DE3734019A1 - Verfahren und vorrichtung zum eindicken von feststoffe enthaltenden fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum eindicken von feststoffe enthaltenden fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Eindicken
von Feststoffe enthaltenden Flüssigkeiten nach dem Ober
begriff des Patentanspruches 1.
Bei biologischen oder chemischen Reinigungs- oder Klärver
fahren anfallendes Abwasser, Brauchwasser oder Brauchflüssig
keit enthalten häufig Feststoffe, die sich bei mehr oder
weniger stark ruhender Flüssigkeit zu einem Schlamm
absetzen. Bei Klärverfahren wird der Schlamm normalerweise
dem Hauptstrom entnommen und in einem getrennten Behälter
oder einem Becken weiterbehandelt und eingedickt. Nach dem
Eindicken wird der Schlamm abgezogen und weiteren Behandlungen
unterworfen. Hierzu ist erforderlich, daß der Schlamm
eine ausreichende Fließfähigkeit aufweist, damit er über
die Rohrleitungen und ggfs. mit Hilfe einer Pumpe gefördert
werden kann.
Die Konsistenz des Schlammes hängt von verschiedenen Faktoren
ab. Sie wird zum einen bestimmt durch die Art der Feststoffe,
aber auch durch Temperatur- und Druckverhältnisse sowie
die Zeit, innerhalb der sich der Schlamm absetzen und
konzentrieren kann. Damit das Abfallvolumen möglichst klein
ist, soll der Schlamm so konzentriert wie möglich anfallen.
Andererseits, wie bereits erwähnt, muß darauf geachtet
werden, daß der Eindickungsgrad bzw. die Konzentration
nur so weit geht, daß die Fließfähigkeit des anfallenden
Schlamms gewahrt ist.
Es ist bekannt, Schlämme in sog. Eindickern zu konzentrieren.
Hierunter werden Becken oder Behälter verstanden, in denen
ein rotorartiges Räumgerät angeordnet ist. Das Räumgerät
hängt an einer Welle, die von oben in das Becken geführt
ist. Die Welle wird von einem geeigneten Antriebsmotor,
beispielsweise einem Elektromotor, über ein Getriebe
angetrieben. Das Räumgerät enthält u.a. Räumschilde,
die schräggestellt nahe am Boden des Beckens bewegt werden
und den Schlamm einer mittigen Trichteröffnung zuführen,
die mit einer Schlammleitung verbunden ist. Während des
Reinigungsprozesses wird das Räumgerät entweder kontinuierlich
oder intermittierend in Betrieb gesetzt. Eine Inbetriebnahme
findet in jedem Fall während des Abziehens von Schlamm
statt.
Damit verhindert wird, daß der Schlamm fließunfähig wird,
ist erforderlich, den Konzentrationsgrad des Schlammes
zu ermitteln. Hierfür sind verschiedene Verfahren bekanntge
worden. Es können von Zeit zu Zeit Proben entnommen werden
und durch Untersuchung im Labor der Konzentrationsgrad des
Schlamms festgestellt werden. Derartige Untersuchungen
sind von Zeit zu Zeit durchzuführen, da der Verlauf der
Eindickung aus vorhandenen Daten nicht ohne weiteres
extrapoliert werden kann. Dieses Verfahren ist daher zeit-und personalaufwendig.
Eine andere Möglichkeit besteht im Einsatz von Trübungs
meßgeräten. Derartige Trübungsmeßgeräte sind jedoch mit
großen Fehlern behaftet.
Schließlich kann die Eindickungszeit durch empirisch
gewonnene Daten festgelegt werden. Dieses Verfahren ist
nur dann anwendbar, wenn die Feststoffe bekannt sind.
Ändert sich die Feststoffzusammensetzung, ergeben sich
stark abweichende Eindickungszeiten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Eindicken von Feststoffe enthaltenden
Flüssigkeiten anzugeben, mit dem eine optimale Eindickung
der Feststoffe zu einem noch fließfähigen Schlamm ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruches 1.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das vom Antriebsmotor
auf das Räumgerät aufgebrachte Drehmoment gemessen. Er
reicht das Drehmoment einen vorgegebenen Wert, wird
das Absperrorgan in der Schlammleitung betätigt, damit
ein Fördern des Schlammes stattfinden kann.
