DE3731733A1 - Waessrige beschichtungsmasse und deren verwendung zur beschichtung von gegen uv-strahlung zu schuetzenden gegenstaenden - Google Patents
Waessrige beschichtungsmasse und deren verwendung zur beschichtung von gegen uv-strahlung zu schuetzenden gegenstaendenInfo
- Publication number
- DE3731733A1 DE3731733A1 DE19873731733 DE3731733A DE3731733A1 DE 3731733 A1 DE3731733 A1 DE 3731733A1 DE 19873731733 DE19873731733 DE 19873731733 DE 3731733 A DE3731733 A DE 3731733A DE 3731733 A1 DE3731733 A1 DE 3731733A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coating composition
- composition according
- plastic
- pigments
- particles
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/34—Silicon-containing compounds
- C08K3/36—Silica
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/01—Use of inorganic substances as compounding ingredients characterized by their specific function
- C08K3/013—Fillers, pigments or reinforcing additives
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D5/00—Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
- C09D5/02—Emulsion paints including aerosols
- C09D5/024—Emulsion paints including aerosols characterised by the additives
- C09D5/028—Pigments; Filters
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Be
schichtungsmasse und deren Verwendung zur Beschichtung
von gegen UV-Strahlung zu schützenden Gegenständen.
Es ist aus zahlreichen Literaturstellen bekannt, daß
Polyolefine, wie Hochdruck- und Niederdruckpolyäthylen
sowie Polypropylen und andere Kunststoffe durch UV-
Strahlung sehr stark in Mitleidenschaft gezogen werden,
da diese Strahlung eine "photochemische Zersetzung" be
wirkt. Durch diese photochemische Zersetzung werden jähr
lich Kunststoffe in einem Wert von ca. 100 Mill. DM zer
stört.
Es ist ferner bekannt, daß Rußpigmente die Eigenschaft
haben, die UV-Stabilität der Kunststoffe zu erhöhen.
Von verschiedenen Kunststoffverarbeitern wird daher die
Beimengung von 3 bis 5 Gew.-% Ruß zum Kunststoff empfohlen.
Der 3- bis 5-gew.-%ige Rußzusatz zu der Kunststoffmasse
hat die Aufgabe, die eintreffende UV-Strahlung zu absor
bieren, um auf diese Weise den Kunststoff vor der photo
chemischen Zersetzung zu schützem. Die Praxis hat jedoch
gezeigt daß in sonnenintensiven Ländern Zersetzungen
des Kunststoffes auch dann stattfinden, wenn ein Rußan
teil von 3 bis 5 Gew.-% im Kunststoff eingebaut ist.
Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß die UV-Strahlung
als elektromagnetische Welle erst dann in eine andere
Energieform umgewandelt wird, wenn sie auf ein Rußpigment
auftrifft, d.h. daß die eintreffende Welle zunächst in
die Kunststoffoberfläche eindringt und die chemische Zer
setzung einleitet, bevor sie auf ein Rußpigment trifft.
Ähnlich wie Ruß werden auch Zusätze von UV-strahlungsab
sorbierenden transparenten Eisenoxiden oder von UV-strah
lungsabsorbierenden organischen Verbindungen eingesetzt,
um die Kunststoffe vor der Zersetzung durch UV-Strahlung
zu schützen. Die mengenmäßigen Zusätze betragen in der
Regel 1 bis 4%, bezogen auf die Kunststoff- oder Lack
mischungen.
Schließlich ist noch die Verwendung eines Gemisches aus
einer 25- bis 45-gew.-%igen wäßrigen Channelruß-Dispersion
und einer 45- bis 55-gew.-%igen wäßrigen Polyacrylatharz-
Dispersion bekannt, wobei das Verhältnis des Durchmessers
der Rußteilchen zu dem Durchmesser der Polyacrylatharz
teilchen höchstens 1 : 20 beträgt und eine ausreichende
Menge an Rußteilchen enthalten ist, um die Oberfläche
aller Polyacrylatharzteilchen vollständig zu bedecken,
zur Beschichtung von gegen UV-Strahlung zu schützenden
Gegenständen. Die auf diese Weise erhaltenen Beschich
tungen zeigen eine schwarze, offensichtlich nur aus Ruß
teilchen bestehende Oberfläche, die wie ein Schirm wirkt
und auf diese Weise einen wirksamen UV-Schutz darstellt.
