DE3731463C2 - Turboprop-Gasturbinentriebwerk - Google Patents
Turboprop-GasturbinentriebwerkInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Turboprop-Gasturbinen
triebwerk der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Gattung.
Ein derartiges Triebwerk ergibt sich aus Fig. 8 der
US-PS 2 607 430. Hierbei wird der Einlaßkanal durch den äußeren
rotierenden Bauteil und dem inneren rotierenden Bauteil der
Nabenhaube des stromabwärtigen Propellers definiert und er
erstreckt sich daher axial durch den stromabwärtigen Propeller
hindurch. Die Einlaßöffnung besitzt eine relativ große radiale
Abmessung und ist so angeordnet, daß die Strömung allein in
Achsrichtung verläuft. Es besteht daher die Gefahr, daß Fremd
körper, insbesondere Vögel, leicht in die Einlaßöffnung ein
treten können und durch den Einlaßkanal nach dem Gasgenerator
gefördert werden.
Die DE-35 07 035 A1 beschreibt ein Turbofan-Gasturbinentrieb
werk mit zwei in einem Fangehäuse gegenläufig umlaufenden
Fans, die direkt durch im Gegensinn umlaufende Turbinen an
getrieben werden. Nach der Beschreibung ist diese Konstruktion
auch anwendbar für frei und gegenläufig umlaufende Propeller.
Hierbei ist ferner ein Zusatzverdichter mit einem Rotor vorge
sehen, der die Nabenhaube des stromaufwärtigen Fan bzw.
Propellers bildet. Ein weiterer Rotor bildet die Nabenhaube
des stromabwärtigen Propellers bzw. Fan. Zwischen den Fan
schaufeln wird eine in axialer Richtung verlaufende Einlaß
öffnung gebildet, so daß der Einlaßkanal sich axial durch den
stromabwärtigen Propeller erstreckt. Auch hier besteht die
Gefahr des Ansaugens großer Fremdkörper, beispielsweise das
Einsaugen von Vögeln, weil die Einlaßöffnung eine relativ
große radiale Abmessung besitzt und so angeordnet ist, daß die
Luftströmung ausschließlich in Axialrichtung verläuft. Daher
können Vögel oder andere Fremdkörper leicht über die Einlaß
öffnung durch den Einlaßkanal eingesaugt werden, was eine Be
schädigung des Zusatzkompressors zur Folge haben kann, bevor
die Strömung nach dem Gasgenerator gelangt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Turboprop-Gasturbinentriebwerk derart auszubilden, daß durch
spezielle Ausbildung und Anordnung des Einlaßkanals die Länge
der Antriebswelle und des Triebwerks verkürzt und das Gewicht
verringert werden kann, wobei gleichzeitig ein wirksamer Schutz
gegen das Einsaugen von Fremdkörpern gewährleistet wird.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungs
teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Demgemäß ist die Einlaßöffnung so ausgebildet, daß sie mit den äußeren Ober
flächen der Nabenhauben fluchtet und der Einlaßkanal ist gegen
über der Luftströmung über den Nabenhauben im Winkel angestellt
und vermindert sich im Durchmesser in Richtung axial nach
hinten. Die Einlaßöffnung besitzt nur einen geringen radialen
Abstand zwischen dem radial äußeren Ende der stromaufwärtigen
Nabenhaube und dem stromaufwärtigen Ende der stromabwärtigen
Nabenhaube. Auf diese Weise wird eine relativ kleine axiale
Baulänge erzielt, und es besteht nur eine geringe Wahrschein
lichkeit, daß Fremdkörper in den Einlaßkanal eingesaugt werden.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung
(Fig. 1) zeigt einen Axialschnitt eines erfindungsgemäß aus
gebildeten Turboprop-Gasturbinentriebwerks.