Bei der Erfindung wird von der Erkenntnis ausgegangen,
daß die Zähigkeit der Schlämme eine gute Aussage über
den Konzentrationsgrad des Schlamms darstellt. Anderer
seits ist das Drehmoment zur Betätigung des Räumgeräts
von der Zähigkeit des Schlamms abhängig, d.h. je zäher
der Schlamm, um so höher das Drehmoment. Die absolut
gemessenen Drehmomentwerte können nicht unmittelbar
die Zähigkeit der Schlämme angeben. Es läßt sich jedoch
ohne weiteres durch Versuche ermitteln, bei welchen
Drehmomentwerden zum Antrieb des Räumgerätes die
Fließfähigkeit des Schlamms noch gewährleitet ist. Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können daher
Schlämme optimal konzentriert werden und bleiben gleichwohl
ausreichend fließfähig.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt
werden, daß das gemessene Drehmoment angezeigt wird und eine
Bedienungsperson durch z.B. das Einschalten einer Pumpe oder
das Öffnen eines Absperrschiebers das Abziehen des Schlammes aus
dem Eindicker einleitet. Alternativ kann durch das Messen des
Drehmoments ein Signal erzeugt werden, das automatisch eine
Betätigung des Absperrschiebers oder das Einschalten einer
Pumpe bewirkt. Bei dem letzteren Verfahren kann das Eindicken und
das Abziehen des konzentrierten Schlamms vollständig automatisch
erfolgen. Umgekehrt kann auch das Schließen des Schiebers oder
das Ausschalten der Pumpe erfolgen, wenn das gemessene Dreh
moment infolge Schlammverdünnung wieder entfällt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das Eindicken
von Klärschlämmen beschränkt. Es kann überall dort eingesetzt
werden, wo eine Konzentration von Schlämmen stattfindet
und ein Räum- oder Rührgerät verwendet wird, das auf
die Feststoffe enthaltende Flüssigkeit einwirkt. Es ist
jedoch auch denkbar, eine Schlammkonzentrationsmessung
dadurch vorzunehmen, daß ein Rührelement oder dergleichen
in ein Eindickungsgefäß eintaucht und von einem Motor
in Drehung versetzt wird. Das Rührelement, das im Hinblick
auf die Eindickung oder die sonstige Behandlung keinerlei
Aufgabe zu erfüllen hat, kann von einem Propeller, einem
Rotor oder dergleichen gebildet sein. Der Antrieb kann
von einem relativ schwachen Elektromotor erfolgen. Ein
derartiges Gerät kann ggf. auch von Zeit zu Zeit in das
Gefäß eingeführt werden oder auch ständig darin verbleiben.
Wenn nachfolgend eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben wird, gilt
die gleiche Alternative, d.h. anstelle des Räumgeräts kann
ein Rührelement oder dergleichen vorgesehen werden, das
ausschließlich der Zähigkeitsmessung des Schlamms dient.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Drehmoment
meßvorrichtung dem Antriebsmotor, vorzugsweise einem
Elektromotor, dem Getriebe oder der Welle zugeordnet.
Sie gibt ein Drehmomentsignal ab, das auf eine Anzeige
vorrichtung und/oder auf eine Steuervorrichtung gegeben
wird zur Betätigung des Absperrorgans. Der Begriff Absperr
organ ist allgemein zu verstehen und bezieht z.B.
eine im Zuge der Schlammleitung angeordnete Pumpe ein.
Während des Stillstands kann die Pumpe absperrende Wirkung
entfalten. Es versteht sich, daß ein Absperrschieber oder
dergleichen auch zusätzlich zur Pumpe verwendet werden
kann.
Für die Drehmomentmessung bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. Eine besteht darin, die Torsion der
Motorwelle oder der Räumgerätwelle zu messen, beispielsweise
mit Hilfe eines Dehnungsmeßstreifens. Eine andere
konstruktive Möglichkeit besteht darin, im Antriebszug
zwischen Elektromotor und Welle bzw. Räumgerät eine
Drehmomentmeßkupplung anzuordnen. Derartige Drehmoment
meßkupplungen sind an sich bekannt.
