DE3716784A1 - Bohrlochverschlussstopfen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen aufweitbaren, verlorenen
Verschlußstopfen für unter Druck mit Flüssigkeit zu ver
füllende Bohrlöcher zur Gesteinsverfestigung im Unterta
gebergbau, mit einem elastischen, schlauchförmigen, sich
abgeleitet vom Flüssigkeitsdruck selbsttätig gegen die
Bohrlochwandung verspannenden, sich zwischen einem Ein
laß- und einem Auslaßkopf erstreckenden Verschlußstück,
das ein starres Distanzstück zwischen Einlaß- und Aus
laßkopf umgibt, wobei das Verschlußstück mit seinen bei
den Enden auf zylindrischen Flächen des Einlaß- bzw. des
Auslaßkopfes aufsitzt und von außen von jeweils einer am
Einlaß- bzw. Auslaßkopf angeformten Klemmhülse übergrif
fen wird.
Ein Verschlußstopfen dieser Art ist aus der DE-PS
30 14 834 bekannt. Durch im Einlaß- und Auslaßkopf ange
ordnete, entgegen der Füllrichtung sperrende Rückschlag
ventile, bei welchen die Vorspannung des im Auslaßkopf
angeordneten Rückschlagventils größer ist als die des
Rückschlagventils im Einlaßkopf, wird beim Einpressen
der Flüssigkeit in das Bohrloch zunächst durch den sich
im Verschlußstopfen aufbauenden Druck das Verschlußstück
gespreizt und dadurch der Verschlußstopfen im Bohrloch
verklemmt. Ist der Füllvorgang beendet, kann ein den Ver
schlußstopfen mit einer Pumpe für das Füllmaterial ver
bindender Schlauch vom Verschlußstück abgenommen werden.
Durch die Verspreizung des Verschlußstückes wird ein si
cherer Sitz des Verschlußstopfens im Bohrloch gewährlei
stet.
Solange sich die in das Bohrloch eingebrachte Flüssigkeit,
beispielsweise zu einem Polyurethanschaum aushärtende
Kunststoffkomponenten, noch nicht verfestigt hat, wirkt
der hohe Fülldruck auf den Verschlußstopfen ein. Es be
steht dabei die Gefahr, daß die innerhalb des Verschluß
stücks angeordnete, aus dem Einlaßkopf, dem Distanzstück
und dem Auslaßkopf bestehende Einheit durch den Flüssig
keitsdruck gegenüber dem Verschlußstück verschoben wird.
Dabei würde sich der an den Auslaßkopf angrenzende Ab
schnitt des Verschlußstückes über das dem Verschlußstück
zugewandte Ende des Auslaßkopfes stülpen und es könnte
das dem Einlaßkopf zugewandte Ende des Verschlußstückes
aus der Klemmverbindung mit dem Einlaßkopf gelöst werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige
Verlagerung von Einlaßkopf, Distanzstück und Auslaßkopf
einerseits und Verschlußstück andererseits unter dem Ein
fluß des in das Bohrloch eingebrachten Flüssigkeitsdruckes
zu verhindern.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin,
daß an dem dem Verschlußstück zugewandten Ende zumindest
der Klemmhülse des Auslaßkopfes sich in Längsrichtung des
Verschlußstückes erstreckende, federelastische Zungen an
geformt sind, welche durch das sich aufweitende Verschluß
stück spreizbar sind.
Da sich das Verschlußstück spreizt, bevor unter Druck
stehende Flüssigkeit aus dem Auslaßkopf in das Bohrloch
eintritt, werden die federelastischen Zungen ebenfalls
gespreizt, bevor sich im Bohrloch der Flüssigkeitsdruck
aufbaut. Sobald das Verschlußstück fest im Bohrloch ver
klemmt ist, öffnet sich das Ventil im Auslaßkopf und
entläßt die Flüssigkeit in das Bohrloch. Zu diesem Zeit
punkt hat das Verschlußstück sich so verformt, daß es im
Anschluß an den Auslaßkopf eine Stützfläche bildet, an
welcher die gespreizten Zungen des Auslaßkopfes anliegen,
wodurch einerseits verhindert wird, daß sich das Ver
schlußstück über das ihm zugewandte Ende des Auslaßkopfes
stülpen kann und andererseits der im Bohrloch herrschen
de Flüssigkeitsdruck den Auslaßkopf gegenüber dem Ver
schlußstück in Richtung auf den Bohrlochausgang ver
schieben kann.
