DE3731174A1 - Glasur- und emailstabile perlglanzpigmente - Google Patents
Glasur- und emailstabile perlglanzpigmenteInfo
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- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/0078—Pigments consisting of flaky, non-metallic substrates, characterised by a surface-region containing free metal
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft glasur- und emailstabile farbige
Perlglanzpigmente auf Basis von mit Metalloxiden, ins
besondere Titandioxid, beschichteten und zusätzlich mit
einer Deckschicht aus Zinndioxid versehenen plättchen
förmigen Substraten.
Farbige Perglanzpigmente auf Basis von mit Metalloxiden
beschichteten plättchenförmigen Substraten sind seit
längerem bekannt. So werden - wie beispielsweise in der
US 30 87 828 oder der DE 25 22 572 beschrieben - durch
eine Beschichtung mit Eisen-III-Oxid bzw. Eisen-III-Oxid
und Titandioxid Pigmente erhalten, die eine goldene bis
rötlich-bronzene Körperfarbe aufweisen. Die Farbskala
für eine Körperfarbe aufweisende Perglanzpigmente, ins
besondere im Rot- bis Violettbereich, zeichnet sich durch
eine nur geringe Variationsbreite aus. Zwar lassen sich
noch andere rötliche Körperfarben erzielen, wenn man
den Pigmenten anorganische oder organische Farbstoffe
zusetzt; derartige Pigmente sind jedoch für eine Vielzahl
von Anwendungen, so z.B. für Glasuren und Emaillen, nicht
geeignet.
Es bestand also ein Bedürfnis, Perlglanzpigmente zu
entwickeln, die einerseits durch Bereitstellung neuer
dekorativer Farben die Farbskala für Farbglanzpigmente
im Rot- bis Violettbereich bereichern, aber andererseits
chemisch und thermisch so stabil sind, um gegebenenfalls
in silikatischen Schmelzflüssen und somit für Glasuren
und Emaillen verwendet werden zu können.
Das Fehlen jeglicher toxischer Bestandteile, wie z.B.
Cadmium, welches für Farben oft Verwendung findet, sollte
darüberhinaus auch ihre Anwendung in kosmetischen
Artikeln erlauben.
Es wurde nun gefunden, daß neue farbige, insbesondere
rote bis purpur-violette und für Glasuren und Emails
geeignete Perlglanzpigmente auf Basis von mit Metall
oxiden beschichteten und zusätzlich mit einer Deckschicht
aus Zinndioxid versehenen plättchenförmigen Substraten
erhalten werden können, wenn in die Zinndioxidschicht
kolloidal verteiltes Gold eingelagert wird.
Glasur- und emailstabile Pigmente, die eine Außenschicht
von Zinn- oder Ceroxid aufweisen, sind in der deutschen
Patentanmeldung DE-OS-35 35 818 beschrieben; jeodch sind
diese Pigmente silberweiß oder erscheinen in den entspre
chenden Interferenzfarben, falls sie nicht durch Zusatz
von Eisenoxiden die gold-bronzenen Körperfarben erhalten.
Auch die Ausfällung von kolloidalem Gold durch Zinnsalze
ist im Prinzip seit langem zur Herstellung von Cassius′schem
Goldpurpur bekannt (z.B. Gmelin, Handbuch d. anorg. Chemie,
Bd. Au, 399-400, 1954), jedoch war es nicht vorauszusehen,
daß die Einlagerung von Gold-Partikeln unter den zur Auf
fällung einer Zinndioxid-Schicht notwendigen Verfahrens
bedingungen gelingen könnte. Auch war es nicht vorausseh
bar, daß dabei Pigmente erhalten werden können mit einer
zur Vermittlung des typischen Perlglanzeffekts ausreichen
den glatten und transparenten Oberfläche.