Eine dritte Alternative sieht erfindungsgemäß vor, daß
der Elektromotor drehbar gelagert ist und mittels eines
Hebelarms an einem stationären Widerlager abgestützt ist
und das Widerlager von einem Kraftmeßgerät, vorzugsweise
einer Kraftmeßdose, gebildet ist. Ein derartiges Meßver
fahren ist konstruktiv besonders einfach. Es ist lediglich
ein geeignetes Drehlager für die Motorwelle vorzusehen
und ein Hebelarm am Motorgehäuse anzubringen, der sich
am Kraftmeßgerät abstützt. Die Drehmomentmessung kann
naturgemäß auch dafür verwendet werden, den Antriebsmotor
im Überlastungsfall abzuschalten. Durch Festklemmen von
festen Gegenständen zwischen dem Räumgerät und der
Behälterwandung und/oder dem Behälterboden oder durch
eine unerwartet rasche Konzentration des Schlamms kann
das Drehmoment einen Wert annehmen, der eine Abschaltung
des Antriebsmotors erforderlich macht.
Wie bereits erwähnt, kann das Drehmomentsignal zur
automatischen Betätigung eines Schiebers oder einer Pumpe
in der Schlammleitung verwendet werden. Alternativ oder
zusätzlich kann eine Anzeigevorrichtung vorgesehen werden,
die das Erreichen eines voreingestellten Drehmomentwertes
anzeigt. Sie kann aus einem optischen Anzeigegerät bestehen
oder einem akustischen, wodurch der Bedienungsperson
zu erkennen gegeben wird, daß nunmehr ein Abziehen des
Schlamms erforderlich ist, da er optimal eingedickt ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kraftmeßgerät über
eine Feder abgestützt ist, die das Kraftmeßgerät vor
Überlastung schützt, ohne seine Wirkungsweise zu beein
trächtigen. In besonders einfacher Weise ist dies dadurch
möglich, daß eine vorgespannte Feder verwendet wird,
die bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes
der auf das Kraftmeßgerät ausgeübten Kraft nachgibt.
Bis zu diesem Grenzwert ist die Funktion des Kraftmeßgeräts
die gleiche wie ohne Feder. Der Federkraftgrenzwert ist
vorzugsweise einstellbar, um das Kraftmeßgerät an unter
schiedliche Gegebenheiten anzupassen.
Die Auslenkung des Kraftmeßgeräts, beispielsweise einer
Kraftmeßdose, kann gleichzeitig dazu verwendet werden,
eine Überlast anzuzeigen. Über die Auslenkung kann z.B.
ein Schalter betätigt werden, der den Strom für den
Antriebsmotor abschaltet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt sehr schematisch einen Eindicker mit einer
Meßvorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die
Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in Draufsicht eine Einzelheit der Vorrichtung
nach Fig. 1.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Einzelheit nach
Fig. 3.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch eine Federanordnung
der Vorrichtung nach Fig. 1.
Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten
näher eingegangen wird, sei vorangestellt, daß jedes der
beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung mit
Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher
Bedeutung ist.
Im Behälter 10 eines Eindickers befindet sich Schlammwasser
11. Aus dem Schlammwasser 11 scheidet sich am Boden des
Behälters 10 Schlamm 12 ab. Der Boden des Behälters 10
weist mittig einen trichterförmigen Abschnitt 13 auf,
der zu einer Schlammleitung 14 geöffnet ist. In der
Schlammleitung 14 ist eine Pumpe 15 angeordnet, die von
einem Motor 16 angetrieben ist.Im Behälter 10 befindet
sich ein allgemein mit 17 bezeichnetes Räumgerät. Es
enthält eine vertikale Welle 18, die annähernd mittig
im Behälter 10 angeordnet ist und am unteren Ende zwei
Arme 19, 20 aufweist, an denen Räumschilde 21, 22 ange
bracht sind. Wie aus Fig. 2 zu erkennen, erstrecken sich
die Arme 19, 20 annähernd radial, während die Räumschilde
21, 22 im Winkel dazu angeordnet sind. Auch ihr radialer
Abstand zur Mitte ist unterschiedlich, wie aus Fig. 2
zu erkennen ist. Die Arme 19, 20 werden von zwei Streben
23, 24 gehalten, die an der Welle 18 befestigt sind.
Die konstruktiven Einzelheiten sind nicht gezeigt.
Die Welle 18 ist in einem Lager 25 drehbar gelagert.
