DE3725868A1

DE3725868A1 - Dauerwellshampoo

Info

Publication number: DE3725868A1
Application number: DE19873725868
Authority: DE
Inventors: Friedrich-Karl Kienitz; Siegfried Hans Fritz Stegmann; Ernst Ludwig Dr Forsthoff
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever NV
Priority date: 1986-08-12
Filing date: 1987-08-04
Publication date: 1988-02-18

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Shampoo, das insbesondere zum Waschen von dauergewelltem Haar geeignet ist.

Beim Waschen von dauergewelltem Haar tritt oft eine Verringerung der Krausenintensität auf; nach mehrfachem Waschen zeigt das dauergewellte Haar oft nur noch schwache Wellen, und es ist eine erneute Dauerwell behandlung erforderlich, um dem Haar wieder die gewünschte Wellung zu geben. Offensichtlich üben die Haarreinigungsmittel irgendeine dauerwellverringernde Wirkung auf das Haar aus.

Es war somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Shampoo zu entwickeln, das eine wesentlich verringerte dauerwellschädigende Wirkung auf dauergewelltes Haar ausübt.

Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden konnte, indem einem Shampoo auf der Basis eines Alkylethersulfats und/oder Alkylsulfat, eine Mischung von einem kationischen Polymer und einem hydrolysierten Protein zugesetzt wird.

Es sind aus der DE-OS 23 24 797 schon Mittel zur Behandlung von geschädigtem Haar bekannt, die neben einem nicht-toxischen Salz eines zweiwertigen Metalls, eine Mischung von einem kationischen Polymer und einem Proteinhydrolysat enthalten. Wenn diese Mittel in Shampooform vorliegen, beträgt die Konzentration an kationischem Polymer zwischen 3 und 25 Gew.-%; diese Konzentration ist durch die begrenzte Kontaktzeit des Shampoos mit dem Haar bedingt.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß mit einer weit geringeren Menge an kationischem Polymer auch in Abwesenheit eines nicht-toxischen Salzes eines zweiwertigen Metalls sehr gute Ergebnisse auf dauergewelltem Haar erhalten werden können.

Die gemäß dieser DE-OS 23 24 797 anzuwendenden Proteinhydrolysate weisen ein mittleres Molekulargewicht von weniger als 10 000, vorzugsweise weniger als 2000 auf, und überraschenderweise wurde gefunden, daß gemäß der vorliegenden Erfindung auch mit einem Proteinhydrolysat, das ein mittleres Molekulargewicht von 10 000 oder höher aufweist, sehr gute Ergebnisse erhalten werden.

Aus der britischen Patentschrift 14 37 912 sind Shampoos bekannt, die ein amphoteres Tensid, ein krypto-anionisches Tensid und ein kationisches Polymer enthalten. Gemäß einigen Beispielen kann auch noch eine kleine Menge (0,5 Gew.-%) an Proteinhydrolysat mitverwendet werden. Dabei beträgt der Gehalt an kationischem Polymer zumindest 1 Gew.-%.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß ohne das erforderliche amphotere Tensid mit der Kombination der vorliegenden Erfindung sehr gute Ergebnisse erhalten werden, bei einer niedrigeren Konzentration an kationischem Polymer und höheren Konzentration an Proteinhydrolysat.

Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein insbesondere für dauergewelltes Haar geeignetes Shampoo, das als Tensid ein Alkylethersulfat und/oder Alkylsulfat enthält, und weiter einen Gehalt an einem kationischen Polymer und einem Proteinhydrolysat aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß es weniger als 3 Gew.-% an dem kationischen Polymer und mehr als 0,5 Gew.-% an dem Proteinhydrolysat enthält.

Die kationischen Polymere, die im allgemeinen erfindungsgemäß verwendbar sind, gehören zu einer Klasse in der Haarkosmetik bekannter Verbindungen. Solche Polymere enthalten in ihrer Hauptkette oder als Substituenten t.-Amin oder quaternäre Ammoniumgruppen. Dazu gehören z. B. quaternisierte Zelluloseetherderivate, quaternisierte Mischpolymerisate von Vinylverbindungen u. a. m. Besonders bevorzugt werden die quaternisierten Zellulose-etherderivate, wie in der US- PS 34 72 840 beschrieben. Ein derartiges Produkt ist das von der Firma Union Carbide vertriebene Handelsprodukt Polymer JR.

Der Gehalt an kationischem Polymer in dem erfindungsgemäßen Shampoo beträgt weniger als 3 Gew.-%. Der Minimalgehalt ist 0,2 Gew.-%, und bevorzugt wird ein Gehalt von etwa 0,25-0,75 Gew.-%.

