet.
Dieser Magnetschalter reagiert jedoch nur auf die durch das
Heranbringen des Telefon- oder Kopfhörers an das Ohr bewirkte
Magnetfeldänderung. Über die erwähnte Zuschaltung der
Hörspule hinaus kann dieser Magnetschalter die Funktion
des Hörgerätes jedoch nicht beeinflussen.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer
weiteren Ausbildung des Hörgeräts nach dem Haupt
patent dahingehend, daß zusätzliche denkbare Zustands
änderungen als Schaltkriterium für den Schalter heran
gezogen werden, die eine Verbesserung in der praktischen
Handhabung des Hörgeräts und/oder eine Vereinfachung
des Hörgeräts, z. B. der Schaltung des Verstärkerteils
oder des auf die Zustandsänderung ansprechenden
Schalters und der zugehörigen elektronischen Schaltung
selbst, zur Folge haben.
Nach einer ersten weiteren Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß der Schalter auf ein Rückkopplungssignal
anspricht, welches nach dem Entfernen des Hörgeräts
aus der Benutzungslage durch akustische Rückkopplung
zwischen dem Mikrofon und dem Hörer des Hörgeräts er
zeugt wird. Es ist bekannt, daß aufgrund der örtlich
benachbarten Anordnung des Mikrofones und des Hörers
von Hörgeräten, insbesondere von sogenannten Kopf-
Hörgeräten, in denen Mikrofon und Hörer in einem ge
meinsamen Gehäuse sehr nahe beieinanderliegen, sehr
leicht unerwünschte akustische Rückkopplungen auf
treten können. Hierbei kann es sich um eine Luftschall
kopplung handeln, die dadurch zustande kommt, daß
Luftschall vom Hörer zum Mikrofon gelangt, aber auch
um eine Körperschallkopplung, bei der die Schwingungen
über das Hörgerätegehäuse auf das Mikrofon übertragen
werden. Die akustische Rückkopplung kann sich dahin
gehend auswirken, daß im Bereich bestimmter Frequenzen
sich starke lineare Verzerrungen bzw. Amplituden
steigerungen einstellen, oder auch dahingehend, daß
bei geringer Dämpfung der Gesamtschaltung das Hörgerät
zu pfeifen beginnt. Zur Vermeidung solcher normalerweise
unerwünschter Rückkopplungserscheinungen werden bei
bekannten Hörgeräten Mikrofon und Hörer elastisch im
Gehäuse gelagert, wodurch die Körperschallkopplung
herabgesetzt wird, während zur Verhinderung oder Ver
minderung der Luftschallkopplung Mikrofone und Hörer
mit stark gerichteter Charakteristik eingesetzt werden
und für eine weitgehende Vermeidung jeglicher Luft
schallbrücken gesorgt wird. Erfindungsgemäß werden nun
die normalerweise unerwünschten Rückkopplungseffekte
gerade als Schaltkriterium zum Ausschalten des Hörgerätes
ausgenützt.
In einer Form der Anwendung des Rückkopplungssignals als
Schaltkriterium wird davon ausgegangen, daß das Rück
kopplungssignal ein Schallsignal ist, welches über einem
vorbestimmten Schallpegel liegt, wobei der Schalter ein
auf den erhöhten Schallpegel ansprechendes Schaltelement
aufweist. Hierbei wird allgemein der durch die Rückkopplung
bedingte höhere Schallpegel, den der Hörer abgibt, aus
genützt. Das auf den erhöhten Schallpegel ansprechende
Schaltelement ist hierbei ein Schalldruckwandler, der
den Schalldruck beispielsweise in ein Spannungssignal
umsetzt, durch das das Hörgerät ausgeschaltet wird.
Nach einer anderen Anwendungsart des Rückkopplungssignals
wird der oben geschilderte Effekt ausgenützt, wonach das
Hörgerät bei Auftreten einer Rückkopplung zu pfeifen
beginnt. Das hierfür vorgesehene Schaltelement spricht
auf die Frequenz bzw. den Frequenzbereich des Pfeif
tones an und bewirkt ein Ausschalten des Hörgerätes.