Oberhalb des Lagers 25 sitzt am Ende der Welle 18 ein
Zahnkranz 26, der mit einem Ritzel 27 kämmt, das auf der
Welle eines Elektromotors 28 sitzt. Die Welle des
Elektromotors ist mittels eines Lagers 29 drehbar
gelagert. Am Gehäuse des Elektromotors ist radial ein
Arm 30 angebracht. Sein Zweck wird weiter unten noch
erläutert. Mit Hilfe des Elektromotors 28 wird das Räum
gerät 17 ständig oder intermittierend betrieben, und die
Schilde 21, 22 haben vorwiegend die Aufgabe, den
konzentrierten Schlamm in den Trichterabschnitt 13 hin
einzubefördern, damit er von der Pumpe 15 über die Leitung
14 abgezogen werden kann. Es wird jedoch angestrebt,
den Schlamm möglichst weitgehend zu konzentrieren.
Er stellt z.B. in Kläranlagen oder auch in anderen
Reinigungsvorrichtungen und dergleichen Abfall dar,
und man ist naturgemäß bestrebt, die Abfallmenge gering
zu halten. Erreicht die Konzentration jedoch einen
bestimmten Grad, ist es nicht mehr möglich, den Schlamm
mit Hilfe einer Pumpe oder dergleichen zu befördern.
Der Schlamm 12 muß daher rechtzeitig abgezogen werden,
bevor er diesen Zustand erreicht.
Die Kraft, mit der die Schilde 21, 22 auf den Schlamm
einwirken, ist in Fig. 2 mit P 1 bezeichnet. Sie erfordert
eine Reaktionskraft P 2′, um das erforderliche Drehmoment
bereitzustellen. Der Motor 28 ist um seine Drehachse
drehbar gelagert. Würde das Motorgehäuse nicht abgestützt,
würde es sich drehen und mithin kein Drehmoment auf die
Welle 18 übertragen. Der Hebelarm 30 ist jedoch mit der
Kraft P 2 abgestützt, die der Reaktionskraft P 2′
ihrerseits entgegenwirkt.
Aus Fig. 3 ist zu erkennen, daß der Hebelarm 30 auf eine Kraft
meßdose 31 bekannter Bauart wirkt. Die Kraftmeßdose stützt
sich auf einer Federanordnung 32 ab, die später noch anhand
von Fig. 5 näher beschrieben wird. Die Federanordnung 32
ist an einer Konsole 33 stationär befestigt. Die Kraftmeß
dose 31 liefert mithin ein Signal, das dem Drehmoment
proportional ist, das auf die Welle 18 gegeben wird.
Je zäher der Schlamm 12 wird, um so mehr steigt das
Drehmoment. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird das von der
Kraftmeßdose abgegebene Signal über eine Wirkungslinie
33 auf eine Steuervorrichtung 34 gegeben. Die Steuervor
richtung 34 ist so ausgelegt, daß in ihr mit Hilfe eines
Komparators das Drehmomentsignal mit einem vorgegebenen,
jedoch einstellbaren Wert verglichen wird. Erreicht
das Drehmomentsignal einen vorgegebenen Wert, wird über
die Wirkungslinie 35 ein Schaltsignal auf den Motor 16
gegeben, der auf diese Weise eingeschaltet wird und die
Pumpe 15 antreibt. Parallel kann auch ein nicht gezeigter
Schieber betätigt werden. Das Drehmomentsignal kann
auch durch eine optische Anzeige 35 oder eine akustische
Anzeige 36 angezeigt werden.
In der Steuer- und Auswertevorrichtung 34 kann auch ein
Grenzwert für ein Höchstdrehmoment vorgegeben werden.
Wird dieses erreicht, wird der Elektromotor 28 abge
schaltet. Auf diese Weise erfolgt eine Überlastsicherung
für den Motor 28 bzw. für das schwächste Glied im Antriebs
system, z.B. die Zahnräder.
Wie aus Fig. 5 zu erkennen, ist die Kraftmeßdose 31 in
einer Ausnehmung der Konsole 33 gleitend beweglich ge
lagert. Die Bewegungsrichtung der Kraftmeßdose 31 ist
senkrecht zur Bewegungsrichtung des mit dem Motor 28
verbundenen Arms 30. Ein Gehäuse 40 ist mittels Schrauben,
wie bei 41 gezeigt, an die dem Arm 30 gegenüberliegende
Seite der Konsole 33 angeschraubt. Er enthält eine erste
Feder 42, die sich an einer Scheibe 43 abstützt, die
ihrerseits eine Stütze für die Kraftmeßdose 31 bildet.