Vorzugsweise sind die federelastischen Zungen gleichmäßig
in Umfangsrichtung der Klemmhülse verteilt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bestehen
die Einlaß- und Auslaßköpfe aus Kunststoff.
Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung
wird diese näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungs
gemäß ausgebildeten Verschlußstopfen in
Ruhestellung und
Fig. 2 eine Seitenansicht des Verschlußstopfens
in seiner Klemmstellung.
Der insgesamt mit 10 bezeichnete Bohrlochverschluß umfaßt
ein zwischen zwei als Einlaßkopf 12 und Auslaßkopf 14 be
zeichneten Ventilköpfen angeordnetes, aufweitbares Ver
schlußstück 16, welches als hochdruckfester Gummischlauch
ausgebildet ist, dessen Durchmesser im unbelasteten Zu
stand etwas geringer ist, als der Durchmesser des zu ver
schließenden Bohrlochs, dessen Durchmesser beispielsweise
45 mm betragen kann.
Die beiden Ventilköpfe 12 und 14 bestehen aus im wesent
lichen zur Schlauchachse rotationssymmetrischen Grund
körpern 18 bzw. 20, die von einem zentralen Kanal 22
bzw. 24 durchzogen werden. Auf dem dem Verschlußstück 16
zugewandten Seite weisen die Grundkörper 18 bzw. 20 je
weils einen rohrförmigen Abschnitt 26 bzw. 28 auf, der
mit einem Innengewinde 30 bzw. 32 versehen ist und in
welchen das mit einem entsprechenden Außengewinde 34
bzw. 36 versehene Ende eines Distanzstücks 38 einge
schraubt ist, welches dazu dient, die beiden Ventilköpfe
12 und 14 in einem vorgegebenen Abstand zu halten, in
welchem das Verschlußstück 16 gestreckt ist, so daß es
sich leicht mittels eines Beschickdungsrohrs oder eines
Schlauchs in das Bohrloch einsetzen läßt. Auf die Außen
flächen 40 oder 42 der rohrförmigen Abschnitte 26 bzw. 28
sind die Endabschnitte 44 bzw. 46 des Verschlußstücks 16
aufgezogen, welche von an den Grundkörpern 18 und 20 ange
formten, zylindrischen Klemmhülsen 48 bzw. 50 übergriffen
werden. An die dem Verschlußstück 16 zugewandten Enden
dieser zylindrischen Klemmhülsen 48 bzw. 50 schließen sich
in Längsrichtung des Verschlußstücks 16 verlaufende, feder
elastische Zungen 49 bzw. 51 an, welche gleichmäßig über
den Umfang der Klemmhülsen verteilt sind. Beispielsweise
sind an jeder Klemmhülse 48 bzw. 50 acht Zungen 49 bzw.
51 ausgebildet, wobei die Breite der Zungen und der Zwi
schenräume annähernd gleich groß sein kann.
Die beiden Ventilköpfe 12 und 14 sind hinsichtlich der
Ventilanordnung in Abhängigkeit von der vorgesehenen
Durchströmrichtung unterschiedlich gestaltet. Wenn der
Bohrlochverschluß 10 in das zu verschließende Bohrloch
eingesetzt ist, muß das in das Bohrloch einzufüllende
Schaummaterial durch den Bohrlochverschluß 10 hindurch
in das Bohrloch eingepreßt werden. Dazu wird an den der
Ausmündung des Bohrlochs benachbarten Einlaßkopf 12 eine
Fülleitung 52 angeschlossen. Der Grundkörper 18 ist zu
diesem Zweck in seinem vom Verschlußstück 16 abgewandten
Endabschnitt mit einem Innengewinde 54 versehen, an des
sen innerem Ende eine Schulter 56 ausgebildet ist, die
eine Ventilöffnung 59 umgibt. Auf der Schulter 56 ist
eine Dichtung 58 angeordnet. In Durchströmrichtung strom
ab, also in Richtung auf den Auslaßkopf 14, ist auf der
anderen Seite der Ventilöffnung 58 ein konischer Ventil
sitz 60 ausgebildet, dem eine Ventilkugel 62 zugeordnet
ist, welche durch eine Druckfeder 64 gegen den Ventilsitz
60 gedrückt wird. Die Druckfeder 64 stützt sich auf das
Ende des in den Grundkörper 18 eingesetzten Distanzstücks
38 ab.
