DE3738187C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Richtungs
steuerung von längs bodenfesten Leitspuren geführten Fahrzeu
gen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
sowie auf ein Fahrzeug zur Durchführung dieses
Verfahrens, nach dem Oberbegriff des Anspruches 2.
Fahrzeuge, beispielsweise Flurförderfahrzeuge, die nach diesem Verfahren gesteuert
sind, sind bekannt, wobei die Leitspuren aktiv oder passiv
sein können. Aktive Leitspuren bestehen meist aus im Boden
verlegten Drahtschleifen, die mit Wechselstrom angesteuert
werden. Die Sensoren sind als Induktionsspulen ausgebildet,
die eine Wechselspannung in Abhängigkeit von ihrer Entfer
nung von der Leitspur abgeben. Die Führung des Fahrzeuges
über Weichen wird dadurch erleichtert, daß einer z. B. nach
rechts von einer Weiche wegführenden Leitspur eine andere
Frequenz zugeordnet ist als der gerade weiterführenden
Leitspur. Auch Doppelweichen sind unter Verwendung von drei
Frequenzen auf diese Weise realisierbar. Der Aufwand für die
Induktionsschleifen und für deren Anspeisung nimmt jedoch bei
komplexerer Leitspurführung und der Anordnung von Weichen
überproportional zu, so daß wegen der entsprechend hohen Ko
sten ein solches System oft wirtschaftlich nicht vertretbar
ist.
Es sind auch Systeme mit passiven Leitspuren bekannt
geworden. Hierbei ist ein streifenförmiges Metallgitter in den
Boden eingelassen und die Sensoren an den Fahrzeugen sind im
Prinzip als Metalldetektoren ausgebildet, die ein Ausgangs
signal in Abhängigkeit von ihrer Entfernung von der metalli
schen Leitspur liefern. Das Vorgabesignal für das Befahren
von Weichen kann über einen äußeren Befehl, z. B. über Funk,
gegeben werden und/oder in einer Rechenschaltung des Fahrzeu
ges erzeugt werden. Zusätzlich erfolgt eine passive (oder ak
tive) Ortserkennung durch bodenfeste Datenträger, die mit ei
nem eigenen Sensor abgetastet werden. Vor einer Abweichung
der Leitspur ist die Spur unterbrochen. Das Fahrzeug erhält
dann z. B. den Befehl "fahre rechts" und die Lenkung wird
rechts gestellt, bis die Sensoren die neue, in diesem Fall
nach rechts verlaufende Leitspur erfaßt haben. Ohne lokale
Ortskennung ist das Erkennen von Weichen nicht möglich.
Bei der gattungsgemäßen DE-OS 35 13 389 sind fahrbahn
seitige Codierungen zusätzlich zu der beispielsweise im
Boden versenkten Leitspur zwingend erforderlich, damit
das Fahrzeug überhaupt erkennen kann, daß es sich vor
bzw. nach einer Weiche befindet. Besagte Codierungen
sorgen auch dafür, daß einer der beiden fahrzeugseitigen
Sensoren vor der Weiche ausgeschaltet und nach der Wei
che wieder eingeschaltet wird. Hieraus ergibt sich der
Nachteil, daß bei Umrüstungen des Leitspursystems die
notwendigen zusätzlichen fahrbahnseitigen Codierungen
zusätzlich entfernt oder hinzugefügt werden müssen, was
hinsichtlich Aufwand und Kosten sehr nachteilig ist und
die Flexibilität dieses bekannten Systems beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Steuerungsverfah
rens bzw. eines entsprechenden Fahrzeuges, bei dem Weichen
allein auf Grund der Leitspurführung erkannt werden können
und das auch die Fahrt über Doppelweichen, d. h. über Weichen,
an denen sich die Leitspur sowohl nach links als auch nach
rechts verzweigt, möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art gelöst, bei dem die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 realisiert sind. Weiter wird diese
Aufgabe mit einem Fahrzeug zur Durchführung dieses Verfahrens
gelöst, das die Merkmale des Patentanspruches 2 aufweist.
Die Erfindung führt zu einem Steuerungssystem, bei welchem
sicher und mit geringem Aufwand bereits an Hand der Leitspur
konfiguration das Vorliegen von Weichen erkannt wird, wobei
auch Doppelweichen verwendet werden können, wodurch die Flexi
bilität einer Flurförderanlage erhöht wird.
Bei der vorliegenden Erfindung kann anhand des Verlaufes
der Leitspur festgestellt werden, ob eine Weiche vor
liegt oder nicht. Hieraus ergibt sich unter anderem der
wesentliche Vorteil, daß bei einer Umrüstung des Trans
portsystems, bei dem unter Umständen bestehende Weichen
aus der Leitspur entfernt und neue Weichen hinzugefügt
werden die bei der gattungsgemäßen DE-OS 35 13 389 not
wendigen zusätzlichen fahrbahnseitigen Codierungen nicht
mit entfernt oder hinzugefügt werden müssen, da im Falle
der vorliegenden Erfindung allein anhand des Verlaufs
der Leitspur festgestellt werden kann, ob eine Weiche
vorliegt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der
Erfindung werden im folgenden im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt
Fig. 1 in
einem Blockschaltbild eine Schaltungsanordnung zur Steuerung
eines Fahrzeuges nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 und Fig. 3 in schematischer Draufsicht das Befahren einer
einfachen bzw. doppelten Weiche,
Fig. 4 ein weiteres Block
schaltbild mit einer Rechenschaltung zur Durchführung wesent
licher Verfahrensschritte und
Fig. 5 ein beispielsweises
Flußdiagramm an dem der Ablauf der Steuervorgänge gezeigt ist.
In Fig. 1 sind Sensoren 1 l , 1 r schematisch
dargestellt. Diese Sensoren sind an einem Flurförderfahrzeug
2 fest angeordnet, das in Fig. 2 und 3 strichliert angedeutet
ist und mit Rädern 3 versehen ist, von welchen z. B. zwei mit
tels eines Stellmotors 4 lenkbar sind.
Das Fahrzeug 2 ist längs einer Leitspur 5 geführt, die aus
einem in den Boden eingelassenen Stahlstreifen besteht. Die
Sensoren 1 l , 1 r sind Metalldetektoren üblicher Bauart, bei
welchen ein Ausgangssignal z. B. durch die Beeinflussung einer
Induktionsspule bzw. durch Verstimmen einer abgeglichenen
Spulenanordnung bei Annäherung des Sensors an metallische,
insbesondere ferromagnetische Metalle, erzeugt wird. Die Sen
soren sind hierbei so an dem Fahrzeug 2 befestigt, daß sie bei
Normalfahrt, d. h. bei korrekter Fahrt längs einer sich nicht
verzweigenden Leitspur 5, links bzw. rechts dieser Leitspur
liegen (siehe Fig. 2). Die Ausgangssignale s l , s r der Senso
ren 1 l , 1 r besitzen in diesem Fall eine Größe, die i. a. zwar
von Null verschieden ist, da die Sensoren sich in Nähe der
Leitspur 5 befinden, aus der jedoch eindeutig die Lage der
Sensoren "neben" der Leitspur abgeleitet werden kann. Befin
det sich ein Sensor geometrisch oberhalb der Leitspur 5, wird
sein Ausgangssignal s l bzw. s r größer sein. Die eben be
schriebene Änderung der Ausgangssignale hängt weitgehend von
der Art der verwendeten Sensoren, ihrer Richtcharakteristik,
ihrer Höhe über dem Boden, der Art der Leitspur und dgl. mehr
ab. Eine beispielsweise Abhängigkeit des Ausgangssignals s
eines Sensors von seiner seitlichen Entfernung d von der
Leitspurmitte ist in dem Diagramm in Fig. 1 links unten
gezeigt.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß im Rahmen der
Erfindung andere Leitspuren und entsprechende Sensoren Ver
wendung finden können, beispielsweise auf dem Boden angeord
nete Farbstreifen zusammen mit Photosensoren oder aktive, mit
Wechselstrom gespeiste im Boden versenkte Leiter, die von In
duktionsspulen als Sensoren passiv abgetastet werden.
Zurückkommend auf die Schaltung nach Fig. 1 erkennt man, daß
die Ausgangssignale s l , s r über gesteuerte Schalter 6 l , 6 r
den beiden Eingängen eines Differenzverstärkers 7 zugeführt
sind. Der Ausgang des Differenzverstärkers 7 ist zu einem
Eingang eines Servoverstärkers 8 geführt, an dessen Ausgang
der Stellmotor 4 für die Lenkung des Fahrzeuges 2 liegt.
Mit dem Stellmotor 9 mechanisch gekoppelt ist ein Rückmelder
10 bekannter Bauart, beispielsweise ein Potentiometerrückmel
der oder ein induktiver Rückmelder. Das Ausgangssignal b des
Rückmelders 10 ist über einen gesteuerten Schalter 11 einem
zweiten Eingang des Servoverstärkers 8 zugeführt, wobei bei
geschlossenem Schalter 11 eine geschlossene Servoschleife 12
vorliegen soll.
Die Ausgangssignale s l , s r der Sensoren 1 l , 1 r sind weiterhin
dem einen Eingang je eines Schwellwertdetektors 13 l , 13 r
zugeführt. An den anderen Eingängen der Schwellwertdetektoren
13 liegt ein Schwellwertsignal s min , gebildet z. B. von einem
Spannungsteiler R 1, R 2 und einer Referenzspannung U ref . Durch
die Höhe des Schwellwertsignals s min wird definiert, ob sich
ein Detektor 1 l , 1 r "oberhalb" (s l, s r < s min) oder "neben"
(s l , s r < s min ) der Leitspur 5 befindet. Die digitalen Aus
gangssignale der Schwellwertdetektoren 13 l , 13 r sind an die
Eingänge eines UND-Gliedes 14 geführt.
Weiterhin ist eine Steuerlogik 15 vorgesehen, welche die ge
steuerten Schalter 6 r , 6 l und 11 in Abhängigkeit von ihren
Eingangssignalen öffnet bzw. schließt. Ein Eingangssignal der
Steuerlogik 15 ist das Ausgangssignal w des UND-Gliedes 14,
das einer logischen "1" entspricht, falls sich beide Sensoren
1 l und 1 r oberhalb von Leitspuren befinden und damit, wie
noch näher erläutert, den Beginn einer Weiche anzeigen. Ein
weiteres Eingangssignal ist das Vorgabesignal v , das aus drei
binären Signalen v g , v l und v r besteht, die den Richtungsbe
fehlen "gerade", "links" und "rechts" entsprechen.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 werden die Vorgänge beim Durch
fahren einer Rechtsweiche erläutert. Das Fahrzeug 2 nähert
sich in gerader Normalfahrt der Weiche, wobei beide Sensoren
1 l , 1 r links bzw. rechts der Leitspur 5 liegen. Richtungsab
weichungen werden hierbei laufend über den Differenzverstärker
7, den Servoverstärker 8 und den Stellmotor 4 für die Lenkung
korrigiert, da beide Schalter 6 l , 6 r geschlossen sind und der
Schalter 11 geöffnet ist. Sobald das Fahrzeug 2 in den Wei
chenbereich kommt, wird einer der Sensoren 1 l , 1 r oberhalb
der Leitspur 5 zu liegen kommen, in diesem Fall der rechte
Sensor 1 r , da sich die Leitspur hier verbreitert. Daraufhin
wird das Fahrzeug 5 nach rechts gelenkt, wie dies auch bei
Durchfahren einer gewöhnlichen Rechtskurve erfolgen würde.
Diese Korrektur nach rechts bewirkt jedoch, daß auch bald der
linke Sensor 1 l oberhalb der verbreiterten Leitspur 5 liegt,
da die Breite der Leitspur 5 im Weichenbereich den Abstand
der Sensoren 1 l , 1 r übersteigt. Am Ausgang der UND-Schaltung
14 tritt das Weichensignal w auf.
Das weitere Verhalten des Fahrzeuges hängt nun von dem Vorga
besignal v ab. Lautet der Befehl "rechts", was in Zusammen
hang mit Fig. 2 angenommen wurde, so wird der gesteuerte
Schalter 6 l geöffnet und dementsprechend das Fahrzeug 5 so
lange nach rechts gelenkt, bis wieder einer der Sensoren 1 l ,
1 r neben der nach rechts abzweigenden Leitspur 5 r liegt. Das
Weichensignal w wird wieder "0" und das Fahrzeug 2 fährt wie
der längs der rechts abgezweigten Leitspur 5, automatisch ge
steuert weiter. Analoges geschieht, wenn das Vorgabesignal
"links" lautet.
An Hand der Fig. 3 wird das Verhalten des Fahrzeuges 2 an ei
ner Doppelweiche erläutert, an der die Möglichkeit des
Links- oder Rechtsabbiegens oder der Geradeausfahrt bestehen.
Bei Einfahrt in die Weiche werden, wie zuvor erläutert, wie
der beide Sensoren 1 l , 1 r oberhalb der Leitspur 5 zu liegen
kommen und das Weichensignal w = 1 tritt auf. Bei Vorgabe des
Richtungsbefehls "links" oder "rechts" erfolgt die Steuerung
gleichfalls so, wie an Hand der Fig. 2 beschrieben. Lautet
das Vorgabesignal v jedoch "gerade", d. h. v g = 1, werden beide
Schalter 6 r , 6 l geöffnet, d. h. beide Sensorsignale s l , s r
werden verworfen, und der Schalter 11 wird geschlossen, so daß
auch die Servoschleife 12 geschlossen wird. Diese ist so
konzipiert, daß die Lenkung mittels des Stellmotors 4 auf dem
Sollwert "gerade", d. h. parallel zur Fahrzeuglängsachse ge
halten wird. Das Fahrzeug überfährt somit den Weichenbereich
im wesentlichen in seiner bisherigen Fahrtrichtung, bis einer
der Sensoren, vorliegendenfalls der rechte Sensor 1 r , neben
der Leitspur 5 liegt, was zum sofortigen Öffnen der Servo
schleife 12 über den Schalter 11 und zur Aufnahme des automa
tisch gesteuerten Betriebes führt.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Steuer
logik 15 entsprechend ihrer oben umrissenen Funktion aus drei
UND- und zwei ODER-Gliedern aufgebaut, doch soll hiermit bloß
eine Realisierungsmöglichkeit angedeutet werden.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, kann auch eine Rechenschaltung 16,
beispielsweise ein Mikroprozessor eingesetzt werden. Der Re
chenschaltung 16 werden die Signale s l , s r der Sensoren 1 l ,
1 r in digitaler Form zugeführt. Bei Verwendung analog arbei
tender Sensoren 1 l , 1 r werden demgemäß Analog-Digitalwandler
17 zwischen die Sensoren 1 l , 1 r und die Rechenschaltung 16
geschaltet. Das Ausgangssignal ª der Rechenschaltung 16 wird
über einen Digital-Analog-Wandler 18 dem Eingang eines Servo
verstärkers 19 zugeführt, der den Stellmotor 4 antreibt. Das
Ausgangssignal b des mit dem Motor 4 gekoppelten Rückmelders
10 wird der Rechenschaltung 16 zugeführt, und zwar, wie hier
gezeigt, direkt, falls der Rückmelder 10 digitaler Bauart
ist, oder unter Zwischenschaltung eines Analog-Digital-
Wandlers, falls die Bauart eine analoge ist. Der Rechenschal
tung 16 ist ferner das Vorgabesignal v zugeführt.
Ein mögliches Flußdiagramm, welches die Durchführung des
Steuerungsverfahrens in Zusammenhang mit Fig. 4 gestattet,
ist der Fig. 5 zu entnehmen. Zunächst wird überprüft, ob bei
de Sensoren "oberhalb" der Leitspur 5 liegen, d. h., ob ihre
Ausgangssignale s l , s r größer als der vorgegebene Grenzwert
s min sind. Ist dies nicht der Fall, erfolgt die übliche Steu
erung auf Grund der Differenz (s l - s r ). Liegen jedoch beide
Sensoren 1 l , 1 r oberhalb einer Leitspur, so wird je nach Art
des Vorgabesignals v bzw. des Richtungbefehls das rechte oder
linke Sensorsignal verworfen, so daß entsprechend der Diffe
renzbildung (s r - s l ) als Ausgangssignal ª das Signal -s l bzw.
s r auftritt bzw. es werden (bei Richtungsbefehl "gerade")
beide Sensorsignale verworfen und als Ausgangssignal das ne
gative Rückmeldesignal - b (Gegenkopplung) verwendet, was bei
der Ausführung nach Fig. 1 dem Schließen des Schalters 11 und
der Öffnung der Schalter 6 l , 6 r entspricht.
Wenn das Fahrzeug längs einer unverzweigten Strecke fährt,
erfolgt seine Steuerung bei offener Servoschleife 12 unter
Benutzung beider Sensorsignale s l , s r . Ergibt sich eine Ab
weichung des Fahrzeuges bezüglich der Leitspur nach links,
so gerät der rechte Sensor 1 r in engere Nähe bzw. oberhalb
der Leitspur, was über die Ansteuerschaltung 7, 8 bzw. 19
dazu führt, daß der Stellmotor 4 die Lenkung so lange nach
rechts verstellt, bis die Sensorsignale ihrem Betrag nach
gleich groß sind. Analoges erfolgt bei einer Abweichung nach
rechts.
Es versteht sich, daß das Verfahren nach der Erfindung auch
mit anderen als den gezeigten Schaltungen realisierbar ist.
Für das Verfahren nicht wesentliche Merkmale eines Flurför
derfahrzeuges, wie z. B. zusätzliche Sensoren zur Ortserken
nung oder zur Abtastung von Haltestreifen etc., sind hier
nicht näher beschrieben. Die verwendete Rechenschaltung wird
i. a. Teil eines Mikroprozessors oder Mikrorechners sein, der
die Transportaufträge und Streckenwahl überwacht. Das
Fahrzeug kann dabei z. B. über Funk mit einem zentralen Steu
errechner kommunizieren.
Der Richtungsbefehl "gerade" muß nicht notwendigerweise be
deuten, daß die Lenkung geometrisch "gerade" gestellt wird,
vielmehr kann die Lenkung um einen bestimmten Winkel ver
stellt und mittels der Servoschleife in dieser Lage gehal
ten werden, wenn die mittlere Leitspur nach einer Doppel
weiche nach links oder rechts abweicht. In analoger Weise
können die Befehle "links" oder "rechts" eine geometrische
Geradeaus-Weiterfahrt bedeuten, z. B. der Befehl "links",
falls eine einfache Weiche vorliegt, die eine Abweichung
nach rechts aufweist. Zwar wird das Fahrzeug in den meisten
Fällen auf Rädern laufen, wobei die Sensoren zweckmäßiger
weise an dem Lenkschemel angebracht sind, doch sind auch
Ketten- oder Luftkissenfahrzeuge mit entsprechend ange
paßten "Lenkungen", d. h. Richtungssteuerungen denkbar, auf
welche die Erfindung in gleicher Weise angewendet werden
kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Richtungssteuerung von entlang Leit
spuren geführten Fahrzeugen, bei welchem eine Diffe
renz der Ausgangssignale zweier am Fahrzeug ange
brachter Sensoren, die bei Normalfahrt, d. h. bei
Fahrt längs einer sich nicht verzweigenden bodenfe
sten Leitspur, ober- und außerhalb der bodenfesten
Leitspur zu deren linken bzw. rechten Seite liegen,
gebildet und die Lenkung in Abhängigkeit von dieser
Differenz verstellt wird, wobei beim Durchfahren von
Weichen die Steuerung mit einem fahrzeuginternen
und/oder -externen Vorgabesignal und je nach vorge
gebener Fahrtrichtung mit einem Signal eines der
beiden entsprechenden, außerhalb der Leitspur lie
genden Sensoren erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
anhand der Ausgangssignale der Sensoren laufend
überprüft wird, ob beide Sensoren gleichzeitig im
Rahmen eines definierten Einflußbereiches innerhalb
eines Leitspurbereiches liegen und damit festgestellt
wird, ob das Fahrzeug in eine Weiche einfährt, und
entweder
- a) bei Vorgabe des Richtungsbefehls "gerade" die Si gnale beider Sensoren von der Richtungssteuerung abgeschaltet und die Lenkung in eine Geradeaus stellung gestellt und so lange gehalten wird, bis nur noch höchstens einer der Sensoren innerhalb des Leitspurbereiches liegt, oder
- b) bei Vorgabe eines Richtungsbefehls "rechts" bzw. "links" das Signal des linken bzw. rechten Sensors so lange von der Richtungssteuerung abgeschaltet wird, bis dieser von der Richtungssteuerung abge schaltete Sensor wieder außerhalb des Leitspurbe reiches liegt.
2. Fahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit einer mittels eines Stellmotors ver
stellbaren Lenkung und mit wenigstens zwei am Fahr
zeug angebrachten Sensoren, die bei Normalfahrt, d. h.
bei Fahrt längs einer sich nicht verzweigenden bo
denfesten Leitspur, oberhalb der Leitspur zu deren
linken bzw. rechten Seite angeordnet sind, wobei
mittels einer die Richtungssteuerung bewirkenden An
steuerschaltung der Stellmotor der Lenkung in Abhän
gigkeit von der Differenz der Sensorsignale ansteu
erbar ist und zum Durchfahren von Weichen ein fahr
zeuginternes und/oder -externes Vorgabesignal zur
Lenkungsverstellung herangezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vergleichseinrichtung (13 r , 13 l , 14; 15) für die
Sensorsignale (s r , s l ) vorgesehen ist, die überprüft,
ob die Signale der Sensoren (1 r , 1 l ) gleichzeitig
innerhalb eines definierten Einflußbereiches der
Leitspur (5) liegen, damit feststellt, ob das Fahr
zeug in eine Weiche einfährt und ein Ausgangssignal
(w) einer Steuerlogik (15; 16) zuführt, und
daß die Steuerlogik bei Vorliegen eines Vorgabesi
gnals "gerade" die Zuführung beider Sensorsignale an
die Ansteuerschaltung (7, 8; 19) unterbricht und
hierbei die Lenkung in eine Geradeausstellung bringt
und so lange hält, bis nur noch höchstens einer der
Sensoren innerhalb des Lichtspurbereiches liegt und
bei Vorliegen eines Vorgabesignals "links" bzw.
"rechts" das Signal des rechten bzw. linken Sensors
so lange von der Ansteuerschaltung (7, 8; 19) ab
trennt, bis das jeweils von der Ansteuerschaltung
abgetrennte Sensorsignal wieder anzeigt, daß der zu
gehörige Sensor (1 r , 1 l ) wieder außerhalb des Leit
spurbereiches liegt.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangssignale der Sensoren (1 l , 1 r ) über von der Steuerlogik
(15) gesteuerte Schalter (6 l , 6 r ) der Ansteuerschaltung (7, 8)
zugeführt sind.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ansteuerschaltung (7, 8) einen Differenzverstärker (7) auf
weist, dessen Eingängen die Sensorsignale (s l , s r ) zugeführt
sind und dessen Ausgang mit dem Eingang eines Servoverstär
kers (8) für den Stellmotor (4) verbunden ist.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellmotor (4) mechanisch mit einem
Rückmelder (10) gekoppelt ist, dessen Ausgangssignal (b)
unter Bildung einer Servoschleife (12) an die Ansteuerschal
tung (7, 8) rückgeführt ist.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausgangssignal (b) des Rückmelders (10) über einen von der
Steuerlogik (15) gesteuerten Schalter (11) an die Ansteuer
schaltung (7, 8) rückgeführt ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal (b) des Rückmelders (10) einem zwei
ten Eingang des Servoverstärkers (8) zugeführt ist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signale (s l , s r ) der beiden Sensoren (1 l ,
1 r ) je einem Schwellwertdetektor (13 l , 13 r ) zugeführt sind,
deren Ausgangssignale gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines UND-Gliedes (14), der Steuerlogik (15) zugeführt sind.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuerlogik und gegebenenfalls
ein Teil der Ansteuerschaltung in einer Rechenschaltung
(16) realisiert sind.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signale analoger Sensoren (1 l , 1 r ) über Analog-Digital-
Wandler (17) der Rechenschaltung (16) zugeführt sind.
11. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgangssignal (ª) der Rechenschaltung (16) über einen
Digital-Analog-Wandler (18) einem Servoverstärker (19) für
den Stellmotor (4) zugeführt ist.
12. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des Rückmel
ders (10) über einen Analog-Digital-Wandler
der Rechenschaltung (16) zugeführt ist.
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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DE10256705B4 (de) * | 2002-12-04 | 2007-02-01 | Siemens Ag | Nicht schienengebundenes Fahrzeug |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: VOEST-ALPINE STEINEL GES.M.B.H., LINZ, AT |
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