DE3722653C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bau einer Grund
wassermeßstelle zur Gewinnung von Wasserproben aus verschie
denen genau eingegrenzten Tiefen, bei dem in eine vertikale
Bohrung im Erdreich eine Rohranordnung eingebaut wird, die
in den eingegrenzten Tiefen Wassereintrittsöffnungen mit
horizontal angeordneten und jeweils an eine Wasserentnahme
leitung angeschlossenen Rohren hat, die im Bohrloch gegen
einander abgedichtet werden, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Grundwassermeßstellen, auch Grundwasserbeobachtungsbrunnen
genannt, werden im Einzugsgebiet von Wassergewinnungsanlagen
benötigt, um eine Qualitätskontrolle des Grundwassers durch
führen zu können, bevor das Grundwasser in die Gewinnungs
brunnen eintritt. Hierbei muß es möglich sein, Zuflußzonen,
Richtungen und Zuflußtiefen zu ermitteln, aus denen heraus
Wasser geringerer Qualität den Wasserfassungsanlagen zufließt.
Es kommt daher der Gewinnung von Wasserproben aus dem wasser
führenden Untergrund in genau festgelegten, unterschiedlichen
Tiefen eine große Bedeutung zu.
Durch die DE-PS 30 12 709 ist ein gattungsgemäßes Verfahren
bekanntgeworden, bei dem in das Bohrloch eine Pegelrohran
ordnung eingebaut wird, die im wesentlichen aus einem Trag
rohr besteht, das in den vorgegebenen Tiefen Wassereintritts
öffnungen hat, wobei an jede Wassereintrittsöffnung ein im
Innern des Tragrohrs angeordnetes Pegelrohr angeschlossen
ist. Nach dem Einbringen der Pegelrohranordnung wird der
Raum zwischen dem Tragrohr und der Wand des Bohrlochs ab
wechselnd mit Filterschichten und diesen gegenüber weniger
wasserdurchlässigen Schichten verfüllt-derart, daß die Fil
terschichten jeweils in Bereich der Wassereintrittsöffnung
eines Pegelrohrs liegen. Dieses Verfahren hat den Nachteil,
daß das Abdichten der einzelnen Entnahmestellen gegeneinander
sehr schwierig und aufwendig und die Genauigkeit hinsichtlich
der Einhaltung bestimmter Entnahmetiefen gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren und die gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu
verbessern, daß die vorgegebenen Tiefen für die einzelnen
Wasserentnahmestellen mit größerer Genauigkeit eingehalten
werden können.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren dadurch gelöst, daß
die als Filterrohre ausgebildeten Rohre mit einer von über
Tage zu betätigenden hydraulischen Hubvorrichtung horizontal
durch unmittelbare Beaufschlagung mit Druckwasser in das
wasserführende Erdreich gedrückt werden und daß die Bohrung
nach dem Einbau der Filterrohre mit einer wasserundurch
lässigen Verfüllmasse verfüllt wird.
Dadurch, daß sich die Wasserentnahmestellen mit großer Ge
nauigkeit jeweils in der nach den geologischen Gegebenhei
ten vorherbestimmten Tiefe einbauen lassen und durch die
horizontale Lage der Filterrohre kann auch aus einer gering
mächtigen, wasserführenden Zone eine ausreichend große Wasser
menge entnommen werden. Für die Gewinnung von Wasserproben
ist es weiterhin von Bedeutung, daß sich die Filterrohre
bis in einen Bereich außerhalb der durch das Abteufen der
Bohrung gestörten Zone erstrecken. Die Abdichtung der ein
zelnen Entnahmestellen gegeneinander ist bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren außerordentlich einfach, da das Bohrloch
vollständig mit einer wasserundurchlässigen Verfüllmasse
verfüllt werden kann. Eine Verfälschung der Druckverhältnisse
und der Wasserqualitäten durch Eintritt von Grundwasser aus
anderen Grundwasserstockwerken oder von Oberflächen- und
Sickerwasser in dem zu beobachtenden Horizont kann daher
mit großer Sicherheit vermieden werden. Das erfindungsge
mäße Verfahren eignet sich vor allem auch für den Bau von
Grundwassermeßstellen in größerer Tiefe, wobei die herzu
stellenden Bohrungsdurchmesser vergleichsweise klein blei
ben können.
Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß an einem in die Bohrung einsetzbaren Träger in einem
vorgegebenen Abstand Zylinderrohre befestigt sind, die quer
zur Längsachse des Trägers ausgerichtet und an einem Ende
mit einem Boden verschlossen sind und in die jeweils ein
Filterrohr mit einem Kolben eingesetzt ist, wobei eine zwi
schen dem Kolben und den Boden gebildete Druckkammer an
eine nach über Tage führende Druckleitung angeschlossen
ist.
Hierbei kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Druckkammer
durch eine Längsbohrung im Kolben mit dem Filterrohr verbind
bar ist, wobei die Längsbohrung durch ein Ventil schließbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich, die an die Druckkammer
angeschlossene Druckleitung gleichzeitig als Entnahmelei
tung für das Abpumpen von Wasserproben zu verwenden. Das Ven
til kann vorzugsweise als ein durch die Druckbeaufschlagung
der Druckkammer selbsttätig schließendes Ventil ausgebildet
sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Ventil
durch Federkraft in einer Schließstellung gehalten wird
und über ein durch die Druckkammer und die Druckleitung
geführtes Seil in seine Offenstellung schaltbar ist.
Um ein tieferes Eindringen des Filterrohres in die unge
störte Zone des Gebirges zu erreichen, kann in einer Wei
terbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen
sein, daß der Kolben und das Filterrohr in einem Teleskop
rohr verschiebbar angeordnet sind, das in das Zylinderrohr
eingesetzt und gegenüber diesem verschiebbar ist, wobei
die Druckkammer von dem Teleskoprohr und dem Kolben begrenzt
wird, und daß Anschlagmittel vorgesehen sind, die den Aus
fahrhub des Teleskoprohres und des Filterrohres begrenzen.
Auf diese Weise kann das Filterrohr um die Ausfahrlänge des
Teleskoprohres tiefer in das Gebirge eingedrückt werden, wo
bei der Ausfahrhub der Spitze des Filterrohres fast das Dop
pelte des Bohrlochdurchmessers erreichen kann.
Um Druckspitzen in der Druckkammer am Ende des Ausfahrhubes
zu vermeiden, kann erfindungsgemäß im Zylinderrohr eine Ent
lastungsbohrung vorgesehen sein, die von Kolben oder vom
Teleskoprohr überfahrbar ist und nach dem Überfahren die
Druckkammer mit dem Bohrloch verbindet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt
der Anschluß der Entnahmeleitung zum Abpumpen von Wasser
proben an einer am offenen Ende der Zylinderrohre vorge
sehenen Radialbohrung, die in der ausgefahrenen Stellung
mit der Austrittsöffnung des Filterrohres in Verbindung
steht und vom Kolben nicht überfahrbar ist. Da bei dieser
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Ent
nahme der Wasserproben nicht über die Druckkammer erfolgt,
sind keine Ventile erforderlich, die beim Eindrücken der
Filterrohre die Druckkammer verschließen.
Der Träger kann nach einer weiteren Ausführungsart der Er
findung durch ein in die Bohrung einsetzbares Standrohr ge
bildet sein, in das die Zylinderrohre eingebaut sind und
in dem die Druck- und/oder Entnahmeleitungen verlaufen. Das
Standrohr bildet insbesondere auch einen Schutz für die Zy
linderrohre und die Filterrohre beim Einbau der Vorrichtung
für die Bohrung. In einer anderen Ausgestaltung der Erfin
dung kann der Träger aus einem Tragrohr bestehen, dessen
Durchmesser nur ein Bruchteil der Länge der Zylinderrohre
beträgt, wobei die Enden der Zylinderrohre gewölbte Führungs
platten tragen, die für eine Zentrierung im Bohrloch sorgen.
Diese Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich vor allem durch ein geringes Gewicht und einen verrin
gerten Materialaufwand aus. Bestehen der Träger und die Zy
linderrohre aus verschiedenen Werkstoffen, so ist zur Vermei
dung galvanischer Prozesse der Träger mit den Filterrohren
durch ein elektrisch nicht leitendes Material verbunden.
Die Aufhängung des Trägers erfolgt vorzugsweise an Stütz
lagern, die über Tage auf einem Betonsockel ruhen.
Für die Gewinnung der Wasserproben aus den in verschiedenen
Tiefen angeordneten Filterrohren einer Grundwassermeßstelle
ist vorzugsweise vorgesehen, daß jedes Filterrohr an ein
eigenes Entnahmerohr angeschlossen ist. Bei Bedarf wird der
Querschnitt der Entnahmerohre so bemessen, daß eine Förder
pumpe zum Hochfördern der Wasserprobe einbaubar ist. Sollen
größere Fördermengen gewonnen werden können, so können nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Filterrohre über
steuerbare Ventile unabhängig voneinander an ein gemeinsames
Entnahmerohr oder auch das Stand- bzw. das Tragrohr anschließ
bar sein, aus dem das Wasser mit einer größeren Pumpeneinheit
abgepumpt werden kann. Schließlich kann auch vorgesehen sein,
daß die Entnahmeleitung eines oder mehrerer Filterrohre als
Kolbenrohr für den Einbau einer Tiefkolbenpumpe ausgebildet
ist, die das Abpumpen der Wasserproben von Hand ermöglicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einzelner in der Zeich
nung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Grundwassermeßstelle
mit einem in einer vertikalen Bohrung eingesetzten
Standrohr, das die ausfahrbaren Filterrohre sowie
Druck- und Entnahmeleitungen enthält,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch ein Standrohr gemäß
Fig. 1 mit eingebautem Zylinderrohr und Filter
rohr,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Grundwassermeßstelle
mit eingehängtem Trägerrohr und aus dem Trägerrohr
hervorstehenden Zylinderrohren und Filterrohren,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Grundwassermeßstelle gemäß
Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsquerschnitt durch eine Zylinderrohr- und
Filterrohranordnung der Grundwassermeßstelle gemäß
Fig. 3 und
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine in einem Standrohr an
geordnete Filterrohranordnung mit Teleskoprohr.
Fig. 1 zeigt eine Grundwassermeßstelle, bei der zunächst
eine vertikale Bohrung 1 bis in die gewünschte Tiefe gebohrt
wird. Der Durchmesser der Bohrung beträgt dabei 500 mm. In
die Bohrung 1 wird anschließend ein vorbereitetes Standrohr
2 eingesetzt, in welches in den vorher genau festgelegten
Tiefen Filterrohre 3 mit Kolben 4 enthaltende Zylinderrohre
5 eingebaut wurden. Die Zylinderrohre 5 sind jeweils horizon
tal in das Standrohr 2 eingesetzt, wobei ihr offenes Ende
das Standrohr 2 durchdringt. An die Zylinderrohre 5 ist je
weils eine Druckleitung 6 und eine Entnahmeleitung 7 für die
Entnahme von Wasserproben angeschlossen. Der obere Abschnitt
8 der Entnahmeleitung 7 ist mit einem größeren Querschnitt
für den Einbau einer Pumpe versehen. Zentrierungen 9 auf der
Außenwand des Standrohrs 2 sorgen für einen zentrischen Ein
bau in die Bohrung 1. Nach dem Einsetzen des Standrohrs 2
wird die Bohrung 1 mit einem Dichtungston 10 verfüllt, um
die Grundwasserentnahmehorizonte gegeneinander und gegenüber
anderen wasserführenden Horizonten abzudichten. An der Gelän
deoberfläche ist das Standrohr 2 in einem Betonsockel 11 ver
ankert, der auch die Bohrung 1 verschließt. Die Öffnung des
Standrohrs 2 ist mit einem Deckel 12 verschlossen.
Nach dem beschriebenen Ausbau der Grundwassermeßstelle wer
den durch Druckbeaufschlagung der Kolben 4 über die Druck
leitung 6 die Filterrohre 3 nacheinander in das die Bohrung
1 umgebende Erdreich eingepreßt, wodurch sie die gestrichelt
angedeutete, ausgefahrene Stellung 13 erreichen. In dieser
Stellung kann das Wasser aus der wasserführenden Schicht in
das Filterrohr 3 eindringen, wobei es in der Entnahmeleitung
7 entsprechend seinem Druck bis in den erweiterten Abschnitt
8 hochsteigt. Durch Abpumpen aus dem Abschnitt 8 können dann
bei Bedarf oder auch kontinuierlich Wasserproben gewonnen
werden. Wie Fig. 1 zeigt, läßt sich durch die horizontale
Anordnung der Filterrohre 3 die Wasserentnahme auf einen Be
reich geringer vertikaler Ausdehnung beschränken, so daß
auch wasserführende Schichten geringer Mächtigkeit erfaßt
werden können. Weiterhin kann die Einbautiefe der Filter
rohre mit Hilfe des Standrohrs 2 sehr genau festgelegt wer
den, so daß sich zuverlässige Aussagen über die Wasserqua
lität bestimmter Schichten erzielen lassen. Der Einbau des
Standrohrs 2 in die Bohrung 1 erfolgt in üblicher Weise und
stellt an die Ausführung keine erhöhten Anforderungen. Das
Einpressen der Filterrohre kann beispielsweise über Hand
pumpen erfolgen, da die hierfür benötigten Druckmittelvo
lumen zum Verschieben der Kolben 4 vergleichsweise gering
sind. Über die eingepreßte Druckmittelmenge kann weiterhin
das Erreichen der ausgefahrenen Endstellung überwacht wer
den. Als Druckmittel wird Wasser verwendet, um die Gefahr
einer Verunreinigung der Grundwassermeßstelle durch andere
Medien zu unterbinden.