Am Auslaßkopf 14 ist ebenfalls eine Ventilöffnung 66 vor
gesehen, wobei wieder auf der stromab gelegenen Seite
dieser Ventilöffnung 66, nun also auf der vom Distanz
stück 38 abgewandten Seite, ein Ventilsitz 68 ausgebil
det ist, dem eine Ventilkugel 70 zugeordnet ist, die
durch eine Druckfeder 72 gegen den Ventilsitz 68 gedrückt
wird. Die Druckfeder 72 stützt sich auf einen Nippel 74
ab, der in ein Innegewinde 76 eingeschraubt ist, das an
dem vom Verschlußstück 16 abgewandten Endabschnitt des
Grundkörpers 20 ausgebildet ist. Durch Verstellen des
Nippels 74 kann die Wirkung der Feder 72 eingestellt wer
den, deren Kraft jedenfalls größer ist, als die Kraft der
Feder 64 im Einlaßkopf 12, damit in der Anfangsphase der
Einleitung des unter Druck stehenden Schaumstoffs zu
nächst das Verschlußstück 16 gespreizt wird, bevor der
Schaumstoff in das Bohrloch austreten kann. Für den
Durchtritt des Schaummaterials in das Bohrloch ist der
Nippel 74 mit einer Bohrung 78 versehen.
Damit das über den Ventilkopf 12 und dessen Ventilöff
nung 58 dem Bohrlochverschluß 10 zugeführte Material den
Bohrlochverschluß 10 durchströmen und das Verschlußstück
16 spreizen kann, ist das Distanzstück 38 an seinen beiden
Enden 80 und 82 jeweils mit einem zentralen, in Längs
richtung des Distanzstücks 38 verlaufenden Kanal 84 bzw.
88 versehen, der sich innerhalb des Distanzstücks 38 je
weils bis zu einer das Distanzstück diametral durchque
renden Durchbrechung 88 bzw. 90 erstreckt. Diese Durch
brechungen 88 und 90 stellen die Verbindung zwischen den
Kanälen 80 bzw. 82 und dem Ringraum zwischen dem Ver
schlußstück 16 und dem Distanzstück 38 dar.
Wie die Fig. 2 zeigt, werden die Zungen 49 und 51 beim
Aufblähen des Verschlußstücks 16 nach außen gedrückt und
verhindern somit ein Überstülpen des Verschlußstücks 16
auf den Einlaßkopf 12 oder den Auslaßkopf 14. Außerdem
bildet das Verschlußstück 16 eine dem Auslaßkopf 14 zu
gewandte Stützfläche 17, an welcher die Zungen 51 des
Auslaßkopfes 14 anliegen, wodurch der Auslaßkopf 14 da
ran gehindert wird, sich in axialer Richtung gegen das
Verschlußstück 16 zu verschieben.
Claims (3)
1. Aufweitbarer, verlorener Verschlußstopfen (10)
für unter Druck mit Flüssigkeit zu verfüllende Bohrlö
cher zur Gesteinsverfestigung im Untertagebergbau mit
einem elastischen, schlauchförmigen, sich abgeleitet
vom Flüssigkeitsdruck selbsttätig gegen die Bohrloch
wandung verspannenden, sich zwischen einem Einlaß- (12)
und einem Auslaßkopf (14) erstreckenden Verschlußstück
(16), das ein starres Distanzstück (38) zwischen Einlaß-
und Auslaßkopf umgibt, wobei das Verschlußstück (16) mit
seinen beiden Enden (44, 46) auf zylindrischen Flächen
(40, 42) des Einlaß- (12) bzw. des Auslaßkopfes (14)
aufsitzt und von außen von jeweils einer am Einlaß-
bzw. Auslaßkopf angeformten Klemmhülse (48, 50) über
griffen wird, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem
Verschlußstück (16) zugewandten Ende zumindest der
Klemmhülse (50) des Auslaßkopfes (14) sich in Längs
richtung des Verschlußstücks erstreckende, federelasti
sche Zungen (49, 51) angeformt sind, welche durch das
sich aufweitende Verschlußstück (16) spreizbar sind.
2. Verschlußstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zungen (49, 51) gleichmäßig in Um
fangsrichtung der Klemmhülse (48, 50) verteilt sind.
3. Verschlußstopfen nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß Einlaßkopf (12) und Aus
laßkopf (14) aus Kunststoff bestehen.
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