Eine solche UV-Schutzbeschichtung hat aber, abgesehen
von der Schwarzfärbung, den Nachteil, daß sie nicht nur
die einfallende UV-Strahlung absorbiert, sondern auch
das Spektrum der Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich
700-2000 nm, wodurch eine Erwärmung der beschichteten
Körper unvermeidbar wird. Sie kann demzufolge nur dort
Anwendung finden, wo die durch Rußpigmente bedingte
schwarze Einfärbung keine Behinderung darstellt und wo
keine Erwärmung durch Absorption störend wirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Beschichtungsmasse zur Verfügung zu stellen, die einer
seits beliebig einfärbbar ist und die andererseits nach
ihrer Aufbringung auf die gegen UV-Strahlung zu schützen
den Gegenstände einen äußeren anorganischen Schutzfilm
bildet, der eine vollkommene Strahlungs-Reflektion, ins
besondere eine UV- und IR-Reflektion, gewährleistet und
dadurch eine thermische Aufheizung verhindert.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer wässrigen Beschichtungsmasse, die im wesent
lichen besteht aus einer wässrigen Kunststoffdispersion
und einem oder mehreren anorganischen Pigmenten, ausge
nommem Ruß, mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 7 bis 70 nm, vorzugsweise von 7 bis 50 nm, insbe
sondere von 7 bis 30 nm, wobei das Gewichtsverhältnis
Kunststoffteilchen zu Pigmentteilchen mindestens 1:1
beträgt.
Als anorganische Pigmente kommen alle Pigmente in Frage,
die die vorstehend angegebenen Teilchengrößen aufweisen,
beispielsweise anorganische Polysäuren, Metalloxide,
Metallmischoxide und anorganische Salze. Zu erfindungs
gemäß bevorzugt eingesetzten Pigmenten gehören Hellpig
mente wie pyrogene Kieselsäure, gefällte Kieselsäure,
gefälltes Aluminiumsilikat, gefälltes Calciumsilikat und
gefälltes Calciumcarbonat. Eine besonders bevorzugte Ver
wendung finden pyrogene und gefällte Kieselsäuren.
Die erfindungsgemäß unter Verwendung von Hellpigmenten
hergestellten Beschichtungsmassen können durch Zugabe
von Farbpigmenten, deren Teilchengröße in der gleichen
Größenordnung wie die Hellpigmente liegen, nach Wunsch
eingefärbt werden. Zu solchen Farbpigmenten gehören bei
spielsweise die von der BASF im Handel erhältlichen,
transparenten Eisenoxide "Sicotrans" und die von Degussa
hergestellten "Vossen blau" Pigmente. Beide Pigmente
haben Primärteilchengrößen im Nanometerbereich. Erfin
dungsgemäß werden zur Einfärbung je nach Farbwunsch 3
bis 10% Farbpigmente zur Beschichtungsmasse zugegeben.
Auf diese Weise können beispielsweise die sich bei Ver
wendung von pyrogener oder gefällter Kieselsäure bilden
den weißen Oberflächen eingefärbt werden.
Selbstverständlich kann man gemäß der vorliegenden Er
findung aber auch für spezielle Anwendungszwecke die
Hellpigmente ganz durch Farbpigmente ersetzen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Kieselsäuren, die auf
dem Fällungs- oder pyrogenen Wege hergestellt werden,
sowie auch nach diesem Verfahren hergestellte Metall
oxide, z.B. Aluminiumoxid oder Mischoxide, werden z.B.
unter dem Handelsnamen "Aerosil" von Degussa, oder
"Syton" von Monsanto angeboten und sind beispielsweise
in der Schriftenreihe "Aerosil" und "Helle Verstärker
füllstoffe" der Firma Degussa beschrieben. Aerosil ist
ein sehr reines, feinteiliges Siliciumdioxid, das als
Kieselsäure, je nach Typ, eine Primärteilchengröße von
7 bis 40 nm hat - mit einem Siliciumgehalt von 98 bis
99,8% - (siehe Degussa Schriftenreihe).
Aerosil wird u.a. in der Lackindustrie als Thixotropie-
und Mattierungsmittel eingesetzt. Bei diesen Anwendungen
(siehe Degussa Hefte 21 + 33) werden 1 bis 5 Gew.-% Aerosil
für die erfolgreiche Effekterzielung empfohlen.
