DE3722646A1 - Verfahren zum molchen von erdverlegten rohrleitungen und rohrmolch zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum molchen von erdverlegten rohrleitungen und rohrmolch zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Molchen von
erdverlegten Rohrleitungen, wobei ein Rohrmolch durch äußere
Kräfte von einer ersten Stelle zu einer entfernten, vorgegebe
nen zweiten Stelle einer Rohrleitung bewegt wird. Ferner be
zieht sich die Erfindung auf einen Rohrmolch zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Bekannte Rohrmolche dienen überwiegend als Reinigungs-, Kali
ber- und/oder Inspektionsmolche. Mit ihrer Hilfe werden Rohr
leitungen gereinigt, und/oder es wird die physikalische Struk
tur der Rohrleitung untersucht. Bei Inspektionsmolchen werden
in der Regel Leitungsanomalien in Abhängigkeit der vom Molch
zurückgelegten Wegstrecke aufgezeichnet.
Aus der DE-OS 25 56 659 ist ein Inspektionsmolch bekannt, bei
dem eine Rohrleitungsanomalie, nämlich ein unrunder Zustand
der Rohrinnenwand, mit Hilfe eines beispielsweise mechanischen
Fühlers und eines Beschleunigungsgebers festgestellt und wäh
rend der Bewegung des Rohrmolchs mittels eines mehrkanaligen
Aufzeichnungsgerätes aufgezeichnet wird. Durch das axiale
Geschwindigkeitsprofil eines Rohrmolchs läßt sich die Axialla
ge der Anomalie allenfalls eingrenzen. Eine Feststellung der
genauen Raumkoordinaten des Rohrleitungsverlaufs ist mit Hilfe
des bekannten Inspektionsmolchs nicht möglich.
Aus der DE-OS 34 19 683 ist ein mit mehreren winkelversetzten
Fahrwerken versehener Rohrmolch bekannt, der auch einen An
trieb zur Veränderung seiner Winkelstellung um die Bewegungs
achse aufweist. Bei Erkennen eines Hindernisses wird der Molch
um die Bewegungsachse gedreht. Ein Kreiselsystem kann zur
Erfassung der Winkelstellung des Rohrmolchs um dessen Bewe
gungsachse verwendet werden. Eine Aufzeichnung der Winkelstel
lung oder gar der räumlichen Lage des Molchs innerhalb der
Rohrleitung gibt es nicht.
Bei einer aus der DE-OS 31 22 643 bekannten Anordnung zur
Markierung und Ortung von Molchen in Rohrleitungen ist dem
Molch ein Markierungsgeber zugeordnet, dessen Markierungsfeld
außerhalb der Rohrleitung mittels eines geeigneten Empfängers
geortet werden kann. Diese bekannte Anordnung ist nur zur
Ortung eines stationären Molchs im Rohrleitungssystem geeig
net. Für die Verfolgung eines Molchs während dessen Bewegung
entlang einer Rohrleitung kommt die bekannte Anordnung schon
aus ökonomischen Gründen nicht in Betracht.
Ein wichtiges aktuelles Problem besteht darin, den Verlauf von
unter der Erdoberfläche verlegten Rohrleitungen über längere
Strecken genau zu lokalisieren. Der Trassenverlauf ist nämlich
nach einer Renaturierung der Geländeoberfläche nicht mehr ohne
weiteres bestimmbar. Die bisher vor allem angewandte mechani
sche Rohrsuche durch Schlitzungen quer zur Trassenführung,
Sondierung o.ä. ist in der Regel sehr aufwendig und mit der
Gefahr einer Zerstörung oder Beschädigung von Leitungen oder
Werkstoffen verbunden. Bisher gab es auch noch keine ökono
misch anwendbaren elektromagnetischen, akustischen oder geo
physikalischen Meßgeräte zur Bestimmung des Trassenverlaufs.
Hier greift die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe eines
durch eine Rohrleitung bewegten Rohrmolchs den genauen räumli
chen Verlauf der gemolchten Rohrleitung aufzunehmen und für
eine nachträgliche Auswertung aufzuzeichnen, ohne daß die
Leitung oder Werkstoffe erhöhter Beschädigungs- oder Zerstö
rungsgefahren ausgesetzt sind.
Verfahrensmäßig besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, daß
ein kreiselgestütztes Navigationssystem, insbesondere ein
Trägheitsnavigationssystem und eine Aufzeichnungseinrichtung
zum Aufzeichnen von Daten des Navigationssystems mit dem Rohr
molch mitgeführt werden, daß die Raumkoordinaten des Rohr
molchs bei dessen Bewegung entlang der Rohrleitung von dem
Navigationssystem aufgenommen und in der Aufzeichnungseinrich
tung aufgezeichnet werden und daß die aufgezeichneten Raumko
ordinaten bzw. deren Änderungen entlang der Rohrleitung
schließlich mit den Raumkoordinaten an den ersten und zweiten
Stellen in Beziehung gebracht werden, um den räumlichen Ver
lauf der Rohrleitung zwischen der ersten und der zweiten Stel
le zu bestimmen.
Der Rohrmolch ist erfindungsgemäß als Träger für ein kreisel
gestutztes Navigationssystem zur Bestimmung von Lageänderungen
aller Raumkoordinaten, für eine mit dem Navigationssystem
gekoppelte Aufzeichnungseinrichtung und für eine Energiequelle
vorgesehen, wobei letztere sowohl das Navigationssystem als
auch die Aufzeichnungseinrichtung und alle sonstigen mit dem
Rohrmolch mitgeführten elektrischen Komponenten mit elektri
scher Energie versorgt. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß die Aufnahme und Bestimmung des genauen geo
dätischen Streckenprofils der Rohrleitung während einer einzi
gen Rohrmolchfahrt von dem einen zum anderen Rohrleitungsende
bei zuvor in herkömmlicher Weise bestimmten Raumkoordinaten
der Endpunkte und/oder von Zwischenpunkten erfolgt. Somit kann
der Rohrleitungsverlauf gleichzeitig mit dem ohnehin zu Reini
gungszwecken erforderlichen Molchen der Rohrleitung erfaßt und
bleibend auf einem geeigneten Speichermedium oder Datenträger
festgehalten werden. Bei dem erfindungsgemäßen Molchverfahren
wird daher in äußerst einfacher, beliebig genauer und rascher
Weise der Rohrleitungsverlauf bestimmt, wobei das Resultat
weder durch naheliegende (Stör-)Objekte noch durch jahreszeit
liche Bedingungen oder Renaturierung der Geländeoberfläche
beeinträchtigt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Daten
nicht in Echtzeit, sondern erst am Ende der Molchfahrt zuge
griffen werden. Dies macht eine Korrektur der Änderungen der
Raumkoordinaten bei der Vorbeifahrt des Molchs an geodätisch
festen und vorgegebenen Punkten der Rohrleitungsstrecke und
damit eine Erhöhung der Genauigkeit der gewonnenen Rohrlei
tungsverlaufsdaten möglich. Zu diesem Zweck ist in Weiterbil
dung der Erfindung vorgesehen, daß ein Empfänger mit dem Rohr
molch mitgeführt wird, daß ein Funksignal an den Empfänger
gegeben wird, wenn der Rohrmolch einen geodätisch festen Punkt
an der Rohrleitung erreicht hat und daß die Raumkoordinaten
dieses Punktes mit der im Rechner berechneten Istlage vergli
chen werden. Die Istlagekoordinaten werden nach den Raumkoor
dinaten des geodätisch festen Punkts korrigiert und anstelle
der ursprünglichen Ausgangskoordinaten als neue Ausgangskoor
dinaten für die weitere Istlageberechnung des Rohrmolchs ver
wendet.
Die Raumkoordinaten und/oder deren Änderungen können während
der Bewegung des Rohrmolchs entlang der Rohrleitung entweder
nach einem vorgegebenen Zeittakt, also intervallweise, aufge
nommen und aufgezeichnet werden, oder sie können kontinuier
lich aufgenommen werden. Zusätzlich zu den Koordinatenänderun
gen muß man zur Bestimmung des genauen Verlaufs der Rohrlei
tung noch die Zeit des Meßzyklus oder die Streckenlänge be
rücksichtigen. Ein geeigneter Zeittakt zur laufenden Bestim
mung von Bezugszeiteinheiten steht in digitalen Schaltungen
immer zur Verfügung. Bei Verwendung von mechanischen Mitteln,
z.B. Seilen, zum Bewegen des Rohrleitungsmolchs kann die Weg
strecke durch die Einhollänge des Seils bestimmt werden.
Für die Aufzeichnung der von dem Navigationssystem während der
Bewegung des Rohrmolchs entlang der Rohrleitungsstrecke aufge
nommenen Daten kann ein Arbeitsspeicher (RAM) vorgesehen sein;
angesichts der üblichen Streckenlängen gemolchter Leitungen
ist es in der Praxis aber zweckmäßig, zumindest zusätzlich
einen Massenspeicher mit einem auswechselbaren magnetischen
Speichermedium, z.B. Platte oder Band, vorzusehen.
Als Navigationssystem sieht die Erfindung vorzugsweise ein
Laser-Navigationssystem vor, das sich einerseits durch ver
gleichsweise kompakte Bauweise und andererseits durch Fehlen
von bewegten und damit besonders störanfälligen Teilen bewährt
hat.
Die Unterbringung der elektrischen Komponenten im Rohrmolch
läßt sich dadurch vereinfachen, daß der Rohrmolch als Glieder
kette ausgebildet ist, deren Glieder über Gelenke miteinander
verbunden sind. Die elektrischen Komponenten sind dabei in
mehrere Moduln aufgeteilt und in unterschiedlichen Gliedern
des Molchs untergebracht. Das kreiselgestützte Navigationssy
stem sollte bei dieser Ausführung des erfindungsgemäßen Rohr
molchs insgesamt in einem Glied des Gliedermolchs angeordnet
sein, um den Bezugspunkt für alle Lagekoordinaten stets
gleichzuhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Rohrlei
tung, an der das erfindungsgemäße Molchverfah
ren in Verbindung mit einer Inbetriebnahmemol
chung durchgeführt wird;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der vom erfindungsgemäßen Rohrmolch mitgeführ
ten elektrischen Komponenten, die zur Aufnahme
und Aufzeichnung des Rohrleitungsverlaufs
dienen; und
Fig. 3 schematisch ein Ausführungsbeispiel eines
einfachen Gliedermolchs, bei dem die als
Scheibenmolche ausgebildeten Glieder über ein
Kardangelenk miteinander verbunden sind und
unterschiedliche Moduln der elektrischen Kom
ponenten aufnehmen.
In Fig. 1 ist in einem Vertikalschnitt eine Rohrleitung 1
gezeigt, die in dem dargestellten Beispiel etwa parallel zur
Geländeoberfläche 2 verläuft. An den beiden Enden der darge
stellten Rohrleitung sind jeweils Schleusen 3 und 4 für einen
in der Leitung 1 schematisch dargestellten Molch 5 angeordnet.
Die in Fig. 1 linke Schleuse 3 ist in dem beschriebenen Bei
spiel die Sendeschleuse, während die rechte Schleuse 4 die
Empfangsschleuse darstellt. Zur Bewegung des Molchs 5 von der
Sendeschleuse 3 über die Rohrleitung 1 zur Empfangsschleuse 4
dient in dem beschriebenen Beispiel Treibgas, das über eine
Treibgasleitung 6 zugeführt wird. Die Absperrarmaturen 3 a und
4 a sind zur Trennung der Schleusenkammer von der Rohrleitung 1
vorgesehen. Treibgas wird im besonderen bei der Inbetriebnah
memolchung in Gasleitungen verwendet; als Treibmittel vor
allem bei anderen Leitungen kann beispielsweise auch Wasser
verwendet werden, das über eine am Gegenende vorgesehene Ent
wässerungsleitung 7 aus der Rohrleitung abgeführt wird. Im
Verlauf der Leitung 1 gibt es in der Praxis in gewissen Ab
ständen in der Regel Absperrarmaturen, wie die Armatur 8,
sowie in der Zeichnung nicht dargestellte sogenannte Molchmel
der, die vor allem die Aufgabe haben, den ordnungsgemäßen
Transport eines Reinigungsmolchs bei dessen Durchlauf durch
die Rohrleitung 1 zu überwachen.
Die zuvor beschriebenen herkömmlichen Mittel zur Durchführung
einer Reinigungs- oder Inbetriebnahmemolchung werden in glei
cher Weise bei der Erfindung zur Bestimmung des genauen räum
lichen Verlaufs der Rohrleitung 1 von einer beispielsweise mit
der Sendeschleuse 3 zusammenfallenden ersten Stelle zu einer
mit der Empfangsschleuse 4 zusammenfallenden zweiten Stelle
der Rohrleitung genutzt.
Äußerlich braucht sich der verwendete Molch 5 nicht von her
kömmlichen Molchtypen zu unterscheiden; es können ebenso wie
beim herkömmlichen Molch verschiedene Molchtypen (z.B. Schei
benmolche, Tonnenmolche) zum Einsatz kommen. Bei Einsatz von
pneumatischen oder hydraulischen Mitteln zur Bewegung des
Molchs von der Sendestelle 3 zur Empfangsstelle 4 muß der
Molch aber zusätzlich zu den Molch auf der Rohrleitungsachse
haltenden Führungsmitteln auch mit geeigneten Dichtmitteln
versehen sein, die den Aufbau eines gewissen Differenzdrucks
zwischen der Molchvorderseite und der Rückseite gestatten. In
der Praxis sind dies entweder mehr oder weniger flexible
Dichtscheiben oder radial nach außen vorgespannte Dichtsegmen
te, die sich zu einer praktisch geschlossenen Trennwand ergän
zen.
Der erfindungsgemäße Molch weist eine Anordnung aus vorwiegend
elektrischen Komponenten auf, die dem räumlichen Verlauf der
Rohrleitung 1 zwischen der ersten und der zweiten Stelle 1 und
2 zu erfassen erlaubt. Ein Ausführungsbeispiel dieser Anord
nung, für die der eigentliche Molch als Träger dient, ist in
Fig. 2 als Blockschaltbild dargestellt.
Ein Laser-Navigationssystem 11 mit drei Ringlasern und drei
Beschleunigungsmessern liefert für jede Achse X, Y und Z eines
orthogonalen Koordinatensystems die Änderungswerte pro Zeit
einheit, wenn sich der das Navigationssystem tragende Molch 5
entlang der Rohrleitung 1 bewegt (die Änderungen sind in sta
tionärem Zustand des Molchs natürlich Null). Die Ausgangssi
gnale des Navigationssystems 11 werden in einem Multiplexer 12
im Zeitmultiplex zu einem Analog/Digital-Wandler 13 übertragen
und von dort über einen bidirektionellen Bus 14 zu einem Rech
ner oder Prozessor (CPU) 15 geleitet. Die CPU erhält aus einem
vorzugsweise programmierbaren Festwertspeicher (ROM) 16 das
Programm zum Verknüpfen der laufenden Navigationsdaten mit
Referenzdaten eines Ausgangspunktes und berechnet daraus lau
fend die Raumkoordinaten des Molchs. Diese Raumkoordinaten
werden einerseits in einem Arbeitsspeicher (RAM) 17 abgelegt
und andererseits über eine Schnittstelle 18 in ein geeignetes
Aufzeichnungsgerät 19 eingegeben. Das Aufzeichnungsgerät kann
beispielsweise ein Platten- oder Bandaufzeichnungsgerät sein,
dessen Aufzeichnungsmedium (Diskette oder Band) an der Emp
fangsseite aus dem Molch entnommen und ausgewertet werden
kann.
Alle in Fig. 2 dargestellten elektrischen Komponenten bzw.
Moduln werden von einer ebenfalls im Molch 5 mitgeführten
eigenen Betriebsstromquelle 20 versorgt. Diese kann über einen
Schalter 21 selektiv eingeschaltet werden, um das Laser-Navi
gationssystem 11 und die nachgeschalteten Komponenten vor
Beginn der Meßfahrt zu aktivieren.
Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2 weist außerdem einen
Empfänger 22 und einen Decodierer 23 auf. Letzterer ist über
die Schnittstelle 18 einerseits mit der CPU 15 und anderer
seits mit der Aufzeichnungseinrichtung 19 verbunden. Wenn der
Trägermolch 5 an einem Sender 10 (Fig. 1) vorbeiläuft, der
beispielsweise neben der Absperrarmatur 8 oder an einem Molch
melder stationär angeordnet ist, erhält der Empfänger 22 Funk
signale, die nach Decodierung durch den Decodierer 23 für die
CPU die konkreten Raumkoordinaten des Empfängers 22 zum Zeit
punkt seines Vorbeilaufs am Sender 10 definieren. Das Sendesi
gnal kann selbst die Raumkoordinaten (verschlüsselt) enthal
ten. In diesem Falle können diese festen Raumkoordinaten un
mittelbar im Aufzeichnungsgerät 19 aufgezeichnet werden. Al
ternativ reicht es aber auch aus, nur eine Kennung für die
konkrete Sendestelle zu übertragen. Entweder im Decodierer 23
oder in der CPU 15 wird die Kennung in die in einem Speicher
16 oder 17 abgelegten Raumkoordinaten des zugehörigen Senders
10 umgesetzt, und letztere werden mit den Istwerten der Raum
koordinaten verglichen, die abgeleitet sind aus dem Navigati
onssystem 11. Die konkreten Raumkoordinaten an der Sendestelle
werden anstelle der ursprünglichen Ausgangskoordinaten als
aktualisierte Ausgangskoordinaten benutzt, bis an einer weite
ren Sendestelle entlang der Rohrleitung 1 ein anderes Sendesi
gnal empfangen wird, aus welchem sodann in der zuvor beschrie
benen Weise neue Ausgangskoordinaten abgeleitet werden.
In Fig. 3 ist ein Gelenkmolch, bestehend aus zwei Gliedern 5 a
und 5 b, dargestellt. Die beiden Molchglieder sind über ein
Kardangelenk 30 miteinander verbunden. Die beiden Glieder 5 a
und 5 b des Molchs weisen jeweils einen etwa tonnenförmigen
zentralen Kern 31 und elastisch verformbare Scheiben 32 zur
Führung und begrenzten Anpassung des Rohrmolchs an unter
schiedliche Rohrleitungsquerschnitte auf. Im hohlen Innenraum
der beiden Kerne 31 sind die zuvor anhand von Fig. 2 angegebe
nen Komponenten untergebracht. Die Aufteilung in mehrere
Molchglieder ermöglicht eine vor allem radial gedrängtere
Bauweise, da ein Molch nicht mehr alle Komponenten der Gesamt
anordnung aufzunehmen hat. Es können je nach Größe der einzel
nen elektrischen Komponenten anstelle der in Fig. 3 darge
stellten zwei Molchglieder 5 a und 5 b natürlich beliebig viele
Glieder gelenkig miteinander verbunden werden. Die elektri
schen Verbindungen der in unterschiedlichen Gliedern 5 a bzw.
5 b untergebrachten elektrischen Komponenten verlaufen über das
Kardangelenk 30. Das kreiselgestützte Navigationssystem sollte
mit allen drei Ringlasern und Beschleunigungsmessern in einem
Molchglied untergebracht sein. Bezüglich der Zuordnung und
Anordnung der anderen elektrischen Komponenten gibt es keine
Beschränkungen.
Bei der Bestimmung des genauen räumlichen Verlaufs der Rohr
leitung 1 mit Hilfe beispielsweise des in Fig. 3 dargestellten
Rohrleitungsmolchs, der für die Anordnung gemäß Fig. 2 als
Träger dient, geht man wie folgt vor.
Nach Anschaltung der systemeigenen Gleichstromquelle 20 durch
Betätigung des Schalters 21 und nach Eingabe der bekannten
Raumkoordinaten der Sendestelle 3 in einen der Speicher 16
oder 17 wird der Molch 5 unter Druck des Treibgases entlang
der Achse der Rohrleitung 1 in Richtung des Ziels an der Em
pfangsschleuse 4 bewegt. Das kreiselgestützte Navigationssy
stem 11 liefert die sich aufgrund der Molchbewegung ständig
ändernden Daten an die CPU 15, welche diese Änderungen mit
Bezug auf die Daten der Sendeschleuse 3 in konkrete Raumkoor
dinaten umsetzt und an die Aufzeichnungseinrichtung 19 zur
Aufzeichnung gibt. Selbstverständlich können diese Daten im
RAM 17 auch jeweils zeitweilig zwischengespeichert und erst
bei Eingang eines Lagesignals vom Sender 10 an den Empfänger
22 und Vergleich mit dem rechnerisch gewonnenen Wert in das
Aufzeichnungsgerät 19 ausgespeichert werden.
In der Regel sind auch die Koordinaten der Empfangsstelle 4
bekannt. Nach Einlauf des Molchs an der Empfangsstelle 4 wird
die Aufzeichnung ausgewertet, wobei sich der genaue Verlauf
der Rohrleitung 1 sowohl in einer Horizontalebene als auch in
einer Vertikalebene ergibt.
Claims (17)
1. Verfahren zum Molchen von erdverlegten Rohrleitungen,
wobei ein Rohrmolch durch äußere Kräfte von einer ersten Stel
le zu einer entfernten, vorgegebenen zweiten Stelle einer
Rohrleitung bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein kreiselgestütztes Navigationssystem, insbesondere Trägheitsnavigationssystem und eine Aufzeichnungseinrichtung zum Aufzeichnen von Daten des Navigationssystems mit dem Rohr molch mitgeführt werden,
daß die Raumkoordinaten des Rohrmolchs bei dessen Bewe gung entlang der Rohrleitung von dem Navigationssystem aufge nommen und in der Aufzeichnungseinrichtung aufgezeichnet wer den und
daß die aufgezeichneten Raumkoordinaten bzw. deren Ände rungen entlang der Rohrleitung schließlich mit den Raumkoordi naten an den ersten und zweiten Stellen in Beziehung gebracht werden, um den räumlichen Verlauf der Rohrleitung zwischen der ersten und der zweiten Stelle zu bestimmen.
daß ein kreiselgestütztes Navigationssystem, insbesondere Trägheitsnavigationssystem und eine Aufzeichnungseinrichtung zum Aufzeichnen von Daten des Navigationssystems mit dem Rohr molch mitgeführt werden,
daß die Raumkoordinaten des Rohrmolchs bei dessen Bewe gung entlang der Rohrleitung von dem Navigationssystem aufge nommen und in der Aufzeichnungseinrichtung aufgezeichnet wer den und
daß die aufgezeichneten Raumkoordinaten bzw. deren Ände rungen entlang der Rohrleitung schließlich mit den Raumkoordi naten an den ersten und zweiten Stellen in Beziehung gebracht werden, um den räumlichen Verlauf der Rohrleitung zwischen der ersten und der zweiten Stelle zu bestimmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Raumkoordinaten und/oder deren Änderungen während der
Bewegung des Rohrmolchs entlang der Rohrleitung nach einem
vorgegebenen Zeittakt aufgenommen und aufgezeichnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Raumkoordinaten und/oder deren Änderungen während der
Bewegung des Rohrmolchs entlang der Rohrleitung kontinuierlich
aufgenommen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch ge
kennzeichnet, daß die geodätisch bestimmte Lage der ersten
Stelle als Ausgangskoordinaten gespeichert und die Istlage
während der Bewegung des Rohrmolchs entlang der Rohrleitung
unter Berücksichtigung der Koordinatenänderungen in einem mit
dem Navigationssystem gekoppelten Rechner berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein Empfänger mit dem Rohrmolch mitgeführt wird,
daß ein Funksignal an den Empfänger gegeben wird, wenn der
Rohrmolch einen geodätisch festen Punkt an der Rohrleitung
erreicht hat, und daß die Raumkoordinaten dieses Punktes mit
der im Rechner berechneten Istlage verglichen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Istlage-Koordinaten nach den Raumkoordinaten des geodä
tisch festen Punktes korrigiert und als neue Ausgangskoordina
ten für die weitere Istlageberechnung des Rohrmolchs verwendet
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man an der zweiten Stelle die Aufzeichnungs
einrichtung oder ein die von letzterer aufgezeichneten Daten
enthaltendes Aufzeichnungsmedium aus dem Rohrmolch entnimmt
und in einer Auswerteeinrichtung zur Bestimmung des Verlaufs
der zuvor vom Molch zurückgelegten Wegstrecke auswertet.
8. Rohrmolch zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohrmolch (5; 5 a 5 b) als Träger für ein kreiselgestütztes
Navigationssystem, insbesondere Trägheitsnavigationssystem
(11) zur Bestimmung von Lageänderungen aller Raumkoordinaten
(x, y, z), eine mit dem Navigationssystem gekoppelte Aufzeich
nungseinrichtung (25, 17, 19) und eine Energiequelle (20)
vorgesehen ist.
9. Rohrmolch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Molch (5) einen Signalempfänger (22) und einen Rechner
(15) zur laufenden Bestimmung der Raumkoordinaten des Molchs
und zum Abgleich der vom Navigationssystem (11) entwickelten
Daten nach Eingang eines Auslösesignals an einem geodätisch
bestimmten Punkt (z.B. 8 - Fig. 1) aufweist.
10. Rohrmolch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Signalempfänger (22) ein Dekodierer (23) zugeordnet ist,
der das empfangene Auslösesignal entweder direkt in vorgegebe
ne Raumkoordinaten umsetzt oder einen Speicherplatz in einem
dem Rechner zugeordneten Speicher (17) bezeichnet, an welchem
die vorgegebenen Raumkoordinaten abgelegt sind.
11. Rohrmolch nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägheitsnavigationssystem (11) als
Laser-Navigationssystem ausgebildet ist.
12. Rohrmolch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungseinrichtung (19) ein
auswechselbares magnetisches Aufzeichnungsmedium enthält.
13. Rohrmolch nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rohrmolch (5) als Gliederkette ausge
bildet ist, deren Glieder (5 a, 5 b) über Gelenke (30) miteinan
der verbunden sind.
14. Rohrmolch nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die vom Rohrmolch mitgeführten elektrischen Komponenten
(11-23) in mehrere Moduln aufgeteilt und in unterschiedlichen
Gliedern (5 a, 5 b) des Molchs untergebracht sind, wobei die
elektrischen Verbindungen über die Gelenke (30) geführt sind.
15. Rohrmolch nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Molch (5) wenigstens einen auf der
Bewegungsachse angeordneten Kern (31) zur Aufnahme der elek
trischen Komponenten (11-23) und äußere Mittel (32) zur Anpas
sung des Rohrmolchs an unterschiedliche Rohrleitungsquer
schnitte aufweist.
16. Rohrmolch nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anpassungsmittel gleichmäßig über den Molchumfang verteil
te, unter Federkraft auseinandergespreizte Federarme aufwei
sen.
17. Rohrmolche nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Molch (5) als Scheibenmolch ausgebil
det ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873722646 DE3722646A1 (de) | 1987-07-09 | 1987-07-09 | Verfahren zum molchen von erdverlegten rohrleitungen und rohrmolch zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873722646 DE3722646A1 (de) | 1987-07-09 | 1987-07-09 | Verfahren zum molchen von erdverlegten rohrleitungen und rohrmolch zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3722646A1 true DE3722646A1 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=6331194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873722646 Withdrawn DE3722646A1 (de) | 1987-07-09 | 1987-07-09 | Verfahren zum molchen von erdverlegten rohrleitungen und rohrmolch zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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DE2354117A1 (de) * | 1972-10-30 | 1974-05-09 | Shell Int Research | Verfahren und vorrichtung zum messen der von einem durch eine rohrleitung bewegten inspektionsgeraet zurueckgelegten strecke |
DE3200269A1 (de) * | 1981-01-13 | 1982-09-23 | Sundstrand Data Control, Inc., 98052 Redmond, Wash. | Bohrlochmessvorrichtung |
DE3233029A1 (de) * | 1981-09-18 | 1983-04-07 | Société d'Applications Générales d'Electricité et de Mécanique SAGEM, 75783 Paris | Gyroskopische navigationsvorrichtung mit leit- oder stabilisationsfunktionen |
GB2130721A (en) * | 1982-11-22 | 1984-06-06 | Litton Systems Inc | Measurement of pipeline deflection |
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1987
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