Hierbei kann daran gedacht werden, das Ansprechen auf
die bestimmte Frequenz und das zuvor geschilderte An
sprechen auf den erhöhten Schallpegel zu kombinieren,
so daß die Ausschaltung erst bei einem Pfeifton über einem
bestimmten Schallpegel erfolgt. Hierdurch wird mit
Sicherheit vermieden, daß das Hörgerät auch in der Be
nutzungslage ausschaltet, wenn in den genannten Frequenz
bereich auftretende Töne, z. B. beim Hören von Musik,
vom Mikrofon aufgenommen werden.
In einer besonders einfachen Anwendungsart kann weiterhin
vorgesehen sein, daß das Rückkopplungssignal ein Spannungs
signal ist, welches in dem Verstärkerteil aufgrund
eines durch die akustische Rückkopplung bedingten erhöhten
Eingangsschalldruckes auftritt. Auch hierbei macht sich
die Erfindung den Effekt zunutze, daß zu Beginn der
Rückkopplung zunächst eine Steigerung der am Verstärker
ausgang entstehenden Amplituden erfolgt, bevor es zu den
erwähnten Verzerrungen und/oder zu dem Pfeifton kommt.
Dieses erhöhte Spannungssignal am Verstärkerausgang
kann direkt, d. h. ohne Verwendung eines auf den Schall
druck und/oder eine bestimmte Frequenz ansprechenden
Schaltelementes, für den Abschaltvorgang ausgenützt
werden.
In all den vorstehend geschilderten Fällen, in denen ein
Rückkopplungssignal zum Abschalten herangezogen wird,
kann durch eine Öffnung im Gehäuse des Ohreinsatzes
des Hörgerätes eine Luftschallbrücke geschaffen sein,
die in der Benutzungsanlage dadurch unterbrochen ist, daß
die Öffnung im Inneren des Gehörganges liegt und durch
feste Anlage des Gehäuses an der Wand des Gehörganges
verschlossen ist. Es versteht sich weiterhin, daß bei
bekannten Geräten getroffene Maßnahmen zur Verhinderung
einer Luftschallbrücke, z. B. die Verwendung von Mikrofonen
und/oder Hörern mit ausgeprägt enger Richtungscharakteristik,
im Rahmen der Erfindung gerade nicht vorgesehen sind, um
das Rückkopplungssignal zu erhalten.
Eine zweite Ausgestaltung des Hörgerätes nach dem Haupt
patent benutzt einen temperaturempfindlichen Schalter,
der in wärmeleitender Verbindung mit einer Wand eines
Geräteteils angeordnet ist, die einer Temperaturänderung
bei Änderung der Benutzungslage unterliegt. Nach dem
Hauptpatent ist vorgesehen, daß der temperaturempfindliche
Schalter anspricht, wenn seine Temperatur unter einen
Wert von beispielsweise 30-35°C absinkt. Es ist jedoch
wünschenswert, den Einschaltzustand des Hörgerätes
temperaturmäßig nicht nur nach unten zu begrenzen, sondern
auch nach oben. Denn insbesondere in tropischem Klima er
reicht die Außentemperatur häufig Werte, die erheblich
über der Körpertemperatur eines Hörgerätbenutzers liegen.
In diesem Fall ist der temperaturempfindliche Schalter,
der nur auf die Grenztemperatur entsprechend der Körper
temperatur des Hörgerätebenutzers anspricht, für ein
selbsttätiges Ausschalten des Hörgeräts nach dessen
Entfernung aus der Benutzungsanlage ungeeignet, weil die
Außentemperatur sogar über der Körpertemperatur liegt.
Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, daß der Schalter
ein temperaturempfindlicher Schalter ist, der auf einen
Temperaturbereich zwischen einer unteren und einer oberen
Grenztemperatur anspricht. Zweckmäßigerweise hat dieser
Temperaturbereich eine untere Grenztemperatur von 30-35°C
und eine obere Grenztemperatur von etwa 41°C, d. h. eine
Temperatur, die im menschlichen Körper normalerweise nicht
auftritt.