Die Verwendung von Siliciumdioxid als Pigment für einen
UV-Schutzlack verbietet sich an sich zunächst einmal
grundsätzlich, da die Siliciumdioxid-Teilchen ähnlich
wie Quarzglas gegenüber der Strahlung völlig durchlässig
sind. Der Brechungsindex beträgt 1,45 und entspricht dem
eines aufgetrockneten Kunststoffdispersionsfilmes, so
daß eine völlige Transparenz vorliegt und keine optische
Beeinflussung der UV-Strahlung und des sichtbaren Lichtes
feststellbar ist.
Diese Transparenz wurde auch bei Mischoxiden von 99% SiO2
und 1% Al2O3 festgestellt. Von einer UV-Strahlungsbeein
flussung ist im Stande der Technik bisher nichts be
schrieben worden.
Die einzelnen SiO2-Pigmente, mit z.B. 10 nm Teilchengröße,
liegen weit unterhalb der Wellenlänge des sichtbaren
Lichtes mit z.B. 500 nm. Daher kann ein einzelnes SiO2-Pig
ment nicht sichtbar sein - ebenso ist die Funktion im
Zusammenhang mit UV- oder Infrarotlicht zu bewerten. So
bleibt selbst bei einer hohen Pigmentvolumenkonzentration
die Transparenz der Lackfilme erhalten. Es sind aber
Mattierungseffekte oder Glanzgradveränderungen nach
weisbar.
Während selbst bei sehr hohen Füllungsgraden die Trans
parenz erhalten blieb, wurde überraschenderweise fest
gestellt, daß ab bestimmten hohen Pigmentvolumenkonzen
trationen eine weiße, anorganische Lackfilmoberfläche
vorliegt, die in hohem Grade ultraviolettstrahlungsre
flektierend wirksam ist. Dieser Effekt wird erfindungs
gemäß immer dann erreicht, wenn die Pigmentvolumenkon
zentration so hoch ist, daß die zu reflektierende Strah
lung die einzelnen SiO2-Pigmente als geschlossene homogene
Fläche antrifft.
Zwar ist es Stand der Technik, Kunststoffdispersionen
mit Pigmenten als Lack zu mischen, um Reflektionseigen
schaften zu erzielen, wobei als Pigmente z.B. Titandioxid,
Bariumsulfat, Bleioxid, Glimmer, Kaolin, Kreide, Talkum
oder Eisenoxid eingesetzt werden, doch zeigt eine Analyse
der Pigmentteilchengröße, daß die Farbpigmentteilchen
oft tausendfach größer sind, als die Kunststoffkügelchen
der Kunststoffdispersionen, die in der filmbildenden
Dispersion vorhanden sind. Dies führt dazu, daß UV-strah
lungsanfälliger Kunststoff ebenfalls mit an der Ober
fläche liegt und damit der Zerstörung durch UV-Strahlung
zugänglich ist.
Mit dieser Feststellung soll der Unterschied zwischen
dem Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung
hervorgehoben werden.
Während bei herkömmlichen, pigmentierten Dispersions
lacken die Farbpigmente gegenüber den Kunststoffkügel
chen groß sind, sind die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten Farbpigmente kleiner als die der Kunststoff
teilchen. Im übrigen sei erwähnt, daß dies nur bei wäßrigen
Dispersionen gilt, also nicht bei Kunststofflösungen, da
diese schon bei sehr geringer Zugabe von Aerosil stark
verdicken.
Allerdings kann man gemäß der vorliegenden
Erfindung für spezielle Anwendungszwecke anstelle der
wässrigen Kunststoffdispersion Dispersionen verwenden,
bei denen die Kunststoffteilchen in solchen organischen
Flüssigkeiten dispergiert sind, die bei Zugabe von Aerosil
nicht stark verdicken.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungs
masse dienenden Pigmente werden vorzugsweise in Form
von wässrigen Dispersionen eingesetzt, die 30 bis 55 Gew.-%,
vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-%, Pigment enthalten. Das
gleiche gilt für die Kunststoffdispersionen, die aller
dings vorzugsweise 45 bis 55 Gew.-% an Kunststoffteilchen
enthalten. Dabei werden vorzugsweise solche Kunststoffdis
persionen gewählt, deren Kunststoffkügelchen eine Teil
chengröße zwischen 0,1 und 0,5 µm haben. Die Teilchen
bereiche der erfindungsgemäß eingesetzten Pigmente liegen
dagegen vorzugsweise zwischen 10 und 50 nm.