Ein Turboprop-Gasturbinentriebwerk 10 umfaßt einen Gasgenera
tor 12, einen stromaufwärtigen Propeller 22 und einen stromab
wärtigen Propeller 28. Der Gasgenerator 12 weist in Strömungs
richtung hintereinander einen Kompressor 14, eine Verbrennungs
einrichtung 16 und Turbinen 18, 20 auf. Der Kompressor 14 kann
nur aus einem Hochdruck-Kompressor bestehen, oder er kann in
Strömungsrichtung hintereinander einen Niederdruckkompressor und
einen Hochdruckkompressor aufweisen. Die Turbine (18) kann nur eine
Hochdruckturbine zum Antrieb des Hochdruckkompressors aufweisen oder
in Strömungsrichtung hintereinander eine Hochdruckturbine und eine
Niederdruckturbine zum Antrieb von Hochdruckkompressor bzw. Nieder
druckkompressor. Die Turbine (20) ist eine Nutzleistungsturbine,
die den stromaufwärtigen Propeller (22) und den stromabwärtigen
Propeller (28) über eine Antriebswelle (46) und ein Getriebe (48)
antreibt. Der Gasgenerator (12) arbeitet in herkömmlicher Weise
und seine Arbeitsweise wird daher nicht weiter beschrieben.
Der stromaufwärtige Propeller (22) und der stromabwärtige Propeller
(28) liegen axial stromauf des Gasgenerators (12) und sie liegen
koaxial zueinander. Der stromaufwärtige Propeller (22) weist mehrere
Propellerschaufeln (26) mit einstellbarem Anstellwinkel auf, die auf
einer Propellernabe (24) gelagert sind. Die Propellernabe (24) trägt
eine aerodynamisch gestaltete Propellerhaube (25) und wird von
dieser umschlossen. Der stromabwärtige Propeller (28) umfaßt mehrere
Schaufeln (32) mit einstellbarem Anstellwinkel, die drehbar in einer
Propellernabe (30) gelagert sind. Die Propellernabe (30) trägt eine
aerodynamisch gestaltete Haube (31) und ist von dieser umschlossen.
Der Gasgenerator (12) ist von einem Gasgeneratorgehäuse (34) um
schlossen und eine Vielzahl von Streben (36) erstreckt sich radial
vom stromaufwärtigen Ende des Gehäuses (34) nach innen, um einen
axial nach vorn vorstehenden Trägeraufbau (38) abzustützen. Der
Trägeraufbau (38) erstreckt sich koaxial in den stromabwärtigen
Propeller (28) hinein, und die Propellernabe (30) des stromabwärtigen
Propellers (28) ist drehbar im Trägeraufbau (38) durch im axialen
Abstand angeordnete Lager (40 und 42) abgestützt.
Die Propellernabe (24) des stromaufwärtigen Propellers (22) ist
drehbar in der Propellernabe (30) des stromabwärtigen Propellers
(28) über Lager (44) abgestützt.
Die Antriebswelle (46) erstreckt sich koaxial durch den Gasgenerator
(12) und den Trägeraufbau (38), um den stromaufwärtigen und stromab
wärtigen Propeller über das Getriebe (48) anzutreiben. Das Getriebe
(48) weist ein Sonnenrad (50) auf, das auf der Antriebswelle (36)
sitzt und von dieser angetrieben wird. Weiter weist das Getriebe
mehrere Planetenräder (52) auf, die mit dem Sonnenrad (50) kämmen
und von diesem angetrieben werden, und außerdem ist ein Zahnkranz
(54) vorgesehen, der mit den Planetenrädern (52) in Eingriff steht.
Die Planetenräder (52) sind drehbar in einem Planetenradträger (56)
durch Lager, d. h. Rollenlager oder andere geeignete Lager abgestützt.
Der Zahnkranz (54) ist antriebsmäßig mit der Propellernabe (54) des
stromaufwärtigen Propellers (22) verbunden, und der Planetenradträger
(56) ist antriebsmäßig mit der Propellernabe (30) des stromabwärtigen
Propellers (28) verbunden, um stromaufwärtigen und stromabwärtigen
Propeller in entgegengesetzten Richtungen anzutreiben.
Es kann zweckmäßig sein den Zahnkranz (54) antriebsmäßig mit der
Propellernabe (30) des stromabwärtigen Propellers (28) zu verbinden,
und den Planetenradträger (56) mit der Propellernabe (54) des strom
aufwärtigen Propellers (22) zu verbinden.
Das Getriebe (48) liegt ideal axial zwischen den Propellern (22 und
28), um die Länge der Antriebswelle (46) und des Triebwerks zu ver
ringern, jedoch kann das Getriebe auch innerhalb der Nabe eines der
Propeller oder stromab beider Propeller zwischen dem stromabwärtigen
Propeller und dem Gasgenerator angeordnet sein.