Um darüber hinaus auch in dem Fall einen unnötigen Energie
verbrauch des unbenutzten Hörgeräts zu vermeiden, in
welchem die Umgebungstemperatur im gleichen Temperatur
bereich liegt, in dem auch der temperaturempfindliche
Schalter das Hörgerät eingeschaltet hält oder einschaltet,
kann dem temperaturempfindlichen Schalter eine eben
falls auf Temperatur ansprechende optische Anzeige zuge
ordnet sein, die in demselben Temperaturbereich ein
optisches Signal liefert. Diese temperaturabhängige
optische Anzeige kann auch unabhängig von einem An
sprechen des Schalters innerhalb eines Temperatur
bereiches, nämlich auch für den Fall einer einzigen
Grenztemperatur als Schaltkriterium, angewendet werden.
Als temperaturabhängige optische Anzeige eignen sich
z. B. reversible Temperatur-Farbindikatoren, zweck
mäßigerweise von der Art, die in dem interessierenden
Temperaturbereich eine Farbänderung auf Rot ergeben.
Hierdurch wird der Hörgerätbenutzer durch die ent
sprechende Warnfarbe darauf aufmerksam gemacht, daß
auch im unbenutzten Zustand sein Hörgerät - trotz an
sich eingebauter automatischer Abschaltung - jetzt einer
manuellen Abschaltung bedarf. Als reversible Temperatur-
Farbindikatoren eignen sich beispielsweise bekannte
Temperaturanzeiger auf der Basis mikroverkapselter
Flüssigkristalle, die bei einer bestimmten Temperatur
eine deutlich unterschiedliche und klar hervorstehende
Färbung gegenüber deren Farbgebung bei anderen Temperaturen
aufweisen. Diese Temperaturanzeiger sind in Form von mit
mikroverkapselten Flüssigkristallen bedruckten folien
dünnen Trägerstreifen erhältlich und eignen sich auf
grund des dadurch bedingten geringen Platzbedarfes besonders.
Nach einer dritten Ausgestaltung des Hörgeräts nach dem
Hauptpatent ist vorgesehen, daß der Schalter einen Be
wegungsmelder beinhaltet, welcher bei Fehlen einer Be
wegung das Ausschalten des Hörgerätes bewirkt. Mit dieser
Überlegung geht die Erfindung davon aus, daß der Träger
eines Hörgerätes den Kopf selten über eine Zeitdauer
von mehreren Sekunden hin so stillhält, daß das Hör
gerät sich in gleicher Ruhe befindet wie dies der Fall
ist, wenn es außerhalb der Benutzungslage irgendwo
abgelegt ist. Aus diesem Grund kann durch Anwendung eines
Bewegungsmelders, der beispielsweise die bei der Bewegung
auftretenden Beschleunigungen erfaßt, das Fehlen einer
Bewegung über einen Zeitraum von z. B. 20 Sekunden hinweg
als Abschaltkriterium herangezogen werden. Miniaturisierte
Bewegungsmelder, die sich aufgrund ihres geringen Platz
bedarfes für den Einbau in Hörgeräte anbieten, sind bekannt.
Um das erwähnte Schaltkriterium zu erhalten, ist dem
Bewegungsmelder ein Verzögerungselement zugeordnet, das
erst nach Ablauf einer vorbestimmten Ruhe-Zeitdauer
(z. B. der erwähnten 20 Sekunden) den Ausschaltvorgang,
jedoch bei Bewegung ein sofortiges Einschalten des Hör
geräts zuläßt. Bei Verwendung eines derartigen Bewegungs
melders ist es zweckmäßig, das Hörgerät zusätzlich mit
einem manuell betätigbaren Schalter auszustatten, da
infolge der notwendigerweise niedrigen Ansprechschwelle
für Beschleunigungen der Bewegungsmelder das Hörgerät
auch dann einschalten wird, wenn es im unbenutzten Zustand
in fahrenden Fahrzeugen mitgeführt wird. In diesem Fall
muß das Ausschalten dann durch den handbetätigten Schalter
oder durch einen erfindungsgemäßen, jedoch auf ein
anderes Schaltkriterium ansprechenden Schalter ausge
schaltet werden.