Den Beschichtungsmassen, die keine hochelastischen Be
schichtungen ergeben sollen, kann man zusätzlich eine
Wasserglaslösung, bestehend aus Kali- oder Natriumwasser
glas zusetzen, wobei die Wasserglasmenge 50 Gew.-% der
SiO2-Dispersion nicht überschreiten sollte.
Die Teilchen der erfindungsgemäß eingesetzten Kunststoff
dispersion bestehen vorzugsweise aus Polyacrylsäure
estern, Polymethacrylsäureestern und/oder Copolymeren
aus Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern mit
anderen Vinylmonomeren oder anderen Monomeren mit einer
oder mehreren C-C-Doppelbindungen oder aus heißsiegel
fähigen carboxylgruppenhaltigen Polyvinylidenchloriden
und/oder Mischpolymerisaten davon. Derartige Dispersionen
sind beispielsweise bei der BASF unter den geschützten
Warenzeichen "Acronal", "Diofan" oder "Lutofan" erhältlich,
wovon es die verschiedensten Typen gibt.
Neben den erwähnten Bestandteilen kann die erfindungs
gemäße Beschichtungsmasse selbstverständlich auch noch
bei Dispersionsfarben übliche Hilfsmittel enthalten, z.B.
zwecks Einstellung der Streichfähigkeit oder des Tropf
verhaltens.
Vorzugsweise bringt man gemäß der Erfindung in die Kunst
stoffdispersion so viele Pigmentteilchen ein, bis die ge
samte Oberfläche aller Kunststoffteilchen vollständig
damit bedeckt ist. Die Bedeckung der Oberfläche der
Kunststoffteilchen ist dabei umso vollständiger, je klei
ner die Pigmentteilchen gegenüber den Kunststoffteilchen sind.
Vorzugsweise ist das Verhältnis Durchmesser der Pigmentteil
chen zu Durchmesser der Kunststoffteilchen gleich oder
kleiner 1 : 20, insbesondere 1 : 100 oder kleiner. Mit
anderen Worten, beträgt z.B. der Durchmesser der Pigmentteil
chen nur 1/100 oder weniger des Durchmessers der Kunst
stoffteilchen, so erhält man einerseits eine sehr gute
Bedeckung der Oberfläche der Kunststoffteilchen und
andererseits bei der Filmbildung eine sehr dichte Pigment
packung an der Oberfläche des Films. Aus dem Verhältnis
Durchmesser der Pigmentteilchen zu Durchmesser der Kunst
stoffteilchen und dem Ziel, eine möglichst dichte Be
deckung der Oberfläche der Kunststoffteilchen zu errei
chen, ergibt sich für den Fachmann durch einfache Rechen
operationen, in welchen Mengenverhältnissen die Pigmentdis
persion mit der Kunststoffdispersion gemischt werden
muß.
Erhalten wird die gegen UV-Strahlung zu schützende Beschich
tung durch Auftragen der erfindungsgemäßen Beschichtungs
masse auf einen Träger und Abdunsten der Flüssigkeit.
Während der Trocknung vereinigen sich die Kunststoff
kügelchen durch plastisches Ineinanderfließen aufgrund
der erheblichen Kohäsionskräfte zu einem Film. Dabei
werden die bedeutend kleineren Pigmentteilchen dort zur
Seite bzw. an die Oberfläche verschoben, wo Berührungs
punkte von Kunststoffteilchen zu Kunststoffteilchen ge
bildet werden. Auch dort, wo die Kunststoffkügelchen Be
rührung zu der zu beschichtenden Trägerfläche finden,
werden die Pigmentteilchen zur Seite geschoben, so daß der
Film gut am Träger haftet. Nachdem die beschichtete
Fläche vollständig getrocknet ist, ist die gesamte Ober
fläche mit Pigment bedeckt. Die Pigmentteilchen sind fest über
die Kunststoffteilchen, die zu einem Film vereinigt
sind, mit der Trägerfläche verbunden. Die Filmstärke
soll etwa 100 µm betragen. Die Beschichtung zeigt
auch bei 100facher UV-Einstrahlumg ein praktisch 100%iges
Reflektionsvermögen.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Beschichtungsmasse
lassen sich alle Gegenstände beschichten, die man vor
UV-Strahlumg schützen will. Ein besonderes Anwendungs
beispiel ist die Beschichtung von Polyäthylen- und Poly
propylenfolien. In einigen Fällen kann es von Vorteil
sein, wenn man vor dem Aufbringen der Beschichtungsmasse
auf den zu beschichtenden Gegenstand einen Haftvermitt
ler aufträgt.