Ein Lufteinlaß (58) liefert dem Gasgenerator (12) Luft. Der Einlaß
weist eine ringförmige Einlaßöffnung (60) auf, die axial zwischen
dem stromaufwärtigen Propeller (22) und dem stromabwärtigen Propeller
(28) liegt, und außerdem ist ein ringförmiger Einlaßkanal vorgesehen,
der einen ersten ringförmigen Einlaßkanalabschnitt (62) aufweist,
der axial durch die Propellerhaube (31) des stromabwärtigen Propellers
hindurchläuft. Ein zweiter ringförmiger Lufteinlaßkanalabschnitt (64)
liegt stromab des ersten ringförmigen Einlaßkanalabschnitts (62) und
verläuft nach dem Gasgenerator (12).
Die ringförmige Einlaßöffnung (60) ist zwischen den Propellerhauben
(25 und 31) ausgebildet, und die Hauben sind so gestaltet, daß die
ringförmige Einlaßöffnung (60) mit der äußeren Oberfläche der
Propellerhauben fluchtet. Der erste ringförmige Einlaßkanalabschnitt
(62) wird durch eine Außenwand (68) und eine Innenwand (66) der
Propellerhaube (31) definiert und mehrere aerodynamisch gestaltete
Streben (70) erstrecken sich radial über den Kanalabschnitt (62).
Der ringförmige Einlaßkanal ist in einem Winkel gegenüber der Luft
strömungsrichtung über den Propellerhauben angestellt und der ring
förmige Einlaßkanal vermindert sich im Durchmesser in Achsrichtung
nach hinten.
Die Positionierung der ringförmigen Einlaßöffnung (60) zwischen
den Propellern mit ringförmigem Einlaßkanalabschnitt (62), der
durch den Propeller (28) hindurchläuft, führt zu mehreren Vorteilen
gegenüber dem Stande der Technik.
Die Länge der Welle (46) und des Turboprop-Gasturbinentriebwerks (10)
wird in einem Ausmaß vermindert, das etwa gleich ist dem axialen
Abstand zwischen den Propellerschaufeln, wobei eine ausreichende
Einlaßkanallänge erhalten bleibt, um eine Diffusion der Einlaßluft
zu gewährleisten.
Die ringförmige Einlaßöffnung (60) fluchtet mit den Propellerhauben
(25 und 31) und es besteht ein minimaler radialer Abstand zwischen
dem radial äußeren Ende der Propellerhaube (25) und dem stromauf
wärtigen Ende der Propellerhaube (31). Die Winkellage des ring
förmigen Einlaßkanals gegenüber der Luftströmung, die über die
äußeren Oberflächen der Propellerhauben und über das Gasgenerator
gehäuse abströmt, bietet einen verbesserten Schutz gegen das Ein
saugen großer Fremdkörper, beispielsweise von Vögeln in den ring
förmigen Einlaßkanal und in den Gasgenerator. Der Grund hierfür liegt
darin, daß die Massenkraft großer oder schwerer Fremdkörper diesen
Fremdkörper mit der Luftströmung abzuführen trachtet, die über die
äußeren Oberflächen der Propellerhauben und über das Gasgenerator
gehäuse abströmt, wobei jedoch ein Teil der Luft leicht in den ring
förmigen Einlaßkanal einströmen kann.
Der Durchmesser des Gasgeneratorgehäuses wird vermindert, weil die
ringförmige Lufteinlaßöffnung einen verminderten Durchmesser aufweist.
Die durch den ringförmigen Lufteinlaßkanalabschnitt (62) strömende
Luft wird bei ihrem Durchtritt über die Innenwand (66) und die
Außenwand (68) der Propellerhaube (31) erwärmt. Die Innenwand (66)
wird erwärmt, weil sie dicht am Getriebe (48) liegt, und die Außenwand
(68) kann dadurch erwärmt werden, daß Warmluft radial durch die Streben
(70) hindurchtritt, und hierdurch wird eine Eisbildung im ringförmigen
Einlaßkanalabschnitt (62) verhindert oder wenigstens vermindert, so
daß Enteisungseinrichtungen am Einlaß wegfallen oder mit geringerer
Leistung ausgebildet werden können.
Die Verluste in der Luftströmung, die über die Einlaßöffnung abfließt,
werden bis zu einem gewissen Grade durch den Druckanstieg über dem
stromaufwärtigen Propeller aufgewogen und auch durch den Druckanstieg,
der von den aerodynamischen Streben (70) erreicht wird.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ein Getriebe vorgesehen,
welches die Propeller im Gegensinn antreibt. Es ist jedoch auch
möglich, ein Getriebe derart anzuordnen, daß die Propeller im gleichen
Richtungssinn, aber mit unterschiedlichen Drehzahlen, umlaufen.
Claims (8)
1. Turboprop-Gasturbinentriebwerk mit einem Gasgenera
tor mit einem stromaufwärtigen und einem stromabwärtigen Pro
peller, wobei der Gasgenerator in Strömungsrichtung hinter
einander einen Kompressor, eine Verbrennungseinrichtung und
eine Turbine besitzt und wobei der stromaufwärtige und der
stromabwärtige Propeller stromauf des Gasgenerators angeord
net sind und die Turbine den stromaufwärtigen und den strom
abwärtigen Propeller über Wellen und Getriebe antreibt und
mit einem Einlaß zur Zuführung von Luft nach dem Gasgenerator,
bestehend aus einer Einlaßöffnung und einem Einlaßkanal, wo
bei die Einlaßöffnung axial zwischen dem stromaufwärtigen
Propeller und dem stromabwärtigen Propeller liegt und der
stromaufwärtige Propeller und der stromabwärtige Propeller
jeweils eine entsprechend gestaltete Nabenhaube aufweisen
und der Einlaßkanal an seinem radial äußeren Ende durch die
Nabenhaube des stromabwärtigen Propellers definiert ist, so
daß sich der Einlaßkanal axial durch den stromabwärtigen Pro
peller hindurch erstreckt und die Einlaßöffnung zwischen dem
radial äußeren Ende der Nabenhaube des stromaufwärtigen Pro
pellers und dem stromaufwärtigen Ende der Nabenhaube des strom
abwärtigen Propellers erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß das radial äußere Ende (68) des
Einlaßkanals (62, 64) sich im Durchmesser in Richtung axial
stromab vermindert und das stromaufwärtige Ende der Nabenhaube
(31) des stromabwärtigen Propellers (28) im axialen Abstand
stromab zu dem radial äußeren Ende der Nabenhaube (25) des
stromaufwärtigen Propellers (22) liegt, daß das stromaufwär
tige Ende der Nabenhaube (31) des stromabwärtigen Propellers
(28) radial nach außen von dem radial äußeren Ende der Naben
haube (25) des stromaufwärtigen Propellers (22) über einen
minimalen radialen Abstand distanziert liegt, wodurch die Ein
laßöffnung (60) im wesentlichen mit den äußeren Oberflächen
der Nabenhauben (25, 31) von stromaufwärtigen und stromabwär
tigen Propellern (22, 28) fluchtet, um das Einsaugen von Fremd
körpern in die Einlaßöffnung (60) und den Einlaßkanal (62, 64)
zu verhindern oder wenigstens zu vermindern.
2. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das stromaufwärtige Ende der Naben
haube (31) des stromabwärtigen Propellers (28) einen Durchmes
ser besitzt, der etwas größer ist als der radial größte Durch
messer der Nabenhaube (25) des stromaufwärtigen Propellers (22).
3. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das von der Turbine (20) an
getriebene Getriebe (48) axial zwischen dem stromaufwärtigen
Propeller (22) und dem stromabwärtigen Propeller (28) liegt.
4. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach einem der An
sprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der stromaufwärtige Propeller
(22) und der stromabwärtige Propeller (28) durch das Getriebe
(48) gegenläufig angetrieben werden.
5. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (48) ein von der
Antriebswelle (36) angetriebenes Sonnenrad (50), mehrere
mit dem Sonnenrad (50) in Eingriff stehende Planetenräder
(52) und einen Zahnkranz (54) aufweist, der mit den Plane
tenrädern (52) kämmt und von diesen angetrieben wird, und
daß die Planetenräder (52) drehbar auf einem Planetenrad
träger (56) gelagert sind und diesen antreiben.
6. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnkranz (54) den stromauf
wärtigen Propeller (22) und der Planetenradträger (56) den
stromabwärtigen Propeller (28) antreibt.
7. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Planetenradträger den strom
aufwärtigen Propeller und der Zahnkranz den stromabwärtigen
Propeller antreibt.
8. Turboprop-Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (60) ringförmig
ist, und daß der Einlaßkanal (62, 64) ebenfalls ringförmig
ausgebildet ist.
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