Nach einer vierten Ausgestaltung des Hörgeräts nach dem
Hauptpatent ist vorgesehen, daß der Schalter ein auf
den Sauerstoff-Partialdruck ansprechender Schalter ist
und bei einem dem Sauerstoff-Partialdruck der Atmos
phäre entsprechenden Sauerstoff-Partialdruck ausschaltet.
Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus,
daß in dem durch den Ohreinsatz des Hörgeräts ver
schlossenen äußeren Gehörgang ein geringerer Sauer
stoff-Partialdruck als in der Atmosphäre bzw. der Um
gebungsluft herrscht. Aus diesem Grund läßt sich die
bei dem Entfernen des Hörgeräts aus der Benutzungslage
auftretende Steigerung des Sauerstoff-Partialdruckes zum
Abschalten des Hörgerätes nutzen. Umgekehrt kann die
Absenkung des Sauerstoff-Partialdruckes auf den im Gehör
gang herrschenden Druck zum Einschalten ausgenützt werden.
Grundsätzlich können die vorstehend geschilderten Zustands
änderungen sowohl für das selbsttätige Ausschalten des
Hörgeräts bei dessen Entfernung aus der Benutzungsanlage
als auch für das selbsttätige Einschalten bei dessen
Einsetzen in die Benutzungslage ausgenützt werden.
Jedoch erweist sich die eine oder andere dieser Zustands
änderungen für das Einschalten dann als weniger geeignet,
wenn entweder zusätzliche technische Maßnahmen ergriffen
werden müssen, um den Einschaltvorgang zu bewirken,
oder die Zustandsänderung beim Verbringen des Hörgeräts
in die Benutzungslage langsamer erfolgt als im umge
kehrten Sinn. Ersteres gilt z. B. für die geschilderte
Ausnutzung des Rückkopplungseffektes. Ist das Hörgerät
durch das Rückkopplungssignal erst einmal ausgeschaltet,
so ist es nicht ohne zusätzliche Schaltungsmaßnahmen
möglich, den eingeschalteten Zustand allein durch das
Fehlen eines Rückkopplungssignals herbeizuführen. Das
weitere gilt beispielsweise für die Anwendung des Sauer
stoff-Partialdruckes als Schaltkriterium. Während nämlich
der von dem entsprechenden Schaltelement ermittelte
Sauerstoff-Partialdruck beim Herausnehmen des Hörgeräts
aus dem Gehörgang sprungartig auf den in der Atmosphäre
herrschenden Wert ansteigt, tritt die Absenkung des
Sauerstoff-Partialdruckes im Gehörgang aufgrund des Ver
schlusses des Gehörganges durch das Hörgerät selbst erst
im Verlauf von einigen Minuten ein. In beiden Fällen
ist es daher angezeigt, das Einschalten entweder durch
ein anderes Schaltkriterium oder bevorzugt durch manuelle
Betätigung zu bewirken. Letzters ist insofern kein
Nachteil für die Handhabung, weil durch das Einsetzen
des Hörgeräts der Benutzer ohnehin darauf konzentriert ist,
dieses in Betrieb zu setzen und daher das Einschalten
normalerweise nicht vergessen werden kann.
Darüber hinaus ist es aber auch grundsäzlich als zweck
mäßig anzusehen, wenn zusätzlich zu dem selbsttätig
wirksamen Schalter ein manuell betätigbarer Schalter
vorgesehen ist, der sowohl das Einschalten wie das Aus
schalten des Hörgeräts von Hand ermöglicht. Dies ver
steht sich beispielsweise in dem vorstehend geschilderten
Fall von selbst, in welchem dem temperaturempfindlichen
Schalter eine optische Anzeige zugeordnet ist, die auf
grund der geschilderten Umstände optisch zu erkennen
gibt, daß das Hörgerät nicht selbsttätig abschaltet.
In diesem Fall hat der Benutzer die Möglichkeit, mittels
des manuell betätigbaren Schalters das Gerät auszu
schalten.