Die für organische Verbindungen schädliche Strahlung
liegt im Wellenlängenbereich von 280 bis 400 nm.
Obwohl die erfindungsgemäße Beschichtung auch im soge
nannten UVC-Bereich mit Wellenlängen unterhalb 280 nm
reflektierend wirksam ist, gilt der Hauptanwendungsbe
reich den Wellenlängen von 290 nm bis 600 nm, da UV-Strah
lung mit Wellenlängen unterhalb 280 nm (UVC-Strahlung)
von der Ozonschicht der Atmosphäre abgefangen wird.
Der Bereich der UVB-Strahlung reicht von 295 bis 320 nm,
der des UVA-Bereichs von 320 bis 380 nm.
Die folgenden Vergleichsbeispiele und Beispiele erläutern
die Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungs
masse zur Herstellung von UV-reflektierenden Oberflächen
beschichtungen. Die Auftragung der Beschichtungsmasse
auf die vor UV-Strahlung zu schützenden Gegenstände er
folgt mittels bekannter Techniken.
Es werden 50 Gew.-Teile einer 40-gew.-%igen wässrigen
SiO2-Dispersion angesetzt. In die Dispersion werden
100 Gew.-Teile einer 50-gew.-%igen Polyacrylatdispersion
gegeben und ca. 15 Minuten verrührt. Nach dem Auftrag
ist der sich während des Auftrocknens bildende Film
hochtransparent und zeigt keine Reflektionswirkung für
UV-Licht.
Es werden 100 Gew.-Teile einer wässrigen 40-gew.-%igen
SiO 2-Dispersion vorgelegt und 150 Gew.-Teile einer
50-gew.-%igen Acrylharzdispersion eingerührt. Nach dem
Auftrag und dem Auftrocknen zeigt der Film eine völlige
Transparenz für UV- und sichtbares Licht.
Es werden 100 Gew.-Teile einer 40-gew.-%igen wässrigen
SiO2-Dispersion vorgelegt. In die Dispersion werden
100 Gew.-Teile einer 50-gew.-%igen Acrylharzdispersion
eingerührt. Nach dem Auftrocknen zeigt der Film ein
leichtes Nachlassen der Transparenz, jedoch fast keine
Reflektionswirkung für UV-Strahlung.
Es werden 125 Gew.-Teile einer 40-gew.-%igen wässrigen
SiO2-Dispersion vorgelegt, in die 100 Gew.-Teile einer
50-gew.-%igen wässrigen Kunststoffdispersion gerührt
werden (15 Minuten). Nach dem Auftrag und dem Auftrocknen
des Films liegt eine weiße, das UV-Licht reflektierende
Beschichtung vor.
Es werden 150 Gew.-Teile einer 40-gew.-%igen wässrigen
SiO2-Dispersion vorgelegt, in die 100 Gew.-Teile einer
50-gew.-%igen wässrigen Kunststoffdispersion gerührt
werden (15 Minuten). Nach dem Auftrag und dem Auftrocknen
des Films liegt eine weiße, das UV-Licht reflektierende
Beschichtung vor.
Ein höherer Füllungsgrad geht zu Lasten der mechanischen
Festigkeitswerte des Films.
Claims (10)
1. Wässrige Beschichtungsmasse, bestehend im wesent
lichen aus einer wässrigen Kunststoffdispersion und
einem oder mehreren anorganischen Pigmenten, ausge
nommen Ruß, mit einer durchschnittlichen Teilchen
größe von 7 bis 70 nm, vorzugsweise von 7 bis 50 nm,
insbesondere von 7 bis 30 nm, wobei das Gewichtsver
hältnis Kunststoffteilchen zu Pigmentteilchen minde
stens 1:1 beträgt.
2. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die anorganischen Pigmente anorganische
Polysäuren, Metalloxide, Metallmischoxide oder an
organische Salze sind, die nach pyrogenen Verfahren
oder durch Fällungsreaktionen hergestellt wurden.
3. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als anorganische Hellpigmente
pyrogene Kieselsäure, gefällte Kieselsäure, gefälltes
Aluminiumsilikat, gefälltes Calciumsilikat und/oder
gefälltes Calciumcarbonat, insbesondere pyrogene
und/oder gefällte Kieselsäuren, enthält.
4. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie neben den anorganischen Hell
pigmenten zusätzlich zur Einfärbung anorganische
Farbpigmente mit einer Teilchengröße, wie in Anspruch
1 angegeben, enthält.
5. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als anorganische Pigmente
nur ein oder mehrere Farbpigmente enthält.
6. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie unter Verwendung einer 45-
bis 55-gew.-%igen wässrigen Kunststoffdispersion
hergestellt wurde.
7. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilchen der Kunststoffdis
persion aus Polyacrylsäureestern, Polymethacryl
säureestern und/oder Copolymeren aus Acrylsäure
estern und/oder Methacrylsäureestern mit anderen
Vinylmonomeren oder anderen Monomeren mit einer
oder mehreren C-C-Doppelbindungen bestehen.
8. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilchen der Kunststoffdis
persion aus heißsiegelfähigen carboxylgruppenhalti
gen Polyvinylidenchloriden und/oder Mischpolymeri
saten davon bestehen.
9. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sie die bei Dispersionsfarben
üblichen Hilfsmittel und/oder Wasserglas enthält.
10. Verwendung einer Beschichtungsmasse gemäß Anspruch
1 bis 9 zur Beschichtung von gegen UV-Strahlung zu
schützenden Gegenständen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731733 DE3731733A1 (de) | 1987-09-21 | 1987-09-21 | Waessrige beschichtungsmasse und deren verwendung zur beschichtung von gegen uv-strahlung zu schuetzenden gegenstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731733 DE3731733A1 (de) | 1987-09-21 | 1987-09-21 | Waessrige beschichtungsmasse und deren verwendung zur beschichtung von gegen uv-strahlung zu schuetzenden gegenstaenden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3731733A1 true DE3731733A1 (de) | 1989-04-06 |
DE3731733C2 DE3731733C2 (de) | 1991-08-08 |
Family
ID=6336507
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873731733 Granted DE3731733A1 (de) | 1987-09-21 | 1987-09-21 | Waessrige beschichtungsmasse und deren verwendung zur beschichtung von gegen uv-strahlung zu schuetzenden gegenstaenden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3731733A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4101475A1 (de) * | 1991-01-19 | 1992-07-23 | Schoeller F Jun Gmbh Co Kg | Beschichtungsmasse fuer die rueckseite fotografischer traegermaterialien und verfahren zu ihrer herstellung |
US5221555A (en) * | 1991-12-12 | 1993-06-22 | Felix Schoeller, Jr. Gmbh & Co. Kg | Reverse side coating of photographic support materials |
DE10030447A1 (de) * | 2000-06-21 | 2002-01-17 | Murjahn Amphibolin Werke | Konservierungsmittelfreie Dispersionsfarbe |
WO2005059045A2 (en) * | 2003-12-17 | 2005-06-30 | Ppg Industries Ohio, Inc. | Coating compositions with enhanced corrosion resistance and appearance |
FR2869039A1 (fr) * | 2004-04-16 | 2005-10-21 | Essilor Int | Latex colore par des pigments et procede de traitement d'un substrat transparent a l'aide dudit latex colore. |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3116827A (en) * | 1960-08-17 | 1964-01-07 | Glidden Co | Emulsion paint concentrate |
US3578618A (en) * | 1969-07-07 | 1971-05-11 | Du Pont | Vinyl acetate-ethylene copolymer aqueous paint compositions |
US4048380A (en) * | 1975-01-31 | 1977-09-13 | Star Paper Limited | Cast coated paper and its production and compositions for it |
-
1987
- 1987-09-21 DE DE19873731733 patent/DE3731733A1/de active Granted
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3116827A (en) * | 1960-08-17 | 1964-01-07 | Glidden Co | Emulsion paint concentrate |
US3578618A (en) * | 1969-07-07 | 1971-05-11 | Du Pont | Vinyl acetate-ethylene copolymer aqueous paint compositions |