Fig. 2 zeigt die Ausbildung einer aus Filterrohr 3, Kol
ben 4 und Zylinderrohr 5 gebildeten Entnahmestelle im ein
zelnen. Das aus Edelstahl hergestellte Zylinderrohr 5 ist
an seinem offenen Ende in einen zylindrischen Führungsblock
14 eingeschraubt, der in eine Bohrung 15 im Standrohr 2
eingepreßt ist. Der Führungsblock 14 besteht aus einem iso
lierenden Kunststoff, beispielsweise PTFE, um ein Potential
gefälle zu dem aus Schwarzstahl hergestellten Standrohr 2 zu
unterbinden. Der Boden 16 des Zylinderrohrs 5 ist mit einem
Gewindezapfen 17 in einer Bohrung 18 im Standrohr 2 gehal
ten, und mit einer Mutter 19 axial gesichert. Auch hier sind
zur Isolierung Zwischenlagen 20 aus Kunststoff vorgesehen.
Der Führungsblock 14 dient auch zur Führung des Filterrohrs
3, dessen Spitze 21 in der dargestellten, eingefahrenen
Stellung sich bereits außerhalb des Führungsblocks 14 be
findet. Das innere Ende des Filterrohrs 3 ist mit dem Kolben
4 fest verbunden und weist Austrittsöffnungen 22 in Form von
Radialbohrungen auf, durch die das Wasser aus dem Filterrohr
3 in das Zylinderrohr 5 gelangen kann. Der Kolben 4 weist in
seiner Mantelfläche Dichtringe 23 auf, mit denen er an der
Innenwand des Zylinderrohrs 5 abgedichtet ist. Die Dicht
ringe 23 bestehen vorzugsweise ebenfalls aus PTFE. Zwischen
dem Kolben 4 und dem Boden 16 ist eine Druckkammer 24 vor
gesehen, die an eine Druckleitung 6 angeschlossen ist. Durch
Druckbeaufschlagung der Druckkammer 24 über die Drucklei
tung 6 kann der Kolben 4 in Richtung auf den Führungsblock
14 verschoben werden, wodurch das Filterrohr 3 aus dem Zy
linderrohr 5 heraustritt und in das Erdreich eindringt. Die
Bewegung des Kolbens 4 kommt zum Ende, wenn der Kolben 4
eine Entlastungsbohrung 25 überfahren hat, durch die die
Druckkammer 24 mit dem Inneren des Standrohrs 2 verbunden
wird, wodurch der Arbeitsdruck in der Druckkammer 24 zu
sammenbricht. In der hierbei erreichten Stellung befindet
sich der Kolben 4 vor einer Entnahmebohrung 26 am offenen
Ende des Zylinderrohrs 5, an die die Entnahmeleitung 7 an
geschlossen ist. Das in das Filterrohr eindringende Wasser
kann somit über die Radialbohrungen 22 und den vor dem Kol
ben 4 liegenden Abschnitt des Zylinderrohrs 5 zur Entnahme
bohrung 26 und der Entnahmeleitung 7 gelangen.
In den Fig. 3 und 4 ist eine Grundwassermeßstelle für
die Entnahme von Wasserproben in verschiedenen Tiefen dar
gestellt, bei der die die Filterrohre 3 aufnehmenden Zy
linderrohre an einem Tragrohr 30 befestigt sind, dessen
Durchmesser etwa doppelt so groß ist wie der Durchmesser
der Zylinderrohre 5. Das Tragrohr 30 ist über Stützlager
31 an einem Betonfundament 32 aufgehängt, das sich auf Ge
ländeniveau befindet. Am oberen Ende des Tragrohrs sind
parallel zu diesem Pumpenrohre 33 angebracht, in die Förder
pumpen eingebaut werden können. Jedes Pumpenrohr 33 ist über
eine Entnahmeleitung 7 von geringerem Querschnitt an ein Zy
linderrohr 5 angeschlossen. Die Zylinderrohre 5 sind durch
Radialbohrungen im Tragrohr 30 hindurchgesteckt und mit dem
Tragrohr 30 verschweißt. An den Enden der Tragrohre 5 sind
gewölbte Führungsböden 34 angeschweißt, die zur Zentrierung
beim Einfahren der Vorrichtung in das Bohrloch und zur Ab
stützung beim Einpressen der Filterrohre 3 dienen. Entlang
der Außenwand des Tragrohrs 30 sind weiterhin die
Druckleitungen 6 verlegt, die zu den von den Kolben 4 begrenzten
Druckkammern führen. Zur Fixierung der Druckleitungen 6
und der Entnahmeleitungen 7 am Tragrohr 30 dienen Halte
bänder 35.
Bei dieser Ausführungsvariante sind, wie die Schnittdar
stellung in Fig. 5 zeigt, das Filterrohr 3 und der Kolben
4 zu einem Bauteil vereinigt. Das Filterrohr 3 befindet sich
in der eingeschobenen Stellung vollkommen innerhalb des Zy
linderrohrs 5, wobei das offene Ende des Zylinderrohrs 5
durch eine Berstscheibe 36 geschlossen ist. Zur Begrenzung
der Ausfahrbewegung des Kolbens 4 und des Filterrohrs 3 ist
am offenen Ende des Zylinderrohrs 5 ein Anschlagring 37 an
geschweißt, an den der Kolben 4 anlegbar ist. In dieser
Stellung befinden sich die Radialbohrungen 22, die in einer
Ringnut im Kolben 4 münden, unmittelbar gegenüber der an
die Entnahmeleitung 7 angeschlossenen Entnahmebohrung 26,
so daß das in das Filterrohr 3 eindringende Wasser unmittel
bar in die Entnahmeleitung 7 gelangen kann.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung, bei der in ein in eine Bohrung absenk
bares Standrohr 40 ein Zylinderrohr 41 eingeschweißt ist,
in dem sich ein Teleskoprohr 42 befindet, das ein Filter
rohr 43 mit einem Kolben 44 enthält. Ein Ende des Zylinder
rohrs 41 ist mit einem Boden 45 zur Bildung einer Druck
kammer 46 verschlossen. In das andere Ende des Zylinder
rohrs 41 ist ein Führungsring 47 mit einer Dichtung 48 ein
geschraubt, in dem das Teleskoprohr 42 druckdicht geführt
ist. Das Teleskoprohr 42 trägt an seinem der Druckkammer 46
zugewandten Ende ebenfalls einen Führungsring 49, der das
Teleskoprohr 42 an der Innenwand des Zylinderrohrs 41 führt,
dort aber nicht abgedichtet ist. An seinem der Druckkammer
abgewandten Ende ist das Teleskoprohr 42 mit einem Anschlag
bund 50 versehen, an den der Kolben 44 anlegbar ist und
dessen Bohrung eine Führung für das Filterrohr 43 bildet.
Der Kolben 44 weist eine durchgehende Längsbohrung 51 auf,
durch die das Filterrohr 43 an die Druckkammer 46 anschließ
bar ist. Die Längsbohrung 51 enthält einen Ventilsitz 52,
der durch einen in Schließrichtung federbelasteten Ventil
körper 53 verschließbar ist. Der Ventilkörper 53 wird außer
dem vom Druck in der Druckkammer 46 in Schließrichtung be
aufschlagt. Von der Druckkammer 46 führt eine Leitung 54
nach über Tage, die sowohl der Druckbeaufschlagung als auch
der Entnahme von Wasserproben dient. Durch die Leitung 54
ist außerdem ein Seil 55 geführt, das an einem Bolzen 56
umgelenkt wird und an dem Ventilkörper 53 befestigt ist.
Über das Seil 55 kann somit der Ventilkörper 53 von dem
Ventilsitz 52 abgehoben werden. Für die Entnahme größerer
Wassermengen ist weiterhin ein Entnahmeventil 57 an die
Druckkammer 46 angeschlossen, dessen Ventilkörper 58 eben
falls über ein Seil 59 in eine Offenstellung gebracht wer
den kann.
Zum Ausfahren des Filterrohrs 43 wird bei dem in Fig. 6
gezeigten Ausführungsbeispiel die Druckkammer 46 über die
Leitung 54 mit Druckwasser beaufschlagt, wobei sich die
Ventilkörper 53, 58 in Schließstellung befinden. Durch den
erzeugten Druck wird zunächst der Kolben 44 gegenüber dem
Teleskoprohr 42 verschoben, wobei das Filterrohr 43 in das
Erdreich eindringt, welches das Standrohr 40 umgibt. Sobald
sich der Kolben 44 an dem Anschlagbund 50 anlegt, überträgt
sich die Bewegung auch auf das Teleskoprohr 42, so daß dieses
nun gemeinsam mit dem Kolben 44 und dem Filterrohr 43 aus
dem Zylinderrohr 41 herausgedrückt wird, bis der Führungs
ring 49 an dem Dichtring 48 zur Anlage kommt und eine wei
tere Verschiebung nicht mehr möglich ist. In der nun er
reichten Stellung ragt das Teleskoprohr 42 nahezu mit seiner
gesamten Länge aus dem Zylinderrohr 41 heraus, während das
Filterrohr 43 sich mit seiner Hublänge an das Teleskoprohr
42 anschließt. Die Eindringtiefe des Filterrohrs 43 in das
dem Standrohr 40 benachbarte Erdreich ist somit um die Aus
fahrlänge des Teleskoprohrs 42 vergrößert. Das Filterrohr
43 befindet sich daher tiefer in der ungestörten Zone des
Erdreichs, was für die Entnahme von Wasserproben günstig
ist.
Bei dem Ausfahren des Filterrohrs 43 wird der Ventilkörper
53 durch den Druck in der Druckkammer 46 geschlossen gehal
ten und das Seil 55 entsprechend nachgezogen. Hat das Fil
terrohr 43 seine Endstellung erreicht, so kann durch ein
Anziehen des Seils 55 der Ventilkörper 53 von dem Ventil
sitz 52 abgehoben werden, wodurch die Druckkammer 46 mit
dem Filterrohr 43 verbunden wird. Die Entnahme von Wasser
proben erfolgt daher durch die Druckkammer 46 hindurch,
beispielsweise durch Absaugen über die Leitung 54. Es ist
jedoch auch denkbar, daß über das Seil 59 das Entnahmeven
til 57 geöffnet wird, wodurch das einströmende Wasser in
das Standrohr 40 gelangt, aus dem es dann mit einer Pumpe
entsprechend großer Förderleistung abgepumpt werden kann.
Claims (15)
1. Verfahren zum Bau einer Grundwassermeßstelle zur Gewin
nung von Wasserproben aus verschiedenen, genau einge
grenzten Tiefen, bei dem in eine vertikale Bohrung im
Erdreich eine Rohranordnung eingebaut wird, die in den
eingegrenzten Tiefen Wassereintrittsöffnungen mit hori
zontal angeordneten und jeweils an eine Wasserentnahme
leitung angeschlossenen Rohren hat, die im Bohrloch ge
geneinander abgedichtet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Filterrohre (3, 43) ausgebildeten Rohre mit
einer von über Tage zu betätigenden hydraulischen Hub
vorrichtung (4, 5, 44) horizontal durch unmittelbare Be
aufschlagung mit Druckwasser in das wasserführende Erd
reich gedrückt werden und daß die Bohrung (1) nach dem
Einbau der Filterrohre (3, 43) mit einer wasserundurch
lässigen Verfüllmasse verfüllt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, bei der an einem in die Bohrung einsetzbaren Träger
(2, 30, 40) in einem vorgegebenem Abstand Zylinderrohre
(5, 41) befestigt sind, die quer zur Längsachse des Trä
gers ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zylinderrohre an einem Ende mit einen Boden (16, 45)
verschlossen sind und daß in die Zylinderrohre (5, 41)
jeweils ein Filterrohr (3, 43) mit einem Kolben (4, 44)
eingesetzt ist, wobei eine zwischen dem Kolben (4, 44)
und dem Boden (16, 45) gebildete Druckkammer (24, 46) an
eine nach über Tage führende Druckleitung (6, 54) ange
schlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (44) eine Längsbohrung (51) aufweist,
in der ein Ventil (52, 53) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (52, 53) durch Druckbeaufschlagung der
Druckkammer (46) selbsttätig schließend ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (52, 53) durch Federkraft in einer
Schließstellung gehalten ist und daß durch die Druck
kammer (46) und die Druckleitung (54) ein Seil (55)
zum Ventil (52, 53) geführt und an Ventilkörper be
festigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (44) und das Filterrohr
(43) in einem Teleskoprohr (42) verschiebbar angeord
net sind, das in das Zylinderrohr (41) eingesetzt und
gegenüber diesem verschiebbar ist, wobei die Druck
kammer (46) von dem Teleskoprohr (42) und dem Kolben
(44) begrenzt wird, und daß Anschlagmittel (48, 49,
50) vorgesehen sind, die den Ausfahrhub des Teleskop
rohres (42) und des Filterrohres (43) begrenzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zylinderrohr (5) eine Entlastungs
bohrung (25) vorgesehen ist, die vom Kolben (4) oder
dem Teleskoprohr (42) überfahrbar ist und nach dem Über
fahren die Druckkammer (24) mit der Umgebung verbindet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem offenen Ende der Zylinder
rohre (5) eine Entnahmeleitung (7) angeschlossen ist,
die in der ausgefahrenen Stellung mit der Austritts
öffnung (22) des Filterrohres (3) in Verbindung steht
und von der die Druckkammer (24) begrenzenden Wand des
Kolbens (4) nicht überfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderrohre (5) in ein in
die Bohrung (1) einsetzbares Standrohr (2, 40) einge
baut sind, wobei die Druck- und/oder Entnahmeleitungen
im Inneren des Standrohres (2, 40) verlaufen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderrohre (5) an einem Trag
rohr (30) befestigt sind, dessen Durchmesser ein Bruch
teil ihrer Länge beträgt, und daß die Enden der Zylin
derrohre (5) gewölbte Führungsböden (34) tragen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (2) und die Zylinder
rohre (5) aus verschiedenen Werkstoffen bestehen und
durch Zwischenlagen (14, 20) aus einem elektrisch nicht
leitenden Material miteinander verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (30) an Stützlagern
(31) über Tage aufgehängt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Filterrohr (3) an eine eigene
Entnahmeleitung (7) angeschlossen ist, deren Querschnitt
den jeweiligen Fördereinrichtungen angepaßt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterrohre (43) über steuerbare
Ventile (52, 53, 57) unabhängig voneinander an eine ge
meinsame Entnahmeleitung (54) bzw. das Stand- oder Trag
rohr (40) angeschlossen sind.
15. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 2 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entnahmeleitung (7) als Pumpen
rohr (33) für den Einbau einer Tiefkolbenpumpe ausge
bildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873722653 DE3722653A1 (de) | 1987-07-09 | 1987-07-09 | Verfahren zum bau einer grundwassermessstelle und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873722653 DE3722653A1 (de) | 1987-07-09 | 1987-07-09 | Verfahren zum bau einer grundwassermessstelle und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE3722653C2 true DE3722653C2 (de) | 1991-03-14 |
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ID=6331202
Family Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19860129A1 (de) * | 1998-12-17 | 2000-06-21 | Ufz Leipzighalle Gmbh | Verfahren und Reaktor zur Dekontamination von Grundwasser |
DE20117816U1 (de) * | 2001-11-05 | 2002-12-19 | Raitelhuber, Lothar, 91077 Neunkirchen | Vorrichtung zum Sichern einer Grundwassermeßstelle |
Families Citing this family (3)
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DE4125141A1 (de) * | 1991-07-30 | 1993-02-04 | Ieg Ind Engineering Gmbh | Messproben-entnahmevorrichtung |
US6367563B1 (en) * | 2000-06-02 | 2002-04-09 | The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy | Method and device for removing a non-aqueous phase liquid from a groundwater system |
CN113513312B (zh) * | 2021-04-19 | 2023-02-03 | 天津大学 | 一种天然气水合物开采出砂防砂模拟实验装置 |
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DE3012709C2 (de) * | 1980-04-01 | 1982-05-19 | Preussag AG Bauwesen, 3005 Hemmingen | Verfahren zum Bau eines Mehrfachpegels sowie Pegelrohranordnung zur Durchführung dieses Verfahrens |
-
1987
- 1987-07-09 DE DE19873722653 patent/DE3722653A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3722653A1 (de) | 1989-01-26 |
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