Zwischen dem Konsolenteil 33 und der Scheibe 43 ist eine
Abstandsscheibe 44 angeordnet. Durch Änderung der Dicke
der Abstandsscheibe 44 kann der Federweg
verändert werden. Die Feder 42 stützt sich mit ihrem
entgegengesetzten Ende an einer Scheibe 45 ab, die ihrer
seits von einer Buchse 46 abgestützt ist, die in eine
Gewindebohrung 47 der das Gehäuse 40 von unten abschlie
ßenden Stirnwand 48 geschraubt ist. Die Buchse 46, die am
äußeren Ende einen gerändelten Flansch 49 besitzt, hat
ein Außengewinde, auf das eine Kontermutter 50 aufge
schraubt ist, um die Buchse 46 in einer gewünschten
Position festzulegen und somit die Vorspannung der Feder
einzustellen. Durch die Bohrung der Buchse 46 erstreckt
sich eine Stange 51, die am oberen Ende einen Teller 52
hält, der in einem Abstand 53 a zur Platte 43 gezeigt ist.
Der Teller 52 dient als Widerlager für eine
zweite Feder 53, die sich ebenfalls mit ihrem
gegenüberliegenden Ende an der Scheibe 45 abstützt.
Die Stange 51 weist am unteren Ende einen Gewindeabschnitt
54 auf, auf den eine erste Mutter 55 aufgeschraubt ist.
Eine zweite Mutter 56 dient als Kontermutter.
Wie zu erkennen, ist die Vorspannung beider Federn 42, 53 ein
stellbar. Unter einem bestimmten Grenzwert wirkt die Feder
42 wie ein starres Widerlager; die vom Arm 30 auf die
Kraftmeßdose 31 aufgebrachte Kraft wird gemessen und in
der oben beschriebenen Weise zur Ermittlung des Drehmoments
an der Welle 18 verwendet. Das Drehmoment ist proportional
der Zähigkeit des Schlamms 12. Erreicht das Drehmoment
einen vorgegebenen Wert, ist es Zeit, den Schlamm 12
abzuziehen. Aufgrund von besonderen Gegebenheiten können
plötzliche vorübergehende Drehmomentspitzen auftreten,
beispielsweise dadurch, daß sich Teile zwischen den
Schilden 21, 22 und dem Behälterboden festklemmen. Um die
Funktion der gezeigten Vorrichtung nicht zu beeinträchtigen,
kann die Kraftmeßdose 31 nachgeben. Über den Verstellweg
53 a wirkt die Kennlinie der Feder 52 allein. Berührt
indessen die Scheibe 43 den Teller 52, kommen die Kennli
nien beider Federn 42 und 43 zur Geltung. Auf diese Weise
wird ein progressives Federverhalten erzielt. Ein solches
Federverhalten kann z.B. erwünscht sein, um ein gewünschtes
Dämpfungsverhalten zu erreichen. So ist z.B. zu vermeiden,
daß der Arm 30 mit zu großer Kraft gegen die Konsole 33
anschlägt, wenn der Widerstand am Räumgerät 17 zu groß
geworden ist. Zweckmäßigerweise wird der Elektromotor 28
zuvor ausgeschaltet. Anstelle der oben beschriebenen
Signalgebung über die Auswertevorrichtung 34 kann der
Scheibe 43 auch ein Grenzwertgeber 57 zugeordnet werden,
der z.B. als Näherungssensor ausgebildet ist und ermittelt,
wenn die Scheibe 43 eine vorgegebene Strecke zurückgelegt
hat. Der Grenzwertgeber 52 führt dann zur Ausschaltung
des Elektromotors 28.
Die auftragsgemäße Vorrichtung kann auch ohne großen Aufwand
in bestehende Anlagen eingebaut werden.
Claims (17)
1. Verfahren zum Eindicken von Feststoffe enthaltenden
Flüssigkeiten in einem Behälter und zum Abziehen von
Schlamm am Boden des Behälters über eine Schlammleitung,
vorzugsweise zur Anwendung auf Eindickern in Klärwerken,
bei dem ein Absperrorgan in der Schlammleitung ange
ordnet ist, wobei der Schlamm mittels eines von
einem Antriebsmotor angetriebenen Räumgeräts bewegt
und der Schlammleitung zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das vom Antriebsmotor auf das
Räumgerät aufgebrachte Drehmoment gemessen und das
Absperrorgan betätigt wird, wenn das Drehmoment einen
vorgegebenen Wert erreicht.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einem Elektromotor, der über ein Getriebe
eine in dem Behälter angeordnete Welle des rotorartigen
Räumgeräts antreibt und eine Öffnung im Boden des
Behälters, an die eine Schlammleitung angeschlossen
ist, in der ein Absperrorgan oder dergleichen angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektromotor (28),
dem Getriebe oder der Welle eine Drehmomentmeßvorrichtung
zugeordnet ist, die ein Drehmomentsignal abgibt, das auf
eine Anzeigevorrichtung (35, 36) und/oder auf eine
Steuervorrichtung (34) gegeben wird zur Betätigung des
Absperrorgans (15).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentmeßvorrichtung eine Torsionsmeßvor
richtung enthält, die die Torsion der Welle mißt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Antriebszug zwischen Elektromotor (28) und
der Welle (18) bzw. dem Räumgerät (17) eine Drehmoment
meßkupplung angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor (28) drehbar gelagert ist und
mittels eines Hebelarms (30) an einem stationären
Widerlager abgestützt ist und das Widerlager von einem
Kraftmeßgerät (31), vorzugsweise einer Kraftmeßdose
gebildet wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlammleitung (14) einen von
einer steuerbaren Betätigungsvorrichtung betätigbaren
Absperrschieber oder dergleichen aufweist und die
Betätigungsvorrichtung von der Steuervorrichtung (34)
betätigt wird, wenn das Drehmoment den vorgegebenen
Wert erreicht hat.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlammleitung (14) eine Pumpe
(15) enthält und die Pumpe von der Steuervorrichtung
betätigt wird, wenn das Drehmoment den vorgegebenen Wert
erreicht hat.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftmeßvorrichtung (31) über
eine vorgespannte Feder (42) am stationären Widerlager
abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannung der Feder einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (42) an ihrem von der Kraftmeßvorrichtung
(31) abgewandten Ende an einem relativ zum stationären
Widerlager verstellbaren Widerlager (45) abgestützt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekenn
zeichnet durch wenigstens eine weitere vorgespannte
Feder (53), die beim Überschreiten eines vorgegebenen
Federweges (53 a) der ersten Feder (42) zusätzlich
wirksam wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannung der weiteren Feder (53) einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere Feder (53) zwischen dem
Widerlager (45) der ersten Feder (42) und einem Teller
(52), der an dem Widerlager (45) entgegengesetzt zu der
ersten Feder (42) mit verstellbarem Abstand zu dem
Widerlager (45) abgestützt ist, angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federn (42, 53) als konzentrische
Schraubenfedern ausgebildet und angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Widerlager (45) der ersten
Feder (42) an einer Stellschraube (46) abgestützt ist,
und daß der Teller (52) an dem Widerlager (45) über
eine in einer Axialbohrung der Stellschraube (46)
verschiebbare Stange (51) abgestützt ist, die an dem
von dem Widerlager (45) abgewandten Ende der Stell
schraube (46) verstellbar abgestützt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene Federweg
(53 a) einstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16,
gekennzeichnet durch veränderbare Begrenzungsmittel
(44) zur Begrenzung des Federweges.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734019 DE3734019A1 (de) | 1987-10-08 | 1987-10-08 | Verfahren und vorrichtung zum eindicken von feststoffe enthaltenden fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734019 DE3734019A1 (de) | 1987-10-08 | 1987-10-08 | Verfahren und vorrichtung zum eindicken von feststoffe enthaltenden fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3734019A1 true DE3734019A1 (de) | 1989-04-20 |
Family
ID=6337883
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873734019 Withdrawn DE3734019A1 (de) | 1987-10-08 | 1987-10-08 | Verfahren und vorrichtung zum eindicken von feststoffe enthaltenden fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3734019A1 (de) |
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- 1987-10-08 DE DE19873734019 patent/DE3734019A1/de not_active Withdrawn
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