Im Rahmen der Erfindung liegt es weiterhin, nicht nur
das Auftreten einer der genannten Zustandsänderungen
an sich als Schaltkriterium für das Ausschalten und
ggf. auch für das Einschalten des Hörgeräts heranzu
ziehen, sondern hierzu auch die Änderungsgeschwindig
keit der Zustandsänderung, d. h. den Gradienten der
Zustandsänderung über der Zeit auszunützen. So kann
beispielsweise eine Temperaturänderung von 35°C auf
20°C innerhalb einer bestimmten Zeitdauer, z. B. drei
Sekunden, oder ein Temperaturgradient von 2°/sec in
beiden Richtungen, d. h. abfallend sowie ansteigend,
von einer entsprechend ausgebildeten Meßelektronik
erfaßt und als Schaltkriterium benützt werden.
Ebenso wie alle vorstehend geschilderten Schaltungen
sind auch auf den Gradienten von Zustandsänderungen
ansprechende Schaltungen in der Meßtechnik hinlänglich
bekannt. Die Heranziehung beispielsweise des Temperatur
gradienten über der Zeit als Schaltkriterium hat den
Vorteil, daß das Hörgerät dann nicht selbsttätig aus
schaltet, wenn die Temperatur des Hörgeräts aufgrund
einer kälteren Umgebung, z. B. wenn der Benutzer sich
aus der Wohnung ins Freie begibt, insgesamt langsam
auf einen niedrigeren Wert absinkt, der jedoch noch
über dem absoluten Schwellenwert liegt, bei dem ein
Ausschalten in jedem Fall erfolgt.
Die Überlegung, den Gradient der Zustandsänderung
heranzuziehen, wirkt sich auch bei der vorstehend
geschilderten Anwendung des Rückkopplungssignals
als vorteilhaft aus, bei der der vom Hörer abgegebene
höhere Schallpegel durch einen Schalldruckwandler
bzw. dessen Spannungssignal das Hörgerät ausschaltet.
Regelmäßig steigt nämlich bei Eintreten einer Rück
kopplung der Schalldruck in der Zeit sehr rasch an,
so daß die Amplitudenänderung in der Zeiteinheit
sich hier als Schaltkriterium anbietet und ein Laut
werden des Hörgeräts nach dem Herausnehmen schon
im Ansatz vermieden wird. Im übrigen kann die Ver
wendung des Schalldruckwandlers, der das Ausschalten
des Hörgeräts bei ansteigender Amplitude bewirkt,
sei es bei einem Ansprechen auf den Schalldruck absolut
oder auf dessen Gradient, auch deshalb als vorteilhaft
angesehen werden, weil hierdurch ein Abschalten des
Hörgeräts sogar dann eintritt, wenn es sich in der
Benutzungslage im äußeren Gehörgang befindet und
von außen ein zu hoher Schalldruck einsetzt, z. B.
bei einer Explosion oder bei sehr plötzlich ansteigendem
starkem Lärm. Hierdurch wird die bei entsprechender Ver
stärkung durch das Hörgerät die Schmerzgrenze über
steigende Beeinträchtigung des Benutzers vermieden.
Claims (14)
1. Hörgerät mit einem elektronischen Verstärkerteil, einer
elektrischen Spannungsquelle und einem Schalter zur
elektrischen Trennung bzw. Verbindung von Verstärker
teil und Spannungsquelle, bei dem der Schalter derart
an dem Hörgerät angeordnet ist, daß er bei in der
Benutzungslage befindlichem Hörgerät den Verstärker
teil mit der Spannungsquelle verbindet und bei außer
halb der Benutzungslage befindlichem Hörgerät die
Verbindung selbsttätig trennt, und bei dem der Schalter
auf eine durch das Verbringen oder Entfernen des Hör
geräts in die bzw. aus der Benutzungslage eintretende
Zustandsänderung als Schaltkriterium anspricht und
der den Schaltvorgang auslösende Teil des Schalters
an einer Wand eines Geräteteils angeordnet ist, die
einer solchen Zustandsänderung unterliegt (nach Patent
37 16 162),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter auf ein Rückkopplungssignal anspricht,
das nach dem Entfernen des Hörgeräts aus der Benutzungs
lage durch akustische Rückkopplung zwischen dem
Mikrofon und dem Hörer des Hörgeräts erzeugt wird.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückkopplungssignal ein Schallsignal ist,
welches über einem vorbestimmten Schallpegel liegt
und daß der Schalter ein auf den erhöhten Schall
pegel ansprechendes Schaltelement aufweist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückkopplungssignal ein Schallsignal ist,
welches in einer bestimmten Frequenz oder einem be
stimmten Frequenzbereich auftritt, und daß der
Schalter ein auf die Frequenz bzw. den Frequenzbereich
ansprechendes Schaltelement aufweist.
4. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückkopplungssignal ein Spannungssignal ist,
welches in dem Verstärkerteil aufgrund eines durch
die akustische Rückkopplung bedingten erhöhten Ein
gangsschalldruckes auftritt.
5. Hörgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Ohreinsatzes des
Hörgeräts eine in der Benutzungslage durch Anlage
an der Wand des Gehörganges verschlossene Bohrung
aufweist, die außerhalb der Benutzungslage eine
Luftschallbrücke zwischen Mikrofon und Hörer des
Hörgeräts herstellt.
6. Hörgerät mit einem elektronischen Verstärkerteil,
einer elektrischen Spannungsquelle und einem Schalter
zur elektrischen Trennung bzw. Verbindung von Ver
stärkerteil und Spannungsquelle, bei dem der Schalter
derart an dem Hörgerät angeordnet ist, daß er bei in
der Benutzungslage befindlichem Hörgerät den Ver
stärkerteil mit der Spannungsquelle verbindet und
bei außerhalb der Benutzungslage befindlichem Hörgerät
die Verbindung selbsttätig trennt, und bei dem der
Schalter auf eine durch das Verbringen oder Ent
fernen des Hörgeräts in die bzw. aus der Benutzungs
lage eintretende Temperaturänderung als Schalt
kriterium anspricht und der den Schaltvorgang aus
lösende Teil des Schalters in wärmeleitender Ver
bindung mit der Wand eines Geräteteils angeordnet
ist, die einer solchen Temperaturänderung unter
liegt (nach Patent P 37 16 162), dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schalter ein temperaturempfindlicher
Schalter ist, der auf einen Temperaturbereich
zwischen einer unteren und einer oberen Grenz
temperatur anspricht.
7. Hörgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperaturbereich eine untere Grenztemperatur
von 30-35°C und eine obere Grenztemperatur von etwa
41°C hat.
8. Hörgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 6 oder
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem
temperaturempfindlichen Schalter eine auf Temperatur
ansprechende optische Anzeige zugeorndet ist, die
bei einer über der das Einschalten bewirkenden An
sprechtemperatur bzw. in dem Temperaturbereich
liegenden Temperatur ein optisches Signal liefert.
9. Hörgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Anzeige ein reversibler Temperatur-
Farbindikator ist.
10. Hörgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter als auf
die Zustandsänderung ansprechenden Teil einen
Bewegungsmelder aufweist, der bei Fehlen einer
Bewegung das Ausschalten des Hörgeräts bewirkt.
11. Hörgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bewegungsmelder ein Verzögerungselement
zugeordnet ist, welches erst nach Ablauf einer vor
bestimmten Ruhe-Zeitdauer das Ausschalten, jedoch
bei Bewegung ein sofortiges Einschalten des Hörgeräts
zuläßt.
12. Hörgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter ein auf
den Sauerstoff-Partialdruck ansprechender Schalter ist
und bei einem dem Sauerstoff-Partikaldruck der Atmos
phäre entsprechenden Sauerstoff-Partialdruck das
Hörgerät ausschaltet.
13. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schalter auf den zeitlichen
Gradient der Zustandsänderung als Schaltkriterium
anspricht.
14. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem auf eine
Zustandsänderung ansprechenden Schalter ein manuell
betätigbarer Schalter vorgesehen ist, der zumindest
das Einschalten des Hörgeräts erlaubt.
Priority Applications (4)
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Family
ID=25855599
Family Applications (1)
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DE3742529A Expired DE3742529C1 (en) | 1987-03-31 | 1987-12-16 | Hearing aid |
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