Gegenstand der Erfindung sind demnach Perlglanzpigmente
auf Basis von mit Metalloxiden, insbesondere Titandioxid,
beschichteten und zusätzlich mit einer Deckschicht aus
Zinndioxid versehenen plättchenförmigen Substraten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pigmente innerhalb der
Zinndioxidschicht eine Einlagerung von kolloidalem Gold
aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Her
stellung von Perlglanzpigmenten auf Basis von mit Metall
oxiden, insbesondere Titandioxid überzogenen plättchen
förmigen Substraten, die eine Deckschicht aus Zinndioxid
besitzen, wobei die plättchenförmigen Substrate in
wäßriger Suspension zunächst mit durch Hydrolyse aus
Metallsalzen gefällten Metalloxiden bzw. Oxidhydraten,
insbesondere Titandioxid bzw. Titandioxidhydrat, und mit
durch Hydrolyse eines Zinnsalzes gefälltem Zinndioxid
bzw. Zinndioxidhydrat beschichtet und danach gegebenen
falls gewaschen, getrocknet und geglüht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fällung des Zinndioxids aus dem
Zinnsalz in Gegenwart eines Goldsalzes vorgenommen wird
unter Bedingungen, bei denen kolloidales Gold in die
Zinndioxidschicht eingelagert wird.
Schließlich ist Gegenstand der Erfindung auch die Ver
wendung von Perlglanzpigmenten auf Basis von mit Metall
oxiden, insbesondere Titanoxid, beschichteten plättchen
förmigen Substraten, die eine Deckschicht aus Zinndioxid
besitzen, in das kolloidales Gold eingelagert ist, zur
Pigmentierung von Glasuren, Emaillen, Kunststoffen,
Druckfarben, Lacken und kosmetischen Artikeln.
Die neuen erfindungsgemäßen Pigmente weisen eine von der
Schichtdicke und Herstellungsweise abhängige rötlich
purpurne bis bläulich-violette Körperfarbe mit hoher
Deckkraft und bestechender Brillanz auf, wobei die
Purpurfarbtöne in der Regel überwiegen. Die Körperfarbe
ist dabei abhängig vom Verhältnis Au/SnO2; die zu beob
achtenden Interferenzfarben sind dagegen von der Dicke
der Metalloxidschichten abhängig. Eine besonders ein
heitlicher satter Gesamtfarbeindruck entsteht, wenn
Körper- und Interferenzfarbe übereinstimmen. Besonders
günstig und farbverstärkend ist daher das Aufbringen
der Gold/Zinndioxid-Schicht auf rot bis violettfarbene
Interferenzpigmente.
Die neuen erfindungsgemäßen Pigmente weisen überdies die
in der DE-OS 35 35 818 beschriebenen Vorteile bezüglich
chemischer und thermischer Stabilität auf, so daß sie
auch für Emaillen und Glasuren eingesetzt werden können,
ohne an Farbkraft und Perlglanz zu verlieren.
Die Herstellung von Perlglanzpigmenten auf Basis von
mit Metalloxiden, insbesondere Titandioxid beschichteten
plättchenförmigen Substraten, welche als Ausgangsstoffe
für die erfindungsgemäßen Pigmente dienen, ist hinreichend
beschrieben worden, so z.B. in der DE-PS 20 09 566,
in der DE-PS 22 14 545, in der DE-PS 25 22 572,
in der DE-OS 35 28 256 oder in der DE-OS-35 35 818.
Als Substrate zur Auffällung der Metalloxidschicht sind
im Prinzip alle plättchenförmigen Materialien geeignet,
die mit Metalloxiden beschichtet werden können. Beispiel
haft können genannt werden Glas, Glimmer, wie z.B.
Muskovit, Biotit, Phlogopit und Vermiculit, synthetische
Glimmer und mit Metalloxiden überzogener Glimmer.
Vorzugsweise wird Muskovit eingesetzt, wobei helle, an
färbenden Metallverbindungen arme Glimmersorten bevorzugt
werden. In Spezialfällen sind zur Erzielung eines bestimm
ten Farbcharakters jedoch auch gefärbte Glimmersorten
geeignet.
Besonders vorteilhafte Pigmente erhält man auch bei Ver
wendung von vorher mit vorzugsweise 1-5 Gew.-% SiO2,
SnO2, Al2O3, TiO2 und/oder Fe2O3 belegtem Glimmer.
Die vorzugsweise verwendeten Glimmerschuppen haben je
nach der gewünschten späteren Anwendung des Farbglanz
pigmentes einen Durchmesser von etwa 2-1000 µm, vorzugs
weise 5-50 µm, und eine Dicke im Bereich von etwa 0,05-1,
vorzugsweise etwa 0,1 µm. Glimmer, dessen Dicke 1 µm
übersteigt, ist für die Farbglanzpigmente nach der vor
liegenden Erfindung nicht geeignet. Die Glimmerschuppen
sollen im Hinblick auf Dicke und Durchmesser möglichst
einheitlich sein. Es ist deshalb zweckmäßig, den Glimmer
nach dem Spalten und Vermahlen zu klassieren.
Das mit einer Gold/Zinndioxid zu beschichtende Ausgangs
material wird in wäßriger Suspension vorgelegt, zweck
mäßig in einer Konzentration von etwa 1-10 Gew.-%.
Die Zinnsalze, die Goldverbindungen sowie, falls notwendig,
Oxidations- bzw. Reduktionsmittel werden als wäßrige
Lösungen gleichmäßig mit definierter Dosiergeschwindig
keit je nach verwendeten Ausgangsmaterialien gleichzeitig
oder nacheinander zugegeben.
Als Zinnsalze oder Goldverbindungen können grundsätzlich
alle wasserlöslichen Salze bzw. Verbindungen eingesetzt
werden. Als Zinnsalze werden vorzugsweise die Chloride
oder Bromide verwendet. Das Zinn kann dabei entweder in
der zwei- oder in der vierwertigen Form vorliegen. Bei
spiele für bevorzugte Zinnsalze sind SnCl2, SnCl2 ×2 H2O,
SnBr2, SnCl4, SnBr4 oder SnCl4 × 5 H2O. Als Goldverbin
dungen werden bevorzugt Goldchlorid, Tetrachlorogoldsäure
sowie die Alkalisalze der Tetrachlorogoldsäure verwendet.
Werden Zinn-II-Salze verwendet, so ist in der Regel die
Anwesenheit von zusätzlichen Oxidationsmitteln erforder
lich. Prinzipiell sind alle Oxidationsmittel einsetzbar,
die in Wasser ohne Zersetzung löslich sind. Beispielhaft
können Wasserstoffperoxid oder Kaliumchlorat genannt
werden; vorzugsweise wird KClO3 verwendet.
Der Gehalt an kolloidalem Gold, entstanden durch Reduk
tion entsprechender Goldverbindungen variiert erfindungs
gemäß zwischen 0,1 und 15%, vorzugsweise zwischen 5 und
10%, bezogen auf die Zinndioxidschicht.
Geht man bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Gold/
Zinndioxid-Schicht von vierwertigen Zinnverbindungen aus,
so sind in der Regel zusätzliche Reduktionsmittel erfor
derlich, um aus den Goldverbindungen elementares Gold
auszuscheiden. Generell sind alle in wäßrigen Medien
wirksamen Reduktionsmittel geeignet. Beispielsweise können
Wasserstoff, Hydrazin, Hydroxylamin, schwefelige Säure
oder organische Reduktionsmittel wie Form- oder Acetal
dehyd, Traubenzucker, etherische Öle (als Emulsion) oder
Oxalsäure Verwendung finden. Bevorzugt werden Hydrazin
oder dessen Salze eingesetzt.
Allgemein sind bezüglich des Oxidations-/Reduktionsver
haltens ähnliche Versuchsbedingungen einzuhalten, wie sie
in der Literatur zur Herstellung bekannter Goldpurpure
beschrieben sind (z.B. Gmelin, Handbuch d. anorg. Chemie,
Bd. Au, 399-400, (1954)).
In allen Fällen ist es zweckmäßig, getrennte Lösungen
von Zinn- und Goldverbindungen und Reduktions- bzw.
Oxidationsmitteln bereitzustellen.
Bei Verwendung von Zinn-II-Salzen können die Lösungen
von Zinn-II-Salz, der Goldverbindung und des Oxidations
mittels im Prinzip gleichzeitig zu der wäßrigen Suspen
sion des zu beschichtenden Ausgangspigmentes zudosiert
werden.
Besonders vorteilhafte Pigmente erhält man jedoch, wenn
man zunächst die Zinn-II-Salz-Lösung und die das Oxidations
mittel enthaltende Lösung gleichzeitig zudosiert, so daß
sich eine dünne Deckschicht aus Zinndioxid ausbilden kann.
Danach wird die Lösung des Oxidationsmittels durch die
Gold-Lösung ersetzt, worauf kolloidal ausgefallenes Gold
in die sich weiter verstärkende Zinndioxidschicht einge
lagert wird. Abschließend wird die goldhaltige Lösung
wieder durch das Oxidationsmittel ersetzt, um so eine
abschließende dünne Deckschicht aus Zinndioxid zu erhalten.
Nach dem Glühen enthält das Endprodukt eine einheitliche
Zinndioxidschicht mit darin homogen verteiltem kolloi
dalem Gold.
Bei Verwendung von Zinn-IV-Salzen müssen die Lösungen
von Reduktionsmittel und Goldverbindung in der Regel
gleichzeitig, aber getrennt zudosiert werden. Auch hier
ist es vorteilhaft, zunächst eine dünne Deckschicht
von Zinndioxid durch vorangehende Zugabe des gelösten
Zinn-IV-Salzes zu erzeugen.
Die Metalloxide sollen auf der Substratoberfläche nieder
geschlagen werden, ohne daß Nebenfällungen auftreten.
Vorzugsweise erreicht man dies, indem man die Zufluß
geschwindigkeit so regelt, daß etwa 0,01-25×10-5 mol
Metallionen pro Minute und pro Quadratmeter der zu
beschichtenden Oberfläche zugeführt werden.
Gleichzeitig mit der oder den Metallsalzlösung(en) wird
eine Base, vorzugsweise eine wäßrige 0,025-10 molare
Alkali- bzw. Ammoniumhydroxydlösung oder auch eine äqui
valente Menge gasförmigen Ammoniaks eingeführt. Als
Alkalihydroxide kommen im wesentlichen Natrium- und
Kaliumhydroxid in Frage. Die Zuführung der Base wird
dabei so gesteuert, daß stets im wesentlichen der pH-Wert
gehalten wird, der zu Beginn der Belegung im Bereich von
pH 1-7 gewählt worden ist. Besonders bevorzugt ist ein
konstanter pH-Wert-Bereich von 2-4. Der relativ niedrige
pH-Wert von 2-4 zur Erzeugung besonders vorteilhafter
Pigmente ist als überraschend anzusehen, da die in der
Literatur beschriebenen Ausfällungen von elementarem Gold
durch Zinnsalze zur Herstellung von Goldpurpuren nur in
schwach sauren Lösungen (pH 5-7) zufriedenstellend
gelingen.
Um den pH-Wert konstant zu halten, kann man auch Puffer
systeme hinzufügen, wie z. B. Phosphatpuffer. Diese können
entweder in der Glimmerschuppensuspension vorgelegt oder
vorteilhafter mit der Alkali- oder Ammoniumhydroxydlösung
zugefügt werden. In vielen Fällen ist aber das Hinzufügen
weiterer Fremdionen nicht erwünscht, so daß man vorzieht,
den gewünschten pH-Wert durch genaue Eindosierung von Base
konstant zu halten.
Die Belegungsdauer kann weitgehend variiert werden. Sie
ist im wesentlichen abhängig von der Konzentration der
zugeführten Metallsalzlösung, der Oberfläche der zu
belegenden Substrate und der gewünschten Dicke der SnO2-
Schicht. In der Regel ist die Belegung nach etwa 1 bis
24 Stunden abgeschlossen.
Auch die Temperatur bei der Fällung kann relativ frei
zwischen Gefrier- und Siedepunkt der Suspension gewählt
werden. Bevorzugt werden leicht erhöhte Temperaturen,
insbesondere solche von etwa 50-100°C.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Farb
glanzpigment kann nach allen üblichen Methoden aus dem
Reaktionsgemisch isoliert und aufgearbeitet werden. Vor
teilhaft wird es noch 1/2-4 Stunden unter Rühren in der
Suspension bei etwa 50-100°C nachgetempert. Anschließend
wird das Pigment zweckmäßig gewaschen, gegebenenfalls
unter vorheriger Einstellung des pH-Wertes auf 5-7. Das
Trocknen erfolgt in an sich üblicher Weise bei Tempera
turen von etwa 90° bis 150°C.
Die Gesamtschichtdicke aller auf das Substrat aufgefällten
Schichten bewegt sich, je nach dem gewünschten Farbton,
vorzugsweise zwischen etwa 30 und 180 nm. Mit zunehmender
Schichtdicke geht bekanntlich die Interferenzfarbe konti
nuierlich von Blaugrau über Silber, Gold, Orange, Rot,
Violett und Blau in Grün über. Anschließend erhält man
Interferenzfarben höherer Ordnung. Bevorzugt sind Schicht
dicken im Bereich zwischen 30 und 180 nm, da sie Inter
ferenzfarben erster Ordnung entsprechen. Hierunter sind
wiederum solche bevorzugt, die eine rote bis violette
Interferenzfarbe erzeugen, da diese die durch die Gold
einlagerung erzeugte Körperfarbe unterstützen bzw. ver
stärken.
Die erhaltenen Pigmente können durch Kalzinieren bei
Temperaturen von 700-1100°C, vorzugsweise 800-1000°C
in an sich bekannter Weise stabilisiert werden.
Nach dem Kalzinieren, bei dem die aufgefällten Metall
oxidschichten weitgehend entwässert werden, erhält man
Pigmente, deren Gehalt an Zinndioxid mit eingelagertem
Gold 5 bis 30% des Gesamtpigmentgewichts ausmacht,
vorzugsweise etwa 8 bis 18%.
Es ist weiterhin prinzipiell möglich, die Pigmente einer
Nachbeschichtung oder Nachbehandlung zu unterziehen, die
die Licht-, Wetter- und chemische Stabilität weiter erhöht
oder die Handhabung des Pigments, insbesondere die Ein
arbeitung in unterschiedliche Medien, erleichtert. Als
Nachbeschichtung bzw. Nachbehandlung kommen die hierfür
üblichen Methoden in Frage (z.B. in DE-PS 22 15 191,
DE-OS 31 51 354, DE-OS 32 35 017 oder DE-OS 33 34 598).
Aufgrund der bereits ohne diese zusätzlichen Maßnahmen
sehr guten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Pigmente
machen diese gegebenenfalls noch aufgebrachten Stoffe
nur etwa 0-5, insbesondere 0-3 Gew.-%, des gesamten
Pigments aus.
Die neuen Pigmente eignen sich für alle üblichen Anwen
dungen. Hauptsächlich werden sie zum Anfärben von z.B.
Kunststoffen, kosmetischen Artikeln, Glas, Keramik,
Lacken, Farben, insbesondere Druckfarben sowie Kautschuk
und Gummiwaren eingesetzt. Sie eignen sich wegen ihrer
Temperaturbeständigkeit insbesondere für Einbrennlacke,
zum Färben von Schmelzflüssen, von Glas und von kerami
schem Material, das gebrannt wird. In der Regel werden
die Pigmente in Mengen bis zu 30%, vorzugsweise 0,5-10%,
eingesetzt.
Als Fritten bei der Herstellung von Glasuren oder Emaillen
werden silikatische Schmelzflüsse üblicher Zusammensetzung
und Eigenschaften (z.B. Winnacker-Küchler, Chemische Tech
nologie Bd. 2, Anorg. Technologie II, Carl-Hanser-Verlag,
München, 1959) verwendet, vorzugsweise Fritten, deren
Schmelzbereich zwischen 500 und 1100°C liegt.
In einer Suspension von 100 g eines nach der DE-PS-25 22 572
hergestellten, silberweißen Titandioxidglimmerpigments in
Rutilmodifikation mit einer Partikelgrößenverteilung von
10-100 µm in 2000 ml Wasser werden unter ständigem Rühren
gleichzeitig eine Lösung von 15 g SnCl2 × 2H2O in 470 ml
5%iger Salzsäure und eine Lösung von 3,5 g KClO3 in
470 ml Wasser mit einer Dosiergeschwindigkeit von 2 ml/
min hinzugeben. Der pH-Wert wird durch Zugabe von 30%iger
Natronlauge konstant bei 2,0 gehalten. Nach Zugabe von
390 ml der Kaliumchlorat-Lösung wird diese durch eine
Lösung von 2 g H (AuCl4)×3H2O in 50 ml Wasser ersetzt,
während die Zinn-II-chlorid-Lösung weiter zugetropft wird.
Nachdem die Tetrachlorogoldsäure-Lösung vollständig hin
zugeben wurde, werden die restlichen 240 ml der Kalium
chlorat-Lösung zudosiert. Nach halbstündigem Nachrühren
läßt man das Pigment absitzen, trennt es ab, wäscht mit
destilliertem Wasser, trocknet bei 100°C und glüht ab
schließend eine halbe Stunde bei 800°C. Die Zinndioxid-
Schicht enthält 9% Gold.
Entsprechend Beispiel 1 werden 100 g eines nach der
DE-PS-25 22 572 hergestellten silberweißen Titandioxid
glimmerpigments in Rutilmodifikation mit einer Partikel
größenverteilung von 10-60 µm unter Verwendung von 25 g
SnCl2 ×2H2O in 780 ml 5%iger Salzsäure, 5,7 g KClO3 in
780 ml Wasser und 3 g H(AuCl4) × 3 H2O in 50 ml Wasser
mit einer Zinndioxidschicht, in der kolloidales Gold ein
gelagert ist, belegt, wobei alle drei Lösungen gleich
zeitig, aber getrennt zudosiert werden. Das so erhaltene
Pigment wird in üblicher Weise abgetrennt, gewaschen,
getrocknet und geglüht. Die Zinndioxid-Schicht enhält
8,2% Gold, das Pigment weist eine rote Körperfarbe auf.
Analog Beispiel 1 wird ein Perlglanzpigment mit einer
kolloidales Gold enthaltenden Zinndioxid-Deckschicht
hergestellt, wobei die Kaliumchlorat-Lösung durch 10 g
einer 30%igen Wasserstoffperoxidlösung ersetzt wird.
Man erhält ein leuchtend rotfarbenes Pigment mit einem
Goldgehalt von 9% in der SnO2-Schicht.
Zu einer Suspension von 100 g eines nach der DE-PS-25 22 572
hergestellten silberweißen Titandioxid-Glimmerpigments in
Rutilmodifikation und einer Partikelgrößenverteilung von
10-100 µm in 2000 ml Wasser wird unter ständigem Rühren
eine Lösung von 23,3 g SnCl4 × 5 H2O in 500 ml 10%iger
Salzsäure mit einer Dosiergeschwindigkeit von 2 ml/min
hinzugetropft. Der pH-Wert wird durch Angabe von 30%iger
Natronlauge konstant bei 2,0 gehalten. Nach Zugabe von
etwa einem Drittel der Zinn-IV-chlorid-Lösung werden
zusätzlich gleichzeitig, aber getrennt Lösungen von 0,6 g
Hydraziniumhydroxid in 700 ml Wasser mit einer Dosier
geschwindigkeit von 6 ml/min und 3,1 g H(AuCl4) × xH2O
in 50 ml Wasser zugetropft. Nach beendeter Zugabe der
Lösungen von Reduktionsmittel und Goldlösung wird die
restliche Zinn-IV-chlorid-Lösung zudosiert. Nach kurzem
Nachrühren läßt man das Pigment absitzen, trennt es ab,
wäscht mit Wasser, trocknet bei 100 bis 120°C und glüht
es bei 800°C. Das erhaltene Pigment weist eine rote
Körperfarbe auf und enthält 13% Gold in der SnO2-Schicht.
Analog Beispiel 1 wird ein Perlglanzpigment mit einer
kolloidales Gold enthaltenden Zinndioxid-Deckschicht
hergestellt, wobei das als Ausgangspigment dienende
silberweiße Titandioxidglimmerpigment durch ein ent
sprechendes Interferenzpigment mit roter Interferenz
ersetzt wird. Man erhält ein tiefrotes Pigment mit
einem Goldgehalt von 9%.
Claims (7)
1. Perlglanzpigmente auf Basis von mit Metalloxiden,
insbesondere Titandioxid, beschichteten und zu
sätzlich mit einer Deckschicht aus Zinndioxid ver
sehenen plättchenförmigen Substraten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pigmente innerhalb der
Zinndioxidschicht eine Einlagerung von kolloidalem
Gold aufweisen.
2. Perlglanzpigmente nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an kolloidalem Gold, bezo
gen auf die Zinndioxidschicht, 0,1-15% beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung von Perlglanzpigmenten
auf Basis von mit Metalloxiden, insbesondere
Titandioxid, überzogenen plättchenförmigen Sub
straten, die eine Deckschicht aus Zinndioxid be
sitzen, wobei die plättchenförmigen Substrate in
wäßriger Suspension zunächst mit durch Hydrolyse
aus Metallsalzen gefällten Metalloxiden bzw. Oxid
hydraten, insbesondere Titandioxid bzw. Titan
dioxidhydrat, und mit durch Hydrolyse eines Zinn
salzes gefälltem Zinndioxid bzw. Zinndioxidhydrat
beschichtet und danach ggf. gewaschen, getrocknet
und geglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fällung des Zinndioxids aus dem Zinnsalz in Gegen
wart eines Goldsalzes vorgenommen wird unter Bedin
gungen, bei denen kolloidales Gold in die Zinn
dioxidschicht eingelagert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällung der Zinndioxid-Gold-Schicht aus
Zinn-(II)-Salz-Lösungen in Gegenwart eines Oxi
dationsmittels erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällung der Zinndioxid-Gold-Schicht aus
Zinn-(IV)-Salz-Lösungen in Gegenwart eines Reduk
tionsmittels erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Fällung der Zinn
dioxid-Goldschicht bei weitgehend konstant gehal
tenem pH-Wert in einem Bereich von 1 bis 7 durch
geführt wird.
7. Verwendung von Perlglanzpigmenten auf Basis von
mit Metalloxiden, insbesondere Titandioxid, beschich
teten plättchenförmigen Substraten, die eine Deck
schicht von Zinndioxid besitzen, in das kolloidales
Gold eingelagert ist, zur Pigmentierung von Glasuren,
Emaillen, Kunststoffen, Druckfarben, Lacken und
kosmetischen Artikeln.
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