Das Proteinhydrolysat ist ein wasserlösliches Proteinhydrolysat, wie dies bekanntlich aus der Hydrolyse von Kollagen oder Gelatine oder Keratinsubstanzen oder Kasein oder Albuminen erhalten wird. Geeignete Beispiele von solchen Proteinhydrolysaten sind die von der deutsche Gelatine-Fabriken Stoess & Co GmbH unter der Handelsbezeichnung Gelita vertriebenen Kollagenhydrolysate, insbesondere das Produkt Gelita- Sol C, und die von der Firma Croda GmbH unter der Handelsbezeichnung Crotein vertriebenen Gelatinehydrolysate, insbesondere das Produkt Crotein C.

Gelita-Sol C hat ein mittleres Molekulargewicht von 10 000 bis 30 000, und Crotein C eines von circa 10 000.

Der Gehalt an Proteinhydrolysat im erfindungsgemäßen Shampoo beträgt mehr als 0,5 Gew.-%, und im allgemeinen liegt der Gehalt im Bereich von 1-5 Gew.-%, vorzugsweise von 2-3 Gew.-%.

Als Tensid enthält das Shampoo ein Alkylethersulfat und/oder Alkylsulfat. Solche Alkylethersulfate und/oder Alkylsulfate sind an sich durchaus bekannt; geeignete Beispiele sind die Laurylethersulfate mit etwa 1 bis 5 Mol Ethylenoxid; ein geeignetes Beispiel von Alkylsulfaten ist ein Natriumlaurylsulfat.

Im allgemeinen beträgt der Gehalt an Alkylethersulfat und/oder Alkylsulfat im Shampoo von 5-40, vorzugsweise 10-30 Gew.-%. Andere Tenside können ebenfalls mitverwendet werden, aber vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Shampoo im wesentlichen frei von amphoteren Tensiden. Das Shampoo kann weiter alle üblichen Shampoo-Zusätze enthalten wie Opazifizierungsmittel, Konservierungsmittel, Konditionierungsmittel, Parfüme, Farbstoffe, Schaumverbesserer, Antischuppenmittel, pH-Regulatoren, Nachfettungverhindernde Mittel, Verdickungsmittel, Aviviermittel, Lösungsmittel u. a. m.

Das Shampoo ist vorzugsweise auf einen pH zwischen 5 und 7 eingestellt.

Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erörtert.

Beispiel 1

Es wurden Strähnenversuche nach Mehrfachwäschen mit verschiedenen Shampooansätzen wie folgt durchgeführt:

Strähnenversuche nach Mehrfachwäschen

Strähnenbraune Naturhaarpassees (Hersteller: Möller & Co, 4980 Bünde)
l=22 cm
b= 5 cm
g= 4,0 g Vorwäschemildes, herkömmliches Shampoo auf der Basis von Alkylethersulfat/Betain DW-WicklerKunststoffwickler mit anhängendem Gummiband
b=8 cm
⌀=0,7-1,1 cm Dauerwell-LösungenSerie 1: Form-Dauerwelle mit Nerzöl
(Agros Dtsch. SB-Kauf AG. 4630 Bochum 6)
Serie 2/Serie 3) Clynoperm (Clynol GmbH 2000 Hamburg) FixierlösungFritofix 1 : 1 (Clynol GmbH 2000 Hamburg) Einwirkzeiten
(DW-Lösung)Serie 1: 25 min (60°C)
Serie 2: 45 min (60°C)
Serie 3: 30 min (60°C) Einwirkzeiten
(Fixier-Lösung)Serie 1-3: 10 min (60°C)
+ 5 min (Zimmertemperatur)

Versuchsbeschreibung

Die handtuchtrockene gewickelte Strähne wurde mit 5 ml Dauerwell-Lösung (Sättigung) benetzt und in einer geschlossenen Kristallisierschale über die Einwirkzeit in einem 60°C warmen Trockenschrank aubewahrt. Die Strähne wurden im gewickelten Zustand unter fließendem Wasser (40°C) gespült und handtuch-getrocknet.

Auf die handtuch-getrocknete gewickelte Strähne wurden 5 ml Fritofix (1 : 1-Verdünnung) aufgetragen und die Strähne in einer geschlossenen Kristallisierschale 10 min in einem 60°C warmen Trockenschrank aufbewahrt. Die Strähne wurde abgewickelt, in eine Fritofix 1 : 1- Verdünnung getaucht und 5 min bei Zimmertemperatur liegengelassen. Anschließend wurde die Strähne unter fließendem Wasser (40°C) gespült und handtuch- getrocknet.

Die handtuch-getrocknete Strähne wurde mit einem großen Kamm (Zinkenabstand 2 mm) mit 20 Strichen durchgekämmt und zur Lufttrocknung aufgehängt. Die dauergewellte luftgetrocknete Strähne wurde unter fließendem Wasser 40°C) angefeuchtet, überflüssiges Wasser abgedrückt und durch das zu untersuchende Shampoo gezogen.

Die so mit Shampoo gesättigte Strähne wurde 1 min (ca. 30mal) zwischen den Fingern durchgezogen (Vorwäsche), darauf 1 sec unter fließendes Wasser gehalten und wieder 1 min (ca. 30mal) zwischen den Fingern durchgezogen (Nachwäsche).

Die Strähne wurde darauf 1 min unter fließendem Wasser gespült und handtuch-getrocknet.

Die handtuch-getrocknete Strähne wurde mittels eines großen Kamms (Zinkenabstand 2 mm) mit 10 Strichen durchgekämmt, darauf mittels eines feinen Kamms (6 Zinken/cm) mit weiteren 10 Strichen.

Die so gekämmte Strähne wurde zur Lufttrocknung aufgehängt.

Jeweils nach 24 h wurde die nächste Wäsche durchgeführt.

Anzahl der Wäschen:
Serie 1: 6 Wäschen
Serie 2: 6 Wäschen
Serie 3: 5 Wäschen

Bewertung der Haarkrausen nach Mehrfachwäsche:
Für die Bewertung der Krausen wurde ein Punktwertsystem 1-10 eingeführt:
1 Punkt = sehr schwache, kaum kenntliche Krause
10 Punkte = sehr ausgeprägte, vom Ansatz bis zur Spitze starke Krause.

Die Shampoo-Ansätze hatten folgende Zusammensetzung (in Gew.-%):

Die Bewertung ergab folgendes:
Serie 1 (25 min Form-Dauerwelle (DW) mit Nerzöl, 6 Wäschen):
DW ohne Wäsche8-10 Shampoo A5 Shampoo B9-10 Shampoo C5 Shampoo D6-8

Serie 2 (45 min Clynoperm, 6 Wäschen):
DW ohne Wäsche8-10 Shampoo A2-3 Shampoo B8-10 Shampoo C3-4 Shampoo C4-6

Serie 3 (30 min Clynoperm, 5 Wäschen):
DW ohne Wäsche7-8 Shampoo E8-10 Shampoo B7-9 Shampoo A5-6

Beispiel 2

Genauso wie in Beispiel 1, Serie 3 wurden Strähneversuche mit den nachstehenden Shampoo-Ansätzen durchgeführt:

Die Bewertung ergab folgendes:
F4-5 G8 H8-9

Beispiel 3

Ein Ansatz gemäß Beispiel 8 der DE-OS 23 24 797 wurde gemäß der Versuchsmethode des Beispiels 2 der vorliegenden Anmeldung getestet. Die Zusammensetzung war wie folgt (in Gew.-%):

Triethanolaminlaurylsulfat7 GAFQUAT 755 N3 Crotien O, ein wasserlösliches Proteinhydrolysat
mit einem Molekulargewicht von ca. 10003 Calciumacetat-hydrat2 NaOH0,102 Leitungswasserq.s.

pH betrug 6,98 und das Mittel war dünnflüssig. Die Bewertung ergab 5-6 Punkte.

Ein Versuch mit einem Miranol-haltigen Shampooansatz, der gemäß Beispiel 2 der GB-PS 14 37 912 1,5 Gew.-% Polymer JR und 0,5 Gew.-% Gelita-Sol enthielt, ergab bei der Bewertung 8-9 Punkte. In Vergleich mit den erfindungsgemäßen Ansätzen zeigt sich somit, daß mit weit geringeren Mengen an dem teueren Polymer, und mit höheren Mengen an dem billigeren Proteinhydrolysat, ebenbürtige Effekte erhalten werden.

Claims

1. Shampoo, insbesondere zur Behandlung von dauerge welltem Haar, das ein Alkylethersulfat und/oder Alkylsulfat als Tensid enthält und weiter einen Gehalt an einem kationischen Polymer und einem Proteinhydrolysat aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß es von 0,2-3 Gew.-% an dem kationischen Polymer und 1-5 Gew.-% an dem Proteinhydrolysat enthält.

2. Shampoo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,25-0,75 Gew.-% an dem kationischen Polymer und 2-3 Gew.-% an dem Proteinhydrolysat enthält.

3. Shampoo nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kationische Polymer ein quaternisiertes Zellulose-etherderivat ist.

4. Shampoo nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteinhydrolysat ein mittleres Molekulargewicht von 10 000-30 000 hat.

5. Shampoo nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH von 5-7 aufweist.