US4048380A (en) * | 1975-01-31 | 1977-09-13 | Star Paper Limited | Cast coated paper and its production and compositions for it |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Derwent-Referat Nr. 44921E/22, 1982, der JP 57-0 67 669 * |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4101475A1 (de) * | 1991-01-19 | 1992-07-23 | Schoeller F Jun Gmbh Co Kg | Beschichtungsmasse fuer die rueckseite fotografischer traegermaterialien und verfahren zu ihrer herstellung |
US5318886A (en) * | 1991-01-19 | 1994-06-07 | Felix Schoeller, Jr. Gmbh & Co. | Reverse side coating of photographic support materials |
US5221555A (en) * | 1991-12-12 | 1993-06-22 | Felix Schoeller, Jr. Gmbh & Co. Kg | Reverse side coating of photographic support materials |
DE10030447A1 (de) * | 2000-06-21 | 2002-01-17 | Murjahn Amphibolin Werke | Konservierungsmittelfreie Dispersionsfarbe |
DE10030447C2 (de) * | 2000-06-21 | 2002-11-28 | Murjahn Amphibolin Werke | Konservierungsmittelfreie Dispersionsfarbe |
WO2005059045A2 (en) * | 2003-12-17 | 2005-06-30 | Ppg Industries Ohio, Inc. | Coating compositions with enhanced corrosion resistance and appearance |
WO2005059045A3 (en) * | 2003-12-17 | 2005-11-10 | Ppg Ind Ohio Inc | Coating compositions with enhanced corrosion resistance and appearance |
FR2869039A1 (fr) * | 2004-04-16 | 2005-10-21 | Essilor Int | Latex colore par des pigments et procede de traitement d'un substrat transparent a l'aide dudit latex colore. |
WO2005105901A1 (fr) * | 2004-04-16 | 2005-11-10 | Essilor International (Compagnie Generale D'optique) | Latex colore par des pigments et procede de traitement d'un substrat transparent a l'aide dudit latex colore |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3731733C2 (de) | 1991-08-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60003765T2 (de) | Schuppenförmiges Pigment mit hoher Orientierung und Verfahren zur Herstellung desselben | |
US5190583A (en) | Aqueous coating composition and the use thereof for coating to be protected from light, especially ultraviolet radiation | |
EP0800558B1 (de) | Beschichtungsmittel zur herstellung von wärmestrahlen reflektierenden überzügen | |
DE2244327C3 (de) | Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von nicht-glänzenden Filmen oder Überzügen | |
DE69818556T2 (de) | Pigment zur Abschirmung gegen Ultravioletstrahlung | |
DE1519232C3 (de) | Überzugsmittel zur Herstellung diffus-reflektierender Überzüge | |
DE102008020442A1 (de) | Pigmentpräparationen | |
EP0548822A2 (de) | IR-reflektierender Körper | |
DE4037878B4 (de) | Verfahren zum Stabilisieren von Wismuthvanadat-Pigmenten gegen den Angriff von Salzsäure | |
DE102016215408A1 (de) | Ultraviolettabsorbierende beschichtungszusammensetzung mit verbesserter abriebfestigkeit | |
EP0491170B1 (de) | Gegossene Kunststofformteile | |
DE3021435A1 (de) | Strassenmarkierungs-zusammensetzung | |
DE3731733C2 (de) | ||
EP1832624B1 (de) | Verwendung von Cerdioxid zur Stabilisierung von organischen Polymeren gegenüber freien Radikalen | |
DE102012004138B3 (de) | Verwendung einer zinkoxidhaltigen Fritte als UV-Schutzpigment | |
DE69132661T9 (de) | Verwendung von Säure-Base-Indikatoren zur Verbesserung der Nassdeckkraft von Emulsionsfarben | |
DE60011478T2 (de) | Titandioxidpigment und verfahren zu dessen herstellung | |
NZ272942A (en) | Aqueous paint composition containing structured composite pigments | |
EP0718378B1 (de) | Nicht glänzende Farbpigmente | |
US4474909A (en) | Opacification of paint | |
EP0929613B1 (de) | Zinksulfid-pigment | |
DE1496646A1 (de) | Pigmentfritte fuer Lacke,Anstriche,Kunststoffe,Papier u.dgl. | |
DE3433617C2 (de) | ||
DE4006267A1 (de) | Polymerkoerner und sie enthaltende zusammensetzungen | |
DE4323372C2 (de) | Beschichtungszusammensetzung, die auf ein Substrat aufgebracht ist und feinstteiliges TiO¶2¶ enthält |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |