DE3719380C1 - Device for measuring the mechanical properties of biological tissue samples in vitro - Google Patents
Device for measuring the mechanical properties of biological tissue samples in vitroInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der
mechanischen Eigenschaften biologischer Gewebeproben in
vitro nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Messung des Kontraktionsverhaltens von Organen ist
aus der DE-OS 22 56 859 eine Vorrichtung bekannt, die
ein thermostabilisiertes Gefäß aufweist, in der eine
Nährlösung für die Organprobe enthalten ist. Die Organ
probe ist in diesem Gefäß an einer oberen und einer
unteren Halterung befestigt. Die obere Halterung steht
mit einer oberhalb des Gefäßes angeordneten Wegmeßvor
richtung in Verbindung und die untere Halterung mit
einem unterhalb des Gefäßes angeordneten Kraftmesser.
Im Gefäß sind bei dieser bekannten Vorrichtung
Elektroden angeordnet über die das Organ erregt wird.
Die durch elektrische Signale erzeugten Kontraktions
bewegungen erzeugen in dieser Vorrichtung Kraftsignale
und Wegsignale, die ausgewertet werden.
Biologische Gewebe, insbesondere tierische und mensch
liche Gewebe haben rheonome Eigenschaften, deren
genaue Kenntnis in vielen Fällen, wie beispielsweise in
der Pharmakologie von großem Interesse ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur
Verfügung zu stellen, mit der Deformationseigen
schaften des biologischen Gewebes mit verschiedenen
Meßmethoden erfaßt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in einfacher Weise
programmierbar, und mit diesem Gerät kann bei zeitlich
konstanter Deformation die Spannungsrelaxation gemessen
werden und bei zeitlich konstanter Spannung das
Kriechen des Materials ermittelt werden.
Mit Vorteil wird ein stabiler Schlitten längs einer
ebenfalls stabilen Führung in Achsrichtung des die
Probe aufnehmenden Gefäßes verschoben, wobei eine
Meßanordnung die Größe der axialen Verschiebung des
Schlittens mißt. Eine Halterung für die Gewebeprobe ist
über einen Kraftaufnehmer mit dem Schlitten verbunden,
so daß die Parameter Kraft und Weg in sicherer und
einfacher Weise ermittelt werden können und zusammen
mit der Zeit alle gewünschten Aussagen über die
mechanischen Eigenschaften des biologischen Gewebes
ergeben.
Für eine sichere und stoßfreie Führung ist der
Schlitten mittels Kugellagern an wenigstens zwei Säulen
geführt. Zum Antrieb des Schlittens ist dieser mit
einer Kugelumlaufspindel verbunden. Die Kugelumlauf
spindel ermöglicht die erforderliche präzise
Schlittenbewegung. Diese Kugelumlaufspindel steht mit
einem Antriebsmotor über ein Getriebe in Verbindung.
Die Meßanordnung zur Messung der Verschiebung des
Schlittens kann ein parallel zur Schlittenführung ange
ordnetes inkrementales Längenmeßsystem sein. Beispiels
weise kann als Längenmeßsystem das von der Firma
Heidenhain vertriebene, gekapselte inkrementale Längen
meßsystem LS 303 verwendet werden. Dieses Längenmeß
system arbeitet mit photoelektrischer Abtastung einer
Gitterteilung im Durchlichtverfahren und ist in der
Montageanleitung der Firma Heidenhain LS 303 5/86
beschrieben. Es ist aber auch möglich, einen tachogere
gelten Antriebsmotor als Längenmeßsystem vorzusehen und
aus Drehzahl des Motors, Anzahl der Umdrehungen und
Steigung der Kugelspindel die Längsverschiebung des
Schlittens zu ermitteln.
Zur Kraftmessung kann ein Schlitten ein an sich
bekannter Kraftaufnehmer beispielsweise ein Dehnungs
meßstreifen oder Piezo-Wandler vorgesehen sein. Über
die Kraftaufnehmer ist die Halterung mit dem Schlitten
verbunden. Eine einfache Ausführungsform ergibt sich,
wenn ein Teil des Schlittens als kraftaufnehmender
Biegebalken ausgebildet ist, der in bekannter Weise
Dehnungen mißt oder einen piezoelektrischen Wandler
aufweist. Mit diesem Abschnitt ist die Halterung für
das Gewebe verbunden.
Es ist häufig erwünscht, ring- oder schlauchartiges
Gewebe, wie beispielsweise eine isolierte Cervix uteri
zu untersuchen. Zu diesem Zweck kann die Halterung, die
am Schlitten befestigt ist und die Halterung im Gefäß
jeweils eine zweiarmige Gabel aufweisen und die Gabel
enden sind mit Aufnahmebohrungen für Halterungsstege
versehen. In einfacher Weise können diese Halterungs
stege durch die Mittelöffnung des ring- oder schlauch
förmigen Gewebes hindurchgeführt und dann in die Gabel
enden eingehängt werden. Zur Erleichterung dieser
Arbeit kann die Halterung im Gefäß an einem höhenver
stellbaren Stab montiert sein.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung
ist ein Arbeitstisch vorgesehen, an dem die Säulen und
die Kugelumlaufspindel fest und das Gefäß
verschwenkbar montiert sind. Das Gefäß kann dabei in
eine Beschickungsstellung, in der dieses Gefäß frei
zugänglich ist, und dann unter den Schlitten in eine
Arbeitsstellung gebracht werden.
Die von der Vorrichtung abgegebenen Signale können in
einem Mikrocomputer verarbeitet werden und dieser Mikro
computer kann dazu verwendet werden, beliebige Be- und
Entlastungsmuster zu errechnen und diese über die
Vorrichtung durchführen zu lassen. Zu diesem Zweck
können die vom Kraftaufnehmer abgegebenen Signale über
einen Brückenverstärker und einen A/D Wandler in einen
Mikrocomputer eingelesen werden. Das verwendete inkre
mentale Längenmeßsystem macht eine genaue Wegmessung
möglich, beispielsweise in der Größenordnung von 20 u m.
Über einen Längenmeßkodierer werden die vom Längen
meßsystem abgegebenen Impulse in computerlesbare Daten
umgewandelt. Durch die Verwendung eines Gleichstrom
servomotors und eines Motortreibers kann die Drehzahl
und die Drehrichtung von einem Mikrocomputer vorgegeben
werden.
Die Versuchparameter Weg, Kraft und Zeit können über
einen Kodierschalter vorgegeben werden. Ferner besteht
die Möglichkeit, Gerätestatus, Kraft und Weg in einem
Display anzuzeigen. Kraft und Weg können in analoger
Form über einen Linienschreiber ausgegeben werden.
Ferner kann über eine Schnittstelle eine Verbindung zum
Personal-Computer und/oder Zentralrechner hergestellt
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen in der
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren
der Zeichnung erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene perspektivische
Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der beiden Halterungen
für die Gewebeprobe und
Fig. 3 eine schematische Schaltungsanordnung zur
Auswertung der vom Gerät abgegebenen Signale und
zur Steuerung der Arbeitsweise des Gerätes.
Am Arbeitstisch 1 sind die beiden Säulen 2 montiert, an
denen der Schlitten 3 mittels Kugellagern 7 geführt
ist.
Der Schlitten 3 steht in Antriebsverbindung mit der
Kugelumlaufspindel 4, die über ein Getriebe 6 vom Motor
5 angetrieben wird. Eine Verdrehung der Kugelumlauf
spindel 4 erzeugt eine axiale Längsbewegung des
Schlittens 3 längs der beiden Säulen 2.
Mit dem Schlitten 3 ist über einen Kraftaufnehmer 9
eine Halterung 8 verbunden. Auf der Arbeitsplatte des
Tisches 1 ist an einem Drehzapfen 19 ein thermostabili
siertes Gefäß 10 verschwenkbar montiert. Dieses thermo
stabilisierte Gefäß weist eine ortsfeste zweite
Halterung 11 für das organische Gewebe auf.
Dieses Gefäß, das eine Nährlösung für das Gewebe
aufnimmt, kann in an sich bekannter Weise über eine
Glasfritt beispielsweise mit Carbogen begast werden. In
diesem Gefäß wird zwischen den Halterungen 8 und 11 das
zu untersuchende biologische Gewebe eingespannt.
Anstatt des Kraftaufnehmers 9 kann der vom Schlitten 3
vorspringende Abschnitt als kraftaufnehmender Biege
balken ausgebildet sein, an dem die Halterung 8 direkt
befestigt ist.
Zur Untersuchung von ring- oder schlauchförmigen
Geweben können die Halterungen 8 und 12, wie in Fig. 2
dargestellt, ausgebildet sein. Die Halterungen weisen
Gabeln 13 auf. An den Enden dieser Gabeln sind
Aufnahmebohrungen 15 ausgebildet, die zur Aufnahme
eines Stegs 14 dienen. Die Stege werden durch die
mittlere Öffnung des Ringes oder Schlauches hindurchge
steckt und dann in die Bohrungen 15 der Gabeln 13
eingesetzt, so daß derartige Gewebe in einfachster
Weise ausgemessen werden können.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Schaltung, mit der die
Vorrichtung betrieben werden kann.
Der Kraftaufnehmer 9 ist über einen Brückenverstärker 7
und einen A/D Wandler mit dem Mikrocomputer MC
verbunden. Wenn ein inkrementales Längenmeßgerät LM
verwendet wird, so wird durch die Bewegung S-S des
Schlittens 3 längs der Kugelumlaufspindel 4 vom inkre
mentalen Längenmeßgerät SM ein Signal abgegeben,
das im Längenmeßkodierer 5 für den Mikrocomputer MC
lesbar gemacht wird.
Als Antriebsmotor 5 für die Spindel 4 wird ein
Gleichstromservomotor M verwendet, der über einen
Motortreiber 18 und einen A/D Wandler mit dem Mikrocom
puter MC verbunden ist.
Der Mikrocomputer MC gibt Signale an einen Display 20
ab. Zur Steuerung des Gerätes können in den Mikro
computer MC über Bedienungselemente 11 Befehle einge
geben werden. Über eine nicht dargestellte Schnitt
stelle kann ein Personalcomputer PC und/oder ein
Zentralrechner ZR angeschlossen werden. Bei 22 ist noch
ein Linienschreiber dargestellt.
Die durch die zu messende Kraft F veränderten Brücken
werte des Kraftaufnehmers 9 werden verstärkt und über
den A/D Wandler mit beispielsweise 13 bit Auflösung in
den Mikrocomputer MC eingelesen.
Über einen A/D Wandler und einen Motortreiber 18 kann
die Drehrichtung und die Drehzahl des Gleichstromservo
motors M vom Mikrocomputer MC vorgegeben werden.
Die beschriebene Anordnung macht es möglich, beliebige
Be- und Entlastungsmuster im Mikrocomputer MC zu
errechnen und über das Gerät auszuführen.
Die Versuchparameter Weg, Kraft und Zeit können über
Kodierschalter vorgegeben werden. Gerätestatus, Kraft
und Weg werden im Display 20 dargestellt. Kraft und Weg
können in analoger Form zur Auszeichnung über den
Linienschreiber 22 ausgegeben werden.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Messung der mechanischen Eigen
schaften biologischer Gewebeproben in vitro mit
einem, eine Nährlösung enthaltenden thermo stabilisiertem Gefäß, in dem
eine Halterung für die Gewebeprobe angeordnet ist,
dessen Boden einen Begasungseinsatz aufweist und
einer oberhalb des Gefäßes angeordneten Meßein richtung, mit der
ein Abschnitt der in der Nährlösung angeordneten Gewebeprobe verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung einen Schlitten (3) aufweist, der längs einer Führung (2) in Achsrichtung (A-A) des Gefäßes (10) verschiebbar ist,
eine Meßanordnung (11) für die Größe der axialen Verschiebung des Schlittens (3) vorgesehen ist, und
eine Halterung (8) für die Gewebeprobe über einen Kraftaufnehmer (9) mit dem Schlitten (3) verbunden ist.
einem, eine Nährlösung enthaltenden thermo stabilisiertem Gefäß, in dem
eine Halterung für die Gewebeprobe angeordnet ist,
dessen Boden einen Begasungseinsatz aufweist und
einer oberhalb des Gefäßes angeordneten Meßein richtung, mit der
ein Abschnitt der in der Nährlösung angeordneten Gewebeprobe verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung einen Schlitten (3) aufweist, der längs einer Führung (2) in Achsrichtung (A-A) des Gefäßes (10) verschiebbar ist,
eine Meßanordnung (11) für die Größe der axialen Verschiebung des Schlittens (3) vorgesehen ist, und
eine Halterung (8) für die Gewebeprobe über einen Kraftaufnehmer (9) mit dem Schlitten (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (3) mittels Kugellagern (7) an we
nigstens zwei Säulen (2) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (3) mit einer Kugelumlaufspindel (A)
in Antriebsverbindung steht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kugelumlaufspindel (4) über ein Getriebe (6) mit
einem Antriebsmotor (5) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßanordnung (11) ein parallel zur Schlitten
führung angeordnetes inkrementables Längenmeßsystem
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßanordnung einen tachogeregelten Antriebsmotor
(5) für die Kugelumlaufspindel (4) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teilabschnitt des Schlittens (3) als kraftauf
nehmender Biegebalken ausgebildet ist, an dem die
Halterung (8) montiert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (8) und die Halterung (12) im Gefäß
(10) als zweiarmige Gabeln (13) ausgebildet sind,
deren Gabelenden Aufnahmebohrungen (15) für einen
Halterungssteg (14) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (12) im Gefäß (10) an einem höhenver
stellbaren Stab (16) montiert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
einen Arbeitstisch (1) an dem die Säulen (2) und die
Kugelumlaufspindel (4) fest und das Gefäß (10) ver
schwenkbar montiert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vom Kraftaufnehmer (9) abgegebenen Signale über
einen Brückenverstärker (17) und einen A/D Wand
ler in einen Mikrocomputer (MC) eingelesen werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das inkrementale Längenmeßsystem (LM) über einen
Längenmeßcodierer (LC) mit einem Mikrocomputer (MC)
verbunden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebsmotor (5) ein Gleichstromservomotor ist,
der über einen Motortreiber (18) und einen A/D Wand
ler mit einem Mikrocomputer (MC) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719380 DE3719380C1 (en) | 1987-06-05 | 1987-06-05 | Device for measuring the mechanical properties of biological tissue samples in vitro |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719380 DE3719380C1 (en) | 1987-06-05 | 1987-06-05 | Device for measuring the mechanical properties of biological tissue samples in vitro |
Publications (1)
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DE3719380C1 true DE3719380C1 (en) | 1988-05-11 |
Family
ID=6329429
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873719380 Expired DE3719380C1 (en) | 1987-06-05 | 1987-06-05 | Device for measuring the mechanical properties of biological tissue samples in vitro |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3719380C1 (de) |
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- 1987-06-05 DE DE19873719380 patent/DE3719380C1/de not